wieder emal zürcher stadion frag...

  • die geschichte lässt sich auf etwa folgenden nenner bringen:

    1. die (ersten) leserkommentare in den zeitungen sind so aussagekräftig und meinungsbildend wie die meinung vom papst zur verhütung. der fussballfan stimmt ja, egal was er am stadion zu bemängeln hat. bemängeln bedeutet nicht einsprache ergreifen. bei allen anderen wird entscheidend sein, wie offen sie sind für etwas von dem sie nicht direkt profitieren und trotzdem dafür zahlen "dürfen". und dann natürlich wie die (zu) hohen kosten dem stimmbürger verkauft werden. ich bin überzeugt, würden wir über ein 80 millionen projekt reden wäre die abstimmung reine formsache.

    2. das stadion ist recht gefällig von aussen, aber sicherlich nichts neues und einmaliges. innen - komplett geschlossen gegen aussen, steile tribünen und mit dem tief ins spielfeld gezogenen dach - scheint es wirkliches hexenkessel potential zu haben. tolle sicht und gute akustik.

    3. wir waren in den letzten 10 jahren in zürich noch nie so nahe an einem neuen fussballstadion. es fehlt wirklich "nur" noch die abstimmung. einsprachen sind kaum zu erwarten. zur abstimmung siehe punkt 1.

    4. sollte das stadion vom volk abgelehnt werden, werden fusionsgespräche zwischen den beiden clubs fürchterlich tempo aufnehmen…

    ich habe die hoffnung auf das neue stadion jedenfalls noch nicht aufgegeben. welche (politischen) parteien das stadion befürworten und der abstimmungskampf derjenigen wird ziemlich entscheidend sein für den abstimmungsausgang.

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Hardturm: Die Steuerzahler müssen über 333 Millionen abstimmen

    Die Kredite für das neue Zürcher Stadion und die dazugehörigen Wohnungen sind viel höher als erwartet. Dennoch unterstützt die Mehrheit der Parteien das Projekt.

    Von Thomas Zemp

    Das neue Fussballstadion in Zürich kostet deutlich mehr als die 150 Millionen Franken, von denen der Stadtrat bisher gesprochen hat. Für den Bau des Hardturmstadions verlangt die Regierung vom Gemeinderat und von den Stimmbürgern jetzt einen Objektkredit von 230 Millionen Franken. Gleichzeitig gelangt ein weiterer Kredit von 103 Millionen Franken für 154 Wohnungen neben dem Stadion zur Abstimmung. Die Kredite über insgesamt 333 Millionen Franken kommen im April ins Parlament und im September vors Volk.

    Die Stadträte André Odermatt (Bau, SP), Gerold Lauber (Sport, CVP) und Martin Vollenwyder (Finanzen, FDP) haben die Zahlen gestern bekannt gegeben. Sie betonten, dass sie alle Kosten und Risiken transparent machen wollen. Bei den 150 Millionen Franken handle es sich um Zielkosten, sagte Odermatt. Im Kredit neu aufgeführt sind erstens die Reserven, die 30 Millionen Franken der Baukosten ausmachen. Zweitens enthält er 44 Millionen Franken für die Kosten des Landes, das der Stadt bereits gehört. Dazu kommen weitere Beiträge, etwa für den Abbruch des Parkhauses und die Altlastensanierung. Abgezogen werden konnte ein Beitrag des Kantons aus dem Sportfonds über 8 Millionen Franken.

    Odermatt gab sich zuversichtlich, dass die Reserven bei beiden Bauvorhaben nicht gebraucht werden: Die Stadt lasse es bei solchen Projekten sehr selten zu Kostenüberschreitungen kommen, sagte er.

    Parlament und Volk sollen bei den Abstimmungen auch noch einen jährlichen Beitrag an die Betriebsgesellschaft des Stadions von maximal 8,3 Millionen Franken bewilligen. Der FC Zürich und der Grasshopper-Club Zürich sollen 3 bis 5 Millionen Franken Miete jährlich für das Stadion bezahlen. Finanzvorsteher Vollenwyder rechnet nicht damit, dass die Stadt noch einen Geldgeber findet, der das Betriebsdefizit übernimmt.

    Grünliberale Kritik

    Die Kommentare der Parteien sind zurückhaltend bis optimistisch. Lediglich die Grünliberalen kritisieren, dass die Stadt die finanziellen Risiken des Stadions allein trage und damit zwei Fussballclubs unterstütze. «Das Gebaren des Stadtrats grenzt an ungetreue Geschäftsführung», sagte Fraktionschef Gian von Planta.

    Bei der Präsentation zeigten die Stadträte erstmals auch, wie das neue Stadion aussehen soll. Es ist von aussen nicht als Sporttempel erkennbar und ein zurückhaltendes Gebäude, vor allem im Vergleich zum früheren Projekt, das die Nachbarschaft vehement bekämpft hatte. Es soll 16 000 bis 19 500 Zuschauern Platz bieten.

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    Ja nicht anecken

    Kommentar Marcel Reuss, Zürich-Redaktor, über Chancen und Risiken des neuen Hardturmstadions.

    Das neue Stadion bietet, was ein Fussballstadion braucht: einen Rasen, zwei Tore. Man kann darin Fussball spielen, schauen und vor allem: hören und riechen. Aber gegen aussen will das neue Stadion gar nicht richtig Stadion sein. Es wirkt wie der Bodybuilder, der seine Muskeln unter weiten Pullovern versteckt. Wie der Muster-Fan, von dem alle träumen. Einer, der während des Spiels euphorisch brüllt und sich danach ruhig auf den Heimweg macht. Er hat nach innen das Potenzial zum Hexenkesselchen, der «neue Hardturm», und gibt nach aussen doch den Blockrand, der sich brav als Letzter einreiht.

    Nach dem Leiden mit dem Fünfeck scheint es, als ob die Jury ihre Wahl unter einer Prämisse getroffen hätte: Ja nicht anecken. Man kann ihr das vorwerfen. Viel zu klein, viel zu bieder. Man kann dem Preisgericht und der Stadt aber auch zugutehalten: Sie kennen ihr Publikum. Sie haben sich fürs Machbare entschieden. Kleiner gedacht, vernünftiger. 19 000 Plätze reichen, und sollte einer der Zürcher Clubs dereinst doch wieder gegen Real spielen, dann gibt es immer noch den Letzigrund. Zudem haben die Verantwortlichen viel unternommen, damit das Machbare machbar wird. Sie haben alle in die «Arena» geholt: die Clubs, die Fans, die Anwohner.

    Ja nicht anecken. Das scheint gelungen, wäre da nicht diese Zahl. 230 Millionen Franken für einen Blockrand mit Fussballplatz, der ironischerweise unter dem Projektnamen «Hypodrome» an den Start ging. Darüber werden die Zürcher abstimmen. Eine riesige Summe, ein Stolperstein. Die Verantwortlichen gaben sich gestern alle Mühe, diesen aus dem Weg zu räumen.

    Im Moment sieht es danach aus, dass es ihnen gelingt. Grundsätzliche Opposition gegen das Stadion ist nicht in Sicht, und die Koppelung an die städtische Wohnsiedlung bietet ein Sicherheitsnetz.

    Die Kritik an der Stadt, die zu teuer baut, ist aber lauter geworden. Wie laut wird sie nächsten September sein? Tiefrote Zahlen der Stadt, eine Petarde, die zur falschen Zeit am falschen Ort explodiert – und die Stimmung könnte kippen. Zu hoffen ist es nicht, denn eine Alternative zum «Hypodrome» wird es so schnell nicht geben.

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  • hier eine aufstellung, evtl. war die hier schon mal drin

    Kosten für Stadionbauten in EUR:

    ZÜRICH, 19.0000 ZUSCHAUER, 190 MILLIONEN EURO!

    Salzburg, 18.200 Zuschauer, 45 Millionen.

    Münster, 22.000 Zuschauer, 25 Millionen.

    Essen, 20.000 Zuschauer, 43 Millionen.

    Sinsheim, 20.000 Zuschauer, 30 Millionen.

    Offenbach, 20'000 Zuschauer, 28 Millionen.

    Hamburg St. Pauli , 40.000 Zuschauer, 38 Millionen.

    Augsburg, 30.000 Zuschauer, 45 Millionen.

    Mainz, 34.000 Zuschauer, 50 Millionen.

    Frankfurt, 60.000 Zuschauer, 150 Millionen.

    Mönchengladbach 42.000 Zuschauer, 150 Millionen.

    Gelsenkirchen, 60.000 Zuschauer, 175 Millionen.

    München, Allianz Arena, 70'000 Zuschauer, 340 Millionen.


    (teilweise sind Stadien noch im Bau)

  • Zitat von Simms

    In deutschland zahl ich fürs essen viel weniger, total unfair, grrrh.


    Klar, das erklärt natürlich voll und ganz, warum unser Stadion 6x so teuer wird wie das vergleichbare von Hoffenheim....

  • Zitat von Mitsch 2006

    hier eine aufstellung, evtl. war die hier schon mal drin

    Kosten für Stadionbauten in EUR:

    ZÜRICH, 19.0000 ZUSCHAUER, 190 MILLIONEN EURO!

    Gelsenkirchen, 60.000 Zuschauer, 175 Millionen.


    auf schalke gibts für weniger geld noch einen rasen der mittels einer hydraulik auf schienen aus dem Stadion hinausgeschoben werden kann und ein komplett verschliessbares dach. und das allerwichtigste: eine tankanlage unter der arena fasst 48.000 liter bier! das bier wird durch insgesamt 5 kilometer lange schläuche an die zapfsäulen der 32 verkaustände gepumpt! :suff: :suff: :suff:

    sind im zürcher stadion wenigstens die wc schüsseln aus gold? :nixwiss:

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat


    auf schalke gibts für weniger geld noch einen rasen der mittels einer hydraulik auf schienen aus dem Stadion hinausgeschoben werden kann und ein komplett verschliessbares dach. und das allerwichtigste: eine tankanlage unter der arena fasst 48.000 liter bier! das bier wird durch insgesamt 5 kilometer lange schläuche an die zapfsäulen der 32 verkaustände gepumpt! :suff: :suff: :suff:

    sind im zürcher stadion wenigstens die wc schüsseln aus gold? :nixwiss:

    Hey; du arrgumentierst gegen dich selber! Oder willst du das Stadion nun plötzlich auch nicht mehr?

  • Zitat von cherrypicker


    Klar, das erklärt natürlich voll und ganz, warum unser Stadion 6x so teuer wird wie das vergleichbare von Hoffenheim....

    6 mal so teuer? Wie kommst du denn darauf? Das Stadion in Hoffenheim kostete 60 Mio Euro. Das Stadion in Zürich kostet 150 Mio. Franken. Also ungefähr das doppelte. Das nun halt mal Bauarbeiter, Material, Strom, etc. etc. etc. bei uns teurer sind, ist einfach so.

  • Zitat von Mushu

    Hey; du arrgumentierst gegen dich selber! Oder willst du das Stadion nun plötzlich auch nicht mehr?


    ich habe ja schon immer gesagt/geschrieben, dass es zu teuer ist für das was es bietet. es ist ein stinknormales stadion, welches an anderen standorten in der schweiz keine 80 millionen kostet. aber wenn ich die wahl habe zwischen einem (zu) teuren oder keinem stadion, nehme ich das zu teure. selbst als stadtzürcher steuerzahler würde ich so denken. und so denken 99% der fussballfans. die anderen allerdings...

    NieUsenandGah

  • Zitat von Simms

    Das Stadion in Zürich kostet 150 Mio. Franken.


    Schön wär's. Wir werden nächstes Jahr über einen Objektkredit in der Höhe von ca. 230 Mio abstimmen (Tagi genau lesen). Dazu kommen noch ca. 100 Mio. für das Abstimmungs-Feigenblatt "sozialer Wohnungsbau". Und darin sind die Defizitgarantie (30 Mio oder so ähnlich) und die exorbitanten jährlichen Betriebskosten noch nicht einmal enthalten.

    Ich weiss, was ich stimmen werde und ich kann mir nicht vorstellen, dass das beim Stimmvolk durch kommt.

    Zudem muss man auch sehen, dass dieses total überteuerte Stadion die Chancen auf ein Hockeystadion ganz in der Nähe gegen Null tendieren lässt.

  • Zitat von cherrypicker

    Das Stadion in Zürich kostet 150 Mio. Franken.
    Schön wär's. Wir werden nächstes Jahr über einen Objektkredit in der Höhe von ca. 230 Mio abstimmen (Tagi genau lesen). Dazu kommen noch ca. 100 Mio. für das Abstimmungs-Feigenblatt "sozialer Wohnungsbau". Und darin sind die Defizitgarantie (30 Mio oder so ähnlich) und die exorbitanten jährlichen Betriebskosten noch nicht einmal enthalten.

    Ich weiss, was ich stimmen werde und ich kann mir nicht vorstellen, dass das beim Stimmvolk durch kommt.

    Zudem muss man auch sehen, dass dieses total überteuerte Stadion die Chancen auf ein Hockeystadion ganz in der Nähe gegen Null tendieren lässt.

    Was haben die Kosten für die Wohnungen mit dem Stadionbau zu tun? Wenn du schon den Tagi (wenn du dich richtig informieren willst, dann gib der NZZ gegenüber dem mittlerweile boulevard-Tagi den Vorzug) so genau liest, dann wirst du feststellen, dass genau 150 Mio für den Stadionbau benötigt werden. Glaubst du bei den Vergleichszahlen wie Hoffenheim etc. sind auch noch alle Bauten rundherum miteinberechnet?

    Das Eishockeystadion kommt sowieso nicht, deswegen musst du nicht nein stimmen.

  • Zitat von Mushu

    Ohjee;

    dann bin ich mit meinen Meinungen "ich will nicht vom Letzigrund weg; verbessert dieses Stadion" und "ich wäre für eine (in jeder Hinsicht sinnvolle) Fusion von Fussballzürich; das Produkt darf nur kein GC enthalten" schon ein Exot ...

    :floet:


    definitiv! du bist jedenfalls der einzige den ich kenne, der so denkt!

    aber vielleicht liegts ja an mir und ich verkehre einfach im falschen umfeld... :razz:

    NieUsenandGah

  • Zitat von Mushu

    Ohjee;

    dann bin ich mit meinen Meinungen "ich will nicht vom Letzigrund weg; verbessert dieses Stadion" und "ich wäre für eine (in jeder Hinsicht sinnvolle) Fusion von Fussballzürich; das Produkt darf nur kein GC enthalten" schon ein Exot ...

    :floet:


    nicht zwingend.

    natürlich, für die hardcores ein alptraum, aber auf der wahrscheinlichkeitsskala dürftest du gar nicht mal so weit unten stehen. das könnten noch viele so sehen.

  • Zitat von sloggi

    nicht zwingend.

    natürlich, für die hardcores ein alptraum, aber auf der wahrscheinlichkeitsskala dürftest du gar nicht mal so weit unten stehen. das könnten noch viele so sehen.


    auf einer fusionswahrscheinlichkeitsskala ist roger sogar weit oben. es wird passieren, irgendwann. aber wie du sagst, kein hardcore will das oder denkt in diese richtung. ein absoluter alptraum mit einem insekt auf der selben tribüne zu sitzen und erst noch die selbe mannschaft anzufeuern. das geht nur im hallenstadion, im fussball unmöglich!

    NieUsenandGah

  • Zitat von snowcat


    ich habe ja schon immer gesagt/geschrieben, dass es zu teuer ist für das was es bietet. es ist ein stinknormales stadion, welches an anderen standorten in der schweiz keine 80 millionen kostet. aber wenn ich die wahl habe zwischen einem (zu) teuren oder keinem stadion, nehme ich das zu teure. selbst als stadtzürcher steuerzahler würde ich so denken. und so denken 99% der fussballfans. die anderen allerdings...


    also doch! auch das zürcher stadion kostet "nur" um die 80 millionen! im ganzen 330 millionen kredit ist ausserdem fast die hälfte für städtischen wohnungsbau veranschlagt. etwas, was in einer rot-grün wählenden stadt immer ein mehrheit findet! ausschnitte aus dem heutigen tagi, welche die ganzen zahlen etwas relativieren:

    Gebäude kostet «nur» 85 Millionen

    Am ehesten ist ein Vergleich mit dem ähnlich grossen neuen Stadion in Luzern möglich, das 80 Millionen kostete. Das neue Hardturmstadion sei nur «scheinbar fast doppelt so teuer», heisst es im Bericht, der mit «Äpfel und Birnen: Vergleiche setzen Vergleichbares voraus» betitelt ist. Tatsächlich betreffen in der Aufstellung der Stadt Zürich nur 85,1 Millionen oder 57 Prozent der Zielkosten das Stadiongebäude an sich.
    Im Unterschied zu Zürich sind in Luzern zusätzliche Bauten und Leistungen nicht eingerechnet. So etwa 20 Millionen für eine Tiefgarage, 12 Millionen für die Ausstattung und Betriebseinrichtungen. Auch sind die Quersubventionierung durch die Wohntürme neben der Swissporarena (6 Millionen) sowie die 12 Millionen Baunebenkosten, Zinsen und Bauherrenleistungen in der Luzerner Summe nicht drin.

    Nicht vergessen werden darf auch, dass nur Zürich eine Heimat für zwei Spitzenclubs bieten muss. So hat der Wunsch nach getrennten Fankurven dazu geführt, dass eine neue Passerelle gebaut werden muss, um die Gästefans getrennt zu ihren Sektoren zu führen. Zusammen mit den zuerst nicht geplanten Stehplätzen hat dies das Projekt um 15 Millionen verteuert.

    NieUsenandGah

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