Playoffs allgemein

  • Bis jetzt sieht Meisterfeier auf französisch ziemlich öde aus.

    Aber ich finde es gut hat es Genf geschafft. Mag Biel einfach nicht.

    Schweizer Trainer, Schweizer Goalie, geniale Ausländer.

  • Der Reiz der Parität: Wieso der Meistertitel von Genf/Servette ein Segen für das Schweizer Eishockey ist

    Genf/Servette ist erstmals Schweizer Eishockey-Meister
    Genf/Servette gewinnt die Belle gegen den EHC Biel mühelos 4:1 und ist erstmals Schweizer Meister. Der Titelgewinn der Genfer zeigt exemplarisch, wieso die…
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    Der Reiz der Parität: Wieso der Meistertitel von Genf/Servette ein Segen für das Schweizer Eishockey ist

    Genf/Servette gewinnt die Belle gegen den EHC Biel mühelos 4:1 und ist erstmals Schweizer Meister. Der Titelgewinn der Genfer zeigt exemplarisch, wieso die Chancengleichheit im Sport das kostbarste Gut bleibt.

    Genf/Servette ist Meister. Ein würdiger, logischer Champion. Und am Ende dieser möglicherweise gehaltvollsten Meisterschaft in der Geschichte des Schweizer Eishockeys lässt sich festhalten: Das Produkt National League ist besser denn je; ein wichtiger Teil seiner Anziehungskraft ist die Parität.

    Man hätte sich in diesem Jahr mit Genf, Biel, Davos, Zürich, Gottéron und vor der Saison sogar noch Lugano, Lausanne und Bern acht Teams als Meister vorstellen können, ohne dafür einen Grad an Selbstverleugnung zu betreiben, der einen nicht mehr in den Spiegel blicken lässt. Die Aufstockung auf 14 Teams und sechs Ausländer hat die besten Teams des Landes näher zusammenrücken lassen. Die Budget-Unterschiede bei den Titelkandidaten liegen bei knapp einer Million Franken. Und nicht bei 25 wie im Fussball.

    Die Konsequenz war eine Meisterschaft, in der sich die Rivalen auf Augenhöhe begegneten, ein Winter, in dem vielerorts sanft geträumt werden durfte. Es wäre töricht, zu unterschätzen, wie essenziell das ist. Gerade im Vergleich zum Fussball, in dem die Young Boys schon mit verbundenen Augen hätten auflaufen müssen, um angesichts der durch Europacup- und Transfereinnahmen erspielten erdrückenden finanziellen Überlegenheit halbwegs in Gefahr zu geraten, nicht Meister zu werden.

    Die National League ist ein attraktiver Arbeitgeber für Spieler von herausragendem internationalem Format

    Die Spiele der National League zogen 2,55 Millionen Menschen an, durchschnittlich mehr als 7000 Zuschauer pro Partie. Das Niveau war hoch, das Tempo enorm, es gab Weltmeister und Olympiasieger zu bestaunen, Akteure von internationalem Format. Das ist noch ein Vorteil des Eishockeys, das global gesehen ein Nischenprodukt darstellt.

    Deshalb kann man in der Schweiz Teemu Hartikainen tanzen, Jan Kovar skoren und Harri Säteri hexen sehen. Die National League ist für solche Spieler nach der NHL die zweitattraktivste Liga der Welt, das ist einer der Nebeneffekte des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine: Im Gegensatz zur KHL bieten die Schweizer Klubs neben üppigen Salären auch sichere Arbeitsplätze und familienfreundliche Bedingungen. In der Super League im Schweizer Fussball hingegen zahlt man auf der Haupttribüne teilweise 80 Franken Eintritt. Und dann spielen Moritz Bauer und Kevin Fickentscher.

    Die Parität in der National League war lange eine Propagandalüge. Landauf, landab sprachen die Manager davon. Aber am Ende hiess der Meister nach der Jahrtausendwende doch immer ZSC, Bern oder Davos. In Zürich war Geld dank dem grosszügigen Mäzen Walter Frey nie ein Problem, Bern finanzierte etliche Meisterteams mit seinem Publikumszuspruch und einem über Jahre aufgebauten Gastronomie-Imperium. Davos hat den Spengler-Cup und solvente Gönner aus dem Unterland.

    Servette geht eine teure Wette ein – und holt den Jackpot

    Längst aber haben andere Teams den Anschluss hergestellt. In Freiburg, Lausanne, Ambri und Biel stehen neue Arenen, die die finanziellen Realitäten dieser Teams verschoben und den Rückstand kleiner gemacht haben. Die Denkfabrik EV Zug hat sich unter dem Milliardär Hans-Peter Strebel als eine der Vorzeigeorganisationen Europas etabliert. Und Genf/Servette hat das Portemonnaie von Rolex und die Gunst der Stunde genutzt.

    Der Sportchef Marc Gautschi, ein zurückhaltender, fast unscheinbarer Berner, hat besser als alle anderen Entscheidungsträger in der Branche erkannt, wie wichtig die zwei zusätzlich erlaubten Ausländer sein werden. Er engagierte den Finnen Hartikainen und den Schweden Omark, zwei beste Freunde, die sich im Herbst der Karriere fast nach Belieben durch die gegnerischen Abwehrreihen kombinierten. Sie komplettierten ein Kontingent, zu dem bereits Henrik Tömmernes, Sami Vatanen, Daniel Winnik und Valtteri Filppula gezählt hatten, Spieler erster Güte. Es war eine teure Wette, die Servette eingegangen ist. Aber sie brachte den Jackpot.

  • Zitat

    Die Budget-Unterschiede bei den Titelkandidaten liegen bei knapp einer Million Franken. Und nicht bei 25 wie im Fussball.……

  • Zitat

    Die Budget-Unterschiede bei den Titelkandidaten liegen bei knapp einer Million Franken. Und nicht bei 25 wie im Fussball.……

    diese zahl im eishockey dürfte auch nicht ganz korrekt sein...

    aber new york rangers gegen huttwil ist es definitiv nicht, im gegensatz zum fussball.

    NieUsenandGah

  • diese zahl im eishockey dürfte auch nicht ganz korrekt sein...

    aber new york rangers gegen huttwil ist es definitiv nicht, im gegensatz zum fussball.

    Warum nicht? Er spricht ja von den Top 8 Teams...

    Okey vielleicht sind es 1 1/2 mio, aber die musst du erst richtig und intelligent einsetzen um den anderen 7 einen Schritt voraus zu sein.

    Und ich bin ziemlich sicher, nächste Saison wird es wieder einen anderen Meister geben.

    Russki standart!!

  • Ahhh hier noch der rest vom Tect, sorry

    Es hat im Schweizer Eishockey schon Zufallsmeister gegeben, das ist Teil des Reizes des Play-off-Modus. Der Titel von Servette aber hat nichts Beliebiges. Niemand sonst hatte bessere Ausländer. Und es war eindrücklich, wie weit das Sextett diese Mannschaft tragen konnte. Servette stellte die beste Offensive der Liga, das beste Powerplay, es gewann am meisten Bullys und war das erfolgreichste Auswärtsteam. Der Lohn war der Qualifikationssieg. Und dann der Meistertitel, der erste in der 118-jährigen Klubgeschichte.

    Der Titel wird etwas auslösen in Genf, in der Romandie, dieser in den grossen Schweizer Publikumssportarten im 21. Jahrhundert fast vergessenen Region. Es mussten fünf Jahrzehnte ins Land ziehen, bis nach La Chaux-de-Fonds wieder ein welsches Team Meister wurde. Im Fussball liegt der letzte Titel für die Romandie 24 Jahre zurück. Ein Gewinn der Meisterschaft hat das Potenzial, eine ganze Generation nachhaltig zu beeinflussen, er kann dem Sport neues Publikum zuführen, auf den Rängen und in den Juniorenteams. Für den Genfer Nachwuchs, dank seiner Anziehungskraft bis hinüber nach Frankreich schon jetzt einer der besten im Land, sind das verheissungsvolle Perspektiven.

    Die Vision von sieben verschiedenen Meistern innerhalb der nächsten 20 Jahre kann wahr werden

    Der Erfolg von Servette dürfte Nachahmer auf den Plan rufen. Jetzt, wo offiziell klar ist, dass kein Grund mehr zur Ehrfurcht vor den Dominatoren der letzten zwei Dezennien besteht. Besonders Gottéron muss es ermutigen, dass man auch dann Meister werden kann, wenn man mehr als 100 Jahre lang nichts gewonnen hat.

    Patrick Lengwiler, der CEO des EV Zug, hat im Jahr 2020, vor den zwei Meistertiteln seines Klubs, im Rahmen einer Liga-Reform unter anderem für eine Lohnobergrenze geweibelt. Sie scheiterte am Widerstand des ZSC, in dem die Verantwortlichen Transparenz offenbar scheuen, weil sie womöglich in Erklärungsnot geraten würden, wären alle Ausgaben offengelegt. Lengwiler sagte damals: «Das Beste, was dieser Liga passieren kann, wären in den nächsten 20 Jahren sieben verschiedene Meister.»

    Nun haben es mit Zug und Genf innert dreier Jahre zwei Teams ganz nach oben geschafft, die diesen Moment sehr lange herbeigesehnt hatten. Es ist ein guter Anfang, der Nachweis, dass diese Liga nicht nur in Bern und Zürich funktioniert. Sondern in allen Landesteilen, in Dörfern, Bergtälern und eben auch in Genf, dieser mondänen Metropole, die jahrzehntelang ein bisschen vergessen hatte, dass sie überhaupt einen Eishockeyklub beherbergt. Nun war sie es, die einen rauschhaften Play-off-Frühling erlebte, der am Donnerstag in einer einseitigen Belle sein Ende fand. 4:1 siegte Servette, die Ausländer erzielten sämtliche Treffer – natürlich sie. Womöglich waren diese Play-offs nicht weniger als die Geburtsstunde eines neuen Selbstbewusstseins von Genf als Sportstadt.

    Der Parität sei Dank, diesem im modernen Sport so raren und flüchtigen, gerade deshalb aber unendlich kostbaren Gut.

  • Würdest du dies genau so dem Team auch privat face to face so sagen? Oder ist das wieder einmal einfach so ein Spruch, welchen man quasi fast anonym

    auf Social Media raushauen kann, ohne irgend eine Konsequenz?

    Oh ja, würde ich. Nur habe ich die Chance dazu nicht und es würde die Herren auch nicht interessieren.

  • Und das Nörgelforum lag daneben dass mit den langen Eiszeit der Ausländer es Genf nie für einen Titel reichen würde.

    Ja, auf diesem Forum gibt es eben verschiedene Meinungen und das ist gut so.

    Im letzten Herbst hat ja auch mal einer geschrieben: "Ich sehe niemanden, der uns das Wasser reichen könnte" (oder so ähnlich)
    So kann man sich eben täuschen.

    • Offizieller Beitrag

    Oh ja, würde ich. Nur habe ich die Chance dazu nicht und es würde die Herren auch nicht interessieren.

    Kann ich dir gerne ermöglichen, wenn es dir wirklich wichtig ist. Aber ich behaupte jetzt einfach mal, dass wird mehr so

    ein "easy" Nulpen-Gespräch.

    Mit viel Lächeln. Erinnert mich an die ZSC-Fans vor 30 Jahren: Riesen Fresse was sie dem Fige alles sagen würden.

    Und als es dann zur Konfrontation kam ....... psssssssst ..........

    • Offizieller Beitrag

    Gratulation an Genf - verdienter Meister. Wir sind das letzte Team, dass nicht Quali 1. und anschliessend Meister wurden.

    Habe mir Teile des letzten Spiels angeschaut, wo war Biel? Bin gespannt was die Einschaltquoten sagen werden. Bin noch

    immer überzeugt, dass dieser Final, bzw. diese Finalserie, alles in allem überhaupt nicht "gezogen" hat.

    Noch krasser ausgedrückt: Wenn Servette noch nie Meister und Törmännen (leider!) nicht wieder an Krebs erkrankt worden

    wäre: Die Schweiz hätte noch weniger gemerkt dass gerade um die Schweizer Meisterschaft gespielt wird. Weil: Genf vs. Biel

    einfach die aller-aller-aller meisten nicht interessiert.

    Dass dies hier von 15 wirklich Hockey-Interessierten anders gesehen wird - vollkommen i.O. Aber ich sage mal ganz einfach,

    am Montag kannst du im Büro 80% der Leute fragen und sie haben a) keine Ahnung wer Schweizer Hockeymeister geworden

    oder b) noch geiler, gar nicht mitbekommen dass letztens um die Meisterschaft gespielt wurde.

  • Ja, weil, A Mannschaften dabei waren die nicht gerade viele Fans in der Deutschschweiz haben und B weil das SF DRS zum ersten Mal wohl nix und wiedernix an Bilder gebracht hat.

    Ich fand es spannend und habe für Genf gebibbert. Mag es Robert Mayer sehr gönnen nachdem er in Davos PNG geworden ist und durch die Hölle ging. Er war im Sommer dazumal an einem PGS-Goaliecamp wo meine Söhne auch waren und hatte wirklich für jeden Zeit und war sehr umgänglich.

    Biel war mir sehr unsympathisch und auch das ewige Lachen beim Trainergespann bei Entscheiden gegen Biel waren nicht sympathisch. Aber das Interview von Antti am Schluss nach dem verlorenen Final war Klasse. Hoffe er packt es und bleibt uns lange erhalten.

  • Kann ich dir gerne ermöglichen, wenn es dir wirklich wichtig ist. Aber ich behaupte jetzt einfach mal, dass wird mehr so

    ein "easy" Nulpen-Gespräch.

    Mit viel Lächeln. Erinnert mich an die ZSC-Fans vor 30 Jahren: Riesen Fresse was sie dem Fige alles sagen würden.

    Und als es dann zur Konfrontation kam ....... psssssssst ..........

    Kann ich sehr gut nachvollziehen. Vor 30 Jahren wollte ich wegen dem „Stinkefinger von der Strafbank“ ihn wirklich mal die Meinung sagen. Dann sah ich ihn an einer Messe wo er Autogramme verteilte und er war dort einfach entwaffnend freundlich und sprach mich sofort auf mein Edgar Salis Autogramm auf der Jacke an und freute sich mega.

    Tja, seit dem Ereignis habe ich mir das Motto:“what happens on the ice, stays on the ice“ zu Herzen genommen. Auch bei meinem eigenen Spiel 😎

  • Kann ich sehr gut nachvollziehen. Vor 30 Jahren wollte ich wegen dem „Stinkefinger von der Strafbank“ ihn wirklich mal die Meinung sagen. Dann sah ich ihn an einer Messe wo er Autogramme verteilte und er war dort einfach entwaffnend freundlich und sprach mich sofort auf mein Edgar Salis Autogramm auf der Jacke an und freute sich mega.

    Tja, seit dem Ereignis habe ich mir das Motto:“what happens on the ice, stays on the ice“ zu Herzen genommen. Auch bei meinem eigenen Spiel 😎

    So muss es auch sein.

    Die Spieler spielen auf dem Eis eine Rolle, nach dem Spiel sind die meisten Familienmenschen, Kumpels, Brüder, Väter die keiner Fliege etwas zuleide tun können.

    Lapierre, Dido, usw werden neben dem Eis als freundliche hilfsbereite Familienmenschen beschrieben.

    Russki standart!!

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