• Die ZSC-Mühen nach langen Busreisen

    Von Silvan Schweizer


    Die Zürcher verschliefen in Ambri den Start, verloren 1:2 und erstmals nach sechs Partien. US-Stürmer Ryan Shannon schlägt Kaffee vor.

    Der ältere Herr, der nach dem Match in der Valascia beim Zusammenpacken des ZSC-Materials half, hatte eine prägnante Analyse auf Lager: «Die Lions haben ihre Beine im Bus gelassen», erklärte Pat Shannon das überraschende 1:2 gegen Ambri. Der Vater von US-Stürmer Ryan Shannon weilte letzte Woche mit Ehefrau Maureen in Zürich – um die Familie seines Sohnes mit der einjährigen Enkelin Emma zu besuchen; aber auch um zu beobachten, wie sich sein Sprössling in der fremden Schweizer Liga schlägt.

    Nach Heimerfolgen über Zug (3:2 n. P.) und Rapperswil-Jona (4:1) sah der Marketingberater, wie die ZSC-Serie im Tessin nach sechs Siegen riss. Und die Bus-Bemerkung von Vater Shannon hätte treffender nicht sein können. Zum dritten Mal in dieser Saison hatten die Zürcher eine längere Busreise hinter sich, zum dritten Mal verschliefen sie den Start. In Lugano lagen sie nach 15 Minuten 0:3, in Genf nach 11 Sekunden 0:1 und nun in Ambri nach zehn Minuten 0:2 zurück – alle Partien gingen verloren.

    «Wir sind sehr verhalten gestartet», bekannte auch Sohn Ryan. «Vielleicht müssen wir nach der Fahrt künftig noch einen Kaffee trinken.» Immerhin habe die Mannschaft danach aber reagiert und alles in allem eine solide Leistung gezeigt. «Aber obwohl wir sehr nahe kamen, wollte uns die Wende einfach nicht mehr gelingen», sagt der 29-Jährige. Die kriselnden Tessiner, angespornt nach dem Trainerwechsel zu Serge Pelletier, retteten ihre Führung dank grossem Einsatz und einem bestechenden Goalie Nolan Schaefer über die Zeit.

    Einzig ein Tor gestand er dem ZSC noch zu. Dass dieses eine Co-Produktion von Shannon mit Roman Wick war, konnte dabei nicht überraschen. Seit der Amerikaner von Adduktorenproblemen genesen ist, harmoniert das Duo immer besser. «Es ist einfach, mit Wick zu spielen. Er hat ein gutes Auge für die freien Räume, ich muss ihn nur noch lancieren», sagt Shannon. Der Center punktete seit seiner Rückkehr in 6 Partien immer, sammelte 7 Punkte.

    Die Lions hätten ihm den Beginn seines ersten Europa-Abenteuers einfach gestaltet, sagt Shannon. Er fühle sich mit seiner Familie jedenfalls schon sehr heimisch. Vergessen hat er seine amerikanischen Wurzeln natürlich trotzdem nicht. Am Wochenende kauften die Shannons bei einem Bauern einen riesigen Kürbis, der noch ausgehöhlt werden soll – übermorgen ist Halloween.

    Kräftiger NHL-Spieler gesucht

    Und den Kontakt nach Übersee zu seiner NHL-Bekanntschaft hat Shannon auch nicht abgebrochen – jetzt in der spannenden Ausgangslage während des Lockouts erst recht nicht: Einige Spieler hätten sich bei ihm über ein mögliches Engagement erkundigt, erzählt Shannon. Ob es sich dabei um Steven Stamkos und Martin St. Louis, seine letztjährigen Teamkollegen bei Tampa Bay, handelt, will er indes nicht verraten.

    Die beiden kanadischen Stars passen aufgrund ihres Spielertyps aber ohnehin nicht ins Schema der Clubführung für den freien Ausländerplatz. Gemäss CEO Peter Zahner wird eher ein läuferisch starker, bulliger Stürmer gesucht. Einer, der den direkten Weg zum Tor sucht, und der im besten Fall den Ruf hat, im Playoff noch besser zu werden. «Denn mittlerweile muss man damit rechnen, dass die gesamte NHL-Saison ausfällt», sagt Zahner. Und Künstler habe man schon genug. Ryan Shannon hat seinen Platz in Zürich bereits, er darf sich zu dieser Gruppe zählen.

  • Zitat von Der Weise

    Das hat nix mit dem Abgang von Brule zu tun, das ist einfach die momentan lage und wahrscheinlichkeit, und ich glaube immer noch dass man im Dezember zu spielen beginnt!

    das glaubsch aber nöd würkli, dass das nüt mit em abgang vom brule ztue hät...

    zynisch wäre das schicksal, wenn die nhl sich kurz nach der ankunft des ,,stars,, einigen würde...

    wäre so, wie die sportweisheit:
    masch si nöd, chunsch sie über...

  • Hallo zusammen

    Ich weiss nicht wie Ihr das seht, aber ich bin wirklich entäuscht über den Stand der Dinge !

    Am Anfang lief es ja sehr gut, aber irgendwann so seit November verlieren wir Konsequent gegen die Spitzenteams und
    auch Boden auf die Spitze und rutschen langsam aber stetig in der Tabelle ab.

    Wir schossen letztes Jahr zwar auch keine Tore, dafür war unsere Deffensive 1AAA, dieses Saison kann ich nichts mehr von dieser Qualität sehen.
    Ganz abgesehen vom Kämpferischen Element, das je nach Spiel variiert. Nach einem Zusammenschiss via Trainer / Medien / Publikum
    reisst man sich am Riemen und gibt wieder Gas für ein Spiel, wie am Freitag gegen Biel. Gestern gegen Davos, musste ich den TV abstellen,
    es war nicht anzusehen. Fehlpass an Fehlpass und Körperkontakt, was ist das ?!?!

    Mein Zwischenfazit; ich vermisse Bob Hartley !!

  • Vancouver, das sehe ich auch so. Was momentan läuft ist wirklich bedenklich. Die Mannschaft spielt mittlerweile seit mehr als einem Monat so schlecht, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sie das Ruder auf die Playoffs hin noch herumreisst. Wir sind etwa auf dem Niveau, auf dem wir vor zwei Jahren waren. Und vor zwei Jahren waren wir sehr schlecht.

    Offenbar kann die Mannschaft nur Erfolg haben, wenn sie vom Trainer gequält wird wie letztes Jahr. All die guten Spieler sind somit extrem unselbständig und nicht in der Lage, von sich aus die beste Leistung abzurufen.

    Ich glaube eigentlich nicht, dass diese Saison noch spektakulär wird. Das Überstehen einer Playoffrunde ist unvorstellbar. Wenn es doch wieder irgendwie klappt: umso besser, aber nicht logisch zu erklären.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • Klar bin ich auch enttäuscht, aber es ist zu früh, um die Saison abzuhaken. Man muss sehen, dass die Erwartungen gestiegen sind und vor einem Jahr sah es überhaupt nicht besser aus.

    Für mich ist nun entscheidend, was die Chefetage macht. Von Anfang an hatte man auf ein Ende des Lockouts gesetzt und würde überrascht, dass es so lange dauert. Dann war man immer passiv auf der Ausländerfront als Folge der Strategie. Brûlé weg, nur darum holte man Brown. Und man darf nicht vergessen, dass wir die letzten ca. 10 Spiele nur mit 3 (bzw. 2.5..) Ausländern spielten.

    Nachdem man die ganze Strategie auf ein Ende des Lockouts setzte, liegt es nun in der Hand der Führung mit geschickten Ausländer-Transfers (!), die Saison nun endlich in die richtige Richtung zu lenken. Hier muss nun ganz zwingend ein oder zwei Zeichen geschehen und zwar bald. Dann kann alles relativ schnell ändern. Wir haben nun mit Shannon einen Topausländer unter Vertrag und mit Lashoff einen halben. Mehr nicht.

    Zwei gute Ausländer (ob je ein Defense / Offense oder zwei Offense) müssen nun her. Wenn das Salis gelingt, dann Chapeau. Wenn nicht, dann hat er bzw. die Strategie definitiv versagt.

    Hoffen kann man immer, schauen wir mal.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von 007


    Klar bin ich auch enttäuscht, aber es ist zu früh, um die Saison abzuhaken. Man muss sehen, dass die Erwartungen gestiegen sind und vor einem Jahr sah es überhaupt nicht besser aus.

    So ist es!

    Man wird erst in den PO's (oder hoffentlich schon kurz vorher) sehen, ob sich das Team wie letztes Jahr steigern kann oder ob wir definitiv den Meisterblues haben.

    Wie Sputnik geschrieben hat:

    Jetzt muss Salis abwarten, wer drüben in den Camps den Cut nicht schafft und dann zuschlagen.

    Das letzte Spiel muss gewonnen werden, alles andere ist nach der Saison nur noch Makulatur, dies gilt vor allem und einmal mehr für Fribourg!

  • Um noch was zum Thema Crawford / Hartley anzufügen: Letzte Saison hat man auf der Ausländerfront gewirbelt (während der Saison Kolnik, McCarthy, Nylander zusätzlich zu Murphy, Pittis, Tambellini, Down), diese Saison kriegte Crawford einzig Brown anstelle von Brule, er musste häufig mit 3 /2.5 Ausländern spielen, Hartley hatte meistens 5 - 6 zur Verfügung. This is quite a difference!

    Ich denke, die beiden fälligen Transfers sind mit matchentscheidend und dafür ist die Chefetage zuständig und nicht die Spieler....

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