wieder emal zürcher stadion frag...

  • Könnte man diese Brache nicht zwischennutzen z.B. als temporäre Heimat für Fahrende? Oder als temporärer offener Jugendtreff oder als Paintballarena oder sonst etwas, bei dem die Anwohner sich sagen "Lieber ein Fussballstadion als das!" nur so eine Idee :)

    Das machen sie ja, ist vorallem bei Jungen sehr beliebt.

    Und für die Anwohner ist alles besser als ein Stadion :spinneli:

  • Könnte man diese Brache nicht zwischennutzen z.B. als temporäre Heimat für Fahrende? Oder als temporärer offener Jugendtreff oder als Paintballarena oder sonst etwas, bei dem die Anwohner sich sagen "Lieber ein Fussballstadion als das!" nur so eine Idee :)

    Atommüllzwischenlager?

    • Offizieller Beitrag

    In der Zürcher Stadion-Frage geht es einfach nicht vorwärts – jetzt macht eine Jungpartei Druck

    Seit Monaten wartet die Stadt Zürich auf einen Entscheid des Bundesgerichts. Solange liegt das Fussballstadionprojekt auf Eis. Nun greifen die Jungfreisinnigen zu einem ungewöhnlichen Mittel.

    Michael von Ledebur06.05.2022, 14.55 Uhr


    Bisher gab es das nur virtuell: Zürcher Fussballfans in einem «richtigen» heimischen Fussballstadion.

    Bisher gab es das nur virtuell: Zürcher Fussballfans in einem «richtigen» heimischen Fussballstadion.

    Visualisierung Nightnurse Images

    Eine Woche ist es her, dass die ausschweifenden Meister-Feierlichkeiten des FC Zürich den Stadtzürcher Kreis 4 bis in die Morgenstunden belebt haben. Aber längst ist das Feuerwerk verraucht, die Fangesänge sind verstummt, die Scherben auf dem Helvetiaplatz zusammengekehrt. Der Alltag ist zurück, und der sieht so aus: Zürich hat nach wie vor kein richtiges Fussballstadion. Und das aktuelle Projekt kommt nicht vom Fleck – obwohl die Stimmbevölkerung dazu zwei Mal Ja gesagt hat.

    Nun versuchen die Zürcher Jungfreisinnigen, den öffentlichen Druck auf das Bundesgericht zu erhöhen. Sie haben am Donnerstag eine Petition lanciert mit dem Titel «Hardturm jetzt». Diese wurde innert 24 Stunden von über 1000 Leuten unterschrieben.

    Das Gericht soll sich «Mühe geben»

    Eine Petition an ein Gericht ist eher ungewöhnlich – die dritte Gewalt ist ja gerade gehalten, unabhängig zu urteilen. Die Petition fordert allerdings nichts Inhaltliches vom Bundesgericht. Die Petitionäre wollen lediglich, dass das höchste Gericht endlich entscheidet. Es soll «sich Mühe geben, die Geschäfte rund um das Projekt ‹Ensemble› so schnell wie möglich abzuarbeiten. Wir appellieren an die verantwortlichen Instanzen, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen und beweisen, dass der demokratische Prozess funktioniert und nicht von einzelnen Personen verhindert werden kann.»

    Hängig vor Bundesgericht sind zwei Stimmrechtsbeschwerden von Einzelpersonen. Sie sind nicht gegen das eigentliche Bauprojekt gerichtet, sondern gegen die Abstimmung vom 27. September 2020. Solche Stimmrechtsbeschwerden sind in der Regel schnell erledigt, in diesem Fall dauerte es aufgrund von Formalitäten länger. Inhaltlich haben zwei Gerichtsinstanzen die Beschwerden klar abgelehnt. Seit dem vergangenen August liegen sie in Lausanne. Das Projekt «Ensemble» umfasst ein Stadion für 18 000 Zuschauer, eine Genossenschaftssiedlung mit gemeinnützigen Wohnungen und zwei Hochhäuser.

    Sandro Frei, Präsident der Stadtzürcher Jungfreisinnigen, sagt: «Wir hoffen natürlich, dass wir einen gewissen Druck erzeugen können.» Frei sagt, es sei grundsätzlich sehr wertvoll, dass es in der Schweiz so viele Einsprachemöglichkeiten gebe – solange diese dem Rechtsschutz des Einzelnen dienten. «In diesem Fall aber muss man Missbrauch vermuten, weil Einzelpersonen mit immer wieder anderen Argumenten ein Projekt zu verhindern versuchen, das die Öffentlichkeit ganz klar will.»

    Nicht erst als Pensionär Fussball schauen

    In der Petition werden auch «andere Behörden» aufgefordert, das Projekt prioritär zu behandeln. Gemeint ist laut Frei unter anderem die Stadt Zürich. «Ich wünsche mir vom Stadtrat einen öffentlichen Appell an das Bundesgericht.»

    Der Zürcher Hochbaudepartements-Sekretär Urs Spinner sagt dazu: «Die Stadt freut sich, wenn sich junge Leute dafür engagieren, damit sie nicht erst als Pensionäre im neuen Stadion Fussball schauen können.» Die Stadt selbst könne aber keinen Druck machen. Natürlich wünsche man sich einen raschen Entscheid, zumal die Materie nach Einschätzung der Stadt juristisch nicht hochkomplex sei. «Was wir sagen können: Die Stadt wartet sehnlichst auf den Entscheid des Bundesgerichts.»

    Erst wenn die Stimmrechtsbeschwerde erledigt ist, setzt der Regierungsrat den Gestaltungsplan fest. Und erst wenn der rechtskräftig ist, kann gestützt darauf eine Baubewilligung erteilt werden. Beide Bewilligungen kann man bis vor die höchste Instanz anfechten. Ab gültiger Baubewilligung dauert es gemäss den «Ensemble»-Bauherren mindestens ein weiteres Jahr, bis Stadion und Genossenschaftsbau erstellt sind. Bis die Hochhäuser fertig sind, dauert es nochmals zusätzlich zwei Jahre.

    Es dürfte somit gut und gerne fünf Jahre dauern, ehe der Ball rollt – ab dem Zeitpunkt, zu dem das Bundesgericht im aktuellen Fall entscheidet, versteht sich.

  • Das machen sie ja, ist vorallem bei Jungen sehr beliebt.

    Und für die Anwohner ist alles besser als ein Stadion :spinneli:

    die brache wird fleissig genutzt. im moment steht da eine wohnwagenburg. immer wieder sind fahrende da. cirque de soleil, andere zirkusse, street food festivals usw. wechseln sich ab.

    dass den anwohnern alles lieber ist als ein fussballstadion kann ich sogar nachvollziehen. aber nicht wegen den (angeblichen) kriegszuständen an und um die spiele. diese erleben nämlich lustigerweise nur diejeniegen, welche nie an spielen anwesend sind.

    aber der lärmpegel generell und das littering ist ziemlich mühsam. fände es auch scheisse, nach jedem match in meinem garten leere bierdosen entsorgen und den gestank von pisse an meinem gartenzaun ertragen zu müssen. ist natürlich auch nicht die regel, kommt aber vor. wenn der cirque de soleil hier gastiert bleibt der lärm und das littering hingegen zu 100% aus.

    und bei 2 clubs sind es doch +/- 40 abende/nachmittage pro jahr, an denen man mit obengenannten belästigungen rechnen muss.


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    NieUsenandGah

  • Wem das nicht passt der muss halt nicht in der Stadt wohnen! Dito Niederdorf, Langstrasse: Hinziehen und dann motzen! Du kennst es ja....

    jap, normalerweise bin ich hier voll bei dir. aber bezüglich hardturm liegst du falsch! die betroffenen, welche ich meine, leben in den bernoulli häusern. diese wurden 1924-1929 gebaut. die meisten welche da wohnen tun dass seit 30-60 jahren.

    die sind sich also auch ein stadion gewohnt. aber bis ende der 1990-er jahre waren ihre gärten auch nicht verlittert und verpisst nach einem spiel. diese unsitte kam erst auf, als man vor etwa 20 jahren begonnen hat seinen club zu hunderten oder tausenden zu begleiten. also haben sie dass noch während knapp 10 jahren auch erleben müssen. und diese leute kann ich wirklich verstehen, dass sie froh sind, seit bald 15 jahren keine fremdverseichten gärten mehr zu haben!

    denen zu sagen, sie können ja nach fislisbach ziehen, wenn ihnen seichende gästefans nicht passen, finde ich schon nicht so ganz korrekt! ;)

    es sind jetzt übrigens auch nicht die bernoullianer, welche das stadion momentan verhindern. sie geniessen einfach die stadionlose zeit. was ich, wie erwähnt, durchaus nachvollziehen kann!

    NieUsenandGah

    Einmal editiert, zuletzt von snowcat (8. Mai 2022 um 18:17)

  • Die Bernoulli Fritzen waren gegen jedes Stadionprojekt, auch gegen dieses!

    Sie hocken im Vorstand der IG Hardturm, kannst nachlesen gegen was sie alles sind:

    https://www.ighardturm.ch/index.html

    einzelne sitzen drin. aber das was jetzt vor bundesgericht behandelt bzw. eben nicht behandelt wird, hat mit ihnen nichts zu tun.

    und nochmals: die waren fast alle vor den gartenhagpissern da. darum funktioniert hier deine argumentation von wegen stadt, lärm und sonstigen emissionen auch nicht. eigentlich müsste man gegenüber den pissern argumentieren, dass sie gefälligst in fislisbach in die gärten pissen sollen! :rofl:


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    NieUsenandGah

    2 Mal editiert, zuletzt von snowcat (9. Mai 2022 um 11:52)

  • Also wenn ich es richtig verstanden habe sind die gleichen Leute welche das Fussballstadion mit der Begründung eine Schule sei nicht Teil des Konzept erwähnt gewesen nun auch gegen den Kauf der Stadt des Uetlihofs mit der Begründung dass man mit dem Geld besser neue Schulen baut….

    Bin ich eigentlich im falschen Film?

  • us em tagi:

    Beschwerden gegen Zürcher Stadion abgewiesen – gehts jetzt vorwärts?

    Zwei Stimmrechtsbeschwerden gegen die Volksabstimmung vom September 2020 sind vom Tisch. Die heiklen Punkte des Vorhabens kommen aber erst.

    Pascal Unternährer
    Publiziert heute um 12:00 Uhr

    Nach knapp zwei Jahren ist zumindest klar, dass die Stadionabstimmung rechtens war.

    «Ein Baubeginn wäre schon 2022 möglich.» Das schrieben die Abstimmungsgewinner, nachdem 59,1 Prozent der Stadtzürcher Stimmenden am 27. September 2020 das «Go» gaben für das neue Fussballstadion, einen angrenzenden Genossenschaftsbau und zwei Hochhäuser auf dem Hardturmareal.

    Die Clubs, der FC Zürich und die Grasshoppers, freuten sich, die meisten Fans auch. Es winkt eine reine Fussballarena mit 18’000 Plätzen und steilen Rampen für die beiden Zürcher Spitzenclubs, die das Stadion auch aus finanziellen Gründen unbedingt brauchen. Und es winken knapp 800, teils günstige Wohnungen für 1500 Menschen.

    «Wäre» war in der erwähnten Mitteilung das entscheidende Wort, wie man längst weiss. Gebaut wird noch nicht.

    Gegner scheitern auf der ganzen Linie
    Ein Gegner hatte sich schon vor dem Abstimmungstermin aufs juristische Parkett begeben und eine Stimmrechtsbeschwerde eingereicht. Und drei weitere Personen taten dasselbe gut vier Monate nach der Abstimmung, allerdings mit einer anderen Begründung.

    Alle sind nun vor Bundesgericht gescheitert. In den Urteilen vom 17. Juni hat ein Dreiergremium des Lausanner Gerichts beide Beschwerden abgewiesen. «Das Recht der Stimmberechtigten auf freie Willensbildung und unverfälschte Stimmabgabe wurde nicht verletzt», schreiben die Bundesrichter.

    Sicherheit wird bemängelt
    Der erste Beschwerdeführer ist der in der Stadt Zürich wegen seiner Umtriebigkeit bekannte Peter-Wolfgang von Matt. Er hatte bemängelt, dass Fragen der Sicherheit rund um Fussballspiele mit Risikopotenzial in der Abstimmungszeitung zu wenig Beachtung gefunden hatten. Dem hält das Gericht entgegen, dass das Sicherheitskonzept für Risikospiele bereits in der Abstimmungszeitung von 2018 thematisiert worden war. Die Stimmberechtigten hatten sich also bereits in der ersten Abstimmung zum Stadionprojekt «Ensemble» zwei Jahre zuvor kritisch mit diesem Aspekt auseinandersetzen können.

    Auch diese Abstimmung im November 2018 hatten die Stadionpromotoren gewonnen, damals mit 53,8 Prozent Ja-Stimmenanteil. Damals ging es inhaltlich um die Baurechtsverträge für das Stadion. Die Stimmberechtigten hätten mit ihrem Ja der Nutzung und dem Betrieb des Stadions zugestimmt, schreibt das Gericht.

    Gericht verweist auf klares Resultat
    Die zweite Beschwerde von drei Privatpersonen thematisierte eine angebliche Täuschung der Stimmberechtigten. Im Februar 2021 schrieb diese Zeitung über Pläne der Stadt, in einem der beiden geplanten Hochhäuser eine Schule und zwei Turnhallen unterzubringen. Das war am Abstimmungstermin noch nicht bekannt. Dazu schreibt das Gericht, dass zur Schule noch kein Entscheid gefallen ist, noch immer handle es sich nur um eine Absicht der Stadt. Der Gemeinderat müsste einen entsprechenden Entscheid noch fällen, der wiederum referendumsfähig wäre, also potenziell dem Stimmvolk vorgelegt werden könnte.

    «Im Übrigen» verweisen die Bundesrichter auf die Differenz von mehr als 18 Prozent Ja-Stimmen gegenüber den Nein-Stimmen in der Abstimmung von 2020. Deshalb sei «nicht davon auszugehen, dass die Abstimmung im Ergebnis anders ausgefallen wäre, wenn die mit den Beschwerden verlangten zusätzlichen Informationen in der Abstimmungszeitung aufgeführt worden wären».

    Elf Monate für Entscheid
    Das Bundesgericht bestätigte damit die Entscheide der Vorinstanzen. Bereits der Bezirksrat Zürich und das kantonale Verwaltungsgericht hatten die Beschwerden abgeschmettert. Ersterer notabene nach einer Zusatzschlaufe, weil beim ersten Entscheid ein Bezirksratsmitglied in den Ferien war, was das Bundesgericht in einem Zwischenentscheid prompt bemängelt hatte.

    Das Bundesgericht hat sich Zeit genommen für seinen zweiten Entscheid. Zwischen dem Verwaltungsgerichtsurteil und diesem liegen elf Monate. Das honoriert Beschwerdeführer Peter-Wolfgang von Matt: «Das Bundesgericht hat sich gewissenhaft mit meiner Beschwerde auseinandergesetzt», schreibt er in einer Stellungnahme. Er respektiere nun seine Niederlage «ohne Wenn und Aber».

    «Nach der deutlichen Zustimmung an der Urne war die rekursbedingte Verzögerung umso ärgerlicher.»
    Stadtrat André Odermatt
    Seine Sicherheitsbedenken seien allerdings nicht verschwunden, so von Matt. Er mache sich weiterhin Sorgen um die Bewegungsfreiheit der Anwohnenden während der Spiele und fragt sich, wie verhindert wird, dass verfeindete Fangruppen aufeinandertreffen.

    Anders sieht dies Stadtrat André Odermatt (SP). «Zürich will das neue Stadion. Nach der deutlichen Zustimmung an der Urne war die rekursbedingte Verzögerung umso ärgerlicher», lässt sich der Hochbauvorsteher in einer Mitteilung der Stadt zitieren.

    «Ein Elend»
    Können die Stadionbauer nun loslegen? Nein. Man hatte mit einer raschen Erledigung der Stimmrechtsbeschwerden gerechnet, bevor die mutmasslich heikleren Punkte, also die planerischen und baulichen Fragen, allenfalls in die juristische Mühle kommen. Nun sind bereits fast zwei Jahre vergangen. Das sei «ein Elend», kommentierte GC-Vizepräsident Andras Gurovits einmal. FCZ-Präsident Ancillo Canepa zeigte sich «bodenlos verärgert».

    Der Gestaltungsplan, um den es bei der zweiten Stadionabstimmung ging, kann nun zwar zügig vom Regierungsrat genehmigt werden, was gemäss Einschätzung des Kantons noch vor den Herbstferien der Fall sein sollte. Gegen den darauf vom Stadtrat festgelegten Plan kann aber erneut rekurriert werden. Hier geht es um Themen wie die Höhe der Türme (137 Meter), Umweltverträglichkeit, Städtebau oder Schattenwurf. Rekursberechtigt sind Verbände wie der VCS oder der Heimatschutz sowie Anwohnende oder Betroffene, etwa im benachbarten Quartier Höngg. Werden wieder alle Instanzen angerufen, kann dies zwei Jahre oder gar länger gehen.

    2025 – oder erst 2030?
    Und erst nach Rechtskraft des Gestaltungsplans kann der Stadtrat die Baubewilligung erteilt, welche abermals durch drei Instanzen gezogen werden kann. Rekursberechtigt sind aber nur noch Direktbetroffene wie Anwohner. Die Rekursthemen sind eingeschränkt, da vieles im Gestaltungsplan geregelt ist. Es braucht neue Ansätze oder Argumente.

    Auch wenn die Rekurrierenden keinen Erfolg haben und die Investoren der Credit Suisse und der Bauunternehmung HRS weiterhin am Bau von Stadion und Wohnhäusern interessiert sind, kann es bis zum Baustart also Jahre dauern. Im besten Fall könnte die Bagger um 2024 auffahren, im schlechtesten wohl erst um 2028 oder 2029.

    Die Stadionpromotoren rechnen für die Credit Suisse-Arena, die vom Ensemble als erstes gebaut würde, mit einer Bauzeit von einem guten Jahr. Erster Anpfiff auf dem Rasen wäre also im Jahr 2025 – oder eben erst 2030. Bis die Genossenschaftssiedlung fertig gestellt ist, würde es etwa zwei Jahre gehen. Für die beiden Türme rechnen die Investoren mit einer Bauzeit von drei Jahren


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Aus aktuellem Anlass:

    Das ZSC Stadion steht, wie geht es mit dem Fussball Stadion weiter?

    Hier mein Kaffeesatzlesen:

    Knauss (siehe Artikel unten) wird sich den Lärmschutz (siehe Artikel unten) zum Nutzen machen und die Wohntürme angreifen. Ziemlich effiziente Methode im Moment um Bauen in Städten ganz und gar zu verhindern!

    Mit dem Rosengartentunnel haben Markus Knauss und Gabi Petri ein weiteres Zürcher Grossbauprojekt gebodigt. Es wird nicht das letzte sein

    Kein Politikerpaar prägt Zürich so stark wie Gabi Petri und Markus Knauss. Wegen ihrer Hartnäckigkeit haben sie sich aber auch in den eigenen Reihen nicht nur Freunde gemacht.

    Nils Pfändler10.02.2020, 11.42 Uhr (NZZ)


    Markus Knauss und Gabi Petri, hier beim Verteilen von Flyern auf dem Helvetiaplatz in Zürich, leiteten die Nein-Kampagne zur Rosengartenabstimmung.

    Markus Knauss und Gabi Petri, hier beim Verteilen von Flyern auf dem Helvetiaplatz in Zürich, leiteten die Nein-Kampagne zur Rosengartenabstimmung.

    Annick Ramp / NZZ

    Gabi Petri und Markus Knauss strahlen. Das grüne Politikerpaar steht auf dem Röschibachplatz in Zürich Wipkingen. Eine Menschenmenge hat sich vor ihnen versammelt. Sie jubelt ihnen zu. Es sind Gegner der Rosengartentunnels, der harte Kern des Nein-Komitees. Soeben treffen die letzten Resultate aus den Stadtkreisen ein. Sie zeigen ein eindeutiges Bild: ein Sieg auf ganzer Linie.

    Zwischen zwei Bäumen hängt ein riesiges rotes Banner. «Rosengarten Unsinn – Nein», steht darauf. «Wir haben es geschafft!» – «Die Schlacht ist gewonnen!» – «Versenkt, versenkt!», ruft es aus der Menge. Leute liegen sich in den Armen, Küsschen hier, Umarmungen da. Manch einer wirkt schon etwas beschwipst. Wen wundert’s: Die ersten Champagnergläser wurden schon am frühen Nachmittag beim Bekanntwerden der ersten Hochrechnungen gefüllt.

    Die Tunnelgegner haben Knauss und Petri wie Stars begrüsst. Als Co-Geschäftsführer der VCS-Sektion Zürich waren der 58-jährige Gemeinderat und die 59-jährige Kantonsrätin federführend bei der Nein-Kampagne zur Abstimmung über das Rosengarten-Projekt.

    Das klare Resultat ist einer der grössten Siege in der jahrzehntelangen Tätigkeit des Politikerpaars. In der Vorlage sahen sie gleich mehrere Anliegen gefährdet, für welche sie seit je kämpfen. Weniger Autos, weniger Lärm, weniger Emissionen, dafür mehr Velos und öffentliche Verkehrsmittel in der Stadt. Der «goldene Tunnel», wie er von Gegnern gerne genannt wurde, koste zu viel und bringe zu wenig. Das Tram wiederum sei nichts weiter als ein grünes Mäntelchen für ein ungenügendes Gesamtpaket – Argumente, die beim Stimmvolk offensichtlich angekommen sind.

    Das Rosengarten-Projekt ist nur eines von vielen Bauvorhaben, das auf der Abschussliste von Knauss und Petri gelandet ist. Sie reicht von der ZKB-Seilbahn, der Gleisüberbauung Eurogate beim Hauptbahnhof, dem Polizei- und Justizzentrum, drei verschiedenen Stadionprojekten auf dem Hardturm-Areal bis hin zu einer ganzen Reihe von Einkaufszentren im Kanton – alles wurde angefochten, verhindert oder verzögert. Laut eigenen Aussagen haben sie in den letzten dreissig Jahren im Kanton Zürich über 170 Rechtsfälle eingeleitet.

    Petri: Wir sind extrem nervenzehrend, das wissen wir.

    Knauss: (lacht) Ja, das stimmt.

    Den beiden haftet deshalb längst das Image der Nein-Sager und Verhinderer an. Als «Spielverderber», «Öko-Terroristen», «Parkplatzzähler» oder gar «Staatsfeinde» wurden sie von politischen Gegnern schon bezeichnet.

    Gleichgesinnte hingegen loben den unermüdlichen Einsatz für den Klimaschutz und die Verkehrsentlastung. Doch auch im linken Lager eckt das Duo mitunter an. Nach dem Volks-Ja zum Fussballstadion sorgte das von ihnen angestossene Referendum gegen den Gestaltungsplan auch in den eigenen Reihen für Kopfschütteln.

    Die Kritik verstehen Knauss und Petri nicht. Als VCS-Geschäftsführer sehen sie es als ihre Aufgabe an, über das Verbandsbeschwerderecht auf Missstände hinzuweisen und Fehlplanungen zu verhindern.

    Petri: Wünscht sich heute noch jemand den Eurogate? Will jemand den Verkehr zurück auf dem Limmatquai? In der Kuttelgasse? Auf dem Rennweg?

    Knauss: Will jemand eine stehende Lastwagenkolonne auf der Sihlfeld- und der Weststrasse? Das wäre so gekommen, ohne die flankierenden Massnahmen zur Westumfahrung. Heute sind alle glücklich, aber niemand sagt, dass es nicht zuletzt diese zwei Umweltaktivisten waren, die einfach nicht lockergelassen haben.

    Petri: Wir sind keine Spielverderber. Wir sind unbequem, beharrlich und nicht käuflich. Wir beugen uns nicht dem gesellschaftlichen Druck.

    Knauss: Man kann sich nicht permanent ökologische Ziele vornehmen und im Vollzug dann dermassen versagen. Da habe ich einfach andere Ansprüche.

    Die beiden geraten bei solchen Themen schnell ins Erzählen. Eine Anekdote jagt die nächste. Namen, Abstimmungsresultate und Projekte der letzten drei Jahrzehnte werden durchdekliniert. Sprechen sie über ihre eigene Tätigkeit, schwingt nicht selten Stolz mit in der Stimme.

    Knauss: Wir haben eine sensationelle Erfolgsquote.

    Petri: Das zeigt ja genau das Behördenversagen!

    Knauss: Sie liegt bei 60, 70 Prozent.

    Petri: Ich meine, Moritz Leuenberger habe einmal die geflügelten Worte gesagt: «Wenn ich so eine Erfolgsquote gehabt hätte wie die Umweltverbände, dann wäre ich Anwalt geblieben.»

    Um seine Anliegen durchzusetzen, scheut das Paar keinen Aufwand. Bei der Rosengarten-Abstimmung war rasch die ganze Stadt mit den roten Flyern und Plakaten übersät. Petri und Knauss waren sich nicht zu schade, mehrmals selber auf der Strasse gegen das Projekt zu weibeln. Noch am Freitag verteilten sie auf dem Helvetiaplatz stundenlang in eisiger Kälte Flyer und Schokolade. «Grüezi, gönd Sie vilicht au no go abstimme?» Einen Tag vor der Abstimmung war der Marktplatz in Oerlikon an der Reihe. «Grüezi, gönd Sie vilicht au no go abstimme?»

    Wer sich auf ein Gespräch mit ihnen einlässt, bekommt schnell einmal eine Lektion über die letzten dreissig Jahre Zürcher Politik doziert. Gerät Petri dabei in Fahrt, spricht sie so schnell, als eilte sie den eigenen Gedanken hinterher. Knauss ist gemächlicher. Seine Sätze sind oft druckreif, als wären sie vorgefertigt. Vielleicht sind sie das auch. Seit Jahrzehnten spricht er über dieselben Dinge: Verkehr, Parkplätze, Velowege.

    Ihr Tun verstanden sie stets als Pionierarbeit. Jetzt, in Zeiten der Klimabewegung, mehr denn je.

    Knauss: Für Themen wie das autofreie Wohnen wurde ich früher belächelt. Die Leute sagten mir: «Aber Markus, alle Leute fahren Auto in der Stadt.»

    Petri: Pha!

    Knauss: Heute ist diese Ansicht Mainstream.

    Petri: Die Menschen auf der Strasse sind schon viel weiter als die Politik mit ihrer Umsetzung.

    Knauss: Die Stadtregierung sollte mutiger sein.

    Petri: Sie nutzen ihren Handlungsspielraum nicht aus und hinken immer fünf Schritte hinterher.

    Die gemeinsamen Kämpfe haben die beiden zusammengeschweisst. Politik, Beruf und Privates ist bei ihnen kaum mehr zu trennen. Vor mehr als drei Jahrzehnten haben sie sich über benachbarte Bekannte kennengelernt. Er, der gebürtige Toggenburger, sie, die damals noch am linken Rand bei den Progressiven Organisationen politisierte. 1991 sind sie gleichzeitig den Grünen beigetreten. Als Co-Geschäftsführer des VCS teilen sie sich heute den gleichen Job beim selben Arbeitgeber. An den Balkonen ihres Wohnhauses im Kreis 3 hängen Banner mit Parolen gegen den Rosengartentunnel. Sie haben zwei erwachsene Töchter. Auch sie sind Mitglieder der Grünen Partei.

    Die Tätigkeit im Politbetrieb hat Knauss und Petri geprägt. Auch die Tatsache, dass sie bis zum letzten Tag vor der Abstimmung noch Flyer verteilen, ist einem Erlebnis aus der Vergangenheit geschuldet – der verlorenen Volksabstimmung zur Gleisüberbauung beim Hauptbahnhof im Jahr 1988:

    Petri: Wir haben die Abstimmung damals um 49-Komma-irgendöpis Prozent verloren.

    Knauss: 49,3.

    Petri: Nur wegen ein paar Stimmen.

    Knauss: Eine Woche vor der Abstimmung waren wir alle müde und haben nichts mehr gemacht.

    Petri: Seither gehen wir immer bis zum letzten Tag auf die Strasse.

    Die Eurogate-Geschichte ist bezeichnend. Denn sie zeigt, dass Petri und Knauss auch nicht aufhören Widerstand zu leisten, wenn ein Volksentscheid nicht nach ihrem Geschmack ausfällt. Die Abstimmung ging zwar verloren, die Gleisüberbauung wurde aber nie realisiert. Der VCS rekurrierte so lange gegen das Projekt, bis die Bauherren aufgaben.

    Je grösser der Widerstand, desto vehementer vertreten Knauss und Petri ihre eigene Position. Sie sind so überzeugt von der eigenen Meinung, dass sie das Verständnis für andere Ansichten mitunter vermissen lassen. Sie haben recht – die anderen müssen nur noch darauf kommen.

    Petri: Ich will Einsichten schaffen. Mir fällt es nicht leicht, wenn Leute bei logischen und klaren Ausgangslagen keine Einsicht haben. Es ist wie bei den Schülern, nicht alle checken es beim ersten Mal. Das ist arrogant, ich weiss. Aber ich habe in den meisten Fällen recht behalten. Wenn man im Abstimmungskampf alles probiert und es trotzdem nicht reicht, ärgere ich mich heute aber nicht mehr. Dann liegt das an den Grenzen einer komplexen Argumentation. Oder an der Trägheit und am Egoismus des Volkes.

    Knauss: (lacht)

    Petri: Doch, so ist es halt! Das grösste Übel der Welt ist die Denkfaulheit des Volkes.

    Wegen solcher Äusserungen ecken Petri und Knauss an. Doch sie kümmern sich nicht darum, was andere über sie denken. Diese Haltung polarisiert, und deshalb hat wohl jeder, der die Zürcher Politik kennt, eine Meinung zu den beiden.

    Knauss gilt als gewieft und gradlinig, aber wenig kompromissbereit. Sein Wissen in Verkehrsfragen oder bei der Raumplanung ist unbestritten, mancher sieht in ihm aber einen ideologisch verblendeten Hardliner. Petri wird im Kantonsrat als engagierte und bestens vernetzte Politikerin beschrieben, die sich im Ratssaal jedoch kaum zu Wort meldet. Lieber schmiedet sie Allianzen und hält im Hintergrund die Fäden in der Hand.

    Auch Gegner schätzen ihre Fähigkeiten. SVP-Kantonsrat Hans-Peter Amrein, der sich entgegen der Empfehlung seiner Partei gegen das Rosengartentunnel aussprach, bezeichnet Petri als eine geschätzte und dossierfeste Ratskollegin, mit der man über die Parteigrenzen hervorragend zusammenarbeiten könne. «Auch wenn wir in Verkehrsthemen diametral entgegengesetzte Ansichten haben», fügt er an. «Dort ist sie manchmal etwas verbohrt.» Petri gehöre zu einer aussterbenden Klasse von grünen Politikern, die sich abgesehen von der Verkehrs- und Klimapolitik themenbezogen und ohne Ideologie eine Meinung bildeten.

    Dass Knauss und Petri mit ähnlichen Attributen beschrieben werden, überrascht nicht. Auch sie selber erkennen im Gegenüber viele Ähnlichkeiten.

    Petri: Inhaltlich und politisch unterscheiden wir uns praktisch kaum.

    Knauss: Bei neuen Themen müssen wir uns manchmal ein bisschen herantasten.

    Petri: Ich bin meistens dezidierter. Du bist konzilianter.

    Knauss: Meine Ratskollegen würden das bestreiten.

    Petri: Aber du bist der Nettere von uns beiden. Ich gegen den Rest der Welt – das ist mir eigentlich egal.

    Knauss: Ich habe auch keine Mühe, alleine dazustehen.

    Tatsächlich stehen die beiden manchmal alleine da. So wie beim eingangs erwähnten Referendum gegen den Gestaltungsplan des Hardturmstadions, wo selbst der grüne Gemeinderat Marcel Bührig von «Täubelen» und «schlechtem Stil» sprach.

    Es ist nicht der einzige parteiinterne Konflikt. Fast schon legendär ist der Zwist zwischen Petri und der grünen Fraktionspräsidentin Esther Guyer. Die beiden Alphatiere sind bekannt dafür, ihre Meinung lauthals kundzutun und nicht vom eigenen Standpunkt abzuweichen. Das führt gezwungenermassen zu Spannungen, die innerhalb der Fraktion als belastend wahrgenommen werden. Petri bestreitet, dass ein Problem besteht. Guyer lässt auf Anfrage ausrichten, dass sie sich zu diesem Thema nicht äussern wolle.

    Die Rolle der unliebsamen Kämpfer scheint dem Paar zu behagen. Sie sind unbeirrbar und frei von jeder Harmoniebedürftigkeit. Das geben sie auch gerne zu. Ihre Hartnäckigkeit grenzt mitunter an Starrsinn, ihre Überzeugung an Arroganz.

    Damit haben sich Knauss und Petri in den letzten drei Jahrzehnten nicht nur Freunde gemacht. Doch es sind nicht zuletzt diese Eigenschaften, mit denen sie regelmässig Projekte wie den Rosengartentunnel zum Absturz bringen. Weitere dürften folgen.

    Knauss: Wir haben kein Ablaufdatum, und auch die Arbeit geht uns nicht aus.

    Petri: Es gibt noch viele Projekte, bei denen ich das Gefühl habe, einen wichtigen Beitrag leisten zu können.

    Knauss: Am Montag geht’s weiter.

    Petri: Wir lassen uns nicht stoppen.

    -------------------------------------------------------------------



    Baublockade in der Stadt Zürich

    Wieder scheitern neue Wohnungen am Lärm – diesmal günstige


    Eine Genossenschaft muss ihre Neubaupläne beerdigen, es ist der zweite Fall in zwei Wochen. Zürich hofft jetzt auf Bern.

    Beat Metzler
    Beat Metzler
    Publiziert: 15.01.2022, 06:00 (TA)


    Die Baugespanne waren vergebens, diese Häuser an der Winterthurerstrasse bleiben vorerst stehen. Fotografiert im Juni 2020.


    Die Baugespanne waren vergebens, diese Häuser an der Winterthurerstrasse bleiben vorerst stehen. Fotografiert im Juni 2020. Foto: Urs Jaudas

    Ein Architekturwettbewerb, zahlreiche Workshops, neun Jahre Planung. Und das alles für nichts.

    Das Zürcher Verwaltungsgericht hat die Bewilligung für einen Ersatzneubau an der Winterthurerstrasse im Kreis 6 aufgehoben. Die Baugenossenschaft Oberstrass (BGO) verzichtet auf den Versuch, die geplanten 134 Wohnungen vor dem Bundesgericht zu retten. «Dort hätten wir wohl keine Chance», sagt BGO-Präsident Mathias Ninck.


    Gerichte sind strenger geworden beim Lärmschutz


    Ninck verweist auf einen ähnlichen Entscheid vom letzten Dezember, mit dem das Bundesgericht die geplante Siedlung «Im Bürgli» an der Bederstrasse in der Enge versenkte. Damit sind in zwei Wochen zwei grosse Stadtzürcher Wohnungsprojekte am gleichen Hindernis gescheitert: dem Lärmschutz.

    Seit einigen Jahren urteilen die Gerichte in der Lärmfrage strenger. Die Ausnahmebewilligungen, welche Stadt und Kanton lange vergeben haben, lehnt das Bundesgericht nun in der Regel als nicht gesetzeskonform ab.

    Laut Mathias Ninck verunmöglicht diese Rechtsprechung in Kombination mit weiteren Anforderungen an Arealüberbauungen das Bauen an lauten Verkehrsachsen. Die Alternative zum jetzigen Entwurf wäre, zur Winterthurerstrasse hin eine «Staumauer» zu erstellen, eine durchgehende Betonwand mit kleinen Fenstern. Das würde den Lärm genug dämpfen, sagt Ninck. «Aber die Stadt würde ein so abweisendes Gebäude aus städtebaulichen Gründen nicht bewilligen.» 134 statt 70 Wohnungen: So hätte der Neubau an der Winterthurerstrasse aussehen sollen.


    134 statt 70 Wohnungen: So hätte der Neubau an der Winterthurerstrasse aussehen sollen. Visualisierung: PD

    Der Anwalt Peter Heer, der sowohl die Rekurrentinnen an der Beder- wie an der Winterthurerstrasse vertritt, sagte kürzlich in dieser Zeitung, Architekten und Ingenieure würden noch bessere Lärmschutzlösungen finden. Als «Schlag ins Gesicht» bezeichnet Mathias Ninck diese Aussage. «Unsere Architekten haben wirklich alles gemacht, was man machen kann. Es war ein ausgeklügeltes und überzeugendes Projekt.»

    Das Nein führe zu einer absurden Situation. In den bestehenden, fast 100-jährigen Häusern sei es – im Vergleich zum geplanten Neubau – tatsächlich sehr laut. «Die Bewohnenden werden also noch viel länger deutlich stärkerem Krach ausgesetzt sein.» Auch an der Bederstrasse in der Enge darf nicht gebaut werden.


    Auch an der Bederstrasse in der Enge darf nicht gebaut werden. Foto: Dominique Meienberg

    Die 15 Rekurrenten gegen die BGO-Siedlung sorgen sich aber kaum um die Ruhe ihrer Nachbarn. Sie wohnen alle in der nahe gelegenen Siedlung Zanggerweg und störten sich laut Ninck an der Grösse des Neubaus. Das Lärmschutzrecht nutzten sie, um das Projekt zu bodigen. Die BGO machte den Nachbarn gemäss Mathias Ninck das Angebot, auf ein Stockwerk – und damit auf 20 Wohnungen – zu verzichten, sowie mit 100’000 Franken alle Anwaltskosten zu übernehmen. Vergeblich.


    Anwalt Peter Heer bestätigt das Scheitern von Vergleichsgesprächen. Die Rekurrenten hoffen laut Heer, dass die BGO nun ein Projekt erarbeite, «das mehr Rücksicht nimmt auf ihre einzigartige, denkmalgeschützte Siedlung».


    Bern entscheidet über Lockerungen bei Lärmschutz


    Erst einmal bleibt alles, wie es ist an der Winterthurerstrasse. Die BGO setzt aber darauf, dass es in einigen Jahren wieder vorwärtsgehen könnte. Zwei angestossene Änderungen sollen dies ermöglichen: eine Revision des Umweltschutzgesetzes und eine Verlangsamung des Verkehrs auf der Winterthurerstrasse.

    Die Gesetzesänderung, die auf eine Motion des Aargauer GLP-Nationalrats Beat Flach zurückgeht, befand sich bis vor kurzem in der Vernehmlassung. Der Kanton Zürich hat sich dabei für die «Lüftungsfensterpraxis» ausgesprochen. Dank dieser müssten die Lärmgrenzwerte nicht an allen Fenstern eingehalten werden. Lärmschutzorganisationen lehnen solche Lockerungen ab. Momentan wertet das Bundesamt für Umwelt die Stellungnahmen aus. Wann der Bundesrat darüber entscheide, sei offen, heisst es dort.

    Zitat
    «Wir hoffen, das Projekt zumindest teilweise zu retten.»
    Mathias Ninck, Baugenossenschaft Oberstrass


    Geplantes Tempo 30 könnte Baupläne doch noch retten


    Mitte Dezember wiederum stellte der Zürcher Stadtrat Dutzende von Hauptverkehrsachsen vor, die er bis ins Jahr 2030 auf Tempo 30 abbremsen möchte. Bei der Winterthurerstrasse soll das zumindest während der Nacht geschehen. Den Tag durch möchte der Stadtrat die Trams der Linien 9 und 10 nicht verlangsamen.

    Die Kombination aus angepasstem Lärmschutzgesetz und Tempo 30 könnte die Pläne der Baugenossenschaft Oberstrass wieder umsetzbar machen. «Wir hoffen, das Projekt dadurch zumindest teilweise zu retten», sagt Mathias Ninck. Die BGO brauche die neue Siedlung, weil ihr sonst Alterswohnungen fehlten. «Und wir wollen mehr günstigen Wohnraum schaffen.» Bei einem endgültigen Scheitern würde die Genossenschaft ausserdem alles in die Planung gesteckte Geld verlieren.

    Die Swisscanto, welche die Siedlung an der Bederstrasse bauen möchte, hat noch nicht entschieden, ob sie abwartet wie die BGO oder ein neues Projekt einreicht. Man prüfe «verschiedene Handlungsoptionen», heisst es bei der Anlagestiftung der Zürcher Kantonalbank.

    Auch für die Stadt stellt die jetzige Situation ein Problem dar. Gemäss Richtplan soll Zürichs Wachstum unter anderem durch Verdichtung entlang der lauten Achsen stattfinden. Das funktioniert gerade nicht.



  • [quote='snowcat','https://forum.zscfans.ch/thread/1231-wieder-emal-z%C3%BCrcher-stadion-frag/?postID=147327#post147327']

    Das ewige Hardturm-Projekt: Kämpft Stadiongegner hinter den Kulissen weiter?

    https://www.blick.ch/sport/fussball…m=blick_app_ios


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    [/quote]

    Und dänn gits plötzlich d'CS nümme (oder si will/chan nümme); die händ derziit anderi Problem, als das Schtadion.


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro

    • Offizieller Beitrag

    Und dänn gits plötzlich d'CS nümme (oder si will/chan nümme); die händ derziit anderi Problem, als das Schtadion.

    Die CS ist nur einer von sechs Partnern, weder gehen die unter noch können die nicht mehr.....

    Projekt Ensemble – Fussball, Wohnen und Quartierleben
    Seit 10 Jahren liegt in Zürichs Westen das Areal mit einer Fläche von rund 55'000 m2 brach. Nun soll es von privater Seite mit einem Fussballstadion, einer…
    projekt-ensemble.ch

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!