Schweizer "Fankultur" - zum Kotzen und drauf Scheissen!!!!

  • Was machsch wenn als Gegner Gala oder Fener ziesch?
    USA- (oder halt Kurde-) Fahne abe neh (Variante Vernunft) oder Fahne hange lah (Variante eus isch alles scheissegal, komme was wolle)?
    Was mich so grauehaft nerft, isch eifach dass jede muss ufs Bluet 'provoziere' und sich soo ufspiele.
    Ich meine bi Derbys Gc-Fcz, Biel -Bern usw ghört das minere Meinig halt dezue, aber zbsp. Aarau gg La Chaux de Fond oder so? Lächerlich.

    Szene GE hät sich hinder die Mazedoniegschicht gstellt und muss sich jezt halt für das stramm mache! Uf e Aktion gits (meistens) e Reaktion, und mit der muss mer chöne umgahganz eifach..

    Zu Bayern: es git halt immer söttig wo' s wend probiere. Droge schmuggle isch

    Ps. Sorry grad stress gha mit em Internet..

    Russki standart!!

    Einmal editiert, zuletzt von Sbornaja (26. August 2013 um 16:56)

  • Zitat von Sbornaja

    Was mich so grauehaft nerft, isch eifach dass jede muss ufs Bluet 'provoziere' und sich soo ufspiele.


    womit wir wieder beim punkt wären, warum dieser fred überhaupt existiert...aber nach deutschem polizeigesetz hätte die polizei die gcn fans einfach niedergeprügelt damals im letzi!

    ..."Nach unserem Polizeigesetz haben wir gegen den Zweckverursacher vorzugehen"...

    NieUsenandGah

  • "merci züri" isch denn bi de bärner o nid guet aachoo :geil:

    aber das meini, chly provoziere ghört drzu rächtfertiget aber nie gwaut, vo welere syte ou immer sie usgeit!

    aber du hesch rächt, isch sicher nid die gschidschti aktion gsy! politik ghört nid id kurve, ussert es geit gäge nazis oder rassischte.

  • Zitat von rouge+jaune-1939

    "merci züri" isch denn bi de bärner o nid guet aachoo :geil:

    aber das meini, chly provoziere ghört drzu rächtfertiget aber nie gwaut, vo welere syte ou immer sie usgeit!

    aber du hesch rächt, isch sicher nid die gschidschti aktion gsy! politik ghört nid id kurve, ussert es geit gäge nazis oder rassischte.


    Aber de Unterschied isch doch, dass bi de einte Aktion chlie musch schmunzle und bi de andere zätuusigi involviert sind, politisch verfolgt unterdrückt sind. Wo isch da de 'Spass'? Salz i de Suppe wo?
    Wer nimmt sich das recht use, zum soöppis für e ganzi Kurve z'entscheide?
    Was isch mit de GE-Szene los? Kei Grieche i de Kurve? Nöd eine? Trotzdem so e Aktion? Demfall kei Respäckt de eigene Mitglieder gägeüber?
    Ich chas bim bese Wille nöd verstah!!
    Das mit de Recht isch au sone Sach, rechts isch bös und linggs isch guet!
    (Bi weiss Gott kein rassischt als halbe Ussländer) aber da macheds sich gaaanz vill gaaanz eifach.
    Für mich sind linggsextremi genau so gschisse. Alles was is fanatische gaht isch schlecht,alles..

    Russki standart!!

  • Ich persönlich glaube es isch i 95% vo allne Kurve nur öppis verlore gange und das isch: RESPÄCKT!
    Respäckt gegeüber em Gägner.

    Aber ebbe wer interessiert das jezt no? Hüt chlöpft ja scho bi Ravensburg vs Olte..

    Ich denke halt was das betrifft chlie anderst..
    Aber das gejammere vo de GE Szene verstahni dasmal würklich nöd.
    Wer mit em Füür spillt chan sich halt au mal verbrenne..

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat


    da kann man als rechtfertigunng immerhin noch anfügen, dass kiffen nun mal illegal ist, auch bzw. vor allem im freistaat bayern, und auch jeder die konsequenzen kennt. das flugblatt wurde mir übrigens bereits auf einer autobahnraststättte in die hand gedrückt. es wusste wirklich JEDER bescheid. von daher kann man einen polizeieinsatz noch rechtfertigen und war sicher nicht willkür. etwas was man vom einsatz letzte woche auf schalke nicht behaupten kann.

    Plus ist das ja genau das, was viele fordern, nämlich, dass Leute gezielt heraus geholt werden.
    Klar würde ich auch lieber ein paar Kiffer rausholen, als wirkliche Randalierer, weil's wohl weniger Widerstand gibt, aber die Fälle sind wirklich nicht vergleichbar und mein Mitleid mit den Kifferen hält sich in so einem Fall in Grenzen.

    Von mir aus könnte man das auch mit den Rauchern machen. Vor allem, wenn sie grad neben mir am Rauchen sind ;o)

    • Offizieller Beitrag


    So isch es. Und vor allem d'Tatsach, dass irgend eine s'Bedürfnis hät, sone blödi Fahne is Schtadion z'näh, wo mit Fuessball gnau gnoh rein gar nüt z'tue hät und so es Bild gäge usse treit, wo de ganz Fanblock sött representiere. Eifach nur Dummheit.

  • ach sbornaja,

    1. Die Fahne isch praktisch bi jedem heimspiel dete
    2. paok-fans hät die fahne überhaupt nöd gstört
    3. s symbol uf de fahne isch nöd verbote
    4. welli 10000 grieche werded momentan underdrückt?
    5. was zeiged grieche die ganz ziit für symbol? (stichwort merkel)
    6. lueg mal was die letscht wuche in essen, dortmund und GE passiert isch (alles nrw)

  • Zitat von fäbe

    ach sbornaja,

    1. Die Fahne isch praktisch bi jedem heimspiel dete
    2. paok-fans hät die fahne überhaupt nöd gstört
    3. s symbol uf de fahne isch nöd verbote
    4. welli 10000 grieche werded momentan underdrückt?
    5. was zeiged grieche die ganz ziit für symbol? (stichwort merkel)
    6. lueg mal was die letscht wuche in essen, dortmund und GE passiert isch (alles nrw)


    so isches!

    zu punkt 6: schinbar wird vor wahle in dütschland oder i de schwiz vor abstimmige (marsch vo de fcz fans zum letzi und nachher de absolut unnötig polizeiisatz zum s'verschärfte hooligankonkordat namal z'propagiere) polizeiwillkür gegeüber fuessballfans zum neue pr-instrument vo politiker...e truurigi entwicklig wo vor allem die fo(ö)rderet wo nie imene stadion sind! sind schinbar halt d'mehrheit vo de wähler.

    NieUsenandGah

  • Zitat von Thomi

    A die siebe Bundeszwerge, ich het no e besseri Idee!
    Totali Alkohol-Prohibition landeswiit! Dänn hämmer all die Problem nüme :-o ;)

    Haha, ich han je länger je meh s'Gfühl, dass die ganz Gsellschafft schnäller vor d'Hund gaht als befürchtet!
    Nur no ignoranti Tuble womer herelueged!
    pffffff......

    Das isch halt wenn mä d Fraue zwit vom Chochherd wegloht. :cool:
    Der Niedergang begann mit dem Ruthli

  • nzz vo hüt:

    Fankultur auf der Anklagebank

    Krawalle und andere Grenzüberschreitungen im Umfeld von Fussballspielen radikalisieren die Debatte um das Verhalten der Fans. Der Imageschaden ist gross, der Aufwand für die Beteiligten hoch, ökonomisch wie emotional. Vorfälle am Cup-Final zeigen, dass der Ruf nach Repression nicht die einzige Antwort sein kann. Der Fussball muss mehr in die Prävention investieren. Von Peter B. Birrer

    Drei Geschäftsherren diskutieren im Intercity zwischen Bern und Zürich, sie streifen den Fussball - oder das, was mit Fussball auch in Verbindung gebracht wird. Er verstehe, wenn die SBB genug hätten von den «Scheiss-Hooligans», die in Extrazügen wüteten, sagt einer. Die anderen nicken. Am letzten Sonntag hat der blockierte GC-Extrazug nach dem Meisterschaftsspiel Basel - GC die Strecke von Basel nach Olten unterbrochen. Die SBB lassen wissen, dass in Mitleidenschaft gezogene Extrazüge fussballspezifisch seien: «Ein kleiner Teil der mitfahrenden Fans betrachtet den Zug als rechtsfreien Raum und beschädigt Züge oder stört den Bahnbetrieb massiv.»

    Am Ostermontag geriet im Rahmen des Cup-Finals der Fanmarsch des FC Zürich in Bern ausser Kontrolle, nachdem schon der Final 2013 von Krawallen begleitet gewesen war. Jetzt sagt der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät (sp.): «Wir haben alle an Fanmärsche geglaubt, aber jetzt zweimal einen Schuh voll herausgezogen. So geht das nicht, auch wenn 99,9 Prozent der Zuschauer friedlich ans Spiel kommen. Wir können nicht mehr verantworten, unsere Stadt einem solchen Belagerungszustand auszusetzen.» Der Cup-Final 2015 wird nicht in Bern stattfinden.

    Sonntagabend, 27. April, Bahnhof Basel. Zwei Stunden nach dem Spiel Basel - GC. Zugsausfälle, Verspätungen, Zwischenstopps wegen «Vandalismus», wie auf Bildschirmen zu lesen ist. Aus den Lautsprechern knattert der Anti-Werbespot für den Schweizer Fussballfan: «Unplanmässiger Halt, Einschränkungen im Bahnhof Muttenz, Polizeieinsatz nach einem Fussballspiel.»

    Das Spiel zuvor war gut gewesen, auch auf den Tribünen. Über 34 000 Zuschauer, Stimmung, Choreografien in den Fankurven. Wäre nicht Pyro-Material und wären im GC-Block nicht zwei Knaller gezündet worden, die an Militär und Tinnitus erinnern, könnte man von einem prächtigen Fan-Nachmittag berichten. Auf der Heimreise geht niemand auf den andern los, aber im GC-Extrazug wird die Handbremse gezogen. Weiterfahrt unmöglich, Fans steigen aus, Unterbruch einer SBB-Hauptschlagader. Begleiter des Extrazugs berichten, dass sich viele Fans beklagt hätten. Am Ende dauert ihre Extrafahrt von Basel nach Zürich viereinhalb Stunden. Auch im Bahnhof Basel nerven sich Passagiere. Die SBB beziffern die Schadenshöhe nicht, nennen aber die Konsequenzen «weitreichend».

    Prüfung nicht bestanden

    Jeder Fall, egal welchen Zuschnitts, entfaltet Breitenwirkung. Das kann niemanden verwundern: Im Europa-League-Spiel in Salzburg werfen einige FCB-Anhänger Gegenstände auf den Rasen und provozieren einen Spielunterbruch. Das «ungebührliche Verhalten» ahndet die Uefa hart: Europacup-Heimspiel ohne Publikum. Im Cup-Final läuft mit dem Fanmarsch des FC Zürich viel zu viel schief: Sachbeschädigungen, Polizeieinsatz beim Stadion, Sturm von Drehkreuzen beim Eingang. Allein die Schäden werden mit mindestens 160 000 Franken beziffert. Der Vorfall mit der Handbremse reiht sich in die Liste ein, als hätte ein Werbefachmann, der mit Negativ-Botschaften Stimmung machen will, darauf gewartet. Der Cup-Final 2014 (FCB - FCZ) stand unter besonderer Beobachtung, weil 2013 (FCB - GC) Krawalle vorausgegangen waren. Doch am Prüfungstermin 2014 versagte der FCZ-Fanmarsch. Am Befund ändert auch der FCB-Corso nichts, der trotz leichter Routenänderung laut den Behörden «im Rahmen des Tolerierbaren» ablief. In der Bilanz haben die Fangruppen eine Chance verspielt. Deshalb kann sich niemand wundern, wenn wenig später der Fall mit der Handbremse heftige Reflexe, Reaktionen und Reize auslöst.

    Von schlimmen Träumen verfolgt müssten auch Cup-Sponsoren sein, sofern sie vor dem Final nicht nur VIP-Räumlichkeiten genossen, sondern auch den Platz vor dem Stadion im Blickfeld gehabt haben. Weil verhindert werden musste, dass Personen von der «FCZ-Seite» in den Basler Bereich gelangen konnten, formierte sich die Polizei. So hatten die Sponsoren nicht Kundschaft in ihren Zelten, die sich freudig auf den Final einstimmte. Nein, dort stand die Polizei mit Helm und Schild. Dazu trällerten (Animations-)Stimmen aus Lautsprechern. Absurde Szenerie.

    Die Würth-Gruppe, die für den Cup jedes Jahr einen siebenstelligen Betrag zur Verfügung stellt, will sich erst nach dem Debriefing mit dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) Mitte Mai äussern. Im Moment sagt sie: «Kein Kommentar.» Werbung ist anders. Werbung ist ebenfalls nicht, wenn nur 23 000 Zuschauer im Stadion weilen, viele leere Plätze zu sehen sind. Da stimmt etwas nicht.

    Der Cup-Wettbewerb ringt zwar um Strahlkraft, aber die Finalisten können sich nicht beklagen, sie erhalten je 750 000 Franken Prämien. Das ist in der strukturschwachen Fussballliga viel. Fast in jedem Klub müssen Gönner Geld einschiessen - als Ausnahme gilt Basel. Der ökonomische Druck wirkt sich auch auf die Sicherheit aus. Die Schweizer Klubs können nicht die Preise erhöhen und untere Schichten substituieren - wie in England geschehen. Sie sind finanziell am Anschlag und in den Stadien auf die Stimmung der Fankurven angewiesen. Das erklärt, weshalb sich die Klubs ducken. Bezeichnend war die Reaktion des FCZ nach dem Final. Anstatt Probleme einzugestehen, schob der FCZ-Präsident Ancillo Canepa die Schuld auf «Krawall-Touristen» ab. Die erste Analyse der Polizei zu den 44 Festnahmen sagt hingegen das: Drei Viertel sind dem FCZ-Umfeld zuzurechnen. Weil der FCZ keine Analyse vorliegen hat, sagt er: «Kein Kommentar.»

    Der Polizeirechts-Experte und frühere Basler Polizeikommandant Markus Mohler sagt: «Die Klubs brauchen offenbar die treuen Fankurven als Motivationsfaktor und Kulisse. Gleichzeitig sind sie und die Kurven unfähig, sich von denen klar abzugrenzen, die zu weit gehen. Wer positive Subkulturen schützen will, muss sich radikal vom Schädlichen distanzieren.» Das ist die Kernfrage: Warum hält sich der ganze FCZ-Fanmarsch nicht an eine Abmachung? Fankreise argumentieren mit «schwer einschätzbaren, situativen Verhaltensmustern in der Masse». Letztlich kann (oder will) niemand sagen, wo der Haken lag, weshalb die FCZ-Fanarbeit wenig Zugriff auf den Fanmarsch hatte. Vielleicht ist es auch so, dass die Fanarbeit im FCZ weniger von innen heraus gewachsen und akzeptiert ist als anderswo - mehr aufgezwungen wurde.

    Erst zehn Tage nach dem Final gab der Fussballverband bekannt, die bereitgestellten 200 000 Franken an die Sicherheit beizusteuern. Das ist fast die Hälfte. Vor dem Final hatte er noch hinterfragt, ob der Beitrag rechtmässig sei - als wäre das juristische und nicht das politische Signal dringlich. Für Mohler gibt es den Ansatz: noch mehr Prävention im Vorfeld, die Fanmärsche mit noch mehr Sicherheitsaufwand durchführen, wobei allerdings der Veranstalter als sogenannter Zweck-Veranlasser den Mehraufwand bezahlen müsste, sofern das Polizeigesetz dafür die rechtliche Grundlage bietet.

    Der SFV droht nun der Stadt Bern mit dem Entzug der Länderspiele («Wir fühlen uns nicht willkommen»). Das Motto: Wer die netten Länderspiele will, soll auch den bösen Cup-Final nehmen. Das kommt nicht überall gut an. Der SFV-Generalsekretär Alex Miescher sagt, dass in der Prävention kaum mehr möglich sei und man den eingeschlagenen Weg «linear» weiter verfolge. «Wir machen jedes Jahr mehr, wir hatten vor dem Final 40 Personen an den Tisch gebeten.» Das reichte für den FCB-, nicht aber für den FCZ-Teil. Mit dem Final-Transfer verlagert sich das Problem, aber es löst sich nicht. Ein Ansatz kann sein, den Final mit Hin- und Rückspiel auszutragen, um Fanmärsche zu limitieren. Der SFV ist der Meinung, dass die Ausgangslage nicht heikler werden kann als 2013 und 2014, als Basler und Zürcher aufeinandertrafen.

    Fanmarsch als Machtdemonstration

    In Bern sind die Narben tief, in der Politik und in weiten Bevölkerungsteilen. Wer den FCB-Marsch direkt mitbekam, die schwarz Gewandeten an der Spitze sah, das Gewaltpotenzial spürte, stellt Fragen. Subkultur? Freude? Der Corso ist eine Machtdemonstration, ein Symbol der Gemeinsamkeit, der Stärke, auf breiter Front, mit Rauch, Fahnen und Böller. Wer mit dem Fanmarsch konfrontiert wird, kann ihn auch als explizite Gewaltandrohung empfinden - auch wenn keine Schaufenster bersten. Da mögen noch so viele friedlich hinterherlaufen.

    Nach jedem Vorfall radikalisiert sich der Diskurs, mit den Medien als Katalysatoren, weil sich Krawallbilder wie der Fanmarsch-Liveticker verkaufen lassen. Die Politik schreit nach Nulltoleranz und Repression, was sich im Hooligan-Konkordat niedergeschlagen hat, dessen Wirkung umstritten bleibt. Siehe Final. Radikalisierung ist auch in Fangruppen zu beobachten. Sie schotten sich ab, kommunizieren kaum, fluchen über Gaffer und Kameras, von denen sie verfolgt werden. Gleichzeitig legen die Fans temporär eine halbe Stadt lahm. Der Grund: Sie wollen ins Zentrum, beachtet werden. Also was jetzt: Kameras, Medien weg? Oder doch Beachtung? Dem Verhalten haftet Renitentes, Paradoxes an.

    Die Fankultur ist im Kern getroffen - auch der Fussball, die Klubs, der SFV. Es gibt den Ruf nach Härte. Fertig! Ende! Aufräumen! Der andere Ansatz ist: Fanszene analysieren, Fanarbeit stützen, (Final-)Prämien investieren, Beteiligte zu erreichen versuchen, einbinden, 5- und nicht nur 2-mal runder Tisch, 10 Sozialarbeiter statt 1 (zu) teurer Spieler.

    NieUsenandGah

  • nzz vo hüt:

    Kampf um Ordnung

    Randale in Stadien ist nicht neu. Seit Jahrzehnten bemühen sich die Klubs, der Verband und die Polizei um friedliche Verhältnisse in den Stadien. Heute sehen sie sich nicht mehr Hooligans rechter Prägung gegenüber, sondern der Subkultur der Ultras. Von Pascal Claude

    Es waren noch fünf Minuten zu spielen auf der Lausanner Pontaise, als der Schiedsrichter für die Ungarn einen zweifelhaften Elfmeter pfiff. Ferenc Puskás trat an und verwandelte, die Schweiz verlor 4:5. Das Stadion kochte, wie der damalige Nationaltorhüter Antonio Permunian im Buch «Das Spiel meines Lebens» erzählt: «Junge Herren im Sonntagsanzug mit Hut und Mantel tobten, fluchten und warfen Flaschen nach dem Schiedsrichter. Der arme Kerl musste nach dem Schlusspfiff schnurstracks in die Katakomben flüchten.»

    Das Länderspiel fand 1955 statt. Aggressionen von erbosten Zuschauern, meist gegen Schiedsrichter oder besonders ruppige Spieler des Gegners, sind in der Schweiz zurück bis in die 1920er Jahre dokumentiert. Seit den 1970er Jahren haben sie in der Sportberichterstattung ihren festen Platz. «Schlägerei hinter dem FCZ-Tor», «Feldinvasion von Hunderten von Zuschauern», «Schiedsrichter-Trio bis auf den Bahnhof verfolgt», «Raketen und Steinwürfe nach Schlusspfiff» - das ist nur eine kleine Auswahl an Schlagzeilen, die der «Sport» in den Jahren 1970 und 1971 verfasste.

    Der Fussballplatz war in den letzten hundert Jahren nie ein Ort der Besinnung. Und doch scheint die Ursachenforschung zu den jüngsten Krawallen von der Frage geleitet, wie mit diesem scheinbar neuartigen Phänomen wild gewordener Fan-Horden umzugehen sei. Vereine, Fussballverband und Polizei bemühen sich seit Jahrzehnten, die Ordnung in den Stadien aufrechtzuerhalten. So verpflichtete das Komitee der Nationalliga 1973 den FCZ, sein Spielfeld «mit einer soliden Umzäunung von mindestens 2,50?m Höhe zu umgeben», um den Platzstürmen ein Ende zu bereiten. Später folgte die Unterteilung der Stehtribünen in verschiedene Sektoren als Reaktion auf Übergriffe von Schlägern auf gegnerische Fans. Als sich darauf die Aggressionen vor das Stadion verlagerten, verstärkte die Polizei ihre Präsenz auf den Anfahrtswegen bis hin zu einer rigorosen Trennung der Fan-Lager, wie wir sie heute kennen. Zum medialen Dauerbrenner und bundespolitischen Traktandum, von dessen Tragweite heute ein eigenes Kapitel im Jahresbericht «Kriminalitätsbekämpfung» des Fedpol zeugt, wurde die Situation rund um Sportstadien aber erst nach der Jahrtausendwende. Dass die Fans genau zu jener Zeit verstärkt in den Fokus rückten, ist kein Zufall.

    Vorbild Italien

    2002 erhielten die Schweiz und Österreich den Zuschlag zur Durchführung der Euro 2008. Die Ligen der beiden Länder gerieten mit der Kandidatur unter verstärkte Beobachtung, der Aspekt der Sicherheit wird von der Uefa als Organisatorin schon länger stark gewichtet. Zur selben Zeit entfaltete sich auf Schweizer Stehrängen eine neuartige Subkultur: die Ultras. Sie widersprachen nahezu allem, was sich die nationalen und internationalen Fussballverbände unter geordneten Stadionverhältnissen vorstellten.

    Bis in die 1970er Jahre wurden die Schweizer Stehränge von heterogenen Fan-Massen bevölkert. Ein gemischtes Publikum aus Kindern und Rentnern, Kutten tragenden Einzelgängern und kleineren Fanklubs verfolgte das Spiel. Stimmung entstand so spontan wie Aggression, und beides war stark an Ereignisse auf dem Spielfeld geknüpft. Im Fokus von Gewaltsuchenden standen meist die Schiedsrichter, die sich oft sogar während des Spiels vor Handgreiflichkeiten schützen mussten. Mitte der 1970er Jahre begannen junge Männer um den Hockeyklub Lugano, den «Tifo», das orchestrierte Anfeuern des Teams nach italienischem Vorbild, in die Schweiz zu importieren: Konfetti, Trommelschläge und Feuerwerk belebten die Eishockeystadien, die Fans standen dicht beisammen und intonierten kollektiv eigens komponierte Hymnen. Die ekstatische Atmosphäre wurde auf Kassetten gebannt, die vom späteren Nationalrat Flavio Maspoli herausgegeben wurden und sich grosser Beliebtheit erfreuten.

    In ihrer auffälligen, kompakten Erscheinung boten die Tifosi des HC Lugano eine ideale Angriffsfläche für gegnerische Fans. Vor allem mit Anhängern des ZSC kam es regelmässig zu Schlägereien. Damit hatte sich die Gewalt rund um Schweizer Stadien erstmals konsequent vom konkreten sportlichen Ereignis entkoppelt. Bis der Tifo aus dem Tessiner Eishockey in die Fussballstadien der Restschweiz überschwappte, dauerte es aber noch mehr als zwanzig Jahre. Doch auch in Basel und Zürich blieb nicht einfach alles beim Alten.

    Nördlich des Gotthards suchten erlebnishungrige Sportfans ihre Vorbilder nicht in Varese oder Mailand, sondern im Norden. Der auf der britischen Insel grassierende Hooliganismus hatte sich längst nach Deutschland verbreitet. In Basel entstanden 1980 die ersten Fanklubs mit mehr oder weniger offenem Hang zu Gewalt und Randale. Gastspiele der englischen Nationalmannschaft und des FC Liverpool in der Schweiz im Jahre 1981 boten Anschauungsunterricht in Hooliganismus. In Leserbriefen beschwerten sich nichtsahnende Stadionbesucher, auf ihren Plätzen unvermittelt von gegnerischen Radaubrüdern angegriffen worden zu sein, und gemässigte Fanklubs veröffentlichten empörte und entschuldigende Stellungnahmen. Schon bald sahen sich auch Vereine und Verband gezwungen, auf die neuen Unruhestifter zu reagieren. Mit unorthodoxen Methoden wie dem Entsenden von Karatekämpfern in die eigene Fankurve versuchte etwa GC, die Situation in der Griff zu bekommen. Es sollte jedoch noch Jahre dauern, bis sich der Schweizer Fussball dieser Form der importierten Fan-Gewalt entledigte.

    Dem Hooliganismus schweizerischer Prägung war eine starke Rechtslastigkeit eigen. In Fanklub-Postillen wurde offen gegen Türken und Tamilen gehetzt, in den Stadien wurden Gegner als «Juden» beschimpft. Oft blieb es nicht bei Parolen, und die Hetze setzte sich in den Innenstädten gegen Wehrlose fort. Über die Fussballfans legte sich ein dunkler brauner Schatten, den sie bis heute nicht ganz losgeworden sind. Der Neuenburger Sportsoziologe Thomas Busset nahm noch 2003 vom Bundesrat einen Forschungsauftrag zu Fankurven mit dem Titel «Rechtsextremismus - Ursachen und Gegenmassnahmen» entgegen - um zum Ergebnis zu gelangen, dass der Einfluss rechter Kreise auf den Rängen im Schwinden begriffen ist.

    Was Busset und sein Team bei ihrer Arbeit antrafen, war eine gänzlich neue, vom alten Hooliganismus weitgehend unabhängige Fan-Szene. Um die Jahrtausendwende hatten sich auf der Basler Schützenmatte, im Zürcher Letzigrund, aber auch im Hardturm, im Berner Neufeld und im St. Galler Espenmoos neue Fangruppen gebildet, die nicht mehr nach englischem oder deutschem, sondern nach südländischem Vorbild zu Werke gingen. Unter diesen Fans war erstmals auch eine grössere Anzahl Gymnasiasten. Konfrontationen mit dem Gegner scheut auch diese neue Fan-Generation nicht, doch sind solche nebst vielseitigen Gesängen, aufwendigen Choreografien, Pyro-Shows, selbstproduzierten Fan-Artikeln und selbstverwalteten Fan-Lokalen nur ein Aspekt unter vielen. Für die Ultras erfüllt die Hingabe an einen Fussballverein nicht nur das Wochenende, sondern das Leben. Aus der vielseitigen Arbeit für die Fankurve und den zahlreichen gemeinsamen Erlebnissen entstehen enge Freundschaften. Ein langjähriges Mitglied des St. Galler «Espenblocks» schreibt dazu im Kulturmagazin «Saiten»: «Natürlich, wenn ich am Sonntagmorgen in aller Frühe in den Zug steige, um ein Spiel in Lausanne zu sehen, bei dem der eigene Klub eigentlich nur verlieren kann, dann habe auch ich mich schon gefragt, warum ich nicht einfach wie alle anderen den ganzen Sonntag verschlafe. Sobald ich aber alle Freunde sehe, sobald ich diese Vorfreude spüre, diese Energie, dieses Gefühl dazuzugehören, dann sind solche Zweifel weggeblasen.»

    Feindbild Polizei

    Weil es zwischen den Ultra-Gruppen immer wieder zu Auseinandersetzungen kommt, vor allem aber auch wegen des Einsatzes von verbotenem Feuerwerk in den Stadien, hat das Parlament im Vorfeld der Euro 2008 mit dem BWIS?II ein Gesetz gegen Hooliganismus verabschiedet. Seit 2007 ist es in Kraft, inzwischen wird es als Hooligan-Konkordat in den meisten Kantonen weitergeführt. Die Ultras sehen darin einen direkten Angriff auf ihre Identität: Der Grossteil der in der Datenbank Hoogan Registrierten wurde mit Feuerwerk erwischt, effektive Gewalttaten machen nur rund zehn Prozent der Einträge aus. Mit geschlossenen Reihen, uniformer Kleidung und Vermummung versuchen die Fankurven, sich der Repression zu entziehen. Gleichzeitig dient ein solcher Auftritt der Demonstration von Stärke und Macht. Mit der Polizei will kein Ultra etwas zu tun haben. Nicht einmal, wenn Hooligan-Gruppen alter Schule die eigenen Reihen für ihre Zwecke missbrauchen.

    NieUsenandGah

  • nzz vo hüt:

    Was im Ausland passiert

    Jede Liga hat eigene Regeln

    England

    Nach dem Tiefpunkt in den 1970er und 1980er Jahren sind Ausbrüche von Hooliganismus in Grossbritannien selten geworden. Die Wende brachte das traurige Jahr 1985, unter anderem mit der Katastrophe im Heyselstadion, wo 39 Menschen starben, und den Ausschreitungen in Birmingham, wo ein 15-Jähriger erstochen wurde.

    Diverse gesetzliche und polizeiliche Massnahmen halfen, die Gewalt einzudämmen. Dazu gehören das Alkoholverbot auf den Tribünen, die Abschaffung der Stehplätze, der An- und Abmarsch der Gästefans unter Polizeikontrolle, Videoüberwachung und sofortige Entfernung von Anhängern, die sich provokativ benehmen. Hohe Eintrittspreise haben zudem die Zusammensetzung des Publikums verändert. Die im Ausland weit verbreitete Meinung, das Problem sei in die unteren Ligen abgedrängt worden, trifft hingegen nicht zu. Hooligans gibt es noch, gewissen Teams haftet historisch der Ruf an, über besonders kampffreudige Fans zu verfügen. Wenn sich diese in Szene setzen wollen, tun sie dies nun eher abseits von den Spielen, zum Beispiel abends in der Party-Meile der jeweiligen Stadt. (hpk.)

    Deutschland

    Die Bundesliga hat sich in den letzten Jahren ein ganz eigenes Image erarbeitet. Sie gilt als ein Ort der Mitsprache, denn Fan-Organisationen verschaffen sich bei den Klubs Gehör. Und sie gilt als sicher: Randale wie im Jahr 2013 am Derby zwischen Schalke und Borussia Dortmund ist die Ausnahme, anders als noch in den 1990er Jahren, als es häufig zu Ausschreitungen kam. Als Reaktion auf die Ausschreitungen deutscher Hooligans an der WM 1998 in Lens, als der Polizist Daniel Nivel zum Krüppel geschlagen wurde, initiierten die Behörden eine Kartei für Fussball-Gewalttäter. Sie hat mittlerweile 12 000 Einträge.

    Die relative Ruhe hat ihren Preis: Starke Polizeipräsenz ist das eine, dazu hat sich das Publikum merklich gewandelt, denn Fussball ist en vogue. Doch im gleiche Zuge, wie das Publikum ein anderes wurde, fanden Krawalle zunehmend in den unteren Ligen statt. Allwöchentlich kommt es im deutschen Fussball bis in die untersten Ligen zu Gewalttätigkeiten. Selbst Jugendturniere sind davon betroffen. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger sagt, die Gewalt sei mittlerweile enthemmt und exzessiv. Noch vor Jahren wurde Fussballrandale vor allem als ein Phänomen des Ostens dargestellt. Doch mittlerweile zeigt niemand mehr mit dem Finger auf die sogenannten neuen Bundesländer. (sos.)

    Italien

    Am Samstag ist es vor dem italienischen Cup-Final Fiorentina - Napoli in Rom zu schweren Ausschreitungen gekommen. Vier Napoli-Fans wurden durch Schüsse verletzt, einer befindet sich in Lebensgefahr. Die Probleme im Calcio haben sich in den letzten Jahren verschoben. Gewalt hat sich von den Arenen auf die weniger scharf bewachten Anfahrtswege und in die unteren Ligen verlagert. Eine signifikante Minderheit der Ultras bedient sich regelmässig rassistischer, antisemitischer und chauvinistischer Gesten. Ob die politischen Haltungen dahinter tatsächlich so ausgeprägt sind, wie viele vermuten, ist umstritten. Auffällig ist, dass sich die Tendenzen im Lauf der Jahre wandelten: Herrschten in den 1980er und 1990er Jahren rechtsextreme Äusserungen vor, die nach der Jahrtausendwende rassistisches Beiwerk bekamen, tritt in jüngster Zeit vor allem die regionale Beleidigung auf. Sanktionen scheinen die Provokateure eher herauszufordern, denn zu bremsen. Fanarbeit ist in den italienischen Klubs wenig entwickelt. (tph.)

    Spanien

    Vor einigen Jahren säten radikale Fangruppen noch öfter Terror, nun hat die Gewalt rund um Fussballspiele nachgelassen. In Verruf gerieten auch die Präsidien der Grossklubs. Unter Joan Laportas Leitung verschärfte Barça deshalb den Kurs gegen die Unverbesserlichen. Real Madrid zog nach. Ein Sanktionskatalog der staatlichen Kommission gegen Gewalt im Sport wirkte zudem abschreckend. Das Innenministerium versuchte bisher allerdings vergeblich, den Profiklubs Sicherheitsgebühren aufzubürden. Die Vereine verweisen darauf, schon über 200 Millionen Euro investiert zu haben. Sie sind mehrheitlich klamm und sparen nun beim Personal und der Erneuerung der technischen Anlagen.

    In dieser Saison kam es zu wenigen und eher leichten Vorfällen. Zweimal betroffen war der Aufsteiger Villarreal. Im Match gegen Vigo flog eine Rauchbombe auf den Platz, ein längerer Unterbruch folgte. Mangels Videoüberwachung ist der Verursacher nicht ermittelt worden. Villarreal erhielt 4000 Euro Geldstrafe.

    In einem anderen Fall geht es um Rassismus. Dani Alves vom FC Barcelona hob eine Banane an der Cornerfahne auf, schälte sie und trat mit vollem Mund den Eckball. Dank Hinweisen aus dem Anhang wurde der Werfer, der seit 25 Jahren Klubmitglied Villarreals war, nach kurzer Zeit identifiziert und mit einem Stadionverbot belegt. (geb.)

    Frankreich

    Die gute Nachricht zuerst: In Frankreichs Fussball-Szene sind Vorfälle mit Hooligans im Abnehmen begriffen. Führten beispielsweise die Matches zwischen Paris Saint-Germain und Olympique Marseille einstmals regelmässig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, so hat sich die Lage seit der Übernahme des PSG durch katarische Geldgeber und deren Politik stratosphärischer Eintrittspreise beruhigt. Das bisher letzte nennenswerte Ereignis war vergangenen November in Nizza zu verzeichnen, wo Ultras des Gastklubs St-Etienne mit Anhängern des OGC Nice aneinandergerieten. Die Ligue de Football Professionnelle (LFP), die auf Repression setzt und sich durch den Trend bestätigt fühlt, bestrafte Saint-Etienne mit einem Geisterspiel und den Platzklub mit einer Geldbusse von 15 000 Euro.

    Zu den schlechten Nachrichten gehört indessen, dass sich die Auslöser des Vorfalls, die als radikal bekannte Gruppierung «Green Angels», bereits Monate zuvor als eingetragene Vereinigung aufgelöst hatte. Ein Beispiel, das inzwischen landesweit Schule macht. Denn damit können die Anführer der Ultras bei Ausschreitungen strafrechtlich nicht mehr haftbar gemacht werden: ein Ausweichen in die Klandestinität, das eine Fanatisierung befürchten lässt. Dies ist gemäss Kritikern eine Konsequenz der repressiven Politik der LFP, die polizeilichen Massnahmen absoluten Vorrang gibt, aber zum Beispiel den Dialog mit Fans ausser acht lässt. (Ack.)

    Schweden

    Das Gewaltproblem in der ersten schwedischen Fussballliga ist nicht neu: Abbrennen von Pyrotechnik, Werfen von Gegenständen auf den Platz, aber auch Einschüchterungen von Spielern und Funktionären sind keine Seltenheit. Seit dem Tod eines unbescholtenen Anhängers von Djurgardens Stockholm vor einem Spiel in Helsingborg vor vier Wochen streitet die schwedische Konsensgesellschaft nun erneut über die Toleranzgrenze. Der Mann wurde von einem der Polizei bekannten Gewalttäter zusammengeschlagen und erlag den Verletzungen. Fussballfans starteten darauf die Kampagne «Jetzt reicht's!».

    Politiker und Polizeivertreter fordern, Gästefans künftig von Auswärtsspielen auszuschliessen, wie das im schwedischen Eishockey bereits praktiziert wird. Auch das Abschaffen von Stehplätzen wird in Erwägung gezogen. Ein von der Regierung beauftragter Ermittler kritisiert die viel zu langsame Umsetzung seines schon vor einem Jahr gelieferten Massnahmenkatalogs. Er fordert ein Vermummungsverbot für Fans und den Ausschluss verurteilter Hooligans von einer Zone um das Stadion herum. Derzeit können diese nur am Betreten der Arena gehindert werden. (zzs.)

    Türkei

    Jüngst feierte Fenerbahce Istanbul den Gewinn der Meisterschaft im eigenen Stadion nur mit Frauen und Kindern. Spiele ohne erwachsene Männer sollen die Atmosphäre in den Stadien seit 2011 zivilisieren und die Bilder von leeren Tribünen aus dem TV-Event Süperlig verbannen. Doch seit dem Manipulationsskandal von 2011 nahmen Polarisation und Politisierung im türkischen Fussball nur zu. Damals gewann laut türkischem Strafgericht Fenerbahce den Titel nur, weil der Klub Spiele gekauft hatte. Von der Uefa ist er für mindestens zwei Jahre aus allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen, Fenerbahce-Offizielle sind zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Der türkische Fussballverband aber erklärte, es habe keine erfolgreichen Manipulationen gegeben, und verhinderte den Zwangsabstieg von Fenerbahce und anderen in den Skandal verstrickten Klubs. Seither ist die Stimmung in den Stadien noch vergifteter.

    Zu den Istanbuler Derbys zwischen Besiktas, Galatasaray und Fenerbahce sind schon lange keine Gästefans zugelassen. Um mehr Sicherheit zu garantieren, wurde jüngst überstürzt ein E-Ticketing-System eingeführt. Führende Fanklubs boykottieren es, nicht zuletzt aus Datenschutzgründen. (zzs.)

    NieUsenandGah

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