• Offizieller Beitrag


    Ulrich Pickel von der NZZ bringt es wieder mal auf den Punkt!

    https://www.nzz.ch/sport/national…s-zsc-ld.147865

    Ich glaube man darf mit Recht behaupten: Die Zweifel im Vorfeld waren zwar berechtigt - haben sich aber
    zu 100% nicht bewahrheitet. Der ZSC hat physisch perfekt dagegen gehalten. Oder noch besser:
    Den Luganesi gezeigt wo der Hammer hängt - und dass ohne viele dumme Strafen zu ziehen (bis auf jene
    von Trachsler in der Mittelzone natürlich).

    Well done and good job boys!!

  • Bei unseren Copains ist bald Lichterlöschen. Kann mir nicht vorstellen, dass sich Lausannen nochmals aufrafft. Hier war wohl nur die erste Saisonhälfte wirklihch top. Genf konzentriert sich eh nur noch auf Scharmützel und Nebenschauplätze weil sie über spielerische Mittel gar nix hinkriegen und Mayer löchrig ist wie ein Sieb.


  • http://www.20min.ch/sport/dossier/nla/story/11601329

    Bern wird noch rausfliegen. Unglaublich, was die für eine Überheblichkeit an den Tag legen.

    Wenn Bern aus dieser Niederlage wird da relativ locker reichen. Und immerhin hatten sie im letzten Drittel eine Antwort bereit und noch ein nicht gegebenes Tor. War am Schluss enger als es aussah.
    Es zeigt halt, dass es im PO's keine halben Sachen geben darf.

  • Triffts ziemlich gut! Hauptsache gewonnen. Aber da ist sehr viel Luft nach oben!

    Mit Goaliewechsel zum Glück


    Der ZSC setzt für Spiel 3 auf Niklas Schlegel, besiegt Lugano 1:0 und liegt in der Serie wieder vorn. Ausser im Tor klappt wenig.

    Philipp MuschgZürich

    Erlösung. Nichts weniger war es, was zwanzig Sekunden vor Ende des zweiten Drittels die Gesichter der ZSC-Akteure ergriff. Endlich, endlich hatten sie ein Tor geschossen, das torlose Patt aufgelöst. Strahlend sprintete Herzog auf Geering los, dessen Schuss von der blauen Linie an Freund und Feind vorbei den Weg ins Netz gefunden hatte. Geering machte einen kurzen Schlenker und tat für einen Moment so, als sei das alles normal. Dann verschwand er in einer rotblauen Spielertraube.

    Aber normal war dieses 1:0 natürlich keineswegs. 40 Schüsse hatten die beiden Teams zuvor aufs gegnerische Tor gebracht. Manche aus Verlegenheit, einige waren schwach geschossen, viele aus dem Powerplay heraus, das diesen Namen auf beiden Seiten - einmal mehr - nicht verdiente. Und alle waren sie Beute der beiden überragenden Torhüter Elvis Merzlikins und Niklas Schlegel.

    Noch am Mittwoch hatte sich Trainer Hans Wallson nicht festlegen wollen, ob er für Spiel 3 einen Torhüterwechsel in Betracht ziehe. Dass er sich schliesslich für den Wechsel entschied, war entscheidend für den Sieg. Und doch sagte Wallson nach dem 1:0 nicht viel mehr als: «Niklas hatte es verdient zu spielen, aber wir haben zwei gute Goalies - das beste Tandem der Liga.» Das jüngere der zwei Räder dieses Tandems war verantwortlich für die Rückeroberung der Führung in dieser Serie, die spätestens seit gestern zum Abnützungskampf mutierte.

    Schlegel machte bei den wenigen zwingenden Luganeser Chancen einen bestechenden Eindruck, hatte bei den Gehäusetreffern von Sannitz (34.), Bürgler (54.) sowie Hofmann (58.) das nötige Glück und war dafür besorgt, dass die erschreckende Rezeptlosigkeit seiner Teamkollegen nicht bestraft wurde. Dass der ZSC morgen nicht in Rücklage ins Tessin reisen muss.

    Der Held musste schweigen

    Denn was die Feldspieler des ZSC nach ein paar passablen Startminuten zu bieten hatten, war dürftig. Den Ton setzte Herzog, als er nach 47 Sekunden einen Penalty verschoss. Danach rannten die Zürcher willig, aber ohne allzu viel Dringlichkeit an. «Wir wollten mit viel mehr Energie starten», beklagte Wallson, «aber die Spieler spürten offenbar den Druck.» Bei den Luganesi sah es nicht besser aus, doch das dürfte ihnen recht gewesen sein: Immerhin reichte eine solide Defensivleistung gegen den Favoriten für ein völlig offenes Spiel.

    Was heisst offen: Ohne einen Goalie wie Schlegel oder mit einem funktionierenden Powerplay hätte die Partie gut auf die Seite der Gäste kippen können - sie spielten im Mitteldrittel während 2:59 Minuten in doppelter Überzahl und schafften es kaum einmal, sich im Angriffsdrittel festzusetzen. «Danach rissen wir das Spiel an uns», so Wallson reichlich schönfärberisch.

    Auch das Überzahlspiel des ZSC war schlecht, einmal mehr - bis zu dem Moment eben, als Luganos Furrer auf der Strafbank sass und Geering von der blauen Linie schoss. Bis zu jenem Moment, der diesen Abend zu einem erfreulichen Abend für die Zürcher machte. Bis zu jenem Moment auch, der das Momentum dieser Serie neuerlich drehte und morgen die Tessiner wieder unter Zugzwang setzt.

    Ob auch dann wieder der 22-Jährige im Tor steht, verriet Wallson nicht. Und Schlegel selbst durfte nach seinem zweiten Saison-Shutout nicht sprechen. Ein «Bauchentscheid» sei das gewesen, kommentierte Sportchef Salis diese für den ZSC sehr untypische Massnahme.


  • Larry, wayne!! No chli NHL das wars!

  • Der Trump des Schweizer Eishockeys
    Im Playoff genügt es nicht mehr, einfach Eishockey zu spielen. Das haben die ZSC Lions erneut erfahren. Es ist kein Zufall, dass jeder der vier Halbfinalisten seine Aufwiegler hat.

    Wie sich die ZSC Lions ruhmlos aus der Saison verabschiedeten, erinnerte ich mich unweigerlich an eine Szene, die ich vor 40 Jahren erlebt hatte. Ich spielte für die Winnipeg Jets in der NHL-Konkurrenzliga WHA, und Ken Linseman (Kosename «Die Ratte») von den Birmingham Bulls löste gegen uns wieder einmal eine Schlägerei aus. Neben mir stand das alte Schlachtross Ted Green, fünffacher Stanley-Cup-Sieger und späteres Mitglied der Ruhmeshalle, und sagte zu Linseman: «Das Einzige, was du kannst, ist, Gegner hinterrücks zu attackieren und dich dann hinter euren Prüglern zu verstecken.» Linesman konterte: «Ja. Aber das Einzige, was dein Team kann, ist Eishockey zu spielen!» Das sass.

    Wieso erzähle ich das? Weil Eis­hockeyspielen das Einzige war, was die ZSC Lions gegen Lugano tun wollten. Und das reicht meistens nicht. Ja, die Lions entwickelten Intensität, sie hatten mehr Puckkontrolle, mehr Schüsse, waren oft schneller im Sprint um den Puck, aber den Kampf, der wirklich zählt, verloren sie: jenen auf der Anzeigetafel. Wie konnte das passieren? Lugano schöpfte seine Mittel gekonnt aus und hatte jene Zutat, die den Zürchern fehlte: einen Provokateur, der sein Team inspirieren und den Gegner von seinem Spiel abbringen konnte. Maxim Lapierre ist ein Meister seines Fachs – der Donald Trump des Schweizer Eishockeys.

    Zuerst markieren, dann siegen

    So wie Trump in eine Verhandlung mit viel Gepolter und Aggression steigt, startete Lapierre die Viertelfinalserie: indem er die Zürcher bei jeder Gelegenheit herausforderte und einschüchterte. Er wollte für sein Team eine physische Überlegenheit etablieren, sodass das Spiel (bei Trump: die Verhandlung) nach seinen Regeln ablaufen würde. Und je länger die Serie dauerte, desto mehr konzentrierten sich Lapierre und seine Luganesi darauf, Spiele zu gewinnen. Sie überstanden den Zürcher Sturmlauf, indem sie sich vor jedes Stück vulkanisierten Gummis warfen, das sie sahen. Ich habe noch nie so viele geblockte Schüsse gesehen wie in dieser Serie.

    Verblieben sind vier Teams, die alle über Spieler verfügen, die beim Gegner Aufruhr stiften können. Ich freue mich besonders auf das Duell zwischen Berns Thomas Rüfenacht und Lapierre. Zwischen den beiden gibt es einen feinen Unterschied: Lapierre geht sehr kalkuliert und intelligent zu Werke. Er weiss genau, was er tut und wieso. Rüfenacht reagiert eher auf spezifische Situationen. Er kennt seine Rolle und sticht gerne ins Wespennest, aber er ist nicht so berechnend wie Lapierre. Beide sind Brandstifter. Sie entfachen ein Feuer, hoffen, dass es sich ausbreitet – und verschwinden. Entscheidend wird sein, wie die Teams mit den Bränden umgehen.

    Nothelfer Greg Ireland hat Lugano ein Defensivsystem à la NHL verpasst, bei dem die Gegner in der Offensivzone zur Seite gedrängt werden. Das wird es den talentierten SCB-Stürmern schwer machen, in gute Abschlusspositionen zu kommen. Elvis Merzlikins wird mit seinem Butterfly-Stil alle flachen Schüsse abwehren und auch die meisten hohen. Es wird oft aussehen wie ein Berner Powerplay, und ein Cowboy könnte die ums eigene Tor versammelten Tessiner locker auf einmal mit dem Lasso einfangen. Doch das ist im Eis­hockey ja bekanntlich nicht erlaubt.

    Ich glaube nicht, dass die Berner den gleichen Fehler begehen wie die Lions, fast alle ihre Energie in der Offensivzone verschwenden. Sie werden konservativ spielen, die neutrale Zone verstellen und auf schnelle Gegenstösse lauern. Ich erwarte eine lange und körperbetonte Serie und tippe auf Bern in sieben Spielen.

    Viele Experten dachten, der EV Zug würde von den kräftigen und schmutzig aufspielenden Servettiens vom Eis gefegt. Das Gegenteil passierte. Die Zuger demonstrierten eine kollektive Härte, die von ihnen niemand erwartet hatte – ich auch nicht. So zerstörten sich die Genfer am Ende selber. Der HC Davos wird das nicht tun. Denn er kann einen nicht nur physisch einschüchtern, sondern auf viele andere Arten. Wenn es beim HCD stimmt – und das scheint derzeit der Fall zu sein –, kann dieses Team das ekligste, gnaden­loseste Eishockey der Liga spielen.

    EVZ: Nicht um die Wette laufen!

    Die Davoser können dich mit ihrem Tempo überfordern. Sie können aber auch sehr hart spielen. Und sie lassen nie nach. Wenn du eine Welle überdauert hast und wieder aufgestanden bist, kommt schon die nächste. Das HCD-­Forechecking hat nicht nur zum Zweck, den Puck zu erobern, sondern auch, dem gegnerischen Verteidiger weh­zutun. Dieser Mix von Talent und Härte stellt den EVZ vor eine grosse Herausforderung. Wie können die Zuger damit umgehen?

    Ihr grösster Fehler wäre es, zu versuchen, mit den Davosern um die Wette zu laufen. Sie müssen das Tempo verlangsamen und Auge um Auge, Zahn um Zahn zurückschlagen. Keiner ihrer harten Jungs, Timo Helbling und ­Johann Morant, ist ein klassicher Aufwiegler. Aber sie werden in diese Rolle schlüpfen müssen. Wenn es die Zuger schaffen, die Spiele möglichst lange ausgeglichen zu halten, haben sie eine Chance auf den Favoritensturz. Den Favoritensturz? Ja, das wäre es, obschon die Davoser auf Rang 5 landeten und Zug auf Rang 3. Denn so stark schätze ich den HCD ein. Mein Tipp: Die Bergler gewinnen in sechs Spielen.

    Aber noch einmal zurück zu Ken Linseman. Er hatte recht mit seinem Kommentar, damals im Jahr 1977. Eishockey dreht sich um viel mehr als um Eishockey – vor allem im Playoff. Es läuft auf einen Kampf des Willens hinaus, und wie man auf Widrigkeiten reagiert. Wie man sich aufopfert. Wie die römischen Gladiatoren im Kolosseum. Es ist purer Darwinismus, und daran sehe ich nichts ­Falsches. Das ist es doch, was diesen Sport so faszinierend macht.

    (Tages-Anzeiger) - Kent Ruhnke

    Erstellt: 20.03.2017, 23:29 Uhr, http://www.tagesanzeiger.ch/sport/hockey/d…/story/12485012

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