Fussball allgemein

  • Zitat von Mushu

    http://www.blick.ch/sport/fussball…-id5415970.html

    Bei diesem Schweizer Verein kommt es einem vor, als ob Türken das sagen haben ...
    Tragische Nummer. Wie lange geht das so weiter? Ich denke, das finanzielle Wasch-Interesse wird spätestens in 1-2 Jahren vorbei sein. Dann werden die innert 24 Stunden weg sein, und keinerlei Interesse an irgendwelchen Verträgen oder Rechnungen haben.

    Und dann wird es folgen; das grosse Ostschweizer-Gejammer.


    nein, nein, da irrst du dich! guckst du:

    "Wir halten uns an die Gesetze. Wir hatten keine andere Wahl."

    :rofl: :rofl: :rofl:

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Die Resultate der Schweizer Clubs zeigen wieder mal wie trostlos unsere Liga mit dem Dauermeister Basel geworden ist.

    Der zweite Platz berechtigt zwar für die Quali zur CL aber über diesen Weg wird man es nur mit einem (oder eher zwei) Wunder schaffen.

    Die Plätze drei und vier berechtigen zur Quali für die EL, das gleiche Spiel dort.

    Nur der Cupsieger ist direkt für die EL qualifizert, und (im Moment) der Meister für die CL.

    Eigentlich müssten die Clubs hinter Basel ihre Budgets den Einnahmen anpassen, alles andere macht einfach keinen Sinn!

    Bonjour Tristesse! :roll:

    Kein Wunder finden viele Leute so eine Saison in der zweiten Liga spannender, nicht nur in der Schweiz.

    Der VfB Stuttgart hatte im ersten Spiel gleich mal 60'000 Zuschauer!

    Auch in Deutschland geht es ja im besten Fall um den Schleckstengelcup für die Teams hinter Bayern....

  • nun ist der transfer von balotelli zu nizza fix. favre ist - verständlicherweise - nicht vor freude durch nizza gerannt. scheinbar haben ihm die chinesen balotelli ungefragt ins nest gesetzt.

    talent hätte er weiss gott genug, bei ballotelli scheint es eher an intelligenz zu mangeln.

    http://www.nzz.ch/balotelli-vor-…ummer-ld.113734

    http://www.blick.ch/sport/fussball…-id5442627.html


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    NieUsenandGah

  • us de hütige nzz:

    Der Schönspieler

    Franz Beckenbauer gerät immer mehr in den Fokus juristischer Ermittlungen. Den Deutschen war der Fussball-Kaiser stets ein Rätsel, doch unheimlich wirkte er nie.Von Stefan Osterhaus

    Ganz sicher wird das Publikum es sehr bedauert haben, dass er absagte. Das Dinner in Zürich, an dem Franz Beckenbauer am Freitag teilnehmen wollte, um dabei Weine aus Südafrika vorzustellen, fiel aus. Ausverkauft war die Veranstaltung mit dem noch immer prominentesten Exponenten des deutschen Fussballs, doch nach dem Bekanntwerden der Ermittlungen der Bundesanwaltschaft stand Beckenbauer der Sinn offenbar nicht mehr nach Plaudereien über den Geist des Weines. Schliesslich könnte es eng werden für ihn. Er wird verdächtigt, im Zusammenhang mit der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 Geld gewaschen und veruntreut zu haben.

    Ein Konto in Sarnen, über das sechs Millionen Franken den Weg nach Katar fanden, erregte den Anstoss der Ermittler. Und mit den Ermittlungen beginnt tatsächlich ein neues Kapitel in der Rezeption des Mannes, den sie den Kaiser nennen. Stets wirkte Beckenbauer, als könnte ihm nichts und niemand etwas anhaben. Und auch in der Affäre um die WM-Bewerbung schien sich dies erneut zu bewahrheiten. In Deutschland wären eventuelle Straftatbestände bereits verjährt.

    Franz Beckenbauer ist ein Phänomen. Unerklärlich ist er den Deutschen bis heute geblieben, doch unheimlich war er ihnen niemals. Er konnte vielmehr tun und lassen, was er wollte. Das Magazin «Der Spiegel» erklärte ihn seinerzeit zum «Firlefranz», weil es hiess, er widerspreche sich in einem Satz mitunter gleich mehrfach, ohne dass es Anstoss erregt. Ganz sicher ist er ein Dialektiker in eigener Sache. Es scheint eben jene Fähigkeit zur Integration des ständigen Widerspruchs zu sein, die ihm häufig Distanz zu den Dingen verschaffte. Und er war ja nicht nur ein Mann des arglos gesprochenen Wortes. Er hatte die Erfolge klar auf seiner Seite. Der Trainer des Weltmeisterteams von 1990, der Macher der WM-Bewerbung von 2006, über den Englands ehemaliger Premier Tony Blair seinerzeit sagte, er freue sich, endlich einmal einen echten Weltstar zu treffen.

    Elegant, fast überheblich

    Der Weltstar Beckenbauer. Er war eine auratische Erscheinung. Wer alte Aufzeichnungen anschaut, der hat sofort das Gefühl, einem ganz besonderen Fussballer zuzuschauen. Beinahe körperlos findet er den Weg durchs Mittelfeld, die Pässe brachte er mit dem Aussenrist zum Mitspieler. Es wirkte elegant, es wirkte lässig, und auf manche wirkte es sogar etwas überheblich. Aber vor allem wirkte es erhaben und ohne jede Anstrengung. Fast scheint es, als hätte Beckenbauer das ganze Leben mit dem Aussenrist gespielt. Das Trikot wurde nie schmutzig. Alles schien sich wie von selbst zu ergeben.

    Gefragt war nicht nur seine Sachkunde. Auch um seine Meinung wurde stets gebuhlt. Dass es dabei mitunter drunter und drüber ging, verwundert nicht. Geradezu prototypisch steht seine Einlassung vor TV-Kameras über den damals stark umjubelten Real-Madrid-Trainer Bernd Schuster. Ob Schuster beim spanischen Rekordchampion alt werden würde, wollte der Reporter wissen. Beckenbauer erklärte: «Er ist ja praktisch ein halber Spanier, er gehört zu Real. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er da weggeht. Wenn er einmal weggeht, höchstens, dass er einmal woanders hingeht.»

    Der Kaiser und das Problem der klaren Verneinung: War es wirklich nur das, was ihn letztlich mitten hineinstiess in den Skandal? Wenn er alles gelesen hätte, was er im Zusammenhang mit der WM-Bewerbung unterschrieben habe, dann würde er heute noch lesen, sagte Beckenbauer in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung», als es um seine Unterschriften bei strittigen Details ging. Es ist jene Form von Offenheit, die jeden Ermittler in die Verzweiflung treiben muss. Und die es jedem Verteidiger leicht macht, auf Fahrlässigkeit aus gutem Willen zu plädieren.

    Fürs Grobe waren stets andere da

    Welchen Anteil aber hat Beckenbauer tatsächlich an der WM-Affäre? Handelte er vorsätzlich? Die Ermittlungen könnten dies vielleicht klären. Oder war es so, wie es dem Anschein nach bisher so häufig war? Hatte er sich, wie er es immer darstellte, auf seine Vertrauten verlassen? Ein Leben lang war er ja gut gefahren mit dieser Methode. Der Mann, den sie nicht nur in Deutschland den Kaiser nennen, hatte stets seine Garde von Prätorianern. Da war zunächst auf dem Feld Georg «Katsche» Schwarzenbeck, der dem Libero bei seinen Ausflügen über das Feld den Rücken freihielt. «Wenn’s brenzlig wird, dann kommt der Katsche und hilft dem Kaiser aus der Patsche.» Dieser Reim wird den Bayern-Anhängern zugeschrieben. Im FC Bayern wollte ihm zu seiner Zeit als Präsident niemand etwas Böses. Gab es Dinge zu exekutieren, dann war Manager Uli Hoeness dafür zuständig.

    Im Leben abseits des Fussballplatzes fand Beckenbauer in seinem mittlerweile verstorbenen Manager Robert Schwan jenen Mann, der wusste, wie man den Kaiser aus unrühmlichen Dingen heraushält. Es ist eben Schwan, der wie Beckenbauer Zugang zu dem Konto in Sarnen hatte, über das Beträge von 6 Millionen Franken flossen. Davon gar nichts gewusst zu haben, ist ungefähr so plausibel, wie wenn jemand behaupten würde, er habe dem Nachbarn versehentlich die Haare geschnitten. Nur einmal im Verlauf der gesamten Karriere wurde es eng für Beckenbauer – als der Staat plötzlich einen hohen Steuerbetrag nachforderte. Doch weil in den späten siebziger Jahren nicht angegebene Steuern noch nicht als Untat sondergleichen galten, geriet die Episode von damals schnell in Vergessenheit. «Die Steuer – auch mein Problem. Es muss zwar sein, dass man einen Teil seines Einkommens an den Staat abführt. Aber gleich so viel?», notierte Beckenbauer in seiner Autobiografie. Ein echter Beckenbauer, dieser Satz.


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    NieUsenandGah

  • nzz am sunntig:

    «Wir wollen nicht klinisch sein»

    Am Dienstag beginnt für den FC Basel die sechste Champions-League-Saison in den letzten acht Jahren. Der Präsident Bernhard Heusler erklärt, wie die Königsklasse den Klub stark gemacht hat und warum er die Schweizer Liga trotz der Überlegenheit des FCB spannend findet

    NZZ am Sonntag: Bernhard Heusler, Sie haben am Dienstag Ihre früheren Spieler Granit Xhaka, Yann Sommer, Fabian Schär und Breel Embolo mit der Schweizer Nationalmannschaft gegen Portugal spielen sehen. Denken Sie in solchen Momenten: Doch, wir geben dem Schweizer Fussball einiges?
    Bernhard Heusler: Ja, so etwas geht mir durch den Kopf. Andererseits: Ich sass nach dem Spiel im Auto und dachte, dass keiner unserer gegenwärtigen Nationalspieler am Dienstag auch nur eine Minute gespielt hat. Das entspricht nicht unseren Ansprüchen. Aber grundsätzlich habe ich ein gutes Gefühl. An der EM in Frankreich standen in fünf verschiedenen Teams 18 Spieler im Einsatz, die derzeit beim FCB spielen oder die eine Vergangenheit im Klub haben.

    Die Frage zielte darauf, dass dem FCB immer wieder vorgeworfen wird, er nehme dem Schweizer Fussball vieles weg: die Spannung und die Attraktivität in der Liga.
    Das ist ein Vorwurf, mit dem ich nicht viel anfangen kann. Schlaflose Nächte hätte ich als Präsident, wenn wir jedes Mal zwanzig Punkte Rückstand auf den Meister hätten. Dann müssten wir über Fehler diskutieren.

    Der FCB macht ja kaum Fehler: Nach sechs Runden führt er in der Meisterschaft wieder deutlich. Zuletzt ist er siebenmal Meister geworden. Sehen Sie ein Problem für die Liga?
    Wenn ich weit weg wäre vom Schweizer Fussball, könnte ich sagen: In der Schweizer Liga gibt es keine Spannung. Es gibt nur ein Team, das allen weit überlegen ist, weil es viel mehr Geld hat. So würde ich aber nur denken, wenn ich ganz weit weg wäre.

    Aber genau so denken sehr viele Leute.
    Je näher man dran ist, je mehr weichen sich diese Positionen auf.

    Inwiefern?
    Wenn man sagt, es sei sowieso klar, wer in der Schweiz Meister werde, dann muss ich sagen: Ich erlebe das im Stadion anders. Von allen Meisterschaftsspielen sehe ich nur selten eines, das mich langweilt. Und da rede ich nicht als FCB-Präsident, sondern als Zuschauer. Ich sehe oft tollen Fussball, nicht einseitigen. Der FCZ stieg im Juni ab, aber alle vier Saisonspiele gegen ihn waren knapp und spannend gewesen. Und von den letzten sieben Meisterschaften haben wir vier erst in den letzten Runden für uns entschieden.

    Der FCB wird auf eine seltsame Art nicht mehr richtig ernst genommen. Er scheint für viele entrückt. Wie nehmen Sie das wahr?
    Wir erhalten sehr viel Wertschätzung für die Arbeit, die wir leisten. Man schämt sich nicht für uns, wir sind transparent, bei uns gibt es nichts, vom dem man sagen müsste, das stinke zum Himmel. Seltsame Geldflüsse zum Beispiel. Aber ich kann auch verstehen, dass unser Erfolg etwas Unwirkliches hat. Wir erlebeneine Phase in der Geschichte des Schweizer Fussballs, die es so nie gegeben hat: sieben Meistertitel in Serie. Manchmal muss ich mich kneifen.

    Der FCB definiert sich über Tradition, Fan-Kultur, Nähe. Haben Sie manchmal Angst, dass der Klub mit dem Erfolg zu klinisch wird?
    Wir wollen nicht klinisch sein, wir stehen für Werte wie Offenheit und Toleranz gegenüber der Verschiedenheit unserer Anhänger. Aber es ist ein Spagat, der in Zukunft nicht einfacher wird. Der Begriff «klinisch» trifft es recht gut. Ein gewisses Risiko besteht.

    Können Sie verstehen, dass über den Modus in der Liga diskutiert wird, weil man die Spannung zurückbringen möchte?
    Ich kann die Diskussionen verstehen. Aber man muss wissen, dass die meisten Leute, die solche Vorschläge wie Punktehalbierungen oder Play-offs einbringen, Partikularinteressen vertreten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Vorschläge wie die Aufstockung auf zwölf Teams nicht selten von jenen gemacht werden, die sich kurzfristig einen Vorteil für ihren Klub versprechen.

    Bieten Sie Hand zu einer Modusänderung?
    Aus sportlicher Sicht habe ich Mühe, wenn versucht wird, mit einer Modusänderung künstlich Spannung zu erzeugen. Am Schluss soll der sportlich Beste Meister werden und die Schweiz international vertreten. Heute spielen alle Teams viermal gegeneinander. Das gibt eine gewisse Sicherheit, dass am Ende der Saison der Beste gewinnt. Bei Play-offs wäre das anders. Da entscheidet oft die Tagesform. In zwei Spielen kann der FC Basel etwa gegen einen Grossklub wie Chelsea gewinnen. Über die Dauer einer Meisterschaft wäre er in England aber dort placiert, wo er hingehört. Also sicher nicht vor Chelsea.

    Also gibt es keine Probleme?
    Natürlich merke ich, dass sich die europaweite Entwicklung auch in der Schweizer Liga spiegelt. Die Schere geht auseinander, das ist fast überall so, in Frankreich, Spanien, Italien, Kroatien, Österreich. Nur England ist eine Insel, eine eigene Welt.

    Was ist von dieser Entwicklung zu halten?

    Als Fussball-Nostalgiker kann man sie bedauern. Ich bin aufgewachsen mit dem Meistercup, dem Cup der Cup-Sieger, dem Uefa-Cup. Das war grossartig. Doch wenn ich einen Weltstar wie den Brasilianer Socrates sehen wollte, musste ich vier Jahre warten, bis eine WM stattfand. Heute ist die Fussballwelt in Europa daheim. Die Champions League ist faktisch die Weltmeisterschaft der Klubs, sie hat weltweite Bedeutung, die Grenzen verwischen sich. Jemandem aus Peking etwa ist gleichgültig, ob eine Mannschaft aus Spanien, Frankreich, der Schweiz oder Rumänien kommt. Er fragt sich nur: Ist das eine Mannschaft, die ich kenne? Ist sie ein Brand?

    Und dann sieht sich dieser Mensch in Peking gerne mehrfach Manchester City gegen Barcelona an? Und nicht Basel gegen Ludogorez wie an diesem Dienstag?
    Für uns Fussballliebhaber aus Europa mag dies bedauerlich sein. Aber es ist so: Der TV-Zuschauer in Peking schaut sich lieber siebenmal Manchester gegen Barcelona an als einmal Basel gegen Ludogorez. Die Einschaltquoten belegen das, sie sind x-fach höher, wenn Teams aus den grossen Ligen gegeneinander spielen, als wenn Schweden, Niederländer oder Schweizer dabei sind.

    Aber wie löst man das Problem der Ungleichheit in den nationalen Ligen?
    Man könnte sagen, wir führen in der Schweiz ein Giesskannen-System ein: Das Geld, das der Meister in der Champions League verdient, wird unter allen Klubs gleichmässig verteilt. Oder noch besser: Der Zehnte der Meisterschaft soll mehr bekommen als der Erste. Aber ein solches System wäre unklug.

    Was würde passieren?
    Man könnte das ein, zwei Jahre lang machen. Dann gäbe es kein Geld mehr zu verteilen, weil kein Schweizer Team mehr in der Champions League teilnehmen würde.

    Dafür würden in der Liga wieder alle näher zusammenrücken.
    Das ist hypothetisch. Es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass man die Lokomotive ausbremsen kann und dann die Wagen schneller werden. Wobei, das ist jetzt kein gutes Bild.

    Doch, doch.
    Man muss aufpassen mit Bildern. Man könnte auch sagen, dass die Wagen stehen bleiben, wenn sich die Lokomotive ausklinkt und davonfährt.

    Der FC Basel als Lokomotive des Schweizer Fussballs, die alleine davonfährt?
    Diese Gefahr sehe ich nicht. Zu gross ist der Solidaritätsgedanke in den Reglementen unserer Liga verankert. Es ist schon heute so, dass keiner in Europa versteht, wie es möglich ist, dass der FCB in den letzten sieben Jahren fünfmal in der Champions League spielte. Man kann sich darüber freuen. Oder man kann sich darüber ärgern, weil die Teilnahme den FCB wirtschaftlich so stark gemacht hat.

    Sie freuen sich natürlich.
    Wir haben uns den Erfolg mit viel Arbeit verdient. Geld alleine bringt keine Champions League. Es gibt das Beispiel von Red Bull Salzburg. Der Klub versucht jedes Jahr, mit viel Geld in die Champions League zu kommen, geschafft hat er es nie. Wir schon.

    Mit der Änderung des Modus ab 2018/19 wird es nicht mehr so einfach sein, in die Champions League zu gelangen, weil die grossen vier Ligen mehr fixe Startplätze bekommen. Geht es so weit, dass der FCB sein Geschäftsmodell anpassen muss?
    Das ist eine hochinteressante Frage für uns. Wir dürfen für uns in Anspruch nehmen, nie so kühn gewesen zu sein, mit der Champions League zu budgetieren. Wir budgetieren mit der Teilnahme an der Europa League und dem zweiten Platz in der Meisterschaft. Klar ist, dass wir in einem solchen Fall das strukturelle Defizit nicht decken können. Will heissen: Wir brauchen ab und zu die Champions League oder einen Überschuss aus Transfers. Wenn es für einen Schweizer Klub tatsächlich nicht mehr möglich wäre, in der Champions League zu spielen, müssten wir unser Geschäftsmodell anpassen. Aber so weit sind wir nicht. Es ist nicht so, dass es mit dem neuen Modus unrealistisch ist, in der Champions League zu spielen. Und es wird auch in Zukunft immer internationale Wettbewerbe geben, die für Schweizer Klubs offen sind.

    Aber die Tendenz ist, dass es in Zukunft schwieriger wird.
    Zumindest bis 2021 bleibt es abzuwarten, wie sich der Modus für Schweizer Klubs auswirkt. Aber klar: Ich erwarte von den Grossklubs und der Uefa, dass sehr bald geklärt wird, wie es nach 2021 weitergeht. Wir mittelgrossen Klubs brauchen Planungssicherheit, unsere Budgets sind volatil. Wenn die Chance auf die Champions League statt 70 Prozent nur noch 5 Prozent beträgt, müssen wir uns früh danach richten, etwa in der Kaderplanung.

    Wäre der FCB ohne die Champions League zu dem Klub geworden, der er heute ist?
    Die Champions League war mitentscheidend. Ohne sie hätten wir uns nie entwickeln können, wie wir es getan haben. Ich bin überzeugt: In der Saison 2009/10 standen die Young Boys besser da als wir. Wir haben damals sehr viel von ihnen kopiert. Wir waren Mieter im St.-Jakob-Park und hatten zum Beispiel nur Teile der Vermarktungsrechte, und das Catering war extern organisiert. Bei YB kam schon damals vieles aus einer Hand.

    Apropos YB. Angenommen, Sie wären nicht mehr Präsident des FC Basel und würden einen anderen Schweizer Klub beraten . . .
    Ach, jetzt kommt eine Frage, bei der ich politisch korrekt antworten muss (lacht).

    Welche Ratschläge würden Sie erteilen, um zum FC Basel aufzuschliessen?
    Es tönt banal, aber entscheidend ist, die Kräfte im Klub zu bündeln. Jeder und jede, vom Präsidenten zum Balljungen, ist da, um das Team zu stärken. Es geht um das Warum. Warum sind wird da? Wir sind für den Klub da. Partikularinteressen gelten nicht. Sonst ist der Energieverlust zu gross. Die Serie des FCB wird irgendwann reissen. Dann muss man als Konkurrent parat sein.

    Interview: Samuel Burgener, Flurin Clalüna

    NieUsenandGah

    Einmal editiert, zuletzt von snowcat (11. September 2016 um 12:00)

  • us de nzz am sunntig:

    Änderungen in der Champions League ab 2018

    Schweizer Liga gehört zu den Verlierern

    Nicht nur in Basel, auch in Bern kam kurz Champions-League-Stimmung auf. YB, der Tabellenzweite in der Schweiz 2015/16, durfte sich im Play-off mit Borussia Mönchengladbach messen, dem Vierten der Bundesliga. Die Bilanz der Berner: ein volles Heimstadion mit gutem Match, Absturz im Rückspiel, Gesamtskore 2:9, keine Werbung. Es ist von Vorteil, wenn sich YB derzeit nicht in der Königsklasse versucht. Gleiches gilt für Steaua Bukarest – 0:6 gegen Manchester City. Das Play-off bot aber auch Reizvolles. Monaco schaltete Villarreal 3:1 aus, und die AS Roma blieb an Porto hängen (1:4). Aber von Klein gegen Gross kann da nicht wirklich die Rede sein.

    Solchen Wettbewerb wird es ab 2018 in der Champions League nicht mehr geben. Auf Druck der in der European Club Association (ECA) vereinigten Grossklubs und ohne Konsultation der Ligen wurde die Uefa zum Kompromiss genötigt. Die Vereine aus den vier Topligen England, Deutschland, Spanien und Italien machen die Drohung einer Abspaltung und einer geschlossenen Super League nicht wahr, erhalten aber ab 2018 je vier Fixplätze in der Königsklasse. Das geht auf Kosten kleinerer Ligen wie derjenigen in der Schweiz, die keinen Startplatz mehr erhalten wird wie Basel dieses Jahr. Doch die Tür bleibt allen offen, die Kleinen müssen nur genug Hürden überspringen. Man habe die Durchlässigkeit, das «Pyramidensystem», wahren können, heisst es in Uefa-Kreisen.

    Die Grossklubs wollen mehr Planungssicherheit, mehr Geld. Sie werden gemäss Hochrechnungen auch viel mehr erhalten. Von ihnen nährt sich die Champions League. Vor allem südländische Vereine wie Juventus Turin und Real Madrid sollen forsch in die Diskussionen gestiegen sein. Juventus ist in Anbetracht der explodierenden nationalen Fernsehmärkte in England und in Deutschland mehr auf internationale Einnahmen angewiesen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. «Letztlich wird nicht so viel verändert. Ich dachte nicht, dass ein solcher Kompromiss möglich wird. Zu Beginn der Verhandlungen lagen wir weit auseinander», sagt eine Uefa-Quelle. Die Kardinalfrage ist nun aber, inwieweit der Solidaritätsgedanke im internationalen Fussball Eingang findet, wenn dereinst das Format für den Zyklus ab 2021 verhandelt wird. Die Solidarität im Fussball von ganz oben nach ganz unten sei im Abnehmen begriffen, lässt die Uefa-Spitze durchblicken.

    2021 ist Zukunft. Denn jetzt müssen zunächst die 200 Vermarktungs- und TV-Verträge für die Champions und Europa League ab 2018 abgeschlossen werden, die pro Jahr neu 3,2 Milliarden einbringen sollen (heute 2,4). Doch die Uefa kommt ein halbes Jahr zu spät auf den Markt, weil sich die Debatten hinzogen. Und weil sie nach dem erzwungenen Rücktritt Michel Platinis ohne Präsident und nach der Wahl Gianni Infantinos zum Fifa-Chef ohne Generalsekretär war, gleich monatelang. Erst am nächsten Mittwoch wird in Athen die Nachfolge des Präsidenten geregelt. Es ist müssig, darüber zu spekulieren, ob mit Platini eine andere Lösung vorläge. Er hätte zumindest mit den Klubchefs auf Augenhöhe diskutieren, den Agnelli-Clan seines früheren Klubs Juventus etwas besänftigen und in den Medien trommeln können. Ohne ihn kam die Uefa ins Schleudern. Die ECA nutzte das Vakuum.

    Die ECA traf sich vor ein paar Tagen in Genf, seither ist klar: Es gibt abermals mehr Geld. Von der Euro 2016 fliessen 150 Millionen Euro zu 660 Klubs. An der Medienkonferenz mäandert der ECA-Chef Karl-Heinz Rummenigge um heikle Punkte herum. Nicht die ECA, sondern die Uefa habe das Konzept abgesegnet, wiederholt er – «es gibt nicht Gewinner und nicht Verlierer». Bezogen auf Ligen von der Grösse der Schweizer hat er eine Botschaft: «Wenn die Schweizer Klubs gute Leistungen zeigen, werden sie einen Fixplatz haben. Die nächsten zwei Jahre sind für das Ranking entscheidend», sagt Rummenigge nach der Konferenz. Ob er die Skepsis kleinerer Ligen verstehe? «Ja. Jeder versucht, das Terrain, das er hat, zu verteidigen. Dafür hat jeder Verständnis.»

    Die Schere zwischen den Grossen und den anderen geht ebenso weit auseinander wie in der Schweiz jene zwischen Basel und dem Rest. Aber der Kuchen soll auch ab 2018 noch grösser werden. Für alle. Das geht über die Grossen. Das Uefa-Anliegen kann nur sein, zentrifugale Kräfte zu bremsen, Solidarität zu predigen und alle irgendwie unter dem Schirm zu halten.

    Peter B. Birrer

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Leider hat nun auch YB die Jagt auf den FCB aufgegeben.

    Die Meisterschaft verkommt endgültig zur Farce. Nächste Saison prangt der zweite Stern auf dem Jersey der Basler und acht Jahre später haben sie GC als Rekordmeister abgelöst.

    Bleibt die Hoffnung das die UEFA Ernst macht mit den Änderungen in der CL und Basel nicht mehr jedes Jahr automatisch dabei ist und somit finanziell langfristig eher wieder in Reichweite kommt.

  • Zitat von Larry

    Leider hat nun auch YB die Jagt auf den FCB aufgegeben.

    Die Meisterschaft verkommt endgültig zur Farce. Nächste Saison prangt der zweite Stern auf dem Jersey der Basler und acht Jahre später haben sie GC als Rekordmeister abgelöst.

    Bleibt die Hoffnung das die UEFA Ernst macht mit den Änderungen in der CL und Basel nicht mehr jedes Jahr automatisch dabei ist und somit finanziell langfristig eher wieder in Reichweite kommt.


    stimmt nicht:

    So wurde beschlossen, dass das offizielle markenrechtlich registrierte Logo des FCB in Zukunft keinen Stern mehr beinhalten wird. „Unser Gedanke dabei war, dass das Logo zeitlos sein soll“, erklärte Heusler im Anschluss an die Generalversammlung

  • debie wäred doch club wo vo einzelne gfüehrt werdet prädestiniert, zum mal 5-15 jahr lang die glich strategie fahre?
    aber ebe: usser basel macht das momentan niemer. wohl au wäg em finanz. risiko wo hüt defür hettsch. schliesslich muesch einiges investiere + häsch glich kei garantie, dass s'loch stopfe chasch

  • Zitat von larlf

    krass was grad bi YB abgaht: ursli isch jetzt au gange...


    nzz am sunntig:

    Wie sich YB selber demontiert

    Der Klub will sparen, entlässt Sportchef Fredy Bickel und verursacht so viel Chaos, dass auch Urs Siegenthaler geht, das sportliche Gewissen des Verwaltungsrats. Der Fall zeigt: YB ist nicht kontrollierbar. Von Benjamin Steffen

    Die Young Boys haben mit Andy und Hans-Ueli Rihs seit Jahren zwei schwerreiche und spendable Mehrheitsaktionäre. Aber einen Titel gewannen sie seit 1987 nie. Die Young Boys haben einen Treuhänder im Verwaltungsrat, den Besitzer eines Modegeschäfts, den ehemaligen Chef eines Bauunternehmens und eine frühere Finanzpolitikerin. Aber eine ausgeglichene Rechnung verpassten sie regelmässig. Die Young Boys haben den früheren Kommunikationschef einer grossen Versicherung im Verwaltungsrat. Aber die Kommunikation der jüngsten Massnahme geriet zum Fiasko.

    Am letzten Dienstag informierte YB über die Absetzung des Sportchefs Fredy Bickel und des CEO Alain Kappeler. Im Communiqué stand auch der Satz: «Der neue Leiter Sport ist bestimmt und wird im Verlauf des Oktobers bekanntgegeben.» Und der Verwaltungsrat bitte um Verständnis, dass keine weiteren Informationen und Interviews gegeben würden.

    Am Abend rief der Verwaltungsrat Urs Siegenthaler ausgewählte Journalisten an. Den einen sagte er: «Wir haben zwei, drei Kandidaten.» Den anderen: «Wir wissen, wer kommt.» Und bevor er das Champions-League-Spiel FC Basel - Rasgrad besuchte, sprach Siegenthaler auch im Schweizer Fernsehen. «Wir haben mit dem einen oder anderen Kandidaten Rücksprache gehabt, es sind ein paar im engeren Kreis», sagte Siegenthaler – dabei stand er im St.-Jakob-Park vor der Fan-Kurve des FC Basel. YB-Fans liefen Sturm, am Freitag gab Siegenthaler den Rücktritt bekannt.

    Es ist das x-te Kapitel einer leidvollen YB-Saga. Es geht nicht primär darum, dass der Klub das eine schreibt und ein Verwaltungsrat das andere sagt. Es geht darum, dass der Wirrwarr nicht erstaunt. Wann immer die Berner einen gewichtigen Entscheid treffen, vermögen sie nicht so richtig zu vermitteln, worum es geht – ob sportliche, wirtschaftliche oder persönliche Gründe den Ausschlag gaben.

    Die jüngste Massnahme gründet in einem Sparplan, dessen Umsetzung dem Sportchef Bickel offenbar nicht zugetraut worden war. YB soll saniert werden, was für das defizitäre Unternehmen schon schwierig genug ist. Doch das Hauptproblem besteht darin, dass YB nicht kontrollierbar ist. Die Young Boys waren nicht in der Lage, die Bickel-Absetzung zu moderieren; sie liessen den Fall so viel Eigendynamik annehmen, dass sie innert vier Tagen die beiden Führungsleute mit dem grössten sportlichen Know-how verloren.

    Bickel-nahe Kreisen behaupten, es habe einen Machtkampf mit Siegenthaler gegeben; Siegenthaler will davon nichts wissen. Doch es spielt gar keine Rolle, was stimmt. Die CEO Peter Jauch, Stefan Niedermaier und Ilja Kaenzig, die Trainer Christian Gross oder Uli Forte, der Verwaltungsrat Benno Oertig – in den letzten Jahren gab es im Stade de Suisse so viele Sündenböcke und Opferlämmer, dass es hinfällig ist, Austarierungen vorzunehmen.

    Eine Frage der Kultur
    Wer sagt die Wahrheit? Wer lügt ein wenig? Wer ist gut und wer bös? Egal. Denn bei YB ist es zur Kultur geworden, dass Lokalfürsten aufsteigen und bald fallen. Es ist eine Kultur, die es schaffte, sich im System von Andy und Hans-Ueli Rihs einzunisten, nicht wegen bösen Willens der beiden, aber durch ihr Wirken aus Distanz. Sie überlassen die Betriebsführung wechselnden Statthaltern ihres Vertrauens, denen sie die Gunst entziehen, wenn sie sich von jemand Neuem haben überzeugen lassen. Oft gibt es Grabenkämpfe, die erst enden, wenn die Rihs-Brüder Position beziehen. Und so entstanden Sonderbarkeiten, stets aufs Neue. Etwa: Trainerwahlen verkamen zu Kompromissentscheiden, weil zu viele mitredeten. Oder: In der Sportkommission hatten bis zu Siegenthalers Ankunft nur Personen ohne Fussball-Background ständigen Einsitz.

    Die Situation ist so komplex, dass sie sich auch diesmal nicht auf ein Duell reduzieren lässt, Siegenthaler gegen Bickel. Siegenthaler kam im März 2016, fehlte laut eigenen Aussagen aber vier Monate, weil er als Berater des deutschen Nationalteams mit der Euro beschäftigt war. Siegenthaler sieht darin den Beleg dafür, dass seine Mitverantwortung bei Bickels Sturz gar nicht so gross sein könne; Berner Beobachter sagen, es habe die Zusammenarbeit mit ihm grundsätzlich erschwert.

    Dennoch begannen sich mit Siegenthalers Ankunft die Gewichte im Verwaltungsrat zu verschieben. Verwaltungsratssitzungen waren zunehmend von Eitelkeiten geprägt, Mitglieder begannen sich vor den Rihs-Brüdern aufzuspielen. Siegenthaler war das neue sportliche Gewissen, es machte sich gut, auf seiner Seite zu sein – und weil bekannt war, dass Siegenthaler dem Sportchef nicht sehr gewogen war, schien es nur eine Frage der Zeit, bis Bickel an Rückhalt verlieren würde.

    Der Verwaltungsrat hatte lange eine Person mit Fussballerfahrung gesucht. Am liebsten hätten sie «jemanden wie Ottmar Hitzfeld», sagte ein Mitglied des Gremiums der «NZZ am Sonntag» im letzten Jahr. Die Verwaltungsräte waren sich der eigenen Mängel bewusst, sie wollten nicht nur Fachleute für Finanzen oder Kommunikation. Also gelangten Vorschläge in die Sitzungen; Richard Gostony, der Besitzer des Modegeschäfts, schlug Siegenthaler vor. Schon damals will mehreren Personen zu Ohren gekommen sein, dass der Sportchef Bickel Vorbehalte hegte gegenüber Siegenthaler.

    Und dann entschied sich der Verwaltungsrat für Siegenthaler – worauf eigentlich keiner dem anderen eine Chance gab, weder Siegenthaler Bickel noch Bickel Siegenthaler.

    Es mag richtig sein, dass das Kontrollorgan keine Rücksicht nimmt auf die Meinung eines Angestellten – aber dass just Siegenthaler den Zuschlag bekam, legt doch nahe, dass Bickels Lobby schon geschwächt war. Im Januar 2016 erhielt der Sportchef einen unbefristeten Vertrag mit langer Kündigungsfrist. Was wie ein grosses Vertrauensbekenntnis wirkte, lässt sich im Rückblick auch gegenteilig interpretieren. Hätte Bickel einen mehrjährigen Vertrag erhalten, wäre YB die Entlassung teurer zu stehen gekommen als im jetzigen Fall.

    Wie gross der Rückhalt Anfang Jahr auch war – es befremdet ohnehin, wie plötzlich YB von der Vorwärtsstrategie abrückt. YB wollte sich hinter Basel als zweite Kraft behaupten, die stark genug sein sollte, wenn der Serienmeister einmal schwächeln würde. Bickel engagierte gute und teure Spieler, forcierte den Nachwuchs, das Kader gewann an Wert. Bickel beschloss nichts hinter dem Rücken des Verwaltungsrats, jeden Entscheid segnete das Gremium ab. Es lag nicht einfach an Bickel, dass es immer wieder millionenschwere Defizite gab, die Rihs und Rihs stets deckten.

    «Muss ich das erklären?»
    Diese Bereitschaft ist erloschen, und so steht der Klub vor markanten Veränderungen, finanziell und personell. YB braucht einen Sportchef und früher oder später einen fussballkundigen Verwaltungsrat, am liebsten «jemanden wie Ottmar Hitzfeld». Auf Siegenthalers Einfluss hin wäre wohl Paul Meier neuer Leiter Sport geworden, ein eher unbekannter Funktionär. Der Verwaltungsratspräsident Hanspeter Kienberger räumt ein, dass mit jemandem ein Vertrag bestehe, «aber wir stehen vor einer neuen Ausgangslage». Nichts könnte die Schwäche der YB-Struktur besser verdeutlichen, als dass die Neubesetzung eines Amts grundlegend infrage steht, wenn sich einer von acht Verwaltungsräten verabschiedet.

    Auch unter neuem Diktat wird der Betrieb nicht sofort anders und billiger werden. Es wird Jahre dauern, bis YB ein ausgeglichenes Budget erreicht. Teure Verträge laufen weiter oder müssen ausbezahlt werden, falls die Spieler nicht in Änderungskündigungen einwilligen. Insider rechnen damit, dass YB mit Zuschauereinnahmen, Hospitality und Sponsoring 25 Millionen Franken erwirtschaften könnte, Transfer- und europäische Einnahmen nicht eingerechnet. Diese Summe lässt Rang 2 weiterhin möglich erscheinen, aber sie beträgt nicht einmal einen Drittel des heutigen FCB-Budgets und liegt wohl rund zehn Millionen unter den heutigen YB-Ausgaben (die Berner kommunizieren keine Zahlen).

    Über allem schwebt die Frage, ob die Rihs-Brüder YB loswerden wollen. Am Montag stellen sie sich den Medien; es soll ein informeller Termin sein, einen Käufer werden sie nicht präsentieren. Aber im Prinzip steht das Konstrukt mit Stadion und Klub längst zum Verkauf; doch die Besitzer hofften stets auf einen Erlös von gut 100 Millionen Franken, ein Betrag, der umso unrealistischer erscheint, wenn sich YB selber immer mehr der Voraussetzungen beraubt, in der Champions League zu spielen. Ein Käufer mit dieser Zahlungsbereitschaft liesse sich am ehesten im Ausland finden; neuen Schweizer Besitzern müssten die Rihs-Brüder die Übernahme zu einem Discountpreis offerieren, eventuell sogar mit einer Defizitgarantie für die ersten Jahre.

    Doch vorerst gilt es, die Selbstdemontage dieser Woche zu verdauen. Vor einem Monat fragte ein Journalist den Coach Hütter, wer YB sei. Hütter entgegnete leicht genervt: «Wer ist YB? Muss ich das erklären?» Hütter ist nun ein Jahr bei YB. Vielleicht hat er in diesen Tagen verstanden, dass es niemand erklären kann.

    NieUsenandGah

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