• Nilsson: «Ich würde mit Forster ein Bier trinken»

    ZSC-Stürmer Robert Nilsson (34) tritt nach zweijähriger Leidenszeit nach der letzten Gehirnerschütterung zurück. Er erklärt, wieso er keinen Groll hegt. Und was er künftig tun möchte.

    Wo erreiche ich Sie?
    Wir sind gerade in Stockholm angekommen. Wir feiern hier Weihnachten und Neujahr, dann kehren meine Frau und ich nochmals nach Zürich zurück.

    Die ZSC Lions gaben in einem Communiqué Ihren Rücktritt vom Eishockey bekannt. Wie geht es Ihnen?
    Ich fühle mich gut. Ziemlich gut. Ich kann mich nicht beklagen, kann ein normales Leben führen. Es ist nun bald zwei Jahre her seit meiner Gehirnerschütterung. Ich werde nicht jünger, in ein paar Wochen werde ich 35. In diesem Alter muss man sich Gedanken machen, wie man den Rest seines Lebens führen möchte. Smarte Entscheidungen treffen. Es war ein harter Kampf in den letzten zwei Jahren, in denen ich versuchte, nochmals ins Eishockey zurückzukehren. Aber ich habe eingesehen, dass ich mich nicht nochmals in eine solche Situation bringen möchte. Wäre ich 25, würde es anders aussehen, wäre es eine viel schwierigere Wahl gewesen. Es fühlt sich richtig an. Ich bin überhaupt nicht traurig. Viele Leute rieten mir aufzuhören. Das habe ich getan. Ich bin bereit für ein neues Kapitel.

    Vergangene Saison kehrten Sie immer wieder ins Eistraining zurück. Doch Sie mussten Ihre Versuche stets abbrechen. Wie hart war das?
    Die ersten sechs Monate nach meiner Gehirnerschütterung waren härter. Weil es mir wirklich nicht gut ging. Natürlich war es bitter, es immer wieder auf dem Eis zu versuchen und zu merken, es geht nicht. Mal 10 Minuten, 20 Minuten, 30 Minuten. Und dann wieder zu pausieren. Aber immerhin fühlte ich mich schon viel besser.

    Was haben Sie die letzten Monate sportlich gemacht?
    Dinge wie ein normaler Mensch. Ich spielte Tennis, ging joggen. Ich wusste schon seit ein, zwei Monaten, dass ich nicht mehr ins Eishockey zurückkehren würde. Und so haben meine Frau und ich die Schweiz genossen. Dinge getan, die ich vorher nicht tun konnte. Erstmals seit 15 Jahren ging ich Ski fahren. Wir waren eine Woche in Zermatt. Was für ein wunderschöner Ort! Ich war auch in Schweden, reiste hin und her. Das Gute ist ja: Ich bin immer noch jung.

    Beeinträchtigen Sie die Folgen Ihrer Gehirnerschütterungen im normalen Leben?
    Manchmal, wenn ich es übertreibe im Sport oder schlecht geschlafen habe. Aber die meisten Symptome sind weg. Und es hat mir geholfen, dass ich viele Übungen gemacht habe für den Kopf. Und die stressbedingten Beschwerden, die ein Leben als Hockeyprofi mit sich bringt, sind weg.

    Sie spielten in Schweden, in der NHL, in Russland, in Zürich. Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Ihre Karriere denken?
    Ich bin happy, konnte ich so viele Orte bereisen, habe ich so viele Menschen getroffen. Ich spielte fürs Nationalteam, wurde Meister in Russland und in der Schweiz. Mir kommen nur positive Dinge in den Sinn. Was die Lebensqualität betrifft, war die Schweiz sicher die Nummer 1. Mit Abstand.

    Denken Sie manchmal noch an den Penalty, mit dem Sie 2014 den Zürcher Playoff-Final entschieden?
    Ach ja, das ist auch eine schöne Erinnerung. Bei den ZSC Lions hatte ich das Gefühl, ein wichtiger Teil des Meisterteams gewesen zu sein. In Russland hatten wir (bei Ufa) so viele gute Spieler, das fühlte sich schon anders an.


    Wie leben Sie nun Ihre Spielfreude aus?
    Alles, was mit Bällen zu tun hat, macht mir Spass.

    Ihre Frau, Sasha Chabibulina, war Tennisprofi. Wer gewinnt im Tennis?
    Sie versohlt mir den Hintern. (lacht) Aber sie muss 100 Prozent geben. Wenn sie nur 80 Prozent gibt, habe ich eine Chance.

    Hegen Sie einen Groll gegen Beat Forster, der Sie bei Ihrer letzten Gehirnerschütterung im Januar 2018 kopfvoran in die Bande checkte?
    Nein. Ich werde das oft gefragt. Aber mir wäre das nie in den Sinn gekommen. Checks sind Teil des Spiels. Ich hege überhaupt keinen Groll gegen Forster. Wenn ich ihn in einer Bar sehen würde, würde ich mit ihm ein Bier trinken. Auch wenn ich ihn nicht persönlich kenne.

    Wo werden Sie Ihr Leben künftig verbringen?
    Wir ziehen zurück nach Stockholm, werden auch ab und zu in den USA sein. Die Schweiz ist wunderschön. Aber wenn du hier nichts verdienst, ist sie etwas teuer.

    Sie sind bereits als Unternehmer tätig. In welchem Bereich?
    Wir würden gerne Hockeyspielern helfen, ihr Geld besser anzulegen. Aber damit beginnen wir erst. Und ich bin Hauptinvestor bei einer schwedischen Firma, die Daten auswertet und Algorithmen erstellt. Einfach ausgedrückt.

    Sie sind ja Weinliebhaber. Könnten Sie sich vorstellen, ein Weingut zu führen?
    Wein ist für mich ein Hobby. Wein herzustellen, ist sehr harte Arbeit. Ich glaube, ich beschränke mich darauf, guten Wein zu trinken.

    • Offizieller Beitrag

    Danke für‘s posten Zappa!
    Nilsson hat nicht soooo viele Spiele für den Z absolviert. Aber weil er ein „Spektakel-Spieler“ gewesen ist, der ALLE seine Mitspieler auf dem Eis besser gemacht hat, den denkwürdigen letzten Penalty gegen Kloten geschossen und das 10‘000 Tor der ZSC - Meisterschafts-Geschichte erzielt hat, bekommt er bei mir - wie bei vielen anderen auch - einen speziellen Platz in die meinen Herzen!!!


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  • Zitat von Mushu

    Ja und nein...Wenn es so ist (Basis-Mental-Problem), hat unsere sportliche Leitung "Scheisse gebaut".

    Aber: wer weiss ...


    auch ja und nein. wenn man bedenkt, dass blindi die letzte meistersaison wegen hirnerschütterung verpasste, ist es schon sehr erstaunlich, dass er überhaupt wieder spielt in seinem alter, und dann nicht mal allzu schlecht!

    und das wir trotz „basis-mental-problem“ nach +/- 30 runden 55 punkte haben und immer noch co erster sind...:nixwiss:

    aber eben, wer weiss...


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    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag


    auch ja und nein. wenn man bedenkt, dass blindi die letzte meistersaison wegen hirnerschütterung verpasste, ist es schon sehr erstaunlich, dass er überhaupt wieder spielt in seinem alter, und dann nicht mal allzu schlecht!

    und das wir trotz „basis-mental-problem“ nach +/- 30 runden 55 punkte haben und immer noch co erster sind...:nixwiss:

    aber eben, wer weiss...


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    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat


    auch ja und nein. wenn man bedenkt, dass blindi die letzte meistersaison wegen hirnerschütterung verpasste, ist es schon sehr erstaunlich, dass er überhaupt wieder spielt in seinem alter, und dann nicht mal allzu schlecht!

    und das wir trotz „basis-mental-problem“ nach +/- 30 runden 55 punkte haben und immer noch co erster sind...:nixwiss:

    aber eben, wer weiss...

    Wer weiss, wer weiss ...

    Mit meinem Beitrag habe ich keine einzige hockeytechnische Leistung angesprochen. Es sind allesamt überdurchschnittliche Spieler. Ich frage mich einfach ob evtl. halt einmal nach Spielern mit überdurchschnittlichen Eiern, nach Leadern, Führungspersönlichkeiten, solche, welche in der Garderobe laut werden gesucht werden müsste; ob uns das fehlt?

    Wer weiss, wer weiss ...

    Und der alte Franzose, der verpflichtet wurde, sehe ich nicht als einen solchen Leader ...

    • Offizieller Beitrag


    Ich frage mich einfach ob evtl. halt einmal nach Spielern mit überdurchschnittlichen Eiern, nach Leadern, Führungspersönlichkeiten, solche, welche in der Garderobe laut werden gesucht werden müsste; ob uns das fehlt?

    Chris Baltisberger! Wichtiger Mann! Auf dem Eis UND in der Garderobe! Und Krüger scheint auch so ein Typ zu sein, auf dem Eis auf jeden Fall. Denke die Mischung stimmt. Alles möglich mit diesem Team, auch der Titel. Der Umbruch kommt in zwei Jahren.

  • Krüger ungewiss, Roe weiterhin out

    Der schwedische Stürmer Marcus Krüger der wegen einer Handverletzung nach zwei Dritteln in Davos ausfiel, ist für die Partie vom Freitag in Langnau ungewiss, über einen Einsatz wird nach dem Warm-Up entschieden.

    Während Garret Roe nachdem er seine Oberkörperverletzung fast auskuriert hatte, fällt er mit einem Novovirus aus. (Quelle: S.Roth/Blick)

    • Offizieller Beitrag


    Krüger ungewiss, Roe weiterhin out

    Der schwedische Stürmer Marcus Krüger der wegen einer Handverletzung nach zwei Dritteln in Davos ausfiel, ist für die Partie vom Freitag in Langnau ungewiss, über einen Einsatz wird nach dem Warm-Up entschieden.

    Während Garret Roe nachdem er seine Oberkörperverletzung fast auskuriert hatte, fällt er mit einem Novovirus aus. (Quelle: S.Roth/Blick)

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