Bonjour tristesse, einmal mehr. Zum Glück hatte man wenigstens GCN zu Gast, sonst würde die Heimbilanz noch trostloser aussehen.
Dä FCZ-Fred
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Zürcher Fussballkrise Der FCZ und GC sind schwer angeschlagen. Dafür gibt es viele Gründe.
Von Peter Bühler und Thomas Schifferle
Kläglich und selbst verschuldet
Die Konstellation mit zwei Heimspielen am gleichen Wochenende war speziell: erst der FCZ gegen YB, dann GC gegen Xamax. Und das Resultat war ernüchternd: Der FCZ ist nach dem 1:2 endgültig in der Krise, und für die Grasshoppers hat nach dem 0:1 der Abstiegskampf begonnen.
Nächsten Sonntag treffen sich die gefallenen Zürcher Grössen im Derby. Um es salopp zu sagen: Es ist Not gegen Elend. Oder nüchterner: Neunter gegen Achter. So schlecht standen sie zur gleichen Zeit schon lange nicht mehr da. Ende Oktober 2003 war das letztmals der Fall. GC ging als Achter ins Spiel, der FCZ als Neunter.
Das triste Zürcher Wochenende hatte mit dem FCZ begonnen, am Samstag, als er zu neunt fast noch ein Remis gegen YB erkämpft hätte. Wenn denn Nikci kurz vor Spielende vor Wölfli die richtige Wahl getroffen und den Ball zu Chermiti gespielt hätte.
Das 1:2 war die sechste Niederlage im zehnten Spiel. Diese Bilanz ist so kläglich wie selbst verschuldet. Die grössten Eigenfehler in Kurzform: der von Margairaz fahrlässig verschossene Elfmeter bei der Auftaktniederlage in Sitten; der verschenkte Sieg beim 2:3 gegen Servette – nach einer 2:0-Führung; der Rückschlag beim 1:2 in Lausanne nach einer zuvor ansprechenden Darbietung in Lüttich; das 0:2 im Heimspiel gegen das als Tabellenletzter angereiste Xamax; und nun am Samstag diese Kurzschlusshandlungen von Alphonse und Margairaz.
Die FCZ-Führung muss handeln
Die Roten Karten gegen die Routiniers waren gar der negative Höhepunkt der Saison. Alphonse hatte sie für ein übles Foul erhalten, Margairaz für seinen Aussetzer, dem Schiedsrichter in der gleichen Aktion mehrmals den Vogel zu zeigen. Ihn müsste der Klub wegen seiner die Mannschaft schädigenden Disziplinlosigkeit nicht nur empfindlich büssen, sondern für ein paar Wochen mit der U-21 in der 1. Liga zur Besinnung kommen lassen.
Denn dieser Tag hat klar zum Ausdruck gebracht: Die Vereinsleitung muss endlich handeln und ein Zeichen setzen. Lange genug hat sie sich vor die Spieler gestellt, diese gehegt und gehätschelt. Zurückbekommen hat sie von ihnen wenig bis nichts.
Sportchef Fredy Bickel ist der Ansicht, diese Saison laufe alles gegen die Mannschaft. Er vergisst dabei, dass ihr bei den späten Siegen in Basel und Bern das Glück beistand. Sie hat nicht nur Pech, überhaupt nicht.
Das wird in der Wohlfühloase auf der Allmend Brunau ganz gerne vergessen. Bickel, Präsident Ancillo Canepa und Trainer Urs Fischer ist der Vorwurf zu machen, dass sie es versäumten, die Mannschaft im Sommer mit frischem Blut zu versorgen und mit neuen Spielern zu beleben. Die Quittung für diese Fehleinschätzung: Sie ist in Routine erstarrt und grundlos selbstgenügsam geworden. Es kann nicht sein, dass sie sich nur in aussergewöhnlichen Situationen zu einer Sonderleistung aufrafft – wie am Samstag nach den beiden Platzverweisen, als sie sich verzweifelt gegen die Niederlage zu wehren versuchte.
Die Hauptschuld an der Krise tragen aber die Spieler. Sie müssen reagieren, schnell und nachhaltig. Und gelingt ihnen das nicht, wird es früher oder später ein Opfer geben. Es wird, branchenüblich, der Trainer sein. Fischer ist, trotz aller Treuebekenntnisse von Canepa und Bickel, auf Dauer nicht zu halten, wenn die Resultate ausbleiben. Das mussten sie im Frühjahr 2010 im Fall von Bernard Challandes erfahren, der ihnen über die Jahre gar zum Freund geworden war.Das Wochenende brachten die Grasshoppers gestern trostlos zu Ende. Sie verloren zum vierten Mal in Folge zu null, zum siebten Mal insgesamt. Ihr Auftritt brachte alles zum Ausdruck, worunter sie leiden: einen eklatanten Mangel an Klasse und Selbstvertrauen. In ihrer Hilflosigkeit mussten sie einem schon fast leidtun.
GC zahlt für seine Politik
Der Klub legt zum dritten Mal unter Ciriaco Sforza einen Fehlstart hin. Er zahlt nicht nur für die finanziellen Versäumnisse früherer Zeiten, sondern auch für eine chaotische Personalpolitik unter seinem Trainer. In dessen Ära kamen 33 Spieler, 42 gingen, die Folge ist unausweichlich: Es gibt kein Gerüst, das trägt. Die Jugend wird zum Kapital erklärt und forciert, sie wird überschätzt und überfordert.
Sforza machte es sich bislang zur Angewohnheit, Niederlagen schönzureden. Gestern hat er seine Rolle als Sonntagsprediger aufgegeben, gestern ist selbst er in der Realität angekommen. Er hat gesagt: «Ab heute geht es darum, den Abstieg zu verhindern.» Er will alles dafür tun. Fragt sich nur, wie lange die Führung ihm dabei zuschaut.
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Mein Senf:
War das Wochenende in Malle und muss mich erst updaten. FCZ ausser Rand und Band, willkommen im Abstiegskampf! Das wird eine Grottensaison!
ZSC mit Pflichtsieg gegen Rappi und guter Leistung aber ohne Punkte gegen den Meister. Morgen muss gegen Ambri ein Sieg her! Kann ja nicht sein dass jedes Heimspiel vorloren geht! Läck, Züri isch die gröscht Schiisstadt in Sache Sport! hani gseit in Sache Sport? -
Zitat von Larry
Mein Senf:
War das Wochenende in Malle und muss mich erst updaten. FCZ ausser Rand und Band, willkommen im Abstiegskampf! Das wird eine Grottensaison!
ZSC mit Pflichtsieg gegen Rappi und guter Leistung aber ohne Punkte gegen den Meister. Morgen muss gegen Ambri ein Sieg her! Kann ja nicht sein dass jedes Heimspiel vorloren geht! Läck, Züri isch die gröscht Schiisstadt in Sache Sport! hani gseit in Sache Sport?du wieder mit dine gfühlsusbrüch wo immer nume ufem moment beruhed...
klar, die ussag dobe stimmt für hüt, si cha imene monät aber scho makulatur si, si cha aber au im februar 2012 no stimme. also, cool blibe und dureschnufe. es hät zite geh, da hät basel und bern niedisch uf züri glueget, jetzt isches umgekehrt.
hauptsach kei schnellschüss! de fcz und de zsc müend 100 prozent d'spiller id verantwortig neh. beidi trainer dörfed keis thema si!
für mich es vorbild in sache sportliche füehrig: werder bremen. die händ käni 5 trainer verbrucht i de letschte 30 jahr. letscht jahr e grotte saison, das jahr sinds scho wieder a de spitze, mit em gliche trainer, wie die letschte, was weiss ich, jedefalls über 10 jahr.
gruess roli c.
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Zitat von Larry
Du häsch scho rächt, aber de Fischer chan/wird scho es Thema werde wänns so wiiter gaht.
und warum?
will (z')vill vorständ wie en fan (ich schrieb jetzt nöd wie du...:-)) funktioniered und sich vo usse - hauptsächlich vo de printmedie - beiflusse lönd und eso eifach de weg vom gringschte widerstand gönd. en vorstand, wo e ganz klari strategie verfolgt, mues nur ganz selte de trainer zum thema mache und ihn entlah. das wüssed au d'spiller i dene verein und funktioniered entsprechend. davos, chloote, werder bremen etc.
was wäri mit em fcz di letschte 7 jahr passiert, hettmer de favre a wiehnachte 2004 entlah? kein meischtertitel, kei cl, kei gar nüt! züri isch damals übrigens als schlussliecht id rückrundi…
gege canepa/bickel chamer säge was mer will, aber i dere beziehig macheds es scho richtig. drum glaub i nöd, dass de fischer zum thema wird. i de medie sicher, aber nöd bim vorstand. natürli chamer sich au bi beschter strategie emal bim trainer irre, dänn muesmer halt handle (challandes...). de fischer zelli aber nöd zu de irrtümer!
gruess roli c.
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Zitat von Larry
Doch!
Er isch kein Favre! Bei weitem nicht!
Er isch nur es FCZ Urgestein, basta.
Nur meine Meinung. Ich mag ihn, aber nicht als Trainer. Zu sehr Kumpel, war zu nahe am Team.
Typ/Fall Colin Muller...
de fischer hät dänn aber dütlich meh uf em chaschte als de colin muller! er forderet au bedütend meh, als das de colin gmacht hät. ob er je so guet wird wie de favre, who knows? aber de fischer isch immer no en trainerlehrling. das weiss au de vorstand. de vorstand weiss au, dass en fehler gmacht händ, indems kei bluetufrischig gmacht händ de summer. chasch au nöd am fischer alaschte.
genau eso wie mer es team chan ufbaue, chamer das au miteme trainer mache. so wie z.b. mainz mit em jürgen klopp oder werder bremen mit em thomas schaaf. drum söll de fcz das experiment au durezieh! es isch ja nöd eso, dass de vorstand a sim training oder sine trainigsmethode zwifled. also, ihm de rugge stärche und dure! und nöd de spiller, wieder eimal meh, es alibi verschaffe!
uf nöchscht saison muesch ihn, sofern (finanziell) möglich, sini (transfer-)idee umsetze lah. spöteschtens ab dänn isch fertig lehrling. dänn chasch/muesch en au voll id verantwortig neh.
aber jetzt wieder alles über de hufe rüehre isch die strategielosi clubpolitik, wo mi nur no nervt! wo au nachwislich langfrischtig nüt bringt und hauptsächlich enorm vill choschtet!
gruess roli c.
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Ich säge gar nöd dass mer alles über de Huufe rüere söll.
Ich säge nur, er wird zum Thema wänn das so wiiter gaht.
Und ja, es sind d'Medie wo de Druck usüebed.
Was aber enorm viel choschtet isch wämmer nöd a de Spitze spielt und somit weder i de CL no i de EL chan spiele.
Dänn fehled em FCZ 8-10 Millione, und de Canape ruckt die ja nöd use.
Bliibt no de Wäg s' Kader billiger mache, dänn spielsch nie meh vorne mit....
Eigentlich bisch für immer zum Erfolg verdammt oder mer veraschiedet sich als Spitzeclub.
S'gliiche gilt natürli au für FCB & Co., aber de FCB bringt das halt in etwa ane.
Bi Ebay wird Gäld ohni Ende inepumped, und de Gross wird dört über churz oder lang Erfolg ha.
Chunt no Luzern und Sion dezu....d'Luft wird dünn...
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Zitat von snowcat
genau eso wie mer es team chan ufbaue, chamer das au miteme trainer mache. so wie z.b. mainz mit em jürgen klopp oder werder bremen mit em thomas schaaf. drum söll de fcz das experiment au durezieh! es isch ja nöd eso, dass de vorstand a sim training oder sine trainigsmethode zwifled. also, ihm de rugge stärche und dure! und nöd de spiller, wieder eimal meh, es alibi verschaffe!
gruess roli c.
Training sind sicher guet aber de lieb Maa chunnt nöd a die Mannschaft ane und er würkt eifach hilflos und hät no selte dur en taktische Schachzug es Spiel chönne chehre. Mir fehlt d'Linie bim Fischer, e Vision was er will und da langeds nöd wenn mer seit das de FCZ mit sonere Mannschaft en Spitzeplatz in Aspruch ne muess. Würd mich mal wunder neh wieviel Agebot er würd übercho vo anderne Verein, also sicher vo keim wo wett Meister werde. Bi dere Mannschaft fehlt mir Lideschaft und Freud am Fuessball und au Bereitschaft mal wenn's nöd lauft über de Kampf is Spiel z'cho. Ich gseh da leider kei Zuekunft meh aber es langed nöd wenn nur de Trainer ersetzt wird, Spieler wie de Margairaz, Magnin müend ersetzt werde und em Schönbi hät ich scho lang en Wechsel empfohle, er isch echli wie de Stoffel, au z'friede wenn er echli chann spiele und den endi Monet nochli Geld defür überchunnt. Da bewunderi de Stahel kein Blender aber er lebt für de Fuessball und ich mag ihm das gunne das er wieder chann spiele.
Gruss Lolo
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Vorallem spillte de Stahel so starch wie scho lang nümm
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Zitat von LarryDoch!
Er isch kein Favre! Bei weitem nicht!
Er isch nur es FCZ Urgestein, basta.
Nur meine Meinung. Ich mag ihn, aber nicht als Trainer. Zu sehr Kumpel, war zu nahe am Team.
Typ/Fall Colin Muller...
Ob Fischer wirklich das grosse Fussballverständnis eines "grossen Trainers" hat darf schon hinterfragt werden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er mehr der "Arbeiter mit Emotionen" ist, als der "akribische Detailarbeiter mit vielen Varianten".
Mag Fischer auch! Kann mir aber vorstellen, dass aus dieser Mannschaft mehr heraus zu holen ist.
Aber diese Diskussion ist nicht neu ...
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Zitat von Larry
Ich säge gar nöd dass mer alles über de Huufe rüere söll.
Ich säge nur, er wird zum Thema wänn das so wiiter gaht.
Und ja, es sind d'Medie wo de Druck usüebed.
Was aber enorm viel choschtet isch wämmer nöd a de Spitze spielt und somit weder i de CL no i de EL chan spiele.
Dänn fehled em FCZ 8-10 Millione, und de Canape ruckt die ja nöd use.
Bliibt no de Wäg s' Kader billiger mache, dänn spielsch nie meh vorne mit....
Eigentlich bisch für immer zum Erfolg verdammt oder mer veraschiedet sich als Spitzeclub.
S'gliiche gilt natürli au für FCB & Co., aber de FCB bringt das halt in etwa ane.
Bi Ebay wird Gäld ohni Ende inepumped, und de Gross wird dört über churz oder lang Erfolg ha.
Chunt no Luzern und Sion dezu....d'Luft wird dünn...
mittelfristig isch eh klar, dass de fcz um e budgetchürzig nöd ume chunt. ebeso klar isch, dass zielsetzig nur no dritti chraft hinder basel und yb si chan. aber namal: mit ere schlaue, nachhaltige sportliche strategie, chasch immer spielverderber spille und ab und zu au emal meh, sprich meischter werde. aber das gaht nume, wänn über jahre e klari strategie und de glich trainer häsch. wobi ich ja nöd säge, dass es zwingend de fischer si muess.
ich hasse halt eifach die ganz angelsächsisch hire and fire mentalität, wo euis, usser dem wirtschaftliche schlamassel wo d'welt dine steckt und es paar milliardäre, nüt bracht hät. aber das isch wieder e anderi diskussion.
gruess roli c.
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aber de Fischer isch doch au nur no Trainer, will er ebe es Urgestei isch... Minere Meinig nah, wär en andere i de gliche Situtation gschickt worde...
sie chönted ja de tschowi als trainer laufe lah: die zwei händ sowieso die glich "frisur"
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Ich hoffe man lässt Fischer weiterhin arbeiten. Stattdessen sind endlich mal die ungenügenden Spieler abzugeben. Ende Saison laufen hochdotierte Verträge aus, vorallem derjenige von Margairaz. Wenn sie mit ihm nochmals verlängern, verstehe ich die Welt nicht mehr. Auch ein Alphonse hat in einem Team, welches um die CH-Spitze mitspielen will, nichts verloren. Und Magnin sollte man nahelegen sich vorzeitig pensionieren zu lassen, ausser Xamax braucht noch weitere Grossverdiener. Schönbi soll den Friseur wechseln, seine neue Homepage schliessen und sich endlich mal auf Fussball konzentrieren. Ansonsten für ein Jahr auslehnen.
Bin überzeugt, dass unser Kader auch ohne einen Margairaz, Alphonse oder Magnin genug gut für die Ränge 3-5 ist. Mehr liegt kaum drinn bzw. nur dann, wenn die Gegner (Basel, YB) stolpern.
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Der FC Basel ist international erfolgreich. Die Zürcher Clubs nicht, da sie wie ein Businessund ein Fanclub geführt werden.
Von Res Strehle
Die Wehmut eines Zürcher Fussballfans
Die Erinnerungsspanne ist kurz, auch im Fussball. Kaum zwei Jahre ist es her, seit der FC Zürich auswärts in der Champions League die AC Milan glanzvoll mit 1:0 besiegt hat. Und trotzdem hat man, selbst als Zürcher, den Eindruck, so richtig erfolgreich sei international eigentlich nur der FC Basel. Das 3:3 beim grossen Manchester United beeindruckt auch östlich des Fricktals.
Mit jedem der drei Tore verfestigte sich die Befürchtung, Basel sei Zürich nicht nur im Messewesen einen Schritt voraus. Man wähnt in der gegenwärtigen Verfassung selbst die Berner Young Boys, den FC Luzern und sogar den präsidial verwirrten FC Sion näher an den europäischen Topmannschaften als die Zürcher Clubs.
Warum eigentlich? Einige Gründe sind in den vergangenen Jahren schon geortet worden. Das fehlende Fussballstadion, natürlich. Die fehlende Fussballbegeisterung. Aber das allein kann es nicht sein. Die Begeisterung ist schliesslich immer dann gekommen, wenn einer der beiden Zürcher Clubs tollen Fussball gespielt hat, danach freilich auch wieder rasch verschwunden. Und selbst ein Letzigrundstadion kann aufkommende Begeisterung nicht stoppen, wie das «Weltklasse»-Leichtathletikmeeting alljährlich zeigt. Sogar ein nationaler Staffelrekord über 4�100 Meter, 1½ Sekunden über dem Weltrekord, oder eine deutsche Speerwerferin mit einem Wurf nahe an die 70 Meter reissen hier die Zuschauer von den Sitzen.
Vielleicht gibt es noch ein grösseres Problem. Die Zürcher Clubs haben sich im einen Fall (GC) zumindest temporär von höherer Ambition verabschiedet und werden im anderen Fall (FCZ) eher aus Fansicht denn aus strategischer Perspektive geführt. Beide Strategien könnten dazu führen, dass die Stadtteams noch einige Jahre bei Begegnungen mit europäischen Spitzenteams nur mit der Taktik auf den Rasen gehen können, den Schaden zu begrenzen. Wie jüngst der FCZ bei Bayern München. Und dass Zürich in den internationalen Reiseführern mit Street-Parade, Opernhaus und See weiterhin kräftiger punkten wird als mit Fussball- und Kongresstourismus.
Die «House of Talents»-Strategie des Grasshopper-Clubs ist allzu stark dem Wertschöpfungsgedanken verpflichtet. Auf eine solche Idee kommt nur ein Businessclub. Man bildet professionell junge Talente aus, führt sie möglichst rasch an die erste Mannschaft heran, um sie zu veredeln. Wer den Durchbruch schafft, wird gleich mit Gewinn weiterverkauft, damit die Rechnung ausgeglichen werden kann. Der Haken an dieser Theorie ist, dass so nur jene bleiben, die den Durchbruch nicht schaffen. Mit ihnen kann man schon national nicht ganz oben mitspielen, international wird es bereits eng gegen eine Mannschaft aus dem Mittelfeld der rumänischen Liga. Kommt dazu, dass die Brutstätte für Talente im Campus in Niederhasli zu abgelegen ist, sowohl für von besorgten Eltern chauffierte Stadtkids als auch für Teenies, die den Ausgang in der Stadt lieben.
Unausgesprochenes Gegenmodell ist die «House of Fans»-Strategie beim FC Zürich. Die beiden grössten Fans des Clubs fungieren hier als Präsident und Trainer. Das ist sympathisch und sorgt für hohe Bindung bei den Anhängern, scheint aber auf Dauer nur punktuell erfolgreich. Womöglich hat dies damit zu tun, dass dem Fan die kritische Distanz fehlt. In der Rolle des Präsidenten sieht er bei jedem Sturz des eigenen Stürmers im gegnerischen Strafraum schon den Penalty. In der Rolle des Trainers wird er Mühe haben im Umgang mit jenen Spielern, die mehr aus Zufall denn mit Herzblut im Team sind, weil der FC Zürich ihrem Agenten beim letzten Wechsel das beste Angebot gemacht hat. Es scheint diesem Trainer nicht zu gelingen, aus seiner Truppe mit eigenen Talenten und renommierten Zuzügen ein verschworenes Team zu bilden. Das ist in der Tat nicht einfach. Es schafft es erfahrungsgemäss nur jeder zweite oder dritte, und den andern bleiben die Juniorenmannschaften oder der Gang aufs Arbeitsamt.
Zürcher Fussballfans bleibt die Hoffnung, es möge alles ganz anders kommen als befürchtet. Die GC-Junioren-Truppe möge das Wunder der Schweizer U-21-Nationalmannschaft wiederholen, die FCZ-Truppe das Wunder des Schweizer Bundesstaates. Im Warten auf diese Wunder kommen wir nicht darum herum, dem FC Basel die Daumen zu drücken. Natürlich nur bei internationalen Spielen.
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Mein Senf: Ich gsehn au kei "Strategie" bim FCZ, de Roli scho.....
Ich gsehn en Präsi wo de Spadaro II isch, en Sportchef wo nur ein Club in Tunesie kännt und en Trainer wo de Job nur häd will er immer bim FCZ gspielt häd. -
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http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball…/story/24217727
Diese Kommunikation kann es aber wohl nicht sein. Fischer lässt öffentlich verlauten, dass das Spiel vom Sonntag - gegen GC - wichtiger sei, als das Euroliga-Spiel. Für was nimmt man überhaupt an der Euroliga teil und verkauft teure Tickets?
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ach, das macht er doch nur, damits hüt abig nöd wieder verrisse werdet & gäge gc im "aktuelle zuestand" gwünnt jetzt au de fcz...
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Es gaht: er nimmt de Spieler hüt Abig (i de Öffentlichkeit) de Druck weg, defür müends dänn sicher am So. gwünne! (Aber das müends au so, imne Derby um de Vorletscht Platz)
D.h. wänns hüt Abig guet Spieled, dänn händs sowieso "en Schub" für de So... -
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