• Offizieller Beitrag

    Der FCZ-Frust

    Gut gespielt, schlecht belohnt

    Von Peter Bühler, Luzern


    Es war der letzte verzweifelte Versuch der Luzerner, der letzte lange Ball aus der Abwehr in den Zürcher Strafraum. Puljic, der hoch aufgeschossene Verteidiger der Zentralschweizer, bediente mit dem Kopf seinen Abwehrkollegen Stahel, der leitete ebenfalls mit dem Kopf weiter auf Winter. Und der Offensivspieler aus Thalwil reagierte schneller als Magnin und traf akrobatisch ins Tor. Es war das 1:1 in der Swissporarena, der Ausgleich für den FC Luzern in der 94. Minute. Nur Sekunden später beendete Schiedsrichter Amhof die Partie.

    Die Luzerner Spieler lagen sich jubelnd in den Armen, die Zürcher aber liessen sich auf den Boden fallen oder trotteten mit gesenkten Köpfen Richtung Kabine. Sie wussten: Sie hatten eine grosse Gelegenheit zu einem Sieg und einem erfolgeichen Start in die Meisterschaft verpasst. Lange Zeit war vieles für den FCZ gelaufen, der aber auch gut spielte. Gavranovic traf schon in der Anfangsphase den Pfosten, und nach 23 Minuten gingen die Zürcher dem Spielverlauf entsprechend, aber doch ein wenig glücklich in Führung. Djimsiti hatte einen Corner Schönbächlers an die Hand von Muntwiler geköpfelt, Amhof ohne Zögern auf Elfmeter entschieden. Gavranovic verwertete unhaltbar.

    Luzerner Lob für den FCZ

    Der Zuzug aus Mainz war lange der beste Mann auf dem Platz und eine ständige Gefahr für die Luzerner. Der Tessiner Stürmer mit Wurzeln in Kroatien hätte den Match noch vor Ablauf einer Stunde zumindest vorentscheiden können, doch Goalie Zibung wehrte seinen Schuss mit einer Glanzparade in Corner. «Wir verpassten es, den Sack zuzumachen», erklärte Gavranovic im Jargon der Fussballer. Es ist anzunehmen, dass die Luzerner auf ein 0:2 nicht mehr hätten reagieren können. Sie spielten zu ungenau, zu langsam, zu unpräzis, ohne Inspiration und Überzeugung. «Es gelang uns wenig», bemerkte Stahel, «wir müssen mit dem gewonnenen Punkt zufrieden sein.»

    Sein Trainer Murat Yakin sprach von einem «typischen Auftaktspiel, in dem vieles noch nicht zusammenpasste». Dennoch lobte er seine Mannschaft – weniger für die gebotene Leistung, die vorab in der ersten Halbzeit schwach gewesen war, als für die Moral, mit der sie den Ausgleich noch erzwungen hatte. «Wir gaben nie auf», bestätigte Renggli, vergass aber nicht zu erwähnen, dass der Gegner lange die bessere Mannschaft gewesen war. «Der FCZ spielte sehr kompakt, er stellte das Mittelfeld zu.» Die Folge war, dass die Luzerner kaum in den Abschluss und selten zu Torchancen kamen.

    Starke Zürcher Debütanten

    Der FCZ war überlegen und sah lange wie der sichere Sieger aus. Nur machte er nach der Pause zu wenig aus seinen Kontermöglichkeiten. Der sogenannte letzte Pass war oft mangelhaft gespielt, zu unpräzis oder schlecht getimt. «Wir haben ganz klar zwei Punkte verloren», kommentierte Burim Kukeli, der die letzten viereinhalb Jahre für Luzern gespielt hatte. Der Kosovare gab wie Gavranovic ein starkes Debüt. Und die jungen Djimsiti und Benito, die für den FCZ zuvor selten in der Super League zum Einsatz gelangt waren, gehörten zu den Entdeckungen der Partie. Der Verteidiger gefiel mit seinem herausragenden Zweikampfverhalten und seiner Kopfballstärke, und Benito vertrat den erkrankten Kukuruzovic im Mittelfeld ausgezeichnet. «Der neue FCZ ist auf dem richtigen Weg», konstatierte Sportchef Bickel, «mir hat vieles sehr gut gefallen – das Resultat ausgenommen.»

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  • Zitat von Mushu

    Dringendst nötige Personalie:
    Unser Vizecaptain; der gehört auf die Bank! Mit Benito oder Gerber sollten ja Alternativen da sein ...

    Ich denke Fringer will Magnin nochmals ne Chance geben, aber der hat auf dem Platz definitiv nichts mehr verloren. Wer ist Gerber?

    • Offizieller Beitrag

    Schauen wir uns das doch einmal an ...

    Torhüter:
    Da Costa (Ersatz: Guatelli)
    Da Costa hat mir nicht schlecht gefallen; Guatelli brauchen wir hoffentlich nicht. Gesamteindruck: in Ordnung; aber nicht mehr. Vielleicht entwickelt sich Da Costa ja noch zu einem Top-CH-Goali. Derzeit kein Handlungsbedarf.

    Verteidigung:
    Benito, Teixeira, Beda, Koch (Alternativen: Djimsiti, Glarner, Koch 2). Erfreulich; da braucht es Magnin gar nicht. Der muss sich gewaltig steigern (sofern Fringer den Mut hat, seinen Vice-Captain auf die Bank zu setzen; Fischer hatte das). Eigentlich nicht übel besetzt. Die Innenverteidigung hat zwar vorallem im letzten Jahr nicht sonderlich brilliert, aber mit Djimsiti und Koch sind da zwei, die diese gut verdrängen könnten .... Derzeit kein Handlungsbedarf.

    Mittelfeld:
    Henrique, Chiumiento, Buff, Kukeli, Kajevic, Kukuruzovic und weitere Alternativen (und sollte Chik irgendwann doch mal gesund sein ...). Das sieht doch eigentlich sehr gut aus!

    Sturm:
    Gavranovic, Drmic, Chermiti, Frimpong
    Hier hingegen ...
    Irgendwie fehlt da noch etwas. Ein Brecher, als Alternative, etwas mehr Erfahrung. Denn an Chermiti glaube ich langsam wirklich nicht mehr und Frimpong kann es irgendwie nicht sein ...
    Hier besteht wohl derzeit noch der grösste Handlungsbedarf.

    Aber alles in allem: Eine gewisse Zuversicht darf sein. Ein Ausbrecher nach oben liegt durchaus auch drin, von einem Ausrutscher nach unten habe ich eigentlich nicht wirklich Angst. Mein Tipp: Rang 3-5.

  • Zitat von Mushu


    Aber alles in allem: Eine gewisse Zuversicht darf sein. Ein Ausbrecher nach oben liegt durchaus auch drin, von einem Ausrutscher nach unten habe ich eigentlich nicht wirklich Angst. Mein Tipp: Rang 3-5.


    dürfte hinkommen. aber nicht vergessen: der wintermeister ist uns sicher! fringer lässt da nichts anbrennen! :razz:

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat


    dürfte hinkommen. aber nicht vergessen: der wintermeister ist uns sicher! fringer lässt da nichts anbrennen! :razz:

    Dann würde das auch Ende Saison gut aussehen:

    a) in Zürich hat er einen Präsi und einen Sportchef, welche bedingungslos hinter ihm stehen;
    b) in Zürich spielt keine Diva, welche im nächsten Jahr seinen Bruder auf dem Trainerposten sehen will.

  • Zitat von Larry

    Güllen-FCZ, das Spiel vor meiner Haustüre.
    Tickets sind gekauft, Sektor C1 (neben dem Gastblock).

    ich habe sie noch nicht, werde aber b4 nehmen. auch neben dem gästesektor, aber hinter dem tor, sprich, st. galler freie zone...:-))


    Zitat von Larry

    Was erwarte ich?

    Nicht mehr viel nach dem Thun Spiel!


    ich schon. zürich muss das spiel auswärts nicht machen und kann sein spiel spielen. darum holen wir auch zu hause weniger punkte als auswärts. ausserdem hat st. gallen seine punkte nicht gerade mit souveränem fussball geholt...


    Zitat von Larry

    Würde ein Unentschieden mit Handkuss nehmen!


    ich nicht! 3 punkte, aber subito! :geil:

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    St. Gallens grosse Leidenschaft

    Der Aufsteiger erteilte dem erneut schwachen FCZ eine Lektion – in Effizienz und Einsatz

    VON PETER M. BIRRER


    ST. GALLEN Sie grätschten, sie liefen, sie investierten, was ihre Möglichkeiten hergaben. Sie redeten nicht nur von Leidenschaft, sie demonstrierten sie auch, als wäre das für sie ein einziges Vergnügen. Und als es auf das Ende zuging, bekamen die St. Galler den emotionalen Lohn von ihrem begeisterten Anhang.

    Die Zuschauer feierten ausgelassen eine Mannschaft, die nicht nur seriöse Arbeit abgeliefert, sondern auch verdient gewonnen hatte. Das 3:1 gegen den FC Zürich liess sich auch als Lektion in Sachen Effizienz auffassen. Und es verleitete den Trainer zu schwärmerischen Tönen. Als «perfekten Match» fasste Jeff Saibene jedenfalls die Vorstellung seiner Mannschaft zusammen, «genau das wollen die Leute von uns sehen».

    Bezwungen hatten sie Zürcher, die sich wie eine einzige Baustelle präsentierten. Sie verteidigten nach 38 Minuten ungenügend, als Scarione eine Hereingabe von Pa Modou ins Tor lenkte. Und kaum hatten sie durch Gavranovic ausgeglichen, lieferten sie das nächste Beispiel bedenklichen Abwehrverhaltens ab. Zu acht standen sie im Strafraum, aber keiner von ihnen kümmerte sich um Janjatovic, und schliesslich vergass Kukeli auch Cavusevic. Das alles passierte noch vor der Pause.

    Cavusevic nahm noch eine Einladung der Zürcher an

    Dass Cavusevic überhaupt das 2:1 erzielen durfte, war eine der besonderen Geschichten der Partie. Ein paar Sekunden erst stand der 24-jährige Slowene auf dem Platz, ersetzt hatte er den angeschlagenen Abegglen. Und der Stürmer, im Sommer aus der Challenge League von Wil nach St. Gallen

    St. Gallen - FCZ 3:1

    gewechselt, schrieb in der 81. Minute sein zweites Kapitel. Noch einmal stellte sich der Gegner kläglich an, als es darum ging, einen dritten Gegentreffer zu vermeiden. Mutsch flankte, Beda sah nicht zum ersten Mal schlecht aus, Cavusevic vollendete.

    Es war ein Angriff, der so vieles zum Ausdruck brachte. Da die St. Galler, zielstrebig und effizient, straff organisiert und hellwach; dort die Zürcher, leichtgewichtig, behäbig und erschreckend harmlos. Als eine Reaktion gefordert war, verstolperten sie die Bälle in der entscheidenden Zone, liessen an Kreativität und Durchschlagskraft alles vermissen. Im Mittelfeld fehlte ein Lenker. Im Angriff stiess Gavranovic oft auf massiven Widerstand. Und war Chermiti in seiner Lustlosigkeit nichts als ein Ärgernis.

    Das Eingeständnis von Fringer, der Genuss von Saibene

    «Typen» wollte Rolf Fringer sehen, «Persönlichkeiten, die sich auflehnen», davon hatte der FCZ-Trainer am Vortag geredet. Er glaubte an eine passende Antwort auf das 0:2 gegen Thun. Was dabei herauskam, war eine einzige Enttäuschung. Vor einem Jahr fand sich der FCZ nach drei Runden und drei Niederlagen am Tabellenende. Jetzt sieht seine Welt nach gleichem Pensum mit einem Punkt und 2:6 Toren nur unwesentlich freundlicher aus. Darum gestand Fringer ein: «Man kann von einem Fehlstart reden.» Und mit Blick auf den nächsten Sonntag sagte er: «Gegen Lausanne kann nur etwas zählen: der Sieg.»

    St. Gallen hingegen erlebt fürs Erste beschwingte Tage. «Wir geniessen das», sagte Saibene, der in der Aufstiegssaison noch kritisiert worden war, weil es dem Publikum oft an Unterhaltung gemangelt hatte. Weit weg scheinen die Dissonanzen nun, die Ostschweizer sind zumindest bis heute Leader. «Schön», erklärte Saibene dazu, betonte aber schnell, dass er den Bezug zur Realität nicht zu verlieren droht: «Es kommen wieder andere Momente.»

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    Mein Senf:

    Es kam noch viel schlimmer als ich es erwartet hatte!

    Der FCZ ist von A-Z eine Baustelle!

    Bonjour tristesse, der Platz am Schwanz der Tabelle ist reserviert!

  • also so schlimm sah ich den FCZ nicht, wo es aber vorallem schwächelt ist in der Innenverteidigung wo meiner Meinung nach Djimsiti oft falsch stand, was ist eigentlich mit Teixeira? Es fehlt ein Spielmacher der noch gesucht werden muss, da ich nicht mehr an Chikhaui glaube und vorne ist Chermiti immer noch das gleiche Ärgernis wie letztes Jahr. Dieser Typ, bringt mich noch soweit, dass ich solange er spielt kein Spiel mehr anschauen werde.

    Gruss Lolo

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