• Zitat von Mitsch 2006

    lauter neue und relativ unbekannte leute an den technischen positionen. ob das was damit zu tun hat?

    vorläufig endlich ruhe und keine machtkämpfe von der leitung bis zum team - ein vorübergehendes erfolgsrezept?


    canepa hat nun im vorstand nur ihm wohlgesinnte, und wie du richtig sagst unbekannte leute installiert. darum stehen sie auch nicht in der öffentlichkeit, was schon einiges an konfliktpotential aussschliesst. er selber hat sich - endlich - auch aus den medien zurückgezogen. diese ruhe tut dem verein wirklich gut und ist sicher teil des momentanen erfolges.

    ABER: ich habs schon mal erwähnt: das team auf dem fussballplatz wurde nicht von der neuen crew, sondern von fredy bickel zusammengestellt. darum können wir die jetzige führung frühestens in etwa 1 jahr oder bei der nächsten sportlichen krise wirklich beurteilen.

    NieUsenandGah

  • schon erstaunlich: nach 18 runden 17 punkte, 6 runden später fast die doppelte punktezahl! es braucht manchmal wirklich nur verdammt wenig!

    nzz vo hüt:

    Die einen unten, die anderen oben

    Der FC Zürich gewinnt in der letzten Minute beim Servette FC 2:1

    Die Rückrunde des FCZ ist bis jetzt fast makellos: 6 Spiele, 16 Punkte. Derweil kämpft der Gegner gegen mehrere Krisen.

    Peter B. Birrer, Genf

    Am Ende hatten die Genfer einiges zu verdauen, was sich im Kabinengang mit Tritten gegen Türen, Geschrei und Beschimpfungen gegen die Schiedsrichter manifestierte. Jahovic erzielte in der 90. Minute das 2:1 für den FC Zürich, ehe in der Nachspielzeit das Kopftor Ponts nach dem Gedränge im FCZ-Strafraum aus irgendwelchen Gründen annulliert wurde. 1:2 und nicht 2:2 - der Servette FC sieht kein Licht und bleibt im Keller der Super League.

    Auf der anderen Seite reihte der sichtlich aufblühende FCZ den nächsten Sieg in die Bilanz einer Rückrunde, die bis jetzt fast ohne Makel ist und den weit unten gestarteten Verein immer weiter nach oben führt. Kaum zu glauben, dass er noch vor wenigen Wochen in purer Orientierungslosigkeit die Parole Ligaerhalt verfasst hatte. Das klingt jetzt wie ein Witz. Wer den FCZ seit Wochen nicht mehr hat Fussball spielen sehen, traut seinen Augen nicht. Viel ist anders geworden, wie von Zauberhand gesteuert.

    Auch wenn den Zürchern in Genf nicht das ganz gute Spiel gelang, war doch einiges eindrücklich - zum Beispiel das wunderbare Tor nach etwas mehr als einer Stunde zum 1:0, das Chikhaoui und Schönbächler vorbereiteten und in der Mitte Chermiti vollendete. Wenn sich der FCZ einen Vorwurf machen lassen muss, dann der: Er hätte die Partie gegen den mediokren Widersacher früher entscheiden müssen und nicht noch in Schwierigkeiten kommen dürfen wie nach dem Handspenalty von Karanovic zum 1:1.

    Zu den sportlichen gesellen sich im Servette FC extrasportive Probleme, die im grösstenteils leeren Rechteck des Stade de Genève schier zu greifen sind. Daran ändert nichts, ob der Chef Marc Roger, Majid Pishyar oder Hugh Quennec heisst. Wird Letztgenannter auf den Betrieb des EM-Stadions 2008 angesprochen, hält er sich nicht zurück. Das sei eine «kolossale Baustelle», die Finanzierung bleibe «fragil». Die Kunde geht um von verspäteten Lohnüberweisungen, Mahnungen. Quennec beschwichtigt, kann aber Liquiditätsengpässe nicht in Abrede stellen. Um die zehnjährige Arena und den Krisenfall auf den heute üblichen Standard zu hieven, sind kurzfristig 8 bis 9 Millionen Franken vonnöten. Über eine Viertelmillion kostete etwa der neue Rasen, der im Hinblick auf das mit dem üblichen Brimborium angekündigte Testspiel Brasilien - Italien von nächster Woche verlegt wurde. Immerhin kündigt Quennec an, den Betrieb auch eine Liga tiefer alimentieren zu können. Und das auch zu wollen.

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag


    Das Landei auf dem Laufsteg

    Marco Schönbächler ist erst 23-jährig, aber der dienstälteste Spieler beim FCZ. Nach einer langen Durststrecke ist er unter dem neuen Trainer Urs Meier wieder aufgeblüht.

    Von Peter Bühler, Zürich

    Rote Turnschuhe, tief sitzende schwarze Schlabberhose, weisses, ärmelloses, knielanges T-Shirt, darüber ein JeansGilet samt schwarzem Halstuch und auf dem Kopf eine Schirmmütze: Gut sieht es aus, wie Marco Schönbächler einem Model gleich über den Laufsteg schreitet – an diesem Mittag ist es der Flur in der schmucklosen Saalsporthalle auf der Allmend Brunau. Und wie er danach geduldig für den Fotografen posiert. Das ist er gewohnt, wie ein Blick auf seine Website zeigt. Dort grüsst er seine Fans in schön inszenierten Schwarz-Weiss-Fotos. Schönbächler sagt mit einem Schmunzeln: «Ich lege Wert auf einen guten und gepflegten Auftritt.»

    Da sind Äusserlichkeiten natürlich ein Thema. Ein wenig Daniel Gygax, ein wenig David Beckham: Beide beeindrucken ihn, als Fussballer wie als Persönlichkeiten. Sie hätten den Hang und den Mut zum Unkonventionellen und zur Extravaganz. Den hat auch Schönbächler, nur wird er ihm ab und an auch übel genommen. Als er einst mit seinem Spitznamen «Schönbi» auf dem FCZ-Dress antrat und keine Leistung zeigte, wurde er von den eigenen Fans verhöhnt. Und Anlass zu Diskussionen bietet auch immer wieder seine stetig wechselnde Frisur.

    «Schönbi ist nicht Messi»

    Er gerät ins Lachen. Er sei eben ein kreativer Typ. Gern stellt er sich in seiner Wohnung in Urdorf vor die Staffelei und malt, mit Vorliebe Porträts. Seine Schwester ist Coiffeuse. Sie beide liebten es, die Haare immer wieder mit viel Gel neu zu stylen. Doch eines betont Schönbächler: Im Gegensatz zu anderen Spielern stelle er sich vor dem Match nie vor den Spiegel. Bleiben noch die verschiedenen Tätowierungen, die, wie er erklärt, einiges an Schmerzen und 2200 Franken Bares gekostet haben. An seinem rechten Arm prangen neben anderem sein Spitzname, die Geburtsdaten der Eltern und der Schwester, ein Schutzengel sowie in Latein ein Sprichwort des Dichters und Philosophen Seneca: «Vivere militare est» – «Zu leben heisst zu kämpfen».

    Er hat sich die Worte zum Leitmotiv seiner Karriere gemacht, sie dazu machen müssen. Lange fiel dem Fussballer Schönbächler alles ganz leicht, viele sagen, zu leicht. Er galt als Wunderkind des Zürcher Fussballs, als er mit 12 Jahren vom FC Urdorf zum FCZ wechselte. Von da an spielte er immer in einer höheren Alterskategorie, weil er bei den Gleichaltrigen unterfordert war. Mit 16 holte ihn Lucien Favre in die erste Mannschaft, mit 17 war er bereits Schweizer Meister. Der Trainer erinnert sich: «Er war beidfüssig, schnell, dribbelstark, unbekümmert, aber mit einem feinen Gespür für das Spiel – ein Ausnahmetalent.»

    Heute kämpft Schönbächler dagegen, als ewiges Talent zu gelten. Denn nach Favres Abgang in die Bundesliga geriet sein Aufstieg ins Stocken. «Schönbi ist nicht Messi», pflegte Bernard Challandes zu sagen und setzte den kleinen und filigranen Techniker oft auf die Ersatzbank. Unter Urs Fischer, den ihm wohlbekannten Trainer aus den diversen Jugendmannschaften, hatte er dann seine stärkste Zeit. Als die Zürcher in der Saison 2010/11 den Meistertitel nur um einen Punkt verpassten, hatte Schönbächler 29 von 34 Partien bestritten und fünf Tore erzielt – diese Bilanz trug ihm eine gut dotierte Verlängerung seines Vertrags bis 2015 ein.

    Bis anhin konnte er sie nicht mit entsprechenden Leistungen rechtfertigen. Er stagnierte, er verlor den Platz in der Mannschaft. Rolf Fringer schickte ihn im letzten Herbst sogar vorübergehend zurück in die U-21. «Er sagte mir, ich solle dort einmal gründlich meinen Kopf durchlüften», erklärt Schönbächler. Auch im Nachwuchs traf er mit Urs Meier auf einen langjährigen Weggefährten. Der teilte ihm schonungslos mit: «Wenn du als Lehrling in der Firma bleibst, dann musst du mehr tun als andere, um in der Firmenhierarchie nach oben zu klettern.»

    Einen Monat später war Meier Trainer in der Super League – und Schönbächler drei Monate später Stammspieler beim FCZ. Er hatte die Botschaft verstanden, seit der Winterpause sehr hart gearbeitet. In der Rückrunde stand er stets in der Startformation. Meier aber betont: «Marco darf jetzt nicht mit sich zufrieden sein. Er muss für uns ein entscheidender Spieler werden, einer, der Tore vorbereitet und auch selber schiesst.» Bei vier Treffern und zwei Assists ist Schönbächler in dieser Saison angelangt. Ein wenig nachdenklich sagt er: «Es könnten ein paar mehr sein.»

    Es ist zu spüren: Er will die wohl letzte Chance auf den Durchbruch nutzen. Mit seinen erst 23 Jahren ist er mit Abstand der dienstälteste Spieler in der ersten Mannschaft. Er hat viele junge Spieler kommen und gehen sehen, die mittlerweile in ausländischen Vereinen unter Vertrag sind: einen Rodriguez, einen Mehmedi, einen Nikci. Doch mit ihnen mag sich Schönbächler nicht vergleichen. Er denkt, sie alle hätten den Schritt ins Ausland zu früh gemacht: «Mein Ziel muss sein, beim FCZ einmal ein, zwei Saisons durchzuspielen.»

    Urdorf, der Nabel der Welt

    Der FCZ ist sein Verein, Urdorf seine Heimat. Dort ist er aufgewachsen, dort lebt er noch heute, einen Steinwurf nur von der elterlichen Wohnung entfernt. Seit sechs Jahren ist er mit seiner Freundin aus dem nahen Geroldswil zusammen, seine Kollegen aus dem Dorf sind ihm wichtig. In der Freizeit zieht es ihn seltener nach Zürich, lieber bleibt er im Limmattal, trifft sich mit Freunden zum Fussball- und Basketballspielen oder Skateboarden auf einem Pausenplatz. Und auf dem «Chlösterli» ist er bei den Begegnungen der Urdorfer Fussballer in der 2. Liga wenn immer möglich dabei. Schönbächler sagt lachend: «Vielleicht bin ich ja doch ein Landei.» Ein ziemlich ausgefallenes, so oder so.


    © Tages Anzeiger

  • Zitat von snowcat


    hm, urdorf, landei...? da hett ich dänn scho no es paar iwänd! :nick:

    ääähm, du häsch glaubs en tippfehler, oder hett das nöd sölle heisse: "da hett ich dänn scho no es paar uf dere pinnwand"?
    (also, ich nimm mal ah, dass es das urdorf bim gränzübergang züri-ag isch?)


    ... :floet: :winke:

  • Zitat von larlf

    ääähm, du häsch glaubs en tippfehler, oder hett das nöd sölle heisse: "da hett ich dänn scho no es paar uf dere pinnwand"?
    (also, ich nimm mal ah, dass es das urdorf bim gränzübergang züri-ag isch?)


    ... :floet: :winke:


    es isch das urdorf. und genau dete han ich über 35 jahr vo mim läbe, inkl. allne schuele, verbracht...urdorf grenzt übrigens nöd nume an aargau, sondern au a d'stadt züri... :cool:

    NieUsenandGah

  • gegen st. gallen hatte man die 3 punkte schon vor dem spiel im sack. schliesslich spielten die bisher eine katastrophale rückrunde im gegensatz zum fcz. da konnte man das verteidigen getrost vernachlässigen und ein wenig chügelen mit den st. gallern. was ja in der 1. halbzeit auch ganz gut gelang. darum konnte man - ohne risiko - zusätzlich noch abbauen in der 2. halbzeit...das ergebnis ist bekannt!

    aber lieber gestern dieser weckruf, als erst nächsten samstag oder gar am 17. april!

    nzz vo hüt:

    Konsequenter und effizienter

    Der FC St. Gallen überrascht den aufstrebenden FCZ mit einem 3:1-Sieg

    Im Letzigrund nähert sich nicht der FCZ den Europacup-Rängen an. Vielmehr festigt der FC St. Gallen Platz 3.

    Hansjörg Schifferli, Zürich

    Der FCZ begann durchaus mit dem Selbstverständnis einer Mannschaft, die in diesem Jahr noch keines von sieben Pflichtspielen verloren hatte, die deshalb statt eines so gemeinen Zieles wie des Klassenerhalts das deutlich gehobenere eines Europacup-Platzes vor Augen haben konnte. Am Ende aber hatte mit dem FC St. Gallen jenes Team gewonnen, das in der Rückrunde erst sieben statt - wie der FCZ - 16 Punkte gewonnen hatte, das aber auf Dauer des Spiels vielleicht erstmals in diesem Jahr seiner Klassierung gerecht wurde. Und die ist immerhin Platz 3.

    Während der FCZ allmählich nachliess, offensiv in einen Trott verfiel, mit dem sich nicht mehr viel erzwingen liess, legten die St. Galler zuerst mit einer defensiv sehr disziplinierten und weitgehend fehlerfreien Leistung die Basis zu einem Punktgewinn. Sie wären wohl auch schon mit einem Remis zufrieden gewesen - anders als die Zürcher. Und so boten sich dem FCSG Mitte zweite Halbzeit die Chancen, gar noch mehr zu erreichen gegen Zürcher, die zu sehr an die Offensive dachten und darob «wiederholt die Ordnung in der Defensive verloren», wie ihr Trainer Urs Meier hinterher sagte.

    Einen ersten defensiven Patzer des FCZ, vor allem von Philippe Koch, nutzte Sébastien Wüthrich zum 0:1; und wenig später erlaubte das kollektive Zögern im Zürcher Abwehrzentrum Oscar Scarione, sich den Ball zum 0:2 zurechtzulegen. Die Gegenwehr der Zürcher führte noch zum 1:2, hätte mit etwas Glück - oder mehr Qualität von Jahovic bei einem Kopfball aus bester Position - gar den Ausgleich bringen können. Doch eine St. Galler Aktion war auch die letzte zwingende des ganzen Spiels, ein perfekter Konter über Etoundi, den soeben eingewechselten Lenjani zu Scarione. Der Argentinier wurde so zum Matchwinner des FCSG gegen den FCZ - wie schon beim 2:0 ebenfalls dank Toren in der zweiten Halbzeit im Herbst.

    Meier anerkannte nach seiner ersten Niederlage als FCZ-Chef, «dass dieses Resultat den Leistungen der beiden Mannschaften entspricht, denn St. Gallen zeigte, warum es in der Tabelle so weit oben steht.» Meier, auch als Verlierer zurückhaltend und souverän, wusste, dass zuletzt das eine oder andere Spiel für seine Mannschaft gelaufen, dass also auch einmal das Gegenteil zu akzeptieren war. Natürlich hätte seine Mannschaft offensiv mehr bringen müssen als in dieser Besetzung mit den Flügelspielern Chiumiento und Schönbächler, die kaum zu sehen waren, oder Ersatzstürmer Jahovic, der sich kaum durchsetzen konnte. Ohne die Abwehrfehler, die sich in der zweiten Hälfte einschlichen, hätte es wenigstens zu einem Remis gereicht.

    «Wir waren hinten, aber auch vorne zu wenig konsequent», sagte Meier noch. Daniel Tarone, der den gesperrten Cheftrainer Jeff Saibene auf der St. Galler Bank vertrat, sah «die Effizienz im Abschluss» als entscheidenden Punkt. Klar war: Die St. Galler nutzten ihre wenigen Möglichkeiten in der Tat konsequent und liessen defensiv so wenig zu, dass am Ende vom Auftritt eines Tabellendritten, also eines Spitzenteams, zu reden war.

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Auf Spurensuche vor dem Zürcher Fussball-Derby

    Piu steht im Tor, Zigi dahinter

    David Da Costa, FCZ-Goalie: Der Chräis Chäib ist seine Heimat.

    Von Peter Bühler

    Die Begegnung vor dem Schulhaus Sihlfeld ist zufällig, aber ausgesprochen herzlich. Eine Umarmung, ein Abklatschen – und dann sagt Zigi: «He, Piu, GC hauet er wägg !» Zigi heisst mit richtigem Namen Yassir und ist Mazedonier, Piu ist David Da Costa und gebürtiger Portugiese. Die beiden kennen sich von klein auf, gemeinsam sind sie im Zürcher Kreis 4 aufgewachsen, in der gleichen Überbauung, Tür an Tür fast. Beide haben im Sihlfeld die Primarschule besucht. Da Costa schaut zum Schulhaus und erinnert sich: an seine Lehrerinnen Frau Baumgartner und Frau Eichin, an die Mitschüler, die so gut wie alle aus dem Ausland kamen, und an die Noten, die meistens in Ordnung waren.

    Noch lieber aber denkt er an die Pausen zurück, vor allem an den langen Unterbruch morgens um zehn. Da gab es auf dem Schulhausplatz für die Kinder nur eines. «Tschutte bis zur totalen Erschöpfung», sagt Da Costa lachend. Und nach der Schule ging es weiter, bis es dunkel wurde. Er zeigt hinüber zum Block auf der anderen Strassenseite: «Von dort hat mir die Mutter immer zugerufen, dass es Zeit werde, zum Nachtessen zu kommen.»

    Der FCZ, der Verein des Herzens

    Aus Zigi ist kein grosser Fussballer geworden, Piu aber konnte sein liebstes Hobby zum Beruf machen. Er steht im Tor, und das erst noch beim Club seines Herzens, dem FCZ. Und Zigi steht dahinter, in der Südkurve, bei jedem Heimspiel. Das tat früher auch Da Costa. Seine Idole waren Nonda, Lima, Bartlett, Shorunmu und vor allem Urs Fischer. «Für mich ist er Legende und Vorbild zugleich», sagt Da Costa über den langjährigen FCZ-Captain, der später im Nachwuchs sein Trainer wurde.

    Schon mit fünf war Da Costa den jüngsten Junioren des Stadtclubs beigetreten, er spielte mit Vorliebe Stürmer, erkrankte später aber an Asthma. «Mir fehlte plötzlich die Luft zum Rennen», erinnert er sich. Also stellte er sich ins Tor. Und dort blieb er auch. Er diente sich hoch, wurde immer besser. Nach dem Abschluss der KV-Ausbildung in einem Treuhandbüro in Aussersihl unterschrieb er beim FCZ seinen ersten Profivertrag, bei den Meistertiteln 2006 und 2007 war er die Nummer 3 hinter Johnny Leoni und Davide Taini respektive Andrea Guatelli. «Ich war nicht schlecht, aber damals noch nicht bereit, alles für die Karriere zu opfern, wie das ein Inler oder ein Dzemaili taten. Ich habe das Leben genossen.»

    Die Arbeiterfamilie aus Braga

    Er habe eine glückliche und behütete Jugend gehabt, erzählt Da Costa. Die Eltern, die er aus Respekt bis heute siezt, seien immer für ihn und seinen sechs Jahre jüngeren Bruder Roberto da gewesen. Sie waren noch keine 20, als sie aus einem Dorf nahe Braga im Norden Portugals in die Schweiz kamen. Der Vater arbeitet seit jeher als Metallbauer bei der Firma Surber im Kreis 4, die Mutter ist Hausangestellte. «Wir waren eine intakte Arbeiterfamilie», bemerkt Da Costa. So ist es auch geblieben. Die Eltern und der Bruder sind bei jedem FCZ-Spiel dabei.

    Da Costa ist seit Oktober verheiratet, er wohnt mit seiner Frau am oberen linken Zürichseeufer, doch mehrmals in der Woche kehrt er zurück in die elterliche Wohnung, zum Essen oder auch nur zum Plaudern. Er sagt: «Im Chräis Chäib sind meine Wurzeln, hier ist meine Heimat, hier war es mir immer sehr wohl.» Er brauchte die Wärme der Familie, die Nähe der Freunde aus dem Quartier, als sein Leben im September 2006 eine dramatische Wende nahm. Sein Mannschaftskollege Kresimir Stanic verunfallte nach einer Party unter Alkoholeinfluss im Zürcher Schöneichtunnel mit dem Auto schwer. Da Costa, der hinter Stanic gefahren war, hielt kurz an, entfernte sich dann aber in Panik von der Unfallstelle. Er wurde wegen unterlassener Hilfeleistung und Vereitelung einer Blutprobe angezeigt, später vor Gericht aber freigesprochen.

    Dieser Vorfall sei Teil seines Lebens, sagt er, Teil seiner Geschichte. Er könne nichts mehr ändern. «Heute bin ich mit Krec im Reinen», bemerkt Da Costa. Der Stürmer entging nur knapp einer Amputation eines Fusses, die Karriere musste er abbrechen. Beim FCZ arbeitet er nun als Trainer im Nachwuchsbereich. Da Costa aber fiel im Stadtclub in Ungnade. Mit Ausnahme von Sportchef Fredy Bickel wandten sich alle von ihm ab. Bickel war es schliesslich, der den Goalie dazu brachte, den Verein zu verlassen. Da Costa erinnert sich: «Fredy sagte mir: Nur wenn du weg gehst, kriegst du vielleicht später die Chance, wieder für den FCZ zu spielen.»

    Da Costa begann seine Odyssee durch den Schweizer Fussball, von Chiasso zu Concordia Basel, zurück zu Chiasso in die 1. Liga und schliesslich über Wohlen zu Thun in die Super League. Im Berner Oberland traf er auf Trainer Murat Yakin und spürte, dass er sein Talent zu lange verschleudert hatte.

    Der Aussetzer mit teuren Folgen

    Er lebte seriös, spielte gut, hatte aber auch dort seinen Aussetzer. Nach einem Sieg gegen die Grasshoppers stieg er auf das Absperrgitter, griff sich ein Megafon und skandierte «Scheiss-GC» mit den Thuner Fans. Dies trug ihm vom Verband eine Busse von 2500 Franken ein und brachte ihn zur Erkenntnis: «Ich habe mich dumm verhalten.»

    Gewachsen sind seine Sympathien für den Stadtrivalen darob nicht. Er sagt: «Für mich und meine Freunde aus em Sihlfeld zählt nur der FCZ. Für GC haben wir nichts übrig.»

    © Tages Anzeiger

  • Die Hoppers waren einfach abgeklärter und zielstrebiger vor dem Tor. Der FCZ hat sich zwar stark zurückgekämpft. Jedoch hat er nachher keine Chancen mehr gehabt bis auf eine Szene, wo es einen Penalty hätte geben müssen. Diesen hat es aber nicht gegeben und da hätte beim Spielstand von 2:2 einfach mehr kommen müssen vom FCZ. Aber die Mannschaft war auch klar nicht im Stande, hinten dicht zu machen. War schon ein Klassenunterschied.

    Nach diesen beiden Niederlagen steht fest: um in den Cupfinal einzuziehen, braucht es einen Fussballabend, an dem sehr viel Gutes zusammenkommt.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • Unglückliche Niederlage gegen die Hoppers. Die Abwehrleistung war leider wie schon gegen St. Gallen ungenügend. Trotzdem wäre in diesem Spiel deutlich mehr möglich gewesen. Wie schon im Derby vom Vorjahr wurde dem FCZ ein klarer Elfer verwehrt, die logische gelbrote für Vilotic blieb entsprechend in der Brusttasche des Unparteiischen. War sicherlicher der Knackpunkt im Spiel, denn zuvor hat sich der FCZ heroisch in ein bereits verloren geglaubtes Spiel zurückgekämpft.

    Die zusätzlichen Ausfälle verheissen jedoch nichts gutes für das Spiel in Basel und vorallem für das Cupspiel vom 17.4. Wenn Meier hinten nicht wieder Ordnung reinbringt, kassieren wir in den nächsten 2 Spielen 10 Tore.

    Ein Abwehrpatron für die nächste Saison wird auf jeden Fall dringend benötigt.

  • Zitat von Champs-de-Mars

    Unglückliche Niederlage gegen die Hoppers. Die Abwehrleistung war leider wie schon gegen St. Gallen ungenügend. Trotzdem wäre in diesem Spiel deutlich mehr möglich gewesen. Wie schon im Derby vom Vorjahr wurde dem FCZ ein klarer Elfer verwehrt, die logische gelbrote für Vilotic blieb entsprechend in der Brusttasche des Unparteiischen. War sicherlicher der Knackpunkt im Spiel, denn zuvor hat sich der FCZ heroisch in ein bereits verloren geglaubtes Spiel zurückgekämpft.

    Die zusätzlichen Ausfälle verheissen jedoch nichts gutes für das Spiel in Basel und vorallem für das Cupspiel vom 17.4. Wenn Meier hinten nicht wieder Ordnung reinbringt, kassieren wir in den nächsten 2 Spielen 10 Tore.

    Ein Abwehrpatron für die nächste Saison wird auf jeden Fall dringend benötigt.

    Zu diesem Zeitpunkt hätte Beda längst nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Champs-de-Mars


    Ein Abwehrpatron für die nächste Saison wird auf jeden Fall dringend benötigt.

    Offensiv war es ein "schönes" Spiel. Neben den beiden Toren auch noch Chancen zu 3-4 weiteren Toren. Aber Defensiv war - wie schon gegen St. Gallen - ein Skandal.

    Koch ist langsam und überfordert; Beda noch langsamer! Diese Innenverteidigung ist so etwas von schwach ...

    Zudem ist wohl Da Costa auch mehr Meister-Fan, als Meister-Goali; wenn ich denke, wo Leonie gegenwärtig versauert ...

  • Zitat von fäbe

    Zu diesem Zeitpunkt hätte Beda längst nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen.

    genau wie sein gegenspieler (sorry, weiss nicht, wer es war). beide hätten vom platz gestellt gehört.

  • Zitat von Mushu

    Zudem ist wohl Da Costa auch mehr Meister-Fan, als Meister-Goali; wenn ich denke, wo Leonie gegenwärtig versauert ...


    ich finde leoni nicht wirklich besser als da costa. bei da costa fehlen zwar die spiele, in denen er einen match praktisch im alleingang reisst. dafür fehlen ihm aber auch die spiele, in denen er einen match alleine verliert.

    wenn ich die kommentare hier und in den medien so lese, war es definitiv die richtige entscheidung dieses wochenende nach zermatt skifahren und nicht in den letzi zu gehen! in den letzten ca. 7 saisons hat der fcz kein derby verloren, wenn ich im stadion war. dieses jahr habe ich alle 3 derbies verpasst. hab sie nicht mal im tv gesehen. ah ja, am 17.4. bin ich live im letzi... :floet:

    NieUsenandGah

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