• Zitat von snowcat

    es fehlt "nur" der berühmte befreiungsschlag und etwas weniger verletzungspech.

    Sehe ich anders. Der ganze Verein hat die falsche Mentalität. Sonst hätte eine Mannschaft, mit solch guten Spielern mehr Erfolg. Und ein Trainer würde nicht zuerst 2 Wochen zügeln, bevor er die Arbeit antritt. Jetzt kann man das alles mit irgendwelchen rationalen Gründen schön reden. Und sagen, Canepa macht das schon Recht. Genau so gibt man dem ewigen Rumwursteln überhaupt erst einen Nährboden.

    Bottom Line ist, man muss alles umkrempeln. So wird das nichts. Und das Schlimme ist, dass Canepa solche Aussagen von sich gibt, wie, de FCZ sei als Marke sexy.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • Zitat von larlf

    aber genau das macht die spitzenteams aus, dass sie 80-90% fast 1:1 ersetzen können


    DASS kann in der schweiz genau ein verein!

    und beim fcz ist man in einzelnen positionen bereits bei der nr. 3 angelangt. in anbetracht dessen spielen sie erstaunlich gut. aber eben nur bis zum punkt ab dem eine der verbliebenen nummer 1 seiner position ausfällt. und leider vergessen sie in der vorherigen, guten phase die tore zu schiessen.


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    NieUsenandGah

  • Canepa ist der Hauptschuldige, er betrachtet den FCZ als "sein Hobby und Spielzeug", zusammen mit seiner ollen Alten sowieso. Ohne Sportchef wird das nichts, da können sie drehen wie sie wollen. Canepa duldet keine Person neben sich. Zudem begreife ich die Verletzungsanfälligkeit einiger der Spieler nicht...Schönbächler z.B., wenn sie Foul spielen, verletzen sie sich meist noch selber (ausgenommen Fall Yapi in Aarau und Kukeli z.B. gestern Abend., und fallen dann teilweise ziemlich lange aus. Schade auch gestern, eine Halbzeit sehr gut gespielt, Torchancen zu Hauf....dann Verletzung Kukeli.....fertig, Ende, 2. Halbzeit gähnende Leere.....für mich unverständlich. Tja, wichtig wird sein, zu lernen, dass das runde Ding einfach rein muss....Torschusstraining aus dem Spiel heraus..stundenlang wie bei den Junioren..und nicht schön spielen, welche 5:3 den Ball länger in den eigenen Reihen halten können. Ich weiss, das tönt alles nach alter Schule...! Ich frage einfach wann kommt der Befreiungsschlag? und vorallem gegen wen?

  • snowcat: ich weiss, drum hani das ja gschriebe + ich gsehn halt au nöd grad, wo ihr jetzt all die "Stars" im Team händ ;)
    I de Schwiiz gits: die wo im Usland nüt meh findet (nöd mal USA) und Ü30 sind, dänn die wo für s'Usland z'schlächt sind und no paar Jungi, wo nach 3 mal training scho zu Real, Barça etc. wännd...
    Mit en Grund, wieso ich nur no wenig CH-Fuessball luege, näbed de fehlende Fuessballstadie.

    siucs: au hüt hät "oldschool Fuessball" no Erfolg, usser de Ufstellig/Taktik/Gschwindigkeit isch es immerno s'gliche Spiel wie früener und minere Meinig nah am eifachste/erfolgriechschte, wänn mer:
    1. de Ball churz, flach am nöchste (im Umchreis vo paar Meter) spielt
    2. au ohni Ball viel lauft
    3. Punkt 1-2 im loop über 90 min macht

    -> dänn chasch mit jedere Mannschaft, i jedere Liga gwüsse Erfolg ha. Aber das verstönd viel Jungi/Alti nöd, dass Fuessball ganz eifach chönti sie: sie spieled halt lieber de 50m Usserrischt Pass wo i 1 vo 100 Fäll achunt...

    mag mi no ganz guet an Jari Litmanen erinnere, wo er mit Ajax im Zoo obe trainiert hät (vor CHL gäge GC):
    de Jari isch 10-15 min lang allei näbed em Fäld gstande und hät vo paar Meter Entfernig immer wieder Päss anes chlises Wändli gspielt. das immer diräkt + links/rächts abwächselnd!
    wännd das bi eus mit eim wettsch mache, luegt er dich blöd ah + seit, de scheiss chani scho lang...

  • Zitat von ZüriBueb

    Der ganze Verein hat die falsche Mentalität.


    ich weiss was du meinst, falsch ist es sicher nicht was du sagst, trotzdem sollte das jetzige team auf grund des bisher auf dem feld gezeigten 7-10 punkte mehr auf dem konto haben.

    die winner mentalität ging dann verloren, als canepa mit dem ausmisten begonnen hat. gute und wichtige leute gingen. vor allem auch im academy bereich. die quittung dafür wird mittelfristig auch noch kommen. in voller härte.

    dafür hat man sich jetzt lieb. das mag in einer hippie komune das erfolgsrezept sein, willst du aber wirklich erfolg haben, brauchst du in den eigenen reihen gesunde, konstruktive opposition. hm, ein korrektiv wäre vielleicht der bessere begriff. und nicht zu vergessen: erfolg erfordert auch fachkompetenz. und von dieser ist in der momentanen fcz führung eindeutig zu wenig. zumindest was die kompetenz im fach fussball betrifft.


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    NieUsenandGah

  • au wänn de SRF viel kritisiert wird:
    han das interessanti Ussage gfunde, wo sie vor em Spiel YB - Basel gmacht händ.
    Zumal mer die eigentlich auf uf eu hett chöne bezieh, beträffend: Verletzti afangs Saison, en neue Trainer, es neus Konzept (wo bi YB gäge Vaduz grad ufgange isch), etc.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat


    die winner mentalität ging dann verloren, als canepa mit dem ausmisten begonnen hat. gute und wichtige leute gingen. vor allem auch im academy bereich. die quittung dafür wird mittelfristig auch noch kommen. in voller härte.

    Richtig.

    Die Leute die den Nachwuchs aufgebaut hatten und die ganz guten Leute rausgebracht haben sind alle gegangen/gegangen worden.

    Ich denke auch das dort die Quittung noch brutal kommen wird!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Larry

    Richtig.

    Die Leute die den Nachwuchs aufgebaut hatten und die ganz guten Leute rausgebracht haben sind alle gegangen/gegangen worden.

    Ich denke auch das dort die Quittung noch brutal kommen wird!

    Die Academy hat weiterhin einen sehr hohen Level; durfte das selber miterleben. Gegenwärtig ist das Problem der Academy, dass die besten Spieler dort nicht in die erste Mannschaft wollten/wollen, sondern direkt ins Ausland abwanderten. Das dürfte weiterhin ein Knackpunkt darstellen.

    Ob die Academy "schwächer" wird, muss sich zeigen; ich sehe das aber derzeit eigentlich nicht.

  • Zitat von Larry

    Krisenteams und ihre neuen Trainer:

    BMG: Favre haut ab, das Team macht den Befreiungsschlag!

    YB: Mit dem neuen Trainer schlägt man sogar Basel!

    St. Gallen: Sieg mit dem neuen Trainer!

    FCZ: Alles beim alten, was halt eher mit dem Team bzw. dem "Sportchef" (Cabral!) als mit dem Trainer zu tun hat, aber das ist ja nichts neues!


    das bestätigt ja nur was ich seit einem jahr bei jeder passenden und unpassenden gelegenheit sag(t)e: "der fcz hatte nie ein trainer problem!"

    darum war ich auch gegen eine meier entlassung. das trainerproblem wurde erst jetzt geschaffen. vom sportchef...

    NieUsenandGah

  • Larry hat vor ein paar Jahren gesagt, dass Canepa den Verein jetzt an die Wand fährt, wenns dumm läuft. Eigentlich hat er das schon gemacht. Aus dem Mittelmass kommt man mit Canepa nicht mehr heraus. Und wie tief es geht, werden wir sehen. Es braucht irgend eine geniale Figur, wie damals Bickel und Favre zusammen.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

    • Offizieller Beitrag

    Was mich an AC unterdessen stört:

    Nach dem knapp verpassten Meistertitel (direkte CL Qualifikation!) 2011 unter Fischer reduzierte AC das Budget statt es oben zu lassen und weiter um den Titel zu spielen.

    Im Gegensatz zu erfolgreichen Ownern im Profi Sport in NA oder als Beispiel beim ZSC lässt er nicht Profis den Job machen sondern kümmert sich selber um den hintersten und letzten Seich, das Organigramm des FCZ wäre ein Fall für den Psychiater. Unterdessen gibt es keine Fachleute mehr im FCZ!

    Während es beim ZSC potente Sponsoren und Gönnerorganisationen gibt weil WF sich extrem im Hintergrund hält ist dies beim FCZ viel schwieriger, kein Wunder, ich würde keinen Stutz dort ausgeben unter Sonnenkönig AC.

    Er ist natürlich noch relativ jung und die Nachfolgefrage stellt sich im Moment nicht aber unter diesen Umständen wird sich gar nie jemand finden der nur schon in die Nähe des FCZ kommt.

    Worst case wäre ein Abstieg verbunden mit einem Ausstieg von AC wegen Lustlosigkeit bzw. weil man in der NLB nicht mehr im Focus der Medien ist.

    Dann wäre ev. die Fusion der letzte Ausweg.....

    Wenn er glaubt auf dem Platz Zürich könne er so weiter machen und irgendwo zwischen Platz 5 und 9 rumgurken nur weil er nicht mehr investieren will sondern eine schwarze Null schreiben möchte hockt er bald ganz alleine im Letzigrund!

  • Zitat von ZüriBueb

    Larry hat vor ein paar Jahren gesagt, dass Canepa den Verein jetzt an die Wand fährt, wenns dumm läuft. Eigentlich hat er das schon gemacht.


    na ja, einen verein an die wand fahren hat constantin vor knapp 20 jahren in sion gemacht, dass hat tschagajew mit xamax gemacht, dass hat man mit servette schon 2x gemacht, dass hat spadaro mit niederhasli gemacht (zu seinem glück retteten ihn zwei cs basler mit mehreren dutzend millionen) und das hätte vermutlich auch dosé gemacht, wäre er noch 1-2 weitere saisons präsident geblieben....(huere schad... :floet:).

    cillo hat den verein aus okönomischen- und selbstüberschätzungsgründen ("der verein braucht keinen sportchef, er hat mich") ins mittelmass runter- aber sicher nicht an die wand gefahren. auch wenn es uns - inkl. mir - natürlich nicht passt, ist das aber sein gutes recht, solange er jeweils die zeche, sprich den fehlbetrag ende jahr bezahlen muss.

    NieUsenandGah

  • Zitat von Larry

    Wenn er glaubt auf dem Platz Zürich könne er so weiter machen und irgendwo zwischen Platz 5 und 9 rumgurken nur weil er nicht mehr investieren will sondern eine schwarze Null schreiben möchte hockt er bald ganz alleine im Letzigrund!


    investieren heisst geld irgendwo reinstecken mit dem ziel mehr zurückzuerhalten als man reingesteckt hat. was du meinst sind spenden, ist die löcher jedes jahr stopfen und ausser etwas medienpräsenz und viel bashing nichts zurückzuerhalten. würdest du dir das antun? ich höchtens wenn ich multimilliardär wäre und davon sind die canepas dann doch ziemlich weit entfernt.

    NieUsenandGah

  • noch nie hat sämi stellung genommen zu strategien, systemen etc. man liest immer nur solche aussagen:

    Selbstverständlich braucht man einen Plan. Ich schaue, welche Spielertypen wir haben, und entscheide mich dann für ein System. Aber für mich steht nicht das System im Zentrum, sondern generellere Sachen.

    Fit sein, mit Tempo spielen, einfach spielen, kämpfen . . . Solche Dinge. Aber ich möchte nicht zu viel preisgeben; ich lese auch gerne, was andere Trainer sagen.

    ich behaupte stinkfrech: der mann hat gar keinen fussballerischen plan der über disziplin, fit sein und selbstveranwortung hinausgeht. ein netter kerl scheint er aber trotzdem zu sein...

    hier das ganze interview aus der nzz am sonntag von heute:

    «Locker sein kann man zu Hause»

    Sami Hyypiä will als FCZ-Trainer dem Team beibringen, was er in seinem finnischen Dorf gelernt hat: Wer etwas erreichen will, muss arbeiten

    NZZ am Sonntag: Wo sehen Sie sich in Ihrer Trainerkarriere? Darf man Sie als Lehrling bezeichnen?
    Sami Hyypiä: Ich bin Trainer des FC Zürich. Wenn ich sage, ich sei Lehrling, tönt das seltsam. Ich habe Selbstvertrauen, will aber auch lernen. Ich weiss, dass ich nicht allwissend bin, darum habe ich gerne starke Leute um mich, die mir ihre Meinung sagen.

    Eine starke Person, mit der Sie sich austauschen könnten, fehlt im FCZ: der Sportchef.
    Es gibt Leute mit Fussballwissen im Klub, und ich frage auch die Spieler nach ihrer Meinung. Ich hoffe, dass sie den Mut haben, sie mir zu sagen. Einen Sportchef brauche ich nicht, ich weiss, was ich mache. Sportchefs haben manchmal ihre eigene Agenda. Wenn ich Probleme habe, rufe ich den Präsidenten an, damit wir eine Lösung finden.

    Haben Sie Herrn Canepa schon oft angerufen?
    Nein. Aber es kommt sicher eine Zeit, in der wir Dinge besprechen müssen.

    In Leverkusen wurden Sie entlassen, und in Brighton sind Sie von sich aus gegangen. Hatten Sie nie Zweifel am Trainer Hyypiä?
    Natürlich. Man analysiert, versucht, von den Fehlern zu lernen, dann geht es weiter. Wenn jemand entlassen wird, ist das für mich keine Schande. Nehmen wir Herrn Favre: Er ist nicht plötzlich ein schlechterer Trainer. Aber etwas hat nicht mehr gepasst.

    Lucien Favre ist wie Sie in Brighton selber gegangen. Warum sind Sie zurückgetreten?
    Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, übernehme ich die Verantwortung.

    Wie schwierig ist es, diesen Schritt zu machen?
    Es war schwer. Ich wusste, dass die Mannschaft hinter mir steht. Es braucht Mut.

    Sie haben Fehler erwähnt. Was haben Sie falsch gemacht?
    Ich bin eine nette Person, und vielleicht war ich für meinen Beruf zu nett.

    Was bedeutet «zu nett»?
    Wenn ein Spieler nicht mitzieht, wird es heute sehr schwer für ihn. Früher habe ich das eher toleriert. Ich bin verantwortlich für die Resultate. Stimmen sie nicht, bin ich schuld. Darum muss ich streng sein.

    Wie wird man streng und bleibt authentisch?
    Ich muss mich nicht verstellen. Wenn ein Spieler nicht macht, was ich von ihm verlange, spielt er nicht. So läuft es in unserem Business. Natürlich gebe ich den Spielern Zeit, um sich meinen Ideen anzupassen.

    Wie gehen Sie als Trainer vor: Passen Sie Ihr Konzept Ihren Spielern an, oder versuchen Sie, ihnen Ihre Strategie zu vermitteln?
    Selbstverständlich braucht man einen Plan. Ich schaue, welche Spielertypen wir haben, und entscheide mich dann für ein System. Aber für mich steht nicht das System im Zentrum, sondern generellere Sachen.

    Was meinen Sie damit?
    Fit sein, mit Tempo spielen, einfach spielen, kämpfen . . . Solche Dinge. Aber ich möchte nicht zu viel preisgeben; ich lese auch gerne, was andere Trainer sagen.

    Über Ihre fussballerischen Ideen schweigen Sie. Sonst scheinen Sie dem Klischee des ruhigen Finnen nicht zu entsprechen. Sie machen einen offenen Eindruck.
    Ich bin nicht offen. Über mein Privatleben etwa spreche ich gar nicht.

    Es gibt allerdings verschlossenere Finnen als Sie, Ari Sulander zum Beispiel. Ein weiteres Klischee: Finnen lieben Heavy Metal.
    Heavy Metal ist okay. Nicht zu heavy.

    Fischen, Sauna?
    Ja. Das geht.

    Wodka?
    Geht auch. Nicht zu oft, aber es geht.

    Markus Babbel hat gesagt, Sami Hyypiä geht in den Keller, um zu lachen. Stimmt das?
    Vielleicht. Ich beobachte lieber, als im Mittelpunkt zu stehen. Ich konnte als Spieler schon Emotionen zeigen, aber neben dem Platz war ich ruhig. Jetzt bin ich aktiver während der Spiele. Eigentlich möchte ich ruhig auf der Bank sitzen und die Spieler wissen, was sie zu tun haben. Aber ich spüre, dass ich zu Beginn noch organisieren muss.

    Leiden Sie darunter, dass Sie wenig Einfluss aufs Spiel nehmen können?
    Ja. In vielen Situationen. Ich würde am liebsten auf den Platz gehen und die Dinge in Ordnung bringen.

    Fällt es Ihnen als ehemaligem Spitzenspieler schwer, Fehler zu verstehen?
    Ich möchte nicht sagen, ich sei Perfektionist, weil ich weiss, dass jeder Fehler macht. Aber so nah wie möglich an die Perfektion zu kommen - das ist vielleicht mein Ziel.

    Sie sind seit einem Monat hier. Haben Sie einen Eindruck gewonnen von der Schweiz?
    Ein bisschen. Aber ich hatte so viel zu tun, die meiste Zeit habe ich auf dem Trainingsgelände verbracht. Ich konnte die Stadt noch nicht kennenlernen. Das mache ich, wenn ich ruhig auf der Bank sitzen kann und die Spieler allein einen guten Job machen.

    Haben Sie Ihre Familie schon wieder gesehen?
    Nein.

    Ist das nicht hart?
    Es ist hart. Die Kinder sind in der Schule in Finnland. Vorderhand bleibt es so.

    Sie waren in Liverpool, einer extremen Fussballstadt. Sie kommen nach Zürich und spielen in Lugano vor 3000 Zuschauern. Das muss traurig sein.
    Traurig nicht, aber anders. Ich wusste, auf was ich mich einlasse.

    Was haben Sie gedacht, als Sie das Trainingsgelände auf der Allmend sahen?
    Es ist gut so. Ich möchte nicht, dass den Spielern alles vorgesetzt wird. Es ist psychologisch schwierig, wenn alles perfekt ist.

    Warum?
    Hier weiss jeder, dass er arbeiten muss. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen, meine Eltern mussten viel arbeiten. Das hat mich geprägt: Wenn man etwas erreichen will, muss man arbeiten. Wenn ein 17-Jähriger in die erste Mannschaft kommt, die Umgebung super ist, ihm die Schuhe geputzt werden und das Essen gebracht wird, ist das nicht förderlich.

    Es gibt Trainer, die klagen, die jungen Spieler heute überschätzten sich schnell.
    Das ist kein Problem der jungen Spieler, sondern eher eine Typfrage. Es gibt unterschiedliche Reaktionen, wenn ein Spieler beispielsweise nur Ersatz ist. Ich habe meinen Trainer nie nach dem Grund gefragt, wenn ich nicht spielte. Ich dachte nie, ich sei besser als derjenige, der spielte. Das wäre respektlos.

    Und wenn jetzt ein Spieler zu Ihnen kommt und wissen will, warum er nur Ersatz ist?
    Ich sage es ihm. Aber ich kann nicht jeden Spieler vor jeder Partie darüber informieren, warum er nicht spielt. Es kostet mich viel Kraft, und es gibt vor dem Spiel wichtigere Dinge zu tun.

    Welche Mittel haben Sie als Trainer zur Verfügung, um zum Beispiel in der Pause die Mannschaft zu motivieren?
    Wir sind Profis. Es sollte keiner eine Extramotivation brauchen. Natürlich versuche ich, Energie und Selbstvertrauen zu vermitteln. Aber am Ende muss es von jedem Spieler selbst kommen. Ich habe mir das Selbstvertrauen früher auf dem Trainingsplatz geholt. Profifussballer sind zeitlich wenig belastet. Wenn einer ein Problem hat, während eineinhalb Stunden im Training konzentriert zu sein, stimmt etwas nicht. Wir sind da, um ernsthaft zu trainieren, locker sein kann man zu Hause.

    Wir haben Sie auch gefragt, weil Sie im Champions-League-Final 2005 mit Liverpool gegen Milan in der Pause 0:3 zurücklagen, am Ende gewann Liverpool im Penaltyschiessen. Was hat der Trainer Benitez in der Pause gesagt?
    Er wies uns darauf hin, dass die Liverpool-Fans 45 Minuten lang gesungen haben, wir hörten es auch in der Kabine, weil wir sehr still waren. Benitez sagte: «Es sind viele Leute aus Liverpool hier, wir müssen ihnen etwas zurückgeben.» Natürlich glaubten wir nicht unbedingt, dass wir zurückkommen, aber mit jedem Tor gewannen wir Energie.

    War der Champions-League-Final in Istanbul Ihr intensivstes Erlebnis im Fussball?
    Als Trainer erlebe ich den Fussball intensiver. Als Spieler hast du eine klar definierte Aufgabe, als Trainer bist du für alles verantwortlich. Das erzeugt mehr Emotionen.

    Haben Sie als Trainer eine höhere Glaubwürdigkeit, weil Sie ein grosser Spieler waren?
    Der Respekt der Spieler ist nur in der Anfangsphase da, nach ein paar Wochen ist er aufgebraucht. Dann zählt nur noch, wie ich als Trainer arbeite. Mein Vorteil ist die Erfahrung, ich weiss, wie es ist als Spieler auf Topniveau.

    Sie tragen zu den Spielen einen Anzug. Warum?
    Früher sass ich im Trainingsanzug auf der Bank. Nur zu Cup-Spielen und Champions-League-Partien trug ich einen Anzug. Damals sagte man mir, dass es gut aussieht. Also beschloss ich, in Zürich Anzug zu tragen.

    Interview: Christine Steffen

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat


    Sie haben Fehler erwähnt. Was haben Sie falsch gemacht?
    Ich bin eine nette Person, und vielleicht war ich für meinen Beruf zu nett.

    Als netter Typ kommt er rüber, er war auch am ZSC Match am Freitag, findiguet!

    Bei der Aufstellung von heute interessant:

    Der Fehleinkauf des Sportchefs, Cabral, sitzt nicht mal auf der Bank, ebensowenig wie Nef, der es bei mir auch schwer hätte.

    Vaduz hat überraschend gewonnen, hinten wird es eng und enger wenn man nicht gewinnt!

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