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    Emotionen als Motor

    Der FC Zürich ist sportlich abgestürzt. Heute Sonntag geht er als klarer Aussenseiter ins Derby. Die Kritik konzentriert sich auf Ancillo Canepa, den Präsidenten, der auch Sportchef sein will. Wie tickt der Mann, der den FCZ zusammen mit seiner Frau regiert? Von Christine Steffen

    Ancillo Canepa legt die Pfeife auf den Tisch, die Stimme wird lauter. «Warum soll ich mich darum kümmern?», fragt er. Es geht um die Kritik nach dem Absturz des FCZ in den letzten Wochen, und darum kümmern könnte er sich, weil sie selten auf Trainer und Spieler zielte, sondern oft direkt auf ihn: den Präsidenten, der auch Sportchef ist. Canepa aber sagt, er habe das gar nicht gross wahrgenommen. Vieles komme von Leuten, die die Fakten nicht kannten.

    Der FCZ hat schwere Monate hinter sich: Nach einer miserablen Rückrunde in der letzten Saison mit Urs Meier startete er im Sommer derart schlecht, dass der Trainer nach drei Runden entlassen wurde. Als Nachfolger wurde Sami Hyypiä präsentiert, mit dem die Zürcher ans Tabellenende abrutschten. Man muss nicht bösartig sein, um zu sehen, dass etwas schiefläuft. Canepa aber stützt sich auf das Grundprinzip, das er geschaffen hat: Er unterteilt die Welt in innen und aussen. Diejenigen aus dem inneren FCZ-Zirkel sind informiert, sie kritisieren konstruktiv, sie nimmt er ernst. Die von aussen hingegen - und das sind fast alle - sind ahnungslos und nicht befugt, Einschätzungen abzugeben. Tun sie es trotzdem, muss er sie nicht ernst nehmen.

    Keine dreckige Wäsche
    Hört man Canepa zu, hat man oft das Gefühl, der FCZ sei eine Institution, die nach ganz eigenen, undurchdringlichen Regeln funktioniert. Sorgt ein Entscheid für Erstaunen - der Zeitpunkt der Entlassung von Meier, die Verpflichtung von Hyypiä -, liegt das allein daran, dass man die Hintergründe nicht kennt. Erklärungen gibt es keine. Canepa sagt: «Ich könnte vieles in drei Sätzen richtigstellen und die Fakten offenlegen. Aber das mache ich nicht. Ich wasche keine dreckige Wäsche.» So ist er der Unverstandene; er nimmt es in Kauf.

    Das war nicht immer so. Als es 2012 im FCZ-Verwaltungsrat zum Kräftemessen um die Ausrichtung des Vereins kam, war Canepa enttäuscht, dass seine Rolle in der Öffentlichkeit nicht angemessen gewürdigt wurde. Fragt man Canepa heute, ob er sich damals als Retter des Vereins gesehen habe, sagt er: «Es geht nicht um die Frage, wie ich das sehe. Aber Fakt ist, dass es ohne unsere Intervention den FCZ in der heutigen Form nicht mehr gäbe.» Bedroht sah er den FCZ von der Gruppe um den Vizepräsidenten Gregor Greber, die immer wieder eine andere Linie verfolgt hatte; nicht nur setzte sie gegen den Widerstand von Canepa die Entlassung von Urs Fischer durch, sie wollte die Kräfte auch auf die erste Mannschaft konzentrieren und opfern, was Canepa aufgebaut hatte: die Frauenabteilung etwa oder das Museum. Am Ende verliess die Gruppe den Verwaltungsrat.

    Es war ein entscheidender Moment in der Amtszeit des 62-Jährigen, ein Wendepunkt. Er wechselte radikal das Konzept: Das Miteinander wurde von Alleinherrschaft abgelöst, die breite Abstützung zugunsten einer Machtkonzentration aufgegeben. Ancillo Canepa und seine Frau Heliane halten heute 90 Prozent der Aktien. Und Canepa bezog sich nach dem versuchten Umsturz auch bei der Arbeit immer stärker auf die Person, der er am meisten vertraut: seine Frau. Auch für Heliane Canepa war die Erfahrung wegweisend. Vor einem Jahr sagte sie in der NZZ: «Ende 2012 fand ein Bashing einzelner Medien gegen meinen Mann statt. Auch im näheren Umfeld wurde intrigiert. Das hat mich verletzt. Ich wusste ja, wie er Tag und Nacht für den FCZ gearbeitet hat. Wenn man meinen Mann verletzt, verletzt man auch mich.» Sie habe sich engagiert, um ihren Mann zu unterstützen - und sicher auch, weil ein beträchtlicher Teil ihres Vermögens in den Verein geflossen ist. Heute ist sie Delegierte des Verwaltungsrats und in weiteren Gremien vertreten, der FCZ hat sich zu einem Familienbetrieb verengt.

    Das Geld des Ehepaars hält den Verein über Wasser. Um die 30 Millionen Franken soll es in den FCZ gesteckt haben, eine Zahl, die Canepa weder bestätigt noch dementiert. Fragt man ihn, ob er das Gefühl habe, sein Engagement werde zu wenig gewürdigt, sagt er, das beschäftige ihn nicht. Aber er erwähnt die vielen positiven Feedbacks, «in der täglichen Arbeit, in der Stadt, im Restaurant, beim Einkaufen». Es sind die freundlichen Gesten, auf die er die Aufmerksamkeit lenkt - manchmal so ausschliesslich, dass man das Gefühl hat, er lebe in einer Parallelwelt, die er sich mit seiner Frau zimmert. Die beiden sind ein starkes Paar, sie verlassen sich so unbedingt aufeinander, dass man sich fragen kann, wie offen sie sind für Impulsive von aussen, wie bereit, das System frischen Blicken auszusetzen. Die Canepas haben zwar viele Kontakte über den FCZ; privat leben sie zurückgezogen, die Karriere kam immer vor den Freunden. Frühere Angestellte des Vereins erzählen, sie seien nie bei den Canepas zu Hause in Rüschlikon gewesen, auch nicht nach vielen Jahren. Canepa sagt, sie hätten Freunde, «aber sicher nicht extensiv», privat suchten sie Ruhe.

    Die Kritik in den letzten Wochen richtete sich auch direkt auf Canepa, weil es kaum jemand anderen gibt, der Verantwortung trägt. Die erstaunlichste Ausweitung der Kompetenzen betraf das Amt des Sportchefs. Vielleicht erklärt Canepas Biografie, warum er, der Mann für die Zahlen, glaubt, dass er eine Fussballmannschaft zusammenstellen kann. Canepas Geschichte ist die eines bemerkenswerten Aufstiegs: Er krampfte sich vom KV-Stift in der Textilmaschinenfabrik Rüti hoch bis in die Geschäftsleitung von Ernst & Young, dort verantwortete er den Untersuchungsbericht zum Niedergang der Swissair. Als junges Ehepaar hatten die Canepas wenig. Am 20. des Monats sei das Portemonnaie oft leer gewesen, hat Ancillo Canepa einmal erzählt, seine Mutter habe dann mit Pasta ausgeholfen.

    Heute sind beide Millionäre, 2007 stand Heliane Canepa auf der Liste der reichsten Schweizer der «Bilanz». Sie wurde mehrmals als Unternehmerin des Jahres ausgezeichnet. Das Paar hatte erfahren, dass harte Arbeit zum Erfolg führt und dass gelingt, was es anpackt. Mit diesem Selbstverständnis führt es den FCZ - nur dass das Umfeld ein irrationaleres ist als die Wirtschaft und dass man die Kontrolle komplett abgeben muss an elf Männer auf dem Rasen. Es seien die schlimmsten 90 Minuten der Woche, sagt Canepa.

    Als Canepa 2006 kam, war der FCZ gerade Meister geworden, es war eine Euphorie um den Klub, eine Energie, die auch Canepa mitriss. Er machte kein Hehl daraus, wo er hinwollte: in die Champions League, zu den Grossen. Sie sind im Winter 2015 weit weg. Und Canepa macht, was er nach der Ära Sven Hotz nie wollte: den Klub als Patron führen und finanzieren. Fragt man ihn, woher er heute die Motivation nehme, lässt er einen gar nicht ausreden. «Wenn man eine Führungsfunktion ausübt und Verantwortung hat, dann fragt man sich nicht laufend, wo hole ich Motivation! Das gehört zur Verantwortung, die man übernommen hat. Da wirft man nicht beim ersten Widerstand den Bettel hin. Das würde nicht zu meinem Charakter passen!», ruft er. Wenn er einen Job übernommen hat, dann setzt er sich zu hundert Prozent ein, «auch wenn es regnet, schneit und einem der Wind ins Gesicht bläst». Verantwortungsgefühl sei das, «auch als ich als Rekrut Teller waschen musste, wollte ich, dass sie am Ende sauber sind. Das ist mein Charakter.» Nicht nur Pflichtgefühl gehört zu seinem Charakter, sondern auch Begeisterungsfähigkeit.

    Canepa kann sich ganz verschreiben, er tat es bei Yassine Chikhaoui, er tut es bei jedem neuen Trainer. Bei der Vorstellung von Hyypiä sagte er, er habe den Finnen zwei Wochen zuvor zum ersten Mal getroffen, habe aber das Gefühl, er kenne ihn schon viel länger. Umgehend stellte er Hyypiä, einem Mann mit begrenzter Erfahrung, eine Carte blanche aus. Nach den Entlassungen zeigt sich Canepa enttäuscht von den Trainern und nicht von seiner Entscheidung. Obwohl: Einmal habe er sich bei der Trainerwahl «täuschen lassen», gibt Canepa zu, es braucht nicht viel Phantasie, um zu erraten, dass er Rolf Fringer meint.

    Mehr Luft
    Canepa ist ein emotionaler Mensch, und so führt er den Klub, «hoffentlich auch!», ruft er. «Wenn du in deinem Beruf keine Emotionen zeigst, dann bleib besser zu Hause. Es braucht Emotionen. Wer das kritisiert, versteht nichts vom Leben!» Die Emotionen passen wunderbar in die Welt, in der er sich bewegt. Als der FCZ im September in Basel zu Gast war und ein Spielabbruch drohte, ging Canepa zur Beruhigung auf die Ränge. Ein Bild zeigt ihn beim Jubeln mit der Südkurve; ein Fan im Gewand des Funktionärs. Die Begeisterung macht ihn zugänglich, sie hat viel Gutes entstehen lassen: das Museum, die FCZ-Chronik.

    Sie ist aber auch der Feind eines Plans. Für eine Strategie braucht es einen kühlen Kopf. Mehr Leute mit Sachverstand würden mehr Reibung bedeuten - aber auch mehr Anregung. Mehr Ansprechpersonen bringen mehr Luft für alle. Der FCZ würde sie brauchen.

    NieUsenandGah

  • in der 2. hz heute habe ich sämis plan begriffen:

    schlecht verteidigen, das mittelfeld nicht ins spiel mit einbeziehen und vorne keine torchancen kreieren!

    ok, ist heute wirklich nicht fair nur ihm die schuld zu geben. bei keinem spieler hatte ich das gefühl, dass er gewinnen wollte.

    da stimmt wirklich nicht mehr viel, in dieser mannschaft.


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    NieUsenandGah

  • Zitat von Mushu

    Roli; ich werde das Essen im Sommer geniessen. Mit grosser Freude und noch mehr Hunger.


    gehen wir vor oder nach dem derby in winterthur?

    Zitat von Mushu

    Und ich finde Sami nicht ein Klassetrainer, solche waren nicht verfügbar. Aber er ist nicht das Problem und macht nicht soooo viel falsch, wie du mit deinem pathologischen Problem stets von dir zu geben gedenkst ...
    ;o)


    klassetrainer sind für den fcz NIE verfügbar! die sind alle in den top 5 ligas engagiert. aber junge aufstrebende trainer, welche das zeugs zum klassetrainer haben bzw. verbands- oder club u-trainer, welche sich teilweise schon seit jahrzehnten um ausbildung kümmern, diese sind verfügbar. heute habe ich so einen im letzi gesehen. leider stand er an der linie des gegners. aber klar, ihre namen bringt man nicht automatisch mit der deutschen bundesliga in verbindung, daher ein nogo für cillo. zu wenig glanz und gloria. adi hütter wurde dem fcz übrigens auch angeboten. immerhin hat er mehrjärige erfahrung als junioren trainer, ist mit einer kleinen mannschaft in österreich in die 1. bundesliga aufgestiegen und holte mit red bull salzburg das double. natürlich, auch er kein übertrainer, aber ein realistischer für das budget eins ch-vereins. und vor allem: mit erfahrung und akzeptablem leistungsausweis. sämi hat beides nicht!

    ich behaupte sämi ist unfähig als trainer und du nennst es pathologisch und ich behaupte genau so oft, dass cillo als sportchef unfähig ist. da gibst du mir hingegen recht. und dass obwohl sämis leistungsausweis als trainer ähnlich katastrophal ist, wie jener von cillo als sportchef. warum die eine aussage pathologisch ist und die andere nicht, musst du mir darum irgendwann mal erklären!

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    a) Cillo ist unfähig (zumindest als Sportchef)

    b) ja; der Hütter; der hat bei YB tatsächlich voll eingeschlagen und holt aus dem teuren Kader mit einen der fähigsten Sportchef tatsächlich unglaubliches heraus. Dieser Messias wäre es natürlich für uns gewesen. Einzig unser unfähiger Pausenclown aus Finnland hat es irgendwie geschafft, diesen Messi der Seitenlinie irgendwie zu besiegen.

    c) ich biete der eine 1:1 Wette an. Wenns denn schon schief geht, will ich erst recht keine Letziwurst runter würgen ...

    Bin aber sicher; du zahlst ...

  • evtl. chunt ja no de Favre bis im Summer, wänn de Pep ändi Dez. verlängered? :floet:

    Canepa chönt ja zbsp de Egli hole (nöd als Trainer), de macht grad als Sportchef sini Erfahrige (besser bi de Fraue, als gar niened, wie eue Allrounder)

    aber da muen sich def. einiges ändere über de Winter, suscht bliebed ihr no lang döt une hocke.
    holed doch de Mehmed, de hät en Name + (immerhin es bitzeli) Erfahrig und wett glaubs au wieder Trainer mache... (und ja: er kännt au d'BuLi, etc. -> evtl. scho überqualifiziert?)

  • Der FCZ ergibt sich in sein Schicksal

    Im 244. Stadtderby bezieht der FC Zürich gegen GC seine höchste Niederlage seit 38 Jahren.

    So hat sich der FCZ-Trainer dieses Derby selbstredend nicht ausgemalt: 0:5 verlor die Mannschaft von Sami Hyypiä gegen die Grasshoppers. Ein Resultat, das wie eine schallende Ohrfeige wirkt, und ganz offensichtlich nicht spurlos an den Akteuren vorbeigegangen ist. «Wir haben viel Arbeit vor uns, vor allem im mentalen Bereich», wusste Hyypiä bereits unmittelbar nach dem Schlusspfiff.

    Verständlich. Denn seine Spieler wurden von der überragenden Offensivabteilung der Grasshoppers in der letzten halben Stunde regelrecht zerzaust. Liess sich das Zwischenresultat von 0:1 nach 45 Minuten aus FCZ-Sicht noch einigermassen ansehen, verursachte der Blick auf die Anzeigetafel nach dem Schlusspfiff Kopfschmerzen. 0:5 - so hoch hatte der FCZ seit 1977 kein Derby mehr verloren. Kommt hinzu, dass der FCZ in der Tabelle wieder auf dem letzten Platz angekommen ist.

    Dabei gab es in diesem Spiel durchaus positive Ansätze: Mit gänzlich gegensätzlichen Vorzeichen angetreten, hielt die auf dem Papier schwächste Defensive (FCZ) der etatmässig stärksten Offensive (GC) lange stand und präsentierte sich auf Augenhöhe - mit der einen fatalen Ausnahme nach einer Viertelstunde. Dem völlig missglückten Rückpass von Berat Djimsiti auf Schlussmann Anthony Favre, die zum frühen 0:1 führte.

    Zudem hat es der FCZ ja mit einem Gegner zu tun bekommen, dessen Offensivquartett auf Super-League-Niveau beinahe schon als Pendant zu Barcelonas Wundersturm Messi/Suarez/Neymar angesehen werden kann. Beeindruckende 36 Tore haben Dabbur/Ravet/Tarashaj/Caio in 17 Super-League-Partien produziert. Ein Wert, der die Hoppers zur unbestrittenen Nummer 2 hinter Basel macht.

    Primär aber geht es für Hyypiä trotzdem darum, seine mental labile Truppe wieder aufzurichten. Gegen GC war offensichtlich, dass einer der wesentlichen Unterschiede vor allem in den Köpfen liegt. Wie die Mannschaft nach 58 Minuten und dem 0:2 auseinandergefallen ist, ist symptomatisch für einen Klub im Tabellenkeller. Wie GC geduldig auf seine Chancen wartete und dann, als sich diese boten, fünfmal eiskalt zuschlug, zeugt vom Selbstvertrauen einer Spitzenmannschaft. Oliver Buff bemängelte die ausgebliebene Reaktion nach dem 0:2. Hyypiä erkannte bei seinen verunsicherten Schützlingen fehlenden Glauben.

    Das Derby, es war ein Spiegelbild der laufenden Saison. Ein Spiegelbild der Situation, in der sich die beiden Zürcher Clubs befinden.
    (http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball…/story/22941377)
    -----------
    de 26-er isch mir au no ufgfalle, näbed em Simcity, er hät au eher verlore gwürkt uf em Fäld: hebed s'Offside uf und laht sich ja vom Feinster vernasche :mrgreen:
    aber im grosse Ganze isch es wohl eher es kollektivs Versage, als nur einzelni...

  • Zitat von Mushu

    a) Cillo ist unfähig (zumindest als Sportchef)

    b) ja; der Hütter; der hat bei YB tatsächlich voll eingeschlagen und holt aus dem teuren Kader mit einen der fähigsten Sportchef tatsächlich unglaubliches heraus. Dieser Messias wäre es natürlich für uns gewesen. Einzig unser unfähiger Pausenclown aus Finnland hat es irgendwie geschafft, diesen Messi der Seitenlinie irgendwie zu besiegen.

    c) ich biete der eine 1:1 Wette an. Wenns denn schon schief geht, will ich erst recht keine Letziwurst runter würgen ...

    Bin aber sicher; du zahlst ...


    a) und c) einverstanden! :razz:

    b) du weisst selber, dass yb trotz jeweils top mannschaften und zweithöchstem budget in den letzten 10 jahren nie zu mehr als zum vizemeister gecoacht werden konnte. auch nicht von ziemlich renommierten trainern. aber nur schon die siege in seinen ersten fünf yb spielen machen hütter zu einem besseren trainer als es sämi je werden wird!

    was ich mit hütter eigentlich sagen wollte: mit ihm ginge es dem fcz jetzt besser. eine derartige destabilisierung wie sie im moment stattfindet, schafft kein erfahrener trainer, der ahnung von taktik und ausbildung hat! und wenn ein sportchef die bewerbungsunterlagen von hütter und sämi auf dem tisch hat, entscheiden sich 9 von 10 für hütter. der name des zehnten ist uns wohlbekannt...


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    NieUsenandGah

    Einmal editiert, zuletzt von snowcat (30. November 2015 um 07:32)

  • Eine langsame Demontage
    Will man Anschauungsmaterial zum derzeitigen Zustand der Zürcher Klubs, so liefert das 244. Derby beste Muster: Der zweitplacierte GC steigert sich in aller Ruhe zum Kantersieg. Der labile FCZ bricht ein und fällt auf den letzten Platz zurück.
    (von Michele Coviello, Zürich29.11.2015, 21:23 Uhr: http://www.nzz.ch/sport/fussball…tage-1.18654672)

    Am Schluss ging es so zu und her, wie man es erwartet hatte: Es spielte der beste Sturm der Super League gegen die schwächste Defensive. Und irgendwann war der Punkt wirklich gekommen, an dem die Katze eine verängstigte Maus jagte. Zum Schluss lösten sich die Aktionen der Grasshoppers wie im Rausch ab, eine nach der anderen. Und der FC Zürich wurde kleiner und kleiner.

    Seit 38 Jahren nicht mehr

    Als die 90. Minute angebrochen war, stand es schon seit längerer Zeit 4:0 für die Grasshoppers. Aber sie hatten nicht genug. Selbst in der Nachspielzeit griffen sie weiter an, erzwangen noch einen zusätzlichen Corner, den ihr Captain Kim Källström mit dem Kopf in den Winkel lenkte – 5:0. Und weiter so, auch nach dem Wiederanpfiff. Noch einen Angriff mit Munas Dabbur, noch einen Eckball. Das sechste Tor fiel nicht. Aber der Wille war imponierend – und erschreckend, wie willenlos der FCZ wirkte. Längst hatte er sich aufgeben. Seit fast einer Halbzeit.

    Seit 38 Jahren hatte GC nicht mehr ein Derby mit fünf Toren Unterschied gewonnen. Dass es zu diesem Resultat kam, war eine überraschende Wende in der Geschichte dieses Derbys. Nicht aber in derjenigen dieser Saison. Der verwundete FC Zürich aus den Niederungen der Tabelle hatte vorerst eben nicht wie erwartet den Anschein der verängstigten Maus gemacht. Er liess diese Dynamik aufblitzen, welche sich der Trainer Sami Hyypiä wünscht: diese weiten Bälle, wie Pfeile in die Herzen der Defensiven placiert, diese schnellen Dreiecke vor dem Strafraum mit Abschlüssen aus gefährlicher Position.

    Der FCZ hatte anfänglich einiges mehr als GC von dieser Partie. Aber auch in seinen besten Phasen fehlte ihm Wesentliches: Er war nicht ausreichend konzentriert, wenn es ums entscheidende Zuspiel, um den satten Schuss ging. Die Maschinerie rollte, die Zahnräder griffen für Momente ineinander, bis ein Zähnchen wieder wegbrach. Mehrere Spielzüge endeten so wie in der 42. Minute, als Cédric Brunner mit Tempo die Tiefe suchte, Oliver Buff clever den Ball zu Mario Gavranovic passieren liess, Gavranovic ihn dann aber an Franck Etoundi vorbei legte.

    Es sind bekannte Symptome dieses FCZ, Saison 2014/15 – momentane Amnesien, Spannung, die urplötzlich abfällt. Das geschieht ihm oft im Angriff. Und noch öfter und mit noch gravierenderer Auswirkung in der Defensive. So war es auch im Derby vom Sonntag. Als GC 1:0 in Führung lag, hatte er sich noch gar keine richtige Chance erarbeitet. Zum ersten Tor Dabburs waren die Grasshoppers nur gekommen, weil sich der FCZ-Innenverteidiger Berat Djimsiti einen Fauxpas der gröberen Sorte leistete. Am Mittelkreis spielte er einen Rückpass. Aber an wen? Da war weit und breit niemand. Niemand ausser Dabbur, dem es leichtfiel, dieses Zuspiel zu erlaufen, als wäre es für ihn gedacht gewesen.

    Machtdemonstration des GC

    Es ist dem FCZ anzurechnen, dass er trotz dieser Hypothek in der 15. Minute lange bestimmend blieb. Aber einen zweiten Rückschlag konnte er nicht verkraften. Es war so eine Situation, die dem FCZ alles vorführte, was er nicht hat: Klasse, Präzision, Sicherheit. Källström drehte eine Flanke kunstvoll hinter die FCZ-Defensive, Yoric Ravet verwertete sie aus der Luft zum 2:0. Der FCZ brach nach dieser Machtdemonstration in sich zusammen. Und das gab Hyypiä zu denken. «Nach dem 2:0 hatte ich das Gefühl, dass wir den Glauben verloren hatten.» Ihm stehe weiter viel Arbeit bevor – Arbeit vor allem im mentalen Bereich. «Aber das kann man nicht über Nacht ändern», sagte Hyypiä, «im Fussball ist der Glaube wichtig. Wenn du nicht glaubst, dass du etwas bekommen kannst, dann ist es unnötig, auf den Platz zu gehen.»

    Es sind Sätze, die umgekehrt von Hyypiäs Pendant bei GC sein könnten. Das Team von Pierluigi Tami zog auch am Sonntag Kraft aus seiner bisher starken Saison. Es trat so seelenruhig und gelassen wie sein Coach auf. Auch wenn es in der ersten Hälfte lange kaum Szenen hatte, spielte es so, als wisse es jederzeit, wie gut und um wie viel besser es als sein Gegenüber war. Langsam und konstant begann GC, den FCZ zu zerlegen. Immer etwas mehr, mit immer schöneren, besseren Kombinationen und den weiteren Toren von Shani Tarashaj (3:0) und Caio (4:0).

    • Offizieller Beitrag

    Ein 5:0 als Fest und Demonstration

    Die Grasshoppers zeigen, wie sehr sie derzeit dem FCZ punkto Qualität des Teams und Strategie des Trainers überlegen sind.

    GC ist von hinten bis vorne besser, in jeder Beziehung, auf jeder Position. Und auf ein paar Positionen gar viel ­besser besetzt: beim Spielmacher, bei den Angreifern, beim Trainer.

    Der Trainer schliesslich heisst Tami und nicht Hyypiä. Das ist ein anderes Glück von GC. Tami hat nie bei Liverpool gespielt, nur bei Lugano, dafür hilft ihm heute, dass er einen Plan hat und Spieler entwickeln kann. GC hat einen Trainer, der in seiner Rolle gewachsen ist. Der FCZ einen, der nicht wachsen kann, weil er nicht weiss, wohin er will.

    http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball…/story/24492549

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