Champions Hockey League

  • Zitat von Sputnik

    Oslo isch scho buecht... YEAAHH ;)

    Ganz e herzigi Iishalle hänz z'Oslo! Gopfertammi steili huere Rampe uf de einte Siitte und uf de andere gar nix, s'Dach isch schräg abfallend de Längi vom Iisfäld nah und d'Verpflägigsmöglichkeite stönd de IKEA-Kantine in nüt nah! Aber gar nüt! :rofl:

  • Ich chan am Dunschtig leider nöd an Match uf Dübi gäg Valerenga Oslo und han drum no 4 Sitzplatz-Tix zum abgeh. Choschted 4 x 25.-- (Print-Spese u. Porto übernimm ich gern). Wänn öper Inträsse hät, bitte husch ä PN wäg Adrässe u. Überwiisig. Merci

    • Offizieller Beitrag

    Herkules und die europäische Idee

    Der Relaunch der Champions League ist die letzte Chance für einen europäischen Clubwettbewerb. Deren breite Abstützung ist Stärke und Handicap zugleich.

    Simon Graf

    Immerhin im Eishockey kann man der Schweiz nicht vorwerfen, sie isoliere sich in Europa. Wenn morgen der nächste Anlauf einer Champions Hockey League startet, schickt die National League A die Hälfte ihrer Teams ins Rennen: Die ZSC Lions, der SC Bern, der EV Zug und Fribourg sind als Gründerclubs gesetzt, die Kloten Flyers und Servette qualifizierten sich sportlich. Und wenn man den Beteuerungen der Clubs Glauben schenken darf, ist man allenthalben gewillt, zum Gelingen beizutragen. Zudem ist CEO Martin Baumann, ein Quereinsteiger mit Erfahrung für Start-ups im Bankenwesen, Schweizer. Und die Geschäftsstelle liegt an der Zürcher Brandschenkestrasse – man hat sich beim Internationalen Eishockeyverband eingemietet.

    Champions Hockey League – das weckt vor allem bei den ZSC Lions wohlige Gefühle. Die Aussenseiter stürmten 2008/09 wider alle Prognosen zum Titel, deklassierten Magnitogorsk im FinalRückspiel im Rapperswiler Exil 5:0. So prestigeträchtig und lohnend das für die Zürcher war, die mit ihrem Triumphzug rund 1,8 Millionen Franken verdienten, der Liga war es nicht zuträglich. «Wir sind schuld, dass die Champions League nicht weitergeführt wurde», sagt ZSCCEO Peter Zahner heute. «Das wurde mir in Gesprächen mit russischen Exponenten klar.» Der Wettbewerb war von russischen Geldgebern finanziert worden, um die Überlegenheit der KHL zu demonstrieren. Als die Zürcher dies verhindert hatten, wurde der Hahn zugedreht.

    Der ZSC verschmähte Kloten

    Das sorgte bei den Clubs und Ligen für Groll auf den internationalen Verband, der als Organisator von Bankgarantien für drei Jahre geredet hatte. Der SCB verklagte den IIHF auf 100 000 Euro wegen entgangener Einnahmen, bekam vom Sportgerichtshof CAS Recht, ehe er vor Bundesgericht noch abblitzte. Der Zirkel führender europäischer Clubs entschied sich, den Faden ohne den internationalen Verband wieder aufzunehmen. Es resultierte die European Trophy, hierzulande als Vorsaison-Turnier bekannt, aus der nun die Champions League 2.0 hervorgegangen ist. Die ZSC Lions und der SCB waren bei der Weiterverfolgung der europäischen Idee von Beginn weg dabei und wählten nun den EVZ respektive Fribourg als weitere permanente Mitglieder.

    Pikant ist: Die Zürcher entschieden sich gegen die Kloten Flyers, weil sie keinen Mitbewerber in unmittelbarer Nähe wollten. Nun ist der Kantonsrivale wegen seines sportlichen Erfolgs trotzdem dabei. Die breite Abstützung ist Stärke wie Handicap – 63 Prozent des Aktienkapitals brachten die 26 Gründerclubs ein, 25 die Ligen, 12 der internationale Verband, der nun doch wieder integriert wurde. CHL-Verwaltungsrat Zahner verhehlt nicht, dass er 44 Teilnehmer aus 12 Ländern, aber nicht aus Russland, als zu viele empfindet. Dafür ist das Projekt nun breiter abgestützt, weil die Clubs Geld und Mühen hineingesteckt haben. «Die erste Champions League war eine reine Konsumgesellschaft», sagt Ueli Schwarz, Direktor Leistungssport bei Swiss Icehockey. «Jetzt sind alle im Boot.»

    Was tun mit Abtrünnigen?

    Doch mit der ersten Austragung kann der jetzige Wettbewerb finanziell nicht mithalten. Das Gesamtpreisgeld ist mit 1,5 Millionen Euro gerade mal so hoch wie der damalige Gewinn der ZSC Lions. Das Startgeld beträgt für jeden Club 25 000 Euro, für das Erreichen des Achtelfinals (11 000), Viertelfinals (12 000), Halbfinals (16 000), Finals (30 000) und für den Sieg (60 000) gibt es weitere Prämien. Bei den Schweizer Clubs ist man vorerst froh, wenn man keinen Verlust einfährt. Die tschechischen Champions aus Zlin wollten aus finanziellen Erwägungen nicht teilnehmen, mussten mit sanftem Druck umgestimmt werden. Was würde die Schweizer Liga mit Abtrünnigen tun? «Wir haben keine harten Sanktionen definiert», sagt Schwarz. «Man müsste auf Überzeugungsarbeit setzen. Natürlich sind wir uns alle bewusst, dass es eine Herkulesaufgabe ist, einen europäischen Wettbewerb zu etablieren.»

    Klar ist: Auf Dauer darf die Champions League für die Clubs kein Verlustgeschäft sein. Der Vertrag mit Infront, dem Vermarkter der Eishockey-WM, läuft vorerst für drei Jahre. Weil man weiter hofft, künftig auch KHL-Teams zur Teilnahme zu bewegen, wurden gemäss CEO Baumann noch nicht alle Sponsorenpakete verkauft. Die neue CHL wurde mit Akribie aufgezogen und soll Neuerungen bieten wie ein Disziplinarkomitee, das seine Entscheidungen nach rüden Fouls tags darauf auf der Webseite anhand von Clips erläutert. Die europäische Idee ist auch im Eishockey eine hehre, doch letztlich reduziert sich alles auf eine Frage: Wird sie von den Zuschauern mitgetragen?


    © Tages Anzeiger

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