• larlf: Du hast in meinen Augen in dem Punkt absolut Recht, dass die Öffentlichkeit jetzt nicht scheinheilig tun muss und Wieser als Teufel hinstellen. Es geht mir auch nicht darum, ihm Hass entgegen zu bringen. Jeder kann einen Fehler machen und verdient eine zweite Chance. Ich glaube aber, dass es für den Sport wichtig ist, dass solche Fouls rechtliche Konsequenzen haben. So merken die Spieler, dass sie aufpassen müssen. Auch Amateur Sportler sollen das wissen. Im Rahmen des Sports kann man nicht jede Brutalität walten lassen. Man muss an den Gegenspieler denken. Und wenn dank gefürchteter Konsequenzen ab jetzt mehr Spieler besser aufpassen, ist viel gewonnen.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • «Einige Spieler haben Knie wie 70-Jährige»
    Der Kniespezialist Matthias Steinwachs erklärt, was der gefoulte FCZ-Spieler Gilles Yapi durchmacht – und warum das Knie des Menschen eine evolutionäre Fehlkonstruktion ist.

    Haben Sie sich die Szene angesehen, wie Sandro Wieser dem FCZ-Spieler Gilles Yapi das Knie kaputt tritt?
    Mehrmals.

    Das seitwärts durchgebogene Gelenk – ein schrecklicher Anblick.
    Zweifellos. Aus medizinischer Sicht sind die Aufnahmen allerdings interessant, weil man Verletzungsabläufe selten so genau abgebildet findet.

    War Ihnen die Diagnose sofort klar?
    Als erfahrener Orthopäde sieht man dreidimensional vor sich, was im Knie passiert. Eine klassische Komplexverletzung. Beide Spieler laufen, die Geschwindigkeiten addieren sich. Der Haupttreffer kommt von der Seite. Innenband, Knorpel, Kreuzbänder und der Meniskus reissen. Bildlich gesprochen sind damit zwei von vier Säulen, die das Knie stützen, kaputt.

    Sind derart krasse Unfälle selten?

    Nein. Im Profifussball kommen Kombinationsverletzungen relativ häufig vor. Als Profisportler arbeitet man im Grenzbereich, wo solche Dinge passieren können. Das muss man akzeptieren.

    Wird Yapi wieder spielen können?
    Fussball spielen, sicher. Ich glaube aber kaum, dass er es auf professionelles Niveau zurück schafft. Die gerissenen Bänder lassen sich gut ersetzen. Das Problem liegt in den kaputten Knorpeln, wobei ich nicht weiss, wie stark diese bei Gilles Yapi beschädigt wurden. Auf das Knie drücken bei bestimmten Bewegungen Kräfte, die dem Achtfachen des Körpergewichts entsprechen. Knorpel gleichen den grössten Teil dieser immensen Last aus. Ohne sie wirkt der Druck direkt auf die Knochen. Das schmerzt enorm.

    Warum heilen Knorpel schlecht?
    Sie regenerieren nicht von selber. Es gibt heute verschiedene Verfahren, Knorpelzellen künstlich zu vermehren. Man kann sie aus Stammzellen im Knochenmark gewinnen. Oder man operiert sie aus dem Knie heraus, vervielfacht sie im Labor und setzt sie wieder ein. Dank den verschiedenen Methoden erreichen wir bei bis zu 90 Prozent der Fälle gute bis sehr gute Resultate. Doch für den Spitzensport reicht es meistens nicht.

    Trotzdem stehen Profifussballer oft schnell wieder auf dem Feld.

    Die Frage lautet, wie lange sie durchhalten. Die Belastung im Spitzensport ist so hoch, dass Schwachstellen schnell zerschleissen. Manche Spieler haben dann mit 35 die Knie von 70-Jährigen. Ein künstliches Gelenk sollte man aber nicht vor dem 55. Lebensjahr einsetzen, da es nur 15 Jahre hält und sich höchstens zweimal ersetzen lässt. In den 20 Jahren dazwischen müssen die Sportler ein stark eingeschränktes Leben erdulden.

    Sollten Sie nicht verhindern, dass Sportler zu früh wieder einsteigen?
    Fussballer haben nur eine bestimmte Zeit, in der sie spielen und Geld verdienen können. In diesen Jahren wollen sie rasch auf den Rasen zurück, selbst wenn das Gelenk noch lottert. Auch die Vereine, die in die Spieler investiert haben, machen Druck. Ich verstehe das. Trotzdem sind es schwierige Diskussionen.

    Sie gehen als Arzt also fragwürdige Kompromisse ein?
    Ich würde lügen, wenn ich Nein sagte. Eine Therapie muss sich auch nach der Umsetzbarkeit richten. Wenn jemand deswegen den Job verliert, ist sie nicht viel wert. Medizinische Kriterien zählen nicht absolut. Als Orthopäde weise ich aber immer auf drohende Schäden hin.

    In welcher Sportart müssen Athleten möglichst schnell zurückkehren?
    Im Fussball, das ist Big Business. Im Skisport etwa geht es weniger ums Geld, da zählen längerfristige Leistung und nationales Prestige. Bei Swiss-Ski gibt man den Sportlern genug Zeit, um eine gründliche Rehabilitation zu machen.

    Lässt sich ein Knie dopen?
    Mit Cortison und anderen Substanzen kriegt man Entzündungen kurzfristig in den Griff. Dabei macht man den Gelenken aber keinen Gefallen.

    Die Skizeit startet bald. Was bedeutet das für Kniespezialisten?
    Hochsaison. Sie zieht sich von November bis April. Im Januar und Februar behandeln wir die meisten Verletzten. Die Leute machen Ferien, wagen sich untrainiert auf die Piste. Oft ist Alkohol im Spiel. Am Nachmittag gönnt man sich eine Pause, trinkt ein paar Gläser, der Körper entspannt sich. Auf der letzten Abfahrt erwischt man einen unerwarteten Schlag, das Kreuzband reisst.

    Erhöhen Carving-Ski das Risiko?
    Ich glaube. Die enge Kurvenführung bringt einen höheren Druck auf Muskeln und Gelenke. Ich kenne allerdings keine Statistiken, die das belegen.

    Im Büro ruht das Knie. Sind Knieverletzungen ein Freizeitphänomen?

    Fast alle Knieverletzungen geschehen beim Sport. Fussball und Skifahren sind am gefährlichsten, weil sie riskante Drehbewegungen nötig machen. Je mehr Freizeit die Menschen haben, desto häufiger treten Knieverletzungen auf.

    Das kaputte Knie als Luxusproblem?
    Man darf die psychologische Bedeutung nicht unterschätzen. Viele Menschen stehen beruflich unter hohem Druck. Sie nutzen den Sport, um sich psychisch zu stabilisieren. Wenn dieses Ventil wegen einer Verletzung wegfällt, haben sie Probleme, ihr inneres Gleichgewicht anderweitig herzustellen. Selbstbild und Leistungsverständnis wanken. Ich kann das gut nachvollziehen.

    Fahren Sie Ski, spielen Sie Fussball?
    Beides. Auf den Ski rase ich aber nicht mehr wie mit 20, ich bin zum Schönwetterfahrer geworden.

    Sind Sie immer heil geblieben?
    Ich habe meine Knie mehrmals verletzt. Das hilft mir, meine Patienten zu verstehen. Ich weiss aus persönlicher Erfahrung, wie sich das alles anfühlt.

    Was fasziniert Sie am Knie?
    Es gehört zu den komplexesten Gelenken des Menschen. Gleichzeitig hat es sich evolutionär am wenigsten gut entwickelt. Das Knie setzt sich aus Elementen zusammen, die teils schlecht zueinanderpassen. Es braucht Bänder und Menisken, um die instabile Struktur zusammenzuhalten. Bei einem gewöhnlichen Pfannengelenk wie der Hüfte funktioniert dies einfacher und effizienter. Das Knie bildet einen Schwachpunkt in der menschlichen Anatomie.

    Warum diese Fehlentwicklung?
    Wir stammen von Vierfüssern ab. Für deren Bedürfnisse reicht die Kniekonstruktion. Durch den aufrechten Gang hat das Knie beim Menschen eine zentrale Funktion bekommen. Es trägt die Hauptlast, die ganze Statik ruht darauf. Das macht es anfällig für Verletzungen.

    Bekommen deshalb so viele Menschen im Alter Knieprobleme?
    Sie können mit einem Knie 100 Jahre alt werden, ohne dass es Schaden nimmt. Warum zahlreiche Menschen zwischen 40 und 60 an Arthrose erkranken, ist bis heute nicht klar. Aus Veranlagung? Wegen zu viel Sport? Ungesundem Leben? Da gibt es Hunderte von Theorien dazu.

    Haben unterschiedliche Kulturen unterschiedliche Knie?
    Durchaus. Menschen im arabischen Raum beten täglich auf ihren Knien. Bei Prothesen muss man daher darauf achten, dass sie sich stark und lange beugen lassen. In Europa ist das nicht nötig.

    Wie lebt man knieschonend?

    Übergewicht schadet, Bewegung hilft. Fussball und Skifahren sollte man meiden. Joggen geht ohne Probleme, weil das Knie dabei nicht verdreht.

    Nützen Kniebeugen?
    Sie trainieren die Oberschenkelmuskeln, haben aber den Nachteil, die Kniescheiben stark zu beanspruchen. Je nach Qualität der Kniescheiben kann diese Übung sogar schaden.

    Gibt es weitere Vorurteile gegen das Knie, die sich hartnäckig halten?
    Momentan herrscht der Glauben, dass man bei Knieverletzungen erst einmal mit dem Behandeln zuwartet oder gar nichts unternimmt. Das ist o. k., solange der Patient das gerissene Kreuzband kaum beansprucht oder sich Stabilität einstellt. Oft trifft das nicht zu. Dann kumulieren sich die Spätfolgen, Knorpel und Meniskus zersetzen sich. Wenn man eine Instabilität nachweisen kann, befürworte ich frühes Eingreifen. Abwarten mag kurzfristig billiger kommen. Später steigen die Kosten um ein Mehrfaches.

    Es liegt nahe, dass Sie als Chirurg diese Position vertreten.
    Ich behandle meine Patienten so, wie es die Verletzung verlangt. Das Ganze ist ein Reizthema, fast ein Glaubenskrieg. Mir fehlt eine sachliche Diskussion unter Experten, die täglich mit dem Knie zu tun haben. Neuere internationale Studien zeigen aber, dass bei richtiger Diagnose frühes Eingreifen die besten Ergebnisse bringt.

    Wenn Sie im Sommer all die nackten Knie betrachten, sehen Sie sofort, ob eines gesund ist oder nicht?
    Es gibt klare Anzeichen dafür: die Breite des Gelenks, das Aussehen der Oberschenkelmuskulatur, leichtes Hinken, kurze Schritte. Wer Knieprobleme hat, macht unbewusst Schonbewegungen.

    Wann finden Sie ein Knie schön?
    Wenn alle Achsen gerade verlaufen und die inneren Strukturen perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das sieht man selten, meist nur bei Jugendlichen.

    (Tages-Anzeiger)
    (Erstellt: 15.11.2014, 07:49 Uhr)

  • ich muess mich korrigiere, am wieser sis istige isch kei vorsatz gsi, aber ganz klar eventualvorsatz.

    au us em hütige tagi (muesch scho alles poste larf, nöd nume das wo i dini (seltsam) argumentation passt...):

    Im Fall Wieser/Yapi nimmt Steinmann – zumindest sportlich – eine klare Haltung ein. «Das Verhalten von Wieser war absolut rücksichtlos und völlig unnötig. Das Foul passiert nicht direkt vor dem Tor, er attackiert Yapi irgendwo im Mittelfeld, sozusagen im Niemandsland.»

    Steinmann weiter: «Bei Eventualvorsatz weiss der Täter, was er macht, er vertraut aber darauf, dass eine Verletzung ausbleibt.»

    Steinmann zum Fall Chapuisat: «Aus meiner Sicht ein Fehlentscheid. Auch auf dem Fussballfeld kann man nicht machen, was man will», sagt Steinmann. «Der Ball ist für Chapuisat unerreichbar, das Foul grenzt für mich an eine mit direktem Vorsatz begangene Körperverletzung.»

    de ganz artikel:

    http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball…/story/18685148

    NieUsenandGah

  • ähm, sorry, isch so ok? http://www.tagesanzeiger.ch
    Aber als Hockeyeinzelrichter händs sicher die richtig Person gfröged..., ob morn no es Interview mit em Pfarrer Sieber dezue chunt?
    Was er hingäge sicher chönt erkläre, evtl. ja au Du, was isch de Underschied bim Eventualvorsatz und de Fahrlässigkeit?

    Bisch Du Richter, dass Du d'Antowrt scho weisch oder doch eher en Fan, wo au i 5 Jahr no über de verpassti Titel (natürlich nur wäg em Wieser!) träumt?
    I dim Artikel staht suscht eigentlich das:
    "Sollte Yapi (auf Druck des FCZ) den juristischen Weg einschlagen, blüht Wieser ein Gerichtsverfahren mit ungewissem Ausgang. Der Richter müsste entscheiden, ob ein direkter Vorsatz, ein Eventualvorsatz oder nur Fahrlässigkeit im Spiel war."

    Mini komisch Meinig baiert allei uf 20 Jahr Erfahrig als Verteidiger und uf nüt anderem.

    Einmal editiert, zuletzt von larlf (15. November 2014 um 19:10)

  • genau das macht ja de Fuessball so interessant:
    dass so Idiote wie mir sowieso nie glicher Meinig sind, au wänn mer die glich Szene/Aktion beurteilt...

    aber wänn Du nöd wieterhin der Meinig bisch, dass de Wieser i dere Situation bewusst en andere Spieler wett verletze, dänn behaupt ich eifach mal, dass Du sicher nie (guet*) Fuessball gspielt häsch! (* Mit "guet" mein ich nur, dass mer das Niveau übertrifft, wo mer au mal de Chopf chan lupfe, damit mer gseht, was anderi mached, ohni dass mer über de Ball oder die eigne Füess gheit :floet: )
    Will, wänn ich öpper han welle umhaue, dänn han ich das anderscht gmacht, aber nöd i sonere Situation wo's um de Ball gaht. Und au dänn machsch es eso, dass er eifach fescht uf d'Frässi gheit, aber sicher nöd, dass en verletze wettsch, au wänn de Hass no so gross gsi wär (was es bi mir i dene 20 Jahr so ziemlich nie geh hät, dass ich öpper uf em Fäld "grächt" han.)

  • Zitat von larlf

    genau das macht ja de Fuessball so interessant:
    dass so Idiote wie mir sowieso nie glicher Meinig sind, au wänn mer die glich Szene/Aktion beurteilt...


    drum diskutier ich ja au gärn mit dir, au wänn vo ennet de gleis chunsch...:wink:

    Zitat von larlf

    aber wänn Du nöd wieterhin der Meinig bisch, dass de Wieser i dere Situation bewusst en andere Spieler wett verletze, dänn behaupt ich eifach mal, dass Du sicher nie (guet*) Fuessball gspielt häsch!


    stop! lies bitte namal all mini posts zu dem thema! ha niened behauptet, dass er ihn hät welle verletze! ha nur immer gseit, dass er sich hät müesse bewusst si, dass wänn er eso in en 2-kampf stigt er mit ere verletzig vom gegner hät müesse rechne! womit mier wieder bim eventualvorsatz wäred...

    und ja, ha nie würkli guet tschuttet...:cool: wo ich no tschuttet han häts no e position geh, wo's hüt nüme git: de libero! und das isch min platz gsi. es bizz ufrume hine hät au dezue ghört, aber de bölle vo hinne use intelligent verteile isch fasch wichtiger gsi!

    NieUsenandGah

  • Vorsatz: es isch am Spieler sini Absicht, de Gägner z verletze.
    Eventualvorsatz: er weiss, dass sini Aktion de Gägner verletze chan und nimmt e verletzig in chauf, obwohl sie nöd sis diräkte ziel isch.
    Fahrlässigkeit: er weiss, dass sini Aktion de Gägner verletze chan, aber vertraut sorgfaltspflichtswidrig druf, dass scho nüt passiere wird.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • ok, ich wür mal de Vorsatz weglah, dänn bliebt no Eventualvorsatz und Fahrlässigkeit.

    es isch sich bestimmt jedä Spieler dem bewusst, dass mer mit sonere Aktion de Gägner schwer verletze chan. aber, was ich scho lang wett säge (aber offebar nöd acho isch), dass en Wieser innerhalb vomne Bruchteil muen entscheide, wie er wieter macht. Wo er gmerkt hät, dass er z'spat chunt.

    Sini Möglichkeite sind in etwa:
    - ich probier de Ball glich no z'verwütsche und riskier es foul
    - ich gib uf, bin z'spat und luege, dass ich am Yapi no verbie chume, ohni ihn z'verwütsche

    Aber de gross Unterschied zum Promillefahrer isch doch, dass de Promillefahrer gaaaanz lang Ziet hät, zum a) de Entscheid mache und b) zum de Entscheid wieder rückgängig mache / abbräche.
    Er füllt sich zerscht mal paar Stunde lang d'Lampe, muen irgendwänn zum Auto torkle und inehocke, de Schlüssel füre neh, s'Auto starte und abfahre. Au nach em abfahre hetti er no d'Möglichkeit zum ahalte und usstiege.
    De Wieser aber chunt, merkt dass er z'spat isch und muen entscheide: nach dem er d'Entscheidig troffe hät, isch s'Resultat devo au scho ersichtlich (innerhalb vonere wietere Sekunde).

    Drum säg ich halt: er söll all Strafe übercho, wo ihm en (Sport-)Richter ufbrummt und falls de Yapi finanzielle Schade hät, au vo ihm oder sinere Versicherig no belangt werde. Aber es brucht nöd zuesätzlich es absoluts drufhaue, wie z.bsp. bi Vorfäll wie bi de WM-Quali 2006 oder Zidane im Final, etc. das sind alles Sache gsi, wo wiet weg vom Spielgeschehe passiert sind und drum find ich die viel schlimmer, was mich dezue bringt, am Wieser nöd die gforderet Todesstraf oder Steinigung z'geh (so chönt mer's mängisch meinä).

    Aber isch öppe Ziet zum das Thema z'beände und de snowcat bim erschte Träffe mitere klassische Grätsche us em anno dazumal z'Begrüessä :mrgreen:
    Btw. stell Dir mal all die Aktione vo so voll begabte Verteidiger vor, wie mir sie no live erläbt händ:
    Ramon Vega, Andi Egli, Urs Meier zum paar vo eusere Gleissiet z'nänne, wo's im Griff gha händ :floet:
    Was sind das bi eu gsi, müesst öppe amne Schöneberger oder Marc Hodel entspräche, wänn ich das no richtig in Erinnerig han.

    Krass, han gar nöd gwüsst, dass de Weiler mal bi eu gspielt hät: bin immer de Meinig gsi, dass er's nie ganz gschafft hät, aber (ok stimmt ja i demphall au :rofl: )
    http://www.weltfussball.de/teams/fc-zuerich/1998/2/

  • Ja, das mit em Bruchteil vonere Sekunde stimmt. Und das wird aber au vo de Gricht beurteilt. Die Diskussion isch jetzt evtl. lang worde. Aber sie beinhaltet alli zentrale Pünkt vom Sportstrafrächt resp. de demit verbundene zivilrächtliche Asprüch.

    Ich find de Fall Miller/McKim immer en guete Vergliich. So schlimm isch es würkli nöd gsi, es isch ime Zweikampf passiert.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • Zitat von larlf

    Aber isch öppe Ziet zum das Thema z'beände und de snowcat bim erschte Träffe mitere klassische Grätsche us em anno dazumal z'Begrüessä :mrgreen:


    findi guet! :wink:

    ich meld mich bi dier, wänn ich s'nöchscht mal i de halle bin. chunt bi mier ebe sehr selte vor, i de quali 2-3 x. susch nume no playofftourischt, aber au ersch ab em 1/2 final... :floet:

    NieUsenandGah

  • eieiei, du bisch ja no schlimmer als ich ;)

    konzentrier mich die saison (us diverse pers. gründ) wieder uf d'po, inkl. so viel wie möglich uswärtsspiel und d'quali luegi meist im tc. letscht jahr isch das ja guet gange, zwar au bitz tüür worde mit gänf, aber zum Abschluss de "Meischter im Schluefweg" isch sowieso unbezahlbar :mrgreen:

  • für alli wo nöd nume fuesball und ishockey im chopf händ, une s'interview us de hütige "schweiz am sonntag" mit em walter kielholz, vr-präsi bi de swiss re. chönt praktisch jedi ussag vo ihm underschriebe i dem text!

    warum ich's im fcz fred poste? allei de titel vom artikel verdient de pulitzer pris und rechtfertigt das interview im fcz fred:

    «Wer keinen Dichtestress will, soll an einen GC-Match»

    Von Patrik Müller und Alan Cassidy

    Herr Kielholz, Sie haben den Europa-Aufruf unterzeichnet, in dem Kulturschaffende, Wissenschafter und Wirtschaftsvertreter für eine offene Schweiz eintreten. Hat das Mut gebraucht?
    Walter Kielholz: Nein. Es war ja kein Coming-out, ich hatte mich schon in der Vergangenheit dafür starkgemacht, dass wir ein offenes Land bleiben. Und der Appell ist sehr moderat, wir plädieren keineswegs für die Selbstaufgabe der Schweiz.

    Dieser Generalverdacht kommt aber schnell auf, wenn man sich proeuro päisch äussert.
    Dazu braucht es in der Tat nicht viel. Gerade darum halte ich es für wichtig, dass auch diese Seite sich äussert und nicht der Eindruck entsteht, 99 Prozent der Schweizer möchten sich abkapseln. Zu lange haben wir das Feld den isola tionistischen Eiferern überlassen. Die Anti-Europa-Bewegung in der Schweiz hat sektiererische Züge angenommen.

    Wen meinen Sie damit? Die SVP?
    Es sind immer etwa die gleichen Kreise. Sie zeigen sich auch jetzt wieder, bei der Gold-Initiative. Diese Eiferer schaffen es in der heutigen Mediengesellschaft, sich weit über ihre Bedeutung hinaus Gehör zu verschaffen. Pragmatische, vernünftige Haltungen wirken dagegen schnell langweilig. Die aufgeheizte Truppe hat erreicht, dass ein Klima der Polarisierung entstanden ist, in dem andere Meinungen – etwa auf den Online-Portalen – mit Hasstiraden heruntergemacht werden. Leider beeinflussen diese Tiraden zunehmend auch die Journalisten.

    Woran liegt es, dass «Eiferer» ein derartiges Gewicht erhalten konnten?
    Ein Grund liegt sicher im Vertrauensverlust: Die Wirtschaftsführer haben kein Vertrauen mehr, die Politiker seit längerem nicht und die Intellektuellen schon gar nicht. Wenn früher ein Bundesrat sagte: Diese Initiative bringt Nachteile, man sollte sie ablehnen, sagten die meisten Leute, okay, er wird es wohl wissen. Heute ist es fast umgekehrt. Man wittert eine Verschwörung und sagt sich: Denen zeige ich es jetzt!

    Die Eliten haben doch selber versagt, gerade in der Finanzkrise. Warum sollen ihnen die Bürger glauben?

    Die Schweiz ist nicht schlecht gefahren, wenn sie Volksinitiativen auf Empfehlung von Parlament und Wirtschaftsverbänden verworfen hat, wie das lange die Regel war. Wenn jeder glaubt, selber alles besser zu wissen, oder sich von Mythen leiten lässt, kommt es dann besser heraus? Ich meine auch, dass wir heute die Folge des systematischen Schlechtmachens der sogenannten classe poli tique spüren. Sogar die SVP-Basis begehrt jetzt bei der Ecopop-Initiative gegen die eigene Parteileitung auf. Inzwischen herrscht fast Konsens: Politiker sind alle Deppen. Dabei hat der ehe ma lige deutsche Finanzminister Peer Steinbrück recht, der diese Woche in Zürich sagte: Es gibt eine Normalverteilung der Deppen, bei den Politikern sind es nicht mehr als anderswo.

    Am Schlechtmachen der classe poli tique oder der Politik generell hat die Wirtschaft kräftig mitgewirkt, die in den 90er-Jahren alles deregulieren und privatisieren wollte.
    Es gab eine Phase, wo die Wirtschaft die Politik verachtet hat, das stimmt. Ich meine, spätestens seit der Finanzkrise hat sich das geändert. Es ist aber auch schwieriger für ausländische Wirtschaftsführer, die mit dem politischen System der Schweiz weniger vertraut sind, zum besseren Verständnis zwischen Politik und Wirtschaft beizutragen. Das Primat liegt heute wieder bei der Politik. Der Vertrauensverlust ist aber nicht das einzige Problem. Wenn wir davor warnen, man gefährde mit gewissen Initiativen den Erfolg der Schweiz, kommt postwendend die Antwort: Ach was! Uns gehts doch gut, schaut mal in die EU, wo alles den Bach runtergeht!

    So ist es doch, die Schweiz steht hervorragend da – auch dank der direkten Demokratie.
    Einverstanden, ich habe ja auch nichts gegen die Volksrechte. Wir sind gut aufgestellt, aber unser Erfolg ist kein Naturgesetz. Wir stehen vor einer gewaltigen Transformation, und sie betrifft die Demografie. Die Babyboom-Jahrgänge, die nun pensioniert werden, neigen zu einer grossen Sehnsucht: Es sollte wieder so sein wie früher, weniger Verkehr, weniger Verbetonierung, weniger Dichtestress. Es ist eine Sehnsucht nach einem Land, das es gar nie gab. Das Problem ist, dass diese Generation derart viel Gewicht bekommen hat, dass sie zunehmend Abstimmungen entscheidet.

    Die Alten bestimmen über die Jungen? Eindeutig. Der Jahrgang der heute 70-Jährigen ist grösser als der Jahrgang der Einjährigen. Die Bevölkerungspyramide kippt. Mit der Einwanderung können wir diesen Effekt einigermassen auffangen. Denn die Einheimischen haben sich faktisch für eine Ein-Kind-Politik entschieden – im Gegensatz zu den Chinesen allerdings freiwillig. In der Stadt Zürich ist die Hälfte der Bevölkerung zwischen 18 und 65 Jahren Ausländer, bei den über 65-Jährigen sind dagegen 90 Prozent Schweizer. Das hat gewaltige politische Folgen: Die Sehnsucht nach der Vergangenheit wird mehrheitsfähig.

    Spüren auch Sie diese Sehnsucht?
    Wer keinen Dichtestress will, soll ins hintere Wägital gehen – oder an einen GC-Match (lacht). Aber wer will das schon? All jene, die den Dichtestress beklagen, wünschen sich ja gleichzeitig Urbanität und Lebhaftigkeit. Und war es früher denn anders? Ich erinnere mich, wie wir als Schüler keinen Platz mehr im 6er-Tram fanden und draussen auf dem Trittbrett mitfuhren. Und die Rämistrasse war bis zum Milchbuck verstopft. Hören wir doch auf, so zu tun, als sei das erst seit der Personenfreizügigkeit so.

    Ist der Zukunftsglaube der Verlustangst gewichen?
    Ich sehe einen Zusammenhang mit der Rentendiskussion. Wir geben bei Swiss Re den Mitarbeitern die Möglichkeit, den Zeitpunkt der Pensionierung bis 65 frei zu wählen, natürlich unter gewissen Bedingungen. Das macht betriebswirtschaftlich Sinn, aber auch politisch und gesellschaftlich. Denn wir müssen das Verhältnis zwischen aktiver und nicht-aktiver Bevölkerung stabil halten. Überspitzt gesagt: Es kann nicht sein, dass nur noch jene die Geschicke unseres Landes an der Urne bestimmen, die nicht arbeiten. Viele 65-Jährige möchten noch so gern weiterarbeiten.

    Meistens scheitert es daran, dass die Arbeitgeber es nicht wollen. Schon 50-Jährige haben Mühe, eine Stelle zu finden.
    Es bleibt den Unternehmern in Zukunft gar nichts anderes übrig, als ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen – wegen der demografischen Entwicklung und wegen der Einwanderungsbeschränkungen. Hilfreich wären politische Anreize.

    Was schlagen Sie vor?
    Es geht nicht primär um das Rentenalter, sondern um die Pensionierungsberechtigung. Jeder soll mit 65 gehen können, aber nicht müssen. In den 90er-Jahren waren Frühpensionierungen im Trend. Warum? Weil die Babyboomer nachrückten und die Alten hinausdrückten. Jetzt kommt niemand mehr hinterher, das ist eine komplett andere Ausgangslage. Es könnte darum Sinn machen, das Arbeitseinkommen ab 65 steuerlich zu begünstigen.

    Wer bis 70 weiterarbeitet, soll von tieferen Steuersätzen profitieren?
    Oder besser: höhere Abzüge machen können. Dadurch könnte der Arbeitnehmer auch mit einem tieferen Lohn zufrieden sein, denn er muss weniger Steuern zahlen. So bliebe er auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig. Wir sollten – erstens – steuerliche Anreize setzen, sodass die Arbeitskosten ab einem bestimmten Alter nicht steigen, sondern sinken. Zudem sollte es – zweitens – möglich sein, die AHV aufzuschieben. Die Aufschiebung bis 70 ist zwar schon möglich, aber die versicherungstechnische Gutschrift für die Aufschiebung ist klar zu klein.

    Was braucht es noch, damit die Schweiz erfolgreich bleibt?
    Eine offene Aussenpolitik, die den Handlungsspielraum für die Unternehmen sichert. Wir brauchen ein gutes Netzwerk von Handels-, Steuer- und Integrationsverträgen. Leider sind wir aber daran, all das infrage zu stellen und einem Unabhängigkeitswahn zu opfern. Gewisse Kreise bemühen ja bereits wieder den Mythos von Marignano.

    Niemand sagt, auch nicht die SVP, dass es keine Handelsbeziehungen brauche. Umstritten ist die politische Integration.
    Die Bilateralen sind doch wirtschaftliche Verträge. Wenn sie wegbrechen, wäre es fatal zu meinen, sie liessen sich einfach so wieder neu schliessen. Es herrschen Wahnvorstellungen über unsere Prioritäten. Für unsere Unternehmen ist es enorm wichtig, dass die Schweiz ein verlässliches Land bleibt, das internationale Verträge einhält. Ginge es nur um die Steuern, könnten wir in Singapur längst viel günstiger leben.

    Braucht es eine Reform der Volksrechte, konkret: höhere Hürden für Volks initiativen?
    Die direkte Demokratie ist zu unserer raison d’être geworden. Wir sind nur noch da, um abzustimmen. Dabei ist der ursprüngliche Gedanke dahinter ganz pragmatisch: Die Leute sollen über Dinge entscheiden können, die sie selbst betreffen. Wenn es nur noch darum geht, dass die Volksrechte dazu gebraucht werden, das internationale Recht infrage zu stellen, habe ich Mühe. Man stelle sich vor: Ausgerechnet die Schweiz, die das Menschenrecht mitgeschaffen hat, soll sich darum foutieren. Damit machen wir uns zur Lachnummer.

    Sie sind FDP-Mitglied. Wann waren Sie das letzte Mal an einer Parteiveranstaltung?
    Ich besuche regelmässig die Versammlungen der «Freunde der FDP». Ich habe in den letzten Jahren damit begonnen, mich wieder vermehrt um die Partei zu kümmern.

    Wie sehen Sie die Zukunft des Freisinns?
    Es gibt immer noch genug Leute, die eine konservative Fiskalpolitik wollen, einen schlanken Staat, eine liberale Gesellschaftspolitik und eine offene Aussenpolitik. 25 bis 30 Prozent der Wähler würden das unterschreiben. Dieses Potenzial schöpft die FDP aber nicht aus.

    Sollten sich Wirtschaftsführer wieder stärker in der Politik engagieren, oder ist diese Zeit endgültig vorbei?
    Es gab sie ohnehin nie, das ist eine Verklärung. Immer bemüht man das Beispiel von Ulrich Bremi, aber viel mehr waren da auch nicht. Auch Peter Spälti hatte, so ich mich erinnern kann, die grösste Mühe, seine verschiedenen Engagements in Beruf, Militär, Politik und Sport unter einen Hut zu bringen. Doch es stimmt, dass wir heute ein faktisches Berufsparlament haben. Das kritisiert Christoph Blocher zu Recht.

    Fehlt dem Parlament das Verständnis für Wirtschaftsfragen?
    Wer jahrelang in den Mühlen des Politbetriebs steckt, dem fehlt naturgemäss die Erfahrung in der Wirtschaft. Deshalb gibt es ja heute überall diese Treffen zwischen Wirtschaft und Politik, zwischen Kultur und der Wirtschaft und so weiter, wo man sich gegenseitig alles erklären muss. Im Militär sassen wir früher im Regimentsstab zusammen, dann waren da ein Lehrer, ein Beamter, ein Gewerbler und ein Bauunternehmer, und man tauschte sich aus. Dieses gegenseitige Verständnis ist verschwunden.

    Wie schätzen Sie die makroökonomische Lage ein?
    Die geldpolitische Situation ist höchst unbefriedigend. Seit Jahren wird versucht, mit billigstem Geld Wachstum zu erzeugen, und mit Ausnahme der USA scheint es nirgends zu funktionieren. Die Aussichten für Europa sind nicht gut. Es ist nicht ersichtlich, woher das Wachstum kommen sollte.

    Was heisst das für die Aussichten der Swiss Re?
    Die Margen im Rückversicherungsgeschäft waren in den vergangenen Jahren aussergewöhnlich hoch, doch nun geraten sie unter Druck. Wir müssen deshalb die Kosten anpassen. Gleichzeitig wollen wir in den aufstrebenden Märkten weiter wachsen. Wir sind selten so gut gerüstet in ein schwieriger werdendes Umfeld eingetreten.

    Wirtschaftsführer, Hauptmann im Militär und Mitglied der FDP: Der Lebenslauf von Walter Kielholz entspricht dem, was man lange als idealtypische Schweizer Karriere definierte. Der Zürcher mit Jahrgang 1951 studierte in St. Gallen Betriebswirtschaft. Danach machte er bei der damaligen Kreditanstalt (SKA, heute CS) und der Schweizer Rück (heute Swiss Re) Karriere – und zwar gleichzeitig. Bei der Swiss Re wurde er 1993 in die Geschäftsleitung berufen, 1997 bis 2002 war er CEO, seit 1998 ist er zudem Verwaltungsrat, seit 2009 dessen Präsident. Bei der Credit Suisse trat er im Frühling nach 15 Jahren aus dem Verwaltungsrat zurück. Er engagiert sich privat im Kunstbereich und präsidiert seit 2002 die Zürcher Kunstgesellschaft

    NieUsenandGah

  • naja, bisher hämmer so Sache (Politik) eigentlich nöd i dem Forum gha, was ich au guet finde. da ich de Meinig bin, mer söll Sport und Politik tränne (was zwar nöd/nümm würklich möglich isch) da ja au de Sport under de Politik liedet...

  • Zitat von larlf

    naja, bisher hämmer so Sache (Politik) eigentlich nöd i dem Forum gha, was ich au guet finde. da ich de Meinig bin, mer söll Sport und Politik tränne (was zwar nöd/nümm würklich möglich isch) da ja au de Sport under de Politik liedet...

    Gsehn ich glich. Und oisi Diskussione über Sport sind eh besser als politischi Diskussione.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • ui, dänn wäred ja die politischi underschti :floet:
    nei, im ernst: finds so scho schwer gnueg, imne forum, go meinige platziere und das im sportbereich.

    politik etc. hät wohl einiges grössere bereich als die paar sportarte wo mir "abdecked" und somit no viel schwerer, nur schriftlich, z'kommunizierä/diskutiere.
    usser mer machts wie d'politiker: eifach ihri statements abe lierä, ohni uf em andere sini Ussage iiz'gah...

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