• Ich warte echt darauf bis ich mal angepöbelt werde weil ich freiwillig ne FFP2 trage im Zug.

    das empfinde ich als ein absolutes nogo! war heute mit einem kollegen unterwegs, der sich über maskenträger lustig machen wollte. habe ihn sehr bestimmt zurecht gewiesen!

    wir sind jetzt in der endemischen phase dieser epidemie, dh. sämtliche massnahmen sollten auf freiwilligkeit basieren. und wenn jemand eine maske freiwillig anzieht, hat er seine gründe. entweder ist er vulnerabel oder er hat einfach angst. beides gibt ihm das recht eine maske zu tragen und vor allem gibt es niemandem das recht ihn anzupöbeln. soviel toleranz muss sein! sonst funktioniert eine gesellschaft nicht mehr!

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das ist so. Da zeigen sich dann jeweils die wahren Schwurbler.

    Ein bisschen Mitleid habe ich jeweils aber trotzdem. Weiss dann aber nicht, ob ich Mitleid haben muss, weil die Person so schlecht zwäg ist, dass sie eine Maske braucht oder weil sie sehr ängstlich ist. Meine Schwiegermutter trägt die Maske auch immer und überall. Aber muss natürlich überall mit dabei sein, obwohl sie immer Angst hat.

  • Im Zug kann ich das nachvollziehen, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, das für nötig empfinde.

    Im Hallenstadion zum Beispiel frage ich mich, wieso man sich freiwillig in eine Situation begibt, die man offenbar so gefährlich findet, dass man eine FFP2-Maske braucht.

    Da ich eine Person kenne die das macht:

    Sie hat kein Bock krank zu werden, nicht pure Angst. Und trotzdem will sie das tun was sie gerne macht. Es ist nicht immer eine riesen Angst dahinter.

  • Im Zug kann ich das nachvollziehen, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, das für nötig empfinde.

    Im Hallenstadion zum Beispiel frage ich mich, wieso man sich freiwillig in eine Situation begibt, die man offenbar so gefährlich findet, dass man eine FFP2-Maske braucht.

    ob ich es nachvollziehen kann oder nicht, darf nicht das thema sein. jeder darf so wie er will und wie er sich wohl fühlt!

    musste heute aber auch schmunzeln, als das tram kam und der chauffeur eine maske an hatte. schliesslich sitzt er alleine und in einem komplett geschlossenen raum da vorne drin!

    das ist dann so ähnlich wie die autofahrer, welche alleine mit maske unterwegs sind! aber eben, jeder wie es für ihn passt!

    NieUsenandGah

  • entweder ist er vulnerabel oder er hat einfach angst

    Falsch. Es gibt x gründe.

    Ich hatte ende März den Brunz. Und ich habe mir "mild" ganz ehrlich anderst vorgestellt. Ich war seit mindestens 5 jahren nicht mehr von so einem hals und kopfschmerz betroffen. Nach 5 tagen war das gröbste vorbei, habe jetzt noch etwas Mühe mich länger zu konzentrieren, nicht so geil wenn ich in 3 wochen meine Bachelorarbeit abgehen soll und noch andere Prüfungen abzulegen habe.

    Nun gut, wieso schütze ich mich weiterhin?

    Ich gehe im Oktober an eine Schweizermeisterschaft und bereite mich seit Monaten darauf vor. 5 tage krank, ohne Trainings und einhalten eines strikten Ernährungsplan ist halt einfach beschissen. Ich will nichts dem Zufall überlassen. Und solange keine evidenz besteht, dass mich 3 Impfungen plus eine Infektion von weiteren Omikron varianten schützen versuche ich weiteren Ansteckungen aus dem Weg zu gehen. Denn ich habe echt damit gerechnet die Ansteckung gar nicht zu merken.

  • Da ich eine Person kenne die das macht:

    Sie hat kein Bock krank zu werden, nicht pure Angst. Und trotzdem will sie das tun was sie gerne macht. Es ist nicht immer eine riesen Angst dahinter.

    wie erwähnt, ist ihr gutes recht! und zwar ohne dass diese person angepöbelt wird!

    wegen dem angst haben vor einer covid erkrankung: bin bis im dezember 2021 verschont geblieben von covid, obwohl ich die 2 jahre davor auch während den lockdowns in illegal geöffneten bars und restaurants unterwegs war. im geschäft hätte ich maske anziehen müssen, aber mich davon dispensieren lassen.

    seit dezember 2021 hat es mich nun aber bereits 2x erwischt. aber zum glück mit omikron. das erste mal weihnachten/neujahr 2021. damals nach 2 impfungen, war aber nur eine erkältung. das zweite mal hatte ich covid ende januar nach dem booster. am ersten tag mit gliederschmerzen, wie vor einer grippe bzw. vor einer starken erkältung. am zweiten tag mit 39,5 grad fieber. fühlte mich ziemlich „out of order“ an diesem tag. am dritten tag war alles vorbei, wieder voll gesund.

    was ich sagen will: nicht allzu alte, nicht vulnerable und geimpfte personen, müssen sich vor omikron wirklich nicht fürchten. für diese personen ist es nicht mal mehr eine grippe! darum kann ich die angst davor nicht nachvollziehen, aber durchaus akzeptieren.

    NieUsenandGah

  • Falsch. Es gibt x gründe.

    Ich hatte ende März den Brunz. Und ich habe mir "mild" ganz ehrlich anderst vorgestellt. Ich war seit mindestens 5 jahren nicht mehr von so einem hals und kopfschmerz betroffen. Nach 5 tagen war das gröbste vorbei, habe jetzt noch etwas Mühe mich länger zu konzentrieren, nicht so geil wenn ich in 3 wochen meine Bachelorarbeit abgehen soll und noch andere Prüfungen abzulegen habe.

    Nun gut, wieso schütze ich mich weiterhin?

    Ich gehe im Oktober an eine Schweizermeisterschaft und bereite mich seit Monaten darauf vor. 5 tage krank, ohne Trainings und einhalten eines strikten Ernährungsplan ist halt einfach beschissen. Ich will nichts dem Zufall überlassen. Und solange keine evidenz besteht, dass mich 3 Impfungen plus eine Infektion von weiteren Omikron varianten schützen versuche ich weiteren Ansteckungen aus dem Weg zu gehen. Denn ich habe echt damit gerechnet die Ansteckung gar nicht zu merken.

    wie gesagt: volles verständnis! und egal welchen grund du hast, er stimmt für dich und du bist niemandem rechenschaft schuldig!

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Es erwischt jeden anders, denke ich. War auf jeden Fall auch bei uns in der Familie der Fall. Zum Glück aber bei niemandem ein Verlauf, der Panik rechtfertigen würde.

    Früher konnte man genau so krank werden in der Grippesaison (Sulo lässt grüssen) oder auch sonst und hat sich diese Gedanken einfach nicht oder sicher weniger gemacht.

    • Offizieller Beitrag

    alle massnahmen sind durch, der zett erzwingt die belle, es war derby und 2 nasen ist dieser thread mal wieder der wichtigste...

    :spinneli:

    seit dä, wo nur für DAS Thema zrugg zum schriibe ufem board cho isch :D
    leben und leben lassen! e chli meh Toleranz tät dere Wält ebe scho guet ;)

    p.s. schriibt übrigens dä, wo nur wäg DEM Thema s'Board für en Monet verlah hät :mrgreen:

  • alle massnahmen sind durch, der zett erzwingt die belle, es war derby und 2 nasen ist dieser thread mal wieder der wichtigste...

    :spinneli:

    Schriib mal öppis inen Matchfred bitte. Nimmt mi würkli wunder was du zude aktuelle Leischtige vom Z z'sägä häsch.

  • ist jetzt nicht so, dass z.b. reto bei den matchthreads sehr engagiert wäre, aber da ich seit 10 jahren+ nur noch max. po tourist bin und gar am tv selten 60 min abspule äussere ich mich dort bewusst nicht wirklich und konsumiere nur (ausser es würde mich was ähnlich nerven wie diese 2 threads)

  • Snowcat:
    Die Welt; inkl. NZZ rätselt. Du als weltweit einziger verstehender Experte; kläre uns bitte auf, und trage damit dazu bei, dass nicht unnötig Gelder verschwendet werden.

    :rofl:

    *********

    Der Tod im dritten Jahr der Pandemie

    In vielen Ländern der Welt sterben seit Monaten mehr Menschen, als zu erwarten wäre. Die Ursachen sind noch nicht geklärt. Eines aber ist sicher: Mit der Impfung hat die Übersterblichkeit nichts zu tun.

    Theres Lüthi | 26.11.2022, 21.45 Uhr

    Bei der Gruppe der über 65-Jährigen beobachtet man seit gut einem Jahr eine Übersterblichkeit. Das heisst, verglichen mit dem Zeitraum 2015 bis 2019, als die Pandemie noch nicht da war, sterben mehr Menschen, als man erwarten würde. In der Schweiz liegt die Sterblichkeit bei den Senioren bisher in 28 von 45 Wochen oberhalb der zu erwartenden Bandbreite, und ein ganz ähnliches Bild zeigt sich in vielen anderen Ländern. Doch die Ursache liegt im Dunkeln.

    Weltweit versuchen Fachleute dem Rätsel der überzähligen Toten auf die Spur zu kommen. Verschiedene Hypothesen stehen derzeit im Raum. Die unerklärten Toten könnten:

    nicht erfasste Corona-Infizierte sein, denn gerade in den Altersheimen wird oft nicht genügend getestet.
    eine Folge der überlasteten Gesundheitssysteme sein. Während der Pandemie wurden Diagnosen verpasst und Operationen verschoben, was zu frühzeitigen Todesfällen geführt haben könnte.

    an den Spätfolgen einer Covid-19-Infektion gestorben sein. Studien weisen darauf hin, dass eine Infektion mit Sars-CoV-2 das Risiko für kardiovaskuläre Leiden erhöht, selbst Monate nach der Genesung.

    Und schliesslich muss die Möglichkeit einer Impf-Nebenwirkung in Betracht gezogen werden. Geimpft wurde ab Anfang 2021, manche Menschen haben mittlerweile den dritten Booster erhalten.

    Die Übersterblichkeit bei den über 65-Jährigen sieht man nicht in allen, aber doch in vielen Ländern der Welt, wobei sie unterschiedlich stark ausgeprägt ist. In Deutschland lag sie in den letzten Wochen zwischen 10 und 15 Prozent pro Woche, in Grossbritannien sind es derzeit 12 Prozent gegenüber dem Erwartungswert, und auch in den Niederlanden oder in Österreich ist sie hoch. In der Schweiz liegt sie für die Woche vom 13. November bei 12 Prozent.

    Was das in absoluten Zahlen bedeutet, erklärt ein Mitarbeiter des Bundesamtes für Statistik (BfS). «Für das Jahr 2022 wären insgesamt etwa 65 000 Tote normal. Tatsächlich werden es aber deutlich mehr als 70 000 sein», sagt er. Schon heute sind bereits über 5000 Personen «zu viel» gestorben. Das entspricht «einem unerklärten Toten alle 90 Minuten», wie ein Twitterer berechnet hat. Warum diese Menschen gestorben sind, ist jedoch unklar – und wird es auch noch bleiben. Laut BfS wird die Todesursachenstatistik für das Jahr 2021 erst im April 2023 vorliegen und die für das Jahr 2022 im Dezember 2023.

    Mehr Einblick in die Todesursachen können andere Länder gewähren, wo die Sterbedaten schneller aufbereitet werden als in der Schweiz. Vorbildlich ist der kürzlich veröffentlichte Bericht aus Australien. Für die ersten sieben Monate des laufenden Jahres verzeichnet man dort eine Übersterblichkeit von 14 Prozent, was rund 13 700 Todesfällen entspricht. «Etwa die Hälfte dieser Fälle ist auf Covid-19 zurückzuführen, während der verbleibende Überschuss andere Ursachen hat», heisst es im Bericht.

    Dass es sich dabei um unentdeckte Covid-19-Tote handelt, erachten die Autorinnen und Autoren als höchst unwahrscheinlich, da sehr gut getestet werde, insbesondere bei schwer erkrankten Personen. «Ausserdem werden in Australien bei allen Todesfällen, bei denen ein Verdacht auf Covid-19 besteht, post mortem Tests durchgeführt», heisst es.

    Auch der Effekt eines überlasteten Gesundheitssystems oder von verpassten Vorsorgeuntersuchungen sei bestenfalls als moderat einzuschätzen. So zeigen die Sterbedaten für das Jahr 2022 bisher keine erhöhte Krebsmortalität. Dieser Einschätzung pflichtet auch Ruben van Gaalen bei, Demograf am Zentralbüro Statistik in Den Haag in den Niederlanden: «Im Jahr 2020 sind die Leute sicher weniger zum Arzt gegangen, weil sie vielleicht Angst hatten, sich Covid-19 einzufangen, oder weil die Gesundheitssysteme mit Corona-Patienten überlastet waren.» Auch die Krebsfrüherkennung habe gelitten. «Und wenn man Krebs in einem späteren Stadium erkennt, ist die Prognose ungünstiger. Doch die Folgen verpasster Krebsdiagnosen machen sich nicht von heute auf morgen bemerkbar, sondern dürften im Laufe der nächsten Jahre sichtbar werden», sagt van Gaalen.

    Das Virus tötet indirekt

    Als wahrscheinlichste Erklärung für die überzähligen Toten vermuten die Australier die Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion. «Eine durchgemachte Erkrankung könnte eine spätere Krankheit und den Tod verursachen oder auch vorbestehende Leiden verschlimmern, die dann schliesslich zum Tod führen», heisst es im Bericht. So war die Zahl der Todesfälle durch Herzkrankheiten, Schlaganfall, Diabetes und Demenz im Jahr 2022 deutlich höher als vorhergesagt.

    "Tatsächlich liegen inzwischen zahlreiche Studien vor, die den Schluss nahelegen, dass Sars-CoV-2 nicht nur in der akuten Phase tötet, sondern auch in den Monaten danach."

    Zu einem sehr ähnlichen Schluss kommt auch eine Studie aus Singapur, wo es im Laufe der Delta- und Omikron-Wellen ebenfalls zu einer ausgeprägten Übersterblichkeit kam. Für gut die Hälfte der überzähligen Todesfälle dürfte Covid-19 verantwortlich gewesen sein, so der Bericht. «Der Rest lässt sich durch Patienten erklären, die innerhalb von 90 Tagen nach ihrer Covid-19-Infektion an anderen Krankheiten verstarben.» Auch hier beobachtete man einen Anstieg der Todesfälle durch Herzkrankheiten.

    Tatsächlich liegen inzwischen zahlreiche Studien vor, die den Schluss nahelegen, dass Sars-CoV-2 nicht nur in der akuten Phase tötet, sondern auch in den Monaten danach. In einer der bisher grössten Studien bei älteren Personen zeigte sich, dass das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Thrombose bis zu einem Jahr nach der Infektion erhöht ist, selbst nach mildem Verlauf. Die vielen Eigenschaften des Virus werden noch nicht gut verstanden, besonders heimtückisch ist jedoch seine Fähigkeit, Entzündungen in den Blutgefässen hervorzurufen, wodurch zum Beispiel das Risiko für Thrombosen erhöht wird.

    Dass es nun ausgerechnet im dritten Jahr der Pandemie eine unerklärte Übersterblichkeit gibt, ist angesichts der hohen Zahl von Infektionen nach dem Wegfall der Massnahmen nicht ganz überraschend. «Viele vulnerable Menschen wurden lange sehr gut geschützt», sagt van Gaalen. Nach der Öffnung waren diese Personen plötzlich dem Coronavirus, aber auch anderen Viren ausgesetzt, und so erliegen sie möglicherweise ihren Grunderkrankungen. «Eine durchgemacht Corona-Infektion könnte Menschen, die ohnehin schon anfällig sind, noch anfälliger machen», sagt van Gaalen.

    Und während dies bei älteren Menschen besonders deutlich zutage tritt, mehren sich die Hinweise, dass das Virus auch jüngeren Alterskohorten zusetzt. So zeigt eine neue Studie aus den USA, dass das Sterberisiko durch Herzinfarkt auch bei den unter 65-Jährigen erhöht ist. Am stärksten war der relative Anstieg bei der Gruppe der 25- bis 44-Jährigen.

    "Dass Viren das Infarktrisiko erhöhen können, ist nicht ungewöhnlich."

    Martin Sauter hat die Sterbedaten in Deutschland für die verschiedenen Altersgruppen gesondert angeschaut. Im Jahr 2021 zeigt sich auch bei den Jüngeren eine Übersterblichkeit. «Bei den 40- bis 49-Jährigen beträgt sie über zehn Prozent», sagt er. «Dadurch, dass in der Altersgruppe vergleichsweise wenig Leute sterben, sind das aber absolut sehr wenige Fälle, die im Gesamtgeschehen praktisch verschwinden.»

    Dass Viren das Infarktrisiko erhöhen können, ist nicht ungewöhnlich. Auch für Influenza ist ein solcher Zusammenhang belegt worden. Allerdings liess er sich in der betreffenden Studie nur für die ersten sieben Tag nach der Infektion nachweisen. Doch selbst wenn die kardiovaskulären Nachwirkungen der Corona-Pandemie weltweit unzählige Menschenleben fordern: Einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ursächlich auf eine mehrere Monate zuvor durchgemachte Covid-19-Infektion zurückzuführen, wird kaum möglich sein. Der Beitrag von Sars-CoV-2 an die Übersterblichkeit bleibt ungenau, und er wird je nach Altersstruktur, Impfquote, Schutzmassnahmen oder Verhalten von Land zu Land unterschiedlich sein.

    «Ich bin immer vorsichtig, Daten von anderen Ländern auf die Schweiz zu übertragen», sagt Martin Röösli, Epidemiologe am Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut in Basel. Auch er ist jedoch überzeugt, dass die Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion einen Teil der Übersterblichkeit in der Schweiz erklären. «Sie tragen wohl dazu bei, dass das allgemeine Sterbelevel seit einem Jahr permanent etwas erhöht ist. Zusätzlich braucht es dann noch etwas ‹Akutes›, was die Sterblichkeit über das Signifikanzlevel hebt», sagt er. Das könne eine Hitzewelle sein, eine weitere Covid-19-Welle oder grippeähnliche Erkrankungen.

    Synchrone Verläufe

    Auffällig ist, dass die Spitzenwerte der Übersterblichkeit synchron zu den Covid-19-Wellen verlaufen. Dieses Muster ist es denn auch, was gegen die These einer Impf-Nebenwirkung spricht. «Die Leute sterben während und kurz nach jeder Covid-19-Welle, so wie jedes Jahr bei der Grippe», schreibt ein belgischer Virologe auf Twitter. «Diejenigen, die die überhöhte Sterblichkeit mit der Covid-19-Impfung in Verbindung bringen wollen, irren. Sars-CoV-2 ist das Schreckgespenst, nicht der Impfstoff.»

    Gleichwohl werden Impfkritiker nicht müde zu behaupten, dass Vakzine und Booster das mysteriöse Sterben verursachten. «Wenn dem so wäre, dann wären beispielsweise in Schweden sehr viele Menschen gestorben», sagt van Gaalen. Dort haben nämlich über 90 Prozent der über 80-Jährigen bereits ihre fünfte Impfung bekommen. Eigenartigerweise gibt es aber gerade in Schweden seit der verhängnisvollen ersten Welle, als es noch keinen Impfstoff gab, praktisch keine Übersterblichkeit mehr. Dasselbe gilt für Neuseeland, wo die Impfrate ebenfalls sehr hoch ist. Zudem zeigt eine kürzlich publizierte Studie in «Nature» eine Korrelation, die klarer nicht sein könnte: Je höher die Impfquote in einem Land ist, desto geringer ist das sogenannte Lebenserwartungsdefizit der über 60-Jährigen im vierten Quartal 2021. Dieses Defizit berechnet sich aus der Differenz zwischen der beobachteten und der erwarteten Lebenserwartung aufgrund von vorpandemischen Trends.

    Auch an den kürzlich verabreichten Boostern kann es nicht liegen. «In den Niederlanden begann die Auffrischungskampagne auf dem Höhepunkt der Omikron-Welle» sagt van Gaalen. «Als sie dann richtig ins Rollen kam, war die Welle bereits wieder am Abflauen.» Mit anderen Worten: Das Sterbegeschehen läuft dem Booster voraus. «Auf diese Argumente haben die Impfgegner keine Antwort», sagt von Gaalen.

    Für den Demografen ist der Fokus auf die Übersterblichkeit wichtig. «Es ist nicht schön, dass diese Menschen sterben. Man sollte aber nicht vergessen, was wir dank Massnahmen und Impfstoffen alles erreicht haben und wie viele Menschenleben dadurch gerettet werden konnten», sagt van Gaalen. Es sei wichtig, das Gesamtbild zu sehen. «Die Pandemie hat das gewohnte Sterbemuster durcheinandergewirbelt.»

    "Vor allem zu Beginn der Pandemie wurden viele Diagnosen verpasst"

    Das zeigt auch eine Studie von Forschern des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern. Sie haben für die Schweiz die Sterbedaten zwischen Februar 2020 und April 2022 analysiert und berechnet, dass das Bundesamt für Gesundheit die Zahl der Corona-Sterbefälle für diesen Zeitraum um 38 Prozent unterschätzt hat. Laut Studie sind in dem Zeitraum zwischen 15 000 und 20 000 Menschen an Covid-19 gestorben. «Vor allem zu Beginn der Pandemie wurden viele Diagnosen verpasst», sagt Julien Riou, Erstautor der Studie, die erst als Preprint vorliegt. Die meisten verpassten Diagnosen betrafen die über 70-Jährigen.

    «Wir hätten erwartet, dass auch der Lockdown und die Massnahmen zu einer Übersterblichkeit führten», sagt Riou. Suizide, verpasste Therapien, ökonomische Engpässe – die schädlichen Auswirkungen wurden von den Massnahmenkritikern breit besprochen. «Doch genau das Gegenteil war der Fall. Wenn man von allen Corona-Todesfällen absieht, fanden wir 3 bis 4 Prozent weniger Todesfälle als erwartet.» Am stärksten ausgeprägt war das Sterbedefizit bei den 40- bis 69-Jährigen. Verantwortlich dafür könnte der Rückgang von Influenza, Verkehrsunfällen oder Luftverschmutzung sein. «Wir möchten die negativen Auswirkungen, die der Lockdown und viele Massnahmen mit sich brachten, in keiner Weise herunterspielen», sagt Riou. Zumindest was die Sterblichkeit betrifft, wurden die negativen Effekte aber durch positive ausgeglichen.

    Auch um solche Überlegungen geht es, wenn dereinst um die Gesamtbilanz der Pandemie gerungen wird. Die Langzeitschäden des Virus wird man erst in vielen Jahren richtig erfassen können. «Was sicher ist», sagt Riou, «diese Pandemie wird noch Generationen von Wissenschaftern beschäftigen."

  • siehe antwort von reto! ;)

    NieUsenandGah

  • ihm glaubst du ja hoffentlich! ;)

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    www.tagesspiegel.de

    NieUsenandGah

    Einmal editiert, zuletzt von snowcat (27. Dezember 2022 um 15:39)

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