1/2-Final: ZSC vs EV Zug
-
-
- Offizieller Beitrag
Wir wurden vom Monopolisten in die Knie gezwungen»
Peter Zahner, der CEO der ZSC Lions, beklagt die Situation im Hallenstadion, die das Team zu Playoff-Auftritten im Exil zwingen könnte.
Mit Peter Zahner sprach Simon Graf
«Die Bedingungen im Hallenstadion haben sich für uns durch den Umbau noch deutlich verschlechtert.»
Wo tragen die ZSC Lions ihr mögliches sechstes Halbfinalspiel gegen Zug aus? In Kloten oder Rapperswil?
Mit grosser Wahrscheinlichkeit in Kloten. Als wir für den Champions-LeagueFinal sondierten, verlangte Kloten von uns so viel Miete, 150 000 Franken, dass wir absagen und nach Rapperswil mussten. Der Klotener Stadtpräsident René Huber sagte mir danach, ich solle das nächste Mal direkt mit ihm Kontakt aufnehmen. Das habe ich gemacht. Und nun sind wir auf guten Wegen.
Wie hoch ist die Miete diesmal?
Das ist noch Verhandlungssache. Aber ich denke, dass wir uns zu akzeptablen Konditionen finden werden.
Hatte Kloten Priorität?
Ja, aus zwei Gründen: Erstens ist die Kapazität höher, zweitens ist es näher. So müssen die Spieler nach dem Warm-up nicht in einem Hotel Zeit überbrücken, sondern können nochmals nach Hause.
Was hätten Sie gemacht, wenn Kloten und Rapperswil noch spielen würden?
Dann wäre Bern ein Thema geworden.
Was machen Sie mit den gut 5700 Saisonkartenbesitzern, die Anrecht auf einen Sitzplatz haben?
Jene vom dritten Rang haben uns schon signalisiert, dass sie mit den Stehplätzen hinter dem Tor gut leben können. Aber natürlich ist das Ganze eine grosse Übung für uns. Und wir wissen ja nicht einmal, ob das Spiel stattfindet oder nicht. Wir müssen Tickets drucken, verpacken, verschicken. Eiswerbung, Bandenwerbung produzieren. Selbst wenn es kein sechstes Spiel gibt, haben wir rund 50 000 Franken Ausgaben.
Und wenn es stattfindet?
Wenn wir davon ausgehen, dass ein sechstes Halbfinalspiel ausverkauft wäre, so fehlen uns rund 3600 Zuschauer. Wir rechnen also mit etwa 360 000 Franken weniger Einnahmen. Und wenn man die Organisationskosten dazurechnet, kommen wir auf gegen 500 000 Franken.
Wären schon in den vergangenen Jahren solche Übungen nötig geworden, wenn die ZSC Lions im Playoff Erfolg gehabt hätten?
Wenn wir den Viertelfinal überstehen, sind solche Überschneidungen leider ein Dauerthema. Ja, es hätte auch in den letzten Jahren Probleme gegeben, wenn wir weitergekommen wären. Und auch in den nächsten Jahren dürfte es nicht besser aussehen. Denn GV-Termine werden über mehrere Jahre im Voraus geplant.
Hat sich die Situation durch den Umbau des Hallenstadions, das nun polyvalenter ist und schneller umgerüstet werden kann, verschärft?
Natürlich. Das Hallenstadion ist für Veranstalter viel attraktiver geworden. Vorher war es eine Eis- und Sporthalle, hatte es etwas Verruchtes im positiven Sinne. Heute ist es eine edle Eventarena, die viel Komfort bietet, aber leider für Eishockey ungenügend ist. Weil sie flach abfallend ist, die Zuschauer weit weg sind, die vielen Polstersessel die Akustik schlucken.
In Spiel 4 gegen Davos war die Stimmung aber gut, oder nicht?
Ja, sehr gut. Ab 8000 bis 9000 Zuschauern beginnt es zu kippen. Aber wenn weniger da sind, ist es schwierig, Stimmung zu kreieren. Die Rufe vom dritten Rang verhallen irgendwo, wenn es nicht voll ist.
Der Vertrag mit dem Hallenstadion sieht vor, dass dieses zwei PlayoffDaten auskaufen kann. Da sind doch Konflikte programmiert. Wieso haben Sie einer solchen Abmachung zugestimmt?
Es stimmt Folgendes: Vertraglich ist festgemacht, dass das Hallenstadion einen Playofftermin anderweitig vergeben kann und einen zweiten nach Absprache. Dieser Passus war schon drin, als wir 2008 über den neuen Vertrag verhandelten. Natürlich wollte ich ihn streichen, deshalb dauerten unsere Verhandlungen damals auch fast neun Monate. Und sie drohten zu scheitern.
Wieso haben Sie den Passus trotzdem wieder akzeptiert?
Was hätten wir tun sollen? Uns aus der National League A zurückziehen? Wir hätten ja sonst keine Spielstätte gehabt. Wenn man mit einem Verhandlungspartner am Tisch sitzt, der eine Monopolstellung hat, diktiert der die kritischen Punkte. Und der kritische Punkt war dieser Auskauftermin. Darüber haben wir monatelang diskutiert. Wir wurden vom Monopolisten in die Knie gezwungen.
Wenn die Halbfinals in fünf Spielen fertig wären und der Final vorgezogen werden müsste, könnten die ZSC Lions die Spiele 2 und 6 nicht im Hallenstadion austragen.
Wenn es so weit käme, wäre das so. Und im Final wäre es für uns noch schwieriger, ein Stadion zu finden, das noch Eis hat.
Hätte das Hallenstadion dann nicht die Abmachung von höchstens zwei Sperrdaten im Playoff verletzt?
Wenn es so weit kommen würde, hätten wir ein schwerwiegendes rechtliches Problem.
Spekuliert das Hallenstadion darauf, dass die ZSC Lions im Playoff früh scheitern?
Es scheint so. Und diese Spekulation ging in den letzten drei Jahren auf.
Der Vertrag mit dem Hallenstadion läuft bis 2013. Sind die Fronten verhärtet?
Der Dialog ist grundsätzlich konstruktiv. So setzte sich Felix Frei etwa dafür ein, dass die Garderoben fürs Eishockey vergrössert wurden. Aber bei der Terminproblematik liegen unsere Interessen einfach diametral auseinander. Das Hallenstadion will auch während des Playoffs Geld verdienen, unter anderem mit Generalversammlungen, die noch einen zweitägigen Aufbau bedingen und sehr langfristig geplant werden müssen. Dieser Konflikt lässt sich nicht lösen. Die aktuelle Situation zeigt wieder einmal deutlich: Wir brauchen eine eigene Halle. All die Romantiker, die glauben, wir hätten im Hallenstadion gute Bedingungen, verkennen die Realität. Die Rahmenbedingungen haben sich für uns gegenüber der Zeit vor dem Umbau noch deutlich verschlechtert.
Die für 2017 geplante Eishockeyarena in Altstetten kostet 193 Millionen Franken. Wäre ein kleineres Projekt nicht einfacher zu realisieren gewesen?
193 Millionen kostet das Gesamtprojekt, nicht nur das Eishockey. Die Hockeyhalle ist mit 110 Millionen veranschlagt. Das kostet eine Arena dieser Grösse einfach.
Über das 149-Millionen-Darlehen der Stadt muss im Gemeinderat befunden werden. Es gibt Signale, dass ein Referendum ergriffen wird und eine Volksabstimmung nötig würde.
Welche Argumente haben Sie da?
Viele. Wir haben die Machbarkeitsstudie selber bezahlt, für den Wettbewerb kommen wir gemeinsam mit Volero auf. Und das Darlehen ist kein Geschenk der Stadt, es wird verzinst und amortisiert. Die Stadt hilft uns einfach mit ihrer Bonität. Konkret heisst das: All das kostet den Steuerzahler nichts.
Aber der jährliche Betriebszuschuss von bis zu 2,5 Millionen Franken belastet den Steuerzahler.
Nur, falls er nötig wird. Und daran gekoppelt ist, dass wir mit unserem Sportunternehmen einen sozialen Auftrag übernehmen. Nur schon in unserem engeren Kreis bewirtschaften wir über 700 Spielerinnen und Spieler, wir engagieren uns stark bei den Junioren und im Fraueneishockey. Eigentlich müsste man es so sehen: Wir finanzieren auf privater Basis eine Sportstätte, die der Allgemeinheit nützt.
Wäre eine Volksabstimmung nicht ein Risiko?
Noch ist ja nicht sicher, dass es dazu kommt. Wenn der Gemeinderat unserem Stadionprojekt zustimmt, gibt es keine Volksabstimmung. Ich habe bei Aussagen von Gemeinderäten gemerkt, dass sie noch nicht lückenlos informiert sind. In den nächsten Monaten wollen wir das ändern, sie für unser Projekt gewinnen. Ich bin überzeugt davon, dass man in Zürich mit einem Eishockeyclub vernünftig wirtschaften kann, wenn man über alle Geschäftsfelder verfügt. Aber im Hallenstadion gibt es einfach zu viele Faktoren, die nicht stimmen. Und es kann ja nicht sein, dass es jedes Mal ein Theater gibt, wenn wir erfolgreich spielen.
Powered by © Tages Anzeiger
-------------------------------------------Die Replik von Felix Frei
Das Hallenstadion kann auf GVs nicht verzichten
(sg.)
Er könne sich nicht erinnern, dass die Klausel zum Auskaufen von Playoff-Terminen bei den Verhandlungen speziell umstritten gewesen sei, sagt HallenstadionCEO Felix Frei. Zumal diese schon im Vorgängervertrag gewesen sei: «Es ging generell um die finanziellen Bedingungen. Wenn wir im Playoff keine GVs veranstalten könnten, würden wir massive Verluste einfahren. Dafür müssten wir entschädigt werden. Wir planen so gut wie möglich um die Playoff-Termine herum. Aber wenn sich kurzfristig Daten ändern, eine Serie vorgezogen wird, liegt das nicht in unserer Macht. Und wenn der ZSC früh scheitert, wir eine leere Halle haben, jammern wir auch nicht. Damit entgehen uns jedes Mal Einnahmen in sechsstelliger Höhe.»
Das Hallenstadion erzielte 2010 einen Reingewinn von 1,38 Millionen Franken. «Den brauchen wir auch», so Frei. «Denn jährlich müssen wir rund eine Million in den Unterhalt und in die Erneuerung stecken. Und das ohne die Neuinvestitionen, die laufend zunehmen.» Der Fünfjahresvertrag mit dem ZSC verlängert sich 2013 automatisch bis 2018, wenn ihn keine Partei vorzeitig kündigt. «Die ZSC Lions können das natürlich tun. Aber dann müssen wir wieder über alles reden. Auch über die Leistungen, bei denen es aus unserer Sicht nicht stimmt», sagt Frei.
-
- Offizieller Beitrag
"Ja, sehr gut. Ab 8000 bis 9000 Zuschauern beginnt es zu kippen. Aber wenn weniger da sind, ist es schwierig, Stimmung zu kreieren. Die Rufe vom dritten Rang verhallen irgendwo, wenn es nicht voll ist."
Oder i dä lässige Musig vom DJ.
-
- Offizieller Beitrag
-
Zitat von virus
"Ja, sehr gut. Ab 8000 bis 9000 Zuschauern beginnt es zu kippen. Aber wenn weniger da sind, ist es schwierig, Stimmung zu kreieren. Die Rufe vom dritten Rang verhallen irgendwo, wenn es nicht voll ist."
Oder i dä lässige Musig vom DJ.
Wänns dänn no lieder sind wo en recht grosse teil mitgrölet bechumi erst recht vögel!!
-
Ob die Fans Stimmung machen oder nicht, hängt nun mal nicht nur von der baulichen Beschaffenheit der Halle, der Musikauswahl des DJ's oder dem Pausenclown (Sorry Beni...) ab, sondern halt immer noch zu einem guten Teil vom Gezeigten. Und dies war in der laufenden Saison in der Quali oft grosse Kacke...
-
"Wir haben die bösere Verteidigung als der ZSC"
Damien Brunner (26) und der EV Zug treffen im Halbfinal auf die Lions. Im Interview mit Tagesanzeiger.ch/Newsnet äussert sich der Liga-Topskorer zu Gegner ZSC sowie seinen Träumen in Sachen Titel und NHL.
Bob Hartley, der Trainer der ZSC Lions, hat Sie jüngst im «Tages-Anzeiger» als «Albtraum für jeden Gegner» bezeichnet. Ehrt Sie das?
(schmunzelt) Hat er das wirklich gesagt?Das hat er so gesagt – und es auch ernst gemeint.
Na gut, nette Worte nimmt man immer gut auf. Aber diese Halbfinalserie fängt bei null an. Wir müssen sehr gut eingestellt sein gegen den ZSC. Es wird kein Zuckerschlecken geben.Man kann also davon ausgehen, dass die Zuschauer ein hart umkämpftes Playoff-Duell sehen werden – wohl noch eine Spur umstrittener als der Viertelfinal gegen den EHC Biel?
Ja, sicher. Die Serie gegen Biel war schon auch umkämpft. Die Bieler stellten sich vor allem defensiv sehr gut auf uns ein. Aber in Situationen fünf gegen fünf waren sie weitgehend harmlos. Man muss schon sehen: Die Zürcher haben eine sehr talentierte Mannschaft. Wenn man gegen sie Fehler begeht, so werden diese von ihnen ausgenutzt. Von den vier Duellen in der Qualifikation hat der ZSC deren drei gewonnen. Beide Trainer werden die Mannschaften gut auf den Gegner einstellen. Es wird eine enge Serie geben, die Details werden entscheiden.
Was sind Ihrer Meinung nach die Stärken der Lions?
Sie räumen vor dem eigenen Tor sehr gut auf. Goalie Lukas Flüeler braucht nur den ersten Save zu machen, für den Rest sind seine Vorderleute zuständig. Das erlaubt Flüeler immer wieder, aus dem Tor herauszufahren und die Winkel zu verkürzen. Es wird eine Herausforderung sein für uns. Wir müssen auch dorthin fahren, wo es wehtut, und versuchen, die Rebounds zu Treffern auszunutzen.
Viele Beobachter und Journalisten sind der Meinung, der ZSC sei ausgeglichener als der EVZ. Sehen Sie das auch so?
Das würde ich so nicht behaupten. Wenn man die Aufstellungen vergleicht, so schlagen wir uns recht gut. Mag sein, dass der ZSC die talentiertere Verteidigung zur Verfügung hat, wir haben dafür die bösere. Und auf der Torhüterposition sehe ich nicht unbedingt einen Unterschied. Offensiv haben die Lions Potenzial, das sie in der Qualifikation nicht abrufen konnten. Ich wiederhole nochmals: Die Zürcher verfügen über eine talentierte Mannschaft. Ob sie dann wirklich so ausgeglichen sind wie wir, ist eine andere Frage und wird sich zeigen. Wir haben zwei Linien, die offensiv erheblichen Druck erzeugen können. Vor allem, seitdem Metropolit so stark spielt.
Wie sehen Sie die Differenzen bei den Special Teams?
Die Special Teams werden einen riesigen Einfluss haben. Wir spielten eigentlich während der gesamten Saison ein recht gutes Powerplay, gegen Biel erzielten wir sechs Treffer in Überzahl. Der ZSC hatte in der Regular Season Mühe im Powerplay. Aber ich gehe davon aus, dass sich die Lions im Playoff diesbezüglich noch steigern werden. Handkerum müssen wir uns im Boxplay in den Hintern klemmen. Wir haben viele Tore gegen Biel in Unterzahl kassiert.
Kritiker werfen Ihrem Trainer Doug Shedden vor, dass er die Leistungsträger zu stark forciere. Was halten Sie von dieser Kritik?
Was ich nach dieser Saison weiss, ist die Tatsache, dass unser Coach die besten Kräfte nicht mehr forciert als dies Bob Hartley macht. Dieser Aspekt wird in dieser Serie ohnehin keinen Einfluss haben.
In den letzten Jahren qualifizierte sich der EVZ stets für die Halbfinals. Es wäre nun an der Zeit, dass die Mannschaft einen Schritt weiterkäme, oder?
Es ist kein grosses Geheimnis, dass der Meistertitel in diesem Jahr unser Ziel ist. Wir haben eine Mannschaft, die den Titel auch gewinnen kann, auch wenn wir wissen, dass wir nicht das talentierteste Team der Liga stellen. Aber es gibt keine Übermannschaft in dieser Saison.
Wer von Damien Brunner spricht, muss im gleichen Atemzug die National Hockey League erwähnen. Ist der Traum, in der NHL zu spielen, noch weit weg für Sie?
Ich denke zurzeit keinen Moment daran. Ich fokussiere mich ganz auf das Playoff mit dem EVZ, ich will mit dem Club die Saison erfolgreich abschliessen. Was nachher kommt? Da lasse ich mich überraschen.
Wissen Sie denn, bei welcher NHL-Organisation Sie die Zelte aufschlagen werden?
Das kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen. Mein Agent steht mit diesen Teams im Kontakt. Ich weiss nur, dass von gewissen Clubs das Interesse an mir vorhanden ist.
-
Wer genau soll denn bei denen ach so böse sein???
-
-
- Offizieller Beitrag
-
- Offizieller Beitrag
Der Quälgeist mit dem Lächeln
Zugs Thomas Rüfenacht provoziert für sein Leben gern. Das wird auch der ZSC zu spüren bekommen.
Von Silvan Schweizer, Zug
Wenn ab morgen im Playoff-Halbfinal EVZ und ZSC Lions aufeinandertreffen, wird gemeinhin eine enge, umkämpfte, ja wilde Serie erwartet. Es tönt nach einer Affiche, wie geschaffen für Thomas Rüfenacht. Der Zuger Stürmer gilt als einer der grössten Provokateure und Bösewichte der Liga: Mit 112 kassierte er in der Qualifikation am meisten Strafminuten. Überall auswärts schlägt ihm eine Welle der Abneigung entgegen.
Der «Blick» fragte auch schon: «Herr Rüfenacht, sind Sie ein Psycho?» Rüfenacht lacht, als er darauf angesprochen wird. Er lacht oft und gern. «Das kann ich nicht ernst nehmen. Wer mich kennt, weiss, dass ich sonst easy drauf bin. Ich hatte abseits des Eises auch noch nie eine Schlägerei», sagt er. «Aber ich provoziere halt einfach gern. So bin ich.»
Kein Wunder, Rüfenacht musste sich einst gegen drei Brüder behaupten. Er wurde 1985 im luzernischen Meggen geboren, die Familie wanderte aber nur ein halbes Jahr später in die USA aus. Der Vater sollte in Wisconsin eine Firma für Glasschichten aufbauen. «Meine Eltern sprachen damals kein Englisch. Sie lernten es mit uns Kindern. Wir schauten gemeinsam die Sesamstrasse», erzählt Rüfenacht. Als er elf war, zogen die Rüfenachts weiter nach Minnesota. Der begabte Eishockeyaner kam auf die bekannte Shattuck-St.-Mary’s-School, die später auch NHL-Star Sidney Crosby besuchte. Hier erlebte er nach zwei schweren Verletzungen den Konkurrenzkampf, der sein Spiel entscheidend prägte: «Wenn du da nicht parat bist, gehört dein Platz jemand anderem.» Und hier entstand auch der Kontakt zu Coach Andy Murray, der ihn dank seiner Schweizer Beziehungen 2003 als 18-Jährigen nach Langnau vermittelte.
Legendäre Prügelei mit Nüssli
Es war das erste Mal, dass Rüfenacht seine alte Heimat richtig kennen lernte. Vom Emmental nahm er auch seinen Berner Dialekt mit, ein amerikanischer Einschlag ist indes geblieben. Nach Langnau verdiente er sich seine Sporen in Visp ab, bevor er bei Lausanne zwei Saisons mit über einem Punkt pro Match hatte. Es dürfte EVZ-Coach Doug Shedden dabei besonders gefallen haben, wie Rüfenacht nebenbei auch immer wieder Emotionen ins Spiel brachte. In der LigaQualifikation gegen Biel versetzte er Topskorer Nüssli einmal so in Rage, dass sich dieser zu einer Prügelei hinreissen liess und einen Restausschluss kassierte.
Jetzt in Zug definiert Rüfenacht seinen Aufgabenbereich so: «Ich muss mit viel Energie auftreten, provozieren, hart arbeiten. Ich muss in den Pulk gehen, die Pucks herauskratzen und Platz schaffen für meine Sturmpartner – und vielleicht kann ich vor dem Tor auch einmal einen Abpraller verwerten.»
Die Arbeit klingt undankbar, findet sie doch im Schatten der Magie von Künstlern wie Brunner oder Metropolit statt. Rüfenacht aber erzählt: «Es kommen immer wieder Fans zu mir, die sagen: ‹Toll, wie du für das Team schuftest.›» Und die Anhänger haben auch schon einen Song für ihr Raubein kreiert: «Rüfi, hau en um!» Dem versucht er nachzukommen wie früher sein Vorbild Esa Tikkanen, der bullige Finne und Beschützer Wayne Gretzkys bei Edmonton. «Er fuhr einen Gegenspieler über den Haufen – und lachte einfach», schwärmt Rüfenacht. Er habe kein Grundrezept, wie er einen Gegner aus der Reserve locken könne. «Er muss einfach spüren, dass ich immer da bin», sagt er. «Ich kann ihn jedes Mal touchieren, wenn ich an ihm vorbeifahre. Oder ich schubse ihn ständig. Oder wenn es ihm nicht läuft, gehe ich dicht heran und lache ihn aus.»
Die Ruhepause als Drohung
Auch vor üblen Schimpfworten schreckt Rüfenacht nicht zurück. «Ich bin emotional und spiele hart», sagt er, «aber ich schlage nie jemanden hinterhältig nieder.» Trotzdem ist es ein schmaler Grat, auf dem er sich bewegt. Das ist sich der 27-Jährige bewusst: «Es gibt Schiedsrichter, die mich viel schneller bestrafen als andere. Ich habe mir einen gewissen Ruf geschaffen. Damit muss ich leben.»
Rüfenacht ist nur einer von zahlreichen Zuger Haudegen. Auch Helbling, Holden oder Chiesa wissen Körper und Provokationen einzusetzen, und Coach Shedden gilt ebenfalls als Hitzkopf. «Unser Team braucht diese Typen und ihre Emotionen», sagt Rüfenacht. «Aber es ist auch anstrengend, in jedem Match die Energie für diese Heissblütigkeit zu haben.» Nach dem Viertelfinal gegen Biel sei er völlig ausgelegt gewesen. Nun hatten die Zuger eine Woche Pause. «Ich bin ausgeruht», sagt Rüfenacht. Die ZSC Lions können sich auf einige Scharmützel gefasst machen.
Powered by © Tages Anzeiger
-
Zitat von Larry
Der Quälgeist mit dem Lächeln
Dem versucht er nachzukommen wie früher sein Vorbild Esa Tikkanen, der bullige Finne und Beschützer Wayne Gretzkys bei Edmonton. «Er fuhr einen Gegenspieler über den Haufen – und lachte einfach», schwärmt Rüfenacht.
grandios, die Show wo de ämel botte hät
-
- Offizieller Beitrag
Allen die gehen wünsche ich viel Spass, auch denen vor der Glotze.
Selber werde ich dieses mal nicht vor dem PC hocken.
Ich war heute und werde morgen in Sebring sein beim 12 Stunden Rennen.
Vollgas!
-
- Offizieller Beitrag
ZSC: Wie steht es ums Powerplay?
(sg.)
Wieso sah der ZSC gegen Zug in der Qualifikation so gut aus?
Kein Team schnitt gegen die Nummer 1 so gut ab (8 von 12 Punkten). Vorwärtsgerichtetes Eishockey des Gegners kommt dem ZSC entgegen, der Probleme hat, selber das Spiel zu gestalten.
Wie steht es ums ZSC-Powerplay?
Nach einer miserablen Quote in der Qualifikation (10,16 %) war es im Viertelfinal etwas besser (16,67 %). Zwei der drei Überzahltore waren aber Davoser Eigentore. Eine weitere Steigerung ist nötig.
Ist es ein Vorteil, dass fünf von sechs ZSC-Ausländern auslaufende Verträge haben?
Durchaus. McCarthy, Pittis und Kolnik würden sich gerne für neue Engagements aufdrängen – in Zürich oder anderswo. Die überzähligen Murphy und Down allerdings wissen, dass sie gehen müssen.
Wo liegen die Zürcher Vorteile?
In der Ausgeglichenheit und der Disziplin. Hartley hat eine gute Mischung gefunden, lässt vier Linien durchspielen. Und im Viertelfinal handelte sich sein Team nur sieben Zweiminutenstrafen (plus den Ausschluss gegen Pittis) ein.
Wer hat noch Steigerungspotenzial?
Kolnik blieb abgesehen von seinem Geniestreich zum Playoff-Auftakt diskret, er könnte vor allem im Powerplay noch eine wichtige Rolle spielen. Dem flinken Cunti dürften die hüftsteifen EVZ-Verteidiger mehr entgegenkommen als HCDAbwehrchef Forster.
Sind die Offensivprobleme gelöst?
Die Torquote stieg im Playoff von 2,72 auf 3,25 Tore. Doch zuletzt gewannen die Zürcher 2:1 und 1:0. Ihr Weg zum Erfolg führt weiter nicht über ein offensives Feuerwerk, sondern über eine stabile Defensive.
Ist Bob Hartley ein Playoff-Coach?
Dafür gibt es gute Argumente. Bei elf Playoff-Teilnahmen wurde er in drei Ligen (QMJHL, AHL und NHL) je einmal Meister. Mit Colorado gewann er in vier Jahren 10 von 13 Serien. Insgesamt scheiterte er nur einmal in Runde 1.
Powered by© Tages Anzeiger
-
[quote]Bei den Zürchern fallen weiterhin Camperchioli sowie neu Down aus, der von einem Schuss am Fuss getroffen wurde. Bei den Zürchern fehlen Camichel (Gehirnerschütterung) und Lammer (Schulter) und wahrscheinlich auch Fischer, der im Aufbautraining ist und nächste Woche zurückkehren könnte.[/quote]
quelle: hockeyfans.ch
Wusste gar nicht das die bei uns spielen.
-
-
Gooool!
Genauso isch dich s'erste Goal gäbe Davos Gefälle, nöd?
Hoffe uf es gutes Omen. -
- Offizieller Beitrag
geil 1:3.
super aktion gsi vom segi...ah, jetzt scho 1:4!!!!
-
Wow!
Aber jetzt Defense! -
- Offizieller Beitrag
grümpelturnier?
-
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!