Corona und anderi Biersorte

    • Offizieller Beitrag

    also, am 8. juni beginnt das leben wieder. d‘spünte gönd uf! :suff:


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    Wer sagt das?

    Über weitere Etappen hat der Bundesrat noch keine Beschlüsse gefasst. Insbesondere äussert er sich nicht zu Lockerungen in der Gastronomie. Ab wann Grossveranstaltungen wieder möglich sein werden, entscheidet er in einer seiner nächsten Sitzungen.

  • Von Restaurants war definitiv nicht die Rede:

    Bis zum 8. Juni will der Bundesrat ein ausführliches Monitoring durchführen und danach über die dritte Etappe beraten. «Wir wollen keinen Blindflug riskieren.» Danach wolle man gegebenenfalls die Strategie anpassen. Die Details zur dritten Etappe will der Bundesrat am 27. Mai beschliessen.

    ......

    Zu den Grossveranstaltung sagt Berset bis zur übernächsten Sitzung wolle man eine Übersicht machen und dann eine Auslegeordnung erstellen.

    Aber vielleicht kommt ja in der Fragerunde noch eine Präzisierung...

    • Offizieller Beitrag

    Kein Entscheid zu Restaurants

    Noch keine Entscheide seien zu den Restaurants gefallen, sagt Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. Die Verbände könnten Konzepte für eine etappenweise Öffnung der Restaurants vorlegen. «Dem Bundesrat ist bewusst, dass weitere Etappen folgen sollen.» In den ersten beiden Etappen ist noch keine Öffnung vorgesehen.

    Schade! Ist das was ich am meisten vermisse!

  • ja, extrem spät! und vor allem auch nur, wenn bis dann gewisse bedingungen erfüllt werden. überhaupt sieht der ganze ausstiegsplan so richtig unlogisch, plan-, konzeptlos, ja sogar willkürlich aus!

    ich finde es natürlich auch extrem wichtig, dass nagel- und tatoostudios zuerst öffnen können! sind schliesslich die grundpfeiler unserer zivilisation! zumindest im leben eines profifussballers...

    als detaillhändler hätte ich auch extrem freude, wenn die grossen ihr sortiment ab 27.4. wieder vollständig verkaufen können und ich meinen laden erst am 11.5. öffnen darf!

    warum die restaurants, falls überhaupt, erst in der 3. etappe dran sind, kann mir aus dem bundesrat garantiert kein einziger plausibel erklären!

    das einzige nachvollziehbare: das man noch mit grossveranstaltungen zuwartet.

    es fehlt schlicht das erkennbare konzept! so geht man eigentlich nur vor, wenn die tatsächliche bedrohungslage nach wie vor unklar ist, man aber unter druck von öffentlichkeit und political corectness zum handeln gezwungen wird. aber manchmal wäre weniger tatsächlich mehr!

    NieUsenandGah

  • da häsch mal ändlich Rammstein Tickets und dänn chunt das elände Fraue-Bier :suff:

    die Grossanlässe sind ok, aber wieso kann man die Rest. nicht auch mit weniger Plätzen öffnen?

    Wo sollen diejenigen, welche wieder ins Büro dürfen denn über Mittag essen?

    für mich persönlich die interessanteste Frage: wann kann man wieder für Ferien ins Ausland reisen und vor allem, wohin?

    Die CH-Berge werden diesen Sommer voll sein...

  • Für mich ist das Konzept zu 100% erkennbar.

    Wir haben die heutige positive Ausgangslage, dank den beschlossenen Massnahmen des Bundesrates.

    Er möchte öffnen und macht dies schrittweise, alles andere wäre einfach nur diletantisch.

    Er bevorzugt zuerst Kleinstunternehmen (Coiffeur, Massagen, Physio etc.) und auch Gartenunternehmen.

    Die einen haben kaum Rücklagen um zu überleben, die anderen erzielen in den zwei aktuellen Monaten 40 Prozent des Jahresumsatzes.

    Was ist an dieser Entscheidung falsch?

    Das nicht alle gleichzeitig loslegen können ist nur logisch und auch verantwortungsvoll. Man möchte die Entwicklung beobachten.

    Man kann es nie allen recht machen.

    Das vereinzelte Spitäler wegen Unterbeschäftigung bereits losjammern ist einfach nur Hohn. Wie würden die genau gleichen Personen reagieren, würde das eigene Personal wie in Italien über dem Limit arbeiten oder sogar sterben.

    Ich bin froh, ist meine Regierung der BR und nicht ein paar Gambler in Schweden, vielleicht werden sie ja Helden sein....oder letztendlich nur ein paar Idioten, die mit dem Leben der eigenen Bevölkerung gespielt haben.

    Entschärft wird die ganze Corona-Situation schon gar nicht durch Herdenimmunität, dies würde weltweit nur ein sinnloses Sterben provozieren.

    Das einzige Sinnvolle ist, die Wirtschaft unter den neuen Sicherheits-Gesichtspunkten gezielt zu betreiben und zu hoffen, dass die Geldmaschine Pharmaindustrie für einmal nicht nur unverschämt abkassiert, sondern auch einmal einen wirklich gute Beitrag an die Menschheit leistet und diesen Impfstoff gegen Corona endlich auf die Zielgerade bringt!

    3 Mal editiert, zuletzt von Kingu (17. April 2020 um 00:51)

  • die (herden-)immunität ist doch genau der springende punkt! die erreicht man nur mit impfung oder durchseuchung. wann die impfung kommt wissen wir nicht. wenn man also weiterhin rumeiert wie der bundesrat das tut, werden wir mit dem ist zustand noch bis zur impfung leben, da sich ja niemand anstecken kann und der br bereits die dritte etappe von der weiteren entwicklung der fallzahlen abhängig macht.

    wie gesagt: mit diesem konzept werden wir noch bis zur impfung mit dem ist zustand leben! ausser der druck aus wirtschaft und von vernüftigen vertretern aus dem medinzin/virulogen bereich und nicht zuletzt aus der bevölkerung wird dann doch zu gross. was zu hoffen ist!

    NieUsenandGah

    Einmal editiert, zuletzt von snowcat (17. April 2020 um 07:54)

  • für mich persönlich die interessanteste Frage: wann kann man wieder für Ferien ins Ausland reisen und vor allem, wohin?

    Die CH-Berge werden diesen Sommer voll sein...

    Ich glaube nicht, dass die Berge viel voller sein werden als sonst. Ja, es werden sicher viel mehr Schweizer in den Bergen sein, aber dafür werden die Massen an Touristen fehlen, die eben auch nicht einfach in die Schweiz reisen können.

    Für mich ist das Konzept zu 100% erkennbar.

    Wir haben die heutige positive Ausgangslage, dank den beschlossenen Massnahmen des Bundesrates.

    Er möchte öffnen und macht dies schrittweise, alles andere wäre einfach nur diletantisch.

    :applaus:

    Ich bin auf jeden Fall auch froh, wie der Bundesrat agiert. Auf einem guten Weg zur Herdenimmunität sind ja einzelne Bundesstaaten der USA, aber so etwas möchte ich in der Schweiz nicht unbedingt erleben.

    Einzig der Umgang mit der Gastronomie finde ich auch nicht ideal, hier hätte man aus meiner Sicht eine gewisse Lockerung machen dürfen, zum Beispiel abhängig von der Fläche des Restaurants eine maximale Kapazität definieren damit man Abstände einhalten kann. Aktuell bieten ja viele Restaurants Take-Away an, dort können die

    Einmal editiert, zuletzt von Mirko (17. April 2020 um 09:29)

  • Einzig der Umgang mit der Gastronomie finde ich auch nicht ideal...

    das ist der grösste witz am ganzen und steht stellvertretend für das fehlende konzept der lockerungen.

    es gibt nicht einen einzigen grund weshalb restaurants - selbstverständlich unter den vorlagen wie in den tagen vor dem lockdown - nicht ab 11.5. bzw. sogar 27.4. wieder öffnen sollen! fragt mal die 260‘000 arbeitnehmer was sie davon halten. und die mindestens nochmals sovielen arbeitnehmer von zulieferbetrieben!

    aber toll, dass die nagelstudios am 27.4. öffnen! soviel zum - für einige - nachvollziehbaren konzept!

    NieUsenandGah

    Einmal editiert, zuletzt von snowcat (17. April 2020 um 11:02)

  • es gibt nicht einen einzigen grund weshalb restaurants - selbstverständlich unter den vorlagen wie in den tagen vor dem lockdown - nicht ab 11.5. bzw. sogar 27.4. wieder öffnen sollen! fragt mal die 260‘000 arbeitnehmer was sie davon halten. und die mindestens nochmals sovielen arbeitnehmer von zulieferbetrieben!

    Den Grund gibt es offenbar, gemäss heutiger Pressekonferenz:

    Zitat

    Koch erinnerte auch an die schlechten Erfahrungen mit beschränkten Auflagen für Restaurants von Mitte März. «Das hat überhaupt nicht funktioniert», sagte er.

    Man kann alle Arbeitnehmer aller Brachen die irgendwie betroffen sind fragen, die sind alle nicht begeistert...

  • der bundesrat macht das gut.

    und zu den restaurants....

    Warum die Beizen noch nicht aufgehen – und das total Sinn macht https://www.watson.ch/!352063093?utm…urce=social_app

    Man stelle sich vor, wie schnell die Leute wieder in den Cafés sitzen würden, wie voll die von Beizen gesäumten Boulevards wären, wie normal sich plötzlich alles wieder anfühlen würde. Man stelle sich vor, was passieren würde, wenn jetzt die Kleiderläden aufgingen. Menschen strömten in die Einkaufspassagen, die öffentlichen Verkehrsmittel würden schlagartig wieder voller, Abstand zu halten würde ein Ding der Unmöglichkeit.

    blödsinn!

    die beizen können gar nicht so voll werden, wenn die restriktionen der letzten woche vor dem lockdown eingehalten werden. das selbe gilt für die detailhändler. das sind in der regel kleine und überschaubare läden, welche max. 3-4 personen bedienen (können). die anderen warten brav draussen. ist heute absolut kein problem mehr, das verständnis der wartenden ist mehr als nur da!

    mir kommt es so vor, als suchen die verantwortlichen nun eine ausrede, um nicht zu ihrer fehleinschätzung stehen zu müssen. klassische schutzbehauptung...

    aber sie würden viel mehr goodwill gewinnen, wenn sie ihre (fehl-) einschätzung korrigieren. von mir aus auch mit 100 ausreden ohne eingestehen von eigenen fehleinschätzungen. so wie es trump mit der who macht!


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    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Bin bei Roli. Der Entscheid des BR ist mutlos, es wird zuviel auf die Mediziner gehört. Die Wirtschaft wird an die Wand gefahren. Die Beizer, jeder der selber einen kennt weiss wovon ich spreche, leben schon vor Corona von der Hand in den Mund, mit 16 Stunden Tag. Denke hier lupft es sehr viele und die Rechnung bezahlt am Schluss der Steuerzahler: Sozialhilfe, massiv weniger Steuer Einnahmen und ev. sogar eine Sondersteuer wie es sie schon mal gab (Wehrsteuer) die man dann nie mehr abschafft (heisst heute direkte Bundessteuer!) siehe auch D, die bezahlen immer noch Aufbau Ost!

  • <p>nur weil Du (schneebüsi) Deine Nägel nicht machen lässt und gerne wieder in die Spunten möchtest 😜</p><p><br></p><p>alle Geschäfte haben ihre Daseinsberechtigung und sind entsprechend auf Umsatz angewiesen, vor allem die kleinen Betriebe, mit wenig Marge.<br>Denke auch dass man zbsp zuerst die Restaurants über Mittag, mit den entsprechenden Auflagen, hätte öffnen können.<br>Aber kann mir nicht vorstellen, dass der BR was vertuschen möchte oder sich der wirtschaftlichen Lage nicht bewusst sein soll.<br>Und ja, es gibt immer solche die nicht mitspielen dürfen und dementsprechend nicht zufrieden sind.</p>

  • Mirko
    ich denke, dass es im Sommer nur an wenigen Hotspots in den Bergen wirklich voll mit ausländischen Touristen ist.
    aber könnte mir vorstellen, dass diesen Sommer einige zusätzliche Schweizer ins Wallis/Bündnerland in die Sommerferien gehen.

    aber evtl hast Du auch recht und die Schweizer ersetzen „nur“ die auch ausländischen Gäste, was für die Regionen bestimmt auch gut wäre; Wir werden es bald wissen....

    • Offizieller Beitrag

    die (herden-)immunität ist doch genau der springende punkt! die erreicht man nur mit impfung oder durchseuchung. wann die impfung kommt wissen wir nicht. wenn man also weiterhin rumeiert wie der bundesrat das tut, werden wir mit dem ist zustand noch bis zur impfung leben, da sich ja niemand anstecken kann und der br bereits die dritte etappe von der weiteren entwicklung der fallzahlen abhängig macht.

    wie gesagt: mit diesem konzept werden wir noch bis zur impfung mit dem ist zustand leben! ausser der druck aus wirtschaft und von vernüftigen vertretern aus dem medinzin/virulogen bereich und nicht zuletzt aus der bevölkerung wird dann doch zu gross. was zu hoffen ist!

    Roli; füt die "Herdenimmunität" benötigt man ezwa 80% der Bevölkerung.

    Ganz grob gerechnet 8 Mio.
    Wieviel sind schon krank geworden? Wieviele Jahre würde das dauern?

    Der deutsche Fake-News-Tölpel hat dir das gestern durchgerechnet. Du glaubst aber nur Facts, daher nimmst du ihn nicht zur Kenntnis.

    Herdenimmunität; so gut ich das auch fände; erreichst du nur mit gezielter Ansteckung. Per Spritze, oder mal 1'000 nicht infizierte eine Woche mit 10 Infizierten in der Turnhalle leben lassen.

    Aber das lässt sich nicht machen (ich weiss; kein Fact; nur meine Annahme) ...

    • Offizieller Beitrag

    Es ist die Frage, die die Absurdität mancher Notmassnahme offenbart: Wollt ihr denn ewig leben?

    Die Medien überdrehen. Die Politik masst sich alles an. Die Intellektuellen stimmen in den Mainstream ein. Auf der Strecke bleiben die realistischen Gegenstimmen im Angesicht der Corona-Pandemie.

    Georges Bindschedler (NZZ)pasted-from-clipboard.gif

    «Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren», hat Benjamin Franklin gesagt. Zu welchem Preis erkaufen wir uns die vermeintliche Sicherheit vor der Seuche?


    Wollt ihr denn ewig leben? Diese Frage stellte Friedrich der Grosse im Jahre 1757 seinen Soldaten in der Schlacht von Kolin, als sie vor dem Feind wichen. Man ist geneigt, sich dieselbe Frage erneut zu stellen angesichts des diskutablen Verhältnisses zwischen Corona-Kranken und -Verstorbenen einerseits und der Gesamtbevölkerung sowie der Anzahl von an üblichen Krankheiten Leidenden anderseits. Manches scheint hier – buchstäblich – ver-rückt zu sein. Aber auch die Kollateralschäden der Seuchenbekämpfung mit ihrer mutwilligen Inkaufnahme der Zerstörung der Wirtschaft provozieren dieselbe Frage.

    Der sich selbst verstärkende Medienzirkel

    Die Medien kennen seit Wochen nur ein Thema: das kleine Ding, genannt Coronavirus. Sie treiben die Politik vor sich her. Diese überbietet sich mit primären drastischen Massnahmen und darauffolgenden sekundären Massnahmenpaketen, die die Nebenwirkungen der ersten Massnahmen abmildern sollen. Dies wiederum steigert die Medienberichterstattung zu einem monothematischen Tsunami, denn jetzt gibt es richtig was zu berichten: Man dramatisiert, spekuliert, liefert Betroffenheitsprosa, spricht von Krieg, vergleicht die gegenwärtige Situation mit den mittelalterlichen Pestepidemien.

    Die Krise wird damit wirklich zur Katastrophe, zur Selffulfilling Prophecy. Wer Augenmass bewahrt, gilt wahlweise als Verharmloser der Leugner, und wer differenziert, wird als «terrible simplificateur» hingestellt. Die Tragik des Geschehens muss gefeiert werden. Schiller hat treffend für solche Situationen gedichtet: «Der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.»

    Die Regierungen verordnen immer mehr Einschränkungen der Bewegungs- und Wirtschaftsfreiheit, um die Menschen vor dem Virus in Sicherheit zu bringen. Sicherheit vor der Seuche wird aber erkauft mit wirtschaftlichem Ruin, Armut und Arbeitslosigkeit, führt also zu allem anderen als zu einer sicheren und stabilen Existenz. «Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren», hat Benjamin Franklin geschrieben.

    Die selbstgenerierte Not

    Die drastischen Freiheitsbeschränkungen sind nur mit Notrecht möglich. Notrecht verleiht den Regierungen eine Macht, die ihnen demokratische Prozesse verwehren, weshalb sie es intensiv und über möglichst lange Zeit anwenden wollen.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg galten in der Schweiz einzelne Notrechtsregelungen bis 1952, die nur mit Volksinitiativen aufgehoben werden konnten. In der Zwischenkriegszeit herrschte in der Weimarer Republik in irgendeiner Form praktisch ununterbrochen Notrecht, es mutierte zum Machtmissbrauch mit dem Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten und wurde so zur Normalität mit den uns bekannten verheerenden Folgen. In Abwandlung eines Diktums von Carl Schmitt: Mächtig ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.

    Fragwürdig ist die Legitimation des Notrechts in jedem Fall. Dies gilt umso mehr, je häufiger es angerufen, je schematischer es angewendet wird wie beispielsweise bei den willkürlichen und unterschiedslosen Geschäftsschliessungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Fraglich ist das Notrecht jedoch definitiv dann, wenn es zweckentfremdet wird, wie das jetzt zu geschehen droht. Es wird zur bloss situativ und willkürlich verhängten Unterdrückungsmassnahme.

    Das Notrecht dient kurzfristig allen Politikern, alle wollen die Gunst der Stunde und das Notrecht für ihre Zwecke ausnutzen und missbrauchen: die Gutmenschen, die Bürgerlichen, die Grünen, die Roten. Das Notrecht wird nie wirklich aufgehoben, seine «bewährten» Teile werden ins «ordentliche» Recht übergeführt, und die Regelungsdichte wird erhöht, was dann euphemistisch als Ausstieg aus dem Notrechtsregime bezeichnet wird.

    Der sich selbst überschätzende Mensch

    Dass wir in angeblich guter Gesellschaft mit fast allen Regierungen dieser Welt sind, macht es nicht besser. Dreissig Jahre nach der im Vergleich dazu harmlosen sogenannten Fichenaffäre sind bevölkerungsweite Kontrollmassnahmen absehbar.

    Die Bewegungen der Menschen werden bereits im Auftrag des Staates von Google und den Swisscoms dieser Welt aufgezeichnet und überwacht, elektronische Fuss- beziehungsweise Armfesseln werden eingeführt, Apps, die ja «nur» die Gesundheit überwachen sollen, werden entwickelt und vermutlich bald obligatorisch eingeführt. Ohne Gesundheitsnachweise werden Grenzübergänge in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr möglich sein, polizeiliche Überwachung durch Drohnen wird zum Alltag gehören und schleichend zum modernen totalen Überwachungsstaat führen. Haben wir uns so die Befreiung vom Ancien Régime vorgestellt?

    Die Selbstüberschätzung des Staates beruht auf der Selbstüberschätzung menschlicher Möglichkeiten und also des Menschen. Am finanziellen Turm zu Babel, dessen Bau lange vor der Finanzkrise 2008 begann, mit dieser aber eine gewaltige Steigerung in schwindelerregende Höhen erfuhr und heute mit den Wirtschaftsprogrammen zum Reset der Wirtschaft noch übertroffen wird, wird weitergebaut. Dieser politisch-wirtschaftliche Machbarkeitswahn, der alle Unbilden des Lebens, Seuchen, Rezessionen, das Klima zu beherrschen glaubt, ist mehr als fragwürdig, hat es der «allmächtige» Staat doch nicht einmal vermocht, frühzeitig auf die lange bekannte Bedrohung durch das Coronavirus zu reagieren.

    Wie reagieren wir in zwei Jahren beim nächsten «unbekannten» Virus? Mit einem weiteren zerstörerischen Lockdown? Was können wir noch tun, wenn die Wirtschaft nicht mehr anspringt?

    Die Zentralbanken sind am Ende ihres Lateins, dem hochverschuldeten Staat wird das Geld ausgehen, denn Steuern fliessen nur, wenn die Wirtschaft produktiv arbeitet. Kommen dann konfiskatorische Massnahmen, verharmlosend Haircuts genannt? Der Staat handelt in Umkehrung von Mephistopheles’ Worten zu Faust so, dass er stets das Gute will und das Böse schafft.

    «Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.» Dieser bereits ein wenig abgegriffene Satz Hölderlins mag uns daran erinnern, dass Einsicht in das wirklich Rettende möglich ist, sofern unbequeme und kritische Fragen gestellt und aus Bequemlichkeit nicht einfach ausgeblendet werden.

    Akzeptieren wir, dass der Mensch sterblich ist, ein langes Leben nicht per se Ziel sein kann, dass Wohlstand auf produktiver Arbeit – und nicht auf das Leben erstickender Bürokratie – beruht, dass auf sieben fette auch sieben magere Jahre folgen können und Letztere die Chance zur Erneuerung bedeuten, dass dem politischen Handeln Grenzen gesetzt sein müssen, da es sonst zum Machtmissbrauch und zum Crash führt.

    Befreien wir uns aus der globalen scheinbar alternativlosen Gedankenblase. Stören wir den globalen Mainstream. Verhelfen wir einem erfahrungsgesättigten Realitätssinn zum Durchbruch, um unser Leben wieder in Freiheit zu gestalten. Nicht nur das Virus, auch die virale Zerrüttung der «forma mentis» kann nicht früh genug bekämpft werden.

    Georges Bindschedler ist promovierter Jurist, Verwaltungsratspräsident der SMH Verlag AG, die den «Schweizer Monat» herausgibt, und Unternehmer in Bern.



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