Schweizer "Fankultur" - zum Kotzen und drauf Scheissen!!!!

  • Zitat von Larry


    ...Ihm sei einfach der Kragen geplatzt, als er gesehen habe, wie die Delta-Leute auf seine Mitfans eingeprügelt hätten...

    natürlich waren an diesem tag die deltas, polizei, tramchauffeure und glacéverkäufer die agressoren! und überhaupt, er war ja stark angetrunken. eigentlich müsste der arme kerl schadenersatz bekommen! vom staat, der stadt und vom fcz!

    solange sich in diesen kreisen die denkweise über ursache und wirkung nicht ändert, wird sich an der ganzen situation nichts ändern. und der ruf nach repression immer grösser. und die deppen merkens nicht mal...

    NieUsenandGah

  • Zitat von snowcat


    ...Ihm sei einfach der Kragen geplatzt, als er gesehen habe, wie die Delta-Leute auf seine Mitfans eingeprügelt hätten...

    natürlich waren an diesem tag die deltas, polizei, tramchauffeure und glacéverkäufer die agressoren! und überhaupt, er war ja stark angetrunken. eigentlich müsste der arme kerl schadenersatz bekommen! vom staat, der stadt und vom fcz!

    solange sich in diesen kreisen die denkweise über ursache und wirkung nicht ändert, wird sich an der ganzen situation nichts ändern. und der ruf nach repression immer grösser. und die deppen merkens nicht mal...

    Die Deltas sind tatsächlich oft zumindest nicht unbeteiligt. Vielleicht magst du dich noch erinnern, als ein Delta aufflog, welcher im Facebook sich freute ein paar Basler zu verprügeln? Die Deltas sind zumindest alles andere als deeskalierend in ihren Einsätzen und man darf ruhig auch beide Seiten kritisieren und nicht das Gefühl haben, dass Gut gegen Böse kämpft.

    Ich hab das an eigenem Bsp. erlebt. Cuphalbfinal letztes Jahr: Xamax gewann das Penaltyschiessen und die (ca. 100-200) Xamaxfans liefen zur Mannschaft auf der Laufbahn, um mit der Mannschaft zu feiern. Ich war einer der letzten (es waren schon ca. 100 Leute auf der Bahn) und wir feierten mit der Mannschaft, als mir plötzlich und ohne Vorwarnung ein Delta einen Faustschlag in die Magengegend gegeben hat. Aggresionen gingen 0,0 von den Xamaxfans aus. Wir wollten bloss feiern (gab es ja wahrlich nicht allzu oft in den letzten 10 Jahren) und trotzdem schlägt mir ein Delta ohne Vorwarnung seitlich in den Bauch? Aber das passt vermutlich nicht in dein Gut-Böse-Schema!

  • Zitat von Simms

    Die Deltas sind tatsächlich oft zumindest nicht unbeteiligt!


    das weiss ich natürlich. bin ja schon seit 3 jahrzehnten als fussball-/eishockeytourist unterwegs. darum habe ich oben auch bewusst "an diesem tag" geschrieben. wenn nämlich plötzlich um die tausend leute ein stadion stürmen (wollen), dann eskalierts logischerweise. wo dann die ursache liegt, ist aber auch klar.

    nochmals, auch wenn ich mich zum hundertsten mal wiederhole: würde sich jeder an die spielregeln des normalen zusammenlebens halten, hätte es an den spielen keine polizisten und keine deltas, ausser als platzanweiser bzw. strassenverkehsregler. und dieser fact lässt sich nicht wegdiskutieren!

    NieUsenandGah

  • Würden sich alle an die regeln halten, bräuchte es auch an der street parade, dem
    Züri-fäst oder der lokalen fasnacht keine polizisten. Eigentlich bräuchte es dann sowieso keine polizisten mehr.

    Aber ja ich weiss, was du meinst.

    Trotzdem täte die stadt gut daran die deltas durch eine seriösere security-firma zu ersetzen oder noch besser, wenn man diese konpetenz endlich der politei geben würde.

  • Zitat von Simms


    Trotzdem täte die stadt gut daran die deltas durch eine seriösere security-firma zu ersetzen oder noch besser, wenn man diese konpetenz endlich der politei geben würde.


    wenn einer was taugt und/oder nicht vorbestraft ist, geht er direkt zur polizei oder wird bodyguard/personenschützer. bei den klassischen security firmen arbeiten schon eher loser oder sonst verhinderte. darum ist es relativ unmöglich wirklich seriöse security firmen zu finden bzw. zu engagieren. da bleibt nicht viel anderes übrig, als die kompetenz der polizei zu geben.

    NieUsenandGah

  • Zitat von snowcat


    wenn einer was taugt und/oder nicht vorbestraft ist, geht er direkt zur polizei oder wird bodyguard/personenschützer. bei den klassischen security firmen arbeiten schon eher loser oder sonst verhinderte. darum ist es relativ unmöglich wirklich seriöse security firmen zu finden bzw. zu engagieren. da bleibt nicht viel anderes übrig, als die kompetenz der polizei zu geben.

    Oder noch besser: dem Verein.

  • Zitat von Eierchopf

    Oder noch besser: dem Verein.

    Eierkopf, das ist ja der Status Quo. Die Vereine entscheiden über das Sicherheitspersonal im Stadion. Und komm mir jetzt nicht mit den Stadionverantwortlichen, denn die Vereine haben mit den Stadionbetreiber einen Mietvertrag und müssen selber schauen, was sie dort ausbedingen, sofern sie eigenes Stadion haben.

  • Zitat von Simms

    Eierkopf, das ist ja der Status Quo. Die Vereine entscheiden über das Sicherheitspersonal im Stadion. Und komm mir jetzt nicht mit den Stadionverantwortlichen, denn die Vereine haben mit den Stadionbetreiber einen Mietvertrag und müssen selber schauen, was sie dort ausbedingen, sofern sie eigenes Stadion haben.

    Doch, Simms, das Sicherheitspersonal stellt Peter Landolt und das ist entscheidend. Der ist übrigens ein Ex-Delta und hat grosse interesse, dass die Deltas den Laden "führen", weil der Delta-Chef ein Busenfreund ist und er lange dort tätig war. Ich behaupte mal, der hat Aktien, die bei Saisons mit viel Radau geile Dividenden ausschütten. Darum haben wohl die Deltas auch interesse, dass es öfters mal knallt im Letzi: Um das grosse Deltaaufgebot gegenüber der Stadt (die das alles bezahlen resp. Steuerzahler) recht zufertigen. Darum auch solche Eskalationsaktionen, indem man mal blind in die Menge prügelt. Auch eine Frau wird mehrfach geschlagen (auf der rechten Seite). Danach gab es die berühmten Ausschreitungen seitens Basel gegen die Deltas. Warum lasse ich hier mal offen... Diese Szene wurde übrigens auf dem ofiziellen Beweisvideo rausgeschnitten.

    http://www.youtube.com/watch?v=CRLCYyHIpOI

    Sorry, bin kurz abgeschweift: Ich glaube, den Clubs sind bezüglich Sicherheitspersonal ziemlich die Hände gebunden. Peter Landolt sitzt definitiv am viel längeren Hebel als die Vereine. GCN und FCZ haben 0 Druckmittel, Peter Landolt ein sehr effektives: Kein Vertrag - kein Stadion.

    • Offizieller Beitrag

    Fanterror im Fussball Beim 1. FC Köln flüchtete ein Spieler aus seinem Vertrag, weil ihn Fans massiv bedrohten. Von Christian Andiel

    Geistige Brandstiftung

    Der Fussballspieler Kevin Pezzoni (23) hat seinen Vertrag mit dem 1. FC Köln aufgelöst. Das wäre noch keine Meldung wert, Pezzoni ist kein Star, Köln am Ende der 2. Bundesliga. Trotzdem hat diese Nachricht im deutschen Fussball für Aufsehen gesorgt. Denn Abwehrspieler Pezzoni wurde von Fans seines Clubs massiv bedroht, fünf lauerten ihm vor seiner Wohnung auf, an seinem Auto klebten Zettel mit eindeutigen Drohungen. Pezzoni flüchtete aus der Stadt. «Wenn ein Spieler Angst haben muss, auf die Strasse zu gehen, sind Grenzen überschritten», sagte Kölns Trainer Holger Stanislawski.

    Die Kölner Fans sind berüchtigt. Als im Frühjahr der Abstieg drohte, hängten sie am Trainingsplatz ein Plakat auf: «Wenn Ihr absteigt, töten wir Euch.» Verteidiger Christian Eichner gestand im Nachgang zum Skandal um Pezzoni, dass er das Stadion einmal im Kofferraum des Autos seiner Eltern verlassen hatte. Man muss nicht an den Suizid von Hannovers Goalie Robert Enke denken, um fassungslos zu sein.

    Fans, namentlich Ultras, die so sehr an der Legende arbeiten, dass gerade ihnen der Fussball eigentlich gehört; dass sie der bunte, anarchische, kreative Gegenpol zu Typen in Nadelstreifen, Technokraten und Geschäftemachern in diesem Business sind: Sie sind Totengräber, sie sind mancherorts daran, aus dem Fussballspiel auch den letzten Spielgedanken zu verbannen. Sie tun so, als seien erst die Bengalos erfunden worden, dann der Fussball, und deshalb gebe es eine Art Grundrecht darauf, mit 1000 Grad heissen Fackeln herumzufuchteln. Und wird eine davon gezielt in den gegnerischen Fanblock oder Richtung Spieler geworfen, sind das eben Einzeltäter. So wie die fünf Idioten, die Pezzoni vor seiner Wohnung auflauerten. Klar, auch Amokläufer sind meist Einzeltäter.

    Oh, was werden sie jetzt wieder aufbrausen ob dieses Vergleiches. Aber wer die Blogs rund um den 1. FC Köln gelesen hat, der weiss, wie gehässig und bedrohlich der Ton gegen Pezzoni schon seit Monaten ist. Von «geistiger Brandstiftung» schrieb einer derjenigen, der offenbar noch alle Tassen im Schrank hat. Wenn das Kölner Boulevardblatt «Express» von einer «widerlichen Bedrohung» von «fünf Chaoten» spricht, sind das die gleichen Journalisten, die Pezzoni jüngst nach jedem Fehler wortreich lächerlich gemacht haben. Sie haben ihn quasi zum Abschuss freigegeben, nun sind sie empört, dass jemand abdrücken wollte.

    Es sind unheilige Allianzen, die sich im Milliardenbusiness Fussball gefunden haben. Vereine, die Angst haben, sich mit ihrem Anhang anzulegen, die vors Sportgericht gehen, wenn sie wegen Erstürmung des Platzes durch Chaoten vor halb leeren Rängen spielen müssen (wie etwa Köln). Medien, die für Auflage und Klickzahlen jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf treiben. Fans, denen es wichtiger ist, für Bengalos und gegen Sitzplätze zu demonstrieren, als dass sie die Übeltäter in ihrem Stehplatzsektor isolieren und anzeigen. Sie kennen die anderen, die Pezzoni bedrohten, sie kennen die Petardenwerfer, die Randalierer. Aber sie decken sie, weil sie in den VIP-Logen, in der Polizei, notfalls in der Fifa einen übergeordneten Feind sehen.

    Neben der Schwarmintelligenz gibt es halt auch die Schwarmblödheit. Das wiederum führt dazu, dass die Menschen von einer Schwarmverantwortung nichts wissen wollen oder können.


    Powered by © Tages Anzeiger

  • Zitat von Larry

    Es sind unheilige Allianzen, die sich im Milliardenbusiness Fussball gefunden haben. Vereine, die Angst haben, sich mit ihrem Anhang anzulegen, die vors Sportgericht gehen, wenn sie wegen Erstürmung des Platzes durch Chaoten vor halb leeren Rängen spielen müssen (wie etwa Köln). Medien, die für Auflage und Klickzahlen jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf treiben. Fans, denen es wichtiger ist, für Bengalos und gegen Sitzplätze zu demonstrieren, als dass sie die Übeltäter in ihrem Stehplatzsektor isolieren und anzeigen. Sie kennen die anderen, die Pezzoni bedrohten, sie kennen die Petardenwerfer, die Randalierer. Aber sie decken sie, weil sie in den VIP-Logen, in der Polizei, notfalls in der Fifa einen übergeordneten Feind sehen.

    Powered by © Tages Anzeiger

    fein gschriebä & vor allem nimmt er näbed de Verein und de Ultras au d'Media i d'Pflicht: findi guet!
    All spieled ihre Part i dem (widerliche) "Spiel", wobie mer sowas mittlerwiele nüme als Spiel bezeichne chan, wänns söttig Usmass ahnimmt...

  • Zitat von larlf


    fein gschriebä & vor allem nimmt er näbed de Verein und de Ultras au d'Media i d'Pflicht: findi guet!
    All spieled ihre Part i dem (widerliche) "Spiel", wobie mer sowas mittlerwiele nüme als Spiel bezeichne chan, wänns söttig Usmass ahnimmt...

    Ich finde den Artikel unter aller Sau. Der Autor schiesst einfach mal in alle Richtungen mit teils haarsträubenden Unterstellungen. Und das wars. Keine Hintergrundinformationen, Lösungsvorschläge etc, sondern einfach billigste Schwarzer Peter herumschieberei. Was der Selbstmord mit Robert Enke damit zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Das ist polemisch und vor allem makaber.

    Ich glaube, der Tagi hat dies nun auch gecheckt, oder warum findet man diesen Artikel nicht mehr im Netz? Dieser Christian Andiel schreibt normalerweise Artikel über den alpinen Skisport - und dort soll er auch verdammt nochmal weitermachen.

  • Zitat von Eierchopf


    Ich finde den Artikel unter aller Sau. Der Autor schiesst einfach mal in alle Richtungen mit teils haarsträubenden Unterstellungen. Und das wars. Keine Hintergrundinformationen, Lösungsvorschläge etc, sondern einfach billigste Schwarzer Peter herumschieberei. Was der Selbstmord mit Robert Enke damit zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Das ist polemisch und vor allem makaber.

    Ich glaube, der Tagi hat dies nun auch gecheckt, oder warum findet man diesen Artikel nicht mehr im Netz? Dieser Christian Andiel schreibt normalerweise Artikel über den alpinen Skisport - und dort soll er auch verdammt nochmal weitermachen.

    Ich sött lerne, mich besser usz'druckä: han nur de teil vom Artikel gmeint, woni au zitiert han.
    Klar macht er döt all ah, aber es träged au all ihre Teil dezue, zu de ganze Misere...

  • dä artikel isch eigentlich guet. aber de satz mit em enke isch tatsächlich underschti! de enke hät schweri depressione gha. wo da de zämehang mit de uswüchs i de fankurvene sie söll, isch mier es rätsel. das isch reini polemik.

    NieUsenandGah

  • us de hütige nzz:

    Von der Schwierigkeit, nicht schwarz-weiss zu malen

    Ansichten zur Gewaltproblematik an Fussballspielen 

    Peter B. Birrer · Letztes Wochenende meldeten die Schweizer Klubs fast 68 000 Ticketverkäufe. 13 500 Besucher pro Spiel sind beachtlich. Fussball zieht. Aber selbst im halbleeren Lausanner Stadion mussten GC-Anhänger gerügt werden, die pyrotechnisches Material abbrannten. In Basel wurden im Sektor der FCZ-Fans viele Fackeln gezündet, zudem explodierten zwei Knallkörper in einer Lautstärke, die an Militärübungen erinnert. Auch im Sittener Tourbillon-Stadion brannte und rauchte es. Eine Fackel flog knapp am Kopf des St.-Gallen-Torhüters Lopar vorbei. Wäre er getroffen worden, wäre das Schlimmste zu befürchten gewesen - und die Liga hätten Diskussionen um Sicherheit durchgeschüttelt. Gut möglich, dass in dem Fall die Bilder zigfach die ganze Woche über im Fernsehen gezeigt worden wären, als würden in jedem Spiel Fackeln durch die Luft fliegen.

    Es ist nicht einfach, die Gewaltthematik differenziert zu betrachten und von Pauschalurteilen wegzukommen. Der Druck aus der Politik ist gestiegen. Unlängst trafen sich Vertreter der Liga, der Klubs, der Polizei und der Fanarbeit in Bern zum Gedankenaustausch.

    Die Sicht der Liga und der Klubs. Der YB-Chef Ilja Kaenzig sagt, dass das Stade de Suisse während YB-Heimspielen «das grösste Jugendhaus des Kantons» sei. Liga-Vertreter betonen «den Dienst des Fussballs an der Gesellschaft» und die Tatsache, dass «fast 100 Prozent der 10 000 Spiele problemlos verlaufen», wie der Liga-CEO Claudius Schäfer sagt. Es gebe ein «paar wenige üble Spielverderber». Man müsse mit «dem unsäglichen Schwarzpeterspiel aufhören» und dürfe nicht populistisch werden, «weil die Medien nur darauf warten». Selbstkritisch fügt Schäfer an, dass man die Aussensicht vielleicht zu lange zu wenig wahrgenommen habe.

    Laut Statistik hat sich die Anzahl der Vorkommnisse rund um Fussballspiele nicht erhöht, aber auch nicht verringert. Zu den Problemzonen zählen Fanmärsche, Pyro-Material, Sachbeschädigungen. Zum Liga-Ziel «friedliche Spiele» gehört weiterhin das Pyro-Verbot, wie Christian Schöttli, der Sicherheitschef der Liga, bekräftigt. Die Liga setzt in den Bereichen Fanarbeit, Kommunikation, Stadioninfrastruktur, Kooperation mit öffentlichem Verkehr, Identifikation sowie Separierung der Übeltäter und Stadionverbote an.

    Die Sicht der Polizei. Der Kanton Bern hat sieben Sportklubs in oberen Ligen. Das erschwert die Polizeiarbeit in einem Kanton, «der notorisch an Geldmangel leidet», wie Stefan Blättler, der Kommandant der Kantonspolizei Bern, ausführt. Blätter rühmt die Fortschritte auf den Ebenen Stadioninfrastruktur und Fanbetreuung, kritisierte aber, dass die Polizei bei der Festlegung der Anspielzeiten nicht einbezogen werde. Die von der Politik geforderte Bewilligungspflicht für Sportveranstaltungen sei keine Schikane, es gehe dabei nicht um Verbote, sondern um Auflagen, «weil wir alle aneinander vorbeikommen müssen».

    Die Sicht der Fangruppierungen. In Voten der Fanvertreter dringt oft durch, wie unverstanden sie sich fühlen. Deshalb verweigern sie sich teilweise den Medien. Oder sie äussern sich nur anonym wie die FCZ-Südkurve. Der Tenor: Medien und Politiker setzten auf Emotionen statt Fakten, oft fehle Sachlichkeit, das Abbrennen von Feuerwerk werde schnell mit Gewalt gleichgesetzt. Die Fankurve sei kein Unort, sondern ein Sozialraum, eine Jugendsubkultur, ein Freiraum mit Selbstbestimmung. Zudem herrsche ein Ungleichgewicht, lässt die Fanarbeit Bern verlauten: Für die Säule Repression würden in Bern für ein Hochrisikospiel 250 000 Franken aufgewendet (Polizeieinsatz). Für die Säule Prävention lediglich 140 000 pro Jahr (Budget Fanarbeit).

    Um der Berichterstattung in den Massenmedien etwas entgegenzuhalten, produzierten Berner Fankreise einen verklärenden Film über das Wesen der Fankurve. Die Reise zum Auswärtsspiel als harmloser Familienausflug, nur positive Stimmung, nette Sprechgesänge in der Kurve, keine Gewalt, keine Gefahr. Das ist die Botschaft. Als wäre alles harmlos, als würde keine Fackel fast den St. Galler Goalie treffen. Der Fanfilm als Reaktion auf die Stigmatisierung. Und schon ist das nächste Bild schwarz-weiss gemalt. Statt in Grautönen.

    NieUsenandGah

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!