wieder emal zürcher stadion frag...

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    Zitat von larlf

    vom tagi:

    Heute entscheidet der Zürcher Gemeinderat über das Budget 2011. Neue Stellen bei der Polizei und im Triemli-Spital hat er abgelehnt. Später geht es um das Projekt für ein neues Hardturm-Stadion:

    Der Kredit für ein neues Hardturm-Projekt ist mit 63 Stimmen abgelehnt worden.

    Die Sparallianz hat sich durchgesetzt und sich nach einer hitzigen Debatte dagegen ausgesprochen, auf dem Hardturm ein neues Stadion zu planen. Zahlreiche Linke haben den Saal verlassen.

    jetzt hani würklich dänkt, vor dä wahle wend sich no all beliebt mache und winked das drum dure... nüt gsi.

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    Zitat von virus


    jetzt hani würklich dänkt, vor dä wahle wend sich no all beliebt mache und winked das drum dure... nüt gsi.

    und ich han mal gmeint dä Wille vom Volk seg gsii, dasses es Stadion söll gäh.....soviel zur Demokratie :roll:
    Ich behaupte mal ganz gwagt, dass in Züri au i 20 Jahr weder es neus Fuessball- no es Hockeystadion staht ! Isch e Schand für die möchtegern Wältstadt!

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    Wüste Hardturm

    Mit der Rückstellung des Projektierungskredits verzögert der Gemeinderat die Planung der neuen Arena. Die Eröffnung ist kaum vor 2017 möglich. Alternative Projekte haben trotzdem keine Chance.

    Von Ueli Kägi und Benjamin Muschg

    Im Prinzip sind sich alle einig. Es gibt keine bedeutende politische Partei, die den Bau eines neuen Fussballstadions durch die Stadt Zürich nicht stützen würde. Die Uneinigkeit fängt erst nachher an. Bei der Prioritätenfrage beispielsweise. In der vergangenen Woche schob die bürgerliche Sparallianz im Gemeinderat den Projektierungskredit über 7,5 Millionen Franken für den Hardturm um ein Jahr hinaus.

    Der alte Hardturm wurde 2008 abgerissen. Und der neue Hardturm ist eine planerische Baustelle. Es gab ihn schon mehrmals in immer wieder neuen Modellen. Das jüngste Projekt hätte 2016 bezugsbereit sein sollen. Das scheint schon wieder unmöglich nach diesem jüngsten Rückschlag. Die Stadt geht davon aus, dass auch ein allfälliger Nachtragskredit nichts an der Verzögerung verändern würde, und geht deshalb von einer Stadioneröffnung 2017 aus – wenn kein nächster Umweg folgt. Eine weitere Verschiebung des Projektierungskredits über 2012 hinaus ist nach aktuellem Stand politisch zwar fast undenkbar. Möglich aber sind Einsprachen nach der Baueingabe. Oder ein Nein bei der für 2013 geplanten Volksabstimmung.

    Kandidaten Duplex und Nüssli

    «Das ständige Hin und Her um das Stadion ist ein Trauerspiel», sagt François Bolay, Präsident der IG Pro Duplex Arena. Im Sog der jüngsten Unsicherheiten sind die Vertreter der Duplex Arena wieder aktiv geworden. Sie wollen die Stadionprobleme für Fussball und Eishockey an einem Ort mit zwei Arenen lösen. Sie bewerben ihre Idee wie Fritz Peter seine. Der ehemalige GC-Präsident versucht, Unterstützung für den Bau eines sogenannten Nüssli-Stadions zu finden. Die Thurgauer Firma, bekannt geworden vor allem durch ihre temporären Tribünen wie am Eidgenössischen, verspricht mit ihrer Modulbauweise aus vorgefertigten Elementen kurze Planungs- und Bauzeiten sowie tiefe Kosten.

    Entscheidend ist die Frage, ob die Projekte auch politisch umsetzbar sind. Die Antwort ist klar, was die DuplexIdee angeht. Sie fand im Quartier und bei einigen Politikern Zustimmung, als die Alternative noch das fünfeckige Monumentalstadion für 30 000 Zuschauer war, das auf einem Einkaufszentrum hätte stehen sollen. Nachdem die Stadt nun eine wesentlich bescheidenere Variante plant, ist Duplex bei den Anwohnern aber nicht mehr erste Wahl und bei den Politikern kaum mehr Thema. Die ZSC Lions konzentrieren sich auf den Standort Altstetten, wo sie mithilfe der Stadt 2015 mit dem Bau einer Eishockey-Arena beginnen wollen. Bolay sagt: «Wenn die Hauptbeteiligten nicht hinter unserer Idee stehen, hat das wohl keinen Sinn.»

    Fritz Peter will sich in der kommenden Woche bei Finanzvorstand Martin Vollenwyder starkmachen für seinen Vorschlag eines Leichtbau-Stadions, wie es etwa Katar für die WM 2022 errichten will, obwohl er vom Sportamt der Stadt bereits abschlägigen Bescheid erhalten hat. Peter sagt: «Ich denke und hoffe, dass Vollenwyder die Chance ergreift. Er könnte mehrere Millionen Franken sparen.» Ein Nüssli-Stadion in der vom Stadtrat festgelegten Grösse von 16 000 bis 18 000 Zuschauern kostet in der Grundausstattung inklusive Logen und Restaurationsbetrieben rund 30 Millionen Franken, mit Sonderwünschen und Anpassungen aber wohl schnell 40. Das wäre noch immer wesentlich weniger als die von der Stadt für das Stadion veranschlagten 88 Millionen Franken (auch wenn in dieser Rechnung das Untergeschoss mit Parkplätzen und Zusatzräumen über rund 16 Millionen integriert ist). Ein Nüssli-Stadion kann in sechs Monaten geplant und in weiteren 12 Monaten gebaut sein, wenn die Bewilligungen vorliegen.

    Linsi: «Andere Pläne stören»

    Die Stadt hat in ihrem Zeitplan 24 Monate reine Bauzeit vorgesehen. Und sie hatte mit der Einsetzung einer Taskforce, Gesprächen mit der betroffenen Bevölkerung sowie den Klubs längst den Prozess zur Umsetzung ihres Vorhabens eingeleitet, als Fritz Peter vor ein paar Wochen mit seiner Idee vorstellig wurde.

    Im Februar 2010 kaufte der Stadtrat der Credit Suisse das Land für den Hardturm-Neubau für 50 Millionen Franken ab. In seiner Weisung an den Gemeinderat schlägt er auf dem Areal ausserdem den Bau einer Wohnsiedlung vor. Für das Stadion inklusive aller Zusatzarbeiten hat er einen Rahmen von 128 Millionen vorgegeben (Finanzierungsplan, siehe Text unten links). Es gelten dabei unveränderliche Bedingungen: Mehr Zuschauerplätze als 18 000 sind nicht erwünscht. Eine Mantelnutzung ist ausgeschlossen. Das Projekt wird nach einem Wettbewerb ausgesucht und soll einen hohen architektonischen Wert haben.

    Die Stadt will die Fehler vom mächtigen Pentagon-Projekt nicht wiederholen. Ihre Vorgaben werden jetzt von allen wesentlichen Gruppierungen mitgetragen. GC und der FCZ verfolgen den schnellsten Weg zum Stadion. «Die Stadt hat die Führung übernommen, sie hat ein Projekt entwickelt und dabei die Vereine mit einbezogen», sagt GC-Präsident Urs Linsi, «wir tun gut daran, dieses Projekt mit ihr weiterzuverfolgen. Alle anderen Stadionpläne sind unter diesen Umständen störend.» FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagt, «im Grundtenor» arbeite der FCZ mit der Stadt zusammen. Er würde allerdings «jedes Projekt unterstützen, das schnell realisiert werden kann». Das ist bei allen Bedenken und Zweifeln, die Canepa aufgrund der jüngsten Rückschläge hat, das Projekt der Regierung.

    Markus Knauss sitzt für die Grünen im Gemeinderat. Er sagt: «Kein Quartier würde ein Kongresszentrum wollen. Oder ein Fussballstadion. Aber das Hardturm-Quartier sagt: Ja, wir wollen das. Und es freut sich auch auf die Wohnsiedlung.» Knauss warnt deshalb davor, die Planung wieder zu ändern. «Niemand sollte unterschätzen, wie weit wir im Entscheidungsfindungsprozess bereits sind. Und niemand sollte unterschätzen, wie lange es ginge, bis wir wieder so weit wären. Wir sollten die Chance jetzt packen.»

    Die Angst vor dem Rückschritt

    Bei Mauro Tuena (SVP), auch er wie Knauss Fraktionspräsident und Vertreter der Kreise 4 und 5, hält sich zwar die Begeisterung über die Wohnungen in Grenzen. Ideal wäre für ihn auch ein privater Investor gewesen. Er sagt trotzdem: «Wenn Zürich jetzt ein Stadion will, müssen wir am Projekt des Stadtrats weiterarbeiten, sonst dauert es nochmals 20 Jahre.» Das sieht auch Urs Egger nicht anders, der FDP-Gemeinderat und Präsident des Stadtzürcher Fussballverbandes. Er wünscht sich gleichwohl, dass das Nüssli-Stadion eine mögliche Alternative wird und sich die Firma zur Teilnahme am Architekturwettbewerb entschliesst.

    Egger verfolgt einen zentralen Gedanken, der sich durch alle Lager zieht. Es gibt keine politischen Mitspieler, die sich wehren würden gegen ein billigeres Stadion.

    Es gibt aber vor allem keine politischen Mitspieler, die eine Veränderung der Rahmenbedingungen fordern. Und damit den Schritt zurück an den Start riskieren.

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  • schon krass, alle stehen hinter einem neuen projekt, in diesem fall hinter einem fussballstadion in zürich:

    der stadtrat, der gemeinderat, der fcz, die aus niederhasli, jede politische partei, das volk hat schon vor jahren ja gesagt an der urne und auch die anwohner haben nichts gegen ein stadion ohne mantelnutzung...

    ...und trotzdem wird das projekt immer wieder blockiert. hier wird unsere direkte demokratie - welche ich immer noch für die beste staatsform der welt halte - langsam aber sicher ad absurdum geführt! :?:

    gruess roli c.

    NieUsenandGah

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    Zitat von Larry


    Die Stadt geht davon aus, dass auch ein allfälliger Nachtragskredit nichts an der Verzögerung verändern würde, und geht deshalb von einer Stadioneröffnung 2017 aus – wenn kein nächster Umweg folgt. Eine weitere Verschiebung des Projektierungskredits über 2012 hinaus ist nach aktuellem Stand politisch zwar fast undenkbar. Möglich aber sind Einsprachen nach der Baueingabe. Oder ein Nein bei der für 2013 geplanten Volksabstimmung.

    Ganz eso klar isch es nonig, und es mues nomal abgstimmt werde!

  • Zitat von Larry

    Wüste Hardturm
    Entscheidend ist die Frage, ob die Projekte auch politisch umsetzbar sind. Die Antwort ist klar, was die DuplexIdee angeht. Sie fand im Quartier und bei einigen Politikern Zustimmung, als die Alternative noch das fünfeckige Monumentalstadion für 30 000 Zuschauer war, das auf einem Einkaufszentrum hätte stehen sollen. Nachdem die Stadt nun eine wesentlich bescheidenere Variante plant, ist Duplex bei den Anwohnern aber nicht mehr erste Wahl und bei den Politikern kaum mehr Thema. Die ZSC Lions konzentrieren sich auf den Standort Altstetten, wo sie mithilfe der Stadt 2015 mit dem Bau einer Eishockey-Arena beginnen wollen. Bolay sagt: «Wenn die Hauptbeteiligten nicht hinter unserer Idee stehen, hat das wohl keinen Sinn.»

    Staht überhaupt öpper vom Z, FCZ oder GC hinder de Duplex Idee?
    Und wieso muen überhaupt nomal drüber abgstumme werde?

    Wänn nach jedem mögliche Projekt chönd Iesprache gmacht werde & nomal e Abstimmig muen stattfinde, dänn erläb ich mit mine fascht 40 Jahr wohl s'neue Stadion in Züri nüme :?:

  • Demfall isch es ja ok, han gmeint, das werdi jetzt jedesmal gmacht...

    Aber ich zwiefle glich dra, dass mir i de nöchschte Ziet es ahständigs Stadion über chömed. Es wett sich doch sicher wieder jede sälber inszeniere.

  • 18'600 Zuschauer bei einem Derby ohne grosse Bedeutung ? Das beweist doch einmal mehr: es kann doch nicht sein, dass man sich in dieser Stadt mit einem 16'000er Stadiönli begnügt. Die Begründung dafür basiert ja offensichtlich auf einem völlig irrelevanten Zuschauer-Schnitt. Deshalb: an der Urne einfach ablehnen.

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    Leserbrief im Tagi:

    Neuer Hardturm Diskussionen um Fankurve und Sitzplätze, TA vom 29. 4.

    «Hopp, neues Stadion Zürich!»

    Martin Eschmann, Schönenberg ZH

    Reserveplätze für Spitzenspiele.

    Da hat die reichste und grösste Stadt der Schweiz die Chance, ein schönes interessantes Prestige-Objekt für den Fussball, die Sportart Nr. 1, zu erbauen — und denkt an eine Billigproduktion der Thurgauer Firma Nüssli. Anstatt Beton ist nun von einer zusammengeschraubten Blechkonstruktion die Rede. Das sei noch billiger, wird argumentiert. Überall in Zürich wird sonst geprunkt, gesnobt und Geld verprasst, aber wenn es darum geht, etwas Nachhaltiges und Gutes für den Schweizer Sport zu errichten, dann will man kneifen. Es ist ein Wunder, dass man nicht ein Stadion aus Holz mit einem Wellblechdach bauen will. St. Gallen hat durchschnittlich pro Spiel über 14000 Zuschauer. Zürich hat über fünfmal mehr Einwohner als St. Gallen und möchte ein kleineres Stadion bauen!? Dabei weiss man, dass ein neues Stadion — und vor allem eines, das ein bisschen Eindruck macht — massiv mehr Zuschauer anziehen wird. In Zürich wäre ein Stadion für 25000 Zuschauer angebracht. Im Schnitt hätte man dann vielleicht etwa 16000 Zuschauer pro Spiel. Es würde also nicht oft ein volles Haus sein. Aber man braucht doch eine gewisse Reserve für Spitzenspiele der Super League oder für die Europa-, Champions-LeagueSpiele. Die Zürcher sind ein verwöhntes Volk, sie wollen Qualität. Sie wollen guten Fussball in einem guten schönen Stadion sehen. Denn zurzeit gehen viele Fussball-Interessierte nicht mehr an einen Match in Zürich, weil es kein gutes und schönes Stadion gibt. Auch der alte Hardturm war eigentlich nur ein halbbatziges Stadion, wenn man ehrlich ist. Die Zuschauerzahlen werden in der Schweiz weiter ansteigen. Die Qualität des Fussballs sowie der Spieler auch. Das weckt das Interesse. Es wird in Zukunft nicht schlechter, sondern noch besser werden. Also: «Hopp neues Stadion Zürich!»

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    :cool:

  • Zitat von Reto

    Schön und guet, aber wie chunnt de uf sini Prognose, dass d'Zueschauerzahle aaschtiige werdet?

    mit eme guete und moderne fuessballstation wird das sicher dä fall sii. du wirsch es gseh. ich wett nur schnell erwähne, dass gc aafangs 2000er jahr no dä höcher zueschaueschnitt als dä fcz gha hät und au en 5schtellige (guet, dete sinds au nonig so unglaublich schlächt gsi).
    potential isch uf beidne siite vorhande.

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    Mein Senf: Wenn das nur keine Totgeburt gibt....tönt alles Scheisse!

    Feilschen um den Mietzins im neuen Hardturm-Stadion

    Von Stefan Häne

    Der Businessplan der Stadt für den neuen Hardturm birgt Zündstoff: GC und der FCZ sollen bis zu 5 Millionen Franken Miete bezahlen – viel mehr als im Letzigrund.

    Zürich – Heute will die Stadt zusammen mit den beiden Fussballklubs FCZ und GC über den Stand des Hardturm-Projekts informieren. Bereits durchgesickert ist: Die geplante Fussballarena soll neu 19 000 statt 16 000 Zuschauer fassen (TA vom Dienstag), was den Bau auf mehr als die veranschlagten 135 Millionen Franken verteuern könnte.

    Eine weitere wichtige Zahl ist zumindest stark umstritten, wie aus Fussballkreisen verlautet: die Mietzinshöhe. Der FCZ und GC sollen je 1,5 bis 2,5 Millionen Franken pro Jahr bezahlen – so steht es im Businessplan, einem Bestandteil der Hardturm-Weisung, die der Stadtrat vor einem Jahr verabschiedet hat. Zum Vergleich: Im Letzigrund waren es bis dato 870 000 Franken pro Jahr und Klub – zu viel aus Sicht der Vereine. Dazu kamen die Kosten für die Sicherheit im Stadion von 840 000 Franken. Nach der Drohung von GC, aus dem Letzigrund zu ziehen, und einer Kontroverse über die Subventionierung des Spitzensports kam der Stadtrat den Klubs im Frühjahr entgegen und senkte die Miete um je 450 000 Franken, vorerst für ein Jahr.

    In den letzten Monaten hat die Stadt mit den beiden Vereinen hinter den Kulissen intensiv über den Hardturm verhandelt. Urs Spinner, Sprecher des Hochbaudepartements von Stadtrat André Odermatt (SP), äussert sich mit Verweis auf die anstehende Orientierung nicht dazu. In Schweigen hüllen sich auch der FCZ und GC. Gemeinderat Markus Knauss (Grüne) erwartet von ihnen jetzt aber «ein Bekenntnis»: dass sie nämlich den Mietzins in der skizzierten Bandbreite bezahlen und sich am Stadionbau mit je 2,5 Millionen Franken beteiligen. «Wir werden ohnehin schon ein Defizit zu tragen haben», gibt Knauss zu bedenken. Es sei daher falsch, den beiden Fussballklubs noch mehr entgegenzukommen.

    4 bis 6 Millionen Defizit pro Jahr

    Für den Hardturm sieht der Businessplan in der Tat einen Verlust vor. Je nach Mietzinshöhe für die Fussballklubs schwankt dieser zwischen 4 und 6 Millionen Franken pro Jahr. Geradestehen dafür müsste wohl die öffentliche Hand, wie der Stadtrat in seiner Weisung in Aussicht stellt.

    Eng verknüpft mit dem Mietzins ist die Frage, wer das Stadion betreiben wird – und damit Geld mit Catering, Getränkeverträgen oder Events wie Firmenanlässen verdienen kann. Der Businessplan geht von mehr als 2,5 Millionen Franken jährlich aus. Die Klubs, stets auf Geldsuche, wollen diese Quelle dem Vernehmen nach in ihre Kassen lenken. Im Letzigrund bleibt ihnen dies verwehrt, weil die Stadt als Eigentümerin das Stadion selber betreibt – freilich defizitär. 2009 belief sich der Fehlbetrag auf knapp 9 Millionen Franken. Besserung scheint nicht in Sicht. Um die beiden Stadien betreiben zu können, müsste die Stadt folglich rund 15 Millionen Franken pro Jahr drauflegen. Entsprechend skeptisch reagieren Politiker. CVP-Gemeinderat Daniel Meier etwa, Mitglied bei der Interessengruppe Pro Sport Zürich, hält es für «keine Kernaufgabe» des Staates, ein Stadion zu betreiben – selbst wenn die Stadt wie beim Letzigrund den Bau selber finanziert hat.

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  • GC und Zürich können solche Miet- und Sicherheitskosten gar nicht zahlen, selbst wenn im Schnitt 3-4000 mehr Leute kommen.

    Angesichts solcher Zahlen ist das neue Stadion eine Utopie und darf weder von den Clubs noch vom Volk akzeptiert werden.

    • Offizieller Beitrag

    Der neue Hardturm wird 15 Millionen teurer, aber weniger sicher

    Weil die Stadt alle Fan- und Anwohnerwünsche erfüllt, kostet das Stadion 150 statt 135 Millionen Franken.

    Von Patrick Kühnis

    Zürich – Für FCZ-Präsident Ancillo Canepa und GC-Chef Marcel Meier war es ein «Freudentag». Sportminister Gerold Lauber (CVP) nannte es eine «gute Nachricht für das fussballbegeisterte Zürich». Fanvertreter Raphael Bienz (IG GC) sprach von einer Lösung, die «aus unserer Sicht ideal ist». Und auch die Nachbarschaft ist weit versöhnlicher gestimmt als auch schon, wie Katharina Prelicz-Huber von der IG Hardturm kundtat: «So, wie es jetzt aussieht, sagen wir Ja zum neuen Stadion.»

    Es herrschte reihum Zufriedenheit, als der Stadtrat gestern seine überarbeiteten Pläne für das Zürcher Fussballstadion vorstellte. Kein Wunder: Wie der TA schon am Dienstag publik gemacht hat, ist die Regierung grosszügig auf die Begehrlichkeiten von Klubs, Fans, Anwohnern und Parlament eingegangen, bevor er nun den Architekturwettbewerb für den 150-Millionen-Franken-Bau lanciert hat. Sprich: Der neue Hardturm ist kein «Stadiönli» mehr, sondern wird bis zu 19 000 Zuschauer fassen – 3000 mehr als bisher geplant.

    Möglich wird das, weil es für den nationalen Liga- und Cup-Betrieb mit 6600 Stehplätzen ausgerüstet wird. Für internationale Begegnungen kann der Hardturm zu einer reinen Sitzplatz-Arena umfunktioniert werden, die Platz für 16 000 Besucher bietet. Die Stadt erfüllt auch den grössten Herzenswunsch der Fans: Der FC Zürich bekommt seine eigene Südkurve, die Grasshoppers ihre fixe Stehrampe im Norden. Beide Lager erhalten zudem eigene Stadionbars. Dahinter steht laut Lauber die Einsicht, dass «Zürich nur ein Stadion baut, das von den Fans auch akzeptiert wird».

    Teurer Steg für die Gäste

    Das Entgegenkommen hat allerdings seinen Preis: 15 Millionen mehr als ursprünglich geplant wird die neue Heimat der beiden Fussballklubs kosten. Vier Millionen allein budgetiert die Stadt für eine neue Passerelle, die bis zu 1700 Gästefans in einen abgesperrten Nordsektor führt, wenn der FCZ seine Heimspiele austrägt. Weitere 2 Millionen gehen für die flexible Steh- und Sitzplatzkonstruktion drauf. Auch das Bundesgericht hat den Bau verteuert, weil es die Lärmvorschriften für Sportstätten in Wohngebieten verschärft hat: Der neue Hardturm braucht nun eine bessere Fassadendämmung und breitere Dächer, damit die unmittelbare Nachbarschaft besser schlafen kann. Entsprechend höher fallen auch die gesamten Ausgaben für Planer und Architekten aus.

    Um die Differenz auszugleichen, muss Finanzvorstand Martin Vollenwyder mehr Fremdkapital aufnehmen. Auf Druck des Parlaments wird zudem das offizielle Zürich selber 50 statt 20 Millionen in die Stadiongesellschaft einschiessen, um dort die Mehrheit zu haben. Das Land im Wert von 31 Millionen bleibt dafür im Finanzvermögen und wird verzinst. Ansonsten hat die Stadt den Kostenschlüssel beibehalten: Die Fifa beteiligt sich mit 20 Millionen, FCZ und GC steuern 5 Millionen bei und weitere 5 Millionen erhofft sich Vollenwyder von Dritten, obwohl die Volksaktie bisher floppte. «Ob es dann 3 oder 5 Millionen sind, ist egal. Hauptsache, es beteiligen sich auch Gönner und Fans.»

    Weil sich das Stadion verteuert, steigen die Betriebskosten. Der Finanzvorsteher rechnet damit, dass bei der Stadt jährlich ein Defizit von 5 bis 7 Millionen hängen bleibt – 1 Million mehr als angenommen. Vollenwyder bucht diese Subventionierung des Spitzensports unter «Kulturförderung» ab. Der Businessplan gehe von durchschnittlich 10 000 Zuschauern aus, sagt der FDP-Stadtrat. «Ist das Stadion immer ausverkauft, wird der Fehlbetrag viel kleiner.» Steigt aber einer der Klubs ab oder schlittert in eine wirtschaftliche Misere, sieht es in der Buchhaltung düster aus. Die Stadt erwartet von den Klubs pro Jahr 2 Millionen Miete.

    Entsprechend pochen FCZ und GC darauf, möglichst viel mit Gastronomie, Anlässen und Werbung zu verdienen, wenn das Stadion eröffnet ist. Die Stadt will dagegen auch den Ton angeben, weil sie am meisten zahlt. Es zeichnet sich bereits ein Gerangel um die Macht in der neuen Betriebsgesellschaft ab.

    Stehplätze als Sicherheitsrisiko

    Klar ist: Auf die beiden Klubs kommen auch höhere Polizeikosten zu, weil sie separate Fankurven bekommen. Im Letzigrund zahlen sie eine halbe Million pro Saison, im Hardturm werden es geschätzte 600 000 Franken für GC und bis zu 1,4 Millionen für den FCZ sein. Grund: Die Polizei muss ein Grossaufgebot einsetzen, um Gästefans über die lange Passerelle in den Nordsektor zu geleiten, wenn der FC Zürich spielt.

    Polizeivorsteher Daniel Leupi (Grüne) gibt zu, dass es aus polizeilicher Sicht einfacher und sicherer gewesen wäre, GC- und FCZ-Fankurven beide im Norden anzusiedeln. «Jetzt steigt das Risiko von Auseinandersetzungen – und damit auch einer Vollsperrung der Pfingstweidstrasse.» Hooliganismus-Experte Dölf Brack, macht einen weiteren Schwachpunkt aus: «Stehplätze sind ein unnötiges Sicherheitsrisiko, weil man sie schlecht überwachen kann.»


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