Biel - ZSC, 18.11.2014

    • Offizieller Beitrag

    Der ZSC erhält die Quittung – zuerst von Biel, dann vom Coach

    Silvan Schweizer Biel

    Die Zürcher unterlagen in Biel nach 2:0 noch 2:3 in der Verlängerung. Coach Marc Crawford war zutiefst erbost über einzelne Akteure.

    Es hatte etwas Trauriges, als die ZSC Lions nach Spielschluss ihren Stock müde zum Gruss in Richtung ihrer Fankurve hoben. Nur 15 Leute standen da im kalten Beton. Überhaupt war das alternde Bieler Eisstadion erstaunlich spärlich besetzt: Nur 3900 waren gekommen, um den Meister zu sehen. Vielleicht hatten die Einheimischen damit gerechnet, dass es gegen die Zürcher ohnehin nichts zu holen gäbe. Sie hatten sich getäuscht: Die Bieler gewannen auch das zweite Saisonduell, wie schon im Hallenstadion 3:2 nach Verlängerung.

    Es war ein verdienter Erfolg, weil die Seeländer die willigere Mannschaft gewesen war, weil sie die Zweikämpfe und stets den Abschluss suchten. Nur den Auftakt hatten sie verschlafen, was die ZSC Lions zu zwei frühen Toren nutzten: Erst erwischte Smith Goalie Rytz mit einem Schuss von geringer Feuerkraft zwischen den Beinen (14.), dann traf Nilsson nach sehenswerter Vorarbeit Shannons (18.).

    Es schien für die Zürcher bloss ein weiterer Tag im Büro zu werden, wie die Amerikaner sagen. Und so machten sie mit der Führung im Rücken auch nicht mehr allzu viel fürs Spiel. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Doch als Biel mit viel Energie aus der ersten Pause kam, wurde der Meister in der Defensive Mal für Mal überrannt. Nur Goalie Boltshauser, der erneut für den kranken Flüeler einsprang und wie schon gegen Lugano (6:2) und Davos (1:2) ausgezeichnet hielt, war es zu verdanken, dass es die Zürcher so überhaupt in die Overtime schafften. Dort sorgte Spylo mit einem seiner gefürchteten Handgelenkschüsse für die Entscheidung (63.) – mit Nilsson und Bergeron sassen da gleich zwei ZSC-Spieler auf der Strafbank.

    Coach Marc Crawford zeigte sich in seiner Aufarbeitung zunächst noch ruhig, sprach von einer soliden Leistung, nur die vielen Strafen – sieben hatten sich angehäuft – seien kostspielig gewesen. Doch der Ärger drückte beim Kanadier bald durch, und er setzte zu einer ungewöhnlichen Einzelkritik an: «Nilsson produzierte die dümmste Strafe, die ich je gesehen habe! Bärtschi und Trachsler zeigten absolut nichts!», schimpfte er und formte mit Zeigefinger und Daumen eine Null. «Wenn deine Leader nicht voranschreiten, wird es schwierig, etwas zu gewinnen.»

    Ambris Formfehler im Protest

    Die Bieler wiederum konnten sich dank diesem Overtimesieg auf Platz 8 erneut etwas Luft verschaffen. Und auch jene zwei Punkte, die sie sich am Freitag beim 4:3 nach Penaltys in Ambri erkämpft hatten, dürfen sie behalten. Einzelrichter Steinmann ging auf den Protest der Leventiner aufgrund eines Formfehlers nicht ein. Deren Vorwurf: Biel hatte in einer turbulenten Phase mit Wetzel einen Spieler eingesetzt, der zu diesem Zeitpunkt eigentlich eine Strafe hätte absitzen müssen. Ambri legte Protest ein, lieferte dessen Begründung am Tag darauf aber gemäss Einzelrichter zwei Stunden nach der vorgesehenen Frist ab, also zu spät. Die Tessiner überlegen sich einen Rekurs.


    © Tages Anzeiger

  • Zitat von Wagner

    Was heisst Crawford kann nichts machen, dann erreicht er wohl das Team nicht mehr.Eventuell sollte er mal ein deutliches Zeichen Richtung Mannschaft machen, notfalls mal einen oder auch 2 Stammspieler auf die Bank setzen, früher sagte man, die Wolldecke fassen lassen....

    Meine Worte und genau deswegen vermisse ich Bob Hartley (trotz des Titels) immer noch.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von The Fan


    Isch so!

    Reine Kopfsache. 20 min reichen nicht. Das war ja wirklich nix. In den letzten 10 min nur in unterzahl, sagt auch alles.

    Guet Nacht

    Holy Cow war das ein schlechtes Spiel gestern! Im 1. Drittel im Standgas hochüberlegen, müssten min. 2 Tore mehr auf dem Konto haben. Biel wie ein NLB Verein.
    Im 2. Drittel Biel - mit bescheidenen Mitteln - kämpferisch und aufopferungsvoll. Und unser Team konnte nicht darauf reagieren. Die bereits genannte fast
    inexistente Passgenauigkeit war erschreckend.......
    Im 3. Drittel "eigentlich" motiviert, aber alles falsch gemacht. Und was diese sowas von unnötigen Strafen sollten wird für immer ein Geheimnis des jeweiligen Spielers
    bleiben. Irgendwie - im nachhinein - okay, dass wir im 3. Drittel trotz sehr guter Chancen kein Tor erziehlt haben. Sonst wäre dies als "Arbeitssieg" abgebucht worden.
    Aber eben vor dem "Sieg" kommt die "Arbeit" ........
    Ein einziger, kleiner Trost: den Klotener hat unser Resultat sicher auch nicht besonders geschmeckt. Tja, ist aber ein schwacher Trost.

  • Tages Anzeiger

    Die Zürcher unterlagen in Biel nach 2:0 noch 2:3 in der Verlängerung. Coach Marc Crawford war zutiefst erbost über einzelne Akteure.
    Biels Olausson Niklas (l.) im Zweikampf mit Derek Smith vom ZSC.

    Es hatte etwas Trauriges, als die ZSC ­Lions nach Spielschluss ihren Stock müde zum Gruss in Richtung ihrer ­Fankurve hoben. Nur 15 Leute standen da im kalten Beton. Überhaupt war das ­alternde Bieler Eisstadion ­erstaunlich spärlich besetzt: Nur 3900 waren gekommen, um den Meister zu sehen. Vielleicht hatten die Einheimischen damit gerechnet, dass es gegen die Zürcher ­ohnehin nichts zu holen gäbe. Sie hatten sich getäuscht: Die Bieler gewannen auch das zweite Saison­duell, wie schon im Hallenstadion 3:2 nach Verlängerung.

    Es war ein verdienter Erfolg, weil die Seeländer die willigere Mannschaft ­gewesen war, weil sie die Zweikämpfe und stets den Abschluss suchten. Nur den Auftakt hatten sie verschlafen, was die ZSC Lions zu zwei frühen Toren nutzten: Erst erwischte Smith Goalie Rytz mit ­einem Schuss von geringer ­Feuerkraft zwischen den Beinen (14.), dann traf Nilsson nach sehenswerter Vorarbeit Shannons (18.).

    Es schien für die Zürcher bloss ein weiterer Tag im Büro zu werden, wie die Amerikaner sagen. Und so machten sie mit der Führung im Rücken auch nicht mehr allzu viel fürs Spiel. Nicht zum ­ersten Mal in dieser Saison. Doch als Biel mit viel Energie aus der ersten Pause kam, wurde der Meister in der Defensive Mal für Mal überrannt. Nur Goalie ­Boltshauser, der erneut für den kranken Flüeler einsprang und wie schon gegen Lugano (6:2) und Davos (1:2) ausgezeichnet hielt, war es zu verdanken, dass es die Zürcher so überhaupt in die Overtime schafften. Dort sorgte Spylo mit ­einem seiner gefürchteten Handgelenkschüsse für die Entscheidung (63.) – mit Nilsson und Bergeron sassen da gleich zwei ZSC-Spieler auf der Strafbank.

    Coach Marc Crawford zeigte sich in seiner Aufarbeitung zunächst noch ­ruhig, sprach von einer soliden Leistung, nur die vielen Strafen – sieben hatten sich angehäuft – seien kostspielig gewesen. Doch der Ärger drückte beim Kanadier bald durch, und er setzte zu einer ungewöhnlichen Einzelkritik an: «Nilsson produzierte die dümmste Strafe, die ich je gesehen habe! Bärtschi und Trachsler zeigten absolut nichts!», schimpfte er und formte mit Zeigefinger und Daumen eine Null. «Wenn deine Leader nicht ­voranschreiten, wird es schwierig, etwas zu gewinnen.»

    (Tages-Anzeiger)

    Deutliche Worte von Crawford.. dem gibts nichts hinzuzufügen

  • Für micht ist das gar nicht mehr das Thema. Klar. Jede Mannschaft hat mal einen schlechten Abend. Einen lustlosen Abend. Und keiner redet davon die Quali mit 45 Punkten Vorsprung zu gewinnen. Völlig logo. Aber es ist eben so, dass ich mich an 4 wirklich gute Spiele erinnere. Die Aufholjagd gegen Zug und die Heimspiele gegen Bern, Davos und Lugano. Gegen die wir übrigens auswärts dann alle verloren haben. Der Rest war auch zu Hause mehr oder minder biedere Pflichterfüllung.
    Es wird aber eben zum Thema, dass wir mit den vielen "lustlosen" Abenden mit keiner Hand oder Barfuss näher an Rang 5 als an Rang 2 sind. Sprich wir riskieren unser Heimspielrecht zu verlieren. Und das kann weder Crawford noch Salis und Zahner wirklich gefallen.

  • Zitat von Blackstar

    Für micht ist das gar nicht mehr das Thema. Klar. Jede Mannschaft hat mal einen schlechten Abend. Einen lustlosen Abend. Und keiner redet davon die Quali mit 45 Punkten Vorsprung zu gewinnen. Völlig logo. Aber es ist eben so, dass ich mich an 4 wirklich gute Spiele erinnere. Die Aufholjagd gegen Zug und die Heimspiele gegen Bern, Davos und Lugano. Gegen die wir übrigens auswärts dann alle verloren haben. Der Rest war auch zu Hause mehr oder minder biedere Pflichterfüllung.
    Es wird aber eben zum Thema, dass wir mit den vielen "lustlosen" Abenden mit keiner Hand oder Barfuss näher an Rang 5 als an Rang 2 sind. Sprich wir riskieren unser Heimspielrecht zu verlieren. Und das kann weder Crawford noch Salis und Zahner wirklich gefallen.

    Sie haben es den Spielern auch schon tausend Mal gesagt! Walter Frey musste sogar in den letzten Playoffs (nach dem 0:5 gegen Genf) in die Garderobe gehen. In den Playoffs!!! Diese Saison wird wie die zweite unter Sean Simpson enden (damals 6. in der Quali nachdem man erster war, 8 Niederlagen in Serie (Rekord aus 1998 wurde dabei egalisiert) und in den Playoffs im Spiel 7 in Zug ausgeschieden). Und wenn sie vorbei ist, dann ist es zu spät, dann kann man nichts mehr tun, ausser zu sagen, dass es halt im Herbst schon nie richtig lief.

    Man muss die Spieler viel viel viel mehr aus ihrer Comfort Zone holen.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions


  • Und es braucht ja schon einiges.. bis ein Coach zur öffentlichen Einzelkritik ausholt. Er hätte auch noch andere erwähnen können. Normalerweise bleibt es ja beim Bla Bla.. gut gespielt.. viele Strafen, aufsässiger Gegner etc.

  • Zitat von Der Weise

    Vielleicht würde mal etwas Aktivität an der Transferfront den einen oder anderen aus der Wohlfühlzone lotsen....

    Gibt jetzt wirklich gar keinen Grund einen Spieler zu verpflichten. Wir verfügen schon über ein grosses Kader und es ist vor allem gut genug. Den Konkurrenzkampf kannst du schlichtweg nicht erhöhen, da wir gar keine solch talentierte Spieler verpflichten können, welche den Leistungsträgern ernsthaft Konkurrenz machen können. Auf die Dauer muss der Trainer ja auf die talentiertesten Spieleren zurückgreifen. Du kannst ja einen Nilsson, Bärtschi, Cunti etc. nicht 10 Spiele auf der Tribüne lassen und dann in den Playoffs sagen, jetzt brauchen wir euch wieder, denn jetzt genügt Einsatz alleine nicht mehr. Und wenn du ein Zeichen setzen und gewisse "Leistungsträger" einfach 1-3 Spiele auf die Tribüne stecken willst, dann kannst du auch Spieler von GC nehmen.

    Mehr Konkurrenzkampf bewirkt nur etwas, wenn es auch wirklich Konkurrenz ist. Und deshalb können wir kaum einen Spieler (vor allem keine Schweizer) verpflichten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele einfach Rezepte bei jeder "Krise" gennant werden. Wieso das die Sportchefs und Trainer auf dieser Welt überhaupt in eine Krise kommen können, ist mir bei solch einfachen Rezepten immernoch ein Rätsel.

    Es ist ja so einfach:
    - Spieler verpflichten
    - Ausländer verpflichten
    - Auf die Tribüne stellen
    - Straftraining
    - Zu GC schicken
    - Leistungslöhne
    - Trainerwechsel

    ... nur die Sportchefs und Trainer verstehen es nicht. :roll:

    PS: Bin auch nicht zufrieden mit den Leistungen der Mannschaft. Überhaupt nicht! Hab mich gestern in Biel unglaublich geärgert. Aber es gibt für sowas einfach kein Patentrezept. Sonst wäre der SCB letztes Jahr nicht in die Playouts gekommen (trotz Straftraining, auf die Tribüne stellen, Trainerwechsel und einigen neuen Spielerverfplichtungen).

  • Zitat von ZüriBueb

    Bob Hartley hat dem ZSC in dieser Zeit sehr gut getan. Das bestreitet niemand. Aber Hardliner wie er nutzen sich sehr schnell ab. Auch er konnte in der NHL nie an die Erfolge anknüpfen. Auch er konnte nie einen Titel verteidigen. Und auch er wurde zweimal nach einer erfolgreichen Saison in der darauf folgenden Saison entlassen. Wir wissen nicht, wie wir unter ihm jetzt da stehen würde. Aber sein Palmares zeugt nicht gerade von Konstanz (wei bei fast allen Hardliner).

  • Zitat von Zesi 05

    Bob Hartley hat dem ZSC in dieser Zeit sehr gut getan. Das bestreitet niemand. Aber Hardliner wie er nutzen sich sehr schnell ab. Auch er konnte in der NHL nie an die Erfolge anknüpfen. Auch er konnte nie einen Titel verteidigen. Und auch er wurde zweimal nach einer erfolgreichen Saison in der darauf folgenden Saison entlassen. Wir wissen nicht, wie wir unter ihm jetzt da stehen würde. Aber sein Palmares zeugt nicht gerade von Konstanz (wei bei fast allen Hardliner).

    Das stimmt schon. Ich würde mir von Crawford jedoch wünschen, dass er die Spieler in den Trainings wirklich an ihre Grenzen treibt, so dass jeder wieder das Gefühl hat, er könne in seiner Karriere noch mehr erreichen. Ich habe den Eindruck, dass die Spieler unterfordert und daher träge geworden sind. Sie wirken auch mental überhaupt nicht frisch. Man würde den Spielern einen Gefallen tun, wenn man sie richtig fordern würde, so dass sie auch jetzt, wo die Playoffs noch nicht laufen, jeden Tag Herausforderungen meistern müssen.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • Zitat von ZüriBueb

    Das stimmt schon. Ich würde mir von Crawford jedoch wünschen, dass er die Spieler in den Trainings wirklich an ihre Grenzen treibt, so dass jeder wieder das Gefühl hat, er könne in seiner Karriere noch mehr erreichen. Ich habe den Eindruck, dass die Spieler unterfordert und daher träge geworden sind. Sie wirken auch mental überhaupt nicht frisch. Man würde den Spielern einen Gefallen tun, wenn man sie richtig fordern würde, so dass sie auch jetzt, wo die Playoffs noch nicht laufen, jeden Tag Herausforderungen meistern müssen.

    Du musst den richtigen Weg finden. Sonst spielen die Spieler gegen dich wie in Fribourg gegen Kossmann. Wie schon gesagt, über eine kurze Zeit (eine Saison) geht das sicherlich, aber über eine lange Zeit musst du aufpassen.

  • Zitat von Der Weise

    Vielleicht würde mal etwas Aktivität an der Transferfront den einen oder anderen aus der Wohlfühlzone lotsen....

    Ich würde den einen oder anderen frischen Wind für die neue Saison begrüssen. Und halt nicht nur einen Jungen von GCK. Aber das sehen
    wohl nicht alle so.


  • Ich gebe dir recht. Es gibt keine Lösung für die vorhandenen Leistungsschwankungen.

    Es liegt nicht am Kader. Das hat mehr als genug Tiefe und Qualität. Und alles andere als ein Topspieler oder ein wirklich junges Toptalent bringt uns eh nicht weiter. Wär nur Füller für die Linien 4 und 5. Dann lieber jungen GCK Spieler ein Chance geben.

    Bei den Ausländern gilt dasselbe. Es müste wirkliche Qualität sein. Shannon hat massiv zugelegt. Das gleiche gilt für Smith. Keller war lange weg vom Fenster und wird uns in den PO's noch helfen können. Von Bergeron war und bin ich nie Fan. Er ist zwar defensiv zugegeben besser geworden... schiesst aber auch deutlich weniger Tote.

    Klar.. Lugano hat Top Ausländer.. und trotzdem geben den HCD und uns verloren.

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