• Da gibt es wenig zu bemängeln, genauso muss man spielen! Defensiv meistens alles unter Kontrolle und die Konter ausnützen. Gegen Schluss hätte das 5:2 mehrfach dringelegen (Ambühl, Bärtschi).

    Wenn nun auch noch Bärtschi, Monnet und Bastl anfange zu skoren, dann könnte es noch interessant werden.

    Mir fehlen die Worte, reife Leistung. Chapeau!!

    Einmal editiert, zuletzt von 007 (7. Januar 2012 um 23:12)

  • Eindeutig das beste Spiel dieser Saison. Defensiv extrem solide, sehr gutes Forechecking, so dass Kloten praktisch kaum Angriffe mit Tempo fahren konnte, vorne die Tore gemacht (einzig zum Schluss das 5-2 hätte man aus den zahlreichen Chance machen müssen, um den Klötis den Todesstoss zu versetzen).

    Vielleicht kommen wir tatsächlich punktgenau auf die Playoffs in Fahrt.

  • Verhindertes Klotener Jubiläum

    Trotz der Heimstärke der Flyers gewinnen überzeugende ZSC Lions das Derby 4:2


    Patrik Bärtschi zeichnet sich gegen seinen früheren Klub als Doppel-Torschütze aus. (Bild: Imago)

    Das 170. Zürcher Derby ist gar nicht nach dem Wunsch der Klotener verlaufen, die den 100. Derby-Sieg anstrebten. Stattdessen landeten die ZSC Lions ihren 58. Erfolg (bei 13 Remis von früher). Auch die jüngste Heimbilanz hätte eigentlich für die Flyers gesprochen, hatten sie doch 9 der letzten 10 Heimspiele gewonnen.
    Hermann Pedergnana, Kloten

    Meistens waren dabei die Resultate knapp ausgefallen, nicht aber diesmal. Mit dem Erfolg vom Samstagabend haben sich die Lions praktisch einen Play-off-Platz gesichert. Ihr Vorsprung vor dem im neunten Rang placierten von Biel 4:3 geschlagenen HC Genf-Servette ist auf zwölf Punkte angewachsen.

    Für einmal dienten die Absenzen auf Klotener Seite nicht als Entschuldigung. Hollenstein, Lemm und Kellenberger sind schon länger verletzt abgemeldet. Lemm hat das Training wieder aufgenommen, und der Sportchef Jürg Schawalder hofft, dass er noch vor den Play-offs ins Team zurückkehrt. Hollenstein leidet seit dem Trainingslager als Folge eines Checks an einer inneren Verletzung. Für Kellenberger ist die Saison nach einer Schulter-Operation vorbei. Zu den Abwesenden zählten auch der Verteidiger Marti und der Stürmer Walser, die an der Junioren-WM gute Figur gemacht hatten und erst am Samstagmorgen heimkehrten.

    Eigentlich hätten Vertragsverlängerungen von Teamstützen die Flyers beflügeln sollen. Dupont, der Assist-Leader der Liga, soll bis 2015 bleiben, Santala bis 2014. Ausserdem kann der Coach Anders Eldebrink seit kurzem auf komplette Blöcke zählen, nachdem er lange Zeit mit dem Personal hat experimentieren müssen – speziell in der Abwehr. Die Mannschaft zeigte jedoch nicht die erwartete Kohäsion und konnte nach dem ersten Anschlusstor die Gunst der Stunde nicht nutzen.

    Die ZSC Lions konnten in Bestformation antreten und setzten in der Abwehr wiederum auf McCarthy statt Murphy. Wichtiger war, dass die Lions in diverser Hinsicht bisherige Erkenntnisse Lügen straften. So bemühten sie sich von Anfang an um eine gute Organisation in der Abwehrzone, was vor Weihnachten selten der Fall gewesen war. Ausserdem reüssierten sie gar im Powerplay, in dem sie mit der schlechtesten Ausbeute aller Teams der Liga zu Buche stehen und nur halb so viele Tore erzielt haben wie die Flyers. Bärtschi war mit dem Treffer zum 0:2 (20.) dafür zuständig. Das Bemerkenswerte daran: Die Flyers sind die Mannschaft mit der besten Unterzahl-Bilanz.

    Die Lions liessen sich auch durch das kurze Aufbäumen der Flyers zu Beginn des zweiten Drittels nicht deroutieren, als Nordgren auf 1:2 verkürzte. Der lang verletzt gewesene Schwede hat damit in all seinen vier Spielen gepunktet. Kurz vor der zweiten Pause stellten Bastl und Bärtschi mit ihren Treffern den Sieg praktisch sicher. Sie liessen die Gegner kaum zu Chancen kommen. Für Bärtschi, der bisher selten auf das erhoffte Rendement kam, muss die Doublette wie eine Erlösung gewesen sein.

    Ebenfalls im Aufschwung befindet sich die Pittis-Linie mit dem notorischen Spätzünder Monnet, der mit einem Traum-Pass das dritte Tor einleitete. Einen positiven Eindruck hinterliess auch das lettische Energiebündel Kenins. Der Youngster erhielt vom Coach Bob Hartley meistens den Vorzug gegenüber dem ein Mehrfaches verdienenden Ziegler.

    Die Lions blicken nun auf vier Siege in Folge zurück und können sich nach vorne orientieren, sofern sie in diesem Stil weiterfahren und ihnen die Siegesserie nicht in den Kopf steigt. Vielleicht muss Hartley noch einen Weg finden, damit der pfeilschnelle Konter-Spezialist Tambellini, der Schütze des ersten Tors und Initiant manches Angriffs, wieder besser lanciert wird.

    8. Januar 2012, 09:56, NZZ Online

    • Offizieller Beitrag

    Verkehrte Zürcher Derbywelt

    Die ZSC Lions feierten gegen die Flyers ihren vierten Sieg in Serie

    VON SIMON GRAF

    KLOTEN Die Flyers sind mit fünf gewonnenen Playoff-Serien seit 2009 derzeit das Mass aller Dinge im Kanton Zürich. Doch die Derbys sprechen in diesem Winter eine andere Sprache. Die ZSC Lions feierten mit einem überzeugenden 4:2 vor fast 7500 Zuschauern in der Kolping-Arena ihren dritten Sieg im fünften Saisonduell. Sie scheinen ein Rezept gefunden zu haben, um die offensiv starken Rivalen zu kontrollieren. Meist drängten sie diese erfolgreich in die Ecken, manchmal erstickten sie deren Elan bereits mit Störarbeit in deren Zone. «Wir haben, als wir führten, weiter Druck auf sie ausgeübt», erklärte Patrik Bärtschi. «So liessen wir sie nicht aufkommen.» Er sprach von «aktiver Verteidigung». Auf diese Weise feierten die Aussenseiter ihren bereits vierten Sieg in Serie. Und die Ahnung von Coach Bob Hartley, der kuriose Erfolg in Genf am Tag vor Weihnachten könnte der Beginn einer guten Phase seines Teams sein, hat sich als richtig erwiesen. Immerhin das sechstplatzierte Lugano ist nun wieder greifbar,

    Kloten - ZSC Lions 2:4

    und der Vorsprung auf Servette und den Trennstrich ist auf zwölf Punkte angewachsen.

    Zumindest, was das Defensivspiel betrifft, scheint das gut dotierte Zürcher Team auf dem richtigen Weg. Und zuletzt trafen mit Bastl und Bärtschi nun auch Schweizer Stürmer, die ihrer Form hinterhergelaufen waren. Dem Amerikaner mit Schweizer Lizenz waren am Freitag beim 4:2 über die Lakers zwei Tore gelungen, nun traf Bärtschi zweimal – zum 2:0 (20.) mit einem satten Schuss im Powerplay und zum 4:1 (38.) allein vor Rüeger.

    Die Flyers wirkten zwar bemüht, aber auch etwas wirr, zu wenig zielgerichtet. Sie waren, nachdem Nordgren (21.) auf 1:2 verkürzt hatte, wieder im Spiel. Doch gegen Ende des Mitteldrittels folgten fünf Minuten, über die Anders Eldebrink nur seinen Kopf schüttelte. Bastl und Bärtschi erhöhten innert 47 Sekunden mit Kontertoren auf 4:1. «Da müssen wir taktisch cleverer sein», monierte Eldebrink. «Uns fehlte die Geduld. Wir sind nicht so gut, dass wir denken können, wir könnten in jedem Einsatz ein Tor schiessen.» Die Partie war damit entschieden, für hitzige Köpfe sorgte einzig noch ein Rencontre des am Schluefweg wenig beliebten Pittis mit Rüeger.

    Eldebrink vermisst bei seinen Spielern momentan auch noch etwas die nötige Kraft. Er führt das nicht auf den Spengler-Cup zurück, der für den Klub zu einer wenig erquicklichen Episode wurde, sondern vielmehr auf die zahlreichen Verletzungen in den ersten Monaten. «Einige Spieler wie Wick, Bieber oder Nordgren sind nun zwar zurück, aber noch nicht in Topform», erklärte der Coach. «Und andere wie Stancescu, Jenni oder Santala musste ich während der Abwesenheit anderer etwas gar stark forcieren.»

    Ein freier Sonntag, wie ihn die ZSC Lions geniessen, käme den Kloten Flyers gelegen. Stattdessen steht für sie heute die Reise ins tief verschneite Davos an.

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    • Offizieller Beitrag

    Bärtschis Suche nach der Unbeschwertheit

    Von Simon Graf

    Der ZSC-Flügel zeigte im Derby, dass er nach seinem Kreuzbandriss und schweren Monaten seine Form findet.

    Dieses Zürcher Derby war Balsam für Patrik Bärtschi. Der designierte Goalgetter steuerte am Samstag zum 4:2 in der Kolping-Arena zwei Tore bei und verscheuchte so die negativen Gedanken, die er mit seiner früheren Arbeitsstätte verbunden hatte. Am 21. Dezember 2010 hatte er hier einen Kreuzbandriss am rechten Knie erlitten – eine Verletzung mit gravierenden Folgen. Bärtschi hat schon einiges erlebt. Er musste mit 19 als aufstrebender Klotener Stürmer die Hüfte operieren lassen, sonst wäre seine Karriere wohl vorbei gewesen, bevor sie richtig begonnen hatte. Und er fiel auch schon mehrmals mit schweren Gehirnerschütterungen aus. Doch über seine Knieverletzung sagt er: «Für den Aufbau ist das die schwierigste Geschichte, die ich erlebt habe.»

    Bis zu 18 Monate könne es dauern, bis man sich wieder normal fühle, wurde ihm erklärt. «Es ist ein ständiges Auf und Ab.» Man muss sich nur die Leidensgeschichte des Davosers Peter Guggisberg vergegenwärtigen, der vor den Olympischen Spielen 2010 ausfiel und nach mehreren Rückschlägen noch lange nicht der «Alte» ist. Bei Bärtschi sind inzwischen gut 12 Monate verstrichen, und eine Schiene am rechten Knie erinnert ihn stets daran, dass noch nicht alles wie früher ist. Anfang Januar 2011 wurde er in der Klinik Bethanien vom Kniespezialisten Bruno Waespe operiert, einem früheren Handball-Nationalspieler. Und der riet ihm, damit das Knie nicht einknicken könne, es in diesem Winter mit einer Schiene zu stabilisieren.

    «Vielleicht wollte ich zu viel»

    «Man muss sich daran gewöhnen, versuchen, nicht daran zu denken», sagt Bärtschi. Wobei das mit dem Denken so einfach nicht ist. «Am schönsten ist Eishockey, wenn man einfach aufs Eis hinausgehen kann und nichts studieren muss», sagt er aus Erfahrung. Doch diese Unbeschwertheit hat er schon länger nicht mehr gespürt. Der ehrgeizige, stolze Flügel, der während des Ausfalls von Mathias Seger dessen C auf der Brust trug, rang in den ersten Monaten dieser Saison verkrampft kämpfend um seine Form. «Ich bin einer, der sehr viel von sich erwartet», sagt er. «Vielleicht wollte ich manchmal zu viel. Und das hilft eben auch nicht.» Es sei ein steiniger Weg zurück, doch die Richtung stimme, ist er überzeugt.

    Natürlich helfen Tore wie im Derby, um dies zu bestätigen. Zuletzt war er phasenweise nicht mehr im Powerplay zum Einsatz gelangt, doch in Kloten schoss er das 2:0 kurz vor der ersten Pause, als ihm Bob Hartley in Überzahl wieder die Chance gegeben hatte. Inzwischen ist er bei acht Toren angelangt – in seiner ersten ZSC-Saison 2009/10 hatte er das Team mit deren 25 angeführt. Das zeigt, welches Steigerungspotenzial noch da ist. Und mit 27 befindet sich Bärtschi, der mit 19 seine erste A-WM bestritt, altersmässig eigentlich in der Blüte seiner Karriere.

    Auf seine zahlreichen Verletzungen angesprochen, sagt er: «Wenn es kalt wird, merke ich schon, dass der Sport seine Spuren hinterlässt.» Doch es bringe einen auch menschlich weiter, wenn man gelernt habe, schwierige Phasen zu verarbeiten: «Ich weiss, ich habe es schon einmal gepackt, ich komme schon wieder zurück. Zudem öffnet es einem die Augen. Es führt einem vor, dass man nur eine begrenzte Zeit Eishockey spielen kann.» Und diese Zeit will er nutzen. Ein Meistertitel fehlt ihm noch. Wie die Zürcher zuletzt Zug und Kloten vom Eis arbeiteten, nährt die Zuversicht, dass nicht nur Bärtschi die schwierigsten Monate hinter sich haben könnte, sondern das ganze Team.

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