• Gut gemacht Flueli ....

    da verlässt uns nun der erfahrene und statistisch bessere Goali ....

    hätte mir das vom Z auch nicht bieten lassen, kein richtiges Vertragsangebot, die Diskussion über Mayer ... das war unwürdig ....

    Finde Waeber ganz ok aber ist er wirklich eine Nr. 1 ? .... jetzt ist plötzlich der Z im Zugzwang ... und sorry ... bitte weder Mayer noch Punnenovs ...

    • Offizieller Beitrag

    Rücktritt von Lukas Flüeler

    «Nicht, dass es heisst: Es ist langsam Zeit, dass er packt»

    Der vierfache ZSC-Meistergoalie überzeugt diese Saison wieder, nun hat Lukas Flüeler mit 33 überraschend den Rücktritt per Ende Saison angekündigt. Das steckt dahinter.

    Simon Graf
    Simon Graf
    Publiziert heute um 12:58 Uhr


    Den Blick nach vorne gerichtet: Lukas Flüeler wechselt im Frühjahr 2022 in die Privatwirtschaft.


    Den Blick nach vorne gerichtet: Lukas Flüeler wechselt im Frühjahr 2022 in die Privatwirtschaft. Foto: Thomas Egli

    Am Freitagabend siegten Sie mit den ZSC Lions noch 4:1 in Lugano, nun geben Sie Ihren Rücktritt per Ende Saison bekannt. Wie kam es dazu?

    Ich bin heute um 7 Uhr aufgestanden und habe es entschieden. (lacht) Nein, natürlich nicht. Der Prozess begann vor einem guten Monat, als Sie ein Interview mit mir führten. Gedanken machte ich mir schon vorher. Schon vor dieser Saison. Ich sagte mir nach der verpatzten letzten Saison: Ich will nochmals um einen Vertrag kämpfen, mein bestes Eishockey zeigen, alles andere ausblenden. Ich hatte inzwischen sehr positive Gespräche mit Sven (Leuenberger, dem Sportchef). Er gab mir Zeit, mir das Ganze durch den Kopf gehen zu lassen. Ich arbeite ja schon jetzt gleichzeitig nebenbei, 30 Prozent bei der Swiss Life. Nun hat sich da eine Möglichkeit ergeben, die ich packen wollte.


    Was heisst gute Gespräche mit Leuenberger? Hat er Ihnen einen Vertrag angeboten?

    Es hätte schon eine Lösung gegeben. Aber es ging nicht darum, wie viel Geld oder wie viele Jahre. Sondern zuerst einmal darum, den Puls zu spüren. Ob ich nochmals bleiben könnte in dieser Rolle. Die November-Pause ist immer eine Zäsur, in der entschieden wird. Es hätte schon eine Möglichkeit gegeben. Aber ich entschied mich dagegen.

    Sie wurden gerade 33. Normalerweise spielen Goalies bis 35, 36. Zugs Leonardo Genoni ist noch ein Jahr älter als Sie. Wieso schon jetzt?

    Es ist bei jedem individuell. Jeder hat seine Vorstellung, wann, wie und wo er seine Karriere beenden möchte. Für mich war klar: Ich möchte, wenn ich abtrete, noch ein Goalie sein, der in den Spiegel schauen kann. Ich bin sehr glücklich damit, wie ich in dieser Saison zum Siegen zurückgefunden habe. Und ich möchte meine Karriere beenden, da mein Körper noch mitmacht. Es ist der richtige Zeitpunkt.

    Welche Möglichkeit hat sich für Sie ergeben bei der Swiss Life?

    Ich arbeite jetzt schon bei der Swiss Life in einem mega lässigen Team. Ich komme aus dem Teamsport und habe da ein ähnliches Arbeitsklima. Wir haben es sehr gut miteinander. Ich arbeite im Project Controlling. Das heisst: Alle Projekte, die durch die Swiss Life laufen, gehen bei uns durch. Sei das IT, HR, und so weiter. Es ist sehr spannend. Ich freue mich, da weiterzumachen. Und umso schöner ist, dass die Swiss Life noch einen Bezug zum neuen ZSC-Stadion hat, der Swiss Life Arena.

    Werden Sie auch beim Stadion involviert sein?

    Nein, da bin ich nicht involviert. Aber ich werde es natürlich von beiden Seiten beobachten.

    Sie spielen seit 14 Jahren beim ZSC und haben im Team viele Freunde. Wann haben Sie Ihren Rücktritt da kommuniziert?

    In dieser Woche. Zuerst jenen, die ich am längsten kenne wie Patrick Geering oder Reto Schäppi. Mit Geering habe ich viel durchgemacht. Von Anfang an, als ich von GC zum ZSC hochgekommen bin. Mir war wichtig, dass er es zuerst erfährt. Wir haben in diesen 14 Jahren immer das Zimmer geteilt in der Champions League. Etwa beim Final gegen Magnitogorsk im Seedam in Rapperswil.


    Wie hat Geering reagiert?

    Er versteht mich und hat mir gratuliert. Es ist schade, geht dieser Weg zu Ende. Aber es ist für mich eine Riesenmotivation, nochmals alles reinzuwerfen.

    Was hat Coach Rikard Grönborg gesagt?

    Er hat mir auch gratuliert. Er sagte, es sei immer schön, wenn man die Entscheidung selber in der Hand habe. Mir war wichtig, selber zu entscheiden. Ich wollte nicht, dass es heisst: Es ist langsam Zeit, dass er packt. Grönborg weiss aber auch, dass sich dadurch für mich nichts ändert in den nächsten Spielen, in dieser Saison.

    Sie holten die letzten beiden ZSC-Siege gegen die SCL Tigers (5:2) und Lugano (4:1). Hat Ihnen das den Entscheid nicht noch schwerer gemacht?

    Nein. Wie gesagt: Ich bin froh, bin ich zurück in der Erfolgsspur. Ich habe nochmals extrem viel investiert. Das begann schon im Sommer mit einem Extratrainer. Und jeder Sieg gibt mir Vertrauen. Das ist extrem wichtig, spielt sich doch bei einem Goalie 95 Prozent im Kopf ab. Ich hoffe, ich kann das bis zum Schluss durchziehen.

    Gibt es einen Abschluss, der Ihnen vorschwebt?

    (lacht) Das sollte man einen Hockeyspieler nie fragen. Man nimmt Tag für Tag. Aber natürlich wäre es schön, wenn ich das letzte Spiel mit einem Sieg beenden könnten. Und Sie wissen ja, was das heisst.

  • [quote='Larry','https://forum.zscfans.ch/thread/2081-zsc-kader/?postID=137315#post137315']

    Gibt immer zwei Seiten der Medaille. Der ZSC muss für sich schauen. Das Logo vorne auf dem Shirt ist wichtiger als der Name hinten.

    Von da her kann ich gut mit dem Entscheid leben.

    [/quote]

    Sehe ich genau so !
    Sven hat letzten Frühling die Schraube angezogen und durch die Verlängerung von Waeber ist der Druck noch erhöht worden.

    Der Z hat klar kommuniziert, dass zu einem späteren Zeitpunkt über eine Verlängerung diskutiert wird.
    Und nun hat Flühli selber entschieden, wurde ihm der Druck zu gross ?

    Flühli hatte sehr gute Jahre aber auch nicht so gute.

    Nach meiner Meinung hätte man den Druck schon früher erhöhen sollen, das gilt aber nicht nur für Flühli !

    • Offizieller Beitrag

    Der Z hat klar kommuniziert, dass zu einem späteren Zeitpunkt über eine Verlängerung diskutiert wird.
    Und nun hat Flühli selber entschieden, wurde ihm der Druck zu gross ?

    Denke nicht. Im Interview oben sagt er ja es hätte eine Möglichkeit gegeben für ihn zu bleiben, aber die Gelegenheit in der Privatwirtschaft einzusteigen war eben auch gut. Denke passt für beide!

  • Er arbeitet seit Januar 30% bei der Swiss Life (….). Nicht jeder muss so enden wie Roger. Ich bin froh, wenn er seine Form beibehält und wünsche ihm und uns einen schönen Abschluss!

    Statistiken nach 10 Spielen sagen wenig aus, mal war Waeber besser, mal Flüeler.

    • Offizieller Beitrag

    Ich verstehe - wie immer - die meisten nicht. Mir ist es zu 99% egal, warum ein Spieler was auch immer macht. Ich hab's Scheisse gefunden, als

    Streit in die NHL gewechselt hat und ich find's ziemlich bitter das Flüeli aufhört. Warum? Weil ich nicht Streit-Fan war oder Flüeli-Fan bin. Nein,

    ich bin ZSC - FAN..!! Und für den Z ist Flüelis Entscheid schlecht. Ganz, ganz schlecht. Er schwächt uns, er schwächt den Z.

    Wenn er dann abgetreten ist, DANN kann ich ihn würdigen. Aber jetzt empfinde ich seine Aufgabe (und auch wenn es alle anderen anders

    sehen - für mich gibt er als Profi-Sportler auf!) als klares Zeichen. Hätte das ein Segi jemals gemacht?? Nein, nie und nimmer. Auch ein

    Streit nicht, wenn wir schon beim Thema sind. Natürlich kann man bei Segi sagen, dass er evtl. dem Team auch geschadet hat weil er

    nicht "in Würde" abgetreten ist. Nur: Der Z würde mit ihm auch noch einmal Meister, auch wenn er fast nie mehr gespielt hat. Ob trotz oder

    auch wegen ihm, wer weiss. Aber der Biss, der Wille, die absolute Überzeugung hat ihm sicher nie gefehlt.

    Jetzt machen wir uns also auf die Suche nach einem weiteren Torhüter, lässig. In der Schweiz sehe ich z.Z. keinen, den ich bei uns sehe.

    Aber gebe es gerne zu, bin da kein Experte und hoffe einfach, dass unsere sportliche Führung bereits die nächsten und wichtigen Schritte

    eingeleitet haben!

    Denn, können wir uns einen ausländischen Goali "leisten"? Diese Saison spielen wir ja so oder so bereits wegen Pius mit 5 ausländischen

    Feldspielern. Wenn wir einen ausländischen Goali holen, wären es dann nur noch deren 3.

    Und einfach nochmals zur Klärung: Ich habe es damals sehr gut gefunden, wie Flüeli Sulo ersetzt hat. Ich habe ihn immer einem Schlegel

    vorgezogen. Wir wurden v.a. wegen ihm 3 Mal Meister, als er in den Playoffs jeweils besser als ein Merzlikins oder ein Genoni gewesen ist!

    Nun gut, wenn er uns zum Titel hext im kommenden Frühling, denke ich wohl auch etwas anders darüber ..... mal schauen.

  • Meister wird man nicht nur wegen dem Goalie sondern wegen dem ganzen Team. Dass dazu ein starker Goalie gehört, ist klar und das war er. Ob wir mit Genoni oder Merzlikins Meister geworden wären, wissen die Götter oder allenfalls ZSColin :geil: Seine Verletzungsgeschichte wird hier nirgends erwähnt. Er machte in den letzten 6 Saisons zwischen 7 und 32 Spielen für uns pro Saision und dies nicht nur wegen der Goalierotation, sondern auch wegen seinen Verletzungen. Man muss schon auch sagen, dass er mit seiner Grösse sicher anfälliger ist als ein Genoni und Merzlikins und man nicht erwarten darf, dass er mit 34 dann auf einmal keine Verletzung mehr erleidet. Die ganze Geschichte ist nicht so ganz trivial. Auch eine Weiterbeschäftigung wäre ein Risiko gewesen. Aber natürlich stellt sich die Frage, wie unser Goalieduo nächste Saison aussehen wird. Da ist nun unsere Führung gefragt, aber wir sprechen hier von nächster Saison.

    Und ab nächster Saison spielen Irrtum vorbehalten alle Teams mit 5 Ausländern. Wobei die Ausländer bei uns nicht unbedingt matchentscheidend sind, von Ausnahmen mal abgesehen.

    • Offizieller Beitrag
    [quote='ZSColin','https://forum.zscfans.ch/thread/2081-zsc-kader/?postID=137324#post137324']

    Ich verstehe - wie immer - die meisten nicht. Mir ist es zu 99% egal, warum ein Spieler was auch immer macht. Ich hab's Scheisse gefunden, als

    Streit in die NHL gewechselt hat und ich find's ziemlich bitter das Flüeli aufhört. Warum? Weil ich nicht Streit-Fan war oder Flüeli-Fan bin. Nein,

    ich bin ZSC - FAN..!! Und für den Z ist Flüelis Entscheid schlecht. Ganz, ganz schlecht. Er schwächt uns, er schwächt den Z.

    Wenn er dann abgetreten ist, DANN kann ich ihn würdigen. Aber jetzt empfinde ich seine Aufgabe (und auch wenn es alle anderen anders

    sehen - für mich gibt er als Profi-Sportler auf!) als klares Zeichen. Hätte das ein Segi jemals gemacht?? Nein, nie und nimmer. Auch ein

    Streit nicht, wenn wir schon beim Thema sind. Natürlich kann man bei Segi sagen, dass er evtl. dem Team auch geschadet hat weil er

    nicht "in Würde" abgetreten ist. Nur: Der Z würde mit ihm auch noch einmal Meister, auch wenn er fast nie mehr gespielt hat. Ob trotz oder

    auch wegen ihm, wer weiss. Aber der Biss, der Wille, die absolute Überzeugung hat ihm sicher nie gefehlt.

    Jetzt machen wir uns also auf die Suche nach einem weiteren Torhüter, lässig. In der Schweiz sehe ich z.Z. keinen, den ich bei uns sehe.

    Aber gebe es gerne zu, bin da kein Experte und hoffe einfach, dass unsere sportliche Führung bereits die nächsten und wichtigen Schritte

    eingeleitet haben!

    Denn, können wir uns einen ausländischen Goali "leisten"? Diese Saison spielen wir ja so oder so bereits wegen Pius mit 5 ausländischen

    Feldspielern. Wenn wir einen ausländischen Goali holen, wären es dann nur noch deren 3.

    Und einfach nochmals zur Klärung: Ich habe es damals sehr gut gefunden, wie Flüeli Sulo ersetzt hat. Ich habe ihn immer einem Schlegel

    vorgezogen. Wir wurden v.a. wegen ihm 3 Mal Meister, als er in den Playoffs jeweils besser als ein Merzlikins oder ein Genoni gewesen ist!

    Nun gut, wenn er uns zum Titel hext im kommenden Frühling, denke ich wohl auch etwas anders darüber ..... mal schauen.

    [/quote]

    Er hatte eine tolle Karriere und hoffentlich eine tolle letzte Runde.

    Aber er war bei Weitem nicht so gut, wie du ihn siehst (aber wohl auch ein Klitzekleinebisschen besser, als ich ihn sah).

    Ein guter Torhüter, der viel aus seinen Möglichkeiten raus geholt hat, und auch Glück hatte, dass es schlussendlich keinen der besseren CH-Goalis nach Zürich verschlug (was wohl auch ein Grund ist, weshalb er jetzt - zurecht - auf seine Zukunft setzt).

    • Offizieller Beitrag

    Meister wird man nicht nur wegen dem Goalie sondern wegen dem ganzen Team. Dass dazu ein starker Goalie gehört, ist klar und das war er. Ob wir mit Genoni oder Merzlikins Meister geworden wären, wissen die Götter oder allenfalls ZSColin :geil: Seine Verletzungsgeschichte wird hier nirgends erwähnt. Er machte in den letzten 6 Saisons zwischen 7 und 32 Spielen für uns pro Saision und dies nicht nur wegen der Goalierotation, sondern auch wegen seinen Verletzungen. Man muss schon auch sagen, dass er mit seiner Grösse sicher anfälliger ist als ein Genoni und Merzlikins und man nicht erwarten darf, dass er mit 34 dann auf einmal keine Verletzung mehr erleidet. Die ganze Geschichte ist nicht so ganz trivial. Auch eine Weiterbeschäftigung wäre ein Risiko gewesen. Aber natürlich stellt sich die Frage, wie unser Goalieduo nächste Saison aussehen wird. Da ist nun unsere Führung gefragt, aber wir sprechen hier von nächster Saison.

    Und ab nächster Saison spielen Irrtum vorbehalten alle Teams mit 5 Ausländern. Wobei die Ausländer bei uns nicht unbedingt matchentscheidend sind, von Ausnahmen mal abgesehen.

    Das mit den 5 Ausländern habe/hatte ich nicht auf dem Schirm. Okay, das ist tatsächlich ein Faktor, dass Flüelis Entscheid für den Z etwas weniger

    stark trifft. Thanks für den Input.

    • Offizieller Beitrag

    Er hatte eine tolle Karriere und hoffentlich eine tolle letzte Runde.

    Aber er war bei Weitem nicht so gut, wie du ihn siehst (aber wohl auch ein Klitzekleinebisschen besser, als ich ihn sah).

    Ein guter Torhüter, der viel aus seinen Möglichkeiten raus geholt hat, und auch Glück hatte, dass es schlussendlich keinen der besseren CH-Goalis nach Zürich verschlug (was wohl auch ein Grund ist, weshalb er jetzt - zurecht - auf seine Zukunft setzt).

    Sehe ich nicht so. Für mich ein sehr guter Torhüter, der definitiv zu wenig aus seinen Möglichkeiten gemacht hat. Und dies nicht nur wegen

    seinen Verletzungen. Aber das alles ist selbstverständlich Kaffeesatz-leserei.

    • Offizieller Beitrag

    «Liebe ZSC-Familie»: Der Lions-Goalie Lukas Flüeler kündigt seinen Rücktritt an – eine unerwartete Nachricht, aber ein stimmiger Entscheid

    Der 33-Jährige spielt seit 2007 im Hallenstadion, er hätte gut noch ein paar Jahre weitermachen können. Dass er die Schlittschuhe trotzdem an den Nagel hängt, ist die Folge eines Denkprozesses, an dessen Ende eine Lösung steht, die bestens zu Flüelers rationalem Wesen passt – und mit der auch die ZSC Lions leben können.

    Ulrich Pickel


    Wechselt Ende Saison zum ZSC-Sponsor Swiss Life: Lukas Flüeler, die langjährige Nummer 1 im Zürcher Tor.

    Wechselt Ende Saison zum ZSC-Sponsor Swiss Life: Lukas Flüeler, die langjährige Nummer 1 im Zürcher Tor.

    Christian Beutler / Keystone

    Die Nachricht kam unerwartet. Und in besonderer Form. Am Samstagmorgen wurde auf der Website der ZSC Lions eine von Lukas Flüeler geschriebene Mitteilung mit der Anschrift «Liebe ZSC-Familie» veröffentlicht.

    In diesem Schreiben gibt Flüeler den Rücktritt per Ende Saison bekannt. Mit 33 Jahren. Das ist etwas früh, als Goalie befindet sich der Zürcher im besten Alter, er könnte sicher noch fünf gute Jahre vor sich haben. Oder mehr. Sein Vorgänger, die finnische Legende Ari Sulander, befand sich mit 40 Jahren im Zenit seines Könnens. Auch Flüelers Leistungen in dieser Saison sind tadellos, jüngst bei den Siegen gegen Langnau und in Lugano war er der gewohnt sichere Rückhalt.

    Was wären die Alternativen gewesen?

    Flüeler aber teilt mit, dass er «zugunsten einer neuen Herausforderung» die Karriere beenden werde. Er ist einer der populärsten ZSC-Spieler, «Luki» gehört seit 2007 zum Inventar. Vier Mal wurde er Meister, 2008 noch als Lehrling hinter Sulander, 2012, 2014 und 2018 als Nummer 1. 2016 gewann er den Schweizer Cup. Und jetzt hat er genug. Wirft hier einer zur Unzeit das Handtuch?

    Ganz so einfach ist es nicht. Flüeler ist bekannt als einer der intelligenteren Spieler der National League. Wenn er nachdenkt, kommt etwas dabei heraus. Sein Rücktrittsentscheid muss vor diesem Hintergrund gesehen werden. Und so ergibt er Sinn.

    Flüeler spielt erstmals eine Saison, an deren Ende sein Vertrag auslaufen wird. Früher wurden seine Kontrakte immer vorzeitig verlängert. Flüeler spürte: Das jahrelang wie selbstverständlich vorhandene Vertrauen in ihn war angekratzt.

    Dabei lohnt sich ein Blick auf die vergangene Saison: Der erfolgsverwöhnte Flüeler wurde damals vom aus Freiburg gekommenen und acht Jahre jüngeren Ludovic Waeber verdrängt, was die Goalie-Hierarchie auf den Kopf stellte. Nur 16 Spiele begannen die Lions mit Flüeler, nur 5 Siege standen Ende Saison auf seinem Konto. Im Cup-Final gegen Bern war er Ersatz, in den Play-offs ebenso. Also begann Flüeler nachzudenken.

    Was wären seine Alternativen gewesen? Er hätte sich für einen neuen Vertrag aufdrängen können. Mit Waeber haben die Lions bereits im September bis 2025 verlängert – das war ein klares Zeichen, wo die Prioritäten des Klubs liegen. Flüeler hätte kaum abermals einen lukrativen Mehrjahresvertrag bekommen. Da wäre ihm seine Vergangenheit im Weg gestanden.

    Flüeler ist ein Schrank von einem Mann, 1 Meter 92 gross und mehr als 100 Kilogramm schwer. Doch er ist anfällig, im Laufe der Jahre wurde er regelmässig von diversen Verletzungen zurückgeworfen, manchmal wenige Wochen, manchmal viele Monate.

    Einen derart verdienten Spieler fortan nur noch mit Einjahresverträgen abzuspeisen, weil das Verletzungsrisiko gross ist, wäre keine brauchbare, weil nicht vertrauensfördernde Lösung gewesen, weder für Flüeler noch für die ZSC Lions. Flüeler hätte die Karriere bei einem anderen Klub neu lancieren können. Doch der TV-Experte Marco Bührer, einst langjähriger Spitzengoalie im SC Bern, brachte es in einer Runde auf dem Sender MySports auf den Punkt: «Flüeler ist ein Züri-Chind, man kann ihn sich anderswo nicht vorstellen.»

    Nie nur Eishockey im Kopf

    Flüeler sieht das auch so: «Der ZSC hat immer alle Versprechen mir gegenüber gehalten. Er stärkte mir den Rücken, als ich verletzt war. Der Wechsel zu einem anderen Klub war nie ein Thema.»

    Hinzu kommt, dass Flüeler, anders als Sulander, nie nur Eishockey im Kopf hatte. Er absolvierte ein Fernstudium in Betriebswirtschaft. Er arbeitet zu 30 Prozent beim Lebensversicherer Swiss Life, einem der grössten ZSC-Sponsoren und dem Namensgeber der neuen Arena in Altstetten. Vor ein paar Wochen erhielt Flüeler dort ein neues Stellenangebot. In der Saison 2011/12 wird Flüeler unter dem Trainer Bob Hartley zur Nummer 1 im Tor befördert – eine Position, die ihm erst in der letzten Saison von Ludovic Waeber streitig gemacht wurde.

    In der Saison 2011/12 wird Flüeler unter dem Trainer Bob Hartley zur Nummer 1 im Tor befördert – eine Position, die ihm erst in der letzten Saison von Ludovic Waeber streitig gemacht wurde.

    Patrick B. Kraemer / Keystone

    Flüeler sagt: «Es hätte eine Lösung gegeben mit den ZSC Lions. Und Swiss Life hat mich nie unter Druck gesetzt. Man sagte mir, es werde auch in Zukunft Möglichkeiten geben.» Wie die Lösung mit den Lions aussah, will Flüeler nicht verraten.

    Der Entscheid für das Karriereende entspricht seinem rationalen Wesen. Swiss Life bietet ihm eine langfristige Perspektive, die es beim ZSC nicht mehr gibt. Flüeler fühlt sich erleichtert: «Ich habe den Kopf frei für alles, was noch kommt in dieser Saison. Es stimmt für beide Seiten, das ist wichtig nach so langer Zeit.»

    Die ZSC Lions können zweifellos gut mit dieser Lösung leben. Sie werden ihren verdienstvollen Goalie in allen Ehren verabschieden können. Und sie haben alle Zeit der Welt, um einen Nachfolger für Flüeler zu suchen.

  • vielen dank für alles luki👍einen goali, den ich sehr oft kritisiert habe und wahrscheinlich in gedanken zu oft mit sulo verglichen habe.
    ich als sc hätte ihn wahrscheinlich schon früher ersetzt.
    als sportler und mensch ist er allerdings kaum ersetzbar.
    ich hoffe, er wird in zukunft dem zsc in der organisation erhalten bleiben.
    aus meiner sicht bringt er alles mit, für einen zukünftigen sportchef 😎 vielleicht als nachfolger für sl?

  • Ist Grönborg der richtige Mann, Herr Leuenberger?

    Sven Leuenberger erklärt, wo er die Probleme der strauchelnden ZSC Lions sieht. Er spricht über die Arbeit von Coach Rikard Grönborg und hat eine Message für die Spieler.

    Simon Graf
    Publiziert heute um 11:31 Uhr

    Die ZSC Lions liegen zur Nationalteam-Pause auf Rang 6, hinter den Rapperswil-Jona Lakers. Obschon Sie kurz vor Saisonstart noch Denis Malgin engagierten und mit fünf Ausländern spielen. Hatten Sie nicht mehr erwartet?

    Ich bin nicht zufrieden, das ist klar. Aber mir geht es weniger um den Platz in der Tabelle als um gewisse Dinge, die im Spiel nicht passen. Ich dachte, wir würden uns schneller finden, würden kompakter spielen. Der Tabellenrang ist nicht das Schlimme. Mit 1,8 Punkten pro Spiel liegen wir 0,2 hinter unserem angestrebten Schnitt. Das ist nicht dramatisch. Aber ich bin nicht zufrieden mit der Spielweise.

    Erkennen Sie die Handschrift von Rikard Grönborg, wenn Sie das Team spielen sehen?

    Wenn kritisiert wird, Grönborg habe kein System, muss ich das klar von der Hand weisen. Das ist Stammtischgeplauder. Ich weiss, was wir spielen wollen. Aber die Umsetzung ist nicht gut, vor allem im Spiel 5 gegen 5. Was für mich hinten und vorne nicht stimmt, ist das defensive Verhalten der Stürmer. Wir forcieren zu sehr im Forechecking, wo es nicht nötig ist. Die Stürmer sind ungeduldig, der zweite Forechecker hat die Geduld nicht, zu steuern, sondern greift den Puckführenden zu schnell an. Und dann stürzt unser System ein wie Dominosteine. Zudem ist unser Umschaltspiel nicht gut.

    Das ist ein bisschen viel auf einmal. Wo sollte Grönborg ansetzen?

    Entscheidend ist, dass alle unsere Spieler erkennen, dass sie sich in den Dienst der Mannschaft stellen müssen. Ich hatte grosse Freude am Freitag, wie wir gegen Lugano den Vorsprung verwalteten. Wir gestanden den Luganesi keine hochkarätigen Chancen mehr zu. Gut, man kann sagen, Lugano sei nicht gerade im Hoch. Aber mich freute, dass wir es sauber runterspielten. Gegen Langnau waren wir noch blind nach vorne gestürmt wie die Bourbaki-Armee. Da konnte ich kaum mehr zuschauen.


    «Du kannst nie zu viel Talent haben. Aber das Entscheidende ist, dass alle Spieler ihre Rollen akzeptieren.»

    Es heisst ja: Zu viele Köche verderben den Brei. Haben die ZSC Lions zu viele Stars?

    Wir können retour gehen bis zum Lugano des John Slettvoll in den 1980er-Jahren, dann kamen wir mit dem SCB. Wir hatten einmal vier absolute Topcenter: Vrabec, Haworth, Montandon und Triulzi. Da musste einer auf den Flügel ausweichen. Der EHC Kloten, später die ZSC Lions, der HCD mit Reto von Arx, Marha, Rizzi, Taticek, Ambühl und wie sie alle heissen. Du kannst nie zu viel Talent haben. Aber das Entscheidende ist, dass alle Spieler ihre Rollen akzeptieren. Wenn sich unsere Spieler nicht in den Dienst der Mannschaft stellen, gibt es eine lange Saison. Meine Message an die Spieler ist: Hey Jungs, wir wollen hier etwas erreichen! Und wenn der Trainer etwas vorgibt, wird das gemacht! Wenn einer nicht einverstanden ist, darf er gerne zu mir kommen.

    Haben Sie diesen Findungsprozess unterschätzt?

    Wir haben Spieler, die noch nie Schweizer Meister wurden und es unbedingt schaffen wollen. Spieler, die auch deswegen zu uns gekommen sind. Die wollen es so fest, dass sie denken, sie müssten das ganze Hallenstadion auf ihren Rücken nehmen. Und wenn einer versucht, es mit Einzelvorstössen zu erzwingen, wissen die anderen nicht mehr, was sie tun sollen. Dann bricht alles zusammen, dann spielen wir wie beim freien Eislauf. Wir können die Spiele auch noch gewinnen, wenn wir 0:2, 0:3 zurückliegen, wenn wir richtig spielen. Wenn wir unser Tempo hoch halten und das Spielsystem einhalten, brechen die Gegner gegen uns irgendwann ein.

    Flüeler sagt bald Adieu

    Am Freitag verhalf er den ZSC Lions noch zum 4:1 in Lugano, am Samstagmorgen gab Lukas Flüeler bekannt, dass er per Ende Saison aufhört. Mit 33. Bereits in einem 30-Prozent-Pensum bei der Swiss Life tätig, wechselt der vierfache Meistergoalie im Frühjahr 2022 endgültig zum Versicherer.

    Es sei nicht so, dass er Flüeler nicht mehr habe behalten wollen, sagt Sven Leuenberger. «Wir hatten ein gutes Gespräch, und ich machte ihm eine Offerte als Nummer 2. Auch was das Finanzielle betraf. Er hat es sich überlegt und sich entschieden, ein gutes Angebot aus der Privatwirtschaft anzunehmen, das so schnell nicht wiederkommt. Ich drängte ihn überhaupt nicht dazu und wünsche ihm alles Gute.» (sg.)

    Vor der Saison schrieben fast alle, dass die ZSC Lions Titelfavorit Nummer 1 seien. Sehen Sie das auch heute noch so?

    Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir eine absolute Topmannschaft haben. Wir müssen einfach als Mannschaft auftreten. Wir haben vier Linien, bei denen sich der Gegner fragen sollte: Wer macht heute den Unterschied? Wir haben acht, neun Stürmer, die alle über zehn Tore schiessen können. Das ist unsere Stärke. Mir ist doch egal, wer den Topskorer-Helm hat. Oder ob wir einen Spieler in den Top 10 der Skorerliste haben. Wir müssen uns viel mehr auf das Teamtaktische konzentrieren und weniger aufs Einzeltaktische.


    «Jetzt muss Grönborg wie bei einem Pferd die Zügel wieder anziehen. Loslassen ist immer einfacher als Anziehen.»

    Da stellt sich die Frage: Ist Grönborg der richtige Mann, um das umzusetzen?

    Im ersten Jahr unter ihm beherrschten wir das Spielsystem fast bis zur Perfektion. Und unser System ist heute nicht grundsätzlich anders. Dann gab er den Spielern etwas mehr Freiheiten, und die wurden etwas gar offensiv interpretiert. Jetzt muss er wie bei einem Pferd die Zügel wieder anziehen. Loslassen ist immer einfacher als Anziehen. Aber ich bin guten Mutes, dass wir es schaffen. Wenn wir es hinkriegen, dass wir ohne Puck besser spielen und unsere Angriffe schneller auslösen, gibt es ein erfolgreiches Jahr.

    Grönborg hat eine Ausstiegsklausel für die NHL, sonst würde sich sein Vertrag automatisch bis 2023 verlängern. Bis wann muss er diese ziehen?

    Per Ende des Kalenderjahres. Das machten wir so ab, damit wir frühzeitig planen können.

    Haben die ZSC Lions auch eine Ausstiegsklausel?

    Nein.

    • Offizieller Beitrag

    Im ersten Jahr unter ihm beherrschten wir das Spielsystem fast bis zur Perfektion. Und unser System ist heute nicht grundsätzlich anders. Dann gab er den Spielern etwas mehr Freiheiten, und die wurden etwas gar offensiv interpretiert. Jetzt muss er wie bei einem Pferd die Zügel wieder anziehen. Loslassen ist immer einfacher als Anziehen.

    Na dann zieh endlich mal an Gröni! Warum hätte ich ein fast perfektes System geändert? Das hat übrigens schon letzte Saison nicht mehr funktioniert, nur wurde darauf nicht eingegangen.

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