Nostalgie-Thread

  • Es passierte am 18.09.2015

    Als Auston Matthews beim ZSC kam, sah und traf

    Vor 5 Jahren debütierte Auston Matthews für die ZSC Lions – und deutete sein enormes Potenzial mit einem Tor an.


    Es war ein veritabler Transfer-Coup, den die ZSC Lions im Sommer 2015 landeten. Die Zürcher lotsten mit Auston Matthews den verheissungsvollsten Teenager seit Jahren ins Hallenstadion.

    Matthews hatte im nordamerikanischen Junioren-Eishockey Rekordwerte produziert. Und weil der Ausnahmekönner aus Arizona ein paar Tage zu jung für den NHL-Draft 2015 war und die Zeit bis zur Ziehung vom Juni 2016 «überbrücken» musste, traten die ZSC Lions auf den Plan.

    "Dieser Junge ist einfach komplett."
    Mathias Seger 2015 über Auston Matthews

    Anfang August siedelte Matthews mit seiner Mutter in die Schweiz über – mit einem Einjahresvertrag in der Tasche. Bereits in den ersten Trainings und Testspielen brachte er seine neuen Teamkollegen ins Schwärmen. «Dieser Junge ist einfach komplett», waren die Worte von ZSC-Legende Mathias Seger.

    Das Warten auf den 18. Geburtstag

    Matthews verpasste die ersten 4 Saisonspiele mit den Lions, weil er als 17-Jähriger noch nicht spielberechtigt war. Am 17. September 2015 feierte der Center dann seinen 18. Geburtstag. Einen Tag später wurde Matthews im Heimspiel gegen Fribourg-Gottéron erstmals in der National League eingesetzt.

    1. Spiel, 1. Profi-Tor

    29 Minuten waren in Oerlikon gespielt, als sich Chris Baltisberger und Matthews im Powerplay durch die Hintermannschaft Freiburgs spielten und der Amerikaner zum zwischenzeitlichen 3:2 traf. Sehr zur Freude seiner Eltern, die das Spiel ihres Sohnes in einer der Logen mitverfolgten.

    Zwar verloren die Lions die Partie trotz Matthews' 1. Tor als Profi im Penaltyschiessen (Matthews scheiterte mit seinem Versuch). Doch im Hallenstadion war jedem klar, dass dies nicht der letzte Treffer des Teenagers auf Schweizer Eis gewesen sein würde.

    Am Ende der Qualifikation standen bei Matthews in 36 Spielen 24 Tore und 22 Assists zu Buche. Die Playoffs wurden für den Quali-Sieger dann zum Fiasko (0:4 in der 1. Runde gegen Bern) – und Matthews' Abenteuer in der Schweiz endete abrupt.

    4 Treffer bei der Leafs-Premiere

    Doch der Amerikaner hatte in seinen knapp 6 Monaten auf Schweizer Eis gezeigt, dass ihm eine grosse Karriere bevorstehen würde. Und so sollte es auch kommen: Im Draft im Juni 2016 wurde Matthews von Toronto an 1. Stelle gezogen. In seinem allerersten NHL-Spiel gelangen ihm unfassbare 4 Treffer. Und nach 4 Jahren bei den Leafs gehört Matthews zu den grössten Superstars, die dieser Sport aktuell zu bieten hat.

    Hier der Text und natürlich noch die Video`s dazu:

    https://www.srf.ch/sport/eishocke…am-sah-und-traf

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag

    Kolumne «Im Auge»

    Texte machten damals eine Weltreise

    232 Kolumnen schrieb Fredy Wettstein seit Herbst 2014, erst hiessen sie «Espresso», dann «Im Auge». Und diese ist nun die Letzte, Begegnungen und Erinnerungen an 44 Jahre «Tages-Anzeiger».

    Fredy Wettstein (TA)

    Er war Weltmeister. Europameister. Er hat viel gewonnen. Er war ein Name, nicht so klangvoll wie andere, er stand nicht für die Kunst im Fussball, nicht für die Tore, nicht für den Glamour, er war nicht der strahlende Held, den alle anhimmeln. Er passte eigentlich gar nicht in die Welt der Sieger, obschon auch er fast immer ein Sieger war.


    Und jetzt stand er in diesem Schreibwarenladen in München an der Ohlmüllerstrasse 9 nahe der Isar, ein kleiner Laden mit ganz viel drin, Schreibzeug eben, Schulsachen, jede Ecke war vollgestopft, auch Zeitungen und Magazine und Kaugummis gab es, und die Lottoscheine konnte man abgeben. «Guten Tag», sagte er damals hinter dem Ladentisch, es war noch früh am Morgen, freundlich und zurückhaltend, keine laute Stimme. «Was kann ich für Sie tun?»

    Ich wollte ihn einfach besuchen, an diesem Ort, in diesem Laden, seinem Laden, den er einst von seiner Tante übernommen hatte. Hans-Georg Schwarzenbeck, es war ein Frühlingsmorgen Ende der Neunzigerjahre, er war immer noch ein grosser, kantiger Mann, sah fit aus, so wie er es war früher als Fussballer. Der deutsche Lyriker Wolf Wondratscheck hatte ihm mal ein Gedicht gewidmet, es stand darin: «Merkwürdig, dass so einer, eckig wie eine leer gegessene Pralinéschachtel, etwas trifft, das rund ist.»

    Schwarzenbeck war, bei Bayern München und in der deutschen Nationalmannschaft, der Mann fürs Grobe, der Aufräumer, der «Putzer des Kaisers», sagten sie, der Hund für Franz Beckenbauer, der beissen musste, wenn ein Gegner in seiner Nähe war, «Standbein, Schussbein, nichts für Geniesser, kein Jubel in den Fussgelenken» (Wondratschek), er war der «Katsche». Hinter seinem Ladentisch sagte er damals, und er wirkte zufrieden mit seinem Leben: «Ich habe immer gewusst, was ich kann und einmal will.» Als ihn Beckenbauer einmal anrief und zu einem Fest einladen wollte, antwortete er: «Woasst, Franz, i kann ned weg, ’s ist Schulanfang, do muass i in mei’m Laden sein.»

    Es sind solche Geschichten und Erlebnisse, die bleiben, nach 44 Jahren in der Welt des Sports, der grossen, aber eben auch der kleinen, mit vielen Begegnungen irgendwann, zufällig, an vielen Orten aus verschiedenen beruflichen Gründen.


    Wie diese. Anfang Juli 1982, in einem Dorf ganz in der Nähe von Barcelona, es war Fussball-WM, eine der schönsten von insgesamt zehn besuchten. «Ist er es?», fragten wir uns, doch wir waren sicher, er muss es sein, gestern Abend war er doch unser Kellner in einem Restaurant ganz in der Nähe gewesen, er hatte noch gesagt, morgen sei sein grosser Tag, doch mehr hatte er nicht erzählen wollen.

    Und jetzt: Da stand er im Tor, schwarze Hose, roter Pullover – und jene, die auf ihn zurannten und schossen und tricksten und zauberten, hiessen Zico, Socrates, Eder oder Falcão; schöner und besser spielte vielleicht nie eine brasilianische Mannschaft als bei diesem Turnier. Sie machte, zur Ablenkung, ein Testspiel gegen eine regionale Auswahl mit unserem Kellner als Torhüter, einige Dutzend brasilianische Radioreporter berichteten live, brüllten «Goooooool» und «Ziiiiii-coooooo» in ihre Mikrofone, sehr oft schrien sie es, das Spiel endete 11:1, oder vielleicht waren es auch 15 Tore. Unser Kellner war der glücklichste Mensch: Seine Freundin schoss ein Bild, er und Zico, Arm in Arm, es hängt wohl im Restaurant, wenn es dieses im Hinterland von Barcelona noch gibt.

    Oder das, es sagt auch viel aus über frühere Zeiten und wie wir arbeiteten. Es war 1978, die WM in Argentinien, Uli Hoeness, der wenige Monate zuvor seine aktive Karriere wegen Knieleiden früh hatte beenden müssen, schrieb Kolumnen für den «Tages-Anzeiger». Er hatte für sich und seine Frau eine Wohnung mitten in Buenos Aires gemietet, in der Avenida Maipu. Ich fuhr jeweils mit dem Taxi dorthin, Hoeness übergab mir sein handgeschriebenes Manuskript, ich tippte seine Kolumne auf meiner Hermes Baby ab, fuhr ins Pressezentrum, ein Fernkopierer übermittelte den Text in die Redaktion nach Zürich, dort wurde der Text von einem Setzer erneut abgeschrieben, ein Lochstreifen entstand, dann Bleisatz. Texte machten damals eine Weltreise.

    Oder das: «Via Datamail in die Schweiz» hiess es, wir waren in Mexiko, die WM 1986, und das Bild bleibt im Kopf. Norbert Eschmann, einst ein Schweizer Nationalspieler, dann Journalist bei der welschen Zeitung «24 heures», sass im Pressezentrum, er schwitzte, er fluchte, obwohl er ein sehr feiner Mensch war, er warf vor Wut fast seinen klobigen Computer auf den Boden und mit ihm das mit einem Koppler verbundene Telefon. Seit zwei Stunden wollte er seinen Text in die Schweiz übermitteln, es gelang nicht. Er hatte eine Anleitung neben sich, sie hatten uns solche Rezepte von zu Hause aus mitgegeben: «Please type your name», stand geschrieben, dann brauchte es ein Passwort, auf dem Schirm erschien «password, thank you, your last login was…», dann «enter» drücken, «redakti» schreiben (alles klein, unbedingt), wieder «enter». Einiges mehr folgte, gegen 15 weitere Schritte, keiner konnte ausgelassen werden. Und dann eine Nummer wählen, auch sie war notiert, je nach Stadt in Mexiko war es eine andere: 518 03 87. Besetzt. Sehr oft war es besetzt. Wieder von vorn. Alles. Eschmann verzweifelte, im Medienzentrum, auf den Tribünen bei den Spielen, bei 40 Grad manchmal, es war eine heisse WM, wir alle verzweifelten immer wieder.

    Auch solches war möglich: Daniel Jeandupeux, damals Trainer des FC Zürich, ich kannte ihn schon lange, er wurde zu einem guten Freund, weckte mich am frühen Morgen telefonisch, es war Anfang der Achtzigerjahre, ein Handy gab es noch nicht. Er brauche dringend einen, der sich ins Tor stelle, Heinz Lüdi, sein Verteidiger, Nationalspieler, war lange verletzt gewesen, er müsse mit ihm Schusstraining machen. Und so stand ich hinter dem alten Letzigrund im Schneematsch, es war ein kalter Wintertag, Jeandupeux legte die Bälle hin, Lüdi schoss, ich bückte mich ständig und holte die Bälle aus dem Netz.

    Andere Zeiten. Auch das. 1998, WM in Frankreich. Die deutsche Nationalmannschaft hatte ihr Quartier in den Bergen oberhalb von Nizza. Eines abends fuhren wir, zwei deutsche Journalisten und ich, in unserem Mietwagen dorthin, Jürgen Klinsmann wartete schon beim Hoteleingang. Auf der Rückbank fuhr er mit, ins Restaurant Le Manoir in einem kleinen Dörfchen mit schönem Meerblick, an den Wänden hingen Bilder von bekannten Malern, auch von Claude Monet, draussen auf dem Platz spielten sie Pétanque, ein lauer Sommerabend. Wir blieben lange, bis nach Mitternacht, und irgendwann fragte Klinsmann: «Hat heute Abend eigentlich nicht England gespielt?» Wir lachten alle, hatten vergessen, dass eigentlich eine Weltmeisterschaft war.

    Bilder von Verlierern erzählen oft die schöneren Geschichten. Wie dieses in der Rose Bowl von Pasadena, zwei Stunden nach dem WM-Final 1994, Roberto Baggio stand neben dem Bus der italienischen Mannschaft, seine dreijährige Tochter Valentina auf dem Arm. Sie trug eine Mickey-Mouse-Mütze und spielte mit den zum Zopf zusammengebundenen Haaren ihres Vaters, sie war vergnügt, die Haare bald nur noch gelockt und nicht mehr gebunden. Sein Blick: tieftraurig und leer. Baggio hatte zuvor versagt, den Ball beim Elfmeterschiessen in die Sonne über Los Angeles geschossen. Für Valentina war dies unwichtig.

    Oder wie oft haben wir gelacht mit Gilbert Gress. Wie damals in seiner Wohnung in St-Blaise, morgens um zwei war es schon, eine schwüle Sommernacht, und plötzlich stand er auf, in kurzen Hosen, er schwitzte und versuchte sich zu bücken, hielt seine Arme vor seinen Körper, kam mit ihnen kaum auf Kniehöhe. «Der Heinz», er meinte Hermann, «der macht vor jedem Training solche Übungen, verrenkt sich minutenlang, das ist doch», und Gress sagte dieses Wort gern: «unmöööööglich.» Stretching, das Wort kannte Trainer Gress nicht, «nie bin ich mit meinen Armen weiter runtergekommen», er zeigte es in dieser Nacht nochmals, «und ich war doch als Spieler auch Meister mit Strassburg und Marseille».

    Es waren viele Orte in diesen 44 Jahren, Seoul, Olympische Sommerspiele 1988 und der Anruf morgens um vier. Ben Johnson, über den wir am Tag zuvor noch bewundernd geschrieben hatten nach seinem Sprint in der Weltrekordzeit von 9,79 Sekunden, sei gedopt und wie ein Verbrecher abgeführt worden; Neapel und wie sie im Stadio San Paolo für einmal nicht «Diego, Diego» riefen, sondern «Luciano, Luciano» und dem Schriftsteller Luciano De Crescenzo huldigten, der so wunderbare Geschichten über die Stadt und auch Maradona schrieb und sich auf die Medienplätze setzte; Mailand, auch Maradona, in einem Hotel, die Lifttür öffnete sich, und er trat herein, allein, und ich war so verdutzt, dass ich ihn nicht einmal begrüsste – oder Bad Bertrich.

    Ein kleines Dorf in der Eifel im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz in einem Seitental der Mosel, vorher nie davon gehört, aber nie fühlte ich mich anderswo bei einem grossen Anlass so wohl. Zu Gast bei Freunden, es stimmte. Ein Jahr nach der WM 2006 waren wir mit Köbi Kuhn nochmals dorthin gefahren, ins Hotel, in dem die Schweizer Fussballer logiert hatten. Im grossen Kurpark spielte das Salonorchester Hungarica, wie damals jeden Abend, die blauen Kostüme trugen sie immer noch. Kuhn bat, als die drei Feierabend machen wollten: «Geben Sie bitte eine Zugabe», und sie spielten für ihn einen Csardas, Kuhn applaudierte als einziger Gast – und wie schön wäre es gewesen, es hätte ein Jahr zuvor eine Zugabe gegeben, in diesem stümperhaften Elfmeterschiessen, das die Schweizer gegen die Ukraine verloren hatten.

    Es war das Ende der schönen Träume.

    The End.

    https://www.tagesanzeiger.ch/sport/weitere/…/story/13367349

    • Offizieller Beitrag

    Die Legende der Woche: Andy Bathgate verhalf Ambri-Piotta zu Weltruhm

    gen. (NZZ)

    Die Stippvisite von Joe Thornton beim HC Davos trägt einen Hauch der NHL in die National League. Bis die Vorbereitung auf die neue Saison in Nordamerika beginnt, trainiert und spielt der mittlerweile 41-jährige Kanadier mit Schweizer Pass mit den Bündnern. Danach wird er sich den Toronto Maple Leafs anschliessen, bei denen er am Freitag einen Einjahresvertrag unterschrieben hat.

    Dass NHL-Spieler in der Schweiz Pausen überbrücken oder ihre Karrieren ausklingen lassen, ist heute nicht mehr aussergewöhnlich. Anfang der 1970er Jahre war das noch eine Sensation. Umso grösser waren die Schlagzeilen, als sich Andy Bathgate 1971 dem HC Ambri-Piotta anschloss. Der damals 39-jährige Kanadier kam mit der Erfahrung aus über tausend NHL-Spielen für die New York Rangers, die Toronto Maple Leafs, die Vancouver Canucks, die Detroit Red Wings und die Pittsburgh Penguins in die Leventina und machte den kleinen Weiler südlich des Gotthards auf einen Schlag berühmt.

    Selbst die «New York Times» schickte einen Korrespondenten ins Tessiner Bergtal und publizierte eine grosse Geschichte über die neue Heimat des Spielers, der zuvor während zwölf Jahren für die New York Rangers gespielt hatte.

    Eingefädelt hatte den aufsehenerregenden Deal Jiri Kren, der damals für Ambri spielte und versprach, während des Sommers in Übersee die Augen nach einem Spieler offen zu halten, der Ambri helfen könne. Dass der Tscheche dann aber gleich einen der grössten Stars aus den Ferien mitbrachte, überraschte selbst seine Tessiner Freunde.

    Bathgate war nicht nur ein Stanley-Cup-Sieger und Gewinner der Hart-Trophy, mit der die Liga jeweils den wertvollsten Einzelspieler der Saison auszeichnet. Er galt auch als einer der Erfinder des Slapshots, und als einer der ersten Spieler spielte er mit einer gebogenen Stockschaufel, die man damals «Banane» nannte.

    Gleich im ersten Spiel in Kloten erzielte Bathgate vier Tore zum 8:3-Sieg für Ambri. In 21 Saisonspielen sammelte er 35 Skorerpunkte. Trotzdem verpasste Ambri den Sprung in die Finalrunde, verteidigte seinen Platz in der Nationalliga A gegen Sierre und Visp aber problemlos. Bathgate trat nach einer Saison im Tessin zum ersten Mal zurück, spielte später im Winter 1974/75 noch einmal für die Vancouver Blazers in der längst aufgelösten Western Hockey Association. 1978 wurde er in die Hockey Hall of Fame aufgenommen. Am 26. Februar 2016 verstarb Bathgate, 83-jährig, in seiner kanadischen Heimat. Er litt unter Parkinson und Alzheimer. In der Leventina bleibt er unvergessen.

    • Offizieller Beitrag

    Hey Leute, könnt ihr euch noch daran erinnern? Wisst ihr noch, als wir uns damals gemeinsam im Stadion live ein ZSC - Hockeyspiel

    (auch ohne Maske, kein Witz!) ansehen konnten?

    Gegnerische Fans im Stadion hatten?

    Vor- während und nach den Spielen im Stadion an den Bars Getränke in den Händen hielten und mit unseren Freunden

    intensive, spannende und lustige Gespräche geführt haben?

    Holy Cow, und wir alten Säcke haben gedacht, dass der "absolute Schnitt" der damalige Umbau der Halle und die

    daraus folgenden Konsequenzen gewesen sind:

    Rauchverbot, kein Kiffen, keine Sturzbetrunkene, fast keine asozialen Leute im Stadion, usw. -

    Welch ein Irrtum, welch ein Trugschluss!

    • Offizieller Beitrag

    Lasst hören aus alten Zeiten: Lasse Lilja war auch mal ZSC Coach

    Die Legende der Woche: Lasse Liljas Wirken und Wüten im EHC Arosa

    Lasse Lilja feiert mit dem EHC Arosa den Meistertitel (24. Februar 1982).

    gen. Das Coronavirus stellt das morsche Geschäftsmodell des professionellen Eishockeysports auf die Belastungsprobe. Doch es ist noch gar nicht so lange her, dass Eishockeyspieler ein Beruf geworden ist, von dem sich tatsächlich leben lässt. Der Appenzeller Jörg Eberle gilt nach offizieller Lesung als erster Profi in der Geschichte des Schweizer Eishockeys. Er unterschrieb seinen ersten Vertrag Anfang der 1980er Jahre beim SC Herisau, wo der spätere Bundesrat und Finanzminister Hans-Rudolf Merz Vereinspräsident war.

    Die professionelle Art, Eishockey zu lehren und zu trainieren, kam aber aus Schweden in die Schweiz. Landläufig gilt John Slettvoll beim HC Lugano als Eisbrecher. In Tat und Wahrheit begann aber bereits sein Landsmann Lasse Lilja mit der professionellen Arbeit auf und neben dem Eis. Er stiess 1979 vom damals B-klassigen Zürcher SC zum EHC Arosa und führte die Bündner auf Anhieb zum Titel. Als Erstes führte Lilja im Schanfigg das Mittagstraining ein und stellte damit die Flexibilität seiner Spieler auf die Probe. Sie alle arbeiteten daneben noch in einem sogenannten «richtigen Beruf».

    Lilja war eine farbige Gestalt, laut und deutlich auf und neben dem Eisfeld. Stand er nicht in den Schlittschuhen auf der Eisbahn, dann stolzierte er in karierten Hosen über den Golfplatz und kommentierte die eigenen Schläge und die seiner Begleiter. Die Umgangsformen des Schweden entsprachen nicht der strengen Etikette des elitären Sports. Er sprach, wie ihm der Schnabel gewachsen war.

    Bei allem Erfolg, den Lilja nach Arosa brachte, war er auch eine äusserst streitbare Erscheinung. Nach einem Auswärtsspiel in Biel ohrfeigte er einmal den Buschauffeur, weil der Minuten zu spät zum vereinbarten Treffpunkt gekommen war. Der damalige Klubpräsident Peter Bossert hielt den Skandal unter dem Deckel, indem er dem Geohrfeigten eine neue Uhr schenkte. Legendär ist auch Liljas handstreichartige Übernahme des Nationalteams, das er 1981 und 1982 im Nebenamt führte. Als Assistent vorgesehen, füllte er auf der Reise zur B-Weltmeisterschaft den eigentlichen Headcoach, seinen Landsmann Arne «Ätti» Strömberg, mit Alkohol ab und liess ihn bei einer Pause auf einer Autobahnraststätte zurück.:rofl::suff:

    Liljas Wirken als Nationaltrainer war allerdings nicht ganz so erfolgreich wie jene im Klub. An seiner zweiten Weltmeisterschaft 1982 in Klagenfurt verhinderten die Schweizer den Sturz in die B-Gruppe nur dank einem abgesprochenen 3:3 gegen Rumänien. Absteigen musste Japan. Schliesslich überspannte Lilja den Bogen auch in Arosa. Er missachtete die Weisungen seiner Vorgesetzten und entwickelte immer mehr ein Eigenleben im Klub. In einer Filmdokumentation sagt der damalige Präsident Bossert, am Ende sei der Schwede trotz allem sportlichen Erfolg nicht mehr tragbar gewesen.

    Lilja arbeitete danach noch in Rapperswil-Jona, Ambri-Piotta und Chur, ohne allerdings die Erfolge in Arosa noch einmal wiederholen zu können. Wie prägend er für den Bündner Traditionsklub war, zeigt die Tatsache, dass das Kündigungsschreiben, mit dem Bossert sein Wirken und Wüten in Arosa beendete, Teil des Museums ist, in dem die grosse Geschichte des Klubs gewürdigt wird.

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    Beim ZSC war Lasse 1977/78 und bis Dezember 1978. Der Aufstieg wurde gegen Lausanne um einen Punkt verpasst. Kann mich erinnern das wir nach einem grossen Sieg im Stadthof 11 noch ein Bier genommen haben, dort kam das Team immer noch zum Essen zusammen. Als Lasse durchs Lokal schritt brandete spontan Applaus auf. :applaus:Die alten Zeiten:oldie:

  • Ich behaupte, dass Reto Sturzenegger, "Sturzi", der erste Schweizer Eishockeyprofi war.

    Im Frühling 1979 beendete er seine Maurerlehre in Arosa und wurde danach Hockeyprofi beim EHC Arosa.

    Ich lasse mich aber gern eines besseren belehren.........

    • Offizieller Beitrag

    Letztes Spiel auf der Pontaise in Lausanne, wohin ich es im Gegensatz zum Hockey als Fan nie geschafft habe. Wenn ich "Pontaise" höre kommen mir immer die Konferenzschaltungen von Radio DRS aus den 70er Jahren in den Sinn, wenn man am Sonntag Nachmittag nichts anderes zu tun hatte als am Radio den FCZ zu verfolgen. Wenn sich Gody Baumberger* aus Lausanne meldete: "Hier auf der Pontaise sind 15 Minuten gespielt.....Kuhn zu Martinelli, Martinelli zu Künzli....."

    Tempi passati!

    * " Seine markante Stimme ist besonders den Radiozuhörern in Erinnerung. Für seine Kommentatorenarbeit "opferte" er stets Freizeit und Ferien. Hauptberuflich arbeitete Baumberger als Direktionsadjunkt bei Coop und später als Direktor des LVZ-Warenhauses St. Annahofs in Zürich." - man muss sich das mal vorstellen! Sämtliche genannten Personen sind bereits verstorben.....

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