Der Verteidiger im Porträt
Johan Morant: Der "Polizist", der eigentlich Sportlehrer werden wollte
Johann Morant ist einer der heissblütigsten Spieler der National League. Dabei hat er selbst nie an eine Profikarriere geglaubt.
Wie der 34-Jährige gegenüber dem Slapshot-Magazin zu Protokoll gibt, habe er nicht an eine Profikarriere geglaubt und wollte Sportlehrer werden. Nun ist er "Polizist", so nannte ihn zumindest Harold Kreis, einer von Morants Trainern in sechs Jahren beim EV Zug. Denn Morants Aufgabe ist und war es, die körperlich feingliederigen Spieler zu beschützen. Dies ist auch seit dieser Saison in Zürich der Fall, wo Morant gleich einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat.
Auch bei den Zürchern genoss der Franzose nicht immer den besten Ruf. ZSC-CEO Peter Zahner polterte einst gegen Morant, als dieser im Playoff-Final 2012 auf ZSC-Stürmer Cyrill Bühler einprügelte und danach für 14 Spiele gesperrt wurde: "Er hat nur eine Hirnzelle." Eine weitere, nicht unbedingt ruhmreiche Episode mit dem ZSC fand schon ein Jahr zuvor statt, als Morant Matthias Seger das Jochbein gebrochen hat. Und dies notabene in einem Testspiel.
Doch Morant sei viel besser als sein Ruf, wie ZSC-Sportchef Sven Leuenberger im Slapshot appelliert. Seine Art zu spielen, sei auch ein Grund für die Verpflichtung gewesen:
"Dieser Spielertyp hat uns gefehlt. Und wir hatten ihn auch im Nachwuchs nicht. Darum haben wir diesen Transfer gemacht."
Sven Leuenberger, Slapshot Ausgabe November / Dezember 2020
Nun möchte das Raubein im Herbst seiner Karriere erstmals Meister werden. Und nach der Karriere überlegt sich 1.81 Meter grosse Verteidiger tatsächlich die Polizeischule zu absolvieren: "Das reizt mich. Es bedeutet mir etwas, wenn ich Leute beschützen kann, ich mache das gerne", gab Morant im Slapshot weiter zu Protokoll. Und wer weiss, vielleicht beschützt der Verteidiger seine Teamkollegen bald nicht nur auf dem Eis, sondern auch daneben.