• Der Verteidiger im Porträt
    Johan Morant: Der "Polizist", der eigentlich Sportlehrer werden wollte

    Johann Morant ist einer der heissblütigsten Spieler der National League. Dabei hat er selbst nie an eine Profikarriere geglaubt.

    Wie der 34-Jährige gegenüber dem Slapshot-Magazin zu Protokoll gibt, habe er nicht an eine Profikarriere geglaubt und wollte Sportlehrer werden. Nun ist er "Polizist", so nannte ihn zumindest Harold Kreis, einer von Morants Trainern in sechs Jahren beim EV Zug. Denn Morants Aufgabe ist und war es, die körperlich feingliederigen Spieler zu beschützen. Dies ist auch seit dieser Saison in Zürich der Fall, wo Morant gleich einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat.

    Auch bei den Zürchern genoss der Franzose nicht immer den besten Ruf. ZSC-CEO Peter Zahner polterte einst gegen Morant, als dieser im Playoff-Final 2012 auf ZSC-Stürmer Cyrill Bühler einprügelte und danach für 14 Spiele gesperrt wurde: "Er hat nur eine Hirnzelle." Eine weitere, nicht unbedingt ruhmreiche Episode mit dem ZSC fand schon ein Jahr zuvor statt, als Morant Matthias Seger das Jochbein gebrochen hat. Und dies notabene in einem Testspiel.

    Doch Morant sei viel besser als sein Ruf, wie ZSC-Sportchef Sven Leuenberger im Slapshot appelliert. Seine Art zu spielen, sei auch ein Grund für die Verpflichtung gewesen:


    "Dieser Spielertyp hat uns gefehlt. Und wir hatten ihn auch im Nachwuchs nicht. Darum haben wir diesen Transfer gemacht."

    Sven Leuenberger, Slapshot Ausgabe November / Dezember 2020

    Nun möchte das Raubein im Herbst seiner Karriere erstmals Meister werden. Und nach der Karriere überlegt sich 1.81 Meter grosse Verteidiger tatsächlich die Polizeischule zu absolvieren: "Das reizt mich. Es bedeutet mir etwas, wenn ich Leute beschützen kann, ich mache das gerne", gab Morant im Slapshot weiter zu Protokoll. Und wer weiss, vielleicht beschützt der Verteidiger seine Teamkollegen bald nicht nur auf dem Eis, sondern auch daneben.

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag

    Allzu viel Eiszeit erhält er aber nicht von unserem Coach. Nun gut, ist noch nicht die "heisse Phase" der Saison. Kann sich also noch etwas ändern.

  • Allzu viel Eiszeit erhält er aber nicht von unserem Coach. Nun gut, ist noch nicht die "heisse Phase" der Saison. Kann sich also noch etwas ändern.

    Viel mehr Eiszeit als bisher wird Morant wahrscheinlich aktuell auch nicht erhalten, da Luca Capaul wieder fit ist und seine Sache nicht schlechter macht als er.

    Ich glaube/vermute, dass Morant gegen die Playoffs hin mit mehr Einsatzzeit rechnen darf.
    Seine Härte (Gewaltbereitschaft) wird den Unterschied zwischen den beiden ausmachen (je nach Playoff-Gegner), womit Capaul dann vermutlich eher weniger Eiszeit erhält.
    Bis dahin wird Capaul mehr Eiszeit erhalten und an die NLA herangeführt.

    Russki standart!!

  • Hoppla!!! Dann müssten die meisten nun immun sein...

    Das National League-Spiel zwischen dem HC Ambrì-Piotta und den ZSC Lions (Freitag, 11. Dezember) muss verschoben werden.

    Bei den ZSC Lions wurden seit dem 1. Dezember bis heute insgesamt 13 Mannschaftsmitglieder positiv auf Covid-19 getestet. Aufgrund der Anzahl positiver Fälle, den Return-to-play-Empfehlungen der medizinischen Kommission von Swiss Ice Hockey sowie zusätzlich verletzten Spielern und abwesenden U20-Nationalspielern sind die ZSC Lions nach dem offiziellen Quarantäne-Ende am 10. Dezember noch nicht einsatzbereit. Daher muss nebst den bis 8. Dezember bereits verschobenen Spielen zusätzlich auch die Partie gegen Ambrì-Piotta verschoben werden.

    Das Verschiebedatum ist noch nicht bekannt.

    • Offizieller Beitrag

    Hoppla!!! Dann müssten die meisten nun immun sein...

    Das National League-Spiel zwischen dem HC Ambrì-Piotta und den ZSC Lions (Freitag, 11. Dezember) muss verschoben werden.

    Bei den ZSC Lions wurden seit dem 1. Dezember bis heute insgesamt 13 Mannschaftsmitglieder positiv auf Covid-19 getestet. Aufgrund der Anzahl positiver Fälle, den Return-to-play-Empfehlungen der medizinischen Kommission von Swiss Ice Hockey sowie zusätzlich verletzten Spielern und abwesenden U20-Nationalspielern sind die ZSC Lions nach dem offiziellen Quarantäne-Ende am 10. Dezember noch nicht einsatzbereit. Daher muss nebst den bis 8. Dezember bereits verschobenen Spielen zusätzlich auch die Partie gegen Ambrì-Piotta verschoben werden.

    Das Verschiebedatum ist noch nicht bekannt.

    Geile Saison!....... :kotz:

    • Offizieller Beitrag

    Spätes Debüt von Luca Capaul

    Der ZSC-Verteidiger, der von seinen Katzen lernt

    Luca Capaul sucht in Zürich sein Glück als Verteidiger. Und spielt nun endlich mit seinem Vorbild.


    Philipp Muschg (TA)

    Im Sommer ging Luca Capaul Katzen kaufen. Er wünschte sich mehr Leben für seine neue Wohnung in Glattbrugg. Und er wollte keine gewöhnlichen Namen für die vierbeinigen WG-Kollegen. So kam er auf einen Titanen der griechischen Mythologie. Kronos heisst der Kater, «weil er der Grösste im Wurf war», Nola die kleine Schwester. Und seit letztem Dienstag sah Capaul viel mehr von den beiden, als ihm lieb sein konnte: Wie seine Mitspieler musste der junge ZSC-Verteidiger in Corona-Quarantäne. Doch für keinen kam der Stopp so abrupt wie für ihn.

    Zwei Tage zuvor hatte Capaul bei GCK sein langersehntes Debüt in der Lions-Organisation gegeben. Einen Tag zuvor hatte er beim Cupmatch gegen Langenthal sein erstes Tor für den ZSC geschossen. Es war, als hätte ein Staudamm die Schleusen geöffnet.

    Dann kam die Quarantäne.

    Es wurde der nächste Stopp eines schwierigen Saisonstarts für den 21-jährigen Bündner. Im Sommer von der EVZ Academy gekommen, brach er sich im zweiten Training bei einem Sturz in die Bande das Schlüsselbein – zum dritten Mal schon in seiner Karriere. Ans Warten musste er sich seither gewöhnen, nutzte die Zeit zu Hause für zahllose Stunden Videostudium. Und machte immer wieder Druck bei den Ärzten: «Wann kann ich endlich spielen?» wurde zum Refrain seiner Tage.

    Erst die Lehre, dann die Karriere

    Die Ungeduld passt zum Temperament des extrovertierten jungen Mannes. Aber so gar nicht zu seiner Biografie.

    Bis zu seinem 19. Lebensjahr spielte Capaul nämlich immer für Chur. In die Nähe der Junioren-Nationalteams kam er mangels Grösse ab 16 nicht mehr. Dafür schloss er seine Lehre im Detailhandel ab – auch weil der Vater das wichtig fand.

    Wer es weiterbringen will, darf nicht in Chur bleiben.

    Dabei ist seine Familie durchaus hockeyaffin: Elf Saisons verteidigte Vater Marco für Rapperswil-Jona in der NLA, die Hälfte davon als Captain. Onkel Sandro gehörte beim EHC Chur in der NLB zum Inventar. Seinen heutigen Agenten Gaëtan Voisard traf Luca schon als Kind im Rapperswiler Umfeld. Und Schlittschuhlaufen lernte er mit 2 Jahren. Dass in Chur seit 2008 bloss Amateur-Eishockey gespielt wird, schien ihn nicht zu stören: Dafür gab es jede Menge Eiszeit und die Perspektive Lehrabschluss.

    So hatte sich einiges angestaut, als Luca 2018 seine Heimatstadt doch noch verliess. Denn wer es weiterbringen will im hiesigen Eishockey, darf nicht in Chur bleiben. Nino Niederreiter zum Beispiel oder Enzo Corvi. Und auch Capaul – ihn zog es nach Zug.

    Zwei Jahre verbrachte er in der Swiss League bei der EVZ Academy, dem Ausbildungsteam des EV Zug. Für die erhofften Einsätze in der höchsten Liga reichte es nicht, dafür fiel der spielstarke Verteidiger gegnerischen Funktionären auf. Als dann Spieleragent Voisard einmal mit ZSC-Sportchef Sven Leuenberger über Transfers sprach, fiel der Name Capaul. Leuenberger kannte ihn schon von früher: Onkel Sandro ist sein Jahrgänger, die beiden spielten jahrelang zusammen in Ostschweizer Auswahlen.


    Ganz unproblematisch wurde der Wechsel trotzdem nicht. Denn dass der ZSC sich beim Nachwuchs der Konkurrenz bedient statt beim eigenen Ausbildungsclub, den GCK Lions, wirkt auf den ersten Blick widersinnig. Doch die Verpflichtung bis 2023 zeigt eben auch, welch hohe Meinung sie in Oerlikon vom Bündner haben. Als modernen Verteidiger beschreibt ihn Leuenberger, defensiv mit Luft nach oben, «aber offensiv bereits auf National-League-Niveau».

    Schwärmen von Pettersson und Noreau

    Diese Einschätzung hat Capaul beim Blitzdebüt letzte Woche bestätigt. Am Sonntag wurde er gegen seine ehemaligen Kollegen von der Academy zum besten Spieler gewählt, am Montag erzielte er an vorderster Front das 3:0. «Ein unglaubliches Gefühl» sei es gewesen, auf Pass von Fredrik Pettersson ein solches Tor zu schiessen, erinnert er sich. Er schwärmt von Teamkollege Maxim Noreau, dem «vielleicht besten Verteidiger der Liga», von dem er sich viel abschauen will. Und er weiss auch, dass auf dem Weg zum ZSC-Stammspieler wieder schlechtere Wochenenden und Rückschläge folgen.

    Für den Fall aber, dass er es doch einmal vergisst, hat er zu Hause die besten Lehrmeister. «Kronos und Nola haben in der Wohnung schon einiges kaputt gemacht», musste Capaul zur Kenntnis nehmen, «aber sie sind erst viereinhalb Monate alt und dürfen noch nicht raus.» Selbst Titanen fangen eben einmal klein an.

    • Offizieller Beitrag

    Danke für's posten Larry. Bin gespannt, wie's mit ihm weiter geht. Sein Start bei uns war und ist ja alles andere als "smooth" ........ ohne Verschulden seinerseits. Schön dass im Artikel darauf hingewiesen wird, dass diese Verpflichtung sicher unüblich ist und nicht unserer Philosophie entspricht. Morand habe ich verstanden, irgendwie. Man braucht einfach einen solchen Spieler-Typ. Und bi den Junioren wirst so einen nie finden. Da fehlt die Erfahrung und die Physis. Aber Capaul? Nun gut, ich habe grosse Hoffnungen, wenn man sich gegen einen eigenen Junior entscheidet.

    • Offizieller Beitrag

    Corona-Ausbruch bei den ZSC Lions: Ein Gegner zum Verzweifeln

    Ein Klub scheut keinen Aufwand, um das Virus in Schach zu halten – und wird doch von einer Welle überrollt. Mit 13 positiv Getesteten mussten die Zürcher in die zweite Quarantäne dieser Saison. Das frustriert den Mannschaftsarzt.

    Ulrich Pickel (NZZ)

    Die Meldung erstaunt: Als sich die ZSC Lions im November erstmals in Quarantäne begaben, waren vier Spieler positiv auf Covid-19 getestet worden. Diesmal nun spricht der Klub von dreizehn Fällen. Zwölf Spieler plus der Trainer Rikard Grönborg. Alle scheinen glimpflich davongekommen zu sein, sie hatten nur milde oder zum Teil gar keine Symptome. Wie aber konnte ein Klub, der keine Mühen scheut, dieses Virus abzuwehren, auf einmal zu einem regelrechten Corona-Cluster werden?

    Gibt es ein Risiko auf dem Eis?

    Zwei Tage nach dem Spiel Lugano - ZSC Lions (28. November) gingen die Tessiner mit diversen positiv Getesteten in Quarantäne. Am selben Tag spielten die Zürcher den Cup-Viertelfinal in Langenthal. Der Schwede Marcus Krüger fehlte, weil er sich krank fühlte. Am Tag nach dem Cup-Match fühlten sich weitere Spieler unwohl, dann kam die Quarantäne. Die Vermutung liegt nahe, dass das Virus während des Spiels in Lugano übertragen wurde. Was bei dieser Argumentation aber stutzig macht, ist der Umstand, dass es so auch die Langenthaler hätte erwischen müssen. Sie seien von den Lions sofort informiert worden, sagt der Sportchef Sven Leuenberger. Doch Langenthal blieb von einer Quarantäne verschont.

    Gery Büsser steht vor einem Rätsel. Er ist der langjährige ZSC-Mannschaftsarzt, Chefarzt Sportmedizin und Leiter des Swiss Olympic Medical Center an der Zürcher Schulthess-Klinik sowie Teil der Corona-Task-Force des Schweizer Eishockeys: «Man weiss nicht, wie die Übertragungen geschehen konnten. Es ist so schwierig, dies nachzuweisen. Wir machen wirklich viel, aber wir müssen alle nochmals über die Bücher.» Übertragungen auf dem Eis gelten als eher unwahrscheinlich, weil die Kontakte zeitlich sehr kurz sind. Aber unwahrscheinlich heisst nicht unmöglich. Ein Risiko ist die Spielerbank. Von der Netto-Spielzeit von 60 Minuten verbringen die Spieler dort 40 Minuten und mehr, die Unterbrechungen nicht eingerechnet. Die Zürcher haben extra mobile Plexiglaswände aufgestellt, eine Idee Büssers. Die zusätzliche Barriere soll die Ausbreitung des Virus behindern.

    Im Bus herrscht Maskenpflicht, er ist doppelstöckig, mit topmoderner Klimaanlage. Auch im Trainingszentrum, genannt Olymp, sind die Regeln streng. Die Garderobe verteilt sich auf drei Räume. Jeder verhalte sich so, als ob er hochinfektiös wäre, erläutert Büsser. Dazu sind 20 UV-Strahler in den Garderoben, im Kraftraum und im Trainer-Büro aufgestellt worden, die Viren abtöten. Die gemeinsamen Essen vor und nach den Spielen finden nicht mehr statt. Die meisten Spieler lassen sich ihre Mahlzeiten einpacken. Im Privatleben gilt für die Spieler, die Kontakte auf das Minimum zu reduzieren. «Und das tun sie auch», sagt Büsser. «Das ist nicht einfach, es sind junge Leute.»

    Der Zürcher Arzt macht kein Hehl aus seiner Gemütslage: «Ich bin schon frustriert, das muss ich sagen. Man meint, man macht so viel. Und alle ziehen mit. Aber ich glaube auch nicht, dass wir einen Systemfehler haben. Es ist einfach Covid. Punkt. Es verhält sich so unberechenbar, wie wir es nicht mögen. Wir wollen ja gerne alles kontrollieren.»

    Aufgeben ist keine Option

    Wenn selbst umfangreiche Schutzmassnahmen einen Massenausbruch des Virus nicht verhindern, wäre es dann nicht am besten, den ganzen Aufwand zu vergessen und eine Durchseuchung der Mannschaft einfach zuzulassen? Schliesslich handelt es sich um gesunde, junge und durchtrainierte Leute. Büsser winkt ab. «Das würde ich nicht empfehlen. Da wäre ich als Arzt fehl am Platz. Es gibt auch schwere Fälle. Man muss wissen: Wenn jemand drei, vier Wochen mit dieser Krankheit kämpft, dann ist die Saison praktisch vorbei. Man kommt nicht mehr an das beste Leistungsniveau heran. Man darf Covid nicht unterschätzen. Es kann jeden auf die Intensivstation holen. Wirklich jeden.»

    Aufgeben ist für Büsser keine Option: «Jetzt, kurze Zeit vor einer möglichen Impfung, müde zu werden, wäre verheerend.» So bleibt den ZSC Lions nichts übrig, als zu überlegen, wo sie ihr Verhalten verbessern können. Und der Massenausbruch hat letztlich auch eine positive Seite. 16 Spieler und der Trainer sind bisher vom Virus heimgesucht worden. Damit sind die Zürcher schon ziemlich durchseucht, ohne bisher erkennbar gravierende Folgen. Beim nächsten Mal wird es sie wohl weniger hart treffen.

    Und das nächste Mal wird kommen. Ein Eishockeyteam besteht mit Trainern und Staff-Mitgliedern aus rund 30 Personen. Auch mit begrenzten Kontakten in den Familien und Freundeskreisen kommt täglich einiges an Risikopotenzial auf engem Raum zusammen. Solange die Fallzahlen im Land hoch bleiben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Virus dieses Team wieder in eine Quarantäne zwingt. Oder ein anderes.

  • ZSC-Trainer ist überqualifiziert

    Zu Hause ist er eine Legende – hier bloss Assistent

    Er gewann mehr Meistertitel als alle aktuellen NL-Coachs zusammen, und doch ist Tommy Samuelsson in Zürich nur als Hilfskraft gelandet. Warum nur?


    Kristian Kapp
    Publiziert heute um 06:33 Uhr


    Der erste Ernstkampf mit den ZSC Lions: Tommy Samuelsson gibt am 1. Oktober in Lugano Anweisungen auf der ZSC-Bank. Foto: Michela Locatelli (Freshfocus)

    Als Sven Leuenberger letzten Frühling zum Telefon griff, um Tommy Samuelsson zu kontaktieren, plagte den Sportchef der ZSC Lions ein Gedanke: «Ist es despektierlich, jemanden wie ihm einen Job als Assistenzcoach anzubieten?» Der 60-jährige Schwede ist in seiner Heimat nicht nur eine Legende in seinem Herzensverein Färjestad, bei dem seine Rückennummer 2 nicht mehr vergeben wird – keinem weiteren Verteidiger der Clubgeschichte kommt diese Ehre zuteil.

    Samuelsson ist auch als Trainer eine grosse Nummer – zweifacher Champion, ebenfalls mit dem Club aus Karlstad, er hat aber auch in Skelleftea, in einem weiteren Traditionsclub, seine Spuren hinterlassen. Und er hat mehr Titel gewonnen als alle aktuellen Coachs der National League zusammen. Wie würde er also auf die Anfrage Leuenbergers reagieren?Samuelsson sitzt in der Kebo in Oerlikon, der Trainingshalle der ZSC Lions. Rund acht Monate sind seit der Anfrage vergangen – und seit der Zusage, Assistent von Rikard Grönborg zu werden. Sein Ja zum Job in Zürich sorgte auch in Schweden für Gesprächsstoff und die immer gleiche Frage: Warum? Sucht er den Headcoach-Job in der Schweiz via einer Anstellung als Assistent? Das hätte er doch gar nicht nötig. «Nein, nein», sagt Samuelsson kopfschüttelnd. «Viele denken wohl, das sei alles so geplant gewesen, aber das stimmt nicht», sagt er.

    «Wir wollten einen Assistenzcoach mit einer Meinung, keinen Jasager.»
    Sven Leuenberger, Sportchef ZSC Lions

    Es sei eine Verkettung von Zufällen, dass er bei den Lions gelandet sei: «Dass ich gleichzeitig bei Skelleftea aufhöre, dass Rikard Grönborg mich vorschlägt und Sven dann auch tatsächlich anruft.» Ihn und Grönborg verbindet keine alte Freundschaft, sie kannten sich nicht mal besonders gut. Der Plan Leuenbergers war, den vakanten Posten mit einem starken Assistenten zu belegen: «Mit jemandem mit einer Meinung, keinem Jasager.»

    Ein mögliches Konfliktpotenzial habe Samuelsson bereits in diesem Telefonat erkannt und angesprochen, sagt Leuenberger: «Er sagte von sich aus, dass er es nicht auf Rikards Job abgesehen habe. Sondern dass er sich unter ihm weiterentwickeln wolle.» Dass ein 60-Jähriger dies sagt, hat den ZSC-Sportchef beeindruckt.

    Das Lob der grossen Hockeylegende Schwedens

    Der Respekt, den Samuelsson in seiner Heimat geniesst, ist gross. Hakan Loob, eine der grössten Eishockeyfiguren Schwedens, wird dieses Zitat zugeschrieben: «Es war Tommy, der mich als jungen Spieler auf den richtigen Weg zum Profi brachte.» Die beiden sind gleich alt, waren damals zwei von mehreren 21-jährigen Spielern einer sehr jungen und mit mehreren späteren schwedischen Legenden gespickten Färjestad-Mannschaft.

    Samuelsson, ein 1,77 Meter kleiner Verteidiger inmitten einer Eishockeywelt, die damals noch vorwiegend auf grosse, kräftige Abwehrspieler setzte, galt im Club als jener Spieler, der den Grundstein legte für eine Weiterentwicklung des professionellen Trainings, der schon als sehr junger Sportler sich und alle anderen antrieb. «Dass Hakan dies über mich sagt, bedeutet mir sehr viel», sagt Samuelsson, beide Hände auf seine linke Brust drückend.

    19 Jahre lang blieb Samuelsson Färjestad treu, nahm dabei 6-mal am Spengler-Cup teil; zum Abschluss der Karriere spielte er noch zwei Saisons in Wien und 1996/97 eine in der Schweiz beim damaligen B-Ligisten Luzern. Gleich drei Trainer habe er dort erlebt, erzählt er schmunzelnd: Bror Hansson (der gerade als Nachfolger Arno Del Curtos gekommen war), Beat Lautenschlager und Hans Kossmann.

    Samuelsson betrachtete das Spiel schon früh wie ein Coach, diesen Weg schlug er in seiner letzten Saison als Spieler in Wien bereits ein, als er nach einer schweren Rückenverletzung die letzten Partien zum Assistenztrainer befördert wurde. Eine erfolgreiche Trainerkarriere nahm so ihren Anfang.

    Die Handschrift ist bereits erkennbar

    Beim ZSC ist er nun für die Verteidiger und das Penalty-Killing zuständig – die Handschrift ist teilweise schon zu erkennen: Das bereits unter seinem Vorgänger Fredrik Stillman in der Schweiz einmalig aktive Unterzahlspiel lässt er, vor allem in der eigenen Zone, nun noch aggressiver interpretieren. Das Penalty-Killing des ZSC gehörte schon unter Fredrik Stillman zu den aktivsten der Liga, unter Tommy Samuelsson sollen die Zürcher Spieler vor allem in ihrer Zone noch aggressiver sein – wie zuletzt gegen Lugano.

    Das Gegenteil von aggressiv verkörpert der Mensch Samuelsson. Die ZSC-Spieler schätzen seine ruhige und einfühlsame Art. Der Schwede vertritt die Philosophie von der (Trainer-)Arbeit im Team, er wirkte in Karlstad einst zwei Jahre mit einem gleichberechtigten Co-Headcoach. Und er ist überzeugt, dass Fehler von Spielern passieren dürfen und nicht immer sogleich bestraft werden müssen.

    Warum das der richtige Weg sei, erläutert Samuelsson an einem sehr prominenten Beispiel: Erik Karlsson, der in der NHL das Bild des offensiven Verteidigers im Eishockeysport neu definierte und nicht nur in Schweden eine Generation von jungen Abwehrspielern inspirierte. Samuelsson sagt: «Erinnern Sie sich, wie viele schlimme Fehler Erik am Anfang seiner Karriere machte? Hätte er Coachs gehabt, die sein Spiel unterdrücken, hätten sie ihn auch als Spieler, der er wurde, verhindert.»
    «Spieler müssen Fehler machen, um sich entwickeln zu können»

    Spieler entwickeln, sich selber entwickeln, darüber spricht Samuelsson immer wieder. «Ich will nie stagnieren, immer etwas Neues machen. Auch darum sagte ich für den Assistenzjob unter Rikard zu. Ich kannte ihn bislang erst als früheren Nationaltrainer Schwedens.» Ob er insgeheim hoffe, einst gemeinsam mit Grönborg ein Trainerduo in der NHL zu bilden? Samuelsson lacht laut und sagt: «Nein. Ich bin hier, im Jetzt. Ich bin hier in Zürich, um hier Spiele zu gewinnen.»

    Zu weit in die Zukunft schauen? Corona habe vieles komplizierter gemacht, sagt er. «Unter Trainern pflegst du bei Niederlagen zu scherzen, dass du vielleicht schon nächste Woche irgendwo anders sein wirst. Mit der Pandemie musst du auch nach Siegen mittlerweile froh sein, wenn du die nächste Partie spielen kannst und nicht wieder in Quarantäne musst.»

  • Pius Suter: «An Weihnachten bin ich wohl nicht mehr hier»

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    Schad, aber war klar, dass auch er bald seine 7 Sachen packen muss.

    Russki standart!!

  • Pius Suter zurück zu den Chicago Blackhawks

    Stürmer Pius Suter wurde von den Chicago Blackhawks zurückgerufen, weil sich der verspätete NHL-Start nun abzeichnet.

    Der 24-Jährige, der im Sommer seine Ausstiegsklausel nutzte und einen NHL-Entry-Level-Vertrag bei den Blackhawks unterschrieb, steht den ZSC Lions damit am Sonntag im Cup-Halbfinal in Fribourg nicht mehr zur Verfügung. In sechs Meisterschaftsspielen für den Zett erzielte Suter zwei Tore und drei Assists.

    Russki standart!!

  • Tim Berni wird nicht ins Blue Jackets Camp gehen und bleibt bis Ende Saison beim ZSC. Quelle Columbus Blue Jackets.

    Genau, Danke Rangersfan!

    Tim Berni kehrt nicht nach Columbus zurück
    Good News für den ZSC: Nordamerika-Leihgabe bleibt bis Ende Saison

    Die ZSC Lions können in naher Zukunft weiterhin auf Tim Berni zählen. Der Verteidiger, der eigentlich den Columbus Blue Jackets gehört, bleibt bis zum Ende der Saison. Dies gaben die Blue Jackets am Sonntag bekannt.

    Berni wurde vom amerikanischen Team im Jahr 2018 in der sechsten Runde gedraftet. Noch wartet der 20-Jährige aber auf sein erstes Spiel in der NHL. Auf diese Saison hin hätte Berni eigentlich nach Übersee wechseln wollen, das Coronavirus machte ihm aber wie auch vielen anderen jungen Spielern einen Strich durch die Rechnung. Deshalb wurde er zurück nach Zürich verliehen.

    So bleibt Berni vorerst beim Verein, wo er gross geworden ist. Der Verteidiger stammt aus dem Nachwuchs der ZSC Lions, seit der Saison 2017/18 kommt er für die erste Mannschaft zum Einsatz. Bisher hat Berni 111 Spiele in der National League bestritten und dabei 20 Skorerpunkte verbucht.

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag

    Genau, Danke Rangersfan!

    Tim Berni kehrt nicht nach Columbus zurück
    Good News für den ZSC: Nordamerika-Leihgabe bleibt bis Ende Saison

    Die ZSC Lions können in naher Zukunft weiterhin auf Tim Berni zählen. Der Verteidiger, der eigentlich den Columbus Blue Jackets gehört, bleibt bis zum Ende der Saison. Dies gaben die Blue Jackets am Sonntag bekannt.

    Berni wurde vom amerikanischen Team im Jahr 2018 in der sechsten Runde gedraftet. Noch wartet der 20-Jährige aber auf sein erstes Spiel in der NHL. Auf diese Saison hin hätte Berni eigentlich nach Übersee wechseln wollen, das Coronavirus machte ihm aber wie auch vielen anderen jungen Spielern einen Strich durch die Rechnung. Deshalb wurde er zurück nach Zürich verliehen.

    So bleibt Berni vorerst beim Verein, wo er gross geworden ist. Der Verteidiger stammt aus dem Nachwuchs der ZSC Lions, seit der Saison 2017/18 kommt er für die erste Mannschaft zum Einsatz. Bisher hat Berni 111 Spiele in der National League bestritten und dabei 20 Skorerpunkte verbucht.

    Tiptop.

    Sicher ein bisschen frustrierend für Berni - aber jetzt kann er sich voll + ganz auf den Z konzentrieren. Und für seine Entwicklung womöglich gar nicht soooo

    schlecht, noch ein Jährchen in der NL zu absolvieren.

    • Offizieller Beitrag

    Eishockey: Ein weiterer Abgang vom ZSC nach Davos?

    Transfers zwischen Eishockey-Clubs werden in Zeiten von Corona zwar nicht kommuniziert. Selbstverständlich passieren sie dennoch. So wird zum Beispiel ZSC-Stürmer Axel Simic (21) ab nächster Saison für den HC Davos spielen. Den gleichen Weg könnte nun auch sein Zürcher Kollege Raphael Prassl (23) gehen. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus, die Gespräche mit dem HCD schon weit fortgeschritten. Es wäre der bereits dritte jüngere Neuzugang im Angriff der Bündner, die auch Biels Valentin Nussbaumer (20) zu sich holen dürften. Hingegen werden mittlerweile schon zwei prominentere Abgänge im HCD-Angriff immer wahrscheinlicher: Jener von Fabrice Herzog und wohl auch jener von Luca Hischier. Insgesamt laufen in Davos Ende Saison nicht weniger als 17 Spielerverträge aus. (kk)/(TA)

  • Eishockey: Ein weiterer Abgang vom ZSC nach Davos?

    Transfers zwischen Eishockey-Clubs werden in Zeiten von Corona zwar nicht kommuniziert. Selbstverständlich passieren sie dennoch. So wird zum Beispiel ZSC-Stürmer Axel Simic (21) ab nächster Saison für den HC Davos spielen. Den gleichen Weg könnte nun auch sein Zürcher Kollege Raphael Prassl (23) gehen. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus, die Gespräche mit dem HCD schon weit fortgeschritten. Es wäre der bereits dritte jüngere Neuzugang im Angriff der Bündner, die auch Biels Valentin Nussbaumer (20) zu sich holen dürften. Hingegen werden mittlerweile schon zwei prominentere Abgänge im HCD-Angriff immer wahrscheinlicher: Jener von Fabrice Herzog und wohl auch jener von Luca Hischier. Insgesamt laufen in Davos Ende Saison nicht weniger als 17 Spielerverträge aus. (kk)/(TA)

    Einer mehr bei GC, Grüsse an Simic.

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