Sulander hört definitiv auf!

  • Zitat von Rangersfan

    An dieser Stelle auch vielen Dank an den Mann der Sulo engagiert hat. Der beste GM den der Z je hatte, Simon Schenk. :nick: :nick:


    Allerdings. Der Mann hat eine Mannschaft mit Konzept zusammengestellt. Und nicht einfach paar Freunde und alternde Stars gekauft.

  • Zitat von Larry

    Hm....als Schenk die Mannschaft zusammenstellte und u.a. Peter Jaks holte war im "Slapshot" eine Karikatur mit dem Titel "Altersasyl zum zahnlosen Löwen" zu sehen.

    Man hat ihn ausgelacht!

    Jaks war noch nie der Schnellste. Alter Hin oder Her. Zudem war z.B. ein Dan Hodgson, ein Martikainen etc. extem wichtiger Transfers. Zudem gibt ihm der Erfolg recht.

    Aber er hätte keinen Paterlini, Ziegler, Breitbach etc. verpflichtet......

  • Zitat von Larry

    Hm....als Schenk die Mannschaft zusammenstellte und u.a. Peter Jaks holte war im "Slapshot" eine Karikatur mit dem Titel "Altersasyl zum zahnlosen Löwen" zu sehen.

    Man hat ihn ausgelacht!

    im nachhinein chan mer au die wichtige transfers vom schenk guet heisse, wo ois nachem iizug i di neu halle d playouts beschert hend. forster, blindebacher sind no jung gsi und hend drum müeh gha, hüt aber ide nla vom potential her sicher under de 4 beschte schwizer verteidiger. denn isch no de verluscht vom streit dezue cho, wo d mannschaft zwei jahr nöd verchraftet het. de wichser het au e sehr wichtigi rolle gspielt bim z. de bärtschi isch evtl. au no am schenk sin transfer gsi. nacher sind glaubs unter em iten monnet, gardner und bastl dezue cho. denn no sejna und pittis und d wält isch grockt worde :cool: und de cunti hend mer genau au am schenk z verdanke! da hend zahner und salis vor allem gerbt und bis ez nonig viel z stand bracht... wobi, de ziegler findi super :roll:

  • Zitat von zuercher_sc

    im nachhinein chan mer au die wichtige transfers vom schenk guet heisse, wo ois nachem iizug i di neu halle d playouts beschert hend. forster, blindebacher sind no jung gsi und hend drum müeh gha, hüt aber ide nla vom potential her sicher under de 4 beschte schwizer verteidiger. denn isch no de verluscht vom streit dezue cho, wo d mannschaft zwei jahr nöd verchraftet het. de wichser het au e sehr wichtigi rolle gspielt bim z. de bärtschi isch evtl. au no am schenk sin transfer gsi. nacher sind glaubs unter em iten monnet, gardner und bastl dezue cho. denn no sejna und pittis und d wält isch grockt worde :cool: und de cunti hend mer genau au am schenk z verdanke! da hend zahner und salis vor allem gerbt und bis ez nonig viel z stand bracht... wobi, de ziegler findi super :roll:

    so isches! ich ha ja nüt persönlich gäge die beide aber wämmer d resultat aluegt, isch s beschte wo die beide bis jetzt gmacht händ, de hartley z hole, de chan nämli au grad luege, weli spieler id mannschaft passed, da die beide das bis jetzt nanig chöne händ. und er hät au s bessere aug fürs potenzial vo junge spieler.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • und ja: thank you sulo! 1998 in nagano imne boxplay gege s dreamteam gretzky, lemieux, shanahan, sakic und bourque ghäxt wie der teufel und nacher zum Z cho :wow: hüt undänkbar und drum unerreichbar i alli ewigkeit. wär au ide nhl en ganz grosse worde, da bini mer sicher! de 1. april 2000 blibt unvergässe und isch für mich mit keim name meh verbunde wie mit em ari sulander. s nr. 31 ghört für immer gsperrt und d halle gfälligscht usverchauft am abschiedspiel! :fleht:

    http://www.youtube.com/watch?v=YSYXmzwTuiE

  • Zitat von Blackstar


    Jaks war noch nie der Schnellste. Alter Hin oder Her. Zudem war z.B. ein Dan Hodgson, ein Martikainen etc. extem wichtiger Transfers. Zudem gibt ihm der Erfolg recht.

    Aber er hätte keinen Paterlini, Ziegler, Breitbach etc. verpflichtet......

    Wenns mir recht ist, war Schenk noch Sportchef, als Paterlini das erste mal kam. :floet:

    • Offizieller Beitrag

    «Ich habe meinen Job gemacht»

    Ari Sulander erklärt die Gründe seines Rücktritts und lernt Goalietrainer in Helsinki.

    Von Simon Graf

    Die ZSC Lions bestätigten gestern Dienstag in einer Medienmitteilung offiziell den Rücktritt von Ari Sulander zum Saisonende. «Ich habe meinen Job gemacht», sagt dieser zu seiner Entscheidung. «Schon seit längerem machte ich mir Gedanken über meine Zukunft. Seit zwei Monaten wusste ich, wie es für mich weitergehen würde.» Aber er, ganz der typische Finne, behielt es lange für sich. In einem Gespräch mit Edgar Salis teilte er es dem Sportchef kürzlich mit: Er kehrt im Frühling nach 14 Jahren in seine Heimatstadt Helsinki zurück und wird dort mit Jukka Ropponen, der ihn jahrelang betreute, zusammenarbeiten, bei ihm gewissermassen eine «Lehre» zum Goaliecoach absolvieren.

    «Der Beste, den wir je hatten»

    Dass der 43-Jährige bei den ZSC Lions bleiben würde, wurde in den Diskussionen deshalb gar nie zum Thema. Einen Groll gegen das Management hege er nicht, betont der dreifache Meistergoalie. «Ich habe so lange gespielt, nun ist die Zeit gekommen, aufzuhören. Lukas Flüeler spielt gut, er ist bereit, die Nummer 1 zu sein. Und ich freue mich, etwas Neues anzugehen.» Fürs Erste werde er es im Sommer geniessen, einmal ausgiebig Ferien zu machen, ohne ans Training denken zu müssen. Eine Rückkehr zu den ZSC Lions schliesst er zumindest mittelfristig nicht aus. Sein älterer Sohn Santtu, der bald 19 ist und für die Elitejunioren und die GCK Lions stürmt, wird in Zürich bleiben. «Er ist ein reifer Mann geworden», sagt Sulander senior schmunzelnd.

    Für den Herbst planen die ZSC Lions eine gebührende Verabschiedung ihres langjährigen Schlüsselspielers. «Was wir genau machen, steht noch nicht fest und hängt auch von den Wünschen Sulanders ab», sagt Salis. Der Bündner, früher Sulanders Teamkollege und Gegner bei den epischen Jassduellen im Teambus, sagt über ihn: «Ohne Sulander hätte ich keinen Meistertitel gewonnen. Er brachte den Erfolg nach Zürich. Sulander war der beste Transfer, den der ZSC je gemacht hat. Und auch der beste Spieler, den wir je hatten.» Deshalb sei die Ablösung von ihm auch langwierig und problematisch gewesen: «Sulander nahm die Herausforderung mit 42 nochmals an. Das spricht für ihn. Aber in dieser Saison kam er an Flüeler nicht mehr vorbei.»

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  • Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Treue sind bekanntlich keine Tugenden welche im Internationalen Spitzensport zwingend anzutreffen sind, beim Fussball nicht und beim Eishockey auch nicht! Leider ist in diesem Bereich auch die Schweiz und Ihre bezahlten Berufssportler keine Ausnahme oder nur ganz selten, schade aber offensichtlich war! Ari Sulander war einer der ganz wenigen Spitzensportler welche nicht nur Sportlich sondern eben auch menschlich das Attribut eines Stars und Spitzensportlers in Anspruch nehmen durfte. Seine Zuverlässigkeit, sein Charisma so wie seine Treue zu unserem „Z“ ist legendär. Es ist müssig zusammenzurechnen dank wie vielen „Big-Safes“ Ari uns im Spiel hielt und welche Erfolge massgebend von Ihr beeinflusst wurden. Ari Sulander war über Jahre das Mass der Dinge. Wenn es nun schon sein Soll, dass niemand in der Vereinsführung Ari Sulander auch zukünftig an den ZSC binden will, so ist es am Verein wie auch an uns Fan’s Ihm ein Spektakel an seinem Abschiedsspiel zu liefern, nicht zu Letzt als Dankeschön für so viele unzählige Spektakel welche wir dank Ari bejubeln durften. Herzlichen Dank Ari Sulander.

  • Zitat von zip

    Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Treue sind bekanntlich keine Tugenden welche im Internationalen Spitzensport zwingend anzutreffen sind, beim Fussball nicht und beim Eishockey auch nicht! Leider ist in diesem Bereich auch die Schweiz und Ihre bezahlten Berufssportler keine Ausnahme oder nur ganz selten, schade aber offensichtlich war! Ari Sulander war einer der ganz wenigen Spitzensportler welche nicht nur Sportlich sondern eben auch menschlich das Attribut eines Stars und Spitzensportlers in Anspruch nehmen durfte. Seine Zuverlässigkeit, sein Charisma so wie seine Treue zu unserem „Z“ ist legendär. Es ist müssig zusammenzurechnen dank wie vielen „Big-Safes“ Ari uns im Spiel hielt und welche Erfolge massgebend von Ihr beeinflusst wurden. Ari Sulander war über Jahre das Mass der Dinge. Wenn es nun schon sein Soll, dass niemand in der Vereinsführung Ari Sulander auch zukünftig an den ZSC binden will, so ist es am Verein wie auch an uns Fan’s Ihm ein Spektakel an seinem Abschiedsspiel zu liefern, nicht zu Letzt als Dankeschön für so viele unzählige Spektakel welche wir dank Ari bejubeln durften. Herzlichen Dank Ari Sulander.

    so wie ich es gelesen habe (im print-tagi), möchte er erst die ausbildung zum goalietrainer bei seinem langjährigen trainer in finnland erlernen. eine mittelfristige rückkehr schliesst er gemäss dem von larry geposteten artikel darum auch nicht aus:

    Zitat

    Eine Rückkehr zu den ZSC Lions schliesst er zumindest mittelfristig nicht aus. Sein älterer Sohn Santtu, der bald 19 ist und für die Elitejunioren und die GCK Lions stürmt, wird in Zürich bleiben. «Er ist ein reifer Mann geworden», sagt Sulander senior schmunzelnd.

    • Offizieller Beitrag

    Ari Sulander

    Persönlich

    Geboren am 6. Januar 1969 in Helsinki, verheiratet, Söhne Santtu (18) und Samu (14)

    Erfolge

    4 x Meister mit Jokerit Helsinki (92, 94, 96, 97) 3 x Meister mit den ZSC Lions (00, 01, 08) Sieger Champions Hockey League (2008/09) Victoria-Cup-Champion 2009 Olympiabronze 98, WM-Gold 95, Silber 98, 99

    Auszeichnungen

    1993/94 Playoff-MVP SM-Liiga 1997/98 bester WM-Goalie 1998/99 & 2007/08 bester NLA-Goalie 2008/09 MVP Champions League

    Statistik

    640 NLA-Spiele, 1670 Gegentore, 27 Assists, 35 Shutouts
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    «Als es geschafft war, erdrückten mich die Fans fast»

    Von Simon Graf, Zürich

    Niemand hat die Geschichte der ZSC Lions so erfolgreich geprägt wie Ari Sulander. Nun steht der 43-Jährige vor seinen letzten Zürcher Wochen und blickt anhand von sechs Bildern zurück auf die intensivsten Momente – und voraus in sein neues Leben.

    Als Ari Sulander im Frühling 1998 bei den ZSC Lions unterschrieb, sagte er, er wolle sich nicht langweilen. Das musste er nicht. Der Finne bekam viel Arbeit, löste sie mit Bravour und führte die Zürcher zu neuen Höhen. Er war der beste Transfer der Klubgeschichte und so dauerhaft, dass es lange nicht gelang, seinen Nachfolger aufzubauen. In diesem Winter hat sich Lukas Flüeler nun durchgesetzt, der 43-Jährige Sulander wurde zum Statisten. Auch deshalb entschied er sich, seine Karriere nach dieser Saison zu beenden. Am Dienstag wurde er beim 0:4 gegen Lugano in der Endphase eingewechselt. Ob es sein letztes Spiel im ZSC-Dress war, wird sich weisen.
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    Fondue, Jassen und viele, viele Regeln

    «Als ich 1998 hierherkam, dachte ich, ich würde drei, vier Jahre bleiben. Und ich wäre wohl schon glücklich gewesen, wenn man mir gesagt hätte, ich würde bis 35 spielen. Damals war ich 29. Doch ich fühlte mich stets wohl hier, das Teamleben war angenehm und ich hatte Glück, dass ich von grösseren Verletzungen verschont blieb. So wurden es 14 Jahre, und inzwischen habe ich ja auch den Schweizer Pass.

    Einen Kulturschock hatte ich nicht, als ich hierherkam. Und Kari Martikainen, der schon einige Jahre in der Schweiz war, erklärte mir, wie alles läuft. Einiges funktioniert hier schon anders als in Finnland. Alles klappt, aber es braucht Zeit. Wenn man hier ein Sofa bestellt, muss man eine Woche warten, bis es geliefert wird. Bei uns zu Hause werden die Dinge schneller ausgeführt. Und als ich erstmals zur Bank ging, um Einzahlungen zu erledigen, drückten sie mir einen Stoss Papier in die Hände. In Finnland hatte ich schon E-Banking gehabt.

    Zudem gibt es hier mehr ungeschriebene Regeln. Man darf den Rasen nicht am Sonntag mähen oder über Mittag staubsaugen. In Finnland macht das jeder so, wie es für ihn passt. Alle fahren am Wochenende weg ins Sommerhaus, kommen am Sonntagabend zurück und schneiden dann noch den Rasen. Das stört niemanden.

    Der Schweizer Nationalsport

    Aber ich denke schon, dass die Schweiz auf mich abgefärbt hat. So habe ich das Jassen lieb gewonnen. Schon bei Jokerit Helsinki hatte ich im Bus Karten gespielt. Deshalb wollte ich es lernen. Ich setzte mich daneben, wenn die Kollegen jassten, und erkundigte mich nach den Regeln. Und wenn einer fehlte, sprang ich ein. Wir spielen Coiffeur. Mir gefällt das Spiel, weil es immer wieder andere Konstellationen gibt.

    Früher war Claudio Micheli mein Partner, jetzt spiele ich mit Seger gegen Patrik Bärtschi und Thomas Ziegler. Dieses Jahr läuft es nicht so gut, wir sind am Verlieren. Aber übers Ganze gesehen bin ich im Plus. Im ersten Jahr musste ich viel bezahlen, aber so lernte ich es. Wir spielen um Geld, damit jeder konzentriert bei der Sache ist. Aber nicht um grosse Beträge. Auch das Schweizer Essen habe ich gern bekommen. Am Anfang war ich gegenüber dem vielen Käse etwas skeptisch. Doch inzwischen liebe ich Fondue. Und ich werde es sicher auch nach Finnland mitnehmen.

    Einen der Vorzüge der Schweiz durfte ich aber nie testen: die Skigebiete. Weil Skifahren als gefährlicher Sport gilt, war es mir vertraglich verboten. Wenn die Saison vorüber ist, reise ich sofort nach Lappland, nach Levi, wo die Weltcuprennen stattfinden, und verbringe dort ein paar Tage auf der Piste.

    Zuerst wohnte ich in Kloten, dann eineinhalb Jahre in Maur, ehe ich auf die Forch zügelte. Mir gefällt es hier. Es ist ruhig, in der Natur, in der Nähe der Stadt und der International School von Zumikon, die meine Söhne besuchten. Ende April, wenn der Umzug ansteht, gibt es viel zu tun. Mein älterer Sohn Santtu bleibt ja hier, und er darf nehmen, was er braucht. Ein Sofa, den Fernseher, ein Pult. Den Rest lasse ich nach Finnland spedieren. Ich habe eine Wohnung auf der Insel Lauttasaari ausserhalb von Helsinki. Meerblick inklusive.»
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    Die schönste und traurigste Stunde

    «Der erste Titel war für mich der emotionellste. Weil Zürich so lange darauf gewartet hatte. Und weil es mein erster Titel mit meinem neuen Team war. An Viertel- und Halbfinal erinnere ich mich kaum mehr, aber die Finalserie gegen Lugano ist noch sehr präsent. Das Gefühl nach dem letzten Tor war unglaublich. Alle sprangen aufs Eis, und Zesi Zehnder musste sie zurückschicken, weil ja noch neun Sekunden zu spielen waren. Als es geschafft war, erdrückten mich die Fans fast. Ich sagte zu Kari Martikainen, der mir gegenüberstand: ‹Ich kann mich nicht mehr bewegen.›

    Danach haben wir zwei, drei Tage durchgefeiert. Michel Zeiter und Vjeran Ivankovic zogen nicht einmal Schlittschuhe aus, bevor sie ins Niederdorf weiterzogen. Das Management hatte mir den Transfer zum ZSC mit dem Versprechen erleichtert, hier wolle man ein Siegerteam aufbauen. Und es hielt Wort. Schon im zweiten Jahr waren wir so weit. Der Teamgeist war von Beginn weg gut. Doch die erste Saison wurde stark getrübt durch den Tod von Chad Silver.

    Als Chad Silver nicht mehr kam

    Ich war an jenem Vormittag nicht im Training, sondern in der Therapie am Kreuzplatz wegen Problemen mit den Adduktoren. Mathias Seger rief mich an und sagte, ich müsse sofort zur Halle kommen, wir hätten ein Meeting. Er tönte nicht gut. Ich fragte: ‹Was ist los?› Und er antwortete: ‹Chad ist tot.› Ich konnte es nicht glauben. Silver war ein ganz feiner Mensch gewesen. Als ich anfangs noch kein Auto hatte, fuhr er mich manchmal nach Hause, obschon er am anderen Ende der Stadt wohnte und einen grossen Umweg machen musste.»
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    Wasser auf der Lunge und Penaltys

    Der Weg zum Titel von 2008 war verrückt. Was noch kaum jemand weiss: Ich hätte das Playoff beinahe verpasst. Denn eine Woche vor dem Start hatte ich 1½ Liter Wasser auf der Lunge. Ich war beunruhigt gewesen, weil ich nicht mehr richtig atmen konnte, und mit Ultraschall stellte man das Wasser fest. Keine Ahnung, woher es kam. Zum Glück verlief die Punktion gut. Komplikationen hätten für mich das Saisonende bedeutet. Die anderen Spieler wussten nicht, dass ich im Spital gewesen war. Wir wollten sie nicht verunsichern.

    Meist sind es Details, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Wäre Domenico Pittis in Spiel 5 in Genf nicht der späte Ausgleich gelungen, wir hätten die Serie verloren. Die letzten beiden Spiele gewannen wir ja im Penaltyschiessen. Obschon wir von Rang 6 aus gestartet waren, hatte ich vor dem Playoff ein gutes Gefühl. Schon in der ersten Saison mit Harry Kreis hatten wir im Januar und im Februar eine starke Aufwärtstendenz gezeigt. Doch dann fiel ich im Viertelfinal gegen Davos nach einer 3:1-Führung mit Adduktorenproblemen aus. Für Spiel 7 versuchte mich Gery Büsser fitzuspritzen. Tags zuvor im Training hatte es geklappt. Doch in Davos verfehlte er die richtige Stelle, und ich konnte mich kaum mehr bewegen.

    Ich bedauerte, dass Harry Kreis gehen musste. Er ist einer der besten Coaches, die ich je hatte. Ihn zeichnete sein Gefühl für die Mannschaft aus, er merkte sofort, wenn etwas nicht stimmte. Und er nahm den Input der Spieler auf.»
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    Der Triumphzug durch Europa

    «Nach unserem Sieg in der Champions League rief mich Seger heran und liess mich als Erster den Pokal stemmen. Eine nette Geste. In jenem Wettbewerb sah man wohl den besten ZSC überhaupt. Von den acht Spielen war nur eines nicht so gut – jenes in Prag. Doch dort zeigte ich eine der stärksten Leistungen meiner Karriere. 52:22 Schüsse hiess es damals für Slavia, doch wird konterten die Prager am Schluss aus und gewannen 5:1. Dass wir die Champions League gewinnen könnten, hatten wir uns nicht einmal erträumt. Vor dem ersten Spiel in Linköping waren wir alle unsicher, was uns erwarten würde. Wir gewannen 7:2, und danach lief es einfach.

    Europa zu bereisen, war eine spannende Abwechslung zum Meisterschaftsalltag. Und die Trips waren stets gut organisiert, meist hatten wir ein eigenes Flugzeug. Natürlich bleibt mir meine Party zum 40. Geburtstag in Erinnerung nach dem Spiel gegen Espoo. Ich hatte in Helsinkis Innenstadt einen Raum in einem Nightclub gemietet, wo wir unseren Finaleinzug feierten.

    Von der Bedeutung her stelle ich die Champions League auf die gleiche Stufe wie den ersten Titel mit dem ZSC. Umso höher war danach die Fallhöhe in der Meisterschaft. Wir waren mental leer, schieden im Viertelfinal gegen Fribourg 0:4 aus. So schlecht spielten wir nicht, aber wir waren nicht mehr hungrig. Der letzte Effort fehlte.»
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    Die Monate auf der Ersatzbank

    «Natürlich tut es weh, monatelang nicht spielen zu können. Am Anfang hiess es: Wer gewinnt, der spielt. Doch dann war ich plötzlich nur noch Ersatz. Als ich kurz vor Weihnachten gegen Fribourg zum Zug kam, war dies mein erstes Spiel seit zweieinhalb Monaten. Das ist nicht einfach. Ich hatte schon erwartet, ab und zu ein Spiel zu bekommen. So sollte es auch sein, finde ich. Aber das ist die Entscheidung der Coaches. Daran kann ich nichts ändern. Und man weiss ja nie, was passiert. Vielleicht braucht man mich plötzlich noch. Vielleicht hat Lukas Flüeler ein schlechtes Spiel, ich komme rein und spiele bis den Rest der Saison. Ich bin jedenfalls bereit, fühle mich fit.

    Flüeler weiss nun, was zu tun ist

    Mit Flüeler verstehe ich mich gut. Am Anfang hatte er fast zu viel Respekt vor mir. Jetzt weiss er, was er zu tun hat, um die Nummer 1 zu sein. Er hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Er ist ein grosser Goalie und hatte anfangs grosse Mühe, sich seitwärts zu bewegen. Daran haben wir gearbeitet. Er ist ein moderner Torhüter geworden und bewegt sich nun viel besser, hat in diesem Bereich aber noch Steigerungspotenzial.

    Ich wurde unlängst gefragt, ob ich meine Karriere fortgesetzt hätte, wenn die Rollen im Tor vertauscht wären. Ich sagte: ‹Wahrscheinlich schon. Dann hätte ich wohl noch eine Saison gespielt.› Ich machte mir Gedanken darüber, ob ich noch zu einem anderen Klub wechseln sollte. Aber irgendwie hat mich das nicht gereizt. Ich sagte mir: Ich bin 43 und will noch etwas anderes anfangen mit meinem Leben. Zumal mir die Aussicht darauf, ein weiteres Sommertraining über mich ergehen zu lassen, wenig verlockend schien.

    Man sagt zwar, Eishockeyprofis hätten ein schönes Leben. Aber richtig gehen lassen darf man sich nie. Nun freue ich mich darauf, den Sommer richtig zu geniessen. Und im Januar 2013 will ich in die Ferien nach Thailand. Was meine Zukunft als Goaliecoach betrifft, will ich es langsam angehen. Jukka Ropponen wird mich nun einführen. Ganz aufhören mit dem Eishockey werde ich nicht. Zum Spass werde ich in Helsinki weiterspielen. Ehemalige Jokerit-Spieler wie Petri Varis und Juha Lind treffen sich in der Hartwall Areena einmal pro Woche. Da werde ich mich anschliessen, um meine Form nicht ganz zu verlieren. Zumal es in Zürich ja vielleicht noch ein Abschiedsspiel für mich gibt.»
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    Der nächste Sulander beim ZSC?

    «Als mich Simon Schenk fragte, ob ich für GC spielen wolle, sagte ich: ‹Ja, aber ich möchte gern einmal mit Santtu spielen.› Daran habe er auch schon gedacht, gab Schenk zurück. Und so kam es im Dezember dazu. So viele Anrufe von Journalisten wie vor jenem Spiel gegen Thurgau hatte ich während meiner ganzen Karriere nie gehabt. Auch das Schweizer Fernsehen kam vorbei. Wir gewannen 2:0, Santtu stürmte in der vierten Linie und machte einen guten Job. Seine Entwicklung macht mich stolz. Inzwischen ist er ja in der U-19. Ich war dabei, als er mit den Schweizern gegen Finnland spielte. Das war schon witzig.

    Santtu bleibt in der Schweiz

    Santtu spricht perfekt Schweizerdeutsch und ausgezeichnet Englisch. Finnisch ist inzwischen seine dritte Sprache. Natürlich hat er keinen Akzent, aber manchmal fehlen ihm da die Worte. Er wird in der Schweiz bleiben und mit ein paar anderen jungen Spielern zusammenziehen. Ich sehe da kein Problem, er wird bald 19 und ist unabhängig. Ich musste ihn schon jetzt nicht mehr antreiben. Er ist selber verantwortlich für seine Karriere. Ich hoffe, dass er nächste Saison in der U-20 und bei GC spielen kann. Er hat Übersicht und kann skoren, aber er muss noch etwas kräftiger und aggressiver werden. Manchmal ist er noch zu verspielt. Doch er hat nun Jahr für Jahr Fortschritte gemacht.

    Ich würde mich schon freuen, wenn dereinst wieder ein Sulander für die ZSC Lions spielen würde. Aber man weiss nie, was passiert. Eine Verletzung, und schon sieht alles anders aus. Inzwischen hat Santtu die Schule abgeschlossen. Aber ich habe ihm ans Herz gelegt, neben dem Eishockey noch etwas für den Kopf zu tun. Zumal ich überzeugt bin, dass ihm Studieren liegen würde. Er hat immer gute Noten gehabt.

    Mein jüngerer Sohn Samu wird im Sommer 15 und lebt inzwischen wieder in Finnland. Auch er spielte anfangs Eishockey, doch er hat bald aufgehört. Am liebsten geht er Snowboarden. Und er kommt bald vorbei, vielleicht finden wir Zeit, um kurz in die Berge zu gehen. Natürlich werde ich Santtu im nächsten Winter besuchen kommen. Und meine ehemaligen Teamkollegen. Vielleicht spiele ich mit bei der ZSC-Golftrophy im August. Bald habe ich ja Zeit, an meinem Handicap zu feilen. Eine Rückkehr zum ZSC schliesse ich nicht aus. Aber ich will mein neues Leben langsam angehen. Ich wollte nicht sofort als Goaliecoach bei einem Klub anheuern.»

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    :sad:

    Mein Senf: Interessant seine hohe Meinung von Kreis und die Bedeutung der CL, die ja für einige hier nichts Wert ist!

    Tschau Sulo, danke für ALLES!

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