• Karl Grob, der beste FCZ Goalie aller Zeiten ist im Alter von 72 Jahren verstorben.

    Als Kind habe ich ihn bewundert, er war ein grossartiger Goalie. Er hatte eine enorme Sprungkraft und seine Showeinlagen als er gegenerische Stuermer aussteigen liess waren sehenswert.

    RIP Kari

    • Offizieller Beitrag

    Sonntag 21. April 2019 21:05

    «De Karli hät si scho»
    Torhüter Karl Grob, 20 Jahre beim FC Zürich, starb 72-jährig. Ein Nachruf.

    Analyse von Fredy Wettstein

    Wir standen hinter dem Tor auf dem alten Heslibach, dem Sportplatz mitten im Dorf von Küsnacht am Zürichsee, wir staunten über seine Paraden und zitterten, wenn er, der Torhüter, zwischendurch auch dribbelte. Und nicht weit von uns zitterte eine Frau, doch neben ihr sagte einer nur: «Kei Angscht, Mamme, de Karli hät si scho.» Guschti Grob war es, der seine Frau Emma trösten musste.

    Karli, ihr Sohn, stand im Tor, 19 erst, der FCK war aufgestiegen und spielte in der 1. Liga. Karli war eigentlich Stürmer gewesen, schnell, linksfüssig und mit einem harten Schuss. Doch weil in einem Spiel alle verfügbaren Torhüter ausgefallen waren, musste er einspringen, der kleine Grob, nur 1.73 gross. Seine ersten Handschuhe waren jene eines Dorfpolizisten, weiss und wollig.

    «Mir händ en Goalie, mir händ en Goalie, mir händ de Karli Grob im Goal.»

    Mehr als 20 Jahre später sass Emma Grob, über 70 jetzt, manchmal im grossen Letzigrund auf der Tribüne, sie zitterte jetzt nicht mehr, denn sie wusste, «De Karli hät si scho», meistens wenigstens, sie hörte es auch, die Zuschauer im Stadion sangen bei jedem Spiel laut: «Mir händ en Goalie, mir händ en Goalie, mir händ de Karli Grob im Goal.» Er war immer noch der Karli, aber er war längst eine Legende, eine Ikone, der alte Mann und das Tor, über 40 und inzwischen 20 Jahre beim FC Zürich, weiterhin unverzichtbar.

    «Ich bi halt doch langsam en alte Cheib», sagte er zwar selber, doch aufhören wollte auch er nicht, zu viel Spass hatte er und zu gut war er immer noch. Sein Gang war zwar schleppend, vieles tat weh, die Knochen, das linke Knie, «in dem sie», wie er sagte, «alles herausgeschnitten haben, was drin war».

    Schon wenige Monate nach seinen ersten Spielen mit Küsnacht war damals Edi Naegeli, der stumpenrauchende Präsident des FC Zürich, nach Hause zur Familie Grob gekommen, er wollte diesen Karli, dieses riesige Talent, unbedingt und überwies dem FC Küsnacht 20'000 Franken. Und dann, im Herbst 1967, ging alles sehr schnell: in einem Europacupspiel gegen den FC Barcelona wurde er zur Halbzeit eingewechselt – und fortan hiess der Torhüter beim FC Zürich Karl Grob.

    Sieben Mal für die Schweiz – nur sieben Mal

    Er wurde fünfmal Meister, viermal Cupsieger, stand einmal, gegen Liverpool, im Halbfinal des Europacups der Meisterclubs, 20 Trainer hatte er beim FC Zürich erlebt. «Einige Torhüter waren verseucht wegen mir», sagte er, weil sie beim FC Zürich hinter ihm stets die Nummer 2 blieben. Sieben Mal spielte Grob in der Nationalmannschaft, nur sieben Mal sagten viele, er hätte weit mehr spielen sollen, aber die Schweiz hatte schon zu seiner Zeit viele starke Torhüter, Prosperi, Kunz, Burgener, Berbig oder Engel.

    Ein Torhüter, der nur 1.73 gross ist, wäre heute undenkbar auf diesem Niveau. Aber er war im Tor wie eine Katze, mit enormer Sprungkraft, grossartigen Reflexen mit Händen und Füssen, und manchmal, vor allem zu Beginn seiner Karriere, später wurde er vorsichtiger, bot er auch gewagte Einlagen, narrte als letzter Mann einen gegnerischen Stürmer mit einem frechen Dribbling. Er, sonst ein eher ruhiger und besonnener und vor allem gemütlicher Typ, war als Torhüter sehr laut, schrie seine Mitspieler an, konnte auch zornig werden, er spielte nicht nur, sondern lebte mit.

    Bekam er ein Tor, dann machte er meist fluchend eine abschätzige Handbewegung, er empfand es als Beleidigung, dass man ihn bezwungen hatte, seine Verteidiger, die vielleicht falsch gestanden und ihn im Stich gelassen hatten, mussten vieles anhören, und dann holte er den Ball wütend aus dem Netz und schlug ihn weit fort, irgendwohin.

    Am 12. Juni 1987 stand er zum letzten Mal für den FCZ im Tor, mit 41, zum 515. Mal in einem Meisterschaftsspiel, mit Mitspielern, die noch nicht geboren waren, als er zum ersten Mal für Zürich gespielt hatte. Es war ein Derby, der FCZ verlor auf dem alten Hardturm gegen GC 1:5. Das erste Tor hatte Ciriaco Sforza geschossen, Jahrgang 1970, gegen den Grosspapi, wie die Zuschauer manchmal riefen, im Tor, Grob, Jahrgang 1946. Es war ein Freitag, am nächsten Tag spielte er bereits wieder, beim Küsnachter Grümpelturnier, als Stürmer natürlich, «20 Jahre im Kasten genügen», sagte er, ins Tor bringe man ihn nicht mehr.

    Er wurde schon wenige Monate später rückfällig. Mit 42 stand er nachher nochmals im Tor, beim FC Biel in der Nationalliga B, später spielte er noch Firmenfussball und wurde beim Ballspielclub Trainer in der 3. Liga. Dem Fussball verdanke er alles, sagte er, durch ihn sei er ein anderer Mensch geworden. Er war gelernter Maurer, übte diesen Beruf auch noch aus, als ihn der FC Zürich verpflichtete, für 600 Franken plus 150 Franken Prämie pro Punkt im Monat.

    Karl Grob starb am vergangenen Samstag nach einem Herzversagen auf der Intensivstation des Triemlispitals. Er wurde 72 Jahre alt.

    • Offizieller Beitrag

    Manni Burgsmüller, die Nummer 4 der ewigen BuLi Torschützenliste, ist am WE gestorben, er wurde nur 69 Jahre alt. Seine Tore schoss er vor allem für den BVB und zum Schluss seiner Karriere war er noch sechs Jahre (!) Kicker im American Football Team Rhein Fire (NFL Europe). :sad:

    "Die meisten Trainer werden überschätzt, wir Spieler sind wichtiger, deshalb fliegen ja immer die Trainer, wenn es mal qualmt." Nationaltrainer Helmut Schön empfahl dem damaligen Dortmunder Torjäger ein anderes Mal, "auf dem Teppich zu bleiben". Burgsmüller konterte: "Ich dachte, wir spielen auf Rasen." :rofl:

    • Offizieller Beitrag

    Und wieder einer meiner damaligen Heroes ist von uns gegangen!
    Hoffe sehr, dass die restlichen, damaligen Jungs welche ich noch in Erinnerung habe noch ein paar Jährchen vor sich haben:

    - Fritz Baur (habe mit ihm nach seiner Karriere noch ein bisschen gekickt und in der selben Firma gearbeitet)
    - Ruedi Landolt
    - "Die Eiche" Heinz Lüdi
    - Urs "Longo" Schönenberger
    - Walter Iselin
    - Roger Kundert (wurde immer unterschätzt!)
    - "Turbo" Ruedi Elsener
    - Walter Seiler
    - Hanspeter Zwicker (Mädchenschwarm, ts-ts-ts)

  • kuhle memories! lüdi heinz, grenchner :geil:

  • Zitat von Larry

    Einer so gut wie er würde heute nie mehr beim FCZ spielen!

    ist leider so, ein kaliber wie jure verdient heute in einer der grossen ligen 5-10 millionen/jahr.

    es gab zeiten, da kamen topspieler in die schweiz, weil sie hier mehr verdienen konnten. klaus stürmer zb. kam in seinen besten jahren vom hsv zum fcz. damals, 1963, war auch die neu gegründete bundesliga noch mit amateurstatus und gedeckelten lohnbezügen. irgendwie maximal 1200 dm monatlich...da war unter edy nägeli mehr zu holen!

    off topic, sorry...


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag


    RIP Charly Schlott !

    :sad:

    30.10.2019 Charly Schlott verstorben

    Parallel mit dem Namen Charly Schlott, hört man die markige Stimme mit der Lautsprecher Durchsage "Rundengewinn für Zimmerli, Bevilacqua und Moresi, Wüest mit der siebten Verlustrunde". Jahrzehnte bestimmte und berührte diese Stimme unser Hörzentrum und die Assoziation zu Rennbahn, Camphergeschmack, das poltern der Holzbahn und surrende Rennräder besetzen unsere Erinnerungen an eine einmalige Radsportepoche.
    Charly Schlott ist uns vorausgegangen und seine Stimme wird uns dereinst im Jenseits empfangen. BW


    Marcel Segesseman würdigt die Persönlichkeit Charly Schlott

    Charly Schlott, The Voice, ist für immer verstummt. Die Stimme - im Hallenstadion von Zürich und an den Radweltmeisterschaften ist verstummt. Charly Schlott verstarb im Alter von 84 Jahren im Kantonsspital Aarau.

    Charly Schlott war eine Legende. Er kommentierte mit hohem Fachwissen 39 Sechstagerennen. Ab 1961 war er Speaker des ZSC mit sage und schreibe 1200 Eishokeyspielen. Für die UCI war er viele Jahre der Speaker an den Weltmeisterschaften. Er war eine Sprachtalent. 1984 wurde er von der UCI berufen die Radsportwettbewerbe zu kommentieren an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. Charly Schlott erhielt eine Anfrage vom Bobrun in St. Moritz als Speaker. Diese nahm er an. Nach einer Saison war ihm klar: dies ist nicht meine Welt und verlängerte sein Engagement nicht.

    Charly Schlott ist im Zurzigebiet heimisch geworden und sofort trat er dem VC Ehrendingen bei wo er gleich darauf auch als Präsident amtete.
    Als ehemaliger Geschäftsführer des SRB (heute Swiss Cycling) interessierte er sich weiterhin für die Belangen des Radsportes. Er war ein Radsportexperte mit grosser Erfahrung.

    Jetzt ist seine legendäre Stimme für immer verstummt. Wir entbieten seiner Frau Verena und seinen Angehörigen und Freunden unser herzliches Beileid.

    https://www.tagblattzuerich.ch/aktuell/warum/…entlich-93.html

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!