Fussball allgemein

  • Zitat von Mushu

    Hmmm, oder war er der erste nach dem Grounding, der dank geglückten Intrigen relativ kurz und erfolglos das Ruder der Swiss übernahm? Weiss nicht mehr; ist auch nicht mehr so wichtig. Aber "Intrigenerfahren" ist ja eine weitere gute Befähigung ...

    Ja schon eher...

    • Offizieller Beitrag

    GC-Analyse André Dosé ersetzt Roland Leutwiler als Präsident – doch ist er auch besser? Von Thomas Schifferle

    Verzweiflungstat auf der Grossbaustelle

    In der Not und Krise reifen manchmal die seltsamsten Einfälle. Die Grasshoppers liefern dafür das neueste Beispiel: Sie befördern aus dem Nichts heraus André Dosé zu ihrem neuen Verwaltungsratspräsidenten.

    Dosé ist der Name zum nächsten und auch verzweifelten Anlauf des Vereins aus Niederhasli, den Weg zu altem Glanz oder zumindest zu neuer Glaubwürdigkeit zu finden. Dosé ist nicht berühmt als Fussballfachmann, im Gegenteil, und doch passt er mit seiner Geschichte zu diesem GC: Der Rekordmeister ist diese Saison so gegroundet, wie es die Swissair mit dem darauf in der Not eingesetzten Chef Dosé im Herbst 2001 war.

    Morgen Samstag wird er sich der Öffentlichkeit vorstellen, vier Stunden vor dem Meisterschaftsspiel gegen Sion. Geld im neuen Amt verdient er nicht, zumindest ist das nicht vorgesehen. Entscheidender in seinem Fall ist aber, ob er wirklich ein Krisenmanager ist oder bei GC nur sein Bedürfnis nach Öffentlichkeit auslebt.

    Gegenüber Radio 24 hat Dosé gestern gesagt, er spiele noch immer bei den Veteranen Fussball. Und dass Fussball schon immer seine Leidenschaft gewesen sei. Für GC ist zu hoffen, dass er mehr zu bieten hat als ein paar Belanglosigkeiten.

    Leutwilers und Sutters Einsicht

    Dosé wechselt zu einem Verein, der sportlich, führungs- und imagemässig am Boden liegt. Aufbauarbeit ist gefordert nach dem kurzen Zwischenspiel unter Roland Leutwiler, der von sich aus gemerkt hat, dass er als Präsident am falschen Ort war. Bevor er sich selbst zurückzog, kam er einer letzten Pflicht nach und teilte CEO Marcel Meier die Kündigung mit. Auf diese Trennung hatten die Owner gedrängt, denen der Club gehört. Und weil der frühere Nationalspieler Alain Sutter merkte, dass er von den Entscheidungsfindungen ausgeschlossen wurde, reichte er gestern Morgen seinen Rücktritt als Vizepräsident ein.

    Leutwiler war ein schwacher Präsident, als Führungskraft nicht spürbar – nicht öffentlich und, was noch fataler war, schon gar nicht intern. Meier war ein CEO ohne Leistungsausweis; Sutter würde dieser Einschätzung widersprechen, er hätte sich nie von ihm getrennt, aber Meier galt bei den entscheidenden Kräften der Owner als Blender, als Produzent von Worthülsen.

    Präsident und CEO hatten im vergangenen Herbst die Idee, den FC Winterthur innert vier Jahren schrittweise zu übernehmen. Meier stellte sich deshalb auch bei FCW-Präsident Hannes W. Keller vor und tat das auf eine selbstgefällige Art, die Keller, der erfolgreiche Unternehmer, noch heute als Beleidigung empfindet. Meiers letzter Akt war auch sein zweifelhaftester: Aus Spargründen sprach er gegen zwölf Mitarbeiter vom Campus vorsorgliche Kündigungen aus.

    Kein CEO, kein Coach, kein Team

    Sutter wiederum, für sein 60-ProzentMandat mit rund 120 000 Franken entschädigt, verlor den Rückhalt bei den Besitzern, weil er gerade diesem Meier zu nahe war. Er nun vermutet hinter der neuesten Entwicklung einen radikalen Kurswechsel: weg von der von Leutwiler beschworenen House-ofTalent-Strategie zu einer Strategie der Investitionen, weg also vom bedingungslosen Setzen auf die hauseigene Jugend hin zur Bereitschaft, das Budget deutlich zu erhöhen. «Dieses Umdenken wäre für einen Erfolgsverein wie GC das einzig Richtige», sagt er. Und schiebt nach, das sei seine Spekulation.

    Er irrt, zumindest nach Aussagen aus Owner-Kreisen. Da ist kein Investitionsschub geplant, kein Erkaufen von Erfolg, wie es einst zu diesem Verein gehörte. Wünschenswert wären frische Mittel einzig, um die aktuelle Strategie besser umsetzen zu können.

    Die Owner bestimmen, was im Verein passiert. Und dieser Verein ist eine riesige Baustelle. Der Verwaltungsrat besteht noch aus drei Leuten, weil aus Solidarität zu Leutwiler auch Daniel Schweizer zurücktrat. Es gibt keinen CEO und keinen Sportchef, es braucht einen neuen Trainer und nicht zuletzt eine neue Mannschaft.

    Stephan Anliker, Owner und Verwaltungsrat, Architekt und Präsident des Eishockey-B-Meisters Langenthal, führt nun eine Arbeitsgruppe (neudeutsch Taskforce), welche die Aufgaben des CEO übernimmt. Dazu gehört Thomas Gulich, der schon jetzt Arbeiten für den Verwaltungsrat erledigt hat. Gulich war einst selbst Präsident von GC, vor allem ein überforderter. Dass er jetzt wieder im Dunstkreis auftaucht, verleitet zu einem Eindruck: Den Leuten bei GC fällt nichts Neues und Besseres ein.

    Die Zeit mit Ciriaco Sforza als Trainer hat gezeigt, wie schädlich es für den Verein ist, keinen vollamtlichen – und fachkundigen Sportchef zu haben. Die Transfers unter Sforza sind, abgesehen von ein paar Ausnahmen wie Innocent Emeghara, Roman Bürki und Amir Abrashi ein Desaster. Sie sind ebenso Ausdruck fehlender Geldmittel wie der Inkompetenz.

    Yakin als Wunschtrainer

    Ein Sportchef, wie es ihn zuletzt bis Sommer 2009 mit Erich Vogel gab, ist nun trotzdem nicht erwünscht. Die Gedanken der Owner gehen dahin, eine Kommission zu bilden – bestehend aus Leuten mit GC-Vergangenheit. Erste Namen kursieren, von Peter Meier, Marcel Cornioley, Heinz Hermann. Es wäre eine fatale Lösung, weil sie nur eine halbe Lösung ist. Sie dokumentiert auch das Dilemma, dass es in der Schweiz an fähigen Sportchefs fehlt.

    Im Hintergrund schwirrt der Name eines alten Geistes herum, von Erich Vogel. Dank seiner Nähe zu Owner und Verwaltungsrat Heinz Spross ist sein Kontakt zu GC nie abgebrochen. Sein Rat soll jetzt wieder gefragt sein – wenn auch nicht in offizieller Funktion. Auch und gerade das ist eine dieser Dissonanzen, die den proklamierten Neuanfang bei GC stören. Vogel hat zuletzt kaum einen Stadionbesuch ausgelassen, ohne über alle und alles bei GC zu lästern.

    Der Trainer ist bis im Sommer noch Sforza (TA vom 17. 3.). Für die alte Führung war klar, dass er dann gehen muss. «Definitiv», wie Sutter weiterhin festhält. Es gibt jetzt keinen Grund, daran etwas zu ändern. Sforza hat bei GC genug Chancen gehabt, sich als Trainer zu beweisen, und sie alle nicht genutzt. Er hat es bis heute nicht gelernt, mit Spielern verlässlich umzugehen. Von ein paar Ausnahmen abgesehen hat er sie nicht weitergebracht. Sforza macht unter dem Einfluss eines Mentaltrainers den Eindruck, als lebe er in einer anderen Welt. Er weiss um sein nahendes Ende. Sonst hätte er nicht selbst versucht, sich beim FC Zürich ins Gespräch zu bringen. Murat Yakin gilt als einer der Wunschkandidaten für seine Nachfolge bei GC.

    Da ist noch die Mannschaft, schlecht zusammengestellt und betreut, überschätzt und überfordert. Es braucht keinen Smiljanic und De Ridder mehr, beide mit einer halben Million Franken masslos überbezahlt. Es braucht wieder Spieler, die nach Qualität und Konzept ausgewählt werden.

    Und da sind schliesslich auch die finanziellen Probleme, die GC drücken. Der Campus bleibt eine schwere Belastung. GC sei «eine Restrukturierungsaufgabe», sagt Dosé. Schonungsvoller lässt sich das nicht ausdrücken.

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  • Zitat von Mushu

    FDP-Filz war auch der erste Gedanken. Und im Zusammenhang mit GC ist das ja auch nichts Neues.

    Real-Satiere ist das Tatsächlich. Und so wie es klingt, hat der gute Herr wieder einmal eine schöne Marionetten-Rolle von den grauen (FDP)Männern im Hintergrund erhalten.

    Meine schon lange schwellende Hoffnung auf ein definitives Gümper-Ende hat auf jeden Fall kräftigen Aufwind erhalten! Alles so brutal durchsichtig ...


    ich freue mich jetzt mal noch nicht zu früh. kann nämlich durchaus sein, dass der filz wieder mal geld locker macht. und zwar bedeutend mehr als die letzten 10 jahre. und selbst bei sportlich inkompetenter führung schiesst geld hat trotzdem immer wieder tore.

    gruess roli c.

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    GC und Kloten am Boden.....vor 15-20 Jahren wäre ich durch die Strassen getanzt! :geil:

    Bei GC habe ich schon länger nur noch Mitleid, bei Kloten ist es mir eigentlich einfach egal was passiert.

    Ich würde die Derbys vermissen, vor allem jenes gegen GC.

    Ich glaube, beide kommen wieder auf die Beine, wobei bei Kloten doch ein (grosses) Fragezeichen steht.

  • Zitat von Larry

    GC und Kloten am Boden.....vor 15-20 Jahren wäre ich durch die Strassen getanzt! :geil:

    Bei GC habe ich schon länger nur noch Mitleid, bei Kloten ist es mir eigentlich einfach egal was passiert.

    Ich würde die Derbys vermissen, vor allem jenes gegen GC.

    Ich glaube, beide kommen wieder auf die Beine, wobei bei Kloten doch ein (grosses) Fragezeichen steht.


    Vor 20 Jahren hätte ich :kotz: wenn der ZSC Meister geworden wäre, doch spätestens seit der Fusion mit GCK ist diese Abneigung einer Gleichgültigkeit gewichen. Und heute wäre mir der ZSC als Meister lieber als Lugano oder Davos.

    Und bei GCN ist meine abgrundtiefe Abneigung gewissem Mitleid gemischt mit Schadenfreude gewichen. Aber GCN wird es auch weiterhin geben und das ist auch gut so. Ansonsten kommt in Zürich nur noch bei den Duellen mit Bisel etwas Fussballstimmung auf.

    Bei Kloten gibts momentan zu viele offene Fragen. Fetscherin äussert sich nur persönlich oder in Mails, nicht aber öffentlich, da er noch bis Ende April beim Teleclub unter Vertrag ist. Was er aber schreibt, ist eigentlich ziemlich deutlich und lässt wenig Fragen offen.

  • Zitat von Mushu

    Geile Kommunikation bei GCN. Der Trainer -mit Vertrag bis Ende 12/13 - ist heute entlassen worden. Der Vollzug folgt aber erst in zwei Monaten. Fruchtbare Basis für eine fordernde Leistungskultur. Brillianter Start des Neuen!

    aus der heutigen nzz am sonntag.

    gruess roli c.

    «Der Erfolg muss kurzfristig kommen»

    Der neue GC-Präsident André Dosé wäre nie bei einem erfolgreichen Klub eingestiegen. Ihn reizt es, die Grasshoppers mit mehr Geld neu aufzubauen. Ciriaco Sforza ist in der neuen Saison nicht mehr Trainer

    NZZ am Sonntag: Sie hatten bisher keine persönliche Beziehung zu GC, jetzt werden Sie Präsident. Woher kommt das plötzliche Interesse?
    André Dosé: GC ist ein Traditionsklub und immer noch ein sehr guter Brand. Es ist wichtig, dass es in der Schweiz wieder einen starken Grasshopper-Club gibt. Es ist meine Aufgabe, GC vorwärtszubringen.

    Aber bisher sind Sie nie mit GC in Zusammenhang gebracht worden.
    Das interpretieren Sie so, weil ich immer mit dem FC Basel in Verbindung gebracht werde. Es gibt Leute, die das jetzt kritisieren, aber ich würde diesen Hintergrund nicht überbewerten. Mein Heimatort ist Horgen, ich wohne im Fricktal, dort gibt es sehr viele GC-Fans.

    Sie hätten FCB-Präsident werden sollen.
    Ich war als Crossair-Chef Sponsor des FCB. Später gab es eine Anfrage, ob ich Präsident werden wolle. Aber das war schon nach der Gründung der Swiss. Da konnte ich nicht auch noch FCB-Präsident sein. Und es wäre auch nicht klug gewesen, denn die Swiss war ein Schweizer, kein Basler Projekt.

    Ihre fünf Vorgänger bei GC sind fast alle frustriert aus dem Amt geschieden. Wieso passiert Ihnen das nicht?
    Ich spüre die Solidarität des Owner Club, sonst wäre ich nicht angetreten. Ich habe es mir gut überlegt und mit vielen Leuten diskutiert, die viel Geld in den Klub investieren. Sie sind bereit, in der Zukunft noch etwas mehr zu geben. Auf diesem finanziellen Fundament kann man aufbauen. Geld ist nicht gleich Erfolg. Aber es ist ein wesentlicher Teil.

    Das Budget von heute 15, 16 Millionen Franken soll grösser werden?
    Wir müssen ganz klar mehr Mittel haben, das ist so.

    Investieren Sie persönlich Geld in GC?
    Dazu äussere ich mich nicht. Meine Hauptaufgabe ist, mich gewaltig hinter das Dossier Sponsoring zu klemmen, um neue Quellen zu erschliessen.

    Werden Sie Ihre Beziehungen im Airline-Business aktivieren?
    Die Fluggesellschaften in Europa kämpfen gegen sehr tiefe Margen, das wäre keine gute Idee.

    Ihre Airline-Beziehungen reichen bis in den arabischen Raum.
    Ich sage nur, ich werde alles anschauen. Aber machen wir uns keine Illusionen - ein Sponsor muss auch zu GC passen, und umgekehrt muss GC auch der Firma etwas bringen. Ich kenne das von der anderen Seite, die Swiss hat sich stark im Sport engagiert.

    Den Namen Gulf Air nehmen Sie also nicht in den Mund?
    Nein, das mache ich nicht.

    Sind Sie Mitglied im Owners Club, der jährlich vier Millionen Franken zahlt?
    Im Moment nicht. Aber es ist möglich, dass sich das ändert.

    Werden Sie wie Ihr Vorgänger Leutwiler auch Präsident des Owners Club?
    Nein, die Trennung muss klar sein. Es ist auch klar, wer der neue Präsident der Owners sein wird. Das werden wir später bekanntgeben.

    Werden Sie für Ihre Aufgabe bezahlt?
    Im Moment nicht, wir hatten noch gar keine Zeit, darüber zu sprechen.

    Dann können Sie sich Ihr Engagement auch finanziell leisten.
    Ja, sonst würde ich es nicht machen.

    Was kommt nun auf Sie zu?
    Ich werde bis Anfang nächster Saison stark operativ führen und GC sicher 50 Prozent meiner Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Auch wenn wir die richtigen Leute am richtigen Ort installiert haben, werde ich mich nicht zurücklehnen. Ich werde sie weiterhin kritisch hinterfragen.

    Wie haben Sie die letzten Jahre bei GC aus der Distanz mitverfolgt?
    Es gab unglaublich viele Wechsel bei den Präsidenten, den Sportchefs und den Trainern. Mit einer solchen Inkonstanz kann man keine Firma und auch keinen Sportklub führen. Seit 1999 war GC zweimal Meister und hat einmal einen Cup-Final verloren. Das ist für GC zu wenig. Da braucht es andere Ansprüche.

    Was sind das für Ansprüche?
    Ich möchte jetzt noch keine sportlichen Ziele setzen. Aber wir müssen Jahr für Jahr besser werden, auch bei den Junioren. Leistung allein genügt nicht, wir müssen auf allen Ebenen wieder eine Winner-Mentalität haben. Erfolgsdenken muss man eintrichtern.

    Viele Ihrer Vorgänger haben genau
    das Gleiche gesagt. Können Sie nachvollziehen, dass man skeptisch ist?

    Das verstehe ich sehr gut. Ich erwarte keine Vorschusslorbeeren.

    Der zurückgetretene Verwaltungsrat Alain Sutter hat gesagt, dass es unmöglich sei, GC als Ausbildungsverein zu führen. Sehen Sie das auch so?
    Ja, da hat er recht. Im Sport ist es anders als in der Wirtschaft, der Erfolg muss kurzfristig kommen.

    Dafür braucht es sportliche Kompetenz - einen Cheftrainer, einen Sportchef, jemanden im Verwaltungsrat. Woher holen Sie diese Kompetenz?
    Wir brauchen zusätzlich sportliche Kompetenz, das ist klar. Interne Lösungen sind denkbar, externe auch.

    Der technische Direktor Mathias Walther wäre eine interne Lösung.
    Das ist so, er war auch schon Sportchef. Er hat derzeit eine wichtige Rolle. Man muss sich das gut überlegen, wenn man ihn verpflanzt.

    Könnte Ihnen Ihre Vergangenheit in Zürich politisch zum Nachteil werden? Immerhin übernahm die Basler Crossair mit Ihnen die Swissair in Zürich.
    In Basel gab es damals Vorwürfe an mich, weil ich mein Büro nach Zürich verlegen musste. Den Hauptteil unserer Operationen mussten wir in Zürich erledigen. Das war nicht einfach.

    Sie waren Krisenmanager bei der Swiss, jetzt sind Sie es bei GC. Wo ist der Unterschied?
    Die Grösse spielt keine Rolle, die Probleme sind stets ähnlich, auch die Lösungen. Es geht immer um Menschen, die man neu motivieren muss.

    Liegt darin auch Ihr persönlicher Reiz, weil man im Sport Leistung nicht unbedingt mit Erfolg identifizieren kann?
    Vielleicht, ja. Aber es geht mir persönlich vor allem darum, etwas aufbauen und den Klub auf Kurs bringen zu können. Das ist der Reiz für mich. Ich hätte mich nie bei einem erfolgreichen Klub engagiert.

    Sie haben dem Trainer Ciriaco Sforza mitgeteilt, dass für ihn Ende Saison definitiv Schluss sein wird.
    Ja, das ist einer der Unterschiede zwischen Sport und Wirtschaft. Dieser Schnitt musste einfach gemacht werden, als Zeichen für den Neuanfang nach innen und nach aussen. Es gibt Erwartungen. Sie sind berechtigt.

    Interview: Stephan Ramming, Flurin Clalüna

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Fussball

    Xamax: 35 Millionen Schulden :shock:

    (Si)


    Die Schulden beim früheren ASL-Verein Neuchâtel Xamax sollen deutlich höher sein als angenommen. Radio DRS vermeldete, dass sich die Forderungen an die Neuenburger, die sich im Konkursverfahren befinden, auf 35 Millionen Franken belaufen. Zudem beantragt die Neuenburger Staatsanwaltschaft gemäss DRS, dass die Untersuchungshaft des früheren Eigentümers von Xamax, Bulat Tschagajew, um drei Monate verlängert wird. Grund: Fluchtgefahr.

  • Zitat von Champs-de-Mars

    Sforza tritt zurück. Schade, ich hätte GC gerne weiterhin so wursteln sehen.

    Die werden auch mit einem neuen Trainer so weiterwursteln... Ich glaube da ist einfach nicht mehr Potential vorhanden :nixwiss:

    • Offizieller Beitrag

    Siehst du Snowcat. Am Schluss ist nicht mehr viel übrig geblieben. Das Resultat entspricht meinem rechtsverständnis, und ich bin froh, dass Zivilgerichte in der Schweiz nicht den Sport untergraben.

    http://www.blick.ch/sport/fussball…-id1851608.html

    Wäre der Depp vor das CAS gegangen, hätte er garantiert einen Teil der Punkte zurück erhalten; und die FIFA hätte das ebenfalls akzeptieren müssen (und auch problemlos akzeptiert) ...

  • Zitat von Mushu

    Siehst du Snowcat. Am Schluss ist nicht mehr viel übrig geblieben. Das Resultat entspricht meinem rechtsverständnis, und ich bin froh, dass Zivilgerichte in der Schweiz nicht den Sport untergraben.

    http://www.blick.ch/sport/fussball…-id1851608.html

    Wäre der Depp vor das CAS gegangen, hätte er garantiert einen Teil der Punkte zurück erhalten; und die FIFA hätte das ebenfalls akzeptieren müssen (und auch problemlos akzeptiert) ...

    es entspricht durchaus meinem gerechtigkeitsempfinden, aber bei weitem nicht meinem rechtsverständnis... :nixwiss:

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag


    Fall Sion: Der Verband siegt, der Punkteabzug bleibt

    Von Peter M. Birrer

    Christian Constantin erlitt seine schwerste Niederlage: Die 36 Punkte erhält sein Club nicht zurück. Das sorgt auch bei GC für Aufatmen.

    Auf seiner Website demonstriert der FC Sion pures Selbstverständnis. Er zeigt die Tabelle, die für ihn Gültigkeit hat und seine einzige Wahrheit ist: Die Walliser liegen auf Platz zwei, mit 49 Punkten sind sie erster Verfolger des FC Basel. Sie foutieren sich um den Abzug der 36 Punkte durch den Schweizerischen Fussballverband (SFV) im Winter. Und um der Nation zu demonstrieren, dass sie im Recht sind, zogen sie von Gericht zu Gericht, zuletzt setzten sie den Streit vor dem Berner Obergericht fort. Für Zweifel ist im Reich, das von Präsident Christian Constantin regiert wird, kein Platz.

    Die Genugtuung von Gilliéron

    Die kleine Welt stürzte gestern aber doch ein, zumindest wurde sie massiv erschüttert: Das Obergericht machte sein Urteil publik – und den SFV zum Sieger. Die 36 Punkte werden nicht zurückerstattet. «Die Parteien haben sich im Streitfall auf die Anrufung der Sportgerichtsbarkeit (CAS) mit einer Schiedsklausel verpflichtet, unter Ausschluss der staatlichen Gerichtsbarkeit», schreibt das Obergericht. «Dieser Verfahrensweg war zwingend einzuhalten, was Sion nicht getan hat.»

    Den Entscheid nahm der SFV mit Genugtuung auf. «Das Gericht hat auch klargestellt, dass Sion nicht glaubhaft machen konnte, dass der Punktabzug zu Unrecht erfolgt ist», sagte Robert Breiter, Leiter des Rechtsdienstes beim Verband. Präsident Peter Gilliéron meldete zunächst zufrieden: «Ich bin froh, dass das Gericht im Urteil festgehalten hat, dass man sich an Sportgerichte zu halten hat.» Er merkte aber gleichwohl an: «Besser wäre es, wenn sich diese Geschichte gar nie ereignet hätte.»

    Sion-Anwalt: Barrage

    Für die neue Saison hat Sion wie gewohnt das Lizenzgesuch eingereicht. «Herr Constantin hat meines Wissens erneut die Bedingungen akzeptiert», sagte Gilliéron, «aber was ist diese Unterschrift wert? Bisher hat er sich nicht an das gehalten, was er unterzeichnet hat.»

    Unklar ist, wie die Sittener nun vorgehen. Verdauen müssen sie das, was ihr Trainer Laurent Roussey als «harten Schlag» bezeichnet; hinnehmen müssen sie ein Urteil, «das uns untersagt, zu träumen: Wir werden uns nicht mehr für die Europa League qualifizieren» (Roussey). Selbst Alexandre Zen-Ruffinen, einer von Constantins Anwälten, rechnet nicht mehr mit einer wundersamen Kehrtwende in dieser Geschichte. «Wir müssen objektiv bleiben», sagt er, «es ändert nichts daran, dass wir nicht einverstanden sind: Der Bescheid ist negativ, und wir können nicht mehr damit rechnen, dass sich daran etwas ändert. Das ist die Realität.»

    Weitere 13 Punkte Abzug?

    Offen steht dem Club, noch einen Schritt weiterzugehen und innert 30 Tagen ans Bundesgericht zu gelangen. Inzwischen ist aber nicht einmal mehr der Anwalt davon überzeugt, den Kampf weiterzuführen. «Wir müssen sehr exakt prüfen, wie viel Sinn es macht», findet Zen-Ruffinen, «nur wenn wir eine reelle Chance erkennen, fechten wir das Urteil an.» Dann liefert er den Satz nach, der auch Resignation verrät: «Wer vor dem Obergericht verliert, erhält vor dem Bundesgericht höchstwahrscheinlich nicht recht.» Das Bundesgericht würde keine vollständige Überprüfung mehr durchführen und den Entscheid nur umstossen, wenn es Verfahrensfehler eruieren würde. Noch hat der FC Sion trotz allem 13 Punkte auf dem Konto und rechnerisch die Möglichkeit, die Barrage zu vermeiden. Allerdings drohen weitere Punktabzüge: Lausanne, Thun und Luzern haben beim CAS Protest eingelegt und reklamieren Forfait-Siege aus Spielen gegen Sion. «Das Szenario ist denkbar», gesteht Zen-Ruffinen ein, «aber macht das überhaupt noch einen Unterschied?» Womit er zum Ausdruck bringt: Für ihn steht ausser Frage, dass Sion seinen Platz in der Liga via Barrage verteidigen muss.

    Die Erleichterung bei GC

    Bei GC hat Uli Forte das Urteil mit Interesse zur Kenntnis genommen. Der neue Trainer sagt: «Wir können die verbleibenden sieben Spiele nun mit einer Spur mehr Gelassenheit angehen.» Hätte Sion die 36 Punkte zugesprochen bekommen, hätte sich die Lage der Zürcher im Kampf gegen den Fall in die Barrage entscheidend verschärft. Forte bemerkt: «Niemand hat gerne das Messer am Hals.»

    Am Einsatz und Engagement von Trainer und Mannschaft wird der Richterspruch aber nichts ändern: «Wir werden alles tun, um die Saison mit guten Spielen und positiven Resultaten abzuschliessen.» Und sein Fazit zum Verdikt gegen Sion lautet: «Es ist eine verrückte Saison, in der einen nichts mehr überraschen kann.»

    (Mitarbeit: pb./zog./ukä.)

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