ZSC-SCL (15.10.19)

  • Der Teufelskreis der Tigers
    National League Mit den SCL Tigers kommt heute eine Mannschaft ins Hallenstadion, die beim Personal Probleme hat und in der Tabelle abrutscht. Dabei waren die Langnauer zuletzt ein Angstgegner des ZSC.

    Kristian Kapp, Langnau

    Als die SCL Tigers am Samstag nach der Heimniederlage gegen Lausanne vom Eis kamen, war es kurz ruhig in den Katakomben der Ilfishalle. Die Blicke gen Boden, stapften die Spieler in Einerreihe Richtung Garderobe. Goalie Ivars Punnenovs, zuvorderst laufend, durchbrach die Stille, ein Mal, zwei Mal, drei Mal knallte sein Stock. Kurz später brachte Captain Pascal Berger die Gemütslage der Mannschaft auf den Punkt: «Momentan nervt es einfach nur.»

    Zwei Siege in den letzten neun Spielen: Die SCL Tigers machen eine harte Zeit durch. Nach dem ersten Null-Punkte-Wochen ende der Saison sind sie auf Rang 8 abgerutscht, der Strichkampf in der ausgeglichenen Liga tobt, die Langnauer sind mittendrin. Und schon steht der nächste schwere Gang an: die Saisonpremiere im Zürcher Hallenstadion, wo das beste Heimteam der Liga spielt. Kein Zweifel: Die ZSC Lions empfangen heute eine Mannschaft, die auf der Suche ist. Nach Siegen, nach Toren - nach jeder Art Erfolgserlebnis.

    Diese Suche wird schwierig genug. Denn die jüngsten Resultate sind nicht die einzigen Anzeichen dafür, dass die Emmentaler vor anstrengenden Wochen stehen.

    Zu viel Aufwand gezwungen
    Die Niederlagen in Genf (3:6) und gegen Lausanne (1:3) spiegeln die Verfassung der Langnauer perfekt. Weichen sie ab von ihrer defensiven Disziplin, die sie zum unangenehmen Gegner macht, dann reicht es selbst gegen den formschwächsten Widersacher nicht: Die Servettiens gewannen von ihren letzten sechs Spielen nur jenes gegen die Tigers. Und auch in Spielen wie gegen Lausanne, wenn Einsatz, Laufbereitschaft und Zuordnung stimmen, dem Gegner nur wenig Raum in der eigenen Zone zugestanden wird, er am Ende mit 38:23 Schüssen gar dominiert wird - ja, selbst dann wird es eng mit Toreschiessen oder gar Siegen.

    Die Tigers müssen enormen Aufwand betreiben, um zu Erfolgen zu kommen, das war schon eine Woche zuvor so, als es nach Aufholjagden gegen Bern (3:4) und Lugano (4:3) immerhin zum Gang in die Overtime und damit zu Punkten reichte. «Wir müssen uns alles hart er arbeiten, wenn nur Details nicht stimmen, reicht es nicht», sagte Berger nach der Niederlage gegen Lausanne. Es klang nicht ernüchtert, es war einfach eine Feststellung des Captains, die er nun schon so manche Male gemacht hat.

    Ausgepresste Ausländer
    Ob sich so ein Strichkampf auf Dauer erfolgreich bewältigen lässt? Zumal die Personalsituation so gut wie keinen Spielraum lässt. Mit Yannick Blaser und Sebastian Schilt fehlte am Samstag jenes Abwehr-Duo, das so sehr für Kampfkraft, geblockte Schüsse, Drecksarbeit steht - also mehr oder weniger die DNA der Tigers. Und jener kleine Teil der Belegschaft, der in der Offensive für Glanzlichter sorgen soll, wird in diesen Tagen so extrem beansprucht, dass ein Einbruch keineswegs unmöglich scheint.

    Ganz offensichtlich fehlt die Breite im Angriff. Nur so lässt sich erklären, dass Coach Heinz Ehlers nach dem Ausfall von Center Nolan Diem gegen Lausanne freiwillig nur elf Stürmer einsetzte, wovon zwei kaum Eiszeit erhielten. Und die hauptsächlich beanspruchten Angreifer, zu denen nebst Berger vor allem die Ausländer Robbie Earl, Chris DiDomenico, Harri Pesonen sowie Ben Maxwell zählen, stehen sehr häufig auf dem Eis, über 20 Minuten sind jüngst zur Regel geworden. Besonders DiDomenico und Maxwell wurden in den letzten Spielen regelrecht ausgepresst. Und weil der Kanadier Aaron Gagnon noch länger verletzt fehlt, fehlt die Alternative, um einem Ausländer eine Erholungspause zu gönnen.

    «Natürlich wäre es gut, könnten wir mit vier Linien spielen», sagte Berger am Samstag, «aber an der Energie lag es nicht gegen Lausanne.» Angesichts des Plus an Spielanteilen seiner Mannschaft hatte er nicht einmal unrecht. Allerdings spielte der LHC ein sehr passives Eishockey, während der Gegner von heute Dienstag mit viel Laufarbeit und Forechecking auftritt. Kann das gut kommen gegen den ZSC? Berger verweist auf die Kehrseite der Medaille, die in diesem Falle eine positive ist für die Tigers: «Wenn wir systemtreu spielten, nicht spekulierten - dann hatten wir immer eine gute Chance auf den Sieg.» Die letzten Saisons zeigten das: 2018/19 holten die Tigers gegen den ZSC 11 von 18 Punkten, im Jahr davor 10.

    • Offizieller Beitrag

    Erwarte heute einen Sieg. Langnau und Ambri werden grosse Mühe haben ihre letzte Saison zu wiederholen. Ich sehe Ambri, Rappi und Langnau am Ende unter dem Strich. Dazu kommt noch einer (oder zwei) die nicht damit rechnen. Davos und Fribourg sind noch mit Spielen im Rückstand, das wird wieder ein Gemetzel bis zur letzten Runde. Aber die neue, mehr ausgeglichene NLA macht Spass! Sehr sogar!

    • Offizieller Beitrag

    Absolut deiner Meinung Larry! Wobei ich trotzdem denke/befürchte, dass Zug nun marschiert und die Liga dominieren wird, in der Quali.

    Die von dir genannten werden‘s tatsächlich sehr, sehr schwer haben, die PO‘s zu erreichen u.a. unser heutige Gegner. Wenn wir mit der gleichen Einstellung auftreten wie am SA wird‘s für einen Sieg reichen. Hoffe sehr, dass Pfl.-Fredi wieder einmal im PP trifft! Eine Niederlage heute wäre nicht zu vergleichen wie diejenige am SA, sorry. Langnau muss man Zuhause einfach schlagen.... I believe!


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    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Larry

    :rofl:

    Soo gemein aber hat sich hier irgendwie nun eingebürgert. :mrgreen: Wie Heinrich sagt: Kommt nicht von ihm sondern vom Blick der ja bei jedem Spiel jeweils eine Pflaume "auszeichnet". Nicht so ernst nehmen! ;)

    Ich finds trotzdem respektlos, egal wers erfunden hat!

    Wer den Artikel im Tagi gelesen hat weiss weshalb Fredi eine schlechte letzte saison hatte. diese saison spielt er um welten besser auch wenn er noch nicht so häufig getroffen hat wie in seiner ersten bei uns.

    Aber jedem seine eigene Meinung. Trotzdem darf man in einem Forum erwarten, dass die Beiträge respektvoll bleiben. Kritik ist ok aber Beleidigungen (zumindest bei eigenen Spielern :mrgreen: ) sind hier imo fehl am Platz. Oder wollt ihr wirklich Blick-Niveau als Standard definieren?

    just my two cents......

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    • Offizieller Beitrag


    Eigentlich war das über sehr weite Strecken ein Rückfall in die letzte Saison- mit dem „feinen“ Unterschied, dass sie das Spiel irgendwie noch gedreht haben.

    Absolut! DAS war genau DAS Hockey, dass wir letzte Saison über weite Strecken "geniessen" (oder besser gesagt "schlucken") mussten! Frechheit, sorry!
    Und ja, letzte Saison hätten wir dieses Game klar verloren. Immerhin holen wir gegen wirklich seeeeeehr bescheidene Langnauer noch 2 Punke - dank Flüeli.
    Schlimm.......


  • Eigentlich war das über sehr weite Strecken ein Rückfall in die letzte Saison- mit dem „feinen“ Unterschied, dass sie das Spiel irgendwie noch gedreht haben.


    Sehe das gleich wie du. Umso schöner dass es am Schluss doch noch für 2 Punkte gereicht hat. Die Tore waren ja schlussendlich keine Zufallsprodukte, sondern wurden schön erarbeitet und kombiniert. Wäre dieses Spiel letzte Saison gewesen, ich hätte nach dem zweiten Drittel nicht mehr an die Wende geglaubt.

    • Offizieller Beitrag

    Absolut! DAS war genau DAS Hockey, dass wir letzte Saison über weite Strecken "geniessen" (oder besser gesagt "schlucken") mussten! Frechheit, sorry!
    Und ja, letzte Saison hätten wir dieses Game klar verloren. Immerhin holen wir gegen wirklich seeeeeehr bescheidene Langnauer noch 2 Punke - dank Flüeli.
    Schlimm.......

    "Frechheit" finde ich jetzt übertrieben.

    Das Team hat bis zuletzt gekämpft und deshalb auch noch zwei Punkte geholt an einem Abend, an dem bei uns nicht viel zusammengepasst hat. Flüeler erneut sackstark und mit einem sprichwörtlichen Penalty-Killing gegen Pesonen!

    Langnau eine seeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr Bescheidene Leistung zuzuschreiben finde ich jedoch schlichtweg falsch! Die haben stark gespielt! Bis auf den Umstand, dass Pesonen nicht der kaltblütige Scorer war, der er sonst ist! Dann hätten wir das Spiel nämlich verloren! Ich bin da ganz bei Bodenmann, welcher im Interview gesagt hat, dass die Langnauer uns das Leben sehr schwer gemacht haben mit einem ausgezeichneten und druckvollen Pressing! Wir hatten kaum Zeit und Raum um das Spiel zu gestalten. SO muss mann gegen uns spielen, wenn man Punkte mitnehmen möchte und so haben wir am Sa. über weite Strecken gegen Zug gespielt.

    Gruess Thomi

    • Offizieller Beitrag


    Langnau eine seeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr Bescheidene Leistung zuzuschreiben finde ich jedoch schlichtweg falsch! Die haben stark gespielt!

    Sehen auch die Medien so:

    Tigers mit starkem Auftritt. Doch zuvor herrschte verkehrte Welt im Hallenstadion. Es war nicht das heimstärkste Team der Liga, die ZSC Lions, die in Zürich dem Spiel den Stempel aufdrückten. Nein, es waren die Gäste, die phasenweise gar dominierten. Erstaunlich gut war er, der Auftritt der SCL Tigers, die in den letzten neun Spielen nur zwei Mal siegreich gewesen waren. (TA)

    Dass sie sich so lange schwertaten, hatte allerdings auch mit dem Gegner zu tun. Den SCL Tigers gelang ein kompaktes Spiel. (NZZ)

  • Wer gedacht hat, wir spielen jetzt mal schnell jeden Gegner an die Wand, ist gestern eines besseren belehrt worden. Auch bei Mannschaften die top im Schuss sind, gibt es Tage an denen es einfach nicht so läuft, so einen haben wir gestern eingezogen gegen einen aus meiner Sicht starken Gegner welcher nicht nur hinten rein gestanden ist (Ehlers-Beton) sondern sich offensiv gezeigt hat. Das war halt nun ein Ausreisser nach unten, schön dass man trotzdem gewonnen hat mit kämpferischer Einstellung am Schluss. Die letzten zwei Saisons war es eher umgekehrt, es gab wenige Ausreisser nach oben und viel mehr Magerkost. Passt für mich so...

    • Offizieller Beitrag

    Stehe noch immer zu meiner Aussage, das Langnau kein gutes Team hat und somit in den Playouts landet.
    Sie haben gegen uns gut ausgesehen, weil WIR SIE PRAKTISCH GEWÄHREN LASSEN HABEN.
    Alle die ein tolles Langnau gesehen haben, sollen sich das Game nochmals sm TV anschauen (wie ich heute)..... Wir haben im 1. Drittel eigentlich jeden wichtigen Zweikampf verloren, keinen Check fertig gemacht, nie im Slot „dreckige“ arbeit verrichtet und keinen Biss gezeigt. Man wollte mit „Schönspielerei“ das Spiel gewinnen. Und wenn man einmal in diesem Fahrwasser ist...... Zum Glück waren die Tigers so schlecht, am Schluss nicht wirklich Kapital daraus zu schlagen.

    In den letzten 3 Heimspielen haben wir nun 4 von 9 möglichen Punkten geholt.


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  • Wir sind auf dem besten Weg hier im Forum die gleiche Arroganz an den Tag zu legen welch wir dem Team letzte Saison so sehr vorgeworfen haben.
    Ein Sieg gegen Langbau ein must, am besten noch mit einer Gala.
    DieLiga funktioniert so nicht mehr. Jeder Sieg muss hart erarbeitet werden, und genau das hat man gestern getan.

  • Langnau hat mit einer Linie gespielt, aber diese hätte uns fast abgeschossen. Bei Zug war es auch nur eine Linie, aber es reichte ihnen, obwohl unsere Leistung besser war. Auf Dauer kann man mit einer Linie nicht gewinnen.

    • Offizieller Beitrag


    Langnau hat mit einer Linie gespielt, aber diese hätte uns fast abgeschossen. Bei Zug war es auch nur eine Linie, aber es reichte ihnen, obwohl unsere Leistung besser war. Auf Dauer kann man mit einer Linie nicht gewinnen.

    Genau so Balz! Darum habe/hätte ich auch keine Angst vor Zug in den PO's ..... GENAU DARUM!
    Und Der Weise: Man kann mir ja Vieles vorwerfen, aber Arroganz gegenüber dem ZSC ...??? Geil, mal was ganz Neues, yeah!
    Das ist jetzt nach Daueroptimist und "lebe in einer anderen Welt" gaaaaanz weit entfernt, bzw. ein Riesen-Spektrum, cool.

    Und jetzt im Ernst. Ich weiss schon was du meinst. Aber gerade Zuhause haben wir den Leitspruch, das Mantra "Mir sind Züri"
    ziemlich oft gesehen. Nur gegen die Langnauer nicht so wirklich. Und das lag wirklich nur zu einem geringen Teil an den
    Emmentaler. Ich finde auch, dass man noch immer mit genug Demut an jedes Spiel, bzw. Aufgabe ran muss. Habe ich aber
    am DI nicht gesehen. Immerhin hat man sich dann doch noch eines Besseren besinnt und hat angefangen wirklich zu kämpfen,
    nicht so alibi-mässig wie fast 2 Drittel lang. Alles Gut :nick:

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