• Reto Berra brillierte bei seinem Debut in der NHL mit einer ganz starken Leistung, Calgary gewann überraschend 3:2 nach Verlängerung bei Chicago.

    Reto Berra parierte gegen Chicago 42 von 44 Schüssen, was einer Fangquote von 95.50 % entspricht.

    Als Belohnung für diese starke Leistung wurde er zum besten Spieler der Partie gewählt.

    Sven Bärtschi erhielt 13:12 Eiszeit und beendete die Partie mit einer ausgeglichenen Bilanz.

    Mit Nino Niederreiter brillierte ein weiterer Schweizer Spieler, Minnesota gewann zu Hause 4:0 gegen die New Jersey Devils und Niederreiter konnte sich gleich drei Assist gutschreiben lassen, einzig beim 2:0 seiner Mannschaft hatte er den Stock nicht im Spiel.

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Benny

    Reto Berra hext in seinem ersten Meisterschaftsspiel seine Flames zu einem 2:3 Overtime Auswärtssieg in Chicago gegen die Blackhawks. Seine Fang-Quote: 0.955! Berra = Best Player.

    Congrats!

    http://www.nhl.com/gamecenter/en/recap?id=2013020213

    Tja, so kann's gehen! Vom sehr jungen Sulo-Ersatz, welcher uns den Titel gekostet hat (w/Sulos Verletzung musste er die Serie zu Ende spielen und war dem Druck und der Anforderung bei Weitem nicht gewachsen), über den 2. Sieger bei Davos (Berra + Genoni starteten als "gleichberechigte Goalies", Genoni gewann den Kampf um die Nr.1 bei Arno), anschliessend bei Biel zum Hero geworden und jetzt in seinem 1.NHL Spiel quasi "best player" geworden -- chapeau!!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von ZSColin


    Tja, so kann's gehen! Vom sehr jungen Sulo-Ersatz, welcher uns den Titel gekostet hat (w/Sulos Verletzung musste er die Serie zu Ende spielen und war dem Druck und der Anforderung bei Weitem nicht gewachsen), über den 2. Sieger bei Davos (Berra + Genoni starteten als "gleichberechigte Goalies", Genoni gewann den Kampf um die Nr.1 bei Arno), anschliessend bei Biel zum Hero geworden und jetzt in seinem 1.NHL Spiel quasi "best player" geworden -- chapeau!!

    Torhüter reifen wie guter Wein: Langsam!

    Ich hätte es ihm (ehrlicherweise) zu ZSC/Davos Zeiten nicht zugetraut!

    Niederreiter übrigens mit dem 3. Star in seinem Game.

    Über Brunner und Streit wird wohl diese Saison nicht viel zu berichten sein, dümpeln am Ende der Liga rum.

    Tampa die Nummer 2 im Osten :cool: :geil:

    • Offizieller Beitrag

    Eine NHL Zwischenbilanz

    Die NHL läuft auf vollen Touren. Alle Teams haben mindestens ein Dutzend Matches ausgetragen. Aber noch ist bei keinem Team auch nur ein Fünftel des Qualifikationspensums abgespult. Eine erste Standortbestimmung zeigt sicher Trends auf, aber voreilige Schlüsse können wohl kaum gezogen werden.

    Gerangel in der „Atlantic Division“
    Die Detroit Red Wings wurden ja neu in diese Gruppe eingeteilt. Nach der letztjährigen eindrücklichen Halbfinalserie gegen den nachmaligen Stanleycupsieger Chicago Blackhawks war männiglich gespannt auf ihr Abschneiden mit den Clubs im Osten. Es zeigte sich schnell, dass verschiedene Teams Ansprüche auf die 4 Playoffplätze stellen.

    Die Tampa Bay Lightning liegen derzeit mit einem Spiel weniger als die Toronto Maple Leafs und die Red Wings an der Tabellenspitze. Ihr Trumpf Puur Vincent Lecavalier wechselte zu den Philadelphia Flyers und siehe da, auch ohne ihre Nummer 4 und Captain lief es wie geschmiert. Ihre beiden Snipers Martin St. Louis und Steven Stamkos skoren regelmässig. Bishop im Tor hat sein Selbstvertrauen mittlerweile voll und ganz gewonnen und spielt starke Partien. Die Bolts werden sich gesagt haben, dass man schnell viele Punkte gewinnen will, um möglichst lange im Rennen um die goldenen PO Plätze dabei zu sein. Momentan sieht es tatsächlich gut aus. Weiter so! So haben Larry und Bea die Möglichkeit Spitzenpartien live verfolgen zu können.

    Toronto startete ebenfalls sehr stark. Statt Luongo (von Vancouver) holten sie Bernier von den Kings als Unterstützung für ihren Standardgoalie James Reimer. Und dies ganz sicher für wesentlich weniger Dollar$. Beide Torhüter kamen regelmässig zum Einsatz und der eine scheint den anderen zu noch besseren Leistungen anzustacheln. Die Torhüter sind für die Leafs sicher so eine Art Lebensversicherung. Beide weisen hervorragende Fangquoten, weit über 90 % auf! 11 gewonnene Spiele stehen nur 4 Niederlagen gegenüber. Phil Kessel ihr Starforward steht bereits mit 18 Skorerpunkten zubuche (9 Tore und 9 Assists). Zu erwähnen vielleicht noch die gut gelungene Integration von Stanleycup Sieger Dave Bolland. Van Riemsdyk, Kadri, Lupul still going strong.

    Auf Platz 3 die erwartet starke Leistung der erwähnten Detroit Red Wings. Auch sie totalisieren, wie Tampa Bay und Toronto 20 Punkte. Den Löwenanteil ihrer Skorerpunkte gehen auf das Trio Datsyuk, Zetterberg und den Ex-Ottawa Captain und Oldie Daniel Alfredsson. Hinten die gewohnt sichere Abwehr inklusive Goalie Jimmy Howard. Alles andere als eine PO Quali wäre eine Überraschung.

    Auf dem 4. Rang liegen die letztjährigen Stanleycup Finalisten, die Boston Bruins. Jagr wurde durch Iginla ersetzt, Loui Eriksson, der schwedische Weltmeister kam von Dallas und Horton wechselte zu Columbus und Tyler Seguin wurde nach Dallas getradet. Schlagkraft etwas schwächer oder eventuell knapp gehalten, könnte man bilanzieren. Mit den Bruins ist allerdings ganz sicher wieder zu rechnen.

    Wenn nun diese 4 erwähnten Teams die Playoffs schaffen würden, wäre die kanadischen Teams von Montreal (derzeit punktgleich mit Boston, 16 Punkte) und Ottawa (4 Punkte Rückstand) out of the race. Bei den Montreal Canadians sucht man vergeblich eine gewisse Konstanz. Dies obwohl Raffael Diaz in der Verteidigung und im Powerplay durchaus gute Firgur macht. Bei den Senators zeigt die Formkurve momentan eher etwas nach unten. Wird schwierig für beide, aber es besteht durchaus gleichwohl eine realistische Chance, die PO zu schaffen. Man denke nur an eine Schwächeperiode bei einem der Top-4 Teams. Und eben, es werden ja 82 Matches gespielt, ehe der Ernst des NHL Eishockeylebens beginnt!

    Die Florida Panthers liegen auf dem 7. Platz mit 7 Punkten Rückstand auf den PO Strich. 3 Siege, stehen 11 Niederlagen gegenüber, wovon 3 nach unentschiedenem Spielstand nach 60 Spielminuten. Für die Buffalo Sabres sieht’s bereits ziemlich hoffnungslos aus. Sie bilden mit bislang erst 2 Siegen den Bodensatz der gesamten Liga. Ihr bester Spieler, der Österreicher mit tschechisch/slowakischen Eltern, Thomas Vanek, wurde zu den New York Islanders verschoben. Dafür erhielten sie mit Matt Moulson einen geringeren Gegenwert. Allerdings scheinen sie bereits mit der Neuformierung ihres Teams beschäftigt zu sein und lösten zusätzlich noch 2 Ziehungsrechte von den Islanders.

    Ein ‚Primus inter pares‘ und 7 Mitläufer in der „Metropolitan Division“?
    In dieser Gruppe schälte sich bereits ein Favorit heraus: Die Pittsburgh Penguins stehen etwas wie alleine auf weiter Flur an der Spitze des 8er Feldes. 11 Siege stehen 4 Niederlagen gegenüber. Der Vorsprung auf die nächstfolgenden Mannschaften beträgt 7 Punkte (NY Islanders) und 8 (auf die Washington Caps). Die Sturmlinie mit Sidney Crosby, Chris Kunitz und Pascal Dupuis ist momentan das Mass der Dinge. Evgeni Malkin und Jussi Jokinen folgen mit fast ebenso guten Skorerwerten. Im Tor scheint Marc-André Fleury sein Selbstvertrauen wieder gefunden zu haben und blieb bislang untadelig. Die Qualifikation scheint für die Pinguine unter den gegebenen Umständen ein besseres Training mit Matchpraxis, bzw. eine Trainings-Vorbereitung für die PO zu werden.

    Die New York Islanders haben die Saison begonnen wie immer. Sie sind ihrem Ruf gerecht geblieben, dass bei ihnen die einzige Konstanz die Inkonstanz ist! Achterbahn rauf, dann wieder runter. Und wieder rauf und wieder runter. Seit dem Transfer-Zuzug von Thomas Vanek, bzw. seit ihren letzten beiden Spielen allerdings, die sie beide nach attraktivem und engagiertem Spiel gewannen, folgt nun vielleicht die Schönwetterperiode. Im nächsten Spiel geht’s just gegen den Tabellennachbarn Washington. Aufgrund der schwächelnden Konkurrenz in dieser Gruppe sollten die Isles die Playoffs schaffen. Goalie Nabokov und sein Backup Poulin weisen beide gute Fangquoten auf. In der Regel ist auf die beiden Verlass. John Tavares, Kyle Okposo und der Däne Frans Nielsen werden auch in Zukunft zusammen mit Vanek für Spektakel und Betrieb vor den gegnerischenToren sorgen.

    Zu denken geben müsste den Vereinsbossen der Washington Capitals die Tatsache, dass die Caps ihre vielleicht besten zwei Leistungen in Spielen zeigten, in welchen ihr Superstar Alex Ovechkin verletzungshalber fehlte. Jedenfalls stimmte die Einstellung im Team, um auch ohne Ovi die vollen Punkte einzufahren. Vielleicht war gerade die Trotzreaktion der Schlüssel zum Erfolg. Der Schwede Nicklas Bäckström und Ovechkin sorgen in der Regel für die Tore. Auch die Caps müssten eigentlich gut genug für die Playoffs sein. Oh ja, übrigens tut nun auch der Ex-Klotener Brooks Laich wieder mit, der seine Verletzung auskuriert zu haben scheint.

    Auf dem 4. und letzen PO berechtigten Platz liegen momentan die New York Rangers. Sie sind schlecht in die Saison gestartet (aus den ersten 10 Spielen 7 Niederlagen und nur 3 Siege!). Der Trainertausch mit Vancouver, von wo Coach Alain Vigneault zu den Rangers kam, schien praktisch schon gescheitert. Aber das Team hat sich nun, wie es aussieht, nach dem unerwarteten Derby Sieg auf Long Island gegen die NYI aufgefangen. Es folgten zwei weitere Heimsiege. Und vor allem, ihre Rückversicherung, Henrik Lundqvist im Tor, hat nach seiner Verletzung wieder seine Normalform erreicht. Die Rangers, wenn dann Rick Nash nach seiner Hirnerschütterung wieder genesen und zurück ist, müssten die PO eigentlich schaffen. Auch finde ich, dass die Rangers einfach in die PO gehören, da sonst ein wichtiges Element fehlen würde. So quasi wie bei einem Mokka das Schümli.

    Ferner am Start in der „Metropolitan Division“ sind die Carolina Hurricanes aus Raleigh, wo unser Marc-André Bergeron, bevor er zu uns wechselte, unter Vertrag war. Die Brüder Jordan und Eric Staal bilden zusammen mit Alexander Semin und Goalie Cam Ward das Gerippe der Mannschaft. Für ganz nach vorne reicht wohl einfach das Geld, bzw. die Qualität der Spieler nicht. Aber die Canes sind eine Mannschafte, welche kämpft und praktisch jedem Grossen ein Bein zu stellen vermag. Ob das reicht und ob die Spiele gegen die vermeintlich Schwächeren gewonnen werden können wird zeigen, ob sie um die PO Qualifikation ein Wort mitzureden vermögen.

    Wir kommen zu den Columbus Blue Jackets, die in der letzten Kurzsaison teilweise Superspiele aufs Eis legten. Eine kämpferische Truppe, die jeweils von ihrem Coach hervorragend auf die Matches eingestellt zu Werk gehen. Da Künstler fehlen wird das einfache Handwerk gepflegt. Im Tor hinterliess letzte Saison Sergei Bobrovsky zum Teil einen fast unüberwindbaren Eindruck. Diese Saison spielt Bobrovsky gut, aber nicht mehr so, um mehr als bislang 5 (aus 13 Spielen) einzufahren. Ohne der sympathischen Truppe an den Karren fahren zu wollen, aber das wird wohl selbst in dieser, nennen wir sie mal „günstigen“ Gruppe nicht für die PO reichen.

    Die beiden letztplatzierten Teams in dieser Gruppe werden von uns aus der Schweiz jeweils mit besonderem Augenmerk verfolgt. Die New Jersey Devils, die sich kurz vor Meisterschaftsbeginn noch die Dienste von ‚unrestricted free agent‘ Damien Brunner sicherten, und die Philadelphia Flyers, welche Mark Streit mit einem hervorragend dotierten Rentenvertrag mit der Sänfte aus Long Island abholten und nach Newark trugen. Aber es läuft weder bei den Devils, noch bei den Flyers. Und weder Brunner, noch Streit konnten sich bislang so in Szene setzen, wie sie es wohl gerne getan hätten. 3 Siege und 10 Punkte erspielten sich bislang die New Jersey Devils. Das beste daran ist, dass sie „nur“ 2 Pünktchen hinter den New York Rangers liegen, allerdings mit einem mehr gespielten Match. Ihre offensiven Leistungen, u.a. die Feuerkraft aufs gegnerische Tor ist erbärmlich. Zuhause oder auswärts gleichermassen. Ilya Kovaltchuk, der sich trotz weiter laufendem Bombenvertrag französisch in die KHL verabschiedete, fehlt an allen Ecken und Enden. Brunner steht mit 13 Spielen, 7 Skorerpunkten und einer minus-7-Bilanz doch eher etwas im Schilf. Ich komme später noch auf diese +/- Statistik zu reden.

    Noch schlechter geht’s den Philadelphia Flyers. Sie totalisieren momentan ganze 8 Punkte und haben ihr letztes Spiel gegen die Washington Capitals (wie erwähnt ohne Alexander Mikhaylovich Ovechkin den Grossen) zuhause 0:7 verloren! Da brennt sicherlich der Baum. Coach Peter Laviolette wurde bereits geschasst, sein Nachfolger wird wohl kaum mehr ruhig schlafen. Tampa Bay Zuzug Lecavalier spielt fern von schlecht, aber auch in Philly fehlen nach vorne Power und Vollstrecker.

    Bereits klare Zäsur in der „Central Division“
    Niemand hätte wohl Patrick Roy, dem langjährigen Torhüter und Stanleycup Sieger der Colorado Avalanche in seinem ersten Coaching Jahr einen solchen Start mit seinem Team zugetraut: 13 Spiele, 12 Siege, 1 Niederlage. Wieder und wieder bestätigt die Avalanche ihre Reife und ihren ‚winning spirit‘. Die Goalies Semyon Varlamov und Jean-Sébastien Giguère spielten bislang herausragend. Matt Duchêne, Paul Stastny und Gabriel Landeskog spielen um eine Klasse besser, als noch letztes Jahr. Maxime Talbot, den wir vom letztjährigen Spenglercup her kennen, stiess unlängst von den Flyers zum Team und wird, da bin ich fast sicher, ebenfalls noch aufblühen. Sonnige Aussichten für den Moment für die Spieler aus Denver.

    Knapp dahinter, es sind nur 2 Punkte, allerdings mit 2 mehr ausgetragenen Partien, wie könnte es anders sein, die Chicago Blackhawks. In ihrem Team hat es auch heuer alles, was es braucht, um erneut ganz vorne dabei zu sein: Ein sicherer Goalie (Corey Crawford), eine eingespielte, robuste und gute Abwehr sowie Genie, Spielwitz, Rohkraft, Muskelmasse und Skorerqualitäten nach vorne. Man denke an Captain Jonathan Toews, Patrick Kane, Marian Hossa, Patrick Sharp, Andrew Shaw und Bryan Bickell. Der Titel wird wohl auch nächstes Frühjahr über die Blackhawks führen.

    Auf die dritte Rangposition haben sich gestern Nacht die Minnesota Wild aus St. Paul gehievt. Sie bodigten die laschen New Jersey Devils 4:0. Nino Niederreiter verbuchte 3 Assists. Noch lustig, in der Zusammenfassung sah man Niederreiter, die Nummer 22, praktisch bei jedem Angriff, wogegen der 12er der Devils, Damien Brunner, obwohl er insgesamt länger auf dem Eis stand als Nino, nur einmal. Allerdings ohne Puck. So ändern sich die Zeiten – und das gilt für beide. Die Minnesota Wild ist eine kampfstarke Mannschaft, die in jedem Match, wie wir so sagen, ‚voll geht‘. Es wird interessant sein, zu sehen, ob sie diese Power bis zu den PO aufrecht erhalten können. Und ob dann vielleicht sogar noch eine Steigerung drin liegt. Auf jeden Fall weiter so Jason Pominville (auch er Gast letztes Jahr in der Schweiz), Zach Parise, Mikael Granlund, Nino & Co. Josh Harding im Goal hat übrigens ebenfalls mit bislang hervorragenden Leistungen auf sich aufmerksam gemacht.

    Knapp hinter den Wild liegen die St. Louis Blues. Sie haben erst 12 Partien bestritten und 8 davon gewonnen, plus 2 Overtime-/Penaltyniederlagen macht satte 18 Punkte. Nur einen weniger, als die Wild. Die Blues sind, wie letztes Jahr sehr gut gestartet. Auch ihr Stil lebt von der Power, von der Körpermasse, vom physischen Engagement jedes Einzelnen. Stets ist es eine Freude, den St. Louis Blues zuzuschauen, stets läuft in jenen Matches einiges. Manche Kenner sehen sie sogar als potenzielle Stanleycup Sieger. Ihre wertvollsten Spieler sind wohl Alexander Steen, David Backes, Jay Bouwmeester und ihr 1-Goalie Jaroslav Halak.

    Fehlen noch die Nashville Predators mit Roman Josi (16 Punkte aus 14 Spielen), die Dallas Stars, die sich ja mit dem Ex-Bieler Tyler Seguin verstärkten (14 Spiele und gleichviele Punkte) sowie die Winnipeg Jets, die wohl überraschend stark gestartet waren, mittlerweile aber von der rauhen NHL Hockeywelt eingeholt wurden (12 Punkte aus 15 Spielen). Josi hat mittlerweile, nach seiner Gehirnerschütterung, wieder 2 Partien absolviert. Die letzte Partie gewann man in LA bei den Kings sogar mit 3:4. Wer weiss, was noch möglich ist bei den Predators. Die Forwards David Legwand und der Schwede Patric Hornqvist sind die besten Skorer. Im Tor ist Pekka Rinne momentan verletzt, was ein nicht zu unterschätzendes Handicap zu sein scheint. Rinnes Stellvertreter blieben nicht ohne Fehl und Tadel.

    Was ist möglich bei den Dallas Stars? Seguin kann es kaum alleine reissen. Momentan steht er bei 15 Skorerpunkten in 14 Spielen. Jamie Benn und Alex Chiasson realisierten zusammen ebenfalls beachtliche 23 Punkte. Aber um den 4. Gruppenrang zu erreichen scheint das Kader der Stars diese Saison qualitativ zu schwach besetzt zu sein. Schauen wir.

    Die Jets aus dem kanadischen Winnipeg verfügen über ein äusserst enthusiastisches Publikum. Jeder Heimmatch verspricht tolle Stimmung. Und solange die Jets resultatmässig mithalten kann das Publikum ihr Team in der Endphase auch mal zu einem Sieg „tragen“. Ondrej Pavelec ist im Tor ein sicherer Wert. Verteidiger Haudegen Dustin Byfuglien (sprich: Bafflin) kennen wir ja noch vom ZSC – Chicago Match her. Er ist immer noch gut für knallharte Schüsse aus dem Hinterhalt und umsichtiger Quarterback in Powerplay Situationen. Diese Saison wartet er allerdings immer noch auf sein erstes Tor, doch hat er bereits 9 Assists auf seinem Konto. Andrew Ladd, Bryan Little, Evander Kane und Blake Wheeler sind neben Neuzuzüger und Stanleycup-Sieger Michael Frolik die tragenden Elemente der sympathischen Jets. Eine Playoff-Qualifikation wäre eine Riesenüberraschung.

    Positionen in der „Pacific Division“ ebenfalls bezogen
    In der Gruppe der westlichsten Clubs des nordamerikanischen Kontinents haben zwei Clubs ihre Anhänger, und wohl auch die NHL Hockey Fangemeinde generell, sehr positiv überrascht: Wer hätte denn auf die San Jose Sharks als Leader nach einem Sechstel des Quali-Pensums getippt? Wohl nur die allergrössten Fans der Sharks selbst. 23 Punkte aus 14 Spielen, wahrlich not bad. Die Namen Joe Pavelsky, Logan Couture, Patrick Marlow, Marc-Edouard Vlasic, Tommy Wingels und der vollbärtige 88er Brent Burns, halb Bär, halb Mensch werden wir diese Saison mit Sicherheit noch einige Male in Zusammenhang mit Toren hören. Dann haben wir ja noch nicht einmal von Joe Thornton geredet. Er scheint ein Perpetum Mobile zu sein. Stets präsent, nie müde. Und auch heuer bereits wieder mit 14 Skorerpunkten zubuche stehend. Und jetzt kommt ja noch die Zaubermaus, Tomas Hertl, der Prager, dazu. Was er bereits in dieser ersten Phase der Meisterschaft für die Sharks aufs Eis gezaubert hat, ist Weltklasse. Seinen 20. Geburtstag wird Hertl übrigens am 12. November feiern. Im Tor steht nach wie vor der Finne Antti Niemi. Auch er einer der ganz grossen seiner Zunft.

    Punktgleich dahinter liegen die Anaheim Ducks mit Jonas Hiller im Tor. Von den 15 Spielen bestritt Hiller 10. Die Ducks knüpfen also dort an, wo sie im Frühjahr aufgehört haben. Captain Ryan Getzlaf, Corey Perrey und Mathieu Perrault ergatterten sich zusammen bereits 44 Skorerpunkte! Alle übrigens auch mit hervorragenden +/- Werten! Die Mannschaft steht momentan für Kontinuität. Bruce Boudreau, der Ex-Capital Coach scheint mit seinem Team alles im Griff zu haben.

    Der zweite Überraschungsclub in der „Pacific Division“ sind die Phoenix Coyotes. Eigentlich fast unglaublich, dass ihr namenloses Team nach 15 Spielen sage und schreibe 22 Punkte totalisiert. Die Erfolgsfaktoren? Die Goalies Mike Smith (spielte an der WM für Canada gegen die Schweiz) und Thomas Greiss (auf diese Saison von den Sharks gekommen; er fand keinen Weg, an Niemi vorbei!)? Captain Mike Ribeiro wechselte nach nur einer Saison bei den Washington Caps zu den Coyotes. Ist er der Messias? Betrachtet man den Manschaftsroster, so entdeckt man, dass in der Skorerliste 6 Spieler gleich viel, oder mehr Skorerpunkte auf ihrem Konto haben, wie Ribeiro. Es sind dies Vrbata, Hanzal, Yandle, Boedker, Ekmann-Larsson und Morris. Dahinter findet man Antoine Vermette, der im letzen Spiel auswärts gegen die Sharks massgeblich am Auswärtssieg beteiligt war. Wir dürfen gespannt sein, ob die Kojoten weiterhin so positiv von sich reden machen können.

    Mit 21 Punkten aus 16 Spielen folgen John Tortorellas Vancouver Cannucks. Der Ex-Rangers Coach scheint für sich und die Mannschaft die richtige Doktrin gefunden zu haben. Wobei ja immer die Frage offen bleibt, inwieweit sich die Sedin Zwillinge und ihre Mitspieler selber coachen.(!) Interessant in diesem Zusammenhang natürlich die 4-Jahres-Verlängerung für Daniel und Henrik Sedin, die letzte Woche publik gemacht wurde. Henrik steht bereits bei 19 Tor- und Assistpunkten, Daniel bei 16. Dahinter folgen Ryan Kesler mit 10 und Mike Santorelli mit 9. Roberto Luongo wurde also auch auf die neue Saison hin nicht getradet. Wie es aussieht hat er die Motivation wieder voll gefunden, bzw. Tortorella schenkt ihm 100 %iges Vertrauen, was sich auf seine Leistung auswirkt. Sind wir gespannt, wer für Team Canada in Sotschi im Tor stehen wird. Sicher hat Luongo gute Chancen.

    Auf dem 5. Zwischenrang stehen die Los Angeles Kings. 18 Punkte aus 15 Spielen realisierten sie bislang. Torhüter Jonathan Quick wirkte bislang weit weniger überzeugend, also noch letzte oder vorletzte Saison, wo die Kings ja den Stanleycup holten. Der Slowene Anze Kopitar steht mit 15 Skorerpunkten zubuche. Dahinter illustre Namen wie Justin Williams, Mike Richards, Jeff Carter und Dustin Brown. Das Duell mit den Coyotes wird sicher interessant. Vielleicht wird es auch ein Dreikampf, wenn Vancouver, bzw. ihre Stars in eine Formkrise geraten sollten. Spannende Ausgangslage auf alle Fälle.

    Auf Platz 6 folgen Bob Hartleys Calgary Flames. Dahinter die wiederum enttäuschende „Jugendbande“ der Edmonton Oilers. Den Oilers gebe ich null Kredit für die Playoffs. Die Defensive ist zu schwach. Die verschiedenen jungen Vollblutstürmer leiden am selben Problem, wie Damien Brunner, sie sind defensiv klar ungenügend. Dazu kommen gröbere Goalieprobleme. Das wird diese Saison erneut nichts mit Playoffs und den Oilers, sorry to say.
    Verbleiben die erwähnten Flames. Wäre da nicht Bob Hartley, wir könnten ähnliches schreiben, wie über ihre kanadischen Nachbarn aus Edmonton. Aber genau dieser Sieg gestern Nacht in Chicago mit einem über sich hinaus wachsenden Reto Berra im Tor zeigt auf, dass Hartley’s Team besonderes zu leisten vermag. Auch bei uns hat er Flüeler zu einem sehr guten Torhüter gemacht. Durchaus möglich, dass Berra sich die Nr. 1 Goalie Position erkämpfen und ähnliche Leistungen, wie gestern, folgen lassen kann. Damit eine Motivation im Team erzeugen kann, welche vielleicht sogar noch in die Playoffs führen……………. Aber lassen wir hier die Spekulationen beiseite. Allerdings wäre wohl eine Calgary Flames Mannschaft, welche die Playoff bestreiten könnte, eine riesige Attraktion, da bin ich mir sicher. Wünschen wir Hartley, Clouthier, Bärtschi, Berra und dem Rest der Mannschaft viel Erfolg für die kommenden 68 Spiele. Lassen wir uns überraschen.


    Zum Schluss noch ein paar interessante Werte zur Plus/Minus Statistik (Spieler auf dem Eis bei Toren, bzw. Gegentoren):
    Nur Stürmer gewertet! Die besten Werte haben:
    - Chris Kunitz, Pittsburgh 15 Spiele 15 Skorerpunkte + 12 Bilanz
    - Rob Klinkhammer, Phoenix 14 Spiele 10 Skorerpunkte + 12 Bilanz
    - Dustin Penner, Anaheim 8 Spiele 6 Skorerpunkte + 12 Bilanz
    - Martin St. Louis, Tampa Bay 14 Spiele 16 Skorerpunkte + 10 Bilanz
    - Paul Stastny, Colorado 13 Spiele 10 Skorerpunkte + 10 Bilanz
    - Steven Stamkos, Tampa Bay 14 Spiele 20 Skorerpunkte + 9 Bilanz
    - Henrik Sedin, Vancouver 16 Spiele 19 Skorerpunkte + 9 Bilanz
    - Marian Hossa, Chicago 15 Spiele 12 Skorerpunkte + 9 Bilanz
    - Antoine Vermette, Phoenix 15 Spiele 9 Skorerpunkte + 9 Bilanz
    ferner
    - Nino Niederreither, Minnesota 15 Spiele 9 Skorerpunkte + 3 Bilanz
    - Tyler Seguin, Dallas 14 Spiele 15 Skorerpunkte + 1 Bilanz


    Nur Stürmer gewertet! Die schlechtesten Werte haben (nach Mannschaften geordnet):
    - Nail Yakupov, Edmonton 13 Spiele 3 Skorerpunkte - 12 Bilanz
    - Ales Hemsky, Edmonton 15 Spiele 6 Skorerpunkte - 11 Bilanz
    - Ryan Nugent-Hopkins, Edmonton 13 Spiele 10 Skorerpunkte - 10 Bilanz
    - Taylor Hall, Edmonton 9 Spiele 8 Skorerpunkte - 6 Bilanz

    - Eric Staal, Carolina 13 Spiele 8 Skorerpunkte - 10 Bilanz

    - Steve Bernier, New Jersey 14 Spiele 2 Skorerpunkte - 10 Bilanz
    - Damien Brunner, New Jersey 13 Spiele 7 Skorerpunkte - 7 Bilanz

    - Richard Panik, Tampa Bay 13 Spiele 5 Skorerpunkte - 9 Bilanz

    - Wayne Simmonds, Philadelphia 13 Spiele 5 Skorerpunkte - 9 Bilanz
    - Claude Giroux, Philadelphia 13 Spiele 6 Skorerpunkte - 9 Bilanz

    - Patrick Kane, Chicago 15 Spiele 13 Skorerpunkte - 9 Bilanz

    Einen Kommentar zur dieser selbstverständlich nicht vollständigen Aufstellung können wir uns sparen. Sie zeigt aber auf, dass auch die so genannten Schillerfalter auch ihre schwachen Seiten haben, nicht wahr? Auf der anderen Seite auch dass zum Teil weniger beachtete Spieler grossartiges für die Mannschaft leisten.


    Zum Schluss noch eine Neuigkeit, die Werbeflächen an den Banden in den NHL Stadien betreffend: An den letzten zwei Spieltagen sah man neu in allen Stadien eine oder zwei Banden-Werbeflächen, die beleuchtet waren. Sie stachen beim Verfolgen der TV-Übertragungen natürlich heraus. Und das Besondere daran ist, dass die Werbelogos, wie in Fussballstadien üblich, verschiedenartig sein können, bzw. verändert werden können. Bin mal gespannt, wie lange es geht, bis diese Werbebanden bei uns eingeführt werden. Ich vermute, dass der äussere Teil jener Flächen aus unzerbrechlichem Kunst- oder Plexiglas gefertigt ist. Affaire à suivre.

  • Benny, wie immer eine sehr gute Analyse. Das Playoff Format ist jedoch etwas anders als Du es erklaerst.

    In jeder Division sind es nur die ersten 3 Teams die sich automatisch qualifizieren. Die letzten 2 Teams sind Wildcards und koennen aus der selben Division sein. In der Eastern Conference wuerden sich im Moment 5 Teams aus der Atlantic und nur 3 aus der Metropolitan Division qualifizieren.

    • Offizieller Beitrag

    Danke für den Hinweis Rangersfan. Ist ja eigentlich auch logisch. Und entspricht mehr oder weniger dem alten, bzw. bisherigen System.

    Also:
    Die ersten 3 der vier "Divisions" sind für die PO qualifiziert. Das sind 12 Mannschaften.

    Die 4 fehlenden Mannschaften - 2 aus der "Estern Conference" und 2 aus der "Western Conference" - sind diejenigen, welche in ihrer Conference hinter den für die PO qualifizierten Mannschaften die nächsten 2 Ränge belegen.

    Alles klar und thanks.

  • Zitat von Larry

    Berra im zweiten Spiel wieder auf dem Boden:

    Bei der 5:1 Niederlage gegen Minnesota musste er 5 von 24 Schüssen passieren lassen - nur 79,2% Fangquote.

    Niederreiter machte keine Punkte.

    Streit lief in einen Check, verlor die Scheibe und Phillie das Spiel gegen Carolina in der OT.
    Kein Schweizer Abend in der NHL.

    Zu erwähnen noch, dass Phillie Sekunden vor Schluss den Ausgleich erhielt.. Nicht schlecht gespielt, aber Sekunden vor dem Ende muss die Scheibe halt über die blaue Linie gedrückt werden, gleiches Problem bei den Isles.
    Beim Stand von 1-0 für die Isles und beim Stand vom 1-1 gleich nochmal sehr schlechte Entscheidungen an der blauen Linie..
    (Tja, haste Scheisse am Fuss,.. haste Scheisse am Fuss.. :nixwiss: )

    Schaue gerade BUF - SJ wo BUF überraschend führt. Mal schauen ob sie das über die Runden bringen.

    Russki standart!!

  • Es sieht wirklich komisch aus, es ist auch numerisch einfacher im Westen die Playoffs zu erreichen.

    Es ist jedoch geografisch so ausgefallen. Es war nicht fair fuer Detroit, das in der Eastern Time Zone ist, in der Western Conference zu spielen. Sie mussten so viel mehr reisen als andere Teams. Es wird auch mit einer Expansion in naher Zukunft gerechnet und erster Kandidat fuer ein neues Team ist Seattle.

  • Damien Brunner in New Jersey
    Verloren im Kosmos der Konformisten

    Damien Brunners Kreativität ist im Spielsystem der New Jersey Devils nicht gefragt, in den letzten elf Spielen hat er einen Skorerpunkt erzielt. «Manchmal», sagt Brunner, «glaube ich, dass die hier nicht wissen, was ich kann.»

    Nirgendwo wird der Alltag eines NHL-Spielers so streng geregelt wie in Newark, New Jersey, einem Moloch vor den Toren New Yorks, in dem er längst begonnen hat, der Zerfall der alten, starken, strahlenden USA. Bei den New Jersey Devils hat es sich Lou Lamoriello zur Aufgabe gemacht, zumindest in seiner Organisation dafür zu sorgen, dass die Ordnung nicht verloren geht. Lamoriello, 71, Halbglatze, gilt als einer der am meisten respektierten Manager im US-Profisport. In 26 Jahren an der Spitze der New Jersey Devils hat er dreimal den Stanley-Cup gewonnen.

    Doktrin der Disziplin

    Lamoriello scheint also zu wissen, was er tut, wenn er seinen Spielern in den Vertrag schreiben lässt, dass Bärte nur im Play-off erlaubt sind. Dass sie Twitter oder Facebook nicht aktiv nutzen dürfen. Dass das Haupthaar maximal bis zu den Ohren reichen darf. Dass auf Reisen auch an freien Tagen Anzugspflicht herrscht. Oder dass Rückennummern mit einer Ziffer 30 nur in Ausnahmefällen gewählt werden dürfen. Existierte eine solche Doktrin der Disziplin in der Schweiz, es käme vermutlich zum offenen Aufstand. Doch Lamoriello sagt ruhig: «In dieser Organisation werden die Dinge so gemacht, wie ich es sage. Wem das nicht passt, kann gehen.»

    Damien Brunner will nicht gehen. Er ist gerade erst angekommen: Am 24. September unterschrieb der 27-jährige Schweizer Nationalspieler bei den Devils für zwei Jahre und fünf Millionen Dollar. Es war das versöhnliche Ende eines für ihn frustrierenden Sommers, in dem er lange auf ein NHL-Angebot gewartet hatte. Seither versucht Brunner, sich in diesem Kosmos von Regeln und Auflagen zurechtzufinden. Man kann nicht sagen, dass ihm das bisher sonderlich gut gelungen ist.

    Die Direktiven jenseits des Rinks sind das eine, mit diesen hadert Brunner nicht, wohl aber mit den taktischen Vorgaben von Trainer Peter de Boer. Unter ihm spielen die Devils so, wie sie das in der Lamoriello-Ära eigentlich immer getan haben: defensiv, resultatorientiert, solide – so kann es beschreiben, wer das Positive herausstreichen möchte. Witzbolde kalauern hingegen, die Devils spielten so unattraktiv, wie es die Umgebung in Newark ist.

    Der 45-jährige De Boer weist seine Spieler an, die Scheibe immer der Bande entlang in die Offensivzone zu spielen und sie dort auszugraben. Keine Dribblings, keine Kombinationen, keine Alleingänge – und somit auch kein glücklicher Damien Brunner. Der Zürcher steht am Sonntag in der Kabine des Prudential Center, Anzug, Kappe, die Autoschlüssel in der Hand. Seit dem 5:0 gegen Nashville sind keine fünf Minuten vergangen. Scherzhaft sagt Brunner: «Nach so einem Spiel muss ich ja gar nicht duschen.» Nicht, weil der Gegner so schwach war, sondern weil er selber in der Partie keine Rolle spielte. 11 Minuten und 24 Sekunden kam Brunner zum Einsatz, was nichts ist für einen, der beim EV Zug an guten Abenden das Doppelte an Eiszeit erhielt. «Manchmal», sagt Brunner, «glaube ich, dass die hier nicht wissen, was ich kann.»

    Ausschliessen kann man das nicht, aber das Interesse der Devils, an diesem Umstand etwas zu ändern, scheint marginal. Brunner steht für all das, was dieses Team eben nicht verkörpert; als Künstler hat er es schwer in einem Kollektiv, in dem die Systemtreue über allem steht. Er ist ein Individualist im Reich der Konformisten. Darunter leidet auch die persönliche Statistik: In 16 Spielen kommt er auf vier Tore und drei Assists, nach einem ansprechenden Start blieb er in zehn der letzten elf Partien ohne Skorerpunkt. Brunner sagt: «Im Moment bin ich etwas verloren. Ich habe null Selbstvertrauen. Zuletzt war ich mit 22 Jahren in Kloten so schlecht.»

    Das ist lange her, Brunner spielte am Schluefweg in der vierten Linie, seine Karriere drohte zu versanden. Seither ging es für den Torjäger steil nach oben, fünf Jahre lang, ohne Unterbruch. Dass jetzt nicht alles nach Wunsch läuft, muss Brunner erst verkraften. «Wenn das mein bestes Hockey sein soll, kann ich die Schlittschuhe gleich an den Nagel hängen.» Die Gewissheit, dass es wieder aufwärts gehen wird, hat er jedoch nicht verloren.

    Detroit ist abgehakt

    Seine NHL-Tauglichkeit hat Brunner ja bereits bewiesen, in der verkürzten letzten Saison, als er in Detroit neben den Superstars Pawel Dazjuk und Henrik Zetterberg nicht abfiel. Bereut er es vielleicht, im Juni die Verlängerungs-Offerte der Red Wings, einen Zweijahresvertrag über 5 Millionen Dollar, abgelehnt zu haben? Zumal ihm das System dort besser behagte. Brunner sagt entschieden: «Nein.» Der Entscheid sei gefallen, und er wolle sich nicht mit der Vergangenheit aufhalten. Lieber würde er die Gegenwart positiv gestalten. Wenn sie ihn in New Jersey denn liessen.

    Russki standart!!

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