• 15.04.2015
    Die grosse NHL-Playoff-Vorschau

    In der Nacht auf Donnerstag gehen in Nordamerika die Playoffs los. Acht Schweizer sind mit dabei, wenn in der NHL um den Stanley Cup gekämpft wird. sport.ch blickt zusammen mit NHL-Scout Thomas Roost auf die Serien mit Schweizer Beteiligung und wagt Prognosen.

    Calgary, das punktemässig schlechteste der 16 für die Playoffs qualifizierten Teams, hat in den 82 Partien der Regular Season nur 16 Zähler weniger geholt als die New York Rangers, die Nummer 1 der Liga. Die Liga ist extrem ausgeglichen. Deshalb dürfen sich alle Hoffnungen auf den Stanley Cup machen - auch die Schweizer, die in den diesjährigen Playoffs mehr als nur eine Nebenrolle spielen könnten.

    St. Louis Blues vs. Minnesota Wild
    Nino Niedereiter und Minnesota bekommen es mit St. Louis zu tun. Die Wild haben 28 der letzten 40 Partien für sich entschieden und gehen mit einem sehr guten Gefühl in die Playoffs. Die Wende zum Guten nach einer schwachen ersten Saisonhälfte brachte die Verpflichtung von Torhüter Devan Dubnyk, der bloss etwas mehr als zwei Gegentore pro Begegnung zugelassen hat. Sie hätten ein neues Gesicht in der Garderobe gebraucht, sagte Niederreiter.

    "Harter Test" für Niederreiter und Minnesota
    Vor allem auswärts war Minnesota zuletzt sehr stark. Vor der 2:4-Niederlage bei den Blues zum Abschluss der Qualifikation hatten die Wild zwölfmal hintereinander auf fremdem Eis gewonnen. "St. Louis wird ein harter Test", erklärte Niederreiter. Der Churer erwartet nicht viele Tore, da beide Teams in der Defensive sehr stark seien. Das Ziel sei, sicher eines der beiden ersten Auswärtsspiele zu gewinnen, so Niederreiter, der schon 24 Saisontore auf dem Konto hat. Zu Beginn wird der Bündner in einer Linie mit Thomas Vanek und Charlie Coyle stürmen. St. Louis war zuletzt in den Playoffs wenig erfolgreich und entschied in den letzten drei Saisons bloss eine Serie für sich.

    Das sagt Thomas Roost:
    ''Hier ist St. Louis für mich Favorit, obwohl sie zuletzt nicht mehr so stabil wirkten und Minnesota stärker wurde sowie das Goalie-Problem lösen konnte. Es ist eine heisse Serie, aber die Blues haben die etwas besseren Verteidiger (Pietrangelo, Shattenkirk) und vorne mit Tarasenko einen aufstrebenden Superstar. Klar, Minnesota hat mit Suter und Parise auch sehr starke Spieler, aber insgesamt würde ich St. Louis leicht favorisieren.''

    Prognose: St. Louis 4, Minnesota 3

    Nashville Predators vs. Chicago Blackhawks
    Roman Josi und Kevin Fiala treffen mit Nashville auf Chicago. Die Predators, die zuvor zweimal hintereinander die Playoffs verpasst haben, blicken auf eine überzeugende Regular Season zurück. Lange besassen sie gar Chancen auf den 1. Rang in der Western Conference. Am Ende schwächelten sie aber mit sechs Niederlagen in Folge. "Wir haben nicht so konstant gespielt", begründete Josi die Negativserie. Vielleicht habe wegen der feststehenden Playoff-Qualifikation der letzte Zacken gefehlt. Beunruhigt ist er deswegen nicht. "Wir wissen, was wir können." Vor eigenem Publikum war Nashville in dieser Saison gar das zweiterfolgreichste Team, weshalb der Heimvorteil ein entscheidendes Plus sein könnte.

    Josi: ''Stanley Cup ist das Ziel''
    Gegen Chicago wird es allerdings alles andere als einfach. Die Blackhawks verfügen über alles, um zum dritten Mal in den letzten sechs Jahren (nach 2010 und 2013) den Titel zu gewinnen. Dies umso mehr, als Patrick Kane vor einem schon beinahe wundersamen Comeback steht. Der Ex-Bieler erlitt am 24. Februar einen Schlüsselbeinbruch. Kane, der in 61 Saisonspielen 64 Punkte erzielt hat, war 2013 zum MVP der Playoffs gekürt worden. "Sie sind ein sehr komplettes Team", sagte Josi. "Du kannst gegen keine Linie vom Gas gehen. Die Spiele gegen sie sind immer sehr ausgeglichen." Der Berner Verteidiger freut sich riesig auf die kommende Zeit. "Das Ziel ist, den Stanley Cup zu gewinnen. Der Weg ist aber extrem lang." Während Josi bei Nashville gesetzt ist, dürfte der wieder ins Team beorderte Fiala im Normalfall überzählig sein.

    Das sagt Thomas Roost:
    ''Das wird eine unglaublich heisse Serie, denn beide Teams gehören für mich zu den Stanley-Cup-Favoriten. Es gibt Argumente für beide. Nashville war über die ganze Saison gesehen besser als Chicago, ist aber unerfahrener. Die Blackhawks hatten etwas Pech mit der langen Verletzung von Patrick Kane, er sollte ja aber für die Playoffs wieder fit sein. Die beiden Teams sind wirklich sehr ausgeglichen. Die Predators haben leichte Vorteile auf der Goalie-Position sowie in der Verteidigung, Chicago ist hingegen im Sturm klar besser besetzt. Die Klasse spricht für Nashville, die Erfahrung für Chicago. Ich denke, die Predators sind in dieser Saison so stark, dass sie es schaffen.''

    Prognose: Nashville 4, Chicago 3

    Vancouver Canucks vs. Calgary Flames
    Bei Vancouver und Calgary figurieren zum Playoff-Auftakt je zwei Schweizer im Kader - Luca Sbisa und Yannick Weber bei den Canucks sowie Jonas Hiller und Raphael Diaz bei den Flames. Vancouver und Calgary spielen zum siebenten Mal in den Playoffs gegeneinander, zum siebenten Mal auch in der ersten Runde. Die Bilanz lautet 4:2 für die Flames. In den letzten drei Serien fiel die Entscheidung jeweils erst in der siebenten und letzten Partie, und zwar immer in der Verlängerung. Zudem erreichten beide Equipen zweimal den Final, nachdem sie sich im direkten Aufeinandertreffen durchgesetzt hatten - Calgary gewann 1989 gar den einzigen Titel der Vereinsgeschichte. Die Vergangenheit gibt also Anlass zur Hoffnung.

    Sbisa erwartet enge Serie
    "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir etwas erreichen", sagte Sbisa, der seinen Vertrag kürzlich um drei Jahre verlängerte. "Ausser Tampa Bay haben wir alle Topteams geschlagen." Der Zuger Verteidiger erachtet es als Vorteil, dass die Canucks hart um die Playoff-Teilnahme kämpfen mussten. Gegen die Flames erwartet er eine enge Serie. "Sie sind das am härtesten arbeitende Team der Liga" so Sbisa. "Spielerisch dagegen sind wir besser, und wir haben mehr Erfahrung." Weber stimmt positiv, dass auch die dritte und vierte Linie stark auftritt. "Das gibt dem Trainer mehr Freiheiten bei der Verteilung der Eiszeit", so der Berner Verteidiger, der endgültig den Durchbruch bei Vancouver geschafft hat.

    Calgary erreichte erstmals seit 2009 wieder die Playoffs und hat seit 2004 keine Runde mehr überstanden. Dieser Durststrecke soll nun ein Ende gesetzt werden. "Wenn die Mannschaft hart arbeitet und wir unser Spiel spielen, haben wir immer eine Chance", sagte Hiller. Spannung scheint jedenfalls garantiert.

    Das sagt Thomas Roost:
    ''Beides sind für mich keine Stanley-Cup-Favoriten und gehören eher zu den schwächeren Mannschaften in den Playoffs. Ich favorisiere Vancouver leicht, da sie mehr Playoff-Erfahrung haben, vor allem auch dank den Sedin-Zwillingen. Sie haben zudem auch mehr High-End-Spieler, die in den Playoffs noch mehr forciert werden, das kann unter Umständen dann den Unterschied ausmachen. Calgary hat eine unerfahrene Mannschaft, die eher überraschend die Playoffs geschafft haben. Daher denke ich, dass Vancouver die Serie gewinnen wird.''

    Prognose: Vancouver 4, Calgary 2
    (jka/ade/Si)


    NHL. Playoff-Achtelfinals (best of 7). Eastern Conference: New York Rangers - Pittsburgh Penguins, Washington Capitals - New York Islanders, Montreal Canadiens - Ottawa Senators, Tampa Bay Lightning - Detroit Red Wings. - Western Conference:Anaheim Ducks - Winnipeg Jets, Vancouver Canucks (Sbisa, Weber) - Calgary Flames (Diaz, Hiller), St. Louis Blues - Minnesota Wild (Niederreiter), Nashville Predators (Josi, Fiala) - Chicago Blackhawks. - Erste Spiele in der Nacht auf Donnerstag.

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag

    Wir gehen in Nashville in die zweite OT....keine Ahnung wie lange ich noch durch halte! :razz:

    Crawford wie ein Sieb und die Preds mit der 3:0 Führung, Darling kommt rein und Chicago schlägt zurück : 3:3! :shock:

    Was für ein Tempo, was für eine Intensität!

    Montreal schlägt Ottawa 4:3, Schlägereien nach dem Schlusspfiff, PK Subban war da schon lange unter der Dusche wegen einem Stockschlag.

    Die Isles schlagen die Caps 4:1 und haben das Break.

    Calgary at Vancouver im Moment 0:1 im dritten Drittel.

    So, zweite OT beginnt in Nashville! :cool: :gaehn:

  • Calgary hat im letzten Drittel das Spiel in Vancouver noch gekehrt und mit einem Tor 30 Sekunden vor Schluss gewonnen.

    Die Flames sind die beste 3. Drittel Mannschaft in der gesamten NHL, niemand hat so viele Spiele im letzten Drittel gewonnen. Auch gestern wurden sie staerker je laenger der Match dauerte.

    Bob Hartley Teams sind konditionell immer in Topverfassung.

  • Zitat von Rangersfan

    Calgary hat im letzten Drittel das Spiel in Vancouver noch gekehrt und mit einem Tor 30 Sekunden vor Schluss gewonnen.

    Die Flames sind die beste 3. Drittel Mannschaft in der gesamten NHL, niemand hat so viele Spiele im letzten Drittel gewonnen. Auch gestern wurden sie staerker je laenger der Match dauerte.

    Bob Hartley Teams sind konditionell immer in Topverfassung.

    Sah mich an unseren späten Sieg 2012 in Davos im Game 1 zurückerinnert. Danach überraschten wir alle. Who knows?

    • Offizieller Beitrag

    Déjà Vu:

    Start zum Spiel in der aufgeheizten Arena (ja sie können Stimmung machen!), es spielt nur Tampa.

    Aus dem Nichts ein Tor. Ausgleich! Ein Gegentor in Unterzahl, kann es geben. Dann ein faules Ei :roll: bei einem Gegenstoss in Überzahl - darf es nicht geben!

    46: 14 (!) Schüsse :shock: , aber 2:3 Tore - ZSC lässt grüssen! :sad:

    Am Schluss Dramatik pur bei 6:4 für die letzten Sekunden, aber die Scheibe will nicht rein.

    Trotzdem gutes Erlebnis, nach meinem zweiten PO Spiel weiss ich das die Amis schon Stimmung machen können, aber während der (elend langen) Regular Season wollen sie scheinbar ganz einfach nicht! :razz:

  • Ich hoffe für die Bolts, dass damit die Parallelen zu uns aufhören. Es war aber das erste Spiel der Playoffs, die noch lange dauern können. Und der Lärmpegel im NHL-Gamecenter war gut hörbar!

    Nun auch noch Berube bei Philadelphia weg. Also sind m.E. momentan 4 Trainerstellen frei in Buffalo, Edmonton, Toronto und Philadelphia. Vielleicht kommt noch die eine oder andere dazu (San Jose, Boston?). Ob Babcock in Detroit bleibt, werden wir sehen. Könnte durchaus sein, dass der Name Crawford hie und da auf einer Liste auftaucht.

    • Offizieller Beitrag

    Ist ja nicht nur ein Problem der Bolts.

    Am MI haben die Caps, die Preds und die Canucks zu Hause verloren und nur die Habs gewonnen.

    Am DO folgten die Blues und die Bolts.

    Tampa ist die beste Heimmannschaft der NHL!

    Aber eben, diese Teams haben im ersten Spiel viel Druck, während der Gegner nichts zu verlieren hat, erst mal abwartet und hinten zu macht.

    Fällt dann nicht wie in NY gleich ein Tor wirds immer schwieriger.

    Aber noch ist nicht aller Tage Abend!

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