Was wiederum zur Frage führt, welcher Coach auf den Nachwuchs setzt.... solange er noch andere (routinierte) Optionen hat. Jalonen gibt der Jugend auch nicht gerade unbeschränkt Auslauf, und meinte auf entsprechende Fragen im Vorfeld zum Spiel gegen Växjö folgendes:
In Anbetracht der hohen Belastung könnten Sie den jüngeren Spielern mehr Eiszeit geben. Weshalb tun Sie das nicht?
Yanik Burren, Dario Meyer und André Heim erhalten ihre Chancen. Aber wenn ich gegen Ende einer Partie die Entscheidung suche, dann spielen sie tendenziell nicht mehr, das gehört zum professionellen Eishockey. Wir spielen, um zu gewinnen. Manchmal werden an junge Spieler zu hohe Erwartungen herangetragen. Das möchte ich verhindern. Wir werden gute Spieler aus ihnen machen. Aber ich lasse mich da nicht von aussen beeinflussen. Ich mache meinen Job, that’s it!
Könnte Heim in Zukunft als vierter Center zur Fixkraft werden?
Ich traue ihm das zu. Heim hat etwas, was für einen Jungen speziell ist: ein gutes Defensivverständnis. Er muss stärker und schneller werden, aber das braucht Zeit und Training. Im Moment haben wir kaum Zeit zum Trainieren.
Ist es am Ende so, dass halt auch die Skandinavier nicht bloss zum Selbstzweck Jugendarbeit betreiben, und sich beim "auf Sieg coachen" nicht gross von den (angeblichen) "Steinzeitmethoden" der NHL-Coaches unterscheiden? Evtl. schaut man aus der "Ferne" etwas zu blauäugig nach Skandinavien und vergisst, dass es gerade in Sachen Nachwuchs entscheidende Differenzen gibt. Längst nicht jeder Nachwuchsspieler, der hierzulande eine Chance in der 1en Mannschaft erhält, würde diese Chance auch in der schwedischen oder finnischen Liga erhalten. Weil dort die Anforderungen noch höher sind und der Konkurrenzkampf unter den Nachwuchsspielern grösser. Zeigt einer nicht äussersten Trainingsfleiss oder begreift auch nach zig Spielen die taktischen Vorgaben nicht, so wird er abserviert und es wartet schon der Nächste. Die Heilsbringer aus dem Norden "entwickeln" den Nachwuchs auch in ihren Ligen nicht primär mit dem Gewähren von Eiszeit, sondern indem Ziele gesteckt werden und man sich mit deren Erfüllung Eiszeit verdienen muss. Ab- und zu dürften sie sich auch wundern, wer sich von den Jungspunden alles zu höherem berufen fühlt bzw. lieber zu einem Klub mit garantierter Eiszeit wechselt, als sich durchzubeissen.