• Offizieller Beitrag

    us em Blick:
    ....schildert Liga-Boss Vaucher. «Von Seiten des Bundesrats wurde uns attestiert, dass die Schutzkonzepte im Eishockey gut sind und die Umsetzung in der Praxis erfolgreich war. Wir hatten bisher noch keinen nachgewiesenen Fall einer Ansteckung in den Stadien.»

    So wettern Berner Sportvereine über den Kanton!

    Unglaublich was in der Schweiz wieder abgeht! Da kann ich nur den Kopf schütteln! Denke nicht das ich im Frühling ein PO Spiel im Stadion sehen werde!

    Macht je länger je mehr auch keinen grossen Sinn mehr hier etwas zu schreiben, es geht immer mehr in jedem Fred nur noch um Corona.

  • ja, leider dominiert Corona auch dieses Forum, aber momentan halt, weil:
    wieder Panik auszubrechen scheint & deshalb die Stadionbesuche gestrichen werden sollen (trotz Schutzkonzepten & bisher ohne Ansteckungen) und Fussball- & Hockey-Spiele wegen angesteckten Spielern abgesagt werden.

    Meine Meinung dazu: lasst die Spiele mit Zuschauern laufen, es kommen sowieso nicht viele in die Stadien & die Konzepte scheinen bisher zu funktionieren!
    In diesem Rahmen soll jeder selber entscheiden, ob er sich das antun möchte oder nicht...

    • Offizieller Beitrag

    Zurück zur 1000er-Grenze

    «­Dieser Entscheid ist eine Panikreaktion»

    Der Kanton Bern verbietet Grossanlässe mit über 1000 Zuschauern. Die Vertreter der betroffenen Sportclubs sind erstaunt und entrüstet.


    Adrian Ruch, Marco Oppliger, Philipp Rindlisbacher, Dominic Wuillemin (TA)

    Aus Erleichterung wurde ganz schnell grosser Frust. Kurz nachdem sich Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga an einer von SRF live übertragenen Pressekonferenz positiv über die Schutzkonzepte der Sportclubs geäussert hatte, verschickte der Kanton Bern eine Medienmitteilung, in der er ein Verbot von Grossveranstaltungen mit über 1000 Personen ab Montag ankündete. Wenig überraschend fallen die Reaktionen denn auch heftig aus.

    «Der Entscheid des Kantons Bern ist für uns ein ‹Chlapf zum Gring›», sagt Denis Vaucher. Der Eishockey-Ligadirektor hält fest, es gebe keinen einzigen nachgewiesenen Corona-Fall aus einem Stadion. «Daher verstehe ich das Vorpreschen der Berner Behörden nicht.»

    Damit geht es ihm genau gleich wie Marc Lüthi. «Wir haben eine halbe Million in unser Schutzkonzept investiert, und es funktioniert bisher tadellos. Das Ansteckungsrisiko im Stadion ist nicht null, aber es ist deutlich geringer als anderswo», sagt der CEO des SC Bern. Und ergänzt: Er habe an den SCB-Heimspielen leider nie einen Regierungsrat angetroffen, der sich ein Bild habe machen wollen.

    Lüthi betont, ihm sei bewusst, «dass die Volksgesundheit ein hohes wichtiges Gut ist». Ähnlich formulierte es Wanja Greuel, der bei den Young Boys die gleiche Funktion bekleidet wie Lüthi beim SCB. «Wir wurden vom Entscheid überrumpelt und sind schockiert. Wir steckten in den letzten Monaten sehr viel Arbeit und Geld in die Schutzkonzepte, dementsprechend frustriert sind wir», sagt Greuel.

    Die Grossclubs hatten in den letzten Wochen einen engen Austausch mit den Behörden gepflegt, daher sind sowohl Greuel als auch Lüthi irritiert, wurden die Clubvertreter erst fünf Minuten vor Veröffentlichung der Medienmitteilung über die Massnahme informiert.

    «Ein Alleingang kann keine Lösung sein»

    Lüthi ist bekannt als Mann der markigen Worte. Doch diesmal äussern sich andere noch dezidierter. «Für mich ist der Entscheid eine Panikreaktion, weil die Kantonsregierung völlig überfordert ist», sagt Daniel Villard, Geschäftsführer des EHC Biel.

    Peter Jakob, Verwaltungsratspräsident der SCL Tigers, spricht derweil von «einem falschen Schnellschuss. Ein Alleingang kann in dieser Sache keine Lösung sein. In einer nationalen Liga kann man so etwas nicht föderalistisch lösen.»

    Moderat reagieren die Entscheidungsträger des FC Thun. In einem Pressecommuniqué wird der Entscheid «bedauert» und die Überzeugung vertreten, «dass ein optimaler Schutz der Matchbesucherinnen und -besucher dank des vom Regierungsstatthalter abgenommenen Stadionschutzkonzepts auch mit einer höheren Besucherobergrenze möglich gewesen wäre».

    «Das wird gewaltig Ärger geben»

    Der Beschluss des Regierungsrats stellt die Vereine kurzfristig vor grosse organisatorische Probleme: Schon am Dienstag empfängt Biel den SCB zum Derby, Langnau Rapperswil-Jona und Thun Winterthur. «Wer darf kommen? Wer muss daheimbleiben, obwohl er schon eine Zusage für die Partie gegen Rapperswil erhalten hat?», nennt Jakob dringende Fragen.

    «Das wird gewaltig Ärger geben. Und in gastronomischer Hinsicht ist es auch ein Desaster: Vieles ist schon gebucht oder bestellt worden.» Bei YB gastiert am Donnerstag die AS Roma – es ist die attraktivste Affiche im Rahmen der laufenden Europacupkampagne. 8200 Saisonkartenbesitzer hatten sich mit Erfolg für die Tickets beworben.

    Doch gravierender sind die mittel- und langfristigen Folgen. «Wir sehen die Existenz des Schweizer Profifussballs in Gefahr, sollte es den Clubs erneut über einen längeren Zeitraum nicht möglich sein, Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien zu begrüssen», steht in der Mitteilung von YB.

    Und Vaucher von der Eishockeyliga sagt: «Irgendwie muss es weitergehen, sonst gibt es uns bald nicht mehr. Dieser Entscheid gefährdet die Sportorganisationen und dadurch zahlreiche Arbeitsplätze sowie die Nachwuchsarbeit.»

    «Bezüglich Budget können wir alle Pläne wegwerfen»

    In der Tat geht es dem Profisport in der Schweiz ähnlich wie der Reisebranche: miserabel. Obwohl in diversen Clubs die Spieler markante Lohneinbussen in Kauf nehmen, erwarten fast alle Vereine rote Zahlen. Mit den neuen Vorgaben lassen sich die Kosten erst recht nicht mehr decken.

    «Bezüglich Budget können wir jetzt alle Pläne wegwerfen – das ist ein Blindflug», erzählt Jakob. Den Vereinen droht wegen des Entscheids des Kantons Bern, dass Abonnenten und Sponsoren Geld zurückfordern. Dies würde zu Liquiditätsengpässen führen und wäre letztlich existenzgefährdend. Villard spricht in Zusammenhang mit der 1000er-Regel von einem «finanziellen Brandbeschleuniger».

    Die Vereinsvertreter wollen mit den Regierungsräten das Gespräch suchen. Jakob glaubt freilich nicht an eine baldige Rückkehr zur bisherigen Regel. Lüthi hingegen sagt: «Die Kantonsregierung wird über die Bücher gehen müssen, davon bin ich überzeugt.»

    Mit YB trifft es einen finanziell robusten Club; anders sieht es beim nicht nur sportlich gebeutelten FC Thun aus. Und im Eishockey muss man sich die Sinnfrage stellen: Zwei Mannschaften befinden sich in Quarantäne, drei Klubs verlieren künftig mit jedem Heimspiel eine Stange Geld.

    «Wir müssen nun eine Analyse machen», sagt Vaucher. Unabhängig von den Resultaten hat die Führung des SC Bern entschieden, bis zum kurzen Meisterschaftsunterbruch Anfang November trotz ungeliebten Voraussetzungen zu spielen. Ist auch denkbar, die Saison mit maximal 1000 Zuschauern durchzuziehen? Lüthis Antwort ist kurz und klar: «Das können wir uns nicht leisten.»

  • Unglaublich was in der Schweiz wieder abgeht! Da kann ich nur den Kopf schütteln! Denke nicht das ich im Frühling ein PO Spiel im Stadion sehen werde!

    Ja, wirklich unglaublich. Während in anderen Ländern wie Deutschland, Spanien, England, USA oder dem "Paradebeispiel Schweden" die Stadien vor lauter Zuschauern aus allen Nähten platzen, wird die verglichen sonst schon tiefe Auslastung von 2/3 in der Schweiz wieder eingeschränkt... Und das bei den tiefen Fallzahlen verglichen mit anderen Ländern. :roll:

  • Wie es auch schon ein Vorschreiber festgestellt hat: Die Stadien und das Verhalten der Zuschauer dort dürfte nicht das Problem sein. Ebenfalls andere "geschützte Bereiche" wie Züge oder anderer ÖV (sofern nicht komplett vollgestopft...) und Ladengeschäfte mit Maske sind kaum Infektionsherde. Aber in vielen Fällen dort, wo etwas Hirn und Selbstverantwortung gefragt wäre, funktioniert es leider nicht. Das war aber bereits im Frühling so, dass das Volk auf den Strassen zusammengehockt ist, als wäre nichts passiert. Und in Bars und Klubs können die Betreiber noch so viel guten Willen an den Tag legen - ab einer gewissen Menge an Personen in geschlossenen Räumen (ohne hochwirksame Belüftung und Luftfilterung...) kann man es vergessen, da die handelsüblichen und meistens verwendeten Masken die Aerosole nicht zurückhalten, sondern nur gröberen "Ausstoss". Das gleiche gilt bei Hochzeiten und Familienfeiern, ohne die es ebenfalls nicht zu gehen scheint. Das Verbieten von Grossanlässen ist unter dem politischen Aspekt des "irgend-etwas-müssen-wir-ja-machen" nachvollziehbar, die wahren Hotspots sind aber andere, plus eben das Verhalten generell. Viele tragen die Maske doch alibimässig, d.h. es wird zig mal die gleiche (Papier)Maske genutzt, die Stoffmasken sind bei einem Test praktisch alle durchgefallen, von selbstgenähten Konstrukten wollen wir gar nicht anfangen - der Effekt eines hochgezogenen Halstuches wäre ungefähr gleich effizient. Der mit dem Händewaschen hat sich auch nicht so richtig in den Köpfen festgesetzt, bzw. hat sich bereits wieder verflüchtigt. Oder anders gesagt: Das Virus ist nicht plötzlich viel ansteckender, sondern das Verhalten ist nachlässig geworden, wobei sich dies nun stärker auswirkt als während den Sommermonaten.

    Für die Sportclubs nicht gänzlich unerwartet, aber trotzdem ein Desaster, zumindest dort, wo keiner zur Not die Löcher noch stopfen kann. Der andere Aspekt der Mannschaften selber und der dort aufgetretenen Infektionen werden oder würden aber früher oder später auch Probleme aufwerfen, aber diese könnte man immerhin mit Verschiebungen, verkürzter Meisterschaft und anderem abfedern, auch wenn es dann mit der Zeit etwas fragwürdig wird. Aber damit hätte man sich zur Not abfinden können. Die fehlende Kohle jedoch kann man nicht "kompensieren".

    • Offizieller Beitrag

    Wie es auch schon ein Vorschreiber festgestellt hat: Die Stadien und das Verhalten der Zuschauer dort dürfte nicht das Problem sein. Ebenfalls andere "geschützte Bereiche" wie Züge oder anderer ÖV (sofern nicht komplett vollgestopft...) und Ladengeschäfte mit Maske sind kaum Infektionsherde. Aber in vielen Fällen dort, wo etwas Hirn und Selbstverantwortung gefragt wäre, funktioniert es leider nicht. Das war aber bereits im Frühling so, dass das Volk auf den Strassen zusammengehockt ist, als wäre nichts passiert. Und in Bars und Klubs können die Betreiber noch so viel guten Willen an den Tag legen - ab einer gewissen Menge an Personen in geschlossenen Räumen (ohne hochwirksame Belüftung und Luftfilterung...) kann man es vergessen, da die handelsüblichen und meistens verwendeten Masken die Aerosole nicht zurückhalten, sondern nur gröberen "Ausstoss". Das gleiche gilt bei Hochzeiten und Familienfeiern, ohne die es ebenfalls nicht zu gehen scheint. Das Verbieten von Grossanlässen ist unter dem politischen Aspekt des "irgend-etwas-müssen-wir-ja-machen" nachvollziehbar, die wahren Hotspots sind aber andere, plus eben das Verhalten generell. Viele tragen die Maske doch alibimässig, d.h. es wird zig mal die gleiche (Papier)Maske genutzt, die Stoffmasken sind bei einem Test praktisch alle durchgefallen, von selbstgenähten Konstrukten wollen wir gar nicht anfangen - der Effekt eines hochgezogenen Halstuches wäre ungefähr gleich effizient. Der mit dem Händewaschen hat sich auch nicht so richtig in den Köpfen festgesetzt, bzw. hat sich bereits wieder verflüchtigt. Oder anders gesagt: Das Virus ist nicht plötzlich viel ansteckender, sondern das Verhalten ist nachlässig geworden, wobei sich dies nun stärker auswirkt als während den Sommermonaten.

    Für die Sportclubs nicht gänzlich unerwartet, aber trotzdem ein Desaster, zumindest dort, wo keiner zur Not die Löcher noch stopfen kann. Der andere Aspekt der Mannschaften selber und der dort aufgetretenen Infektionen werden oder würden aber früher oder später auch Probleme aufwerfen, aber diese könnte man immerhin mit Verschiebungen, verkürzter Meisterschaft und anderem abfedern, auch wenn es dann mit der Zeit etwas fragwürdig wird. Aber damit hätte man sich zur Not abfinden können. Die fehlende Kohle jedoch kann man nicht "kompensieren".

    Iceman, du schreibst mir aus der Seele!

    Ich bin das beste (negativ) Beispiel. Vor dem Stadion, im Stadion während des Spiels und in den Pausen halte ich mich rigoros an die Vorschriften.

    Auch desinfiziere ich meine Hände x-Mal. Auch nehme ich jedes Mal eine frische Papier-Maske mit, meistens sogar 2, da ich mich während der Spiele

    z.T. aufrege und viel Schreie.

    Aber was mache ich vor dem Spiel? Ich treffe mich mit meinen Jungs im Pub/Restaurant. Klar, wir sitzen alle zusammen, aber es ist trotzdem genau

    DORT wo ich mich anstecken würde. Genau das Gleiche mache ich nach dem Spiel. Darum habe ich mich auch entschieden, dies ab sofort nicht mehr

    zu tun. Ich bin echt davon überzeugt, dass sich die aller-aller-ALLER wenigsten im Eishockey-Stadion anstecken. So wie ich sehe verhalten sich alle

    echt brutal vorbildlich. Aber vor und nach den Spielen?

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann grundsätzlich auf Hockey vor Ort verzichten, für die Dauer solange es Sinn macht (wer auch immer das entscheidet).
    Ich wäre sogar dazu bereit auf eine Rückvergütung zu verzichten, so es dann nicht für die ganze Saison wäre.

    Dazu muss ich jedoch sagen, dass ich nicht ganz verstehe, weshalb jetzt in den Sportstadien, in welchen sich die Fans ja offensichtlich gut an die Regeln halten, wieder zurückgerudert werden muss!? Ich habe noch von keinem Ansteckungsfall in einem Sportstadion gelesen? Aber was weiss ich schon?!

    Was ich aber auf ekeinen Fall will, ist, dass die ganze Saison wieder abgeblasen wird! Das würde mich extrem stressen! Für mich gilt, lieber Hockey am TV als gar kein Hockey!

    Ich hoffe, dass die Situation bis zu den Playoffs eine Bessere ist! Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!

    Wie seht ihr das?

    Auf Hockey "vor Ort" zu verzichten würde mich ehrlich wieder ziemlich fertig machen. Ich verstehe wirklich alle, die es unter den Umständen

    und Vorgaben vorziehen nicht ins Hallenstadion zu gehen um die Spiele live zu sehen. Aber ich bin da ganz anders. Und ob das in der Schweiz

    machbar wäre, dass man eine ganze Saison ohne Zuschauer durchführen kann? Ich meine rein finanziell? Ich behaupte das würden die meisten

    Clubs, welche nicht über einen finanzstarken Mäzen verfügen, nicht überleben.

    Was ich absolut nicht sehe ist, dass man mit 1000 "Schnäuz" regelmässig Spiele durchführt. Der logistische Aufwand, z.B. Sicherheit, Catering, etc.,

    wäre definitiv viel zu gross, damit es sich irgendwie rechnen würde.

    • Offizieller Beitrag

    Das Posting von Iceman kann ich Wort für Wort unterschreiben!

    Egal, ob man Corona ernst nimmt oder nicht - jeder einzelne könnte die Massnahmen so ernst nehmen, dass weiterhin eine Möglichkeit besteht, dass die Clubs ihre Meisterschaft durchziehen können!

    Ich denke aber auch, dass nicht in erster Linie die Fans auf dem Weg zum Stadion oder vor dem Stadion die sind, die sich hauptsächlich anstecken.
    Iceman und vorher auch Mirko zählen da genau auf, was ich auch vermuten würde.

    • Offizieller Beitrag

    «Wir werden nicht bestraft, das könnte sich bald ändern»

    Die ZSC Lions sind Leader, ihnen gelingt derzeit fast alles. Die Warnungen von Captain Patrick Geering sind dennoch nicht bloss Propaganda.

    Christian Kapp

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    Patrick Geering und Goalie Ludovic Waeber im Glück: Der Puck wird nach diesem Schuss von Biels Luca Cunti (hinten, verdeckt) noch tatsächlich vor der Linie auf dem Eis kleben bleiben.


    Patrick Geering und Goalie Ludovic Waeber im Glück: Der Puck wird nach diesem Schuss von Biels Luca Cunti (hinten, verdeckt) noch tatsächlich vor der Linie auf dem Eis kleben bleiben. Foto: Marcel Bieri (Keystone)

    Eigentlich gibt es an den ZSC Lions nicht viel herumzumäkeln. Nach dem 0:4 zum Auftakt in Lugano haben sie fünf der folgenden sechs Spiele gewonnen, die einzige Niederlage war das 4:5 nach Penaltyschiessen gegen Servette – und selbst dort führten die Lions noch im Schlussdrittel 4:1.

    Die Lions überzeugen zudem mit extremer Effizienz im Abschluss, die Chancenauswertung ist derzeit unheimlich gut. Und sie kassieren kaum noch Tore, bloss deren drei waren es in den letzten vier Spielen. Das verleiht Selbstvertrauen, das sich dann auch so zeigt wie am Samstag in Biel: Als die Zürcher auswärts auf das Spektakel-Team der Liga treffen, der Mannschaft mit den am offensivsten eingestellten Verteidigern, machen sie gleich zu Beginn das wilde Spielchen mit.

    Tim Berni, Patrick Geering und Maxim Noreau sowieso, aber auch die eher defensiveren Abwehrspieler Phil Baltisberger, Dario Trutmann, Christian Marti oder gar Johann Morant sind immer wieder im Zürcher Angriff involviert, es entsteht ein munteres Hin und Her mit horrendem Tempo – und am Ende sind die Zürcher 5:1-Sieger, obwohl die Bieler 40-mal aufs ZSC-Tor schiessen. «Das ist für die Fans sicher interessant, für mich als Spieler wäre es dennoch besser, wenn alles ein wenig ruhiger wäre», sagt ZSC-Captain Geering und fügt mit einem Lächeln an: «Und wenn es vor allem nur in eine Richtung ginge …»

    Ludovic Waebers surreale Zahlen

    Geering warnt auch: «Immer wieder springt der Puck für uns, während es bei unseren beiden letzten Gegnern Bern und Biel eben genau nicht der Fall war. Das kann schnell ändern.» Und: «Wir lassen viele gute Chancen zu und werden nicht bestraft, weil Ludo hinten alles kratzt. Auch das kann bald ändern.» Ludo, der hinten alles kratzt. Übersetzt aus der ZSC-Hockeysprache bedeutet dies, dass Lions-Goalie Ludovic Waeber derzeit einfach hält und hält und hält. Fünf der sieben ZSC-Spiele bestritt der eigentlich als Backup in die Saison gestartete Neuzuzug aus Freiburg, fünfmal gewann er und hielt bislang 97,1 Prozent aller Schüsse. Es braucht weder Experten noch Mathematiker, um festzustellen: Das ist zwar toll, kann aber unmöglich nachhaltig sein.

    Geerings Worte könnten natürlich Propaganda sein. Frei nach dem Motto: bloss nicht zu grossspurig sein, ruhig ein wenig tiefstapeln. Schliesslich verfügen die Lions über ein überdurchschnittlich gutes und breit aufgestelltes Team, das viele taktische Varianten spielen und für jeden Gegner und dessen Interpretation des Spiels eine Antwort finden kann. Darum auch dieses problemlose Mitspielen mit dem lobenswert unterhaltsamen, aber auch fast schon wahnwitzig offensiven EHC Biel, dessen drei Partien zuvor mit diesen Resultaten endeten: 6:0, 4:5 und 5:4.

    Die Frage ist nicht ob, sondern wann …

    Doch in Geerings Worten steckt viel Wahrheit. Machen wir dazu kurz einen Ausflug in die Analytics, wenn auch bloss auf Anfänger-Level. Die sogenannte PDO-Zahl einer Mannschaft lässt sich sehr simpel berechnen und ermöglicht einen fast ausnahmslos korrekten Blick in die Zukunft. Man addiere die eigene Schussquote zur Fangquote der eigenen Goalies. Bei den ZSC Lions ergibt dies die PDO-Zahl von 105,3 (10,4 Prozent Schussquote plus 94,9 Prozent kombinierte Fangquote der beiden ZSC-Goalies). Da diese Zahl ligaweit gesehen immer bei 100 liegt (jeder Schuss aufs Tor ist ja entweder ein Tor oder eine Parade), deuten Zahlen klar über 100 eher auf «aktuelles Glück» und Zahlen klar unter 100 eher auf «aktuelles Pech» hin.

    Wenn wir die beiden Spiele der Lions mit Lukas Flüeler im Tor ignorieren (0:4 gegen Lugano, 4:5 gegen Genf), dann liegt die PDO-Zahl der Lions in den fünf Spielen mit Waeber gar bei 109,8 (12,6 plus 97,1). Wettfreudige Eishockeyfans sollten darauf setzen, dass diese Zahl schon bald sehr rasant nach unten fallen wird – falls sie einen Anbieter für solche Wetten überhaupt finden …

    ZSC-Fans brauchen nun aber keine Angst zu haben. Diese Zahlen bedeuten nicht, dass die Lions plötzlich nur noch verlieren werden. Sie werden aber bald auch Wege zum Sieg finden müssen, wenn die «Lucky Bounces», die glücklichen «Puck-Hüpfer», plötzlich nicht mehr überproportional auf ihrer Seite sind. Hier bleibt nur der letzte Platz für die ZSC Lions: Kein anderes Team lässt so viele Schüsse aus dem Slot zu wie die Zürcher.


    Hier bleibt nur der letzte Platz für die ZSC Lions: Kein anderes Team lässt so viele Schüsse aus dem Slot zu wie die Zürcher. Foto: sihf.ch



    1 / 2

    Weil: Kein anderes NL-Team lässt ligaweit derzeit so viele Schüsse aus dem Slot zu, also jenem Ort vor dem Tor, wo in jeder Liga der Welt am meisten Tore erzielt werden. Kein anderes Team musste bislang häufiger in Unterzahl spielen als der ZSC – 30-mal. Und kein anderes Team hat ein derart effizientes Unterzahlspiel: 93,3 Prozent aller Boxplays überstanden die Lions bislang schadlos.

    Und so gut sie im Penalty Killing auch agieren, ist auch diese Zahl viel zu hoch, um längerfristig aufrechterhalten zu werden. Geering fasst es so zusammen: «Es ist eigentlich statistisch belegt: Wenn du so viele Chancen zulässt und in jedem Spiel rund fünfmal in Unterzahl spielst, dann wird sich das irgendwann rächen.»

  • Nyffeler, Schlegel, Zurkirchen und Co.
    Die Punnenovs-Verlängerung unterbindet ein Torhüterkarussell

    Dass die Tigers gemäss Klaus Zaugg mit Torhüter Punnenovs verlängern können, sorgt scheinbar dafür, dass auch zahlreiche andere Torhüter bei ihren Vereinen bleiben werden.

    So wäre der Lette vielleicht der Stein gewesen, der alles hätte ins Rollen bringen können. Dadurch, dass der vielleicht begehrteste Mann nun aber vom Markt ist, dürften keine grossen Veränderungen anstehen.

    So berichtet der "Eismeister" via Watson, dass auch Melvin Nyffeler kurz vor einer Verlängerung bei den Lakers stehe. Auch Lugano will Niklas Schlegel an den Verein binden und daher ist das Pokern bei anderen Clubs und Spielern nicht mehr angesagt. So dürften auch Benjamin Conz (Ambri) und Sandro Zurkirchen bei ihren Vereinen bleiben.

    Derweil wird der SCB langfristig auf Philip Wüthrich als Nummer 1 setzen. Anscheinend sei Don Nachbaur bereits dahingehend instruiert, den Youngster zu fördern.

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag

    Nyffeler, Schlegel, Zurkirchen und Co.
    Die Punnenovs-Verlängerung unterbindet ein Torhüterkarussell

    Dass die Tigers gemäss Klaus Zaugg mit Torhüter Punnenovs verlängern können, sorgt scheinbar dafür, dass auch zahlreiche andere Torhüter bei ihren Vereinen bleiben werden.

    So wäre der Lette vielleicht der Stein gewesen, der alles hätte ins Rollen bringen können. Dadurch, dass der vielleicht begehrteste Mann nun aber vom Markt ist, dürften keine grossen Veränderungen anstehen.

    So berichtet der "Eismeister" via Watson, dass auch Melvin Nyffeler kurz vor einer Verlängerung bei den Lakers stehe. Auch Lugano will Niklas Schlegel an den Verein binden und daher ist das Pokern bei anderen Clubs und Spielern nicht mehr angesagt. So dürften auch Benjamin Conz (Ambri) und Sandro Zurkirchen bei ihren Vereinen bleiben.

    Derweil wird der SCB langfristig auf Philip Wüthrich als Nummer 1 setzen. Anscheinend sei Don Nachbaur bereits dahingehend instruiert, den Youngster zu fördern.

    Hallelujah...... Ist nicht optimal, wenn der Trainer das nicht so sehen sollte. Man macht diesbezüglich ein brutal unnötiges Fass auf.

    V.a. wenn's dem Team nicht so Recht läuft, wie dem SCB zur Zeit.

  • Kapiert auch niemand in Bern - wenn es eine Saison gibt, in der man ohne allzuviel Druck agieren kann (in Bern...), dann diese. Also lasst den Wüthrich spielen und den Henauer oder den Sopa, und lasst Bidu Gerber oder Untersander oder Blum etwas pausieren. Nicht als "Strafe", sondern weil die dann immer noch spielen können, wenn der Nachwuchs sich mental wieder erholen muss. Das einzig Positive ist, dass man mal oberhalb des Trainers reagiert hat, ob es nun Schelling war oder Lüthi selber. Nachbaur hat gezeigt, wie er spielen will - schaut gut aus, aber er hat halt zu wenig Skorer im Team. Mit mehr Auslauf für den Nachwuchs verliert man dann halt statt 3:0 mal 6:0, aber diese Saison stört das nicht allzu sehr.

    • Offizieller Beitrag



    KOLUMNE

    Klubs gegen Nationalteam: Dem Schweizer Eishockey droht ein überflüssiger Machtkampf

    Die Eishockey-Klubs wollen keine Spieler für kommende Nationalmannschafts-Zusammenzüge abstellen. Sie befürchten, dass eine Durchmischung zu einer Art Superspreader-Ereignis werden könnte. Doch der Verband steht unter Druck.

    Daniel Germann (NZZ)

    Das Coronavirus trifft auch Swiss Ice Hockey. Anfang September kommunizierte der Verband einen Verlust von 143 909 Franken, der in erster Linie der Pandemie geschuldet ist. Der Jahresumsatz sank um 5,5 Millionen Franken auf 62,5 Millionen Franken. Mit verschiedenen Sparmassnahmen senkte Swiss Ice Hockey den Verlust um rund 5,7 Millionen Franken.

    Die Krise ist damit alles andere als ausgestanden. Ob im kommenden Mai eine Weltmeisterschaft stattfindet, steht in den Sternen. Kein Wunder, wehren sich die National-League-Klubs dagegen, ihre Spieler im November und Dezember für Nationalmannschafts-Zusammenzüge abzustellen. Sie befürchten, dass eine Durchmischung von Spielern sämtlicher Teams zu einer Art Superspreader-Ereignis werden könnte, das die ganze Meisterschaft zum Stillstand bringt. Es wäre der wirtschaftliche Totalschaden für alle.

    Die Ängste der Klubs sind nachvollziehbar, ebenso der Widerwille des Verbandes, Zusammenzüge zu streichen. Auch er hat Fernsehverträge und Sponsorenvereinbarungen zu erfüllen. Die finanzielle Zukunft von Swiss Ice Hockey sieht ohnehin düster aus. Der Vertrag mit dem wichtigsten Partner, der Zurich, wird nicht verlängert. Der Verband verliert dadurch Einnahmen von 1,8 Millionen Franken. Im momentanen Umfeld wird es schwer, die zu ersetzen. Dazu hat sich die National League vom Verband abgenabelt und will die TV-Rechte künftig selber vermarkten. Bisher hat Swiss Ice Hockey mit 6,7 Millionen Franken an den Erträgen von rund 35 Millionen partizipiert.

    Es ist absehbar, dass der Verband Corona-Hilfe wird beanspruchen müssen. In der ersten Lesung hat Swiss Olympic ihm 1,535 Millionen Franken aus dem 100 Millionen Franken schweren Hilfspaket des Bundes zugesprochen. Das ist ein Viertel von dem, was etwa Swiss Cycling oder der Turnverband erhalten. Der CEO Patrick Bloch sagt, er erwarte, dass der Betrag erhöht werde. Doch die Hilfe schreibt vor, dass zwei Drittel des Geldes in den Breitensport fliessen müssen. Was bleibt, reicht in keiner Art und Weise, um die Lücken zu stopfen. In den kommenden Monaten wird der Verband auf die Solidarität von Liga und Klubs angewiesen sein. Da ist ein Machtkampf um ein paar Länderspiele von zweifelhaftem sportlichem Wert das Letzte, was es braucht

  • Erstes Fazit
    So haben die NL-Schlüsselspieler bisher performt

    Anfangs der Saison stellten wir zu jedem NL-Team den Schlüsselspieler vor. Nun ist es an der Zeit, ein erstes Fazit zu ihren bisherigen Saisonleistungen zu ziehen.

    Roman Cervenka (SC Rapperswil-Jona Lakers):

    Cervenka brillierte schon in den Vorbereitungsspielen und nahm die gute Form mit in die neue Saison. Der Tscheche verbuchte fünf Scorerpunkte in sechs Spielen. Schoss die Rapperwiler zuletzt zu einem wichtigen Overtime-Sieg gegen Genf-Servette. Kann er seine Qualitäten über die ganze Saison durchziehen, könnten die Lakers sogar ein Wörtchen um die Playoffs mitreden.

    Ivars Punnenovs (SCL Tigers):

    Kam in dieser Saison noch nicht zum Einsatz, da er an einer Adduktoren-Verletzung laborierte. Der Lette kann aber wieder am Mannschaftstraining teilnehmen und dürfte bald wieder zum Einsatz kommen. Fehlt bei den SCL Tigers an allen Ecken und Enden.

    Julius Nättinen (HC Ambri-Piotta):

    Der schon als Kubalik-Nachfolger geadelte Finne verpasste vier von sechs Spielen verletzungsbedingt. In seinen bisher zwei Einsätzen konnte Nättinen immerhin zwei Tore schiessen. Für den 23-Jährigen kommt aber ein faires Zwischenfazit noch etwas zu früh in dieser Saison.

    Vincent Praplan (SC Bern):

    Praplan holte sich als erster Spieler in dieser Saison eine Spieldauerdisziplinarstrafe ab, nach einem Check gegen Ambris Isacco Dotti. Ansonsten performte Praplan relativ solid und sammelte drei Scorerpunkte in vier Partien. Nach der eher durchzogenen letzten Saison, ist Praplan aber weiterhin unter Druck und möchte endlich der Spieler sein, der den Unterschied ausmacht.

    Mark Arcobello (HC Lugano):

    Der 32-Jährige konnte in vier Spielen schon fünf Scorerpunkte verbuchen und lässt die Bianconeri insgeheim vom Meistertitel träumen. Lief beim 4:0-Sieg zum Saisonstart gegen die ZSC Lions als Captain auf und bewies dabei auch seine Fähigkeiten als Leader. Machte sich mit einer sensationellen Leistung gegen Ambri zum Derbyhelden.

    Julien Sprunger (HC Fribourg-Gottéron):

    Der Fribourg-Captain kam in dieser Saison noch nicht so recht auf Toren und konnte auch noch keinen einzigen Scorerpunkt verbuchen. Vielleicht hemmt ihn auch noch eine Verletzung am Knie, die der 34-Jährige erst kurz vor dem Saisonstart auskuriert hatte. Gottéron gewann zwar drei seiner vier Saisonspiele, doch ein Sprunger in Topform wäre für die Fribourger von enormer Wichtigkeit.

    Mark Barberio (Lausanne HC):

    Barberio bringt sehr viel Mentalität auf das Eis und hat auch schon fünf Scorerpunkte für die Lausanner verbuchen können. Der 30-Jährige hat noch etwas Mühe mit schnellen Gegenspielern, was man vor allem in der Partie gegen den EHC Biel gesehen hat. Ist mit über 27 Minuten Eiszeit im Durchschnitt der am meisten eingesetzte Spieler der National League.

    Toni Rajala (EHC Biel):

    Der Finne gehört zu den grössten Attraktionen der National League und ist Saison für Saison einer der produktivsten Bieler. Konnte schon fünf Scorerpunkte in sechs Partien sammeln und wird nur von Janis Moser als produktivster Bieler abgehängt. Spielen Rajala und Moser weiterhin so konstant, könnten sie ein wichtiger Bestandteil des nächsten Schrittes des EHC Biel sein.

    Joël Vermin (Genève-Servette HC):

    Die Genfer sind nicht all zu prächtig in die Saison gestartet, dafür aber Joël Vermin. Der 28-Jährige konnte schon vier Scorerpunkte in fünf Partien sammeln und bildet zusammen mit Linus Omark, einem weiteren Neuzugang der Waadtländer, ein kongeniales Offensiv-Duo. Vermin hat zudem sein Wechsel-Theater vom Sommer, über das schon genug berichtet wurde, gut ausblenden können und konzentriert sich voll und ganz auf sein Spiel

    Andres Ambühl (HC Davos):

    Der 37-jährige HCD-Captain ist nach wie vor eine Bereicherung für das Spiel des Rekordmeisters. Ambühl verbuchte in drei Einsätzen bereits fünf Scorerpunkte, wobei er im Spiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers mit einem Hattrick zum Matchwinner avancierte. Der Davos-Legende ist es förmlich anzuspüren, dass sie sich in ihrem letzten Vertragsjahr befindet und sich nochmals für ein Jahr empfehlen möchte.

    Leonardo Genoni (EV Zug):

    Genoni gilt als bester Goalie der National League und hat seine Klasse auch schon in dieser Saison unter Beweis stellen können. Einen Shutout konnte der 33-Jährige in dieser Saison zwar noch nicht feiern, doch mit einer Fangquote von 94.31% befindet sich Genoni auf Platz vier der National League. Und bekanntlich läuft Genoni in den Playoffs so richtig heiss, was für die Zuger äussert wichtig wäre, wenn es mit dem ersten Meistertitel seit 1998 klappen soll.

    Sven Andrighetto (ZSC Lions):

    Der 27-Jährige ist definitv eine Bereicherung für die National League und überzeugt mit starken Pässen und seiner Abgezockheit vor dem gegnerischen Tor. Sein erster Treffer für die Lions gegen Genf-Servette war an Perfektion kaum zu überbieten und deutete an, was auf die National League zukommen kann. "Ghetto" verbuchte bereits sechs Scorerpunkte in sieben Spielen für den ZSC, was ihn momentan als fünftbesten Scorer der Liga auszeichnet.

    Russki standart!!

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