Unsere Prognose zu den Playoff-Viertelfinals
Bern läutet beim EV Zug die Sommerpause ein und der ZSC rächt sich am EHCB
Die letzten Spiele der Regular Season liegen nun bald zwei Wochen zurück, die Play-In-Duelle haben ihre jeweiligen Sieger gefunden. Vorhang auf, die Bühne ist bereit für das Highlight der diesjährigen National-League-Saison: Die Playoffs stehen an. Am Wochenende gehen die Viertelfinals los. Zwei Tage bleiben uns also noch zum Tippen, Raten, Hoffen, bevor die Resultate Realität werden. Hier ist unsere Prognose zu den kommenden Begegnungen.
ZSC Lions (1.) vs EHC Biel (9.)
Am Samstagabend läutet ein Aufeinandertreffen, das uns aus jüngster Zeit nur allzu gut bekannt ist, die Playoffs ein. ZSC-EHCB - ein Duell, das so manchen Zürcher Fan wohl auch heute noch zum Schaudern bringt. Ein knappes Jahr ist es her, als die Seeländer den Grossstädtern im Playoff-Halbfinale einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Damals bezwangen die Bieler den ZSC überzeugend mit 4:0. Ein Blick auf die Direktduelle der diesjährigen Regular Season allerdings verrät, dass sich das Blatt mittlerweile gewendet haben könnte:
26.01.24 ZSC vs. EHCB 4:1
01.12.23 EHCB vs. ZSC 2:3
24.10.23 EHCB vs. ZSC 2:3 n.V.
19.09.23 ZSC vs. EHCB 4:1
Was den Bielern gegen den ZSC in letzter Zeit also zu fehlen scheint, sind die Tore.Eine Quote von 1.5 Toren pro Spiel wird den Seeländern wohl kaum reichen, um die Zürcher ein zweites Mal in Folge aus den Playoffs zu schmeissen. An der Offensive muss demnach in Biel noch gefeilt werden.
Anders sieht es auf der Torwartposition aus: Harri Säteri spielt eine hervorragende Saison zwischen den Bieler-Pfosten. Nicht umsonst führt der Finne mit 1.75 erhaltenen Toren pro Spiel die Goalie-Statistik der Play-Ins an. Eines steht fest: Die Bieler werden auf einen Harri Säteri in Topform angewiesen sein, um sich dem treffsicheren ZSC entgegenzustellen.
Schliesslich muss noch auf die Seeländer Formstärke unter Interimscoach Martin Steinegger verwiesen werden. Genaueres dazu und zur Schlüsselspieler-Rolle Säteris findet sich hier:
Unsere Prognose: Die Zürcher setzen sich im fünften Spiel zu Hause durch und revanchieren sich für die Bieler Klatsche aus dem Vorjahr. 4:1 für die ZSC Lions.
Fribourg-Gottéron (2.) vs. HC Lugano (7.)
Das zweite Samstagabend-Duell liefern sich Romandie und Tessin. Der Tabellenzweite empfängt die übers Play-In qualifizierten Bianconeri aus Lugano. Eines verspricht diese Serie allemal: Tore.
Marcus Sörensen trifft auf Calvin Thürkauf - der beste Scorer der Regular Season auf den zweitbesten. Diese geballte Offensivpower beider Seiten haben wir in der vergangenen Saison bereits so einige Male zu Gesicht bekommen. Doch wirklich genug davon hat man ja nie. Sechs Tore fielen im Schnitt der letzten vier Spiele,verteilt wurden sie grösstenteils ausgeglichen, wie die Direktduelle zeigen.
29.02.24 HCL vs. FG 2:4
21.12.23 FG vs. HCL 3:0
22.10.23 HCL vs. FG 5:3
16.09.23 FG vs. HCL 2:5
Ein regelrechtes Spektakel erwartet uns demnach hoffentlich auch in den Playoffs. Auf Seiten der Tessiner sollen besonders Calvin Thürkauf und seine kanadischen Kollegen Daniel Carr und Michael Joly dafür sorgen, dass uns dieser Wunsch erfüllt wird. Die Offensivlinie der Bianconeri kommt damit auf zusammengerechnete 65 Tore in der Regular Season.
Dem etwas entgegenzusetzen hat Gottéron sowohl offensiv als auch defensiv. Der mittlerweile 37-jährige Reto Berra stellt mit einer Fangquote von 92,9 Prozent einen der besten Goalies der abgelaufenen Regular Season dar.Zwischen den Pfosten ist damit für Sicherheit gesorgt.
Der Mann, der für die Tore auf der anderen Seite des Feldes zuständig ist, ist natürlich Marcus Sörensen. Mit 63 Scorerpunkten in der diesjährigen Saison hat der Schwede bewiesen, dass er damit wohl keine Mühe hat. Das einzige, was dem Flügel nun noch gelingen muss, ist, diese Form auch in die Post Season mitzunehmen. Ein Unterfangen, an dem er im letzten Jahr mit null Playoff-Toren noch gescheitert ist.
Unser Tipp: Eine unterhaltsame und torreiche Serie endet im sechsten Spiel zu Gunsten von Fribourg. 4:2 in der Serie für den HCFG.
Lausanne HC (3.) vs. HC Davos (6.)
Wir kommen zum Sonntag. Beim Viertelfinale zwischen Lausanne und Davos scheint tatsächlich alles offen zu sein. Dies zumindest lassen uns die Direktbegegnungen aus der Regular Season vermuten. Lausanne konnte sich zwar dreimal durchsetzen, die Bündner nur einmal - die Partien waren jedoch allesamt knapp. Anfang Oktober musste eine Verlängerung her, im Januar dann sogar ein Penaltyschiessen, um einen Sieger zu ermitteln.
18.02.24 HCD vs. LHC 1:2
23.01.24 LHC vs. HCD 5:6 n.P.
02.11.23 LHC vs. HCD 1:0
01.10.23 HCD vs. LHC 1:2 n.V.
Was also wird in dieser Serie ausschlaggebend sein? Im Rückblick auf die Playoffs aus dem Vorjahr könnte die Bündner Powerplay-Stärke eine Rolle spielen. In den Playoffs 22/23 war der HCD mit durchschnittlichen 0.8 erzielten Powerplay-Toren pro Spiel klarer Tabellenführer in dieser Statistik. Und auch in der vergangenen Regular Season hat man in dieser Hinsicht die Nase gegenüber den Westschweizern ganz leicht vorn.
Nichtsdestotrotz startet Lausanne mit einer Favoritenrolle in diese Viertelfinalspiele. Der LHC spielt eine mächtig überzeugende Saison und hat sich von Tabellenplatz 11 aus dem Vorjahr bis in die Top-3 nach oben gekämpft. Mit Geoff Ward kann man ausserdem auf den National-League-Trainer des Jahres verweisen. Eine Rolle, der der Kanadier in diesen Playoffs auf jeden Fall gerecht werden möchte.
Alles in allem scheint es bei dieser Viertelfinal-Serie auf beide Seiten kippen zu können. Am Ende stellt sich die Frage, wer mehr mentale Stärke beweisen kannund den Halbfinaleinzug - womöglich auch über eine längere Strecke - stetig vor Augen hat.
Unsere Einschätzung: Lausanne gewinnt eine lange und anstrengende Serie, schliesslich im siebten Spiel. 4:3 für den LHC.
EV Zug (4.) vs. SC Bern (5.)
Schliesslich begegnen sich am Sonntag auch noch die Tabellennachbarn aus Zug und Bern. Einmal mehr haben wir es mit einer knappen Angelegenheit zu tun. Die Direktbegegnungen aus der vergangenen Spielzeit verdeutlichen dies. Nach zwei Entscheidungen im Penaltyschiessen - beide zu Gunsten der Zuger - konnten die Mannschaften jeweils einen Sieg verzeichnen.
23.02.24 EVZ vs. SCB 1:4
09.12.23 SCB vs. EVZ 2:6
28.10.23 SCB vs. EVZ 1:2 n.P.
23.09.23 EVZ vs. SCB 3:2 n.P.
Wovon ein Halbfinaleinzug am Ende abhängig sein wird? Die Antwort finden wir zwischen den Pfosten. Unsere Prognose besagt: Das Viertelfinale EVZ-SCB verkommt zum Goalieduell. Der Playoff-Held Leonardo Genoni auf der einen Seite, die schwedische Mauer Adam Reideborn oder die formstarke Alternative in der Gestalt von Philip Wüthrich auf der anderen. Alle Einzelheiten bezüglich dieses Kampfes auf Augenhöhe finden sich hier:
Schliesslich noch unsere letzte Einschätzung: Die zuletzt formschwachen Zuger müssen sich den Hauptstädtern nach sechs Spielen geschlagen geben. 4:2 für den SCB.