Fussball allgemein

  • hmmmm, irgendwie wär de Otti gschieder nüme zur Schwiizer Nati cho:
    Han müeh mit dem, was er uselaht & mit sinere "Geste" (Mittelfinger).

    Schad, han vorher gaaanz viel vo ihm g'halte, aber er macht viel vo sim guete Ruef kaputt...

    • Offizieller Beitrag

    Der italienische Fussball liegt in Trümmern

    Von Birgit Schönau, Rom

    Lediglich zwei Teams in der Champions League, wenig Zuschauer, kaum Investoren aus dem Ausland – es fehlt an Jugend und Reformen.

    Ganz Italien wird von Experten regiert. Ganz Italien? Nicht doch. Ein von unbeugsamen alten Männern und ihren Erben beherrschtes Feudalreich widersetzt sich allen Reformen. Es handelt sich um die Patriarchen des Fussballs, der letzten Bastion jener typisch italienischen Mischung aus Familienkapitalismus und Konsensmaschine, die Silvio Berlusconi auf die Spitze getrieben hat. Und die jetzt mit ihm geradewegs in den Untergang treibt. Denn während das Nationalteam des Reformers Cesare Prandelli Erfolge feiert, war die Serie A noch nie so unattraktiv wie in dieser Saison, da mit Juventus Turin und der AC Milan nur zwei Mannschaften in der Champions League spielen.

    Durchschnittsalter: 63 Jahre

    Ausser Spesen nichts gewesen, moniert die «Gazzetta dello Sport». Das rosa Blatt ist immer noch die meistgelesene Zeitung Italiens, doch wenn der Fussball weiter an Appeal verliert, dürfte das auch nicht ewig so bleiben. 2,5 Milliarden Euro hätten die zehn reichsten Fussballbosse in ihre Clubs investiert, rechnete die «Gazzetta» vor. Den Löwenanteil hält Inters Patron Massimo Moratti: 1,1 Milliarden Euro steckte er in die Internazionale, doppelt so viel wie Berlusconi in die AC. Die Summe ist beeindruckend, zumal jene Trophäen, die mit dem Geld ergattert wurden, inzwischen Patina angesetzt haben. Beeindruckend ist auch das Durchschnittsalter der Präsidenten (von AC, Inter, Juventus, Lazio, Genua, Sampdoria, Palermo, Udine, Napoli und AC Florenz): 63 Jahre, 7 Monate. Wobei der 36-jährige Juve-Chef Andrea Agnelli der einzige «Ausreisser» unter 40 ist.

    Ganz Italien wird von alten Männern regiert, da macht der Fussball keine Ausnahme. Das Problem ist, dass diese verschnupft reagieren, wenn sie neuerdings als normale Unternehmer betrachtet werden, denen keine Extrawürste mehr zugestanden werden. Unter Berlusconi wurde der Calcio de facto staatlich subventioniert, dass Steuerschulden in dreistelliger Millionenhöhe über Jahrzehnte abgestottert werden konnten, war gesetzlich geregelt. Das grosse Geld für die Clubs kam von den TV-Anstalten – auch da hatte Berlusconi ein Wörtchen mitzureden. Der Fussball war ein geschütztes, ökonomisches Biotop.

    Doch diese Zeiten sind unwiderruflich vorbei. Die Krise hat Italien erfasst. Und die Politik umwirbt den Fussball nicht mehr. Mario Monti traut sich nicht nur, öffentlich zu gestehen, dass er kein Fussballfan ist – ein Novum in einem Land, in dem früher sogar die Bischöfe einen Lieblingsverein haben mussten –, er regte sogar an, den Spielbetrieb für ein, zwei Jahre anzuhalten, auf dass sich der Fussball vom jüngsten Wettskandal erhole.

    Der Premier ist mit der Überzeugung, es gäbe Wichtigeres als Fussball, in guter Gesellschaft. Die Italiener wenden sich zusehends ab von ihrem einstigen Lieblingssport, den Berlusconi zur Ideologie überhöhte. Und dass immer weniger Zuschauer in die Stadien kommen, ist für jene Präsidenten, denen das jahrelang egal war, plötzlich ein Problem.

    Immer weniger Zuschauer

    Denn mit leeren Stadien kann man keine Investoren locken. Seit Wochen umwirbt etwa Berlusconi Geschäftspartner aus dem Emirat Katar. Der 76-jährige Ex-Premier will den Staatsfonds Qatar Investment Authority mit ins Boot holen. Doch der Präsident verlangt zu viel – er hat den Wert seines Clubs auf 800 Millionen Euro festgesetzt, realistisch ist die Hälfte – und bietet zu wenig. Milan ist zurzeit nur Elfter, nach dem Verkauf von Ibrahimovic und Thiago Silva nach Paris ist das Team nicht mehr konkurrenzfähig. Sicher, in diesem Jahr wird erstmals in 26 Jahren an den Spielergehältern gespart. Aber das wird kaum reichen, um das Vorjahresminus von 67 Millionen auszugleichen. Dass Sparen nicht genug ist, kann sich Berlusconi eigentlich bei Monti abgucken.

    Auch Moratti sucht Hilfe im Ausland. Im Sommer schien es, als habe Inter die chinesischen Eisenbahner am Wickel. Für 55 Millionen Euro wollten sie angeblich 15 Prozent der Anteile übernehmen. 55 Millionen – früher einmal, als Moratti in einem Sommer allein so viel Geld ausgab wie die gesamte Bundesliga, wären das Peanuts gewesen, etwa so viel wie ein halber Fussballer. Inzwischen ist der Holländer Wesley Sneijder bei Inter mit 13 Millionen Euro im Jahr der letzte Grossverdiener, von den Chinesen aber fehlt jede Spur.

    Ausländische Investoren machen einen Bogen um Italien, 2011 zogen sie sogar 235 Milliarden Euro ab. Die Gründe sind einleuchtend: Italiens Infrastruktur ist unzureichend, die Bürokratie zu aufgeblasen und die Justiz zu langsam. Aus dem Fussball wurden die Ausländer sowieso systematisch herausgehalten, solange italienische Unternehmer sich als Präsident gesellschaftliche oder sogar politische Bedeutung sichern konnten. Die Ausnahmen waren Juventus Turin mit der allerdings auch nicht unproblematischen Beteiligung libyscher Staatsfonds sowie die AS Roma, die 2011 an USFinanciers verkauft wurde. Doch die Amerikaner sind zögerlich. Ihr Versprechen, Rom ein eigenes Stadion zu schenken, klingt nebulös. Juventus ist zurzeit der einzige Serie-A-Club mit eigenem Stadion – und die Konkurrenz aus Neapel, mit der sich Juve die Tabellenführung teilt, der einzige Verein mit positiver Geschäftsbilanz. Das drittplatzierte Lazio hat mit plus/minus null abgeschlossen.

    Die Tugendhaften stehen also ganz oben, so ändern sich die Zeiten. Das Spitzenduell Juve - Napoli morgen ist ausverkauft, neuerdings gibt es nämlich auch noch den besten Fussball im modernsten Stadion. Aber noch verharren die alten Feudalherren auf ihren Trümmern.

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    Und Spanien?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Simms

    Nichts neues über Italien.

    In Spanien haben die Zuschauerzahlen in den letzten Jahren nicht so dramatisch abgenommen, wie in Italien oder?

    http://www.nzz.ch/aktuell/sport/…n-tv-1.17677822

    Dort werden die Lichter bald ausgehen, auch für Barca und Real!

    Das TV kann das Geld nicht mehr aufbringen, und dann ist Ende mit Superstars in Spanien!

  • Ja, aber dann werden wohl zuerst einmal die Löhne in ganz Europa sinken. Ausser den durch Scheichs finanzierten Clubs in England, Bayern und vermutlich Real und Barca (die leben überhaupt nicht von den Fernsehgeldern, könnten die ihre Spiele selber vermarkten, wäre wohl das 5-10fache des jetzigen Betrages möglich) richtig grosse Löhne zahlen. Damit hat es viel zu wenig Plätze und so werden wohl die Löhne von den Stars (ausser gerade den 2-3 aussergewöhnlichen Stars wie Messi, Ronaldo) schnell sich senken.

    Aber der europäische Fussball ist eh ziemlich am Arsch, mal abgesehen von Deutschland (wie auch sonst in der Wirtschaft aktuell halt). Ich meine Spanien, Italien und Frankreich verlieren von Jahr zu Jahr Geld und Zuschauer und in England haben die Clubs die Seelen in den Nahen Osten verkauft.

  • Zitat von Larry

    http://www.nzz.ch/aktuell/sport/…n-tv-1.17677822

    Dort werden die Lichter bald ausgehen, auch für Barca und Real!

    Das TV kann das Geld nicht mehr aufbringen, und dann ist Ende mit Superstars in Spanien!


    wenn real und barca dann wirklich kürzer treten müssen, wird das zum grossen vorteil für barca. natürlich zahlen auch sie - bis jetzt - exorbitante löhne. das werden sie nicht mehr und so auch nicht mehr alle superstars halten können. die werden sich dann wohl mit englischem oder pariser ölgeld bezahlen lassen. aber mit dem über 3 jahrzehnte aufgebauten juniorenkonzept halten sie immer noch einen entscheidenden trumpf in den händen. real konnte in den letzten jahren nur dank hunderten von millionen transferinvestitionen (einigermassen) mithalten. was sich bis jetzt sportlich für barca ausbezahlt hat, wird sich in naher zukunft auch finanziell auszahlen.

    mucho barca!

    NieUsenandGah

  • Zitat von Ali Bengali

    naja so derbe ist die Nachwuchsförderung ja auch nicht. Barca versucht Jahr für Jahr einen Top Shot zu holen.
    Geben ja immer wieder zig Millionen für irgendwelche Stars aus.


    vom aktuellen 25 mann kader liefen 14 durch die eigene juniorenabteilung.

    NieUsenandGah

  • Zitat von snowcat


    vom aktuellen 25 mann kader liefen 14 durch die eigene juniorenabteilung.

    macht ja auch Sinn den Fàbregas zuerst durch die Juniorenabteilung laufen zu lassen (kostete bestimmt nichts) um ihn dann für nur 42.5 Mio CHF zurück zu holen.

    ach ja und Villa für 50 Mio war ja da auch noch.

    was wohl Henry und Zlatan gekostet haben.....

  • Zitat von Ali Bengali

    macht ja auch Sinn den Fàbregas zuerst durch die Juniorenabteilung laufen zu lassen (kostete bestimmt nichts) um ihn dann für nur 42.5 Mio CHF zurück zu holen.

    ach ja und Villa für 50 Mio war ja da auch noch.

    was wohl Henry und Zlatan gekostet haben.....


    und nach diesen 4 spielern muss man schon grübeln oder googeln um auf weitere zu kommen. bei real fallen mir beinahe 4 topshots jährlich ein die letzten 10 jahre...

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    La Coruna bald bankrott?
    Der spanische Erstligist Deportivo La Coruna steht vor dem finanziellen Ruin. Den Meister von 2000, der als Aufsteiger in der Primera Division derzeit an 16. Stelle klassiert ist, drücken nach eigenen Angaben Schulden in Höhe von 34 Millionen Euro. Andere Quellen hingegen beziffern die Schuldenlast auf über 90 Millionen Euro. Zudem soll das Finanzamt nun alle Einnahmen der Galicier, einschliesslich TV- und Sponsoring-Gelder, pfänden.

    Beginnt nun die Gesundung der Fussballwelt? Zeit dafür wäre es wohl langsam. Und nicht nur in Spanien und Italien lebt der Bereich Fussball immer noch auf enorm grossem Fuss. Und nun, wo die Staaten nicht mehr können und die Banken auch nicht ...

    Die Stellung des CH-Fussballs könnte sich so wieder etwas stabilisieren ...

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