• <woltlab-quote data-author="Larry" data-link="https://forum.zscfans.ch/thread/2212-de-bundesliga-fred/?postID=128807#post128807"><p>Ich hätte ihn auch entlassen, so läuft nun mal das Business.</p></woltlab-quote>
    <p></p><p>echt jetzt? <img src="https://forum.zscfans.ch/cms/images/smilies/rofl.gif" class="smiley" alt=":rofl:" height="15"></p><p><br></p><p>im moment, dieser dauert nun auch schon jahre, ist es unmöglich über eine ganze spielzeit vor den bauern klassiert zu sein. die sind höchstens in einzelnen spielen oder im cupsystem zu ärgern oder gar zu schlagen.</p><p><br></p><p>auch wenn lüdenscheid nord ein gutes kader hat, bin ich nicht sicher, ob jeder trainer in den letzten 2 jahren so souverän vizemeister geworden wäre wie favre. ich behaupte mal, dass selbst kloppo die letzten 2 jahre, mit dem selben kader, nicht mehr als die vizemeisterschaft erreicht hätte. kloppo übrigens wurde in jahr 1 in lüdenscheid sechster, in jahr 2 fünfter. aber ja, damals waren die lüdenscheider quasi eine konkursmasse, kein florierender verein mit toptalenten.</p><p><br></p><p>und nicht zu vergessen: nicht wenige der supertalente haben sich wegen favre für lüdenscheid entschieden. talente, welche ihren wert mind. verdoppelt haben unter favre. seinen eigenen lohn hat favre jedenfalls schon längstens refinanziert.</p><p><br></p><p>problem 1 in lüdenscheid: anspruch und wirklichkeit! der anspruch heisst titel, die wirklichkeit heisst die bauern aus münchen!</p><p><br></p><p>problem 2 in lüdenscheid: medien und fans haben die oben beschriebenen ansprüche übernommen. das erzeugt unglaublichen druck. gerade in deutschland wo der fussball 10x mehr beachtung findet in der (gesamten!) öffentlichkeit als bei uns.</p><p><br></p><p>problem 3 in lüdenscheid: nicht der trainer favre, aber der charakter favre! während kloppo auch nach 5 jahren jedes team begeistert, geht einem favres art als fussballer irgendwann auf den sack. favre, der (wahrscheinlich) noch bessere fussballehrer als kloppo, aber ein himmeltrauriger motivator! von daher könnte ich mir vorstellen, dass die lüdenscheider die nächsten spiele wie befreit aufspielen und souverän gewinnen. was aber eindeutig für den trainer favre, aber gegen den charakter favre sprechen würde.</p><p><br></p><p><br></p><p>Gesendet von iPhone mit Tapatalk</p>

    NieUsenandGah

    Einmal editiert, zuletzt von snowcat (14. Dezember 2020 um 11:01)

  • schön geschrieben!
    kloppo ist wohl ein menschenfänger & kann die spieler brutal motivieren, favre ist der typische lehrer, der zwar gut für die entwicklung ist, aber nur wirkt, wenn das der spieler erkennt & sich selber motivieren kann

  • Weiss nicht ob ich das schon mal geschrieben habe....aber Felix Magath wäre doch der richtige Nachfolger......(Ironie off). Einer vom alten Eisen, der lernt auch Hummel wieder, wie man richtig steht und wo man laufen muss. Mit einem 30kg Sandsack auf dem Rücken, unter seinem Dress.

  • Absolut richtig und auf den Punkt gebracht.

    Russki standart!!

  • Weiss nicht ob ich das schon mal geschrieben habe....aber Felix Magath wäre doch der richtige Nachfolger......(Ironie off). Einer vom alten Eisen, der lernt auch Hummel wieder, wie man richtig steht und wo man laufen muss. Mit einem 30kg Sandsack auf dem Rücken, unter seinem Dress.

    das sind die Hintergründe (Sport1)

    Wunschkandidaten: Marco Rose, der bei Borussia Mönchengladbach noch einen Vertrag bis 2022, im Sommer nach SPORT1-Informationen allerdings eine Ausstiegsklausel hat - und Julian Nagelsmann (RB Leipzig, Vertrag bis 2023).

    -------------------------------

    frage mich schon, weshalb ein Marco Rose / Julian Nagelsmann ihre aktuellen Clubs freiwillig verlassen und zu den Hummels wechseln soll?

    die Antwort liegt wohl in Punkt 1 der Analyse von snowcat...

    • Offizieller Beitrag

    Borussia Dortmund entlässt den Trainer Lucien Favre – es ist das Ende einer Zweckbeziehung

    Lucien Favre ist nicht länger BVB-Coach. Der Zeitpunkt der Entlassung mag überraschen, die Gründe für die Trennung sind allerdings nachvollziehbar.

    Stefan Osterhaus, Berlin (NZZ)

    Nun ist es zu Ende, das dritte Bundesliga-Engagement des Fussballtrainers Lucien Favre. Am Sonntag, am Tag nach der 1:5-Niederlage im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart, vollzog Borussia Dortmund die Trennung. Warme Worte begleiteten den Trainer; für die Stilnote war Hans-Joachim Watzke, der Klubchef, zuständig. Für zweieinhalb Jahre «hervorragende Arbeit» dankte der Sauerländer: «Als Fachmann und als Mensch ist Lucien Favre über jeden Zweifel erhaben.»

    In der Erklärung des Sportchefs Michael Zorc überwog dagegen Skepsis. Gewiss sei dem BVB der Entscheid, Favre zu entlassen, schwergefallen: «Gleichwohl sind wir der Meinung, dass das Erreichen unserer Saisonziele aufgrund der zuletzt negativen Entwicklung in der gegenwärtigen Konstellation stark gefährdet ist und wir deshalb handeln müssen.»

    Zwar mag Favres Entlassung so kurz nach einer Niederlage selbst Insider überraschen. Doch unbegründet ist sie nicht. In elf Saisonspielen in der Liga hat der BVB bereits viermal verloren, gegen den Abstiegskandidaten aus Köln ebenso wie gegen den Aufsteiger aus Stuttgart. Zum einen war die von Zorc skizzierte Tendenz deutlich genug, zum anderen ist die Konkurrenz zahlreicher als in den Jahren zuvor. Nicht nur Bayern und Leipzig, sondern auch Gladbach und Leverkusen drängen in die Champions League.

    Harte Kritik aus dem Team

    Er sei überzeugt gewesen, erneut eine erfolgreiche Saison zu spielen, so lässt sich Favre in einer Mitteilung zitieren: «Ich finde es sehr schade, dass sich unsere Wege hier trennen.» Eine Verabschiedung von der Mannschaft hat es nicht gegeben. Dass Favre danach der Sinn gestanden hätte, ist nach den Reaktionen seiner Leader allerdings zu bezweifeln. Marco Reus, der Captain, nahm die Entlassung Favres vorweg, indem er das Team nach dem Desaster gegen Stuttgart für nicht titeltauglich erklärte: «Jeder weiss, dass wir eine Mannschaft sind, die nicht gut verteidigen kann. Das muss man so klar sagen. Wenn wir die nächsten drei Spiele so spielen, holen wir nichts mehr.»

    Mats Hummels, dem als Innenverteidiger die Organisation ebenjener Defensive obliegt, formulierte die Kritik an Favres System auf Sky ebenso drastisch. Er sprach der Spielidee schlicht die Sinnhaftigkeit ab: «Es geht darum, Automatismen zu haben und sinnvollen Fussball zu spielen. Sinnvoll heisst: Risiken da, wo es angebracht ist, und nur da, wo es einen Ertrag gibt, wenn es klappt.» Stattdessen versuche das Team «immer, klein-klein durch enge Räume durchzuspielen. Das klappt in den seltensten Fällen. Es war einfach zu viel Geschnicke.»

    Eine solche Fundamentalkritik hat Seltenheitswert. Sie stellt dem Trainer ein ungenügendes Zeugnis aus. Erfolgreich, so Hummels, ist die Mannschaft nicht wegen der Idee, das Spiel zu organisieren, sondern allein der Geistesblitze der meist jungen Individualisten wegen: «Oft können wir das irgendwie kaschieren, durch individuelle Klasse etwa.»

    «Geschnicke»: das Sich-Verlieren in Details, das unablässige Tüfteln, das das grosse Ganze aus dem Blick geraten lässt. Dabei galt doch gerade Favre als ein Trainer, der sich glänzend darauf versteht, einem Team eine Idee zu vermitteln. An jeder seiner Stationen wurde diese Fähigkeit des Trainers gepriesen, der zudem nicht zu Unrecht im Ruf stand, grössten Wert auf eine solide Defensive zu legen. Auch in Dortmund stellten sich in seinem ersten Jahr bald Effekte ein. Nicht die Bayern, sondern die Borussia spielte den besten Fussball in der Bundesliga – und zwar bis zu jenem Zeitpunkt, als es darum ging, Ansprüche auf den Titel zu formulieren.

    Nun aber sind die Ansprüche in Dortmund nicht eben gering. Sich als Konkurrent der Bayern zu begreifen, bedeutet auch: bald einmal wieder den Titel zu gewinnen. Hierzu unternimmt die Borussia allerhand Anstrengungen. Das Scouting-System gilt nicht nur in Deutschland als vorbildlich. Immer wieder erspähen die Dortmunder früh brillante Talente.

    Nur zweiter Sieger

    In dieser Saison konnte der 18-jährige Giovanni Reyna ebenso auf sich aufmerksam machen wie der ein Jahr jüngere Jude Bellingham. Ein anderer aus dem Kreis der Hochbegabten ist längst eine feste Grösse: der Norweger Erling Haaland. Es lässt sich also durchaus behaupten, dass der BVB alles Erdenkliche tat, um Favre das bestmögliche Team zur Verfügung zu stellen für einen Titelkampf, der zwar ambitioniert, aber sicher nicht aussichtslos ist.

    Favre hingegen gab immer wieder recht unmissverständlich zu verstehen, dass er zwar ein passables Kader habe, die Borussia mit ihrem Personal aber dennoch bloss zweiter Sieger sein könne. Das kann auch als ein Affront gegenüber dem Management begriffen werden, das seine Anstrengungen nicht gewürdigt sah. Der einzige Trainer in der Liga, der bessere Voraussetzungen vorfindet als Favre, ist Hansi Flick in München.

    Favres Scheitern in der Bundesliga folgt einem Muster: Er ist zwar – wie in Berlin und Gladbach – in der Lage, binnen kurzer Zeit ein Team voranzubringen. In den wegweisenden Momenten allerdings fehlen dem Coach die richtigen Worte. Den entscheidenden Schritt Richtung Titel vermochte er in Dortmund nicht zu tun. Der Hinweis, dass das Team nicht die Qualität dafür habe, ist gleichsam ein Alibi: Wer wollte bestreiten, dass die Bayern ein Kader von aussergewöhnlicher Klasse haben? Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Borussia ihre Titelchancen nicht in Matches gegen direkte Konkurrenten einbüsste. Es war vor allem der Alltag, in dem jene Punkte verloren wurden, die die Meisterschaft kosteten. So lässt sich trefflich darüber spekulieren, ob Favre am Ende nicht eine sich selbst erfüllende Prophezeiung ausgesprochen hat.

    Ambivalent wie das Verhältnis des Trainers zu seinem Personal war auch jenes zur Klubspitze. Schon in seiner ersten Saison, als Favre den Bayern um neun Punkte enteilte, diese aber Meister wurden, war die Enttäuschung in Dortmund gross; eine Entlassung galt als nicht unwahrscheinlich. Die Begeisterung, die der zeitweilig dynamische Stil des Teams hervorrief, wurde immer wieder kontrastiert durch Niederlagen gegen Abstiegskandidaten.

    Im Schatten Klopps

    Die Beziehung zur Klubführung korrespondierte mit den bisweilen erratischen Auftritten des Teams. Im Oktober 2019 brachte es der Klubchef Watzke fertig, seine Biografie vor BVB-Fans zusammen mit der Überfigur des Dortmunder Gegenwartsfussballs zu präsentieren: Jürgen Klopp. Die folkloristisch-sentimentale Art, mit der Watzke den zweimaligen Meistercoach idealisierte, hatte manche Irritationen hervorgerufen. Favre schwieg dazu in der Öffentlichkeit.

    Allerdings bemerkten die Dortmunder offenbar, was sie damit angerichtet hatten – und schwenkten um. Rückhalt für ihren betreuungsintensiven Strategen liessen sie seitdem nicht mehr vermissen. Wann immer Favre Gefahr lief, falsch verstanden zu werden: Er konnte sich auf den BVB verlassen. Und noch am Tag des Debakels gegen Stuttgart war in den «Ruhr-Nachrichten» zu lesen, dass der Klub mit dem Trainer Ende Januar über eine Vertragsverlängerung reden wolle.

    Der Überzeugung, dass beide Parteien ideal zusammenpassen, dürfte dies weniger entsprochen haben als der Einsicht, dass eben keine passendere Lösung verfügbar ist als der fachlich hochangesehene Trainer, der schon im Augenblick der Vertragsunterzeichnung vor allem eines war: nicht der Wunschkandidat, sondern der am besten verfügbare Trainer. Nun soll Favres Assistent Edin Terzic das Team übernehmen, zunächst bis zum Saisonende. Wie weit man mit einer solchen Lösung kommen kann, hat in der letzten Saison Bayern München mit dem früheren Co-Trainer Hansi Flick gezeigt.

  • <woltlab-quote data-author="Mushu" data-link="https://forum.zscfans.ch/thread/2212-de-bundesliga-fred/?postID=128839#post128839"><p>Favre soll sich nun etwas erholen und dann die Nachfolge von Petkovic übernehmen.</p></woltlab-quote><p>das ideale alter hat er, akzeptanz bei publikum und medien, aufs geld muss er auch nicht mehr schauen! <br>also beste voraussetzungen für den job! <img src="https://forum.zscfans.ch/cms/images/smilies/nick.gif" class="smiley" alt=":nick:" height="15"></p><p><br></p><p>ps. manchmal hast sogar du gute ideen! <img src="https://forum.zscfans.ch/cms/images/smilies/icon_mrgreen.gif" class="smiley" alt=":mrgreen:" height="17"></p><p><br></p><p><br></p><p>Gesendet von iPhone mit Tapatalk</p>

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Lucien Favre hat einen exzentrischen Hang zum lauten Abschied

    Schnell verliess der bekannteste Schweizer Fussballtrainer seine Klubs nie, aber meist waren die Zäsuren geräuschvoll. Sie hinterliessen Scherben und waren von Unberechenbarkeit, Zwängerei, Solo-Einlagen und gegenseitiger Enttäuschung geprägt, sei es in Yverdon oder Dortmund.

    Stefan Osterhaus, Peter B. Birrer (NZZ)

    Es war ein plötzlicher Abschied, den Lucien Favre am Sonntag von Borussia Dortmund nahm. Freiwillig war er nicht, der Klub vollzog die Trennung, da die Exponenten nicht mehr daran glauben, ihr Minimalziel – einen Rang in der Champions League – mit Favre erreichen zu können. Die Kulisse war durchaus geräuschvoll: Mats Hummels und Marco Reus setzten nach der 1:5-Niederlage gegen den VfB Stuttgart zu dem an, was sich als eine Generalabrechnung mit der fussballerischen Idee Favres bezeichnen lässt; Hummels stellte sogar die Sinnhaftigkeit der jüngeren Arbeit Favres infrage.

    Insofern steht auch die Dortmunder Episode in einer Tradition: Wenn Lucien Favre einen Klub verlässt, geschieht dies selten geräuschlos. Auf fast jeder seiner Stationen war der Weggang des Romands von undurchsichtigen Komplikationen begleitet. Mal wogen sie schwerer, mal weniger, mal war der Anteil Favres grösser als derjenige des Klubs, mal war es umgekehrt. Selbst in Nizza gab es 2017 Diskussionen, weil der quengelnde Favre den Klub bereits nach einer Saison vorzeitig Richtung Dortmund verlassen wollte, ihm dies aber zu dem Zeitpunkt verwehrt wurde.

    Echallens, Yverdon, Servette, FC Zürich, Hertha BSC, Mönchengladbach, Nizza und der BVB sind die Stationen einer Trainerkarriere, die nun schon weit über 25 Jahre währt. Wahllos hat Favre nie einen Arbeitgeber gewechselt: Jede Entscheidung schien wohlüberlegt, zudem war jeder Schritt einer nach vorn. Dortmund hätte die Krönung sein können.

    Mindestens blieb Favre zwei Jahre bei den jeweiligen Klubs, in Mönchengladbach, Yverdon und Zürich waren es sogar vier oder mehr. Dass Trainer sich in der dritten Saison verschleissen, ist nicht ungewöhnlich, häufig geschieht es noch viel früher. Ungewöhnlich ist allerdings das Getöse, das um Favre gemacht wird – oder das dieser selber veranstaltet.

    Der Vorwurf der Unehrlichkeit

    So war es auch beim Wechsel im Jahr 2000, als er vom Kleinklub Yverdon zum damals von Canal Plus geführten Servette FC wechselte. Es war ein logischer Schritt für den früheren Servette-Spieler, der in der «Fussballprovinz» Yverdon über Gebühr Erfolg vorzuweisen hatte. Früh im Jahr 2000 unterschrieb er in Genf, erste Gerüchte um seinen Fortgang wurden dementiert, nicht zuletzt von ihm. Dass es doch so war, erfuhr man hinter vorgehaltener Hand. «Unehrlichkeit» war der Vorwurf in Yverdon. Als es nicht mehr zu verbergen war, trennte sich Yverdon vor dem Saisonschluss von Favre.

    Als erfolgreich kann auch die Arbeit in Genf gelten. Aber Servette und auch Favre waren in Machtspiele und Intrigen verstrickt, in die selbst Spielervermittler involviert waren. Favre hatte im Team vor allem den Routinier Sébastien Fournier gegen sich, dem der Klub eigenartigerweise einen langfristigen Vertrag gab – die Empfehlung Favres war es nicht gewesen. Das Klima war von Misstrauen und Spannungen geprägt.

    Ebenfalls hitzig ging es zu und her, als er 2007 dem FC Zürich den Rücken kehrte und zur Hertha nach Berlin wechselte. Es war wie eine Kampfscheidung, zumal Favre die Spieler Raffael und Steve von Bergen sowie den Trainerassistenten Harald Gämperle mitnahm. Der damalige FCZ-Sportchef Fredy Bickel fühlte sich hintergangen und beklagte bitterlich, dass sich Favre nach dem Wechsel entgegen seinen Versprechungen nie mehr bei ihm gemeldet habe.

    Auch der Klubpräsident Ancillo Canepa war erzürnt. Der FCZ prangerte die Vorgehensweise an, die Verantwortlichen fühlten sich hinters Licht geführt. Der Sportchef Fredy Bickel sagte seinerzeit: «Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass Lucien mich derart an der Nase herumführt.»

    In der Bundesliga setzte Favre seine Arbeit erfolgreich fort. Nach einer mittelmässigen ersten Saison mit den Berlinern trumpfte die Hertha in der zweiten Spielzeit auf. Favre war zeitweilig sogar ein ernsthafter Herausforderer der Bayern, was überraschend genug war. Im Saisonfinish verzockte er sich, setzte den Captain Arne Friedrich auf die Bank. Die Spannungen nahm der Klub mit in die nächste Saison, erschwerend kam hinzu, dass auch der Goalgetter Marko Pantelic den Klub verlassen hatte. Nach einer Serie von Niederlagen wurde Favre Ende September 2009 entlassen.

    Sechs Wochen später sorgte er für eine Premiere in der Bundesliga: Er lud zu einer Pressekonferenz ins Berliner Hotel Adlon – und legte dar, warum Hertha mit der Entlassung falsch gehandelt habe. «Niemand hat gegen den Trainer gespielt, inbegriffen Arne Friedrich», war eine Behauptung, die Transferpolitik seines früheren Arbeitgebers kommentierte Favre ungewohnt offensiv.

    Der Anruf bei der Nachrichtenagentur

    Favre habe eine Gelegenheit verpasst, zu schweigen – so lautete der einhellige Tenor in der Berichterstattung. Nicht wenige Experten glaubten, Favre habe sich damit für alle Zeiten in der Bundesliga unmöglich gemacht. Doch die Chance zur Rehabilitation kam schnell. Im Januar 2011 erhielt er einen Anruf von Mönchengladbachs Manager Max Eberl. Die Borussia war nicht nur abstiegsbedroht, sie galt vielen als unrettbar. Favre sagte zu, schaffte den Klassenerhalt, spielte darauf eine erfolgreiche Saison. Als einige Stützen den Verein verliessen, musste er gewissermassen ein neues Team aufbauen. Auch dieses hatte Erfolg, die Borussia qualifizierte sich sogar für die Champions League.

    Im September 2015 aber folgte die Trennung nach einer Serie von Niederlagen. Nicht die Borussia hatte sie vollzogen, sondern Favre gab entnervt auf. Am Morgen informierte er eine Nachrichtenagentur, gab dieser seine Demission bekannt. Der Manager Eberl erfuhr davon, als er am Sonntag mit seinem Hund spazieren ging. «Wir sind nach wie vor total davon überzeugt, dass Lucien der perfekte Trainer für Borussia ist», so der fassungslose Eberl.

    Obschon Favre seinen Abgang in Mönchengladbach alles andere als professionell gestaltete, ist die Borussia noch immer gut auf ihn zu sprechen. Auch in der Dortmunder Krisensituation hatte er in Eberl einen Verteidiger, der darauf hinwies, wie überzogen die Anwürfe an Favre doch seien. Er schätzt seinen ehemaligen Angestellten als das, was er ist: als einen Fachmann – mit dem Hang zum spektakulären, vom Affekt bestimmten, unberechenbaren, verschlungenen und einsamen Abschied, der oft Scherben zurückgelassen hat.

  • Favre ist kein einfacher Mensch und schwierig zu führen. In der Wirtschaft haben solche Typen keine Chance. Warum soll das im Fussball Business anders sein? Unbestritten sind seine fachlichen Fähigkeiten. Aber sonst?

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke auch, dass es an der Zeit gewesen ist, Favre zu entlassen, wenn man beim BVB das Gefühl hat, Bayern-Jäger sein zu sollen.

    Was das Ganze aber unsympathisch macht sind die oben genannten Namen für die Nachfolge.

    Hier ein guter Text zum Thema "Fussball-Überdrüssigkeit" im Allgemeinen:

    https://www.schwatzgelb.de/artikel/2020/u…die-entfremdung

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke auch, dass es an der Zeit gewesen ist, Favre zu entlassen, wenn man beim BVB das Gefühl hat, Bayern-Jäger sein zu sollen.

    Was das Ganze aber unsympathisch macht sind die oben genannten Namen für die Nachfolge.

    Hier ein guter Text zum Thema "Fussball-Überdrüssigkeit" im Allgemeinen:

    https://www.schwatzgelb.de/artikel/2020/u…die-entfremdung

    Interessanter Bericht, danke Reto. Kann wirklich vieles nachvollziehen was der Schreiberling getextet hat. Teilweise teile ich seine Meinung auch.

    Der Fussball, so wie wir ihn kennen, wird überleben, wenn genug Leute sich dafür interessieren. D.h. ins Stadion gehen, Pay-TV Abos und Merchandising

    kaufen uns sich im täglichen Leben damit auseinandersetzen oder zumindest beschäftigen.

    Und da bin ich dann halt nicht seiner Meinung. Die grosse Mehrheit wird sich wieder dem "König Fussball" zuwenden. Für mich steht dies ausser Frage.

    Ob die Ultra-Szene dies ebenso tun wird? We will see. Aber die Stadien werden voll sein und der Rubel wird rollen. "Brot und Spiele" - und Fussball ist DAS

    Massen-Spiel schlechthin.

    Siehe nur schon bei uns - in welchem Fred wird viel geschrieben? Voilà.

    Und eine kleine positive Seite bringt der Fakt mit sich, dass keine Zuschauer im Stadion sind: Es gibt viel weniger Schwalben! Aber das nur am Rande und

    hat mit dieser Diskussion eigentlich nichts zu tun.

  • Die Leute im Stadion braucht es nur bedingt, wichtig sind wohl in erster Linie die Pay-TV Gelder. Klar, die Leute im Stadion konsumieren und kaufen die Fanartikel, aber die Stimmung in den Stadien wird ohne die Ultras in DE bestimmt eine andere sein. Wobei auch hier die Frage ist: interessiert das die Asiaten vor dem TV?

    Auch Fussball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft und das Geld regiert (leider), aber UEFA und FIFA mischen da gaanz fest mit, indem sie die CL aufblähen und nur an das Geld denken! Dies hilft natürlich auch den erfolgreichen Klubs zu noch mehr Geld, aber die meisten nationalen Ligen leiden durch diese ungleiche Verteilung.

    Auch deshalb träume ich Nachts vom guten alten Europapokal der Landesmeister, bei dem nur der aktuelle Meister mitspielen durfte...

    • Offizieller Beitrag

    die Stimmung in den Stadien wird ohne die Ultras in DE bestimmt eine andere sein.

    Auch deshalb träume ich Nachts vom guten alten Europapokal der Landesmeister, bei dem nur der aktuelle Meister mitspielen durfte...

    Die Stimmung würde wieder so sein wie vor den Ultras, weisch no? Ging auch!

    Die grossen Clubs wollen halt nicht nach nur einer Niederlage bzw. zwei Spielen schon raus aus dem Wettbewerb sein!

  • korrekt! ging auch, aber waren (meiner Meinung nach) noch nicht diese Konsum-Jahre wie man es heute erlebt, im Sinne von: ich habe bezahlt, also möchte ich (von den Ultras etc) unterhalten werden.

    Aber der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier und wer weiss, evtl. würde sich der "normale" Fan wieder vermehrt anpassen und johlen?

    Was man auch noch bedenken muss: damals waren wohl eher männliche Fans im Stadion, welche in "Feierlaune" (schön geredet) waren. Das ist heute wahrscheinlich nur noch bei den Jungen so, da man heute auch als Familienvater inkl. Frau und Kinder ins Stadion kann und geht.

    Gut möglich, dass ich mich irre, aber ich vermute, dass vorher die Fangesänge vom Band / TV produziert (man übt ja aktuell bereits damit..) und auch die Fans in den Stadien digital ersetzt werden könnten.

    Zu Beginn der CL fand ich es auch cool, wenn Bayern vermehrt gegen Real, Juve, etc gespielt hat:

    über all die Jahre und immer selben Paarungen ist es mir aber zu viel geworden!

    Nun freue ich mich über die Teams welche den "Grossen" ein Bein stellen, à la Atalanta / Ajax; Trotzdem ist es schön, wenn Bayern die CL gewinnt, auch im Covid-Modus :mrgreen:

    Aber ein Schritt zurück wäre bestimmt nicht verkehrt, wenn man die Gesundheit der Spieler, den Überdruss der Fans und die Ungleichheit innerhalb der nationalen Ligen anschaut. Passieren wird es aber höchstens durch ganz grosse Geldsorgen, falls überhaupt (denke eher nicht).

  • aber hallo! ||

    Heisse Gerüchte aus Deutschland: Wird Christian Gross Schalke-Trainer?

    https://www.blick.ch/-id16258683.ht…n=blick_app_iOS


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    Ich glaube wirklich wenn`s einer packen könnte dann der Mann aus Höngg... Der Typ lebt irgendwie immer auf der Sonnenseite des Lebens! Die Frage ist nur wieviel Kohle wirklich noch da ist.

    Würd ich ihm sogar noch gönnen, warum nicht. Ein Favre hätte für eine Trendwende zu lange.

    Russki standart!!

  • <woltlab-quote data-author="Sbornaja" data-link="https://forum.zscfans.ch/thread/2212-de-bundesliga-fred/?postID=129053#post129053"><p>Ich glaube wirklich wenn`s einer packen könnte dann der Mann aus Höngg... Der Typ lebt irgendwie immer auf der Sonnenseite des Lebens! Die Frage ist nur wieviel Kohle wirklich noch da ist.</p><p>Würd ich ihm sogar noch gönnen, warum nicht. Ein Favre hätte für eine Trendwende zu lange.</p></woltlab-quote>
    <p>kohle ist keine mehr da...</p><p><br></p><p>ja, gross kann sowas schaffen! trotzdem, scheiss gcbasel...<img src="https://forum.zscfans.ch/cms/images/smilies/icon_mrgreen.gif" class="smiley" alt=":mrgreen:" height="17"></p><p><br></p><p>zu favre: hat gladbach kurz vor dem absturz in die 2. buli übernommen und hat ab spiel 1 unter ihm funktioniert!</p><p><br></p><p><em>Am 14. Februar 2011 verpflichtete Borussia Mönchengladbach Favre als Cheftrainer, nachdem Michael Frontzeck am Tag zuvor beurlaubt worden war. Favre übernahm eine Mannschaft, die nach 22 von 34 Spieltagen mit 16 Punkten Tabellenletzter war und einen Rückstand von sieben Punkten auf den Relegationsplatz hatte. Mit 20 Punkten aus den restlichen zwölf Spielen hielt die Borussia mit Favre die Klasse; am 25. Mai 2011 setzte sich die Mannschaft in zwei Relegationsspielen gegen den VfL Bochum durch.</em></p>

    NieUsenandGah

    2 Mal editiert, zuletzt von snowcat (21. Dezember 2020 um 17:52)

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