Fussball allgemein

  • nzz am sunntig:

    Basel grummelt

    Vom übermächtigen Dauermeister zum durchschnittlichen Fussballklub – durchleidet der FC Basel eine Zeitenwende? Die Stadt lernt gerade, dass Erfolg nicht selbstverständlich ist. Von Stephan Ramming

    Der Sommer war gross, die Stadt ist müde. Aus verklebten Augen blinzelt Basel in den letzten Sommertag. Über dem Bahnhofplatz flirrt träge Hitze. Das rotblaue FCB-Tram quietscht verspätet zur Haltestelle. So, als wäre es ermattet von den ständigen Fahrten über den Rhein mit den hitzetoten Fischen im Wasser, hinaus nach Weil und wieder zurück. «Ai Stadt – ai Liebi» steht auf dem Tram, der Dialekt wirkt provinziell statt stolz. Und das mit der «Liebi» ist auch so eine Sache. Sie braucht nach all den heissen Nächten gerade etwas Erholung. Nicht Meister, nicht Cup-Sieger, keine internationalen Spiele. Basel grummelt.

    «Es sickert langsam ins Bewusstsein, dass der FC Basel nicht mehr die Nummer eins ist», sagt Michael Rockenbach, «aber emotional wird das noch Zeit brauchen.» Rockenbach hat zusammen mit drei Kollegen dieser Tage ein schönes Buch veröffentlicht, es heisst «Der FC Basel und seine Stadt». Es ist im Christoph- Merian-Verlag erschienen, altes Basler Vermögen steckt dahinter, Liegenschaften, Stiftungen, Wohltätigkeit. Der Verlag dokumentiert die kulturellen Regungen der Stadt, und der FCB, das ist eben mehr als ein Fussballklub, viel mehr, der Verein ist die Stadt und die Stadt der Verein. Unter «Kultur-Geschichte» geht es deshalb nicht. Wer Basel verstehen wolle, müsse den FCB verstehen.

    Etwas ist zu Ende gegangen, und was nun kommt, ungewiss. Vom Gejagten zum Jäger, vom Dauermeister zu einem beliebigen Klub – das Buch passt ans Ende einer Epoche: Der Verein und seine Stadt durchleiden gerade eine Zeitenwende.

    Tout Bâle redet mit

    «Zeitenwende? Nie und nimmer», sagt Josef Zindel. Wenn Zindel das sagt, sagt er das mit mindestens zwei Ausrufezeichen und schiebt ein langgezogenes «Nein» hinterher. Zindel war zwölf Jahre Medien-Chef, «FCB-Historiker» heisst nun die Funktion des 65-Jährigen. Zurzeit stellt er eine 600-seitige Chronik fertig zum 125-Jahr-Jubiläum. Zindel spricht von «unerwünschten Resultaten», Zeitenwende sei ein Begriff, der erst mit zehn oder zwanzig Jahren Abstand verwendet werden könne.

    Als Klub-Historiker hat Zindel das grosse Bild im Blick, etwa auf den 13.Mai 2006, als der FCZ den Baslern im eigenen Stadion den Titel entriss, «ein brutaler Rückschlag» – und dann? Ha! Ein, zwei Jährchen Erholung, und schon begann die goldene Ära mit acht Titeln in Folge. Hätte 1998 Stefan Huber in Kriens den Penalty nicht gehalten und Basel wäre ­abgestiegen, dann wäre vielleicht das neue Stadion nicht gebaut worden – das wäre eine Zeitenwende gewesen.

    «Jetzt erleben wir eine sportliche Wellenfahrt. Aber – die Meinung der Öffentlichkeit entspricht nicht der veröffentlichten Meinung in den Medien», sagt Zindel. Wer in den Zeiten des Erfolgs geschwiegen habe, komme nun halt mit dem Megafon aus den Büschen.

    «Ich beobachte die Situation mit Interesse», sagt Eric Sarasin. Sarasin ist Spross der Basler Banker-Dynastie. «Ich stand als 14-Jähriger in der Muttenzer Kurve, und ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, vielleicht einmal FCB-Präsident zu werden», sagt der 60-Jährige, «aber das ist vorbei.» Sarasin hätte die Gelegenheit gehabt, 2017 an der Stelle von Bernhard Burgener den FC Basel zu übernehmen, zog sich dann aber zurück. «Es ist nicht mein Stil, über den FCB-Besitzer zu urteilen», sagt er.

    In der Basler Lokalzeitung schreibt Sarasin: «Eigentlich ist es traurig, was aus dem FC Basel (ein Unternehmen, mehr als ein Klub) und der Messe Schweiz (MCH), zwei Aushängeschildern unserer Region, in kurzer Zeit geworden ist. Bei beiden liegt das Problem in der obersten Führung.» Der Kolumnen-Titel lautet: «Der Fisch stinkt (meistens) am Kopf».

    Vielleicht stimmt es ja, dass es an der Führung liegt, wenn die Messe Basel schlingert, die Sommer heisser werden, das Tram Verspätung hat oder wenn es dem FCB nicht läuft. Oder liegt es an den faulen Profis, am Schiedsrichter, an den Bierpreisen im Stadion, an den Saisonkartenbesitzern, die den Spielen fernbleiben und nur noch kommen, wenn Champions League auf dem Programm steht?

    «Geht es um den FCB, redet eben tout Bâle mit», sagt Christoph Brutschin. Der Regierungsrat sitzt jeweils im Familien-Sektor, er sagt, es gehe ihm und den allermeisten Leuten in erster Linie darum, Fussball zu schauen. Er und seine Kollegen in der Regierung haben früher Vertreter aus Wirtschaft und Politik aus der Restschweiz an die grossen Spiele eingeladen, der FCB habe «eine gute Vernetzungsplattform» geboten. In Basel kann man nun auch zu anderen Anlässen einladen. Zum Feuerwerk am 1.August etwa.

    Wieder Lust auf Erfolg empfinden

    Warten auf die Rückfahrt vom St.-Jakob-Park. Wo ist das Tram, das «Drämmli», wie der Einheimische die Strassenbahn nennt? Roland Heri, der FCB-Geschäftsführer hat empfangen, es war ein langes Gespräch. An der Haltestelle quasseln Jungs: «Boah, hast du das Tor von Bâle gesehen, nein, aber Liverpool, krass, jetzt ist auch Shaqiri dort». Die Champions League ist anderswo, weit weg im TV, oder noch schlimmer, sie ist in Bern, auch wenn alle in Basel sagen, dass es YB verdient habe. Nur, sie müssen in Bern noch lernen, dass Champions League nicht bloss zum Staunen da ist, wenn Manchester United vorbeischaut, Pogba dreimal hustet und die eigene Mannschaft vom Plastik-Rasen kickt. Nein, Champions League ist, wenn man ManU 2:1 besiegt und aus der Königsklasse kippt, wie der FCB 2011, so sieht’s doch aus. Ach, lang ist’s her.

    Schön war die Zeit, die der FCB und seine Stadt zusammen verbracht haben. Die Liebe hat sich etwas abgenutzt, nun muss Basel wieder lernen, Lust auf Erfolg zu empfinden. «Wir tun alles dafür», hat Heri gesagt, der Klub, das Stadion, die Spiele, sie gehören «den Menschen, die zu uns kommen», sein Präsident Bernhard Burgener sei kein «Geldhai», wie es zu lesen war in den Zeitungen, «im Gegenteil».

    Vor Heris Bürofenster im Glasturm flirrte die letzte Hitze über dem Stadion-Beton. Der Sommer war gross. Basel ist ermattet.


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    NieUsenandGah

  • Wie so oft im Fussball sorgt mal wieder eine Schiedsrichterentscheidung für Gesprächsstoff. Doch es handelt sich nicht um einen falschen Offside-Pfiff, ein ungeahndetes Handspiel oder einen verweigerten Penalty – es geht um die Seitenwahl vor dem Anstoss.

    Referee David McNamara pfiff vor kurzem die Partie der englischen Frauen-Super-League zwischen Manchester City und Reading. Der Schiedsrichter konnte vor der Partie seine Platzwahl-Münze nicht finden. Zurück in die Kabine und die Münze suchen, war keine Option – das Spiel wurde immerhin live im TV übertragen. Wie hätte das nur ausgesehen? Also liess McNamara die beiden Captains die Seitenwahl mit einer Runde Schere-Stein-Papier bestimmen.

    Diese «Fehlentscheidung» sollte für McNamara Konsequenzen haben. Er hatte die Rechnung ohne Joanna Simpson gemacht. Sie ist Schiedsrichter-Verantwortliche der Frauen im englischen Fussballverband FA und bezeichnete die Aktion als «Moment des Wahnsinns». Eine dreiwöchige Sperre für McNamara war die Folge.

    Protestaktion mit maximaler Aufmerksamkeit

    Diese kuriose Sperre sorgte bei seinen Referee-Kollegen für Unverständnis. Im Normalfall werden Schiedsrichter nicht einmal für spielentscheidende Fehler bestraft. Warum sollte McNamara nun also für diese Lappalie gesperrt werden?

    So kam es, dass am vergangenen Wochenende auf Hunderten britischen Fussballplätzen Captains – von den Unparteiischen aufgefordert – vor dem Spiel Schere-Stein-Papier spielten und so die Seitenwahl entschieden. Der Protest wäre wohl kaum wahrgenommen worden, wäre nicht am Wochenende in den Profiligen der Insel spielfrei gewesen. An einem solchen Non-League-Day strömen Tausende von britischen Fussballfans in die Anlagen der Amateurvereine. So erhielt die Protestaktion der Schiedsrichter die grösstmögliche Aufmerksamkeit.

    Die gleiche Sperre wie Luis Suarez

    «Viele von uns haben an David McNamara gedacht», sagte Schiedsrichter Ryan Hampson zu BBC Sport. Er pfiff am Wochenende ein Amateurspiel in Lancashire. «Ohne dass ich etwas gesagt habe, kamen Spieler vor der Partie zu mir und fragten, ob wir Schere-Stein-Papier spielen zur Seitenwahl», so Hampson weiter. Die FA äusserte sich bisher weder zum Protest der Referees noch zu einer möglichen Verkürzung der Sperre McNamaras.

    Die Organisation «Ref Support UK», die sich für die Rechte und das Training britischer Schiedsrichter einsetzt, veröffentlichte auf Twitter ein Statement zu der ungewöhnlichen Sperre gegen McNamara. Darin schreibt sie, dass eine dreiwöchige Sperre gleichbedeutend mit einer 10-Spiele-Sperre sein könne. Mit einer solchen wurde 2013 der ehemalige Liverpool-Stürmer Luis Suárez für seinen Biss gegen Chelsea-Verteidiger Branislav Ivanovic von der FA belegt.

    Was würde Obelix sagen?
    Die Spinnen die Engländer!

  • Zitat von larlf

    hab ich was verpasst oder wie begründet der Schiri, dass Xhaka vs Luzern keine rote Karte erhält???


    Der Spieler hätte nach dem mehr als 50m Sprint das Tor sowieso nicht getroffen (oder so ähnlich...)

  • ... Bieri erklärte später FCL-Captain Marco Schneuwly seine Argumentation des Sachverhalts: Sinngemäss soll der Unparteiische die Verwarnung statt dem Platzverweis mit der weiten Entfernung – rund 50 Meter – von Demhasaj bis zum Tor begründet haben. Mit anderen Worten traute Bieri dem Luzerner nicht zu, allein mit dem Ball am Fuss bis vor Omlin und das Tor zu stürmen. ...

    Nur Gelb für Notbremse – darum flog Xhaka in dieser Szene nicht vom Platz

    https://www.watson.ch/!932617777?utm…urce=social_app


  • ich wär für e sperri vom gästesektor & dezue no es rayonverbot i de gastgebende stadt für paar spiel, evtl lerneds es dänn oder falls nöd, sölleds es lah:

    http://%20https//m.20min.ch/sc…ahnhof-18080612


    wenn scho es rayonverbot für die gastgebendi stadt wetsch mache, dänn weisch ja au wer d'lämpe gmacht hät und dementsprechend bruchts gar kei sperrig meh vom gästesektor!

    das wär au de einzig richtig weg, verursacher büesse, nöd die idiotische kollektivstrafe! die mached nume die lüüt verruckt, wo nüt gmacht händ und lönd die villicht s'nöchst mal sogar vom (zufellige) mitläufer zum mittäter werde! und die wo wükli pauselos de max mached, dene gönd die kollektivstrafe so öppis vo am am arsch verbi! aber so öppis vo!

    NieUsenandGah

  • anschienend wüsseds ja wer Problem gmacht hät, dh wohl kaum persönlich, aber d'Ussag isch: es seged söttig mit Stadionverbot gsi.
    da frög ich mich scho: wieso laht mer so öpper ahreise und wieso chan mer söttig nöd useneh, sprich mal richtig gemäss de Gsetz verurteile?

  • cooli Uslosig, tönt nach paar ganz guten Spielen:

    Champions League. Auslosung. Achtelfinals:
    Schalke 04 - Manchester City
    Atlético Madrid - Juventus Turin
    Manchester United - Paris Saint-Germain
    Tottenham Hotspur - Borussia Dortmund
    Olympique Lyon - FC Barcelona
    AS Roma - FC Porto
    Ajax Amsterdam - Real Madrid
    Liverpool - Bayern München

    falls jemand nen Tipp hat, wie man zu Tickets Liverpool - Bayern kommt, gerne per PN (in München habe ich mich schon lange "beworben", aber ein Spiel auf der Insel wäre der Hammer! .....aber wohl kaum zu vernünftigen Preisen realisierbar)

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