• Na-na-na, ein bisschen mehr Verständnis bitte. Auf diesem ZSC "FAN-FORUM" darf man durchaus mal ein bisschen mit dem Zweihänder kommentieren.
    Wer was von sich persönlich Preis gibt ist jedermann(und Frau) selber überlassen. Ausserdem kann man schreiben was man will, glauben muss man's nicht.

    Du bist für ein Hockey-Vertreter schon ein bisschen dünnhäutig, nicht?

    Zum Topic: Es wird schon lange von vielen Exponenten darüber gesprochen, dass das Profi-Sportsystem in den USA im Gegensatz zu dem in Europa viele
    Vorteile hat. Nur ob dieses auch nur ansatzweise z.B. in die Schweiz importiert werden kann steht auf einem anderen Blatt. Ich hätte es zwar gerne, keine
    Frage - aber ich behaupte, wie Rangersfan und Zesi05, dass dies so absolut nicht umsetzbar ist. Mit den momentanen Strukturen in unserer Gesellschaft.
    D.h. Schule, Sport, Kultur. Würde mich aber gerne eines Besseren belehren lassen.

    Ja, stimmt, bin etwas dünnhäutig... mit all den damit verbundenen Nach- aber auch Vorteilen; es ist halt kalt im Winter unter der Brücke ;) Ich bin aber sehr empfänglich für Kritik in der Sache und finde diese Diskussion sehr spannend. Wenn aber jemand unter dem Deckmantel der Anonymität den Zweihänder ausfährt gegenüber jemandem der öffentlich zu seiner Meinung steht dann finde ich dies nicht soooo toll, aber dies gehört halt wohl zum aktuellen Social-Media-Zeitalter, da muss ich mich als "OldSchoolKommunikator" noch erst an diese anonymen Attacken gewöhnen und mit mehr Gelassenheit quittieren, thank you for the lesson learned. Aber wenden wir uns jetzt dem Wesentlichen, dem Sachverhalt zu: Ich weiss sehr wohl, dass es gefühlt tausend Gründe gibt die besagen, dass eine Umsetzung dieser Idee in der Schweiz unmöglich ist. Dies bestreite ich vehement und werde dies in meiner nächsten Kolumne aufzuzeigen versuchen, d.h. die Idee etwas konkretisieren. Der springende Punkt ist: Wollen wir eine langfristig ausgeglichene Liga mit gleich langen Spiessen für alle Teams oder wollen wir den Status Quo mit Budgets die Lichtjahre voneinander entfernt sind. Wie ich geschrieben habe ist die aktuelle Situation noch völlig ohne Leidensdruck. Ich antizipiere aber, dass wir auf die Dauer Probleme kriegen und dass wir in ca. 50 Jahren ein NHL-ähnliches System eingeführt haben werden. Diejenigen die das noch erleben werden, sollen mir dann eine Blume aufs Grab legen ;) Noch einmal: Es geht nur darum, ob wir das wollen oder nicht. Wenn wir es wollen gibt es 100%ig Mittel und Wege, dies auch umsetzen zu können. Es kann aber durchaus sein, dass sich die aktuell offensichtlich satte Mehrheit die das aktuelle System beibehalten will auch mittelfristig halten wird und dann wird die Diskussion obsolet. Ich antizipiere aber aus heutiger Sicht ein anderes Zukunfts-Szenario. Ich stelle zudem fest, dass wir im Verlaufe der letzten 20 Jahre zwar immer wieder negative Sprüche über die NHL, die Amis und deren System gelesen und gehört haben... schleichend aber gefühlt dutzende - sich bewährte - Regelanpassungen übernommen haben (jüngstes Beispiel die mega geile 3vs3 Overtime und neu spielen auch wir im Playoff bis zum bitteren Ende und ohne Penaltyentscheidungen, super!). D.h. wir sind durchaus bereit, von der grossen Erfahrung der grossen Sportnation USA zu lernen und zu profitieren... wir geben es ganz einfach nicht so gerne zu und dieser Wandel geht ja auch langsam vor sich und ohne Revolution und dies ist auch gesund so. Mein Denkanstoss geht in Richtung "steter Tropfen höhlt den Stein" und Vorkommnisse wie z.B. die Neymar-Geschichte mit PSG ist natürlich Wasser auf meine Mühlen und ich spüre - allerdings noch auf tiefem Niveau - wachsenden Zuspruch zu solchen Ideen. How to eat an elephant? Bit by bit - irgendwann ist er gegessen... ch wünsche allseits einen fröhlichen Tag :) Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Ja, stimmt, bin etwas dünnhäutig... mit all den damit verbundenen Nach- aber auch Vorteilen; es ist halt kalt im Winter unter der Brücke ;) Ich bin aber sehr empfänglich für Kritik in der Sache und finde diese Diskussion sehr spannend. Wenn aber jemand unter dem Deckmantel der Anonymität den Zweihänder ausfährt gegenüber jemandem der öffentlich zu seiner Meinung steht dann finde ich dies nicht soooo toll, aber dies gehört halt wohl zum aktuellen Social-Media-Zeitalter, da muss ich mich als "OldSchoolKommunikator" noch erst an diese anonymen Attacken gewöhnen und mit mehr Gelassenheit quittieren, thank you for the lesson learned. Aber wenden wir uns jetzt dem Wesentlichen, dem Sachverhalt zu: Ich weiss sehr wohl, dass es gefühlt tausend Gründe gibt die besagen, dass eine Umsetzung dieser Idee in der Schweiz unmöglich ist. Dies bestreite ich vehement und werde dies in meiner nächsten Kolumne aufzuzeigen versuchen, d.h. die Idee etwas konkretisieren. Der springende Punkt ist: Wollen wir eine langfristig ausgeglichene Liga mit gleich langen Spiessen für alle Teams oder wollen wir den Status Quo mit Budgets die Lichtjahre voneinander entfernt sind. Wie ich geschrieben habe ist die aktuelle Situation noch völlig ohne Leidensdruck. Ich antizipiere aber, dass wir auf die Dauer Probleme kriegen und dass wir in ca. 50 Jahren ein NHL-ähnliches System eingeführt haben werden. Diejenigen die das noch erleben werden, sollen mir dann eine Blume aufs Grab legen ;) Noch einmal: Es geht nur darum, ob wir das wollen oder nicht. Wenn wir es wollen gibt es 100%ig Mittel und Wege, dies auch umsetzen zu können. Es kann aber durchaus sein, dass sich die aktuell offensichtlich satte Mehrheit die das aktuelle System beibehalten will auch mittelfristig halten wird und dann wird die Diskussion obsolet. Ich antizipiere aber aus heutiger Sicht ein anderes Zukunfts-Szenario. Ich stelle zudem fest, dass wir im Verlaufe der letzten 20 Jahre zwar immer wieder negative Sprüche über die NHL, die Amis und deren System gelesen und gehört haben... schleichend aber gefühlt dutzende - sich bewährte - Regelanpassungen übernommen haben (jüngstes Beispiel die mega geile 3vs3 Overtime und neu spielen auch wir im Playoff bis zum bitteren Ende und ohne Penaltyentscheidungen, super!). D.h. wir sind durchaus bereit, von der grossen Erfahrung der grossen Sportnation USA zu lernen und zu profitieren... wir geben es ganz einfach nicht so gerne zu und dieser Wandel geht ja auch langsam vor sich und ohne Revolution und dies ist auch gesund so. Mein Denkanstoss geht in Richtung "steter Tropfen höhlt den Stein" und Vorkommnisse wie z.B. die Neymar-Geschichte mit PSG ist natürlich Wasser auf meine Mühlen und ich spüre - allerdings noch auf tiefem Niveau - wachsenden Zuspruch zu solchen Ideen. How to eat an elephant? Bit by bit - irgendwann ist er gegessen... ch wünsche allseits einen fröhlichen Tag :) Thomas

    Danke für's Feedback.
    Wenn du ziemlich sicher weisst, wie es im Eishockey - nein, sagen wir im Sport - in der Schweiz in ca. 50 Jahren aussieht, dann wow!
    Ich weiss nicht einmal wie das nächste Jahr so wird. Und nein-nein, ich komme jetzt nicht mit albernen Mike Shiva-Vergleichen.
    Was zu 100% sicher ist, dass es einfach anders aussehen wird! Aber für diese Erkenntnis muss man nun wirklich nicht besonders
    gesegnet, noch ein Hellseher sein.

    Deine Ausführungen, dass die CHer Liga immer mehr von der NHL übernommen hat ist absolut korrekt. Nur kann ich dir auch
    entgegnen, dass die NHL auch immer mehr vom "europäischen" Hockey übernommen hat. Und ich meine nicht nur die Anzahl
    der Spieler, sondern auch was das Hockey-Game an sich betrifft. Natürlich, solange die Eisfelder in Nordamerika kleiner
    bleiben als in Europa, wird es immer einen NHL - Gamestyle geben. Aber was die technischen, läuferischen und taktischen
    Fähigkeiten betrifft, ist die NHL schon sehr nahe an die Schwedische oder "Russische" Hockeyschule/Liga angekommen.
    Wo sind denn all die Enforcers der letzten Jahrzehnte? Im heutigen NHL-Hockey haben diese Jungs fast keinen Platz mehr.

    Ich behaupte, dass wir in den nächsten 50 Jahren eher einen Europäischen Headcoach haben, der den Stanley-Cup gewinnt
    als dass wir das Sportsystem von Nordamerika importiert haben. Wie du weisst und von anderen hier auch aufgeführt, lehnt
    sich dass Sportsystem ganz stark an das Schulsystem an. Und weisst du wie lange es geht, bis irgend etwas im Schulsystem
    in der Schweiz verändert wird? Nur schon wenn du siehst wie lange es gedauert hat, bis unsere Leistungssportler eine ihren
    Bedürfnissen angepasste RS absolvieren durften - unglaublich. Da es durchaus möglich ist, dass ich in 50 Jahren
    nicht mehr auf dieser Erde wandle, wird es evtl. schwierig zu sehen welche unserer beiden Behauptung "gewinnt".....

  • Lieber Thomas

    Ich bin sehr gespannt auf deine Kolumne, denn wie andere hier im Forum sehe ich das eher kritisch. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Mich würde aber unabhängig von deiner Kolumne interessieren, was deine Meinung zu den folgenden Thesen ist. Mal völlig abgesehen vom Draft-System und Salary Cap ist die NHL ausgeglichener weil,
    (a) die "finanziellen Spiesse" alle etwa gleich lang sind, da alle Teams von Milliardären (oder entsprechenden Firmen) besessen werden und
    (b) der Playoffmodus mit einer Runde mehr und stärkere Selektion der Playoff-Teams für mehr Zufälligkeiten sorgt.

    Du hast ja schon einige Male geschrieben, dass im Playoff-Modus der Zufall eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Bei einer Playoff-Runde mehr und grundsätzlich grösserer Ausgeglichenheit zwischen den Teams, da nur ca. die Hälfte und nicht 66% der Teams in die Playoffs kommen, müsste die Variabilität doch schon rein mathematisch höher sein. Ohne Berücksichtigung irgendwelcher anderen Faktoren.

    PS: Immer wieder spannend zu erfahren, wer eigentlich alles so auf diesem Forum mitliest (und schreibt).

    PS2: Würde übrigens sehr gerne nicht anonym mit dir über dieses Thema sprechen, aber bin kein Hockeyexperte und habe deshalb keine Kolumne und darf nicht in "The Hockey Week" auftreten. Du müsstest mich also zum Essen einladen! :wink:

  • Lieber Zesi
    Ich lese nicht regelmässig in diesem Forum, werde aber immer mal wieder von irgendwelchen Kontakten darauf hingewiesen wenn mir irgendwer, irgendwo ans Bein pinkelt oder so und dann versuche ich, wenn es nicht völlig unter der Gürtellinie ist, wie in diesem Fall in diesem Forum, mich zu erklären.

    Zu Deinen Fragen:
    Um eine NHL-Franchise zu erhalten, muss man wirtschaftliche Mindestbedingungen erfüllen und weil der Markt in NA derart gross ist, kommen diesbezüglich für die Ownership mehrheitlich nur Milliardäre in Frage die sich aber relativ leicht finden lassen weil die NA-Gesellschaft spitzensportaffiner ist als bei uns, wage ich mal zu behaupten. Bei uns wäre mit einem solchen System ganz einfach alles sehr viel kleiner aber in der Grundtonalität mehr oder weniger gleich. Ich glaube tatsächlich, dass das Salary-Cap entscheidend ist für die Ausgeglichenheit denn ohne Salary-Cap würden sich vermutlich die Milliardäre im gegenseitigen Ehrgeiz übertreffen wollen und immer astronomischere Gehälter offerieren, damit die gewünschten Stars in ihrem und nicht in einem anderen Team spielen (siehe Beispiel Neymar im Fussball). D.h. wenn bei uns ein wirtschaftliches Schmalspurteam wie Ambri die wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllt, um eine "Franchise" oder eine Lizenz zu erhalten, dann können sie sich selbstverständlich innerhalb der Salary-Cap-Leitplanken bewegen, ja sie müssen sogar denn es gibt ja auch ein Untergrenze des Salary-Caps, dann wäre auch Ambri finanziell kompetitiv.
    Zweite Frage:
    Ja, in der NHL spielt hinsichtlich des Stanley Cups der Faktor Gück eine noch grössere Rolle als bei uns und dies exakt aus den von Dir beschriebenen Gründen (mehr Teams auf ähnlichem Niveau, eine Playoffrunde mehr). Die sportlich fairere Rangliste ist diejenige nach der Regular-Season, aber Playoff ist selbstverständlich Spektakel pur, Entertaining und Hockey ist ja Teil des Unterhaltungsbusiness, dies dürfen wir nie vergessen. Darum: Playoff sind "geil" - man darf sie ganz einfach bei einer sportlich sachlichen Analyse nicht überbewerten.

    Noch was: Hockeyexperten und Fachjournalisten werden in weiten Kreisen massiv überschätzt, vermutlich werde auch ich in gewissen Kreisen massiv überschätzt, die oder wir wissen nur unwesentlich mehr als ein wirklich interessierter Fan/Zuschauer. Eishockey ist keine *Rocket-Science" und es gibt sehr viel weniger Wahrheiten als wir glauben. Es gehört schon fast zu meinen Steckenpferden, Thesen und Voraussagen eben dieser Experten und Coach-Kopfjäger zu zerpflücken. Andererseits respektiere ich auch Typen die sich mit Voraussagen und pointierten Meinungen - allerdings vor und nicht nach den Spielen ;) - zum Fenster hinaus lehnen und sich angreifbar machen. Die Häme und der Spott sind jeweils nicht weit. Dies braucht Mut und eine dicke Haut... die ich persönlich offensichtlich noch nicht immer habe... muss mal wieder ins Elefantenhaus im Züri-Zoo und schauen wie die das machen mit der dicken Haut ;) - wobei... Elefanten sind nachtragend und das bin ich nicht und will es auch nicht werden. LG Thomas


  • Lieber Thomas

    Ich bin sehr gespannt auf deine Kolumne, denn wie andere hier im Forum sehe ich das eher kritisch. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Mich würde aber unabhängig von deiner Kolumne interessieren, was deine Meinung zu den folgenden Thesen ist. Mal völlig abgesehen vom Draft-System und Salary Cap ist die NHL ausgeglichener weil,
    (a) die "finanziellen Spiesse" alle etwa gleich lang sind, da alle Teams von Milliardären (oder entsprechenden Firmen) besessen werden und
    (b) der Playoffmodus mit einer Runde mehr und stärkere Selektion der Playoff-Teams für mehr Zufälligkeiten sorgt.

    Du hast ja schon einige Male geschrieben, dass im Playoff-Modus der Zufall eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Bei einer Playoff-Runde mehr und grundsätzlich grösserer Ausgeglichenheit zwischen den Teams, da nur ca. die Hälfte und nicht 66% der Teams in die Playoffs kommen, müsste die Variabilität doch schon rein mathematisch höher sein. Ohne Berücksichtigung irgendwelcher anderen Faktoren.

    PS: Immer wieder spannend zu erfahren, wer eigentlich alles so auf diesem Forum mitliest (und schreibt).

    PS2: Würde übrigens sehr gerne nicht anonym mit dir über dieses Thema sprechen, aber bin kein Hockeyexperte und habe deshalb keine Kolumne und darf nicht in "The Hockey Week" auftreten. Du müsstest mich also zum Essen einladen! :wink:

    Zum Punkt (a) und den gleich langen "finanziellen" Spiessen: überhaupt nicht so! In der NHL gibt es Teams wie Toronto, Montreal, Rangers die über eine Milliarde wert sind und hunderte Millionen umsetzen, auf der anderen Seite stehen die Expansion Teams wie Arizona oder Florida, die beinahe schon "Quersubventioniert" werden. Mann mag es kaum glauben, aber das Amerikanische Sportsystem - vor allem die NHL - gleicht mehr einem kommunistischen als kapitalistischen System. Der Salary Cap und der Draft um den "armen" zu helfen, entspricht diametral dem kulturellen Verständnis der Amerikaner (nur mal die neueste Steuerreform genauer studieren). Aber besser schnell zurück zum Hockey...

    Ich finde grundsätzlich nicht, dass eine Liga per se für ihre Ausgeglichenheit verantwortlich ist, in sinnvoller Weise soll aber Fehlverhalten bestraft (oder zumindest nicht belohnt) werden und gute Arbeit zum (Teil)Erfolg wie Playoffqualifikationen führen. Zudem sollte das clubübergreifende Ziel der Liga sein, so viele gute Junge Spieler mit Schweizer Pass hervorzubringen. Das ganze von heute auf Morgen in ein total neues System umzukrempeln, ist nicht realistisch. Ein erster wichtiger Schritt wäre meines Erachtens eine volle Lohntransparenz. Der "Pranger" würde sicherlich helfen. Einige Sportchefs müssten sich wohl schämen, wenn herauskäme was gewisse Spieler in dieser Liga verdienen.

    In einem zweiten Schritt wäre ein Salary Cap spannend und könnte mit dem "Ausbildungsziel" der Liga kombiniert werden. Clubs erhalten für eigens ausgebildete Spieler einen "Salary Cap Bonus". Boni könnten zudem auch für Spieler gelten, die im eigenen Club ausgebildet wurden, aber bei einem anderen Club Spielen. Oder die Teams erhalten einen Salary Cap Bonus für die nächste Saison für jeden Spieler der an der A-WM mit dabei ist. So könnte man sich als Club durch gute Ausbildungsarbeit verbunden mit guten Salary Cap Management einen sportlichen Vorteil erschaffen. Aber auch diese Idee ist mit vielen offenen Fragen verbunden...

    Man darf einfach auch nicht vergessen, dass am Amerikanischen System auch nicht alles perfekt ist. Siehe sportlich sehr gut arbeitende Teams wie die Blackhawks, die Spieler unter Wert abgeben mussten. Die unsäglichen Lockouts oder das unfaire Steuersystem, dass Teams wie Tampa beim verpflichten und halten von Free Agents definitiv bevorzugt, etc.

  • Zu Punkt a: DOCH, das ist doch exakt das geniale am System. Arizona, Florida (Ambri, Langnau) können dank Salary-Cap gegenüber den finanziell ungleich potenteren Toronto, Rangers etc. eben doch mithalten weil auch Arizona und Florida eine Mindestpayroll stemmen müssen und auch die finanziellen Ueberfliger aus New York oder Toronto nicht einfach unbeschränkt klotzen können weil es eine Salary-Cap-Obergrenze gibt. Dh. ja, selbstverständlich verdienen die Maple Leafs und die Rangers mit Hockey vermutlich ziemlich viel Geld und Coyotes und Panthers verlieren viel Geld - aber - sportlich sind alle vier ungefähr gleich kompetitiv, weil sich alle vier (ob arm oder reich) innerhalb der Salary-Cap-Spanne bewegen müssen und dies führt dazu, dass auch Arizona und die Panthers ihre Starspieler haben genau so wie die Rangers und die Maple Leafs. Und JA, JA, JA, ... dieses System ist komplett antikapitalistisch und kommunistisch angehaucht, das ist ja das Interessante daran, dass exakt dies in den USA möglich ist. Sie waren aber offensichtlich einsichtig, dass dieses System im Big Picture letztlich allen Beteiligten hilft und aktuell geht es der Liga wirtschaftlich so gut wie noch nie - wenn man den Berichten Glauben schenken darf... aber dies steht bei meinem Wunsch nicht im Vordergrund, bei mir stehen sportlich gleich lange Spiesse im Vordergrund, so dass in den Teppichetagen auch Sportkompetenz erforderlich ist und nicht vor allem Finanzkompetenz, resp. das Glück einen reichen "Götti" zur Hand zu haben... JA, selbsverständlich ist auch in der NHL und bei diesem System nicht alles Gold was glänzt und JA, Deine Meinung zu den Beispielen der Lockouts und des unfairen Steuersystems teile ich. Am Ende des Tages geht es aber nicht darum, das perfekte System - das es eh nicht gibt - zu finden, sondern welches ist besser oder welches ist weniger schlecht und meiner Meinung nach ist bei einer Auslegeordnung aller "Pros and Cons" das NA-Profisportsystem unserem überlegen. Just my 2cents :)

  • Sehr interessante Diskussion. Aber ein Miliardenunternehmen wie die Rangers es sind schützt auch nicht vor sportlicher Dummheit. Der neue GM versucht nun langsam die Fehler seines Vorgängers bezüglich Draftrechten oder zu teuer erworbenen Superstars wieder zurechtzurücken.
    Die problematik in der Schweiz liegt wohl in der Grösse der Liga, und das es nicht genügend Spielermaterial hat. Das ist ja wahrscheinlich einer der Gründe dass grundsätzlich zu hohe Löhne bezahlt werden. Klar kann man das mit dem Salarycap regeln, aber ob es schlussendlich der attraktivität der Liga gut tut weiss ich nicht. Zudem befürchte ich dass auch mit Salary Cap immer noch die gleichen Vereine die Top Shots haben. Wo willst Du den Salary Cap denn ansetzten, Ist er zu hoch werden die kleinen Vereine weiterhin leiden, ist er zu tief werden die guten Teams grosse gefälle in ihren Teams haben, da das füllmaterial zu schwach sein wird. Und die Summen die in NA ober und utere Grenze sind, kann man hier nicht mal annähernd einführen, also wird es dann wohl beim Status Quo bleiben, unabhängig ob mit oder ohne Salary Cap!

  • Ich kenne die aktuellen Zahlen nicht, ich kann nur schätzen. Schätzen wir mal, dass die reichsten Clubs bei uns eine Salärsumme von vielleicht 17 Mio haben und die ärmsten haben 8 Mio. Falls dem so wäre würde ich z.B. folgende Cap-Regel vorschlagen: 11 Mio Cap nach unten (Mindestlohnsumme die eine Franchise aufzubringen hat) und 14 Mio (Maximallohnsumme). Bei der Mindestlohnsumme könnte man eine Uebergangszeit respektieren, so dass die Kleinen ein bis zwei Jahre Zeit haben, das notwendige Zusatzgeld aufzutreiben, um auf die Mindestcapsumme zu kommen. Ich glaube aber, dass es mit dieser Regelung einfacher sein wird, Investoren und Sponsoren für die Kleinen Clubs zu finden weil sie dann die Gewissheit haben, dass es Ambri auch in 4 oder 5 Jahren noch gibt weil sie ja nicht absteigen können und Ambri könnte mehr Geld in Kultclub-Kultivierung stecken und müsste nicht fast Jahr für Jahr für kurzfristige Nottransfers nicht vorhandenes Zusatzgeld ausgeben, um wieder einmal sehr knapp dem Abstieg entrinnen zu können. Es finden sich dann auch bessere Mitarbeitende für den Club. Wer lässt sich schon aus einer sicheren Position heraus bei Ambri anstellen wenn er nicht weiss, ob sie Ende Saison noch in der NLA sind...Hingegen werden sich viele um einen Job bei Ambri - einem Kultverein - reissen wenn die Existenz mittelfristig gewährleistet ist.

  • Was bewegt einen Investor in den USA oder in Kanada in eine Franchise zu investieren oder sie gar zu kaufen? Er will Geld verdienen und wenn gut gewirtschaftet wird kann er die Franchise mit viel Gewinn verkaufen oder jedes Jahr eine erkleckliche Summe einstecken. Je spannender das Produkt, desto grösser die Chance auf öffentliches Interesse daran, was wiederum mehr Geld bedeutet usw.

    In der Schweiz ist der SCB der einzige Verein, der Gewinn abwirft und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Warum also sollte ein reicher Investor in einen CH-Club investieren? Weil er naiv ist? Wohl kaum, sonst wäre er ja nicht so reich geworden. Vermutlich weil er sich ein teures Hobby leisten will, gerne in der Oeffentlichkeit steht oder sein Image pflegen will. Warum sollte ein solcher Investor an einer ausgeglichenen Liga interessiert sein? Er will doch hauptsächlich seinen Club siegen sehen, dafür nimmt er ja all die Verluste schliesslich in Kauf. Er hat das Geld um den anderen Vereinen die besten Spieler abzukaufen und soll nun freiwillig darauf verzichten, seine Mannschaft entsprechend zu verstärken?

    Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass ein Fall wie die "La Vegas Knights" in der Schweiz funktionieren könnte. Stellen wir uns mal vor, Constantin aus Sion entscheidet sich plötzlich für's Eishockey und hat dann das Recht, sich beim Spielermaterial der anderen Clubs zu bedienen (z.B. alle Spieler mit auslaufenden Verträgen) um eine kompetitive Mannschaft zusammenstellen zu können. Roman Wick wäre jetzt also in Sion?
    Kurz und gut: in NA ist es allgemein anerkannt, dass die NHL (und andere Sportarten) in erster Linie mal Business sind und der Sport als Vehikel dient um Geld zu verdienen. In der Schweiz will ich (ich kann ja nicht für die anderen sprechen, vermute aber doch, dass es sehr vielen gleich geht) hauptsächlich mal meine eigene Mannschaft siegen sehen.
    Da in NA Spieler wie Zuchtbullen teilweise während des Spiels quer über den Kontinent verschachert werden, wäre es in diesem Zusammenhang auch interessant, von Thomas als HR-Verantwortlicher mal einiges über die rechtliche Situation all der Arbeitsverträge der Spieler zu erfahren. Könnte da mit dem Schweizer Recht bei Einführung solcher NHL-Regeln überhaupt ein Konsens gefunden werden?


  • Sehr interessante Diskussion. Aber ein Miliardenunternehmen wie die Rangers es sind schützt auch nicht vor sportlicher Dummheit. Der neue GM versucht nun langsam die Fehler seines Vorgängers bezüglich Draftrechten oder zu teuer erworbenen Superstars wieder zurechtzurücken.
    Die problematik in der Schweiz liegt wohl in der Grösse der Liga, und das es nicht genügend Spielermaterial hat. Das ist ja wahrscheinlich einer der Gründe dass grundsätzlich zu hohe Löhne bezahlt werden. Klar kann man das mit dem Salarycap regeln, aber ob es schlussendlich der attraktivität der Liga gut tut weiss ich nicht. Zudem befürchte ich dass auch mit Salary Cap immer noch die gleichen Vereine die Top Shots haben. Wo willst Du den Salary Cap denn ansetzten, Ist er zu hoch werden die kleinen Vereine weiterhin leiden, ist er zu tief werden die guten Teams grosse gefälle in ihren Teams haben, da das füllmaterial zu schwach sein wird. Und die Summen die in NA ober und utere Grenze sind, kann man hier nicht mal annähernd einführen, also wird es dann wohl beim Status Quo bleiben, unabhängig ob mit oder ohne Salary Cap!

    Du bringst den Nagel auf den Kopf mit der Groesse der Liga und dem Spielermaterial. Die USA und Canada haben 360 Millionen Einwohner und 1.3 Millionen lizenzierte Hockeyspieler. Die Schweiz hat 8 Milllionen Einwohner und 27,000 lizenzierte Hockeyspieler.

  • Ja, stimmt, bin etwas dünnhäutig... mit all den damit verbundenen Nach- aber auch Vorteilen; es ist halt kalt im Winter unter der Brücke ;) Ich bin aber sehr empfänglich für Kritik in der Sache und finde diese Diskussion sehr spannend. Wenn aber jemand unter dem Deckmantel der Anonymität den Zweihänder ausfährt gegenüber jemandem der öffentlich zu seiner Meinung steht dann finde ich dies nicht soooo toll, aber dies gehört halt wohl zum aktuellen Social-Media-Zeitalter, da muss ich mich als "OldSchoolKommunikator" noch erst an diese anonymen Attacken gewöhnen und mit mehr Gelassenheit quittieren, thank you for the lesson learned. Aber wenden wir uns jetzt dem Wesentlichen, dem Sachverhalt zu: Ich weiss sehr wohl, dass es gefühlt tausend Gründe gibt die besagen, dass eine Umsetzung dieser Idee in der Schweiz unmöglich ist. Dies bestreite ich vehement und werde dies in meiner nächsten Kolumne aufzuzeigen versuchen, d.h. die Idee etwas konkretisieren. Der springende Punkt ist: Wollen wir eine langfristig ausgeglichene Liga mit gleich langen Spiessen für alle Teams oder wollen wir den Status Quo mit Budgets die Lichtjahre voneinander entfernt sind. Wie ich geschrieben habe ist die aktuelle Situation noch völlig ohne Leidensdruck. Ich antizipiere aber, dass wir auf die Dauer Probleme kriegen und dass wir in ca. 50 Jahren ein NHL-ähnliches System eingeführt haben werden. Diejenigen die das noch erleben werden, sollen mir dann eine Blume aufs Grab legen ;) Noch einmal: Es geht nur darum, ob wir das wollen oder nicht. Wenn wir es wollen gibt es 100%ig Mittel und Wege, dies auch umsetzen zu können. Es kann aber durchaus sein, dass sich die aktuell offensichtlich satte Mehrheit die das aktuelle System beibehalten will auch mittelfristig halten wird und dann wird die Diskussion obsolet. Ich antizipiere aber aus heutiger Sicht ein anderes Zukunfts-Szenario. Ich stelle zudem fest, dass wir im Verlaufe der letzten 20 Jahre zwar immer wieder negative Sprüche über die NHL, die Amis und deren System gelesen und gehört haben... schleichend aber gefühlt dutzende - sich bewährte - Regelanpassungen übernommen haben (jüngstes Beispiel die mega geile 3vs3 Overtime und neu spielen auch wir im Playoff bis zum bitteren Ende und ohne Penaltyentscheidungen, super!). D.h. wir sind durchaus bereit, von der grossen Erfahrung der grossen Sportnation USA zu lernen und zu profitieren... wir geben es ganz einfach nicht so gerne zu und dieser Wandel geht ja auch langsam vor sich und ohne Revolution und dies ist auch gesund so. Mein Denkanstoss geht in Richtung "steter Tropfen höhlt den Stein" und Vorkommnisse wie z.B. die Neymar-Geschichte mit PSG ist natürlich Wasser auf meine Mühlen und ich spüre - allerdings noch auf tiefem Niveau - wachsenden Zuspruch zu solchen Ideen. How to eat an elephant? Bit by bit - irgendwann ist er gegessen... ch wünsche allseits einen fröhlichen Tag :) Thomas

    Deine Antwort auf meine Kritik an Deinem Artikel sagt alles aus. Du lieferst kein einziges sachliches Argument dass meinem Post widerspricht sondern nur persoenliche Attacken gegen mich und meinen Sohn.

    Was die Anonymitaet angeht: Einige Forum Users kennen mich persoenlich und es ist immer ein Highlight fuer mich bei Besuchen in Zuerich mit Ihnen an ZSC und FCZ Spiele zu gehen. Ich gebe jedoch nicht meine Privatsphaere in einem oeffentlich Forum auf.

    Having said that, ich bin gerne bereit meine Identitaet Dir bekannt zu geben und eine sachliche Diskussion zu fuehren. Du braucht mir nur eine PM zu schicken. Gruss aus New York an die Bruecke in Horgen :winke:

  • Ich habe Deine persönliche Attacke mit einer Retourkutsche beantwortet, war nicht sehr smart... vielleicht aber auch Deine initiale Attacke nicht ;) Lassen wir das - mea culpa - Dein Angebot betr. PM nehme ich gerne an.

    • Offizieller Beitrag


    Ich kenne die aktuellen Zahlen nicht, ich kann nur schätzen. Schätzen wir mal, dass die reichsten Clubs bei uns eine Salärsumme von vielleicht 17 Mio haben und die ärmsten haben 8 Mio. Falls dem so wäre würde ich z.B. folgende Cap-Regel vorschlagen: 11 Mio Cap nach unten (Mindestlohnsumme die eine Franchise aufzubringen hat) und 14 Mio (Maximallohnsumme). Bei der Mindestlohnsumme könnte man eine Uebergangszeit respektieren, so dass die Kleinen ein bis zwei Jahre Zeit haben, das notwendige Zusatzgeld aufzutreiben, um auf die Mindestcapsumme zu kommen. Ich glaube aber, dass es mit dieser Regelung einfacher sein wird, Investoren und Sponsoren für die Kleinen Clubs zu finden weil sie dann die Gewissheit haben, dass es Ambri auch in 4 oder 5 Jahren noch gibt weil sie ja nicht absteigen können und Ambri könnte mehr Geld in Kultclub-Kultivierung stecken und müsste nicht fast Jahr für Jahr für kurzfristige Nottransfers nicht vorhandenes Zusatzgeld ausgeben, um wieder einmal sehr knapp dem Abstieg entrinnen zu können. Es finden sich dann auch bessere Mitarbeitende für den Club. Wer lässt sich schon aus einer sicheren Position heraus bei Ambri anstellen wenn er nicht weiss, ob sie Ende Saison noch in der NLA sind...Hingegen werden sich viele um einen Job bei Ambri - einem Kultverein - reissen wenn die Existenz mittelfristig gewährleistet ist.

    Ich behaupte einfach, dass ein "annehmbarer" Salary-Cap dazu führt, dass nicht nur die NHL unsere Toptalente absorbiert,
    sondern auch vermehrt Spieler in andere Ligen (KHL, SWE, usw.) abwandern werden. Denn let's face it: Als Hockey-Profi gehst du
    immer dort hin wo's am meisten zu verdienen gibt und die Liga kompetitiv ist. Das macht dann unsere Liga vielleicht ausgeglichener,
    ja. Aber attraktiver? Nein. Okay, solange du nicht ein "PSG oder Bayern München" in der Liga hast, klar. Aber wie du selber geschrieben
    hast - und da bin ich zu 100% deiner Meinung - ist im Playoffsystem der Faktor Glück und Zufall noch immer ausgeprägter als bei einer normalen Punkte-Meisterschaft wie z.B. beim Fussball.
    Daher sehe ich im Moment keine echten Vorteile beim Cap. Aber nochmals, wenn dies zusammen mit dem Draft-System, bzw. der
    Förderung in den Schulen, usw. nach nordamerikanischem Vorbild geschieht - sehr gerne! Nur sind diese Änderungen so frappant,
    dass sich diesbezüglich unsere ganze Kultur nach diesem Vorbild ändern müsste.

  • Nein, ich bin nicht dieser Meinung, denn die ligaweite Gesamtlohnsumme würde sich ungefähr gleich verhalten wie bis anhin, bei einem Salary-Cap würden die Spieler auch kurzfristig vermutlich nicht weniger verdienen, aber die Topverdiener wären auf mehrere Teams verteilt im Vergleich zu heute. Langfristig würden sie vermutlich sogar klar mehr verdienen als heute. Ich bin auch nicht der Meinung, dass unser Schulsystem umgekrempelt werden müsste. Unserem Schulsystem inkl. den dualen Ausbildungsmöglichkeiten auf gutem Niveau sollten wir sehr Sorge tragen und nicht wegen eines Systemwechsels in einer Mannschaftssportart daran rumschrauben. Ich meine aber, dass wir wegen der Einführung eines Salary-Caps rein gar nichts am Schulsystem ändern müssten.

  • Aber man müsste geschlossene Ligen haben, in denen nur die Finanzen den Ausschlag geben, ob jemand teilnehmen kann oder nicht.
    Sonst hast Du die von Dir gewünschte Planunssicherheit nicht über mehrere Jahre.
    Dh man müsste auch die unteren Ligen, zumindest das B, neu überdenken oder direkt als Anforderung an die A-Teams stellen, dass jedes Team auch ein Nachwuchsteam stellen + finanzieren muss, zumal diese in der Schweiz kaum
    Einnahmen generieren, im Vergleich zu USA/Kanada.


  • Zu Punkt a: DOCH, das ist doch exakt das geniale am System. Arizona, Florida (Ambri, Langnau) können dank Salary-Cap gegenüber den finanziell ungleich potenteren Toronto, Rangers etc. eben doch mithalten weil auch Arizona und Florida eine Mindestpayroll stemmen müssen und auch die finanziellen Ueberfliger aus New York oder Toronto nicht einfach unbeschränkt klotzen können weil es eine Salary-Cap-Obergrenze gibt. Dh. ja, selbstverständlich verdienen die Maple Leafs und die Rangers mit Hockey vermutlich ziemlich viel Geld und Coyotes und Panthers verlieren viel Geld - aber - sportlich sind alle vier ungefähr gleich kompetitiv, weil sich alle vier (ob arm oder reich) innerhalb der Salary-Cap-Spanne bewegen müssen und dies führt dazu, dass auch Arizona und die Panthers ihre Starspieler haben genau so wie die Rangers und die Maple Leafs. Und JA, JA, JA, ... dieses System ist komplett antikapitalistisch und kommunistisch angehaucht, das ist ja das Interessante daran, dass exakt dies in den USA möglich ist. Sie waren aber offensichtlich einsichtig, dass dieses System im Big Picture letztlich allen Beteiligten hilft und aktuell geht es der Liga wirtschaftlich so gut wie noch nie - wenn man den Berichten Glauben schenken darf... aber dies steht bei meinem Wunsch nicht im Vordergrund, bei mir stehen sportlich gleich lange Spiesse im Vordergrund, so dass in den Teppichetagen auch Sportkompetenz erforderlich ist und nicht vor allem Finanzkompetenz, resp. das Glück einen reichen "Götti" zur Hand zu haben... JA, selbsverständlich ist auch in der NHL und bei diesem System nicht alles Gold was glänzt und JA, Deine Meinung zu den Beispielen der Lockouts und des unfairen Steuersystems teile ich. Am Ende des Tages geht es aber nicht darum, das perfekte System - das es eh nicht gibt - zu finden, sondern welches ist besser oder welches ist weniger schlecht und meiner Meinung nach ist bei einer Auslegeordnung aller "Pros and Cons" das NA-Profisportsystem unserem überlegen. Just my 2cents :)

    Ich finde das NA-Profisportsystem vor allem wegen der ganzen Spielereien um Draft Picks, Free Agents, Salary Cap, Trades etc. interessanter, aber ob es Teams die bezüglich Sportkompetenz verhältnismässig besser arbeiten als in der Schweiz "bevorzugt" oder die Liga ausgeglichener macht?

    Ausgeglichenheit: über die letzten 20 Jahre haben sich in der NHL/MLB/NFL/NBA ca. 9-13 Teams pro Liga die Titel untereinander aufgeteilt. Das heisst, dass ca. 70% aller Teams nie einen Titel gewonnen haben. Dies trotz Playoff-System, welches eigentlich Überraschungsteams die einen Lauf haben zugute kommen sollte! Es ist ja auch nicht so, dass Ambri und Langnau keine Löhne bezahlen müssen (Cap Floor) und diese beiden Clubs haben m.M. nach die grösseren Chancen, sich in der Saison 17/18 für die POs zu qualifizieren als die Panthers und Coyotes (trotz OEL/Barkov). Und krasse Cinderella Stories gibt es in den USA und in Europa.

    Sportliche Kompetenz: ja, fast alle Power Houses/Dynasties haben ein vorzügliches Front Office und gute Arbeit zahlt sich über die Zeit aus (Tampa, Toronto, Nashville). Trotzdem haben alle Teams die in den Amerikanischen Ligen Titel holen den Salary Cap fast bis zum Maximum ausgenutzt und auch substantiell ins Front-Office und Scouting investiert. Die Kombination von Kohle und sportlicher Kompetenz macht es aus, in den USA und in der Schweiz - ausser im seltenen Fall "when Cinderella does not leave the building". Das einzige dass in den USA ausgeprägter ist sind die "Zyklen" vom Rebuild zum Contender, aber man kommt halt auch dort nur mit viel Kohle hin.

    Nochmals: ich sehe und teile die Sorgen und Tendenzen die du in deinem Artikel beschreibst. Ich bin nur der Meinung, dass viele der Amerikanischen Ansätze diese Probleme nicht zwingen lösen. Denn ist es das Ziel, das alle Clubs jedes Jahr eine realistische(re) Chance haben, um die Meisterschaft mitzuspielen? Meiner Meinung nach nicht!

    Das Ziel muss sein, Lohntreibereien zu unterbinden und zusammen so viele gute Schweizer Spieler wie möglich auszubilden um das Schweizer Eishockey weiterzubringen. Hier sehe ich absolut Potential für revolutionäre Ideen wie ein Bonus/Malus System für Ausbildungsziele (Prämien/Salary Cap Relief für im Club ausgebildete Spieler, NHL Drafts, A-WM Teilnehmer) in Verbindung mit einem Salary Cap oder sogar eine geschlossene Liga. Aber ein erster wichtiger Schritt (der meiner Meinung nach bezüglich Wirkung sehr unterschätzt wird) ist absolute Lohntransparenz.

  • Ich finde das NA-Profisportsystem vor allem wegen der ganzen Spielereien um Draft Picks, Free Agents, Salary Cap, Trades etc. interessanter, aber ob es Teams die bezüglich Sportkompetenz verhältnismässig besser arbeiten als in der Schweiz "bevorzugt" oder die Liga ausgeglichener macht?

    Ausgeglichenheit: über die letzten 20 Jahre haben sich in der NHL/MLB/NFL/NBA ca. 9-13 Teams pro Liga die Titel untereinander aufgeteilt. Das heisst, dass ca. 70% aller Teams nie einen Titel gewonnen haben. Dies trotz Playoff-System, welches eigentlich Überraschungsteams die einen Lauf haben zugute kommen sollte! Es ist ja auch nicht so, dass Ambri und Langnau keine Löhne bezahlen müssen (Cap Floor) und diese beiden Clubs haben m.M. nach die grösseren Chancen, sich in der Saison 17/18 für die POs zu qualifizieren als die Panthers und Coyotes (trotz OEL/Barkov). Und krasse Cinderella Stories gibt es in den USA und in Europa.

    Sportliche Kompetenz: ja, fast alle Power Houses/Dynasties haben ein vorzügliches Front Office und gute Arbeit zahlt sich über die Zeit aus (Tampa, Toronto, Nashville). Trotzdem haben alle Teams die in den Amerikanischen Ligen Titel holen den Salary Cap fast bis zum Maximum ausgenutzt und auch substantiell ins Front-Office und Scouting investiert. Die Kombination von Kohle und sportlicher Kompetenz macht es aus, in den USA und in der Schweiz - ausser im seltenen Fall "when Cinderella does not leave the building". Das einzige dass in den USA ausgeprägter ist sind die "Zyklen" vom Rebuild zum Contender, aber man kommt halt auch dort nur mit viel Kohle hin.

    Nochmals: ich sehe und teile die Sorgen und Tendenzen die du in deinem Artikel beschreibst. Ich bin nur der Meinung, dass viele der Amerikanischen Ansätze diese Probleme nicht zwingen lösen. Denn ist es das Ziel, das alle Clubs jedes Jahr eine realistische(re) Chance haben, um die Meisterschaft mitzuspielen? Meiner Meinung nach nicht!

    Das Ziel muss sein, Lohntreibereien zu unterbinden und zusammen so viele gute Schweizer Spieler wie möglich auszubilden um das Schweizer Eishockey weiterzubringen. Hier sehe ich absolut Potential für revolutionäre Ideen wie ein Bonus/Malus System für Ausbildungsziele (Prämien/Salary Cap Relief für im Club ausgebildete Spieler, NHL Drafts, A-WM Teilnehmer) in Verbindung mit einem Salary Cap oder sogar eine geschlossene Liga. Aber ein erster wichtiger Schritt (der meiner Meinung nach bezüglich Wirkung sehr unterschätzt wird) ist absolute Lohntransparenz.

    Beim Vergleich solltest Du nicht alle US-Sportarten als Vergleich betr. Titelgewinne nehmen. Denn nur die NHL und NFL fahren mit einem "hard-cap-system". NBA hat auch ein Salary Cap aber ein so genanntes Soft Cap mit Luxury Tax, während Baseball "nur" mit Luxury-Tax operiert und dies kostet z.B. den Yankees nur ein müdes Lächeln. D.h. ein fairer Vergleich sind die Titelgewinner in der NHL - resp. die Regular-Season-Champs. Dass man als Contender das Salary-Cap in der Regel voll ausnützt hat seine Logik weil wenn man spürt, dass man seriöser Contender sein wird, dann wird in der Regel bei der Tradedeadline nochmals alles ausgereizt was man kann, während Teams die kaum mehr die Playoffs erreichen können, tendenziell die Payroll entlasten oder sicher nicht mehr aufrüsten gegen Ende Saison hin. Lohntransparenz: Ja, voll einverstanden. Wäre bei einem Cap-System sowieso Voraussetzung, in der NHL sind sämtliche Spielersaläre öffentlich bekannt und kein Problem für alle Beteiligten. Vermutlich auch darum, weil in NA weniger eine Neidkultur herrscht als bei uns. In NA sind Spieler die mit dem Mindestsalär unterwegs sind stolz darauf, zusammen mit dem 9 Mio-Crosby in einem Team spielen zu können während bei uns bei Lohntransparenz sofort der Mahnfinger betr. "stört die Chemie im Team wenn X weiss was Y verdient" erhoben wird.

    • Offizieller Beitrag


    Nein, ich bin nicht dieser Meinung, denn die ligaweite Gesamtlohnsumme würde sich ungefähr gleich verhalten wie bis anhin, bei einem Salary-Cap würden die Spieler auch kurzfristig vermutlich nicht weniger verdienen, aber die Topverdiener wären auf mehrere Teams verteilt im Vergleich zu heute. Langfristig würden sie vermutlich sogar klar mehr verdienen als heute. Ich bin auch nicht der Meinung, dass unser Schulsystem umgekrempelt werden müsste. Unserem Schulsystem inkl. den dualen Ausbildungsmöglichkeiten auf gutem Niveau sollten wir sehr Sorge tragen und nicht wegen eines Systemwechsels in einer Mannschaftssportart daran rumschrauben. Ich meine aber, dass wir wegen der Einführung eines Salary-Caps rein gar nichts am Schulsystem ändern müssten.

    Nun denn, dann sind wir uns einig, dass wir uns uneinig sind. Für ist klar, Salary Cap = es werden einige Topshots der
    CHer sich in anderen Ligen wiederfinden. Denn ich glaube absolut nicht, dass dich die Gesamtlohnsumme in etwa gleich
    verhalten würde wie jetzt. Man wird in Lugano, Zürich, Bern, Zug (und bald Lausanne) die Löhne runter und in Ambri, Langnau,
    Kloten und Rappi die Löhne rauffahren müssen. Und wie das geschehen soll, da die allermeisten Clubs bereits jetzt
    hochdefizitär "arbeiten", ist mir ein Rätsel. Ausserdem - und jetzt kommt der Hammer:
    Dann müssten die Vereine ihre Macht an die Liga abtreten. Und ob sie das jemals tun werden? Die Vergangenheit zeigt, dass
    jedes Gentlemen-Agreement das Papier nicht Wert war, auf dem es geschrieben wurde.......

    Again, ich empfinde die "NA-Lösung" besser, gerechter und auch interessanter - ganz klar. Aber ohne grundsätzlichen Struktur-
    wandel in unserer Gesellschaft bei uns nicht praktikabel. Aber ja, bin gespannt wie's weiter geht. Die Liga muss sich anpassen,
    verändern und weiter gehen. Denn wie wir alle wissen, "Stillstand ist Rückschritt".
    sich

    • Offizieller Beitrag

    So, und nach den gestrigen Resultaten poste ich mit allergrösster Freude nochmals diesen Link (nein-nein, ich erspare mir einen Kommentar
    zu Postings der Leuten hier, welche diesen Artikel als "gut" oder eben "scho-so" bezeichnet haben...)

    https://www.watson.ch/Sport/Analyse/…-Operettenliga-

    Zum Schluss des Textes:
    Die Realität sieht anders aus. Die National League ist auf dem Papier leider nur internationaler Durchschnitt und ziemlich weit weg von der europäischen Spitze. Im Liga-Ranking der Champions Hockey League ist unsere Liga auf Rang 4 klassiert – hinter der tschechischen «Extraliga» und knapp vor der deutschen DEL. Das macht im globalen Vergleich mit NHL und KHL noch Rang 6.

    Weshalb haben wir dann die Illusion, dass unser Hockey so gut sei? Vermutlich, weil es vor allem spektakulär ist. National-League-Hockey ist schnell und unterhaltsam. Es fallen viele Tore. Die Ausländer prägen die Liga und die Skorerwertung. Doch die reine Spielqualität, die Genauigkeit der Pässe, das defensive Bewusstsein und das taktische Verständnis sind mit der schwedischen SHL und der finnischen «Liiga» kaum vergleichbar.

    Statt sich mit den beiden europäischen Top-Nationen zu vergleichen, muss sich die Schweiz wohl eher nach hinten orientieren. In der aktuellen CHL-Saison haben die Klubs aus Deutschland und Grossbritannien bisher besser abgeschlossen als die Teams aus der National League. Österreich wartet nur fünf Punkte dahinter.

    JA GENAU!!

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