Endlich geht es los.
Da der EVZ meiner Meinung nach nur in der Offensive enormes potential hat werden wir erfolgreich in die Saison starten.
4:2 Sieg - die Saison ist lanciert.
Matchbericht:
ZSC verliert verrückte Ouvertüre
08.09.2011
ZSC Lions - EV Zug 5:6 n.V. (0:0/1:4/4:1/0:1)
Mit "crazy game" begrüsst Bob Hartley nach dem Spiel die Journalistenschar. Wenn eine Partie diese Umschreibung verdient hat, dann die heute Abend. Die Löwen kommen nach einem 1:4 Rückstand zurück, gleichen elf Minuten vor Schluss zum 5:5 aus, aber verlieren die Ouvertüre dennoch. Christen rettet Zug in der Verlängerung.
Die Saisoneröffnung im Hallenstadion ist von drei Momenten geprägt: Vor dem Spiel, als die knapp 7'200 Zuschauer in einer Schweigeminute den Opfern von Lokomotive Jaroslawl gedenken. Nach 40 Minuten, als es 1:4 steht und es für die ZSC Lions samt deren Anhang ein frustrierender Abend zu werden scheint. Und als die Uhr 48:43 zeigt. Soeben hat Jeff Tambellini den 5:5 Ausgleich erzielt, was die Fans mit stehenden Ovationen belohnen. "Wir zeigten Charakter", attestiert auch Coach Hartley seinem Team. Mit dem einen Punkt sei er aber nicht glücklich. In der Tat können dies die Stadtzürcher nicht sein. Spätestens nach dem fünften Tor ist der ZSC dem EVZ überlegen. Zeitweise ist es ein förmliches Anrennen der Löwen. In der Overtime sorgt dann aber Zugs Christen dafür, dass es im Hallenstadion nicht zum Happy End kommt. Als Down in der Kühlbox sitzt, schiesst der Flügel die Gäste zum Sieg.
Vom 1:1 zum 1:4 innert drei Minuten
Lange Zeit sieht es nicht nach solch einem Spektakel aus. Das ausgeglichene Startdrittel bleibt torlos. Tambellini hat in den ersten zwanzig Minuten der Saison die beste Chance. Der Handgelenkschuss des Stürmers klatscht aber nur an die Latte. Das Mitteldrittel geht dann völlig in die Hose. Auch, weil die ZSC Lions ihrem Gegner Schützenhilfe leisten. Unter anderem handeln zwei Eigentore dem Zett einen 1:4 Rückstand ein. Pittis lenkt unfreiwillig beim 0:1 ab, Blindenbacher gibt dem Puck beim 1:3 die entscheidende Richtung. Ähnlich blöd entstehen die anderen zwei Gegentreffer. Nachdem Murphy im Powerplay zwischenzeitlich ausgleicht, erwischt Schnyder Schlussmann Sulander zwischen den Beinen zum 1:2. Dem 1:4 Rüfenachts geht ein Durcheinander vor dem Zürcher-Kasten voraus. Der Zuger steht gerade am richtigen Ort, als der Puck wieder das Licht erblickt. Die Lions Blindenbacher, Geering und Sulander sind chancenlos.
Hartleys Worte und Umstellungen
Die Meisten im Stadion machen ob diesem Zwischenstand grosse Augen. Bob Hartley wählt in den Katakomben klare Worte: "Ich will jenes Team sehen, dass ich aus der Vorbereitung kenne und nicht jenes, über das ich von der letzten Saison gehört habe." Gepaart mit Linienumstellungen kehren die Löwen grandios ins Spiel zurück. Down und Schäppi markieren in den ersten 87 Sekunden des Schlussdrittels das 2:4 und 3:4. Selbst ein Konter-Gegentor durch den Zuger Schnyder (47') lässt den ZSC kalt. Die Mannschaft kämpft weiter. Und Jeff Tambellini, den Hartley in diesen Minuten forciert, macht das schier Unmögliche schliesslich mit einer Dublette möglich. Dass der Stadtklub am Ende dennoch verliert ist ungerecht. Immerhin bleibt ein Punkt. Und die Erkenntnis, dass er heute die Herzen vieler Fans erobert hat.
(Sandro Frei)