• [quote='snowcat','https://forum.zscfans.ch/thread/964-d%C3%A4-fcz-fred/?postID=150764#post150764']

    Aber zurück zum FCZ. Man hat sich einen Ruf erarbeitet.

    da hast du natürlich recht!

    ändert aber nichts daran, dass objektive medien berichterstattung oder aufdeckjournalismus gestern war! heute macht man aus einem schlafenden bo einen alkoholiker. egal ob fakt oder nicht. als fakt gilt schlussendlich das, was sich die medien gegenseitig abschreiben und so eine mehrheit auch glaubt.


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    [/quote]

    Oder was lesende alles abenteuerlich reininterpretiert; Verschwörung, Verschwörung ...

  • [quote='snowcat','https://forum.zscfans.ch/thread/964-d%C3%A4-fcz-fred/?postID=150768#post150768']

    der fcz macht bei der verschwörung auch noch mit! aber ist ja klar, canepa schützt alle seine hooligans, macht ja überhaupt nix dagegen!

    forum.zscfans.ch/cms/attachment/716/

    [/quote]

    Könnte sein.

    Hoffen wir einmal, dass die Holländer und UEFA ihm nicht allzuviele, noch nicht bekannte Filmchen um die Ohren schlagen.

    Wie immer es war; keine kluge Variante!! Kann man nichts gewinnen, aber viel verlieren.

    Und wie schon erwähnt wurde. Unschuldige Engel und Traum-Schwiegersöhne (und -töchter) ist wohl nicht der SK-Standart.

    So, oder so; ohne Beurteilung der tatsächlichen Geschehnisse: ich finde das Vorgehen unklug ...

  • <p>Könnte sein.</p><p><br></p><p>Hoffen wir einmal, dass die Holländer und UEFA ihm nicht allzuviele, noch nicht bekannte Filmchen um die Ohren schlagen.</p><p><br></p><p>Wie immer es war; keine kluge Variante!! Kann man nichts gewinnen, aber viel verlieren.</p><p><br></p><p>Und wie schon erwähnt wurde. Unschuldige Engel und Traum-Schwiegersöhne (und -töchter) ist wohl nicht der SK-Standart.</p><p><br></p><p>So, oder so; ohne Beurteilung der tatsächlichen Geschehnisse: ich finde das Vorgehen unklug ...</p>

    muss man sich alles bieten lassen? :nixwiss:

    ps. für die beurteilung des gestern geschehenen, dürfen auch nur filme von gestern verwendet werden. falls das geschieht hat nicht canepa, sondern die holländische polizei ein problem! von daher: nur zu, ich befürworte einen solchen filmabend! :nick:


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    NieUsenandGah

    Einmal editiert, zuletzt von snowcat (14. Oktober 2022 um 17:55)

  • So. Nach vielen PN Nachrichten und spannendem Austausch habe ich mich entschieden, den FCZ Fred ab sofort zu meiden. Könnt jetzt unter FCZ gesinnten weiter sinieren. Lese noch mit.

    Werde mich weiter auf dem GC Fred zu sportlichen Themen äussern. Verzichte aber auf Südkurven etc. Polemik. Erwarte von gewissen Exponenten aus diesem Forum aus Fairness das Gleiche. Können gerne im GC Chat über Leistungen auf dem Platz schreiben. Auf alle andere Polemik bitte ich ebenfalls zu verzichten. Auch von dir Roli, danke.

    • Offizieller Beitrag

    Ich verdiene im GEGENSATZ zu diesem Typ mein Geld nicht mit Fussball. Würde ich einem Kunden den Mittelfinger zeigen, hätte ich einen Fristlosen.

    Hmmmm, ich weiss gar nicht recht, weshalb ich mir dies antue!

    Also Baesteli, es geht nicht um die Aktion dieses Spielers an sich, sondern darum, dass due einen völlig sinnlosen Vergleich zum FCZ machst, der nur darauf abzielt zu provozieren.

    Also schreib doch einfach im Forum deines Herzensverein deine Meinung und komm nicht in ein anderes Forum nur um zu provozieren. Wenn du das bei der Arbeit machen würdest, hättest du wohl mindestens mit einer Verwarnung zu rechnen (um deine Analogie weiter zu führen).

  • Hmmmm, ich weiss gar nicht recht, weshalb ich mir dies antue!

    Also Baesteli, es geht nicht um die Aktion dieses Spielers an sich, sondern darum, dass due einen völlig sinnlosen Vergleich zum FCZ machst, der nur darauf abzielt zu provozieren.

    Also schreib doch einfach im Forum deines Herzensverein deine Meinung und komm nicht in ein anderes Forum nur um zu provozieren. Wenn du das bei der Arbeit machen würdest, hättest du wohl mindestens mit einer Verwarnung zu rechnen (um deine Analogie weiter zu führen).

    War bloss eine Reaktion aif den Post in diesem Ferd. Was hat das Spiel Winti-GC mit sem fcz zu tun?

    • Offizieller Beitrag

    und komm nicht in ein anderes Forum nur um zu provozieren.

    Brauch immer zwei um sich zu streiten. Und schau mal in den GC Fred wer dort alles schreibt, immer wieder, und nachweislich kein GC Fan ist.....wer Wind sät.......

    Mich dünkt gewisse FCZ Fans sind sehr dünnhäutig geworden seit man auf dem letzten Platz klebt.....

    Aber ja, das Gifteln brauchen wir hier im :zsc: Forum nicht!

  • mit dem selbstvertrauen des letzten jahres, hätten wir dieses spiel 2:0 gewonnen. oder anders gesagt, der knipser fehlt halt immer noch! vielleicht hat ja bo einen dänischen 20-tore-stürmerkollegen aus seiner zeit in der alkentzugsklinik in der hinterhand… :bier:

    war recht unterhaltsam. das eckballverhältnis von 0:10 stimmt auch nicht wirklich mit dem spielverlauf überein…foda ist ein arschloch! :mrgreen:

    tagi:

    Ein 0:0 als Erfolg für den FCZ

    Der FC Zürich ist auch nach elf Spieltagen sieglos Letzter. Beim Super-League-Debüt von Bo Henriksen gibt es ein torloses Unentschieden gegen Tabellenführer YB.

    Wer Tabellenletzter ist, der muss sich schnell zufrieden geben. Das trifft an diesem Sonntag auf den FC Zürich zu, als er zum elften Mal in dieser Saison ohne Sieg bleibt. Wenigstens aber verliert er nicht schon sein siebtes Spiel. Das 0:0 gegen die Young Boys liefert ihm einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass er sich eines Tages doch wieder vom letzten Platz verabschieden kann.

    Ein grosses Spiel ist es auf dem Papier: Meister gegen Leader, ein grosses Spiel ist es da nicht, wo es zählt: auf dem Rasen. Die erste Halbzeit leidet unter grossen spielerischen Mangelerscheinung – und das auf beiden Seiten.

    Beim FCZ soll das nicht erstaunen angesichts seiner aktuellen Situation und nur drei Tage nach dem 0:5 in Eindhoven. Was für ihn spricht, ist seine Bereitschaft zu kämpfen und dem Gegner das Leben so schwer wie möglich zu machen. Er tritt mit einer Einstellung auf, die ihm diese Saison so oft schon gefehlt hat. Für die defensive Arbeit verdient er eine gute Note, in der Offensive dagegen bleibt er harmlos. Einzig der Schuss von Tosin ist gefährlich – in der 93. Minute. Von Ballmoos lässt sich nicht überwinden.


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    NieUsenandGah

    5 Mal editiert, zuletzt von snowcat (16. Oktober 2022 um 20:04)

  • was mir auch aufgefallen ist: im mittelfeld wurden vom fcz nicht wenige bälle erobert. waren wir uns letzte saison ja von doumbia so gewohnt. die verteidigung steht mittlerweile wieder viel sicherer als unter foda. katic wird noch ein gewinn (wenn nicht gar schlüsseltransfer) werden.

    der unterschied: doumbia gelang nach der balleroberung meistens der erste öffnende (und intelligente) pass, welcher auch angekommen ist, dass fehlt jetzt. nach der balleroberung wird oft zu zögerlich agiert. das breitenreiter fussball auszeichnende vertikal spiel mit hohem tempo, das schnelle umschaltspiel, findet darum (noch zu) selten statt. anstatt im rücken der gegnerischen abwehr landet der ball halt darum nicht selten in den füssen eines gegnerischen abwehrspielers. der breitenreiter fussball ist aber (zum glück) auch die fussballidee von bo henriksen. darum auch hier, die hoffnung lebt! :nick:

    das interview nach dem match mit bo war auch wirklich geil. der typ hat so eine gewinnende art und versteht es das positive herauszuheben ohne das negative zu erwähnen bzw. auf diesem herumzureiten. nicht umsonst wird er in dänemark mit kloppo verglichen! nebenbei: liverpool hat heute city geschlagen! :geil:

    ich freue mich wirklich auf weiteren bo fussball und noch mehr auf weitere interviews, vor allem, wenn er es dann auf deutsch radebrecht!

    yb ist zwar souveräner leader, tritt aber alles andere als so souverän auf, wie es die tabelle glauben machen würde. nicht erst seit heute, ist die ganze saison schon so. der fcz war letztes jahr zur selben zeit jedenfalls bedeutend souveräner unterwegs. bin nicht (mehr) so sicher, ob yb das ganze bis zum titel durchzieht, durchziehen kann! es stehen einige mannschaften bei fuss!

    dazu folgendes, heute im srf sport: zeidler und geiger wurden als die dienstältesten trainer in der nla erwähnt, welche man in ruhe arbeiten lässt. beide mussten mit ihren teams tabellarisch und spielerisch in den +/- 4 dienstjahren scheisse durchmachen und unten durch, teilweise während längerer phasen. san galle war letzte vorrunde bis weihnachten ein abstiegskandidat! man hat die beiden trotzdem nicht entlassen. der lohn: servette und san galle sind wieder vorne dabei! unter constantin oder larry (:mrgreen:) hätten beide trainer nicht überlebt. constantin hat ja zeidler, nach überragender vorrunde, bereits einmal entlassen. in einem interview nennte cc diese entlassung als einen seiner grössten fehler als sion präsi!

    ps. breitenreiter war heute auch im letzi! von ihm hat man sich wirklich im guten getrennt!

    FCZ in der Super League - Mission «Endlich ein Sieg!» ausgerechnet gegen Leader YB
    Der FCZ will seiner Talfahrt am Sonntag gegen YB ein Ende bereiten, doch der Leader reist mit breiter Brust nach Zürich.
    www.srf.ch
    FCZ knöpft YB einen Punkt ab - Keine Tore im Letzigrund: Punktgewinn für Henriksen bei Debüt
    Der FC Zürich und YB trennen sich in der 11. Runde der Super League im Letzigrund torlos Unentschieden.
    www.srf.ch


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    NieUsenandGah

    4 Mal editiert, zuletzt von snowcat (16. Oktober 2022 um 22:20)

    • Offizieller Beitrag

    INTERVIEW

    Der neue Trainer Bo Henriksen sagt über den FCZ: «Es ist ein Familienklub, ein Arbeiterklub, hierher passe ich perfekt»

    Seit zehn Tagen ist Bo Henriksen Trainer im FC Zürich. Der Däne erzählt, was er unter Leadership versteht und warum er als Fussballprofi nicht so gut war wie heute als Coach. Der 47-Jährige sagt über sein Auftreten: «Vielleicht wollte ich immer etwas anders sein als der Durchschnitt.»

    Stephan Ramming und Fabian Ruch, Zürich20.10.2022, 05.30 Uhr (NZZ)


    «Ich nehme alle Verantwortung auf mich» – diese Eigenschaft bezeichnet Bo Henriksen als seinen grössten Pluspunkt.

    «Ich nehme alle Verantwortung auf mich» – diese Eigenschaft bezeichnet Bo Henriksen als seinen grössten Pluspunkt.

    Ennio Leanza / Keystone

    Bo Henriksen, waren Sie überrascht, als Sie von einem Schweizer Klub kontaktiert wurden?

    Fussball ist globalisiert, man muss immer das ganze Bild betrachten. Und ich bin alt genug, um zu wissen, dass früher einige dänische Fussballer in der Schweiz spielten. Es war eine Ehre, dass sich ein so bedeutender Klub wie der FC Zürich für mich interessierte. Der FCZ will gewinnen, ich will gewinnen, das passt. Und ich verfolge die Schweizer Liga, seit ich fünf Jahre alt bin, weil ich familiäre Verbindungen zur Schweiz habe.

    Erzählen Sie.

    Eine meiner Tanten war mit einem Schweizer verheiratet, in meiner Kindheit kam ich jeden Sommer in die Schweiz. Ich kenne also das Land und die Kultur ein wenig, es hat mir hier immer sehr gut gefallen.

    Wie war der erste Kontakt zum FC Zürich? Sassen Sie zu Hause, und jemand vom FCZ rief an?

    Das kann man so zusammenfassen. Das ist einige Wochen her, der Sportchef Marinko Jurendic war am Telefon und sagte mir, der FCZ habe sich über mich erkundigt und viele gute Dinge gehört. Wir hatten dann einige lange Gespräche. Der direkte Kontakt ist immer besser, als wenn es über Agenten läuft, die oft finanzielle Interessen verfolgen. Irgendwann kam ich dann runter nach Zürich.

    Zum Treffen mit dem Besitzerehepaar Heliane und Ancillo Canepa.

    Unser Sportchef war auch dabei. Es war phantastisch. Ich mag Menschen, die leidenschaftlich sind, nicht nur Präsidenten oder Besitzer sind, sondern auch Fans. Die Canepas sind wie ich passioniert. Sie erzählten mir alles über den FCZ, die Südkurve, die Erfolge, ihre eigene Geschichte. Es ist ein Familienklub, ein Arbeiterklub, hierher passe ich perfekt. Und ich sagte ihnen an diesem Treffen, was ich kann, aber ich sagte auch, was ich nicht kann.

    Das ist aussergewöhnlich.

    Es ist eine Frage der Kultur. Es braucht eine klare Linie, damit alle wissen und verstehen, was die Erwartungen sind. Jeder muss sich auf das konzentrieren, was er am besten kann, damit wir das Beste aus allen herausholen können. Ich bin ein Menschenfreund, will die Spieler fühlen, ihnen nahe sein, mich um die Taktik kümmern.

    Und was können Sie nicht?

    Es gibt viele Dinge, in denen ich mich steigern kann. Wenn es einen Trainer braucht, der stundenlang am Laptop sitzt, bin ich der falsche Mann. Es gibt auch viele Menschen, die besser als ich sind, wenn es darum geht, einen Trainingsplan sauber aufzuschreiben, ein Video zu schneiden, solche Sachen. Ich kann auch nicht so gut putzen.

    Das behaupten wir zu Hause auch immer.

    Okay, natürlich könnte ich das irgendwie, aber eben nicht perfekt. Ich will die beste Version von mir sein. Als Leader musst du authentisch sein, dann folgen dir die Spieler. Wenn sie merken, dass du eine Show abziehst, hast du verloren. Wir sehen und hören Dinge, aber wir müssen diese Dinge glauben, fühlen, wissen.

    Es gibt Leute in Dänemark, die Sie wegen Ihrer leidenschaftlichen Art mit dem Liverpool-Trainer Jürgen Klopp vergleichen.

    Ich mag es natürlich, mit ihm verglichen zu werden, aber er steht logischerweise auf einer ganz anderen Stufe. Im Fussball gibt es mittlerweile so viele Spezialisten. Beim FC Midtjylland, der sehr datenbasiert arbeitet, hatte ich allein fünf Analysten. Und drei Trainer waren im Klub als Experten für Standardsituationen angestellt. Als Cheftrainer brauchst du vor allem eines: Leadership. Dem überzeugenden Leader folgen die Menschen. Mein grösster Pluspunkt ist: Ich nehme alle Verantwortung auf mich. Ich sage den Spielern: Geht raus und spielt, geniesst es, wie ihr es mit fünf Jahren genossen habt.

    Wie waren Sie als Fünfjähriger?

    Der mit Abstand beste Spieler Dänemarks, wie alle Jungs in diesem Alter. Mit acht Jahren schoss ich in einer Saison 93 Tore. Fast alle Freunde, die ich heute habe, waren bereits damals meine Freunde, die Liebe zum Fussball verbindet uns. Darum sage ich meinen drei Söhnen immer, wie wertvoll Fussball ist. Man lernt nicht nur Freunde fürs Leben kennen, sondern lernt auch, wie man miteinander umgeht, aneinander glaubt, sich unterordnet, motiviert, wie man als Team verliert und gewinnt. Ich hatte das Glück, auf bescheidenem Niveau Profi zu werden, und da merkte ich aber auch sehr früh, dass Fussball nicht immer nur Freude und Erfüllung bedeutet.

    Wann war das?

    Mit 17 durfte ich erstmals mit der ersten Mannschaft von Odense BK ins Trainingslager nach Lanzarote. Ich war so glücklich. Die älteren Spieler im Team beklagten sich dagegen, weil sie länger von zu Hause weg mussten. Davor war Fussball Spass gewesen, jetzt wurde es Arbeit. Eine Frage beschäftigt mich seither ständig: Warum spielen wir? Es gibt Studien, nicht nur aus Dänemark, die zeigen, dass viele Fussballer mentale Probleme haben. Auch ich war als Profi nicht so, wie ein Profi sein sollte.

    Warum nicht?

    Ich war nie der talentierteste Spieler, aber immerhin schaffte ich es in die U-20-Auswahl Dänemarks. Dort spielte auch Thomas Gravesen.

    Der ziemlich verrückte, sehr harte Thomas Gravesen?

    Genau der. Er würde zwar das Gegenteil behaupten: Aber fussballerisch waren wir auf einem ähnlichen Niveau. Der Unterschied war: Thomas spielte immer nur den nächsten Ball. Ihn kümmerte es nicht, wie der letzte Ball war. Wenn er zehn Meter übers Tor schoss, war ihm das egal. Ich und die meisten Fussballer denken jedoch an diesen Schuss zurück. Wir sind dann vielleicht ängstlich. Thomas war nie ängstlich. Ich erreichte nie mein Level, Thomas aber spielte immer über seinem Level. Weil er furchtlos war, in jeder Sekunde. Er endete bei Real Madrid, ich bei Kidderminster. Am Ende des Tages geht es im Leben immer darum, an dich zu glauben. Jeder weiss das. Kaum einer schafft das.

    Man muss also seine negativen Gedanken eliminieren?

    Wenn du das tust, lernst du, wie man am besten spielt. Wenn du immer nur an den nächsten Ball denkst, spielst du instinktiv. Wie der Fünfjährige, der keinen Druck spürt.

    Wann begannen Sie eine Trainerkarriere anzustreben?

    Ich war immer Coach. Mit 11 trainierte ich die Sechsjährigen in unserem kleinen Klub in Odense. Mit 15 war ich Spielertrainer unserer Schulmannschaft am grossen Turnier aller Schulen in Dänemark. Ich wusste als Profi früh, dass ich als Trainer besser sein werde.

    Wie spürten Sie das?

    Ich war Mitglied jener Mannschaft von Herfolge, die im Jahr 2000 sensationell dänischer Meister wurde. Herfolge ist ein kleines Dorf mit 4000 Einwohnern. Der frühere Arsenal-Spieler John Jensen war damals Trainer. Ich war in der Meistersaison oft verletzt, spielte kaum, aber nach der Saison sagte John, der Klub wolle meinen Vertrag unbedingt verlängern, es sei egal, dass ich kaum zum Einsatz komme.

    Was war seine Erklärung?

    Er sagte, ich machte alle glücklich und zufrieden, die Spieler seien gerne mit mir zusammen. Ich merkte: Ich denke mehr an die anderen als an mich. Als Profi ist das nicht die ideale Mentalität, Fussball kann auch eine harte Welt sein, es braucht Egoismus als Spieler. Ich war immer nett zu allen.

    Was passierte dann?

    Sie wollten meinen Vertrag nicht als Fussballer verlängern, sondern als Mensch. Für mich war klar: Ich musste lernen, mehr über mich selber herausfinden. Deshalb zog ich in die Welt, spielte in England und in Island, sogar für ein paar Monate auf den Malediven. Am Ende war ich Spielertrainer bei einem kleinen dänischen Klub. Einmal wechselte ich mich zwanzig Minuten vor Spielende als Stabilisator im defensiven Mittelfeld ein, wir führten 2:0, verloren 2:3. Der Captain kam zu mir und sagte: «Bo, lass es sein.» Es war mein letztes Spiel auf dem Feld.

    In England bei den Kidderminster Harriers hatten Sie den Übernamen «Bomber Bo» bekommen. Warum?

    In einer sehr tiefen englischen Liga war das, vor rund zwanzig Jahren. Dort hatte man wohl nicht so viel Ahnung. Vielleicht fiel ich wegen meiner Haare auf, damals waren sie noch wirklich lang. Die Haare gehören zu meiner Art, mich auszudrücken. Vielleicht wollte ich immer etwas anders sein als der Durchschnitt. Ich schoss ein paar Tore, war aber nie ein Goalgetter.

    Lange Haare und grosse Emotionen: Bo Henriksen als Stürmer bei Kidderminster.

    Youtube

    Sie sind nun seit gut einer Woche im FCZ. Letztes Jahr wurde der Klub Meister, jetzt steckt er in einer tiefen Krise. Was haben Sie für ein Team vorgefunden?

    Die Spieler haben letzte Saison fast immer gewonnen. Nun klappt das nicht mehr. Auch das ist ein Teil des Lebens. Diese negative Spirale hört erst auf, wenn jemand die Verantwortung übernimmt und sagt: «Stopp, jetzt fangen wir eine neue Geschichte an.» Nun geht es darum, das Schwierigste zu schaffen, die Wende. So wird man erwachsen.

    Was sagten Sie der Mannschaft an Ihrer ersten Ansprache?

    Mehr oder weniger dasselbe. Das Wichtigste war für mich, dass die Spieler wieder glauben, dass sie gewinnen können, dass jeder für den anderen bereit ist, durchs Feuer zu gehen. Man kann das auf verschiedene Arten versuchen. Mit Statistik, mit Taktik. Mit Angst, mit Zuneigung. Ich setze auf Qualität und harte Arbeit. Und obendrauf: auf Liebe, auf Vertrauen, auf den Glauben. Wer das nicht zurückzahlt, dem nehme ich Liebe, Vertrauen und meinen Glauben. So ist es auch im Leben.

    Sie benutzen sehr starke Wörter und kräftige Bilder – übertreiben Sie gerne?

    Das Leben soll doch stark und kräftig sein! Ich erkläre es an einem Beispiel aus dem Kinderfussball. Ich fragte einen Sechsjährigen: «Wie willst du später sein?» Antwort: «Wie Messi, wie Ronaldo!» Die Achtjährigen sagen: «Ich will hier der Beste sein, jeder Schuss ist im Lattenkreuz!» Die Zehnjährigen sagen: «Vielleicht werde ich Profi.» Mit zwölf Jahren sagen die Kinder: «Ich will die beste Version meiner selbst sein.»

    Klingt vernünftig.

    Vernünftig? Ich bitte Sie: Man hat ihnen die Träume genommen! Die Eltern, die Trainer, das Umfeld. Aus Angst, dass Enttäuschung weh tun könnte, wenn es nicht klappt. Bei den Profis ist es das Gleiche. Ich sage, was ich meine. Ich sage, was ich fühle. Wenn ich meine Spieler liebe, dann liebe ich sie. Ich will sie unterstützen, und ich habe keine Angst, dass es misslingt. Wenn ich vor etwas Angst habe, dann passiert es. Wie im Leben auch.

    In Dänemark sagen alle, dass Bo Henriksen ein positiver, zugänglicher, emotionaler Typ ist und ein Trainer, den alle mögen. Ist es nicht schwierig, immer gut gelaunt zu sein?

    Warum sind wir, wie wir sind? Es gibt tausend Gründe dafür. Auch ich bin manchmal müde, meine Frau und die drei Söhne geben mir viel Kraft. Ich lernte schon früh, Stimmungen wahrzunehmen und mich darauf einzustellen. Das ist immer noch eine Stärke von mir, dass ich Stimmungen und Menschen schnell lesen kann. Ich muss spüren, wie es den Spielern geht. Fussballer haben den schönsten Job auf der Welt, aber sie tragen auch viel auf ihren Schultern. Kein Spieler geht raus und will schlecht sein. Er kann manchmal blockiert sein, überheblich, verzagt, er kann egoistisch rüberkommen, aber keiner macht das absichtlich. Hier fängt meine Arbeit als Trainer an.

    Im Sommer wurden Sie beim FC Midtjylland nach nur zwei Spieltagen in der neuen Saison entlassen. Es heisst, Sie seien sehr enttäuscht gewesen.

    Ja, weil ich in den ersten zwölf Monaten drei von vier Zielen erfüllt hatte: Qualifikation für den Europacup, Cup-Sieg, wieder die Qualifikation für den Europacup. Das vierte Ziel verpassten wir, weil wir in der Meisterschaft drei Punkte hinter dem FC Kopenhagen Zweiter wurden. Aber: In sechzehn Jahren als Trainer habe ich die Ziele immer erfüllt oder übertroffen.

    Warum ging es denn beim FC Midtjylland nicht weiter für Sie?

    Die Verantwortlichen wollten einen anderen Fussball, sie holten einen Coach vom FC Barcelona. Ich bin nicht von Barcelona, lasse nicht wie Barcelona spielen. Ich spiele so, dass wir gewinnen.

    Der FCZ hat nach elf Runden noch nie gewonnen und ist abgeschlagen Letzter.

    Wir führen viele Gespräche, das ist jetzt eine Puzzlearbeit. Die Basis stimmt, die Abwehr funktioniert, das sah man beim 0:0 gegen YB am Sonntag. Wir müssen etwas mutiger sein, wenn wir den Ball haben. Festigen wir das Fundament, können wir uns weiterentwickeln. Das wird uns gelingen.

    fcr. · Die Menschen in Dänemark sagen, man sei gerne mit Bo Henriksen zusammen. Auch beim Interviewtermin mit der NZZ im «Home of FCZ» im Heerenschürli strahlt der neue Trainer des FC Zürich positive Energie aus und verbreitet gute Stimmung. Draussen vertreiben sich die beiden jüngeren der drei Söhne (18, 14 und 6 Jahre) mit Fussballspielen die Zeit. Der älteste Sohn ist wegen der Ausbildung in der Heimat geblieben.

    Henriksen war ein ordentlicher, aber kein grosser Fussballer, er spielte in Dänemark, in unteren Ligen in England, in Island und ein paar Monate auf den Malediven. Als Trainer arbeitete der 47-Jährige mit Erfolg jahrelang bei den kleineren dänischen Klubs Brønshøj und Horsens, die Mannschaften spielten weit über ihren Möglichkeiten.

    Auch beim Spitzenklub FC Midtjylland stimmten letzte Saison die Resultate, ehe Henriksen nach nur zwei Runden in dieser Saison freigestellt wurde, weil die Verantwortlichen eine neue Philosophie verfolgen.

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