• Ein frohes 2012 für die ZSC Lions
    Die Zürcher entthronten mit einem 2:1 den EV Zug und glauben, dass sie bessere Zeiten erwarten.
    Von Simon Graf, Zürich

    Für einen Eishockeycoach seien die Festtage in der Regel «ein Albtraum», gab Bob Hartley nach dem gelungenen Auftakt ins neue Jahr zu bedenken. «Die Spieler sind ständig abgelenkt, nehmen ein paar Kilo zu und trinken nicht nur Wasser.» Doch seiner Mannschaft müsse er, was all dies betreffe, ein Kompliment machen: «Sie haben trotzdem gut trainiert und waren nun, als es weiterging, voll da.»

    Nur 74 Sekunden brauchte Cunti gegen den EVZ, um 2012 mit einem Tor zu eröffnen. Schliesslich resultierte vor über 9000 Zuschauern ein hart erkämpftes 2:1 über den entthronten Leader. «Wir sind 60 Minuten lang im System geblieben», resümierte der zufriedene Seger. «Das hat sich ausbezahlt.» Wer sich an Spengler-Cup-Eishockey gewöhnt hat, der bekam im Hallenstadion etwas ganz anderes geboten: weniger Spektakel, Torchancen und Tempo, dafür mehr verbissene Zweikämpfe und gründlichere Abwehrarbeit. ZSC-Goalie Flüeler hatte, weil seine Kollegen so gut vor ihm aufräumten, während zweier Drittel praktisch nichts zu tun. Richtig gefordert war er erst im Finish, als der EVZ doch noch etwas entschlossener den Ausgleich anstrebte, aber Holden und Brunner die nötige Präzision vermissen liessen. «Es ist so eine Sache mit diesen Spielen zu Jahresbeginn», sagte Doug Shedden kopfschüttelnd. «Wir scheinen sie immer zu verlieren. Wenigstens ist es nun vorbei.»

    Cunti wird immer dominanter

    Keine Freude hatte der Kanadier an seinem Topskorer Brunner, der seit Wochen seiner Form der ersten Monate hinterherhinkt und mit einem Puckverlust das frühe 0:1 verursachte. Ansonsten mochte er seinem Team aber keinen allzu grossen Vorwurf machen: «Die Zürcher mögen auf dem siebten Platz stehen, aber sie sind viel besser als das.» So fleissig diese ihre Defensivarbeit erledigten, so schwer fällt ihnen aber weiterhin das Toreschiessen. Denn sonst hätten sie im Finish nicht noch um ihren Sieg zittern müssen. Nach Cunti, der in den letzten sechs Spielen acht Punkte erzielt hat und immer dominanter wird, traf nur noch Monnet (36.) – nach einem brillanten Pass von Pittis von hinter dem Tor zum 2:0.

    Pittis’ Kontakte zum EVZ

    Der Kanadier hat das blamable Abschneiden mit dem Team Canada am Spengler-Cup gut weggesteckt: «Entscheidend war die Niederlage gegen Davos. Danach hätten wir innert drei Tagen dreimal gewinnen müssen, das ist fast nicht möglich. Aber ich habe die Zeit in Davos mit meiner Familie sehr genossen.» Im Kurort spielte Pittis nicht zum ersten Mal unter Shedden, der dort als Assistent Marc Crawfords wirkte. Und es ist gut denkbar, dass er dies in Zukunft vermehrt tun wird. Denn der EVZ braucht für nächste Saison einen Ersatz für Metropolit, und in Zürich ist die Lust, den Vertrag mit Pittis zu verlängern, nicht so gross. Am wahrscheinlichsten ist, dass von den fünf Ausländern nur Tambellini bleiben darf.

    Pittis bestätigt Kontakte zu den Zugern, sagt aber auch: «Noch ist vieles möglich.» Vertrat er sich in Gesprächen lang selber, so hat sich der 37-Jährige mit Erich Wüthrich nun einen erfahrenen Agenten genommen, der Rintanen noch einen lukrativen Vertrag in Lugano verschaffte. Shedden sagt über Pittis: «Er ist ein sehr cleverer Spieler. Es gibt nicht viel, was man an ihm nicht mögen kann. Nur vielleicht, dass er nicht der Schnellste ist.»

    Derweil hinter den Kulissen also einiges läuft, tun die ZSC Lions gut daran, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Weil Biel und Servette ebenfalls gewannen, bleibt ihre Situation im Strichkampf unverändert. «Die zwei Punkte in Genf könnten noch Gold wert sein», sagte Hartley in Anspielung auf das mirakulöse Comeback vor Weihnachten. Und vielleicht sei jener Sieg ja der Auftakt zu einer schönen Serie gewesen.

    Quelle: Print-Tagi von heute.

  • Zitat von zappa10

    Am wahrscheinlichsten ist, dass von den fünf Ausländern nur Tambellini bleiben darf.

    wunderbare Neuigkeiten, wenn es denn so ist...

  • Zitat von Vladi19

    Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk?

    kann man so sagen... Wobei ich noch sagen muss... McCarthy gefällt mir eigentlich ziemlich gut. Ähnlicher Typ wie Suchy, kein Blender aber sehr sehr solide
    und verliert fast keinen Zweikampf. Über den könnte man von mir aus noch nachdenken...

  • Zitat von Eggi

    wunderbare Neuigkeiten, wenn es denn so ist...

    Tambellini hat auch als einziger einen weiterlaufenden Vertrag. Murphy ist eh immer überzählig und dürfte sich erledigt haben. Down genügt auch nicht höheren Ansprüchen. Einzig bei Pitts und bin ich Hin und Her gerissen. Es müsste dann auch ein Top Shot her.
    Mc C. für mich ok. Mehr aber auch nicht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von zappa10


    Shedden sagt über Pittis: «Er ist ein sehr cleverer Spieler. Es gibt nicht viel, was man an ihm nicht mögen kann. Nur vielleicht, dass er nicht der Schnellste ist.»

    Wenn Pittis für Zug gut genug ist, dann ist er für den Z noch lange gut genug!

    Pittis wird unterschätzt, und gute Center sind rar, aber ich wiederhole mich.

    Sollte Salis einen besseren Center aus dem Hut zaubern habe ich allerdings nichts gegen einen Wechsel einzuwenden.

  • Zitat von Larry

    Wenn Pittis für Zug gut genug ist, dann ist er für den Z noch lange gut genug!

    Pittis wird unterschätzt, und gute Center sind rar, aber ich wiederhole mich.

    Sollte Salis einen besseren Center aus dem Hut zaubern habe ich allerdings nichts gegen einen Wechsel einzuwenden.

    Ich glaube wenn Ihn einer aus dem Hut zaubert, dann wohl Hartley... :roll:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!