• Zitat von larlf

    wo isch de blablabla tröim wieter Chnopf?
    Jede Klub hät zuesätzlichi neui jungi Fans, sobald Erfolg da isch zudem gits au no s'sogenannte Event Publikum, wo de Rest vom Stadion uffüllt, soferns dänn mal irgendwänn es Stadion geh sött in Züri....

    ich wiederhole mich jetzt zum x-ten mal. aber insektengehirne arbeiten scheinbar etwas langsamer...:

    diesen stamm an eventpublikum, immer neuen jungen fans etc., hatte gcn noch nie. ausser bei einem cl match. auch im guten alten hardturm, als tabellenleader mit topmannschaft, also in zeiten mitte der 80-er bis ende der 90-er jahre spielte gcn gegen bellinzona vor 4000 zuschauern. und wieso das plötzlich ändern soll, soll mir mal einer erklären! :nixwiss:

    gcn ist wahrscheinlich auch das einzige traditionsteam der ch, welches es fertig gebracht hat, cupfinals vor praktisch leeren rängen auszutragen! und viel mehr (fussball-)event als cupfinal geht nun wirklich fast nicht...

    gruess roli c.

    NieUsenandGah

  • Zitat von snowcat

    ich wiederhole mich jetzt zum x-ten mal. aber insektengehirne arbeiten scheinbar etwas langsamer...:

    diesen stamm an eventpublikum, immer neuen jungen fans etc., hatte gcn noch nie. ausser bei einem cl match. auch im guten alten hardturm, als tabellenleader mit topmannschaft, also in zeiten mitte der 80-er bis ende der 90-er jahre spielte gcn gegen bellinzona vor 4000 zuschauern. und wieso das plötzlich ändern soll, soll mir mal einer erklären! :nixwiss:

    gcn ist wahrscheinlich auch das einzige traditionsteam der ch, welches es fertig gebracht hat, cupfinals vor praktisch leeren rängen auszutragen! und viel mehr (fussball-)event als cupfinal geht nun wirklich fast nicht...

    gruess roli c.

    Also neutraler Xamaxfan will ich einfach mal einwerfen, dass beide Teams im Erfolgsfall um die 10'000 Zuschauer im Schnitt gehabt haben (GC zwischen 7500 und 8500, FCZ zwischen 10'000 und 12'000), im Misserfolgsfall haben beide deutlich weniger (GC aktuell etwa 5000-6000, Zürich in den 90ern z.T sogar unter 4'000). Die Unterschiede sind nicht allzu gross, auch wenn man sich das heute schlecht vorstellen kann.

    Oder glaubst du, wenn der FCZ 4-5 Jahre kein Erfolg mehr hätte, sogar gegen den Abstieg spielen müsste, kämen weiterhin 10'000? Dann würde der Schnitt wohl auch ziemlich schnell wieder Richtung 6-8000 sinken.

  • Zitat von Simms

    Also neutraler Xamaxfan will ich einfach mal einwerfen, dass beide Teams im Erfolgsfall um die 10'000 Zuschauer im Schnitt gehabt haben (GC zwischen 7500 und 8500, FCZ zwischen 10'000 und 12'000), im Misserfolgsfall haben beide deutlich weniger (GC aktuell etwa 5000-6000, Zürich in den 90ern z.T sogar unter 4'000). Die Unterschiede sind nicht allzu gross, auch wenn man sich das heute schlecht vorstellen kann.

    Oder glaubst du, wenn der FCZ 4-5 Jahre kein Erfolg mehr hätte, sogar gegen den Abstieg spielen müsste, kämen weiterhin 10'000? Dann würde der Schnitt wohl auch ziemlich schnell wieder Richtung 6-8000 sinken.


    nein, das glaube ich nicht, aber behaupte es auch nirgends. ich sage nur, dass beim fcz grundsätzlich einiges mehr fanpotential vorhanden ist, als bei unseren freunden aus niederhasli. der fcz kann darum auch einiges mobilisieren/bewegen. anders gesagt: bei gcn ist so eine entwicklung - auch im erfolgsfall - nicht vorstellbar, weil das fanfundament schlicht und einfach fehlt.

    gruess roli c.

    NieUsenandGah

  • ja genau und wieso söll de fcz meh fanpotential ha als gc?
    wäg em schöne wätter hüt oder doch eher wäg de aktuelle sternä konstellation?!?

    sorry, wänn de fcz 3-5 jahr wenig(er) erfolg hät und gc mit bisel um d'meisterschaft spielt, dänn laufed 1mia chind mit gc shirts ume & gönd au die mätch go luege...
    ok, de mit em gc & bisel isch momentan grad chli utopisch, aber "geld schiesst eben doch tore".

    wer/was definiersch dänn du als s'fanfundament? das wür mi mal no wunder neh...
    jede wette, dass gc viel (alti) fans hät, wo sich das momentan halt nöd wännd ahtue und wieder gönd go luege, sobald die unerträglich situation besser isch:
    d.h. wänn gc nüme scheisse spielt und es stadion ume isch.

  • Zitat von snowcat

    nein, das glaube ich nicht, aber behaupte es auch nirgends. ich sage nur, dass beim fcz grundsätzlich einiges mehr fanpotential vorhanden ist, als bei unseren freunden aus niederhasli. der fcz kann darum auch einiges mobilisieren/bewegen. anders gesagt: bei gcn ist so eine entwicklung - auch im erfolgsfall - nicht vorstellbar, weil das fanfundament schlicht und einfach fehlt.

    gruess roli c.

    Wo um alles in der Welt ist denn dieses grosse Fanpotential? Man wurde dreimal in 4 Jahren Meister und hat in der dritten Meistersaison einen Schnitt von nicht einmal 10'000 Zuschauern? Mehr Erfolg als in den Jahren 06-09 kann der FCZ ja nicht mehr haben, trotzdem schien dieses Potential nicht an die Spiele gekommen zu sein.... :floet:

    Ich denke, du überschätzt das Potential von Zürich ein bisschen. Es scheint einfach nicht allzu viele Leute in Zürich zu geben, welche gerne an Fussballspiele gehen...

  • Zitat von Simms

    Wo um alles in der Welt ist denn dieses grosse Fanpotential? Man wurde dreimal in 4 Jahren Meister und hat in der dritten Meistersaison einen Schnitt von nicht einmal 10'000 Zuschauern? Mehr Erfolg als in den Jahren 06-09 kann der FCZ ja nicht mehr haben, trotzdem schien dieses Potential nicht an die Spiele gekommen zu sein.... :floet:

    Ich denke, du überschätzt das Potential von Zürich ein bisschen. Es scheint einfach nicht allzu viele Leute in Zürich zu geben, welche gerne an Fussballspiele gehen...


    wo habe ich von grossem fanpotential gesprochen? ich sage nur: bedeutend grösser als jenes von niederhasli.

    gruess roli c.

    NieUsenandGah

  • Zitat von larlf

    ja genau und wieso söll de fcz meh fanpotential ha als gc?


    vielleicht weil sich der fcz nie um den nachnamen, den sozialen status, die nationalität, die schulbildung, die sexuelle gesinnung etc. seiner mitglieder gekümmert hat und darum beim normalen volk in der stadt zürich halt immer noch mehr verankert ist, als der verein der noblen herren vom zürichberg? :nixwiss:

    gruess roli c.

    NieUsenandGah

  • gits in züri normals volk? :shock:

    ich glaub ehrlich gseit nöd, dass die ganz junge (& das sind minere meinig nah die, wo am meischte zum fanpotential zellt werde müend) sich scho um so sache kümmered:
    da gahts doch zerscht mal drum:
    - welles team hät welli trikotfarb (ok, das sind die allerjüngste, wo de sport nonig verstönd)
    - nachher gahts drum, wer hät erfolg oder
    - wen supported mini family/schuel-/fuessball-kollegä...

    aber ob sich en 7-12 jährige bewusst isch, dass gc vo de "noble züribergler" söll gsponsored werde und drum für de fcz isch?

    btw. du redsch immer vo de stadt züri: wänn du das rein uf d'stadt beziehsch, dänn würi dir wohl no rächt geh.
    aber s'iezugsgebiet vo denä beide klub isch eher die ganz region züri, suscht hetteds nämlich nur d'helfti vo denä paar aktuelle zueschauer (falls überhaupt)

  • Zitat von larlf

    gits in züri normals volk? :shock:

    ich glaub ehrlich gseit nöd, dass die ganz junge (& das sind minere meinig nah die, wo am meischte zum fanpotential zellt werde müend) sich scho um so sache kümmered:
    da gahts doch zerscht mal drum:
    - welles team hät welli trikotfarb (ok, das sind die allerjüngste, wo de sport nonig verstönd)
    - nachher gahts drum, wer hät erfolg oder
    - wen supported mini family/schuel-/fuessball-kollegä...

    aber ob sich en 7-12 jährige bewusst isch, dass gc vo de "noble züribergler" söll gsponsored werde und drum für de fcz isch?

    btw. du redsch immer vo de stadt züri: wänn du das rein uf d'stadt beziehsch, dänn würi dir wohl no rächt geh.
    aber s'iezugsgebiet vo denä beide klub isch eher die ganz region züri, suscht hetteds nämlich nur d'helfti vo denä paar aktuelle zueschauer (falls überhaupt)


    Im Fussballclub isch es eifach : Zu minere Zit sind mega viel Juniore GC Fan gsi, wills erfolg gha händ. Jetzt sind mega viel Basel Fan, wills Erfolg händ. Wenn i 10 Jahr z.b. YB Seriemeister wäre, dänn sind diä meiste YB Fan.
    Für mich als Trainer wunderbar, dänn chan mä däne im Training immer d Lätz bim Mätschle gäh :mrgreen:

    • Offizieller Beitrag

    FCZ: Hoffen auf Basel und Luzern

    (pmb.)


    Fredy Bickel mochte nicht glauben, was er gesehen hatte, und sein Ärger über das 1:2 des FCZ in Sion war auch bis Ostermontag nicht verflogen. Unerklärlich war für den Sportchef, wie die Mannschaft es fertigbringen konnte, den Vorteil einer Führung zu verspielen: «Unsere erste Halbzeit war richtig gut. Aber dann verpassten wir die Chance, ein starkes Zeichen zu setzen. Das war naiv.»

    Eine Serie wollten die Zürcher starten, um sich doch noch den EuropaLeague-Plätzen anzunähern. Stattdessen endete ihr Ausflug ins Wallis mit grossem Frust. Jetzt benötigen sie erst recht Support von Basel und Luzern, um die letzte Hoffnung aufrechtzuerhalten: Ziehen diese zwei Teams in den Cupfinal ein, qualifiziert sich auch der SuperLeague-Vierte für den Europacup.

    Gleichzeitig läuft die Personalplanung. Es zeichnet sich ab, dass der im Winter geholte Brasilianer Ramazotti (erst 37 Minuten eingesetzt) nicht weiterbeschäftigt wird. Der Montenegriner Kajevic indes dürfte bleiben, während Sutter zu YB zurückkehrt. Kaum eine Zukunft in Zürich haben Aegerter und Barmettler. Ein Ersatz kündigt sich schon an: Burim Kukeli. Der 28-Jährige muss Luzern Ende Saison verlassen, obwohl er unumstrittener Stammspieler ist. Naheliegend scheint ein Transfer in den Letzigrund. Der neue FCZ-Trainer Rolf Fringer gilt als Kukelis Förderer.

    Powered by© Tages Anzeiger

  • dabei geht aber vergessen, dass sion in den nächsten tagen/wochen noch punkte zurück erhalten wird. ich erwarte, dass sion 24 punkte bekommt und somit bereits jetzt wieder auf platz 5 wäre, 1 punkt hinter dem vierten...

    gruess roli c.

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat

    dabei geht aber vergessen, dass sion in den nächsten tagen/wochen noch punkte zurück erhalten wird. ich erwarte, dass sion 24 punkte bekommt und somit bereits jetzt wieder auf platz 5 wäre, 1 punkt hinter dem vierten...

    gruess roli c.

    Ich erwarte - wenn überhaupt - höchstens 18 Punkte.

    Was ich aber hoffe, ist, dass sie diese bekommen. Dann hoffe ich, dass Lausanne und GC so weiter machen wie bis gestern. Und dann hoffe ich, dass sich GC ins B verabschiedet (und dort bis zur Auflösung bleibt).

    Bin immer noch überzeugt, dass mit "1 Stadt, 1 Verein" die Perspektiven mittelfristig besser werden, und langfristig sogar gut sind!

  • Zitat von Mushu


    Ich erwarte - wenn überhaupt - höchstens 18 Punkte.

    Was ich aber hoffe, ist, dass sie diese bekommen. Dann hoffe ich, dass Lausanne und GC so weiter machen wie bis gestern. Und dann hoffe ich, dass sich GC ins B verabschiedet (und dort bis zur Auflösung bleibt).

    Bin immer noch überzeugt, dass mit "1 Stadt, 1 Verein" die Perspektiven mittelfristig besser werden, und langfristig sogar gut sind!

    das wäre natürlich musik... :geil:

    und die leidige fusionsfrage wäre auch gelöst!

    gruess roli c

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Reto

    Ramazzotti. Tsss....



    "Die Zeiten wo der FCZ um Titel und Europa-League Plätze spielte ist nach der Transferperiode in diesem Winter bis auf weiteres vorbei. Die Zukunft liegt im Mittelmass wo sich der FCZ vor 2005 aufgehalten hat. Die getätigten Transfer erinnern mich an die früheren Zeiten wo der FCZ regelmässig irgendwelche Restposten verpflichtet hat die dann kaum was bewegen konnten."

    Markus Imbach , Zürich

    :razz:

  • Zitat von Gysino

    das gsehn ich total andersch. sportlich gitts i de schwiiz wohl kein klub wo so guet wie dynamo kiew oder shaktor doneszk isch. CL garantie. lueg zudem mal d'uefa 5 jahreswertig ah. oisi liga isch zu allem ane au no e peinlichi bananerepublik. und au i de ukraine bisch im intenationale schaufenschter, jetzt vor de EM dete sowieso. chole stimmt au.

    also ich hät das sofort gmacht.

    häsch nöd ganz unrecht (gha) liebs gysinolein... :floet:

    us de hütige nzz am sunntig:

    Aufwärts, aufwärts, ostwärts

    Admir Mehmedi kommt bei Dynamo Kiew regelmässig zum Einsatz und spielt eine ähnliche Rolle wie ein früheres Vorbild. Der Schweizer hat sich eingelebt - denn er weiss, wie das geht. Von Benjamin Steffen

    Das Training ist längst nicht zu Ende, doch Andrei Schewtschenko tut, als sei es schon fertig. Er steht am Spielfeldrand, spricht mit zwei stämmigen Männern in schwarzen Mänteln. Schewtschenko, der weitgereiste alternde Fussballer, ist der König von Kiew. Nach grossen Jahren bei Milan und etwas kleineren bei Chelsea kehrte er 2009 zu Dynamo Kiew zurück. Die Tatkraft verblasst, der Ruhm nicht.

    Es ist Donnerstag, zwei Tage vor dem Heimspiel gegen Poltawa. Inzwischen gibt Schewtschenko Interview um Interview, doch fünf Dynamo-Spieler stehen immer noch auf dem Feld und versuchen sich in Freistössen. Darunter ein Schweizer Angreifer: Admir Mehmedi. Vor rund einem Monat feierte er den 21. Geburtstag, er ist fast 15 Jahre jünger als Schewtschenko. Er hat mehr Tatkraft als Ruhm, also übt er, übt er, übt er. Als Knabe trug er am liebsten ein Milan-Trikot mit der Nummer 7. Schewtschenko! Doch heute spielt er nicht mehr als eine von abertausend Kopien auf einem Hinterhof, sondern neben ihm - sofern Schewtschenko nicht anderes zu tun hat. Etwa die Familie besuchen, die noch in London wohnt. Oder Golf spielen.

    Doch offensichtlich ist Schewtschenko entbehrlich. Seit Mehmedi im Januar in die Ukraine gewechselt ist, spielte er in sieben Meisterschaftspartien siebenmal, fünfmal von Beginn an; er schoss ein Tor, gab zwei Assists. Schewtschenkos Ausbeute: drei Teileinsätze, ein Tor. Aber Mehmedi schwärmt. «Mit ihm zu spielen, ist leicht. Du weisst nicht immer, was er macht - aber er macht immer das Richtige. Man kann viel lernen von ihm. Und ab und zu erklärt er mir etwas.»

    Zehnmal beobachtet
    Der Meister und der Lehrling reden Italienisch miteinander. Mehmedi, gebürtiger Mazedonier, wuchs ab dem zweiten Lebensjahr in Bellinzona auf; er spielte für die örtliche AC, später - nach einem Umzug der Familie - für den FC Winterthur und den FC Zürich. Er sei nie bei einem kleinen Quartierklub gewesen, sagt Mehmedi. Aus seinem Gesicht spricht, was er im Gespräch so oft versprüht: etwas Ernst, etwas Schalk, etwas Stolz. Dynamo, der Riese aus Kiew, zweifacher Europacup-Sieger, ist der bisherige Höhepunkt einer verblüffenden Geschichte. Früher war Mehmedi «Chancentod» genannt worden - als könne von einem Teenager erwartet werden, er habe Nerven wie aus einem ukrainischen Stahlwerk. Doch in der Saison 2010/11, im Jahr des KV-Lehrabschlusses, schoss er zehn Liga-Tore. Er debütierte im Nationalteam. Er erhielt Angebote aus dem Ausland, es ging aufwärts, aufwärts, aufwärts. Und plötzlich ostwärts.

    In der Schweiz brachte fast niemand Verständnis auf. Dynamo sei ein Abstellgleis, hiess es; Dynamo spiele in menschenleeren Stadien; Dynamo kaufe Spieler nach Lust und Laune; Mehmedi werde zur austauschbaren Massenware. Doch wer wusste schon, dass der Klub den jungen Schweizer seit der U-21-EM im Juni 2011 zehnmal beobachtet hatte? Nicht einmal Mehmedi selber war sich dessen bewusst gewesen. Er fühlte sich geschmeichelt und wahrlich umworben ob all der Bemühungen. Dem FCZ-Sportchef Fredy Bickel offerierte Dynamo, ihn zwecks Verhandlungen per Helikopter zum Klubpräsidenten nach Frankreich zu fliegen. Für die Realisierung des Transfers aktivierten die Ukrainer eigens Schweizer Connections: den Spieleragenten Ralph Isenegger und Paolo Urfer, den ehemaligen Sportchef von Sitten und Xamax. Und in einer anderen ausländischen Liga hätte ihn vielleicht ein Mittelfeldklub verpflichtet - mit Dynamo lockt die Champions League.

    Wer Mehmedi vom Wechsel abhalten wollte, merkte: Er will nach Kiew, unbedingt. Und wer sich näher damit befasste, merkte: Es muss ja gar nicht schlecht kommen. Kiew ist eine lebhafte, pulsierende, vielseitige Stadt, auch mit etwas Ernst, etwas Schalk, etwas Stolz. Zudem trennen Zürich und Kiew bloss zweieinhalb Flugstunden, die Familie ist rasch bei ihm. Bis Admir vor drei Monaten wegzog, lebten alle Mehmedis unter einem Dach. Und so wird er von Mutter, Vater, Bruder kaum alleingelassen. Fast immer ist jemand bei ihm in der Wohnung im 21. Stock; sie wollen alles tun, was in ihrer Macht steht, damit Admirs erster Weg ins Ausland nicht aufs Abstellgleis führt.

    Dieser Tage ist Arsim, der ältere Bruder, zu Besuch. Genau genommen war er es, der Admirs Karriere in Gang brachte. Arsim ist fast sieben Jahre älter, und als er als Bub mit Kollegen Strassenfussball spielte, musste er den Kleinen wohl oder übel mitmachen lassen. Admir war gut, sehr gut - sagt Admir selber. Und er war klein! Wenn er einem Grossen den Ball zwischen den Beinen hindurchspielte, schob er sich frech hinterher. Praktischerweise fand ihn auch der Bruder so gut, dass er auf den Vater einredete, Admirs Talent müsse im Klub gefördert werden. Doch der Vater - in Mazedonien einst Finanzchef einer Holzfabrik, im Tessin Pizzaiolo - fragte sich, wie er jährlich die 150 Franken Vereinsbeitrag aufbringen sollte. Also versuchte der Schüler Arsim hier und da einen Batzen zu verdienen, damit der kleine Bruder der AC Bellinzona beitreten konnte.

    Arsim ist die gute ruhende Seele geblieben, Admir das unbekümmerte Nesthäkchen. Er hat die Herausforderung im Ausland angenommen, in mancherlei Hinsicht. Aus dem Dynamo-Trainer Juri Semin sprechen auch Respekt und Überraschung, wenn er sagt, Mehmedi habe bisher «sehr gut» gespielt. Semin, ein 64-jähriger Russe, lobt ihn als mannschaftsdienlich, Mehmedi sagt dazu: «Kurzfristig bieten Egoisten vielleicht Spektakel, man redet von ihnen. Aber längerfristig bekommen sie häufig Probleme.»

    Wie ein altgedienter Chauffeur
    Semin spricht gern über Mehmedi und sagt: «Er hat sich gut angepasst. Und ich glaube: nicht nur an den hiesigen Fussball, auch ans Leben.» In der Tat kennt Mehmedi schon manche Ecke; er weiss, wie das geht: einleben. «Ich bin schon oft umgezogen im Leben.» Durch das Kiewer Verkehrschaos schlängelt er sich wie ein alteingesessener Taxifahrer. Als ihn ein Parkplatzwächter in eine Ecke dirigieren will, die Mehmedi nicht passt, hört er dem ukrainischen Redeschwall geduldig zu, nickt verständnisvoll - und wählt eine eigenwillige Lösung. Danach kichert er und sagt, er habe gar nicht exakt verstanden, was ihm erklärt worden sei.

    Mit der Sprache ist es so eine Sache: In Teamsitzungen versteht er noch nicht immer alles; doch wenn es um seine Rolle gehe, könnten sich der Trainer und er problemlos verständigen, betont er. Was zählt, ist der Matchtag; was zählt, ist die Frage, welche elf Spieler aufs Feld rennen dürfen.

    Am Samstag muss er sich gedulden. Mehmedi ist Ersatz, Schewtschenko auch. Kurz vor der Pause werden beide zum Einlaufen geschickt; als Dynamo bald darauf in Führung geht, klopft Schewtschenko dem Schweizer auf die Schulter. Schewtschenko wird früher eingewechselt und trifft zum 3:0-Endstand, Mehmedi folgt in der 81. Minute.

    Dynamo liegt nach Verlustpunkten gleichauf mit dem Leader Schachtjor Donezk; und Mehmedi ist keine Massenware, der Trainer beachtet ihn. Menschenleer ist das für die Euro renovierte Olympiastadion auch nicht - 28 480 Zuschauer kommen. Kiew, ein Abstellgleis? Mehmedi weiss, dass Semin viel Auswahl hat, 26 Spieler. Er sagt, wenn ein Trainer jemanden wirklich nicht wolle, «spielst du keine Rolle mehr». Doch am Samstag spielt Mehmedi eine ähnlich wichtige Rolle wie Schewtschenko, das frühere Vorbild.

    Gerüchte besagen, Schewtschenko rücke nächste Saison zum Sportchef auf. Er werde zum Vorgesetzten. Aber dass Mehmedi früher das Milan-Trikot mit der Nummer 7 trug, hat er Schewtschenko noch nicht erzählt.

    NieUsenandGah

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