- Offizieller Beitrag
Rodriguez: FCZ wartet auf Zusage von Wolfsburg
Von Peter M. Birrer
Der 19-Jährige soll einen Vertrag bis 2016 erhalten. Drei weitere Zürcher zieht es ebenfalls ins Ausland.
Felix Magath ist Trainer des VfL Wolfsburg, aber auch Geschäftsführer und damit Chef-Einkäufer. Als der 58-Jährige gestern um 17 Uhr mit seiner Mannschaft in die Vorbereitung startete, waren bereits drei Neue dabei. Genug ist das für Magath indes bei weitem nicht. Der Nächste, den er am liebsten heute vorstellen würde, heisst Ricardo Rodriguez, der 19-jährige Aufsteiger vom FC Zürich. «Wir werden weitere Spieler verpflichten», bestätigte Magath nach dem ersten Training nur, zeigte aber keine Lust, auf einzelne Personalien einzugehen: «Solange nichts perfekt ist, äussere ich mich nicht zu Namen.»
Mit Rodriguez haben sich die Wolfsburger geeinigt. Jetzt müssen sie dem FCZ nur noch signalisieren, dass sie die Forderung erfüllen, also: rund 8,5 Millionen Euro überweisen. Das dürfte für den Klub im Besitz des VW-Konzerns kein unlösbares Problem sein. Läuft alles nach Plan, wird Rodriguez heute für die medizinischen Untersuchungen nach Niedersachsen reisen, beim Tabellenzwölften einen Vertrag bis 2016 unterschreiben und am Samstag ins Trainingslager nach Dubai mitfliegen. Der vierfache Nationalspieler wäre beim Meister von 2009 der dritte Schweizer neben Diego Benaglio und Marwin Hitz.
Mehmedi: Ja zu Dynamo Kiew?
Vor dem Absprung steht auch Admir Mehmedi. Der 20-jährige Stürmer könnte den FCZ Richtung Kiew verlassen. Dynamo, 13-facher Landesmeister und finanzkräftiger Leader in der ukrainischen Premier-Liga, hat die Verhandlungen mit den Zürchern abgeschlossen und Mehmedi ein lukratives Angebot vorgelegt. Der siebenfache Nationalspieler muss nun entscheiden, ob er sofort in die Ukraine wechseln will.
Dusan Djuric, der seit Januar 2008 in 105 Super-League-Partien für den FCZ 25 Tore erzielte, zieht es ebenfalls weg. Interesse am 27-jährigen Schweden zeigen vier Vereine, vornehmlich aus der französischen Ligue 1. Und schliesslich könnte Philippe Koch demnächst aus seinem bis 2014 befristeten Vertrag aussteigen. Für den U-21-Nationalspieler liegt ein konkretes Angebot vor – allerdings nicht wie kolportiert aus England, sondern aus Deutschland.
Möglicherweise verliert der FCZ also in der Winterpause gleich ein Quartett. Präsident Ancillo Canepa bemüht sich trotzdem demonstrativ um Gelassenheit. «Wir sitzen immer noch am Steuer und sind nicht gezwungen, jemanden abzugeben», sagt er, «wenn wir in einen Wechsel einwilligen, muss er nicht nur für den Spieler oder den neuen Klub Sinn machen, sondern auch für uns.»
Der FCZ startet morgen um 10 Uhr in die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte. Bis gestern Abend ging Sportchef Fredy Bickel davon aus, dass einzig die Brüder Koch sowie Barmettler fehlen, die in den WK eingerückt sind. Ausserdem weilt das Duo Chermiti/Chikhaoui in Tunesien, um mit ihrer Nationalmannschaft den Afrika-Cup (21. Januar bis 12. Februar) vorzubereiten. Dass kurzfristig weitere Abmeldungen hinzukommen können, darauf macht sich Bickel aber gefasst, schliesslich ist wieder einmal Transferzeit. Und darum sagt er: «Ich bin nicht nervös. Was immer passiert, wir sind vorbereitet.»