• Die Zukunft des Schweizer Eishockeys steht auf dem Spiel
    Die National League ist nicht der Bösewicht
    - nun ist Zusammenhalt gefragt

    Mauro Truttmann Sportredaktion / Content Creation 

    Die National League hat entschieden: Auch in Zukunft wird die beste Hockeyliga der Schweiz aus 14 Teams bestehen. Aufgrund der vielen negativen Berichte wollen wir einmal nachhaken: Ist wirklich die National League (NL) schuld, wenn die Swiss League (SL) nicht mehr so stark sein kann, wie sie es einst war?

    "Die National League beerdigt die Swiss League!" Diese Schlagzeile gab es nach dem Entscheid, dass im Oberhaus der Schweiz weiterhin 14 Teams um die Meisterschaft kämpfen, an beinahe jeder Ecke. Anjo Urner, der Geschäftsführer des EHC Kloten, findet es aber zu einfach, die National League als Schuldigen darzustellen, wie er uns auf Nachfrage sagte. "Die These, dass die National League die Swiss League rettet oder beerdigt, ist zu einfach", so Urner, "das Konstrukt ist viel komplexer und viele verschiedene Parteien müssen ihren Beitrag für ein starkes Schweizer Eishockey leisten." Gemäss dem offiziellen Kommuniqué der National League wird die NL weiterhin mithelfen und die Ligaqualifikation wird ebenfalls beibehalten. Dass die 14er-Liga erfolgreich sein wird, sieht man heute an den Resultaten und der aktuellen Tabelle - dies sind aber "nur" die sportlichen Argumente. "Mit einem erneuten, schnellen Richtungswechsel ist niemandem geholfen und die Schwierigkeiten werden hiermit nicht gelöst", führte Anjo Urner weiter aus.

    Aus der Sicht des schweizerischen Eishockeyverbandes (SIHF) sieht es ein wenig anders aus. Patrick Bloch, der CEO von Swiss Ice Hockey, erklärte uns, dass der Entscheid aus Verbandssicht und für das gesamte Schweizer Eishockey schlecht sei.


    Zitat
    "Auf der einen Seite kann ich die Sicht eines NL-Clubs verstehen, welcher sich in der aktuellen Phase vor einem möglichen Abstieg in die Swiss League fürchtet. Auf der anderen Seite müssen wir jedoch ganzheitlich und langfristig denken. Und da ist es aus unserer Sicht so, dass die Swiss League auf attraktive Mannschaften aus der NL angewiesen ist und die Durchlässigkeit nach wie vor gewährt bleiben muss. Aus meiner Sicht wäre es am besten, wenn die NL mittelfristig wieder aus zwölf Mannschaften bestehen würde."
    Patrick Bloch, CEO Swiss Ice Hockey, 10.11.2022

    Der Blick muss nach vorne gerichtet sein

    Die Swiss League hat sich im Jahr 2020 dazu entschieden, sich selbstständig zu vermarkten. Sie gehört weiterhin zur Swiss Ice Hockey Federation, hat aber die Swiss League AG gegründet, um die TV-Rechte eigenständig zu vermarkten. Mittlerweile ist klar, dass dieses Vorhaben gescheitert ist. Die Klubs aus der Swiss League versinken im Sumpf der finanziellen Probleme. Die Corona-Pandemie hat, unter anderem, auch ihren Beitrag dazu geleistet. Die Aufstockung auf 14 Mannschaften hat zwei Teams ermöglicht, "gratis" ins Schweizer Oberhaus aufzusteigen. Mit dem HC Ajoie und dem EHC Kloten haben bereits zwei Zuschauermagnete die Swiss League verlassen.

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    Durch den Aufstieg des EHC Kloten gingen in der Swiss League viele Zuschauer "verloren".

    Für Patrick Bloch war der Entscheid im Jahr 2020 sicherlich nicht gut. "Das war aber auch nie im Interesse des Verbandes", so der CEO von Swiss Ice Hockey. Doch zurückzublicken und einen Schuldigen zu suchen, ergibt heute keinen Sinn, dies sieht auch Anjo Urner so. "Es ist zu einfach, es im Nachhinein besser zu wissen", meinte der Geschäftsführer des EHC Kloten.


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    "Das Ziel muss es sein, in die Zukunft zu schauen. Es ist nun eine Frage der strategischen Ausrichtung, die alle Swiss League Clubs gemeinsam vorgeben müssen. Damit lässt sich besser beurteilen, ob eine Eigenständigkeit die Liga weiterbringen kann oder nicht."
    Anjo Urner, Geschäftsführer EHC Kloten, 04.10.2022

    Nicht überreagieren, sondern handeln 

    Wie bereits erwähnt, ergibt es jetzt keinen Sinn, jemandem die Schuld in die Schuhe zu schieben. Die National League als den Bösewicht darzustellen, grenzt an eine Überreaktion. Der Entscheid steht fest, nun gilt es zu handeln und die Swiss League qualitativ und finanziell zu sichern. "Alle Involvierten müssen ihren Beitrag leisten", meinte Anjo Urner, "Die National League wird die Swiss League weiterhin operativ und ressourcentechnisch stark unterstützen." Damit die zweitbeste Hockeyliga der Schweiz weiterhin bestehen kann, muss der Verband interessante Spiele bieten, die erfolgreich vermarktet werden können. Kann man die SL-Partien den Zuschauern wieder vermehrt schmackhaft machen, dann werden die Klubs auch für Sponsoren wieder interessanter und es fliesst mehr Geld in die Kassen.


    Zitat
     "Wir müssen einen klaren Modus definieren für den Auf- und Abstieg zwischen der National League, der Swiss League und der MyHockey League. Und wir müssen dafür sorgen, dass der Schweizer Nachwuchs optimale Bedingungen vorfindet, um sich zu entwickeln und in den besten Ligen der Schweiz, aber auch international zu brillieren."
    Patrick Bloch, CEO Swiss Ice Hockey, 10.11.2022
     

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    Die Teams aus allen Ligen müssen jetzt zusammenhalten.

    Es geht jetzt darum, Lösungen zu finden und jede erdenkliche Möglichkeit zu diskutieren. Wäre es vorstellbar, die Swiss League und die MyHockey League zu fusionieren? "Es ist wohl der richtige Weg, die Lösung im 'Big-Picture' zu suchen und damit die 1. Liga bis und mit National League miteinzubeziehen", antwortete Anjo Urner auf diese Frage. Eines ist auf jeden Fall klar: Die Klubs aus jeder Liga müssen zusammenhalten und die eigenen Interessen in den Hintergrund stellen, um die Swiss League und die Zukunft des gesamten Schweizer Eishockeys zu sichern.

    Russki standart!!

  • NHL und NHLPA geben ein Statement ab
    Pläne für den World Cup of Hockey werden um ein Jahr verschoben

    Die NHL und die NHL Player Agency diskutierten zuletzt darüber, im Februar 2024 einen World Cup of Hockey durchzuführen.

    Letztmals fand das Turnier 2016 statt. Damals spielten diverse Schweizer für das Team Europe. In der neusten Austragung wäre auch mit einer kompletten Schweizer Nationalmannschaft geplant worden. Jetzt wurden aber die Pläne verschoben: "Im vergangenen Jahr haben die NHL und die NHLPA an Plänen für die Durchführung des nächsten World Cup of Hockey, des wichtigsten internationalen Eishockeyturniers, im Februar 2024 gearbeitet. Leider ist es unter den derzeitigen Bedingungen nicht möglich, den World Cup of Hockey zu diesem Zeitpunkt abzuhalten. Wir planen weiter für den nächsten World Cup of Hockey, der hoffentlich im Februar 2025 stattfinden wird", lautet das Statement. Die Gründe für die Verschiebung werden nicht genauer erläutert.

    Russki standart!!

  • Darunter sind auch Namen wie Crawford, Varada oder Green
    Gleich 25 Kandidaten befinden sich auf der potenziellen Trainerliste des SCB

    Nach der Entlassung von Johan Lundskog läuft beim SC Bern die Trainersuche auf Hochtouren. Wie der Bund berichtet, befinden sich aktuell 25 Kandidaten auf der potenziellen Trainerliste der Bären.

    Darunter befinden sich Namen wie Marc Crawford (früherer ZSC-Meistercoach) oder Vaclav Varada (derzeitiger Headcoach von Ocelari Trinec).

    Auch Travis Green ist einer der Kandidaten (ehemaliger Headcoach der Vancouver Canucks). Derzeit weilt der Kanadier am Karjala Cup, wo er dem Schweizer Trainerteam um Patrick Fischer als Berater zur Seite steht.

    Russki standart!!

  • Lundskog versteht (theoretisch...) jede Menge von Hockey, kann mit den Spielern und dem Staff kommunizieren, hatte es aber auch nach 20 Spielen nicht fertig gebracht, so etwas wie Struktur und Stabilität im Team zu verankern. Oder zumindest Ansätze davon. Wenn die Spieler trotz Chancen das Tor nicht treffen, kann ein Trainer - ausser gut zureden - nicht viel machen. Die Defensivorganisation ist jedoch die Domäne des Trainers, und dort war keine Entwicklung sichtbar, welche ein weiteres Abwarten gerechtfertigt hätte.

  • Lundskog versteht (theoretisch...) jede Menge von Hockey, kann mit den Spielern und dem Staff kommunizieren, hatte es aber auch nach 20 Spielen nicht fertig gebracht, so etwas wie Struktur und Stabilität im Team zu verankern. Oder zumindest Ansätze davon. Wenn die Spieler trotz Chancen das Tor nicht treffen, kann ein Trainer - ausser gut zureden - nicht viel machen. Die Defensivorganisation ist jedoch die Domäne des Trainers, und dort war keine Entwicklung sichtbar, welche ein weiteres Abwarten gerechtfertigt hätte.

    Was ich speziell finde, ist dass sich alle Spieler sehr positiv über Lundskog äussern und sich in den Interviews schon fast bei ihm entschuldigen.
    Da gab es definitiv schon andere Entlassungen in Bern. Er sheit bei den SPielern ziemlich beliebt gewesen zu sein...

    Russki standart!!

  • https://www.tagesanzeiger.ch/diese-schweize…ss-503280798939
    Starke Auftritte am Karjala-Cup
    Diese Schweizer Eishockeyaner machen Spass

    Mit einem 3:2-Overtimesieg gegen Tschechien krönte das Team von Patrick Fischer seine fast perfekte Woche am Karjala-Cup. Dabei zeigten die Schweizer: Sie gehören zu den Grossen.

    Simon Graf
    Simon Graf
    Publiziert: 13.11.2022, 16:30

    Strahlende Schweizer: Siegestorschütze Senteler (links) und Kukan bejubeln den Erfolg über Tschechien.

    Strahlende Schweizer: Siegestorschütze Senteler (links) und Kukan bejubeln den Erfolg über Tschechien.

    Wer hart arbeitet, hat eine Belohnung verdient. Das dachte sich wohl auch der Tscheche Kostalek, als er zu Beginn der Overtime gegen die Schweizer einen haarsträubenden Backhandpass vor dem eigenen Tor spielte. Der Puck landete auf dem Stock Sentelers, der direkt schoss und den 3:2-Siegestreffer erzielte. Es war der perfekte Abschluss einer exzellenten Woche der Schweizer Eishockeyaner im Konzert der Grossen: Sie schlugen Finnland (3:2 nach Penaltys), verloren gegen Schweden erst in Overtime (2:3) und waren gegen die Tschechen im Finish entschlossener. Damit belegen sie am Karjala-Cup Rang 2 hinter den Schweden.

    Zum Auftakt der Euro Hockey Tour lieferten sie so den Beweis, dass sie mit den grossen Nationen mithalten können. Das zeigten sie zwar schon oft an der Weltmeisterschaft, doch da schreiten meist ihre NHL-Cracks voran. In Turku bestand nun ein Team nur aus National-League-Spielern die Reifeprüfung. Es war nicht so, dass ein, zwei Spieler besonders herausgestochen wären, die Schweizer überzeugten als Kollektiv und liessen sich auch nicht durch Rückstände von ihrem Weg abbringen. In allen drei Spielen lagen sie 1:2 zurück, dreimal erzwangen sie den Ausgleich und eine Overtime.

    Nationalcoach Patrick Fischer sah sehr viel Gutes bei seinem Team.Nationalcoach Patrick Fischer sah sehr viel Gutes bei seinem Team. Foto: Tomi Haenninen (Bildbyran/Freshfocus)

    Punkto Spielweise knüpften die Schweizer dort an, wo sie in der WM-Vorrunde in Helsinki aufgehört hatten, als sie alle sieben Spiele gewonnen hatten. Sie zeigten eine grosse Laufbereitschaft, versuchten, ihre Gegner früh zu stören, und liessen sich nur selten in der eigenen Zone einschnüren. Abgesehen vom Startdrittel gegen die Schweden waren sie stets auf Augenhöhe oder besser. Und man sah im Finish gegen die Tschechen, dass sie den Sieg unbedingt wollten. «Wir waren hungriger», stellte Nationalcoach Patrick Fischer zufrieden fest. «Am Schluss konnten die Tschechen den Puck nur noch rausschiessen.»

    Trotz Verjüngung, einer der grossen Pluspunkte ist weiter der 39-jährige Ambühl, der gegen Tschechien sein 300. Länderspiel bestritt und mit seinem Elan die anderen mitriss. Passenderweise schoss der Davoser das Tor zum 1:1 mit einem präzisen Hocheckschuss. «Er hat einfach ein Flair für diese speziellen Spiele», sagte Fischer schmunzelnd. Im dritten Spiel taten sich nebst Ambühl insbesondere Kukan, der laufstarke Senteler und Moy hervor, der offensiv immer wieder gut ist für Überraschungen. Klar ist nach Turku auch: Hofmann ist mit seinem Speed ein wichtiges Element, Simion hingegen sucht wie beim EV Zug noch seine Form.

    Zitat
    «Wir sind gerne am Jagen. Unsere Gegner werden müde gegen uns, wenn wir drücken.»
    Nationalcoach Patrick Fischer

    «Wir hatten diese Woche sicher mehr Gewinner als Verlierer», stellte Fischer fest. «Unsere Konstanz war erfreulich. In allen drei Spielen waren wir ab dem Mitteldrittel das bessere Team und gestanden wir unseren Gegnern nicht mehr viel zu. Wir können regelmässig die Top-6-Mannschaften schlagen. Das gibt uns ein gutes Gefühl.» Die Beständigkeit über drei Spiele ist auch eine Bestätigung dafür, dass die aktive Spielweise die richtige ist. «Wir sind gerne am Jagen», sagt Fischer. «Wir sind läuferisch gut. Unsere Gegner werden müde gegen uns, wenn wir drücken.»

    Die Schweizer gaben mit ihren Auftritten eine gute Visitenkarte ab. Fischer sagt: «Wir wollen uns unbedingt gut verkaufen, diese Chance nutzen und hoffentlich längerfristig dabei sein an der Euro Hockey Tour. Und für die Spieler ist es eine Chance, sich zu empfehlen. Die Konkurrenz ist gross bei uns.» Als Nächstes folgt vom 15. bis 18. Dezember das Heimturnier in der Freiburger BCF-Arena.

    Und nun das Heimturnier

    Er werde auch da das bestmögliche Team aufbieten, sagt der Nationalcoach. «Es ist wichtig für uns, ein gutes Heimturnier zu spielen. Aber wir werden auch einige neue Gesichter sehen im Team.» Eine Enttäuschung war der Karjala-Cup, was das Zuschauer­aufkommen betraf. Zu den Schweizer Spielen gegen Schweden und Tschechien kamen in Turku nur knapp 1000 Besucher. Swiss Icehockey wird gefordert sein, die Werbetrommel auch für die Spiele ohne Schweizer Beteiligung zu rühren, um etwas mehr Atmosphäre zu entfachen in Freiburg.

    Russki standart!!

  • Lokale Vereine sollen mehr eingebunden werden
    Marc Lüthi sieht die NHL-Gastbesuche zwiespältig

    Marc Lüthi sieht die NHL-Gastbesuche zwiespältig
    Lokale Vereine sollen mehr eingebunden werden
    sport.ch

    Das Gastspiel der Nashville Predators hat bei Marc Lüthi einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen, wie er gegenüber Le Matin bekannt gegeben hat. Die immer mehr werdenden Spiele sind ein Kritikpunkt.

    Für die Aufmerksamkeit sei es eine gute Sache, wenn NHL-Teams nach Europa kommen würden, meint Marc Lüthi. Allerdings sieht der ehemalige SCB-CEO auch einige Kritikpunkte. Die NHL-Organisationen würden die lokalen Vereine kaum in die Planung miteinbeziehen, da man mit einer gewissen Arroganz auftrete, sowieso alles besser zu machen, man sei schliesslich die NHL. Lüthi fordert weiter, die Ankünfte der NHL-Teams auf dem europäischen Kontinent zu reduzieren, die amerikanische Hockeyliga würde mit ganz anderen Möglichkeiten agieren und versuchen, vom Kuchen in Europa ein Stück ab zuhaben.

    Russki standart!!

  • Geile Games gegen 4 Grosse des internationalen Eishockeys. In jedem Spiel gepunktet - fast immer mithalten können.

    Und das "trotz" Fischer, wenn man den Bashern hier glauben darf .........

    Habe ich etwas verpasst, war es eine WM oder Olympia?

    Aber einverstanden, PF muss dort punkten wo die Chancen am grössten sind. Die einen genügen sich damit, die anderen haben leicht höhere Ansprüche als ein Grümpelturnier. :mrgreen:

  • Insgesamt ein guter Auftritt der Nationalmannschaft. Auch wenn es kein Ernstkampf gewesen ist, so ist "Grümpelturnier" doch zu despektierlich, denn der Ehrgeiz ist denn doch zu gross, als dass etwa Finnen und Schweden die Zügel schleiffen liessen beim derbymässigen Aufeinandertreffen. Gleiches gilt bzw. galt, wenn die Tschechen gegen die Russen antraten. OK, mag sein, dass man es gegen die Schweiz nicht ganz mit dem gleichen "Feuereifer" anging.

    Solange deswegen nun nicht wieder überbordet wird mit den Aussagen und Zielsetzungen und das Abschneiden nicht "überinterpretiert" wird, ist alles in Ordnung. Und statt dem tausendsten Deutschland-Cup war es mal eine Abwechslung, obwohl man sich gerade gegen die physisch starken Deutschen immer schwer getan hat.

    Klar ist aber auch, dass man an einer WM oder Olympiade in den "alles oder nichts" Spielen nun auch mal die Nerven behalten und das ganze Potential abrufen können muss, sonst büssen Achtungserfolge wie eben dieses Jahr am Karjala-Cup stark an Glanz ein. Positiv vermerkt habe ich, dass sich Fischer in Sachen Euphorie zurückgenommen hat - zumindest in dem Interview, welches ich mitbekommen habe.

  • Eishockey-Goalie-Legende Renato Tosio blickt auf seine Karriere zurück

    Interessantes Interview, vor allem folgende Passage:

    "Fast jeder ehemalige Hockeyspieler sagt, dass er vor allem die Garderobe vermisse. Warum ist das so?Für einen Aussenstehenden ist das kaum nachvollziehbar. Doch wenn du in die Garderobe reinkommst und den Gestank wahrnimmst, dann fühlst du dich zu Hause. Du hast dort unglaublich viel Zeit verbracht, nach den Sommertrainings, nach Siegen, nach Niederlagen. In der Garderobe musst du dich wohlfühlen. Das war übrigens mit ein Grund, weshalb ich nicht zum ZSC gewechselt bin.

    Das müssen Sie jetzt erklären.Ich hatte einst ein Angebot vom Zett, doch die hatten ja im Hallenstadion gar keine eigene Garderobe, weil sie dauernd Platz für andere Veranstaltungen machen mussten und ja nicht im Hallenstadion trainierten. Dieser Fakt war auch ein wesentlicher Grund, weshalb ich damals dem ZSC abgesagt hatte."

    • Offizieller Beitrag

    Eishockey-Goalie-Legende Renato Tosio blickt auf seine Karriere zurück

    Interessantes Interview, vor allem folgende Passage:

    "Fast jeder ehemalige Hockeyspieler sagt, dass er vor allem die Garderobe vermisse. Warum ist das so?Für einen Aussenstehenden ist das kaum nachvollziehbar. Doch wenn du in die Garderobe reinkommst und den Gestank wahrnimmst, dann fühlst du dich zu Hause. Du hast dort unglaublich viel Zeit verbracht, nach den Sommertrainings, nach Siegen, nach Niederlagen. In der Garderobe musst du dich wohlfühlen. Das war übrigens mit ein Grund, weshalb ich nicht zum ZSC gewechselt bin.

    Das müssen Sie jetzt erklären.Ich hatte einst ein Angebot vom Zett, doch die hatten ja im Hallenstadion gar keine eigene Garderobe, weil sie dauernd Platz für andere Veranstaltungen machen mussten und ja nicht im Hallenstadion trainierten. Dieser Fakt war auch ein wesentlicher Grund, weshalb ich damals dem ZSC abgesagt hatte."

    Dä Tosio hät ä Glatze lalalalala! :rofl:

  • Laufen den Eishockeyclubs die Fans davon?

    Die National League ist ausgeglichen und hochstehend wie lange nicht mehr. Trotzdem bleiben viele Plätze leer. Manche Clubs starteten Aktionen – vergeblich.

    Vielleicht muss diese Geschichte mit der Berner Postfinance-Arena beginnen. Schliesslich rutschte schon so manchem Spieler das Herz in die Hose, wenn er beim Einlaufen zur Stehplatzrampe blickte, die mit jedem Schritt höher und mächtiger zu werden schien. Zumindest war das einmal so.

    Denn nun bilden sich dort immer mehr Löcher. Gegenüber 2019/2020 – der letzten Saison, die ohne Corona-Einschränkungen für das Publikum stattfand – hat der SC Bern im Schnitt rund 1400 Zuschauerinnen und Zuschauer (-9 Prozent) pro Spiel verloren. Und er steht mit dieser Entwicklung bei weitem nicht allein da: Lausanne (-22 Prozent), den SCL Tigers (-19) und Lugano (-12) sind im Verhältnis noch mehr Fans abhandengekommen

    Das erstaunt, weil diese Meisterschaft so spannend und hochstehend ist wie lange keine mehr. Bedingt durch den Ukraine-Krieg konnten die Clubs aus der National League Topspieler aus der KHL verpflichten, die zuvor nicht erschwinglich gewesen wären. Was zur Folge hat, dass selbst Aussenseiter wie Langnau und Kloten regelmässig punkten. Wieso wird das vom Publikum nicht honoriert?

    Erfolg füllt Stadien

    Die National League ist äusserst heterogen. Das zeigt sich gerade beim Blick auf die Zuschauerzahlen. Ambri, Gottéron und die ZSC Lions spielen in neuen respektive rundum sanierten Arenen und ziehen mit diesen die Massen an. Und es gibt die Rapperswil-Jona Lakers, die sich in den vergangenen Jahren in die erweiterte Spitze der Liga hochgespielt haben – was die Fans ebenfalls mit einem grösseren Aufkommen belohnen.

    Erfolg ist zweifellos eine Voraussetzung, um ein Stadion füllen zu können. «Machen die sportlichen Darbietungen keinen Spass, wird es schwierig, Leute zu mobilisieren», betonte unlängst SCB-COO Rolf Bachmann. Die Berner blicken auf schwierige Jahre zurück, ebenso die SCL Tigers. Und bei den vermeintlichen Spitzenclubs Lugano und Lausanne harzt es in dieser Saison gewaltig. LHC-CEO Chris Wolf sagt: «Die schlechten Resultate, gerade zu Hause, spielen sicher eine Rolle beim Zuschauerrückgang. Zudem hatten wir ein paar Wechsel bei den Trainern und im Vorstand, was einige Fans verunsichert haben könnte.»

    Selbst in Langnau, wo die Treue des Anhangs kaum Grenzen kennt, haben sich einige vom Club abgewendet. Die Warteliste für einen Sitzplatz konnte auf diese Saison hin abgearbeitet werden. Was aber nicht genügte, um die Abgänge zu kompensieren. Also versuchte es der Club mit Aktionen wie Spezialabonnementen zu attraktiven Preisen – doch auch diese liefen durchzogen.

    Corona wirkt nach

    Allerdings ist der Erfolg nur ein Faktor. Die Teuerung und eine mögliche Rezession haben gerade in strukturschwachen Regionen wie dem Emmental Auswirkungen. Manch ein Fan muss sich zweimal überlegen, ob er nun Geld für Ticket, Bratwurst und Bier ausgibt oder es doch lieber auf die Seite legt. Und dann wirkt die Corona-Pandemie immer noch nach. Obwohl keine Einschränkungen mehr gelten, dürften einige nach wie vor einen grossen Bogen um Grossanlässe machen – gerade in geschlossenen Räumen. «Andere haben ihre Gewohnheiten angepasst, sie schauen sich die Spiele vielleicht lieber am TV an», sagt Wolf.

    Er vermutet zudem, dass ein Teil der Zuschauer in den letzten zwei Jahren generell das Interesse am Eishockey verloren hat. Gerade in einer grossen Stadt wie Lausanne, wo der Sport mit diversen kulturellen Angeboten konkurriert. Diese These stützt Lugano-COO Jean-Jacques Aeschlimann: «Die Analyse ist schnell gemacht: Die Menschen haben während der Pandemie auch andere Hobbys entdeckt und sich teilweise vom Eishockey im Tessin abgewendet.»

    Hinzu kommt das goldene Herbstwetter. Als die Saison Mitte September begann, herrschten teilweise noch 20 Grad, waren die Abende mild. Der Gang in eine Eishalle wirkte da wenig verlockend. Deshalb sagt Langnau-CEO Simon Laager, die wichtigste Zeit für den Club stehe nun an: «Bis nach den Herbstferien halten sich die Leute eher noch zurück. Die traditionellen Monate für das Eishockey sind Dezember, Januar, Februar.»

    Das würde zumindest die teilweise hohe No-show-Quote erklären. Selbst in Kloten, wo nach dem Aufstieg Euphorie herrschen sollte, blieben den Spielen 20 Prozent der Zuschauer fern – trotz Ticket oder Abonnement. Meister Zug kämpft mit ähnlichen Problemen. «Gefühlt ist die No-show-Rate bei uns höher als im Herbst 2019», hält CEO Patrick Lengwiler fest. Eine genaue Auswertung wird beim EVZ Mitte und Ende Saison vorgenommen. «Aber wir hatten generell lange Mühe, die Leute zurück ins Stadion zu führen. Selbst nach Aufhebung sämtlicher Restriktionen.» Erst im Playoff im Frühling habe sich dies geändert.

    Klotens Präsident Mike Schälchli sieht einen weiteren Grund für die hohe No-show-Quote: den Spielplan respektive die Gegner. Der EHC spielte bisher viermal an einem Dienstag und stets gegen Teams aus der Romandie. Gegen Lausanne erschienen offiziell 4406 Zuschauer – bei fast 4000 verkauften Saisonkarten. «Welsche Teams sind in Kloten wenig zugkräftig», sagt Schälchli. «Hinzu kommt, dass unsere Fans auch aus Schaffhausen und dem Aargau kommen und aufgrund der längeren Anreise mal auf eine Partie verzichten.»

    Der neidische Blick zum Fussball

    Ein ganz anderes Bild präsentiert sich beim Fussball. Im Vergleich zur Saison 2018/2019 – die letzte ohne Einschränkungen für das Publikum – haben einzig Basel und Lugano Zuschauer eingebüsst. Alle anderen Clubs legten zu. Den grössten Sprung machte der FC St. Gallen. Die Ostschweizer mobilisieren rund 5000 Fans mehr als noch vor der Pandemie. «Es wird weniger Fussball gespielt», sagt Schälchli und mutmasst: «Alle Sportarten mit einer hohen Spielkadenz könnten irgendwann ein Problem bekommen. Die Jungen picken sich heute die besten Spiele heraus. Ich sehe das bei meinen Söhnen.»

    Der Kloten-Präsident weiss, wovon er spricht. Er verweist auf die Festivals, die er mit seiner Event-Agentur mitbetreibt. «Früher hast du Rammstein hingestellt, und die Sache war erledigt. Heute müssen wir uns viel mehr anstrengen, um das Niveau halten zu können. Am Greenfield tun wir dies beispielsweise mit diversen Themenwelten. Sind wir vielseitiger, holen wir neue Leute ab.» Es überrascht deshalb kaum, versuchen die Clubs mit Aktionen für Familien oder speziellen Verpflegungsangeboten die Gunst der Fans zurückzugewinnen.

    Interessant ist, dass sich alle Befragten gegen den Einwand wehren, wonach die lange Qualifikation mit 52 Runden die Attraktivität eines Matchbesuchs mindere. Lausanne-CEO Wolf sagt, das Produkt Eishockey sei von hoher Qualität. «Es gibt keinen Grund, sich zu viele Sorgen zu machen. Es gibt Arbeit, um Zuschauer zurückzugewinnen, aber das ist durchaus möglich.» Diese Zuversicht teilt Langnau-CEO Laager: «Der Mannschaft läuft es, deshalb gehen wir davon aus, dass die Zahlen steigen werden. Die Voraussetzungen könnten nicht besser sein.» Wie auf dem Eis gilt: Abgerechnet wird am Schluss.

  • Kampf ums Publikum – Laufen den Eishockeyclubs die Fans davon?
    Die National League ist ausgeglichen und hochstehend wie lange nicht mehr. Trotzdem bleiben viele Plätze leer. Manche Clubs starteten Aktionen – vergeblich.
    www.tagesanzeiger.ch

    Gründe:

    Zu lange Quali wo es um nichts geht (ausser unter die ersten acht zu kommen)

    Kein Absteiger

    Sonntagsspiele um 20:00

    zu dichter Spielplan


    Nimmt mich dann wieder wieviele wir unter der Woche gegen Ajoie haben… und zwar anwesende ohne die Saisonkarten die eh immer zählen ob anwesend oder nicht

  • ach ja und die kommende Fussball WM wird auch nicht gerade helfen für die Zuschauerzahlen..

    Natürlich sind aber nicht nur die Auftritte der Nati, sondern die November-Dezember-WM als Ganzes für das Eishockey eine völlig neue Situation. An nicht weniger als 14 Hockey-Tagen wird mehr oder minder zeitgleich WM-Fussball gespielt. Und darunter sind auch Kracher. Etwa am 27. November, wenn Spanien - Deutschland und Zug - ZSC Lions beide auf 20 Uhr angesetzt sind. Oder in den Achtel- und Viertelfinals.

    Wie blicken die Klubs auf den bevorstehenden WM-Monat? SCB-CEO Raeto Raffainer ist nicht begeistert: «Für uns könnte das Timing nicht schlechter sein. Ausgerechnet in den nächsten Wochen haben wir einige Heimspiele gegen attraktive Gegner.» Raffainer hofft aber, dass die Auswirkungen wegen der «ungewöhnlichen WM-Jahreszeit und den politischen Komponenten» dennoch nicht zu markant sind.

    Lob für Vögtlins Voraussicht

    Daran glaubt auch Peter Zahner, CEO der ZSC Lions: «Einerseits hilft uns die Zeitverschiebung. Und zudem sehe ich viele Aktionen von Fans, die Katar boykottieren wollen.» Daher frage er sich schon, ob diese WM – mal abgesehen von den Schweizer Spielen – so begehrt sein werde.

    Dass die National League dem Kracher Serbien – Schweiz komplett aus dem Weg geht, finden übrigens sowohl Raffainer als auch Zahner grossartig: «Da hat Willi Vögtlin mit seiner weisen Voraussicht einen Topjob gemacht!»

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