• Offizieller Beitrag

    Mir imponierte die Zusammensetzung und die Spielweise von Genf und hätte gerne einige Spieler von ihnen oder ähnliche Spieler in unserem Kader!

    Krass, dann ist ja noch 1 Spiel offen von der Playoff Finalserie von 2021. Und niemand hat's gemerkt - einzigartig:

    "Noch immer ist unklar, ob diese Serie für Genf/Servette ein besseres Ende nimmt als in den ersten drei Anläufen: 2021 verlor das Team 1:3 gegen Zug, 2010 3:4 gegen Bern und 2008 2:4 gegen die ZSC Lions."

  • Krass, dann ist ja noch 1 Spiel offen von der Playoff Finalserie von 2021. Und niemand hat's gemerkt - einzigartig:

    "Noch immer ist unklar, ob diese Serie für Genf/Servette ein besseres Ende nimmt als in den ersten drei Anläufen: 2021 verlor das Team 1:3 gegen Zug, 2010 3:4 gegen Bern und 2008 2:4 gegen die ZSC Lions."

    Da gabs nur 3 Spiele

    Play-off-Final: Der EV Zug bezwingt Genf/Servette im dritten Finalspiel 5:1 – der Klub feiert den zweiten Meistertitel der Klubgeschichte

    Eishockey: Der EV Zug ist zum zweiten Mal Schweizer Meister
    Der EV Zug gewinnt gegen Genf/Servette auch die dritte Partie der Finalserie. Damit sind die Zuger erstmals seit 1998 wieder Schweizer Meister.
    www.nzz.ch
    • Offizieller Beitrag

    Da gabs nur 3 Spiele

    Play-off-Final: Der EV Zug bezwingt Genf/Servette im dritten Finalspiel 5:1 – der Klub feiert den zweiten Meistertitel der Klubgeschichte

    https://www.nzz.ch/sport/play-off…chte-ld.1624218

    Okay, dann haben die beiden Teams ja sogar noch ein Spiel mehr gespielt - denn die Zuger gewannen meines Wissens mit einem Sweep, d.h. 3:0 - noch krasser!

  • So ein Typ Richard, Scherwey, fehlt uns. Hatten wir ja mal mit Schrepfer und Klein… also einfach Leaderfiguren…


    Servette-Stürmer Tanner Richard - «Ich sehe nicht ein, weshalb ich freundlich sein soll»

    Servette-Stürmer Tanner Richard – «Ich sehe nicht ein, weshalb ich freundlich sein soll»
    Mit einem losen Mundwerk, den pointierten Kommentaren und seinem unermüdlichen Einsatz polarisiert er wie nur wenige. Nun will Tanner Richard mit Servette den…
    www.tagesanzeiger.ch

    «Ich sehe nicht ein, weshalb ich freundlich sein soll»

    Mit einem losen Mundwerk, den pointierten Kommentaren und seinem unermüdlichen Einsatz polarisiert er wie nur wenige. Nun will Tanner Richard mit Servette den Titel.

    Tanner Richard gehört zu den schillerndsten Figuren im Schweizer Eishockey. Der 30-Jährige trägt das Herz auf der Zunge. Was andere von ihm halten, kümmert ihn wenig. Der Stürmer ist authentisch, ehrlich und unverblümt. Auf dem Eis gilt er als König des Trash-Talks. Er sagt: «Nur wenn ich emotional voll dabei bin, kann ich meine Bestleistung abrufen. Beim Gegner habe ich keine Freunde, also sehe ich auch nicht ein, weshalb ich freundlich sein soll.»

    Wie das dann tönt, konnte man unlängst bei Mysports hören. Im Viertelfinal legte sich Richard mit Luganos Julian Walker an, verhöhnte ihn für dessen Einsätze bei den Ticino Rockets in der Swiss League. Gleichzeitig nannte er den erst 30-jährigen Trainer Luca Gianinazzi einen «fucking rookie». Doch um die Stimmung aufzulockern, lässt Richard auch auf der eigenen Bank mal einen Spruch fallen. «Je mehr er jemanden mag, umso mehr Sprüche teilt er aus», sagt der SCB-Stürmer Joël Vermin.

    Die beiden lernten sich in Nordamerika in der AHL bei Syracuse kennen, lebten drei Jahre in einer WG und stürmten bis Sommer 2022 zwei Saisons gemeinsam für Servette. Vermin sagt: «Tanner polarisiert, hat das Herz aber am rechten Fleck. Wir sind in Nordamerika beste Freunde geworden. Der Mannschaft gibt er Energie. Er kann sie auf dem Rücken tragen, ist ein Leader und ein Leitwolf. Er hat Mut und nimmt es auch mal mit den Fans auf.»

    «Wenn ich jetzt etwas sage, hasst mich wieder die ganze Schweiz.»
    Tanner Richard

    Unlängst nahm der kanadisch-schweizerische Doppelbürger die Lugano-Anhänger ins Visier, als diese Champagnergläser aufs Eis geworfen hatten. «Nur weil diese Leute für ein Ticket bezahlen, haben sie nicht das Recht, sich wie Zirkustiere zu benehmen», kritisierte Richard. Kleinlauter gab er sich am Donnerstag, als Biel das 2:2 aberkannt wurde und Becher aufs Eis geflogen kamen. «Wenn ich jetzt etwas sage, hasst mich wieder die ganze Schweiz. Deshalb formuliere ich es so: Mir wäre es lieber, wenn nichts aufs Eis geworfen würde.»

    Richard ist in Ontario, Kanada, geboren, aber in Rapperswil-Jona aufgewachsen. Vater Mike, beim ZSC liebevoll «Ritschi Baby» genannt, prägte das Schweizer Eishockey fast zwei Jahrzehnte lang, skorte für die Stadtzürcher, Olten und den SCRJ in 459 Partien 555 Punkte (240 Tore). Heute arbeitet er als Bodenleger. Drei Jahre nach seinem Karriereende im Jahr 2007 kam Richard junior im Alter von 17 Jahren zu seinem Debüt bei den Lakers, ehe er sich danach während sechs Saisons in Übersee versuchte und es bei Tampa Bay zu drei Einsätzen in der NHL brachte.

    Nicht ganz 100

    Tanners loses Mundwerk war nicht immer förderlich. Von der Sportschule flog er einst nicht wegen schlechter Noten, sondern weil er darauf geprägt war, alles besser zu wissen, er morgens nicht aus dem Bett kam und zu spät zum Unterricht erschien. Richard sagt, er habe viele Fehler gemacht und auf dem Eis lange von seinem Talent gelebt. Heute gibt er sich selbstkritisch, kennt auch keine Ausreden. Vor zwei Jahren spielte er im Final trotz verletzter Schambeinfuge. Davon gewusst haben nur die wenigsten seiner Teamkollegen. Die Verletzung sollte nicht als Grund für die mässigen Leistungen herhalten.

    Richard beschreibt sich als positiven, offenen Menschen. Nicht ganz 100 zwar, doch er möge den Kontakt zu den Mitmenschen. Er gibt sich nahbar, tauscht sich nach den Spielen in der Supporter-Bar mit Sponsoren aus, interessiert sich für ihr Leben. Einmal gab er auf dem Tresen seine Tanzkünste zum Besten. Mitten im Playoff und nach einem Sieg gegen den SCB. Ein Anwesender filmte die Szene. Das Video fand den Weg in die Öffentlichkeit, der Fall wurde breitgeschlagen. Dabei war es nicht der Alkohol, der Richard so ausgelassen feiern liess. Die Frohnatur tanzt und singt bei jeder Gelegenheit.

    «Ich erwarte von jedem Spieler, dass er sich steigert. Und das kann man auch von mir erwarten.»
    Tanner Richard

    Akzente setzt Richard heuer ausschliesslich auf dem Eis. Er führt sein Team als Topskorer an. Seine Punkteausbeute ist im Playoff stets höher als in der Qualifikation. Obwohl Richard beim 3:2-Erfolg in Biel durch sein konsequentes Nachsetzen den Shorthander von Daniel Winnik erst ermöglichte, verwies er hinterher auf andere. Die vierte Linie etwa, die mit zwei Toren den Unterschied ausgemacht habe. «Ich erwarte von jedem Spieler, dass er sich steigert. Und das kann man auch von mir erwarten», sagt der Mann, der seinen Hund Rappi taufte.

    Was läuft mit der Nationalmannschaft?

    Erst einmal nahm er an einer WM teil, 2017 in Deutschland und Frankreich. Die letzten Länderspiele liegen schon dreieinhalb Jahre zurück. Er verweist auf Nationaltrainer Patrick Fischer, sagt: «Ich mache das Kader nicht. Fischi weiss, was er tut. Er ist ein guter Coach und muss hinter seinem Kader stehen. Zudem interessiert mich der Final im Moment mehr.»

    2021 war Servette gegen Zug chancenlos, verlor die Best-of-5-Finalsserie 0:3. «Diese Niederlage tat zwei Jahre lang weh», gibt der Stürmer zu. Letzte Saison war Genf im Pre-Playoff an Lugano gescheitert. Das Sommertraining begann am 18. April, just am Tag des Finalauftakts. «Es war frustrierend, morgens im Kraftraum zu schuften und abends Zug und Zürich zuschauen zu müssen. Wir sagten uns, wohin die Reise in dieser Saison gehen soll. Nun sind wir so nah am Ziel, und trotzdem ist es noch ein weiter Weg.»

    2:2 steht es nach vier Partien. Der Final ist zu einer Best-of-3-Serie verkommen. Am Samstag steigt in Genf Spiel 5.

  • Bei Tanner habe ich immer gehofft, dass er den Weg nach Zürich finden würde wie sein Vater dazumal. Leider ist das nie eingetroffen und wir es wohl auch nie.

  • Aus der NZZ a/S

    «Genf hat keine einfachen Jahre hinter sich»
    Die Marke Servette stand für Chaos. Unter dem Genfer Geschäftsmann Didier Fischer ist im Eishockey und im Fussball die Stabilität zurück. Interview: Nicola Berger

    Im Januar 2018 stand Genf/Servette vor dem Ruin: Der kanadische Präsident Hugh Quennec konnte die Rechnungen nicht mehr bezahlen, es drohte die Insolvenz. Die Fondation 1890 um den Genevois Didier Fischer eilte zu Hilfe. Wie zuvor schon Quennec kontrolliert sie seither sowohl den HC Genf/Servette wie auch den Servette FC. Der Hockeyklub erreichte seit der Übernahme zweimal den Final, in der Corona-Saison 2020/21 und nun gegen den EHC Biel. Der Fussballklub ist unter Fischer aus der drittklassigen, semiprofessionellen Promotion League in die erweiterte Spitze der Super League zurückgekehrt und ins europäische Geschäft.

    Das für die Wiedererstarkung erforderliche Kapital stammt zu einem grossen Teil von der Fondation Hans Wilsdorf, der Stiftung des gleichnamigen verstorbenen Rolex-Gründers, die in Genf seit vielen Jahren mit nobler Verschwiegenheit, doch im grossen Stil in verschiedenen Bereichen Projekte subventioniert. Die Stiftung hält 100 Prozent der Aktien des hochprofitablen und nicht börsenkotierten Konzerns, es ist also etwas Kleingeld vorhanden. Die Les-Vernets-Halle, das aus der Zeit gefallene Heimstadion der Eishockey-Sektion, liegt sinnigerweise direkt neben dem Rolex-Hauptsitz und hat diese offizielle Postadresse: Rue Hans Wilsdorf 4.

    Seit dem Einstieg der Stiftung ist es mit den finanziellen Kapriolen, den drohenden In­solvenzen und Lizenzentzügen bei Servette vorbei. Gleichzeitig wachsen die Ambitionen: Im Eishockey will Servette nach 118 Jahren des Bestehens den ersten Meistertitel. Die letzte Meisterschaft im Fussball liegt 24 Jahre zurück, nun ist man in der Spitzengruppe.

    NZZ am Sonntag: Didier Fischer, Genf/Servette steht im Play-off-Final, der Servette FC belegt in der Meisterschaft Platz 2. Verwandelt sich Genf gerade in eine Sportstadt?

    Didier Fischer: Wissen Sie, die Welt verändert sich. Die jungen Leute von heute, die 20- bis 35-Jährigen, haben andere Prioritäten als die Generationen vor ihnen. Es geht nicht mehr in erster Linie um Geld und darum, ein Haus kaufen zu können. Die Work-Life-Balance ist wichtiger, zum Beispiel, Selbstverwirklichung, solche Dinge. Der Sport wird ebenfalls wichtiger, ein aktiver Lebensstil.

    Was heisst das für Genf?

    Wir haben in den zwei grossen Publikumssportarten, dem Fussball und dem Eishockey, je eine Lokomotive in der höchsten Liga, die dem Nachwuchs Perspektiven aufzeigt. Es gibt gerade Genferinnen und Genfer, die den Profisport neu für sich entdecken. Das ist schön zu sehen. Man darf nicht vergessen, dass wir im Fussball nach dem Konkurs von 2004 praktisch eine ganze Generation von Fans verloren haben. Aber wir wissen auch, dass wir uns noch lange nicht auf dem Level von Zürich oder Bern befinden, gerade was den Besucherschnitt angeht.

    Der Servette FC spielte kürzlich innert zehn Tagen zweimal gegen Lugano. Im verlorenen Cup-Halbfinal kamen 12 500 Zuschauer. Und danach in der Meisterschaft an einem Samstagabend noch 4140. Das charakterisiert Genf ziemlich gut, nicht?

    Es ist so: In Zürich, in Bern, in St. Gallen und Basel sind die Klubs kantonale Institutionen. Man kommt vom Land in die Stadt und stellt sich hinter seinen Klub. Das gibt es in Genf nicht, wir sind kein ruraler Kanton. Wir sind eine internationale, multikulturelle Metropole mit sehr vielen Möglichkeiten, was die Abendgestaltung angeht. Natürlich gibt es hier Sportinteressierte, aber diese Basis, dieser Kern, das sind 20 000, vielleicht 30 000 Menschen. Da stösst man an Grenzen.

    Seit dem Cup-Sieg der Fussballer von 2001 hat die Stadt keinen Titel mehr feiern können. Spüren Sie den Hunger des Publikums?

    Ja. Genf hat keine einfachen Jahre hinter sich. Ich will Sie nicht mit unseren lokalen Sorgen langweilen, aber es gab zum Beispiel die Affäre um den ehemaligen Genfer Staatsrat Pierre Maudet. Als ich während der Play-off-Finalserie in Biel war, sagte man mir dort: «Genf, das ist die Stadt der Mafia, oder?»

    Das muss schmerzen.

    So schlimm ist es nicht, aber der Stolz ist schon ein bisschen angeknackst. Es gab den Konkurs des Servette FC, die finanziellen Probleme der beiden Klubs. Der Hockeyklub stand 2018 vor der Insolvenz, ehe wir ihn übernahmen. Was den Sport angeht, haben die Genfer für ein paar Jahre ihre Identität verloren. Bevor wir 2015 den Fussballklub retteten, trugen die Jugendlichen in den Gassen die Trikots von Manchester United und Barcelona. Das hat mich geschmerzt. Heute sind es wieder vor allem die Farben von Servette. Da ist etwas passiert, Servette ist wieder eine Marke, die positiv assoziiert wird. Ein Meistertitel gäbe den Leuten hier etwas, worauf sie stolz sein können. Darauf arbeiten wir hin.

    Im Eishockey wäre der Titelgewinn keine Über­raschung, Sie stellen eine relativ teure Mannschaft mit sechs Weltklasse-Ausländern.

    Also billig ist sie nicht, das stimmt. Aber wir haben uns diese finanziellen Möglichkeiten erarbeitet, das ist nicht von heute auf morgen geschehen. Wir verstecken unsere Ambitionen nicht. Und wenn man eine Chance sieht, muss man den Mut haben anzugreifen. Aber Geld ist nicht alles im Sport, sonst hätte Paris Saint-Germain längst die Champions League gewonnen.

    Ihre von der Fondation Hans Wilsdorf alimentierte Stiftung «Fondation 1890» stellt drei Sektionen, dem Fussball, Eishockey und auch dem Rugby Defizitgarantien aus. Wann können die Klubs selbsttragend ­operieren?

    Das ist von Saison zu Saison verschieden. Im Eishockey wären wir selbsttragend, hätten wir eine neue Halle, da fehlt nicht viel. Die Prozesse funktionieren gut, aber es gibt in Les Vernets, gerade was die Gastronomie angeht, Limiten – es gibt zum Beispiel in der ganzen Halle keine Küche. Das bedeutet, dass wir einen grossen Aufwand betreiben müssen.

    Wie sieht es im Fussball aus?

    Wir haben im ersten Jahr in der Promotion League drei Millionen Franken verloren. In den letzten zwei Jahren war das Defizit klein. In dieser Saison werden wir dank einigen Spielerverkäufen einen Gewinn schreiben. Wir haben, was das Budget angeht, aber auch noch Luft nach oben, es gibt viel Geld in Genf. Die Frage lässt sich deshalb nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich lässt sich festhalten: Der Betrag, den wir deckeln, beläuft sich meistens auf einen Wert von 10 bis 30 Prozent der Budgets.

    Sie wünschen sich eine neue Eishockeyhalle. Mehrere Projekte sind gescheitert, der Fussballklub bekundet grosse Mühe, eine Fläche für ein Trainingszentrum zu finden. Politisch scheint der Sport weiterhin einen schweren Stand zu haben.

    Wir müssen mehr Geduld haben, als uns lieb ist. Es gibt viele Leute und Gremien, die mitreden. Was die Halle angeht, bin ich immer noch zuversichtlich, dass sie 2028 steht.

    Wie oft treten Investoren mit Übernahme­angeboten an Sie heran?

    Immer wieder. Es gibt regelmässig ­Anfragen von diesen amerikanischen ­Hedge-Fund-Firmen, die schon Klubs in halb Europa besitzen. Auch aus Asien gibt es Interesse. Unsere Statuten schliessen einen Verkauf nicht kategorisch aus. Aber heute ist das überhaupt kein Thema. Wir merken, dass wir als «Groupe Grenat» für Partner immer interessanter werden. Also für Firmen, die bei all unseren Teams einsteigen wollen. Das wird uns neue ­Möglichkeiten eröffnen.

    Der Hockeyklub befindet sich in einem erbitterten Rechtsstreit mit dem im Sommer 2020 fristlos entlassenen Ex-Trainer und Sportchef Chris McSorley. Die Streitsumme beträgt 7,6 Millionen Franken, bereitet Ihnen der Fall Sorgen?

    Es handelt sich um ein laufendes Verfahren, deshalb kann ich dazu nicht im Detail Stellung nehmen. Nur so viel: Ich vertraue darauf, dass die Justiz die Faktenlage richtig erkennt.

    Im Fussball wird zum Saisonende der Trainer Alain Geiger durch René Weiler ersetzt. Auch der Sportchef Philippe Senderos und der Geschäftsführer Richard Feuz sind nicht mehr im Amt. Das sind viele Wechsel für eine ­Mannschaft, die auf Platz 2 liegt.

    Schauen Sie, es ist so: In der Wirtschaft kommt für eine Firma irgendwann der Moment, an dem man eine Maschine austauscht. Um besser, schneller, kostengünstiger, effizienter zu produzieren – was auch immer. Im Sport gibt es keine Maschinen, also tauscht man, um Fortschritte zu machen, hin und wieder die Menschen aus. Natürlich in der Hoffnung weiterzukommen. Wir hatten mit Alain Geiger fünf sehr erfolgreiche Jahre. Wir haben nicht aus einer Not heraus gehandelt, sondern weil wir der ­Überzeugung sind, dass es jetzt einen Schnitt braucht. Es ist immer besser, wenn man ­agieren kann, als wenn man reagieren muss. Wir haben fast 500 Mitarbeiter, die unter dem Servette-Dach arbeiten. Da gehört Fluktuation dazu.

  • Die Aufstockung der Ausländer hat das Schweizer Eishockey grundlegend verändert – niemand hat das besser verstanden als Genf/Servette, das vor dem Titelgewinn steht

    Eishockey: Genf/Servette fehlt im Final gegen Biel noch ein Sieg
    Nur noch ein Sieg fehlt den Genfern zum ersten Meistertitel ihrer Klubgeschichte. In der Play-off-Finalserie gegen Biel liegen die Vorteile auch darum bei…
    www.nzz.ch

    Die Aufstockung der Ausländer hat das Schweizer Eishockey grundlegend verändert – niemand hat das besser verstanden als Genf/Servette, das vor dem Titelgewinn steht

    Nur noch ein Sieg fehlt den Genfern zum ersten Meistertitel ihrer Klubgeschichte. In der Play-off-Finalserie gegen Biel liegen die Vorteile auch darum bei ihnen, weil ihre ausländischen Spieler in der Offensive so produktiv sind.

    Mit 7:1 zerzauste Genf/Servette am Samstagabend den für einmal überforderten EHC Biel. Drei Tore und sechs Skorerpunkte steuerten in der siegreichen Mannschaft ausländische Spieler bei. In fünf Duellen in diesem Play-off-Final haben die Servette-Ausländer 16 Skorerpunkte produziert, jene von Biel deren 8.

    Bevor die Saison begann, im September, hatte es nicht viele Gewissheiten gegeben. Aber eine war: Servette hat die besten und die teuersten Ausländer. Nach dem Aufstieg des EHC Kloten ist das Kontingent für ausländische Spieler von vier auf sechs pro Team angehoben worden. Die Erhöhung hat einiges verändert in der National League, sie wurde besser und ausgeglichener.

    Servette ist für Schweizer Top-Spieler wenig attraktiv, für Ausländer dafür umso mehr

    Manche Klubs nutzten die zusätzlichen Plätze, um Ergänzungsspieler zu verpflichten. Servette hingegen holte Teemu Hartikainen, einen finnischen Olympiasieger und Weltmeister, der kurzfristig zu haben war, weil er nicht weiter im Land des Kriegstreibers Russland arbeiten wollte. Und Linus Omark, einen ehemaligen Topskorer der Schweizer Liga.

    Das Sextett bei Servette wird komplettiert von Henrik Tömmernes, dem besten Verteidiger der Liga. Vom Stürmer Valtteri Filppula, dem einzigen Finnen im «Triple Gold Club», in den nur aufgenommen wird, wer mit dem Stanley-Cup auch Olympia- und WM-Gold gewonnen hat. Von Sami Vatanen, einem der elegantesten, kreativsten Abwehrspieler Europas. Von Daniel Winnik, einer kanadischen Dampfwalze mit dem Erfahrungsschatz von mehr als 850 NHL-Partien. Und im Fall der Fälle steht mit dem Franzosen Yohann Auvitu als Ersatz immerhin ein Verteidiger parat, der ebenfalls NHL-erprobt ist.

    Das sind allesamt kostspielige Akteure. Aber die Investitionen haben sich ausbezahlt, sie könnten bereits am Dienstag in Biel mit dem ersten Meistertitel der Klubgeschichte belohnt werden. Einer, der seit mehr als zwei Jahrzehnten als Manager im Schweizer Eishockey unterwegs ist, sagt, es sei möglich, in dieser Meisterschaft den Titel zu kaufen. Wer genug ins Kader investiere, werde Meister. Genau das habe Servette anzustreben versucht.

    Es ist kein Zufall, dass Servette in finanzieller Hinsicht die Muskeln auf dem Ausländermarkt hat spielen lassen. Der 2020 als Nachfolger von Chris McSorley eingesetzte Sportchef Marc Gautschi hat in den letzten Jahren immer wieder darüber gesprochen, wie schwierig es für Servette sei, auswärtige Schweizer Nationalspieler von einem Wechsel nach Genf zu überzeugen. Die Infrastruktur ist mies, die Sprache für einen Deutschschweizer etwas kurlig, der Steuersatz hoch. Wenn einer Familie in Bern oder Zürich hat, gibt es wenig Gründe, nach Genf zu ziehen. Zuletzt musste Servette sogar für den Viertlinienstürmer Alessio Bertaggia zu viel zahlen, um von ihm den Zuschlag zu erhalten.

    Aus der Perspektive eines Ausländers mag sich die Situation anders darstellen, etwa so: Genf ist eine attraktive Stadt, der Flughafen nahe, der Lohn kommt pünktlich, und die Kinder können in eine internationale Schule – was will man mehr?

    Didier Fischer, der starke Mann bei Servette, vertritt das Mantra, dass man sich stets so viel unternehmerische Flexibilität bewahren müsse, dass man im richtigen Moment zuschlagen könne. Er und Gautschi erkannten schnell, dass in der Saison 2022/23 für Servette die Stunde schlagen muss.

    Der EV Zug, von Fischer zuletzt etwas überzeichnet als «Bayern München des Eishockeys» apostrophiert, wirkte nach zwei Meistertiteln in Folge satt und müde. Der ZSC konnte den Abgang von Denis Malgin nicht kompensieren und war zu stark mit sich beschäftigt. Bern, Gottéron, Lugano und Lausanne sparten bei den Ausländern und zahlten dafür einen hohen Preis.

    Niemand sonst spult auch nur annähernd ein solches Pensum ab wie Henrik Tömmernes

    Vor allem aber läuft Servette die Zeit davon. Nur Gottéron stellt ein noch älteres Team, der Abwehrchef Tömmernes wird sich nach dem Saisonende in die Heimat verabschieden, er wechselt zu Frölunda. Als er seinen Abgang im Januar bekanntgab, schrieb er in einem Statement, es sei der Moment gekommen, um nach Hause zurückzukehren. Doch bevor es so weit sei, wolle er mit einem Titel Adieu sagen.

    Es fehlt nur noch ein Sieg für dieses Abschiedsgeschenk, diesen würdigen Schlusspunkt für sechs phänomenale Jahre, in denen Tömmernes Grenzen verschoben hat. In diesem Play-off steht er durchschnittlich wieder 27:30 Minuten pro Partie auf dem Eis. Niemand sonst spult auch nur annähernd ein solches Pensum ab.

    Möglicherweise wird auch Omark bald nach Schweden wechseln, trotz einem weiterlaufenden Vertrag in Genf. Filppula ist im März 39 Jahre alt geworden, bei all seiner Klasse und Übersicht wird er nicht ewig die Beine für das enorme Tempo der National League haben.

    Es ist darum bei Servette eine Art Jetzt-oder-nie-Mentalität auszumachen, während der ganzen Saison schon. Der Trainer Jan Cadieux hat seinem Kollektiv gekonnt vermittelt, dass sich eine möglicherweise einmalige Chance bietet. Auch Cadieux, 43, kann Geschichte schreiben, denn Schweizer Meistertrainer sind eine Rarität. Im Play-off-Zeitalter beschränkt sich der Zirkel auf den sechsfachen Champion Arno Del Curto und auf Lars Leuenberger (2016, SC Bern) – sofern man die eingebürgerten Kanadier Kent Ruhnke und Hans Kossmann in Klammern setzt, Männer, die das Hockey-ABC in Übersee erlernt haben.

    Vielleicht kann sich das zähe, tapfere Biel noch einmal aufbäumen. Aber es gibt keine zwei Meinungen darüber, wer in dieser Finalserie bisher die bessere, konstantere Mannschaft war – und über die stärkeren Ausländer verfügte

  • Im Gegensatz zum Gegränne in den Medien und gewissen Exponenten des Verbandes werden die Ausländer - mit einer Ausnahme - nicht "die Jungen" verdrängen oder den 0815-CH-Nati-A-Spieler, sondern die CH-Spieler in den höheren Sphären der Lohnhierarchie. Zumindest bei den Genfern liefern die teuren Ausländer auch ab, während die teuren CH-Spieler praktisch in keinem Team wirklich zu überzeugen vermochten oder den berühmten Unterschied ausmachen konnten. Das wird bei den Sportchefs etwas auslösen, wenn es um Vertragslaufzeiten und Saläre bei der Business-Class der CH-Spieler geht.

    Zugeben muss man natürlich, dass Ausländer mit dieser Qualität entsprechend forciert werden, und auch bei Genf sind etwa Tanner Richard oder Praplan eher gute Ergänzungen zum ausländischen Starensemble. Selbst für gute CH-Spieler bleibt daher weniger Eiszeit übrig. Andererseits sind dem Forcieren des ausländischen Personals auch gewisse Grenzen gesetzt, und nur damit erreicht man am Ende auch nicht allzu viel. Dass die gutbezahlte Gilde der CH-Spieler der obersten Lohnkategorie deshalb in Schlüsselmomenten zu wenig Einsätze hätte, ist eine übertriebene Darstellung.

    Kritischer wird es für die Goalis. Wer nicht gerade das Glück hat, einen heimischen Könner im Kasten zu haben, wird sich für so eine Schlüsselposition bestmöglich ausrüsten wollen. Dort dürfte es für den Nachwuchs schwierig werden, sollte der "Reifungsprozess" länger dauern.

    Mit Blick auf Kloten und Servette lässt sich das Fazit ziehen, dass man erstaunlich weit kommen kann, wenn man bei den Ausländern nicht daneben langt, und ansonsten nicht gerade vom Verletzungspech verfolgt wird. Bei Servette wurde spekuliert, dass allenfalls die Torhüterposition ein Schwachpunkt sein könnte. Mayer ist sicher kein schlechter Torwart, geniesst aber auch nicht gerade Star-Status. Bisher aber ohne negative Auswirkungen, und von gröberen Flops hat man auch noch nichts gehört. Klaus Zaugg kann also vorderhand seinen Standard-Textbaustein noch nicht bringen, in dem er alles am Goali festmacht, und alles andere ignoriert.

  • Mit Blick auf Kloten und Servette lässt sich das Fazit ziehen, dass man erstaunlich weit kommen kann, wenn man bei den Ausländern nicht daneben langt, und ansonsten nicht gerade vom Verletzungspech verfolgt wird. Bei Servette wurde spekuliert, dass allenfalls die Torhüterposition ein Schwachpunkt sein könnte. Mayer ist sicher kein schlechter Torwart, geniesst aber auch nicht gerade Star-Status. Bisher aber ohne negative Auswirkungen, und von gröberen Flops hat man auch noch nichts gehört. Klaus Zaugg kann also vorderhand seinen Standard-Textbaustein noch nicht bringen, in dem er alles am Goali festmacht, und alles andere ignoriert.

    Hab die Statistiken nicht angeschaut und auch kaum ein Finalspiel 2023 gesehen, aber ich vermute mal der Säteri und JvP hatten auch einiges mehr zu tun als Mayer.
    Dem Mayer ist es teilweise einfach zu wohl in der Kiste und seinen obligaten Aussetzer mit dem Stock (meist bei einem Ausflug hinters Tor) hatte er eigentlich in jedem Spiel, vermute mal wird im Finale nicht anders sein. Abgesehen von seinen Stockfehlern und Ausflügen gehört er in der Schweiz zu den Top 5-7 schweizer Torhüter.

    Junge Schweizer Torhüter kann man gut im 50/50, 60/40 oder 70/30 Pensum ein- und aufbauen (je nach Vertrag).

    J. Meier beim ZSC wird diese Saison seine Chancen erhalten, wenn Trainer/Staff dies auch möchten/sehen.
    Verletzungen der Nr.1 oder Nr.2 hat es ja auch diese Saison mehrfach gegeben.

    Hrubec war Top und wird auch wichtig in den Trainings, gerade für die jungen Torhüter wie Waeber und Meier es sind.

    Mit Hrubec versuchen zu verlängern wäre bei mir nach der Suche von neuen Ausländern/Schweizern oberste Priorität.

    Russki standart!!

  • Im Gegensatz zum Gegränne in den Medien und gewissen Exponenten des Verbandes werden die Ausländer - mit einer Ausnahme - nicht "die Jungen" verdrängen oder den 0815-CH-Nati-A-Spieler, sondern die CH-Spieler in den höheren Sphären der Lohnhierarchie.

    Das sehe ich anders. Hätte es die Erhöhung nicht gegeben, wäre diese Saison Waeber im Tor gestanden und im Sturm hätte ein Sopa/Baechler/Truog/Diem gespielt. Es hätte nicht Ghetto,/D.H. aus K./Bodenmann getroffen.

  • Das sehe ich anders. Hätte es die Erhöhung nicht gegeben, wäre diese Saison Waeber im Tor gestanden und im Sturm hätte ein Sopa/Baechler/Truog/Diem gespielt. Es hätte nicht Ghetto,/D.H. aus K./Bodenmann getroffen

    Mehr Imports erhöht den Druck generell auf die CH Spieler, die Nachfrage sinkt, der einseitige Arbeitnehmermarkt von CHs wird relativiert (was ich klar positiv sehe). Aus meiner Sicht gibt es eine Verschiebung der Lohnkosten zu Ungunsten der einheimischen, da ein Top Import mehr bewirkt.

  • Hab die Statistiken nicht angeschaut und auch kaum ein Finalspiel 2023 gesehen, aber ich vermute mal der Säteri und JvP hatten auch einiges mehr zu tun als Mayer.
    Dem Mayer ist es teilweise einfach zu wohl in der Kiste und seinen obligaten Aussetzer mit dem Stock (meist bei einem Ausflug hinters Tor) hatte er eigentlich in jedem Spiel, vermute mal wird im Finale nicht anders sein. Abgesehen von seinen Stockfehlern und Ausflügen gehört er in der Schweiz zu den Top 5-7 schweizer Torhüter.

    Junge Schweizer Torhüter kann man gut im 50/50, 60/40 oder 70/30 Pensum ein- und aufbauen (je nach Vertrag).

    J. Meier beim ZSC wird diese Saison seine Chancen erhalten, wenn Trainer/Staff dies auch möchten/sehen.
    Verletzungen der Nr.1 oder Nr.2 hat es ja auch diese Saison mehrfach gegeben.

    Hrubec war Top und wird auch wichtig in den Trainings, gerade für die jungen Torhüter wie Waeber und Meier es sind.

    Mit Hrubec versuchen zu verlängern wäre bei mir nach der Suche von neuen Ausländern/Schweizern oberste Priorität.

    Mayer spielt die Serie seines Lebens. Er ist deutlich besser als die beiden so hochgelobten Bieler Goalies. Säteri zeigt sogar deutlich nerven. Hat aber auch weniger zu tun, weil Genf das Bieler Spiel hervorragend gelesen hat. Zudem nahm die 4. Linie von Genf immer mehr Schwung auf. Ist ganz klar aktuell der Faktor.


    Was beide Teams wohl verfolgen wird. Haben Sie in der nächsten Saison auch die Chance auf einen Titel ?

    Genf

    - Tömmernes weg

    - Omark weg

    - Winnik wird 38 ig / Pouliot wird 37 ig / Filipula wird 39 ig / Jacquement 35 ig

    Biel

    - Forster 40ig / Grossmann 35ig / Schneeberger 34ig/Brunner 37ig / Hofer 32ig/Rajala 32ig / Salinen 32ig/ Cunti 33ig/Froideveaux 34ig/Haas 31ig

    Ich weiss. Je älter desto besser. Beide sind aber wohl auf dem absouten Zenith. Sind beide jetzt nicht gerade die Jungbrunnen der Liga. Wir haben übrigens trotz allen Unkenrufen die zweitjüngste Mannschaft der Liga.

    Sprich Genf wird nochmals in die Imports investieren (weil es schwierig sei gute CH-Spieler nach Genf zu lotsen) und bei Huttu 2 gibt es im Grunde altersmässig sehr viele Baustellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Blackstar (24. April 2023 um 11:55)

  • Froideveaux wirst du nach dieser Saison nicht mehr in der NLA sehen, Karriereende.

    Biel-Star Froidevaux tritt Ende Saison zurück
    Etienne Froidevaux (33) beendet seine Karriere nach dieser Saison. Der Biel-Stürmer verkündet diesen Entscheid in den sozialen Medien.
    www.blick.ch

    Was hat es eigentlich mit deinem Huttu-2-Witz bei Biel ansich?


    Ist das eine Anspielung an die Huttwil Helvetics die KHL und der vorhandenen Kohle dort? War irgendwie 2010 - 2013 rum.

    Verstehe den Gag irgendwie nicht :nixwiss:

    Russki standart!!

  • Unsere Freunde aus Senf haben den ersten Matchpuck versiebt. Habe das Spiel nicht gesehen. Aber da haben doch auch etwas die Hände gezittert (lese ich).

    Jetzt die Belle. Tippe immer noch auf Genf. Sind zu Hause nochmals stärker als auswärts.

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