• Zitat von Larry

    Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger! :razz: :cool:

    Schad chunt Basel nöd scho nächst Wuche.....die wäred fällig!

    jetzt chömer ja mal vo 1-3 pünkt in luzern träume/hoffe...und dänn, ja dänn isch einiges möglich! bi einigermasse schlauem wetter (und natürlich entsprechende tabellekonstellation) dörfemer dänn au uf öppe 20'000 zueschauer hoffe gege basel. wieder emal ein geile fuessball namittag wo sich abzeichnet! :geil:

    uf gfahr hi mich z'wiederhole: de urs meier isch für mich im moment de kompletischti trainer i de nla! sehr höchi sozialkompetenz, bescheideheit und sehr vill ahnig vo fuessball(-taktik)! sötti de fcz under em meier emal 10 spiel in serie nöd günne: au dänn dörf er keis thema si! er isch für mich es bizz d’schwizer fuessball usgab vom schaaf (womer ersch nach öppe 15 saisons entlah hät, alles nützt sich halt mal ab...), del curto oder ferguson! wer nach em letschte herbscht de turnaround praktisch ohni zuezüg schafft, isch en guete trainer! und wer de turnaround schafft, in dem er d‘mannschaft es komplett neus spielsystem spille laht und die mannschaft das praktisch 1:1 und ersch no üserscht erfolgrich umsetzt und debi seckelt wie blöd, ja de isch kein guete, sondern en sehr guete trainer!

    bi sinere beförderig zum cheftrainer hät mich zimli gstört, dass er scho über 50-gi isch und kei nenneswerti erfolg gha hät uf dem level. aber warum er so en spatberuefene isch, erklärt s’nzz interview vom 28.2. zimli guet. und nach dem was ich jetzt geseh han vo ihm, glaub ich ihm das au. tönt würkli nöd nach ere usred. hetter das interview vor 1,5 jahr geh, hett ich ihm keis wort glaubt!

    usserdem: de fcz hät sich vor öppe 1,5 jahr komplett agfange umstrukturiere. und so e umstrukturierig treit die regel nöd scho nach 5 spiel frücht. aber ebe nach öppe 1 jahr. isch au i de wirtschaft nöd andersch. klar, de pris für die schlanker füehrigsstruktur isch halt de, dass alles zimli familie canepa laschtig würkt. aber (zu) viele köche verderben nun mal den brei…und d’situation im club hät sich beruhigt. jede hät sini rolle im club jetzt gfunde. s’ergebnis gsehmer uf em platz! ich han eigenltich immer dra glaubt und drum au nie mit dere „canepa-muss-weg“ welle mitgmacht. konstanz und nachhaltigkeit zallt sich halt i de regel immer us. mängisch es bizz spöter als gwünscht, aber egal…

    wenn de fcz das jahr in cupfinal und i de meisterschaft under die erschte 4 chunt, isch es – in anbetracht vo de finanzielle mittel – e üsserscht erfolgrichi saison gsi. alles meh isch im moment en (schöne) tagtraum. träume mer de, solang möglich!

    zum spiel hüt: nöd unverdient de sieg. wämer en lauf hät und alles git, chamer aber s’glück ebe scho erzwinge. klar, so goal wie‘s 1:1 oder 1:3 machsch würkli nur wenn alles stimmt. susch gheied die an pfoste oder is out. für mich symtomatisch hüt für die momentani situation: nach em 1:0 für yb isch de fcz kei sekunde zämegheit oder gschockt gsi, im gegeteil, die nöchscht chance isch grad wieder uf fcz site gsi.

    so machts eifach spass. wenn d’mannschaft so fightet und s’glück erzwingt, dörf mer au emal verlüre ohni das grad die gross depression usbricht!

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat


    jetzt chömer ja mal vo 1-3 pünkt in luzern träume/hoffe...und dänn, ja dänn isch einiges möglich! bi einigermasse schlauem wetter (und natürlich entsprechende tabellekonstellation) dörfemer dänn au uf öppe 20'000 zueschauer hoffe gege basel.

    Sie händ en Lauf, ganz klar!

    Gäge s Krise Lozärn günne, und dänn im wohl wieder mal guet bsuechte Letzi nahdopple.

    Und dänn luege wies wiiter gaht.

    • Offizieller Beitrag

    YB - FCZ 1:3

    Guter Spirit, modernes System

    Der FC Zürich gewinnt auch sein sechstes Spiel in der Rückrunde und findet sich als Team immer besser zurecht. Er ist als erster Herausforderer des FC Basel ernst zu nehmen.

    Bernhard Brunner, Bern

    Er ist gut geworden, dieser FC Zürich. 18 Punkte aus sechs Spielen in der Rückrunde sind das eine. Das andere ist, dass die Dynamik in der Gruppe zu stimmen scheint. Für den Torhüter David Da Costa ist diese Serie von sechs Siegen «einfach geil». Er möge gar nicht ausgiebig darüber nachdenken und Theorien bilden, warum genau dies so sei. Augenblick verweile, du bist so schön! Da die Warum-Fragen in der Interview-Zone aber doch überhandnahmen, mochte sich der Goalie das Denken dann doch nicht verbieten. Von der Emotion in die Reflexion. Das Team beweise «Siegeswillen», immer wieder, von Spiel zu Spiel, das sei unglaublich, und es verstehe sich eben als «Einheit».

    Und wie ist diese gewachsen? Da Costa erzählt, dass die älteren Spieler in einer dunkleren Zeit (ungefähr im Spätherbst) einen Prozess initiiert hätten, um egoistischen Tendenzen den Riegel zu schieben. Aber da wäre noch das moderne System mit dieser zweikampfstarken Dreierkette. Dies muss aus der Aussenperspektive in die Diskussion eingebracht werden.

    Es sieht richtig gut aus, wie Buff als Ballverteiler, von den Hünen in der Abwehr bedient, das Spiel ankurbelt und wie variabel sich viele Akteure im FCZ im Positionsspiel erweisen. Der Trainer Urs Meier scheint das taktische Gewand gefunden zu haben, das zu den Qualitäten seiner Spieler passt. Es ist ein schönes Kleid, ein mit Ornamenten versehenes, mit einem Yassine Chikhaoui, der nach der Pause plötzlich den (überzeugenden) Chef mimt. In der 82. Minute schnappte er sich nach einem Penaltypfiff den Ball und versenkte ihn in den Netzhimmel zum 2:1-Führungstreffer. Hätte das Chikhaoui vor ein paar Monaten auch so gemacht? Der Trainer Meier lächelt. War Chikhaoui als Schütze vorgesehen? Der Trainer Meier lächelt nochmals, seine Augen strahlen jetzt ganz klein, so fest sind sie zugekniffen. Und dann sagte Meier, dass das egal sei, er verlange ja «Eigenverantwortung». Chikhaoui war also nicht als Schütze vorgesehen. Er hat sich selbst dazu auserkoren und geskort.

    Wenn's läuft, läuft's. Aber Meier sagt auch, dass es für einen Lauf viel Laufbereitschaft brauche. Die hatte der Verteidiger Berat Djimsiti, der vor dem Foul, das zum Strafstoss führte, fast über das ganze Feld gelaufen war und Uli Forte, den Trainer der Young Boys, sagen liess, dass sie diese Aktion schon viel früher hätten stoppen müssen. Hätten müssen. Aber der FC Zürich war nicht so leicht zu stoppen. Der YB-Captain Moreno Costanzo hatte die Berner mit einem wunderbaren Tor 1:0 in Führung gebracht (47.) und die Zürcher herausgefordert. Mario Gavranovic glich, vom Schicksal unterstützt, mit einem Prellball – der zum Lobball mutierte – zum 1:1 aus, der eingewechselte Brasilianer Pedro sicherte nach einem Konterangriff mit dem 3:1 den Sieg.

    Wohin geht die Reise, FCZ? Der Trainer Meier mahnte zu «Bescheidenheit und Demut», die Liga sei sehr ausgeglichen, das habe er immer zu Protokoll gegeben, nie habe er einen Alleingang des FC Basel vermutet. Was auch schwierig ist, spielt man wie der FCB zwölf Mal remis. Die Basler verteilen an die Herausforderer Einladungen en masse, als wären sie gar nicht interessiert, ohne Gegenwehr Meister zu werden.

    Hätte YB in Sion und jetzt gegen den FCZ gesiegt, die Berner wären Leader.Forte lachte auch, aber irgendwie anders als Meier und sagte: «Nur die Fakten zählen.» Sie sprechen momentan für den FC Zürich als ersten Herausforderer der Basler. Es seien einst elf Punkte Rückstand gewesen, jetzt seien es fünf, sagen bilanzierend einige Spieler.

    Im Spätherbst musste der FC Zürich viel Kritik und Häme einstecken. Im Keller der Tabelle musste er noch Gratulationen entgegennehmen, weil er dank Lausanne-Sport wenigstens nicht absteigen würde. Diese Phase ist überwunden. Der Blick ist nach vorne gerichtet: auf den Cup-Halbfinal gegen Thun und den Endspurt in der Meisterschaft. Meier wollte nie etwas davon wissen, wie schlecht alles gewesen sei, und lässt es sich nicht nehmen, auf die düstere Zeit und die Schlagzeilen in der Vergangenheit mit einem Schmunzeln zurückzublicken. Alles könne nicht falsch gewesen sein. Auch nicht, nach wiederholter Zäsur und Krankheit an Chikhaoui festzuhalten, weil der Tunesier «ein grossartiger Mensch» sei. Dieser spreche zwar nicht viel – und wenn, dann leise und ehrfurchtsvoll. Mittlerweile drängt er sich aber unangemeldet zum Penaltyschiessen vor.

    Wenn's läuft, dann läuft's. Und die FCZ-Spieler laufen viel, damit es läuft. Wer stoppt sie? Luzern nächste Woche, Basel übernächste. Wer? (NZZ)

  • Zitat von Larry

    Schade!

    Das kostet 5-10'000 Fans gegen Basel.... :sad:

    soviel wirds schon nicht kosten...

    aber der fcz war sowas von nicht "parat" heute! sämtliche tugenden, die ihn in den ersten 6 spielen der rückrunde auszeichneten waren verschwunden. kein richtiger kampf, zu wenig einsatz, immer einen schritt zu spät. aber vielleicht hats genau das gebraucht um wieder auf dem boden zu landen. ein (lockerer) sieg heute und der basel match wäre ziemlich sicher verloren gegangen.

    aber nach diesem spiel, viel videokonsultation und einigen einzelgesprächen, könnte es klappen am nächsten sonntag! dann wären es wieder 5 punkte...

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat


    aber nach diesem spiel, viel videokonsultation und einigen einzelgesprächen, könnte es klappen am nächsten sonntag! dann wären es wieder 5 punkte...

    Dazu werden Meier am kommenden Sonntag im Spitzenkampf gegen den FC Basel mit Jorge Teixeira, Yassine Chikhaoui und Marco Schönbächler gleich drei Spieler wegen Gelbsperren nicht zur Verfügung stehen.

  • Zitat von Larry

    Dazu werden Meier am kommenden Sonntag im Spitzenkampf gegen den FC Basel mit Jorge Teixeira, Yassine Chikhaoui und Marco Schönbächler gleich drei Spieler wegen Gelbsperren nicht zur Verfügung stehen.

    so eine ähnliche situation hatten wir auch schon gegen basel und haben sie dann mit einer "u21 mannschaft" besiegt...

    NieUsenandGah

  • Ich sehe nicht so ein Problem mit den 3 Absenzen. Ph. Koch ist in der Defensive sowieso besser aufgehoben als im Mittelfeld und kann Texeira ersetzen. Etoundi hatte in dieser Rückrunde einen guten Lauf und wird den am Sonntag matten Chikaouhi ersetzen können. Pedro dürfte Schönbächler ersetzen.

    Auf jeden Fall ist der Kampf um die EL-Plätze wieder entflammt, selbst Thun kann sich noch berechtigte Hoffnungen machen. Fast noch wichtiger als das Basel-Spiel wird der Cuphalbfinal sein, wo man sich mit einem Sieg (und sofern Basel gegen Luzern gewinnt und auch Meister wird) das EL-Ticket sichern kann.

  • Zitat von snowcat

    jetzt chömer ja mal vo 1-3 pünkt in luzern träume/hoffe...und dänn, ja dänn isch einiges möglich! bi einigermasse schlauem wetter (und natürlich entsprechende tabellekonstellation) dörfemer dänn au uf öppe 20'000 zueschauer hoffe gege basel. wieder emal ein geile fuessball namittag wo sich abzeichnet! :geil:

    hm...

    - wetter am sunntig: am morge 4 grad und schneerege, am namittag 7 grad und 99% niederschlagswahrschinlichkeit
    - pünkt gholt in luzern: 0
    - tabellekonstellation: einiges schlechter als erhofft

    fazit: max. 13-15'000 zuschauer und kein geile, aber en normale fuessballnamittag...jänu... :roll:

    NieUsenandGah

  • us der sonntag vom 16.3:

    Wer ist Yassine Chikhaoui?

    Auf den Spuren eins Phänomens und der Schönheit des Fussballs
    VON ETIENNE WUILLEMIN

    Yassine Chikhaoui ist der Fussballer, dem Dribblings mühelos gelingen, wo normale Fussballer über die eigenen Füsse stolpern. Der Fussballer, der Pässe spielt, die sich normale Fussballer gar nicht vorstellen können. Der Fussballer, der normale Fussballer allein mit seiner Präsenz besser macht.

    Yassine Chikhaoui ist der Fussballer, der lustlos über den Rasen schreitet. Der Fussballer, der schmerzgeplagt von der Tribüne zuschaut. Der Fussballer, der Mitspieler übersieht, den Ball verliert und stehen bleibt.

    Yassine Chikhaoui ist manchmal Fussballgott. Manchmal Ärgernis. Häufig verletzt. Immer faszinierend.

    Es ist Mittwochmorgen. Kurz nach
    10 Uhr. Konditionstraining in Zürich. Die Sonne scheint. Die Spieler laufen um die Saalsporthalle. Der Parcours führt zu den Treppen der Tribüne. Dann: hoch und runter, hoch und runter. Mitten drin: Yassine Chikhaoui. Es ist, als würde dieser eine Konditionslauf ein Bild seiner gesamten Zeit beim FCZ zeichnen. Hoch und runter.

    Es ist Mittwochnachmittag. Kurz nach 15 Uhr. Fussballtraining in Zürich. Die Sonne scheint. Eine Ballbesitz-Übung. Plötzlich läuft Yassine Chikhaoui durch zwei Gegenspieler hindurch, als würden sie nicht existieren. Der Ball klebt ihm immer am Fuss. Genuss. Wenige Minuten zuvor. Torschusstraining. Der Ball kommt zur Mitte. Chikhaoui steht sieben Meter vor dem Tor. Er drischt den Ball übers Tor, übers Absperrgitter, bis zur nahegelegenen Autobahn. Rätsel.

    Vielleicht gibt es zwei Fussballer mit Namen Yassine Chikhaoui. Und welcher Mensch steckt dahinter?

    Yassine Chikhaoui ist ein Mensch, der seine Gedanken gerne für sich behält. Seit er 2008 von der deutschen «Bild»-Zeitung in die Nähe radikaler Muslime gestellt wurde, ist sein Verhältnis mit Medien angespannt. Interviews gibt er ganz selten. Auch diese Woche hat er die Anfrage für ein Gespräch abgelehnt.

    Am Rande des Trainings ergibt sich die Gelegenheit für eine einzige Frage: Yassine, worin besteht für Sie die Schönheit des Fussballs? «Schwierige Frage. Fussball ist Eleganz. Und gleichzeitig stetige Konkurrenz, jeder will immer gewinnen. Diese Wechselwirkung ist faszinierend.»

    Geboren wird Chikhaoui am 22. September 1986 im tunesischen Radès. Dort spielt er bis kurz vor seiner Volljährigkeit Fussball. Über Etoile Sportive du Sahel wechselt er im Sommer 2007 zum FCZ. Mit seiner Frau und den beiden Buben (2 und 4) wohnt er in Kilchberg – die Nachbarn heissen Amine Chermiti und Pedro Henrique. Mit Chermiti verbindet ihn ein freundschaftliches Verhältnis, das über den Fussball hinausgeht. «Ich möchte nicht über Yassine sprechen, wenn er sähe, dass ich öffentlich Aussagen über ihn mache, würde er mir zurecht sagen: ‹Mein Leben ist doch nicht dein Problem!›»

    Abseits des Rasens verbringt Chikhaoui viel Zeit mit seiner Familie. Zeit für andere Dinge bleibt dennoch. Video-Spiele zum Beispiel. «Wir gamen eigentlich fast jeden Tag zusammen», sagt Marco Schönbächler, «Call of Duty, übers Internet.» Es hört sich an wie eine Leidenschaft. Für beide.

    Mit wem man auch immer über Chikhaoui spricht, ein Wort kommt ziemlich schnell: Respekt. Nichts ist für ihn wichtiger, als zu erkennen, dass sein Gegenüber ehrliches Interesse an ihm zeigt. Fredy Bickel, heute YB-Sportchef, damals beim FCZ zusammen mit Präsident Ancillo Canepa für den Transfer zuständig, erinnert sich: «Zuerst wollte Chikhaoui nicht einmal mit uns sprechen. Aber dann hat er gemerkt, dass wir uns für ihn, für seine Familie und auch für seine Kultur interessieren. Weil ihm das Gespräch nur an einem Samstag ging, haben wir einen Flug gechartert – das hat ihn beeindruckt. Am Schluss entschied er sich nach nur einem Tag für den FCZ.»

    In all seinen Zürcher Jahren ist Chikhaoui aber eines immer geblieben: fragil. Immer wieder und vor allem lange war Chikhaoui verletzt. Häufig am Knie. Zuletzt plagte er sich im vergangenen Sommer mit einer rätselhaften Magen-Erkrankung herum. Der FCZ liess ihm alle Zeit, sich in Tunesien, bei seinen Vertrauensleuten, zu erholen. Sportdirektor Marco Bernet fragt: «Was nützt es, in so einer Situation zu sagen: ‹Hey, in zehn Tagen bist du wieder zurück und bringst Leistung!›?» Und gibt gleich die Antwort: «Wir denken, es ist besser, zu sagen: ‹Wir sehen, es geht dir nicht gut. Nimm dir die Zeit zur Erholung und komm zurück, wenn du dich wieder wohlfühlst.›»

    Der FCZ hat Chikhaoui stets führsorglich behandelt. Hat ihm Freiheiten gelassen. Dazu gehört auch, dass der gläubige Muslim kurz für zehn Minuten diskret in einen abgeschlossenen Raum gehen kann, um zu beten. «Es sollte selbstverständlich sein, dass ein Mensch so leben darf, wie er möchte. Wir möchten unsere Werte in fremden Ländern auch behalten dürfen», sagt Bernet.

    Der FCZ hat viel für Chikhaoui gemacht. Hat dafür glanzvolle Momente geniessen dürfen. Gerade jetzt ist wieder so eine Phase. Chikhaoui, der im Derby plötzlich einen 45-Meter-Sprint zurück zeigt. Chikhaoui, der nach einer Grätsche von hinten einfach wieder aufsteht. Chikhaoui, der seine Mitspieler an seiner Kreativität teilhaben lässt. Es ist eine Phase, in der man denkt, dass Chikhaoui immer noch zum Weltstar tauge.

    Aber der FCZ musste auch leiden. Mit einem verletzten Spieler, physisch wie psychisch. Mit einem Spieler, der viel verdient und weiter viel verdienen möchte. Auch deshalb ist im Sommer die Liaison FCZ und Chikhaoui zu Ende. Wie der Spieler darauf reagiert, auf diese Entscheidung, die ihm im Herzen wehtat, verdient Respekt. «Er arbeitet daran, einen guten letzten Eindruck zu hinterlassen», sagt Trainer Urs Meier, «wenn ein Kapitel mit guten Gefühlen zu Ende geht, bringt das beide weiter.»

    Trennung also. Aller Voraussicht nach. Was, wenn der FCB weiter strauchelt? Der FCZ weiter von Sieg zu Sieg fliegt? In die Champions League einzieht, Millionen einnimmt. «Dieses Szenario stellen wir uns nicht vor», sagt Bernet, «trotzdem ist klar: Eine neue Situation erfordert immer neue Gedanken.»

    Wohin Chikhaoui auch immer geht, oder ob er doch noch bleibt, Fredy Bickel ahnt, was es braucht, damit der Fussballer und Mensch Chikhaoui Freude bereiten kann: «Er muss in irgendeiner Art persönlich berührt werden.»

    Wahrscheinlich ist das nicht in der Schweiz. Bis es so weit ist, heisst es: Staunen! Geniessen! Träumen! Vielleicht.

    NieUsenandGah

  • Zitat von snowcat

    Neulich hat Meier in einem Interview gesagt, dass er Gavranovic im Herbst sperren MUSSTE. Er stehe als Trainer für gewisse Prinzipien ein und ohne die brauche es ihn nicht mehr. Auch wenn eine Sperre Gavranovics Punkte und Siege kosten könnte.

    Jetzt steht die letzte Chance der Saison an, um sich ins Titelrennen zurückzukämpfen - wobei man es ja letzten Sonntag mit mangelndem Biss und Hunger vergeigt hat. Und dann scheinen diese Prinzipien dann doch nichts mehr zu gelten. Immerhin muss er noch einen Apéro organisieren... Manchmal schon lustig!

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

    • Offizieller Beitrag

    Wobei Sachen unter Spieler während einem Training nicht immer überbewertet werden müssen. Und was dann genau geschehen ist, und wie das eine Zeitung wie der Blick auskostet und verfälscht ist dann halt teilweise auch abartig.

    Gehe schon davon aus, dass A nicht mit B vergleichbar ist. Und das sich zwei - die sich sogar mögen - in einem Training einmal "zu nahe kommen können", sehe ich sogar hin und wieder bei meinem D-Junior. Geht raus; wird nachher geklärt und bereinigt (hat durchaus auch einmal einen Spielauslasser gegeben) und man hat sich wieder gern (ist gefressen). Wieso soll das bei Erwachsenen anders oder nicht möglich sein?

    Man kann auch aus einer Mücke einen Elefanten machen. Hauptsache es steht etwas in der Zeitung, und zwar so, dass möglichst viele "aufspringen" ...

  • Zitat von Mushu

    Wobei Sachen unter Spieler während einem Training nicht immer überbewertet werden müssen. Und was dann genau geschehen ist, und wie das eine Zeitung wie der Blick auskostet und verfälscht ist dann halt teilweise auch abartig.

    Gehe schon davon aus, dass A nicht mit B vergleichbar ist. Und das sich zwei - die sich sogar mögen - in einem Training einmal "zu nahe kommen können", sehe ich sogar hin und wieder bei meinem D-Junior. Geht raus; wird nachher geklärt und bereinigt (hat durchaus auch einmal einen Spielauslasser gegeben) und man hat sich wieder gern (ist gefressen). Wieso soll das bei Erwachsenen anders oder nicht möglich sein?

    Man kann auch aus einer Mücke einen Elefanten machen. Hauptsache es steht etwas in der Zeitung, und zwar so, dass möglichst viele "aufspringen" ...


    ...isch doch guet, wänns im training mal "rumplet", dänn bisch mit de richtige iischtellig debi.
    und über de blick muess mer ja nöd diskutierä...

  • ich weiss nicht, wieviel naivität, idealismus und gutmenschentum es verträgt als sportchef eines profifussballclubs. tönen tut es jedenfalls nicht unsympathisch und sichtbare fehlentscheide wurden keine gefällt in den letzten 15 bernet monaten...

    guckst du, nzz vom sonntag 23.3.:

    Teufelsritt eines Idealisten

    Der FCZ-Sportdirektor Marco Bernet kommt erst spät zum Profifussball. Seine ungewöhnliche Karriere passt zur neuen Art des FC Zürich. Von Flurin Clalüna

    Im April wird Marco Bernet 56; er ist ein unaufdringlicher Mann mit einer ungewöhnlichen Lebensgeschichte, die mit einer schweren Jugend an der Zürcher Langstrasse beginnt. Er wächst in einfachsten Verhältnissen mit der alleinerziehenden Mutter auf, ohne Bezug zum Vater. Die Mutter arbeitet zeitweise hinter der Theke des FCZ-Lokals «Monbijou». Bernet geht dort ein und aus, wo auch die Spieler Köbi Kuhn und Fritz Künzli verkehren. Bernet ist einer, der «immer strampeln» muss, um vorwärtszukommen, auch in der Schule.

    Jetzt, ein knappes halbes Jahrhundert später, hat er einen der prestigereichsten Jobs im Schweizer Fussball. Er selber hätte nie mit so etwas gerechnet. Bernet ist das Gegenteil eines Geltungssüchtigen, er hat Hochbauzeichner gelernt und gab diesen Job mit 30 auf, weil er sich eingestand, kurz vor einem Burnout zu stehen. Bernet war später Layouter bei zwei Zeitungen und gestaltete ein Magazin für die Fifa, wo er auch mit dem heutigen Sportchef des FC Basel, Georg Heitz, zusammenarbeitete. Aus Berufskollegen sind sportliche Rivalen geworden. Zunächst wollte Bernet gar nicht zur Fifa; nach einem ersten Gespräch sagte er ab, der Glamour befremdete ihn.

    Und nun ist er Technischer Direktor beim FC Zürich und damit seit November 2012 der wichtigste sportliche Stratege des Vereins; einer, der das Geschäft nicht kannte, der aber den Fussball seit fast vierzig Jahren spürt, als Aktiver in der 1.?Liga, als Trainer und Vereinsfunktionär in Küsnacht - immer als Amateur, bis er 2006 mit einem 50-Prozent-Job den Kinderfussball im FCZ leitete. Als man ihm im Winter vor einem Jahr den Job als Sportdirektor anbot, war Bernet der Erste, der sich fragte: «Kann ich das? Habe ich das nötige Hintergrundwissen und genug Kraft?» Heute, nach 15 Monaten, sagt er: «Ich habe keine Fehlentscheide getroffen.»

    «Naive Besetzung»

    Er war nicht der Einzige, der sich damals Schicksalsfragen stellte. Von den Spielern spürte er zunächst zwar «kein Misstrauen, aber auch keine tiefe Zuneigung». Bernet war eine Risikowahl, und es gibt auch heute noch ehemalige FCZ-Führungspersonen, die ihn als «B-Typ für einen A-Job» bezeichnen, als harmlosen Gutgläubigen, der bald überfordert sein würde. Bernet sagt: «Ein Sportchef wie ich, der von Transfer keine Ahnung hatte: Das war in gewisser Weise eine naive Besetzung. So hat man das öffentlich wahrgenommen, berechtigterweise. Ich hatte gegen aussen ja gar keinen Leistungsausweis.» Aber er hatte etwas, was dem FCZ damals in der Zeit des Umbruchs wichtiger war als alles andere: Der Klub wollte neben dem Sparkurs einen Wertewandel, und das Trio mit Bernet, dem Trainer Urs Meier und dem Team-Manager Massimo Rizzo verkörpert ihn. Der Präsident Ancillo Canepa sagt: «Bernet steht für moralische Werte. Er hat ethische Ansprüche, solche Leute brauche ich. Und er ist sehr kostenbewusst, das ist im Fussball ein seltener Charakterzug.» Zum ersten Mal hat Bernet nach seiner Ernennung ein Millionenbudget für den sportlichen Bereich zu verantworten. Es sind Summen, die er nicht gewohnt ist, mit denen er noch nie im Leben zu tun gehabt hat.

    Der ehemalige Schweizer Internationale Jean-Paul Brigger hat mit Bernet in der Fifa zusammengearbeitet. Er sagt: «Bernet ist kein Blender, er ist loyal. Es hat mich beeindruckt, als er die Fifa verliess für einen Halbtagsjob beim FCZ. Das machen nicht viele, die sich an das Leben bei der Fifa gewöhnt haben.» Aber vielleicht war gerade das das Problem. Man kann es sich schlecht vorstellen, aber selbst jemand wie Bernet war gegen Verführungen nicht immun. Als er für die Fifa in Buenos Aires war und eine Grünanlage betreten wollte, die von einem Wachmann abgeriegelt war, hatte er vor, seinen Fifa-Ausweis zu zücken. Als ob ihm das Stück Papier das Recht geben würde, alles zu dürfen, was anderen verwehrt ist. «Da habe ich gemerkt, wie lächerlich das ist. Ich habe viele Menschen getroffen, die in der Fifa abgehoben haben. Und wenn ich noch zwei Jahre länger geblieben wäre, wäre ich vielleicht auch so geworden.»

    Er ist nicht so geworden. Bernet fährt mit einem «simplen Ford» zur Arbeit, manchmal kommt er auch mit dem Tram. Er stellt die Bescheidenheit nicht zu Schau, aber sie fällt auf, wenn er sein Auto neben den vielen teuren Wagen der Spieler parkiert. Bernet sagt: «Ich nehme an, die Spieler nehmen auch wahr, wie ich zur Arbeit komme. Vielleicht machen sie sich dazu Gedanken, das kann ja nichts schaden.» Vermutlich sind es diese Momente, in denen ihm Leute im FC Zürich raten, «nicht allzu esoterisch» zu sein und nicht zu viel von seinen Fussballern zu erwarten. Das Gleiche gilt wohl auch, wenn Bernet sagt: «Ich hoffe, die FCZ-Spieler, die Kinder in einem Spital besuchen, sind sich bewusst, wie privilegiert sie sind. Und dass sie vielleicht an das krebskranke Kind denken, wenn sie dem Schiedsrichter wieder einmal an die Gurgel wollen.» Bernet hat etwas Idealistisches an sich, nicht im Sinn von verträumt oder weltentrückt. Aber er glaubt daran, dass man es auch im Fussball mit Menschen zu tun hat, die man zum Guten beeinflussen und erziehen kann und die sich wohl fühlen müssen, um in dieser Leistungskultur zu bestehen. Das klingt vertraut, fast wie bei Fredy Bickel, Bernets Vorgänger, der immer harmoniebedürftig war.

    Anders als Bickel

    Wobei das so nicht ganz stimmt. Einerseits ist Bernet nicht wirklich Bickels Nachfolger; hätte Bickel den FCZ vor gut einem Jahr nicht in Richtung Bern verlassen, wäre Bernet sein Vorgesetzter geworden. Bickel aber hätte sich selber gerne in der Position des Technischen Direktors gesehen. Dass man ihm diese Rolle nicht anvertrauen wollte, sondern neben Bernet drei andere Kandidaten in der engeren Wahl hatte, hat Bickels Abgang beschleunigt. Unter jemandem wie Bernet zu arbeiten, hatte er sich kaum vorstellen können.

    Andererseits ist Bernet weniger emotionalen Schwankungen unterworfen als Bickel. Bernet sagt: «Ich habe weder eine Antipathie noch eine übergrosse Sympathie für einen Spieler.» Bickel aber funktionierte über Beziehungen, über Freundschaften, er litt, wenn er sich von langjährigen Spielern trennen musste. So ist Bernet nicht. Er ist nüchterner, diskreter, nicht sehr charismatisch, aber berechenbar. Bernet sei empathisch, aber «kein Weichei», sagt jemand aus dem FCZ, der Bickel früher einmal so bezeichnet hat.

    Josef Zindel, der frühere Kommunikationschef des FC Basel, hat mit Bernet bei der Zeitung «Sport» zusammengearbeitet. Er sagt: «Bernet hat eine erstaunliche Karriere gemacht. Er war ruhig und hilfsbereit. So habe ich ihn auch später erlebt.» Manchmal fragt man sich, ob sich Bernet im Fussballgeschäft wohl fühlt, unter dieser Käseglocke, die die Realität aussperrt. Der Unterschied zu anderen ist: Bernet weiss, dass sich ein Teil des Jobs in einer Parallelwelt abspielt. Quasi zur Selbstvergewisserung trainiert er immer noch Kinder, Achtjährige, jede Woche.

    Etwas hat er rasch gelernt: «Der Profifussball ist ein Teufelsritt.» Er hat sich vorgenommen, sich nicht so rasch abwerfen zu lassen.

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat

    ich weiss nicht, wieviel naivität, idealismus und gutmenschentum es verträgt als sportchef eines profifussballclubs. tönen tut es jedenfalls nicht unsympathisch und sichtbare fehlentscheide wurden keine gefällt in den letzten 15 bernet monaten...

    Einmal mehr ein sehr guter Artikel aus der Falkenstrasse.

    Ich habe mich schon ein paar mal gefragt wer dieser Mann ist, jetzt weiss ich es!

    Man wird nun der neuen Truppe die Canepa zusammen gestellt hat (Schönberger, Bernet, Meier) Kredit geben müssen, schauen, wohin der Weg geht.

    Kredit haben sie auf jeden Fall verdient!

  • Zitat von Larry

    Einmal mehr ein sehr guter Artikel aus der Falkenstrasse.

    Ich habe mich schon ein paar mal gefragt wer dieser Mann ist, jetzt weiss ich es!

    Man wird nun der neuen Truppe die Canepa zusammen gestellt hat (Schönberger, Bernet, Meier) Kredit geben müssen, schauen, wohin der Weg geht.

    Kredit haben sie auf jeden Fall verdient!

    auf jeden fall haben sie den kredit verdient!

    interessant, dass canepa alles leute installiert, welche die pure antithese zu ihm darstellen. stille, bescheidene schaffer, welche sich in keiner art und weise in den vordergrund drängen und ihren namen wohl am liebsten nie in einem zeitungsartikel lesen würden.

    macht er das nun um "schwache" leute um sich zu haben oder weil er selber sie als ideale ergänung zu seinem charakter sieht? :nixwiss:

    NieUsenandGah

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