ZSC - SCB 17. 2. 2019


  • "Das zuvor bedenklich auswärtsschwache Lugano wird plötzlich zu einer Macht in fremden Stadien. In Lausanne gewann der letztjährige Playoff-Finalist auswärts zum dritten Mal in den letzten vier Spielen und hievte sich damit erstmals seit fast drei Monaten wieder über den Strich."

    Lugano und Hofmann sind on fire. Wird vermutlich ganz schwer am Freitag. Auf andere Teams konnten wir uns noch nie verlassen! Wenn wir Ende Saison unter dem Strich sind haben wir nichts anderes verdient!

    Wenn man bedenkt dass 2/3 der Liga einen Playoff platz bekommen, verdienen die 4 unter dem Strich die Playouts defintiv.

    Wieso sind wir eigentlich vor Fribourg?

    • Offizieller Beitrag

    Kent im «Tagi»:

    Der ZSC im taktischen Niemandsland

    Um Erfolg zu haben, muss Arno Del Curto seine Center von den taktischen Fesseln befreien.

    Wir erleben in den Hockeystadien ein neues Spiel. Rund alle zehn Jahre unterliegt das Schweizer Eishockey einem Paradigmenwechsel – einer Wandlung, die es auf ein höheres Niveau katapultiert. Und das passiert gerade. Ich nenne den neuen Stil «frenetisches Eishockey». Es ist wild, hyperaktiv, überwältigend schnell, geprägt von permanentem Pressing.

    Überall auf dem Eis wird Druck auf den Puckführenden gemacht. Er hat keine Zeit mehr, wird an seine Grenzen getrieben – und darüber hinaus. Fehlpässe und Konzentrationsfehler werden sofort bestraft. Keiner kann sich einen Einsatz freinehmen. Das Spiel dreht sich nur noch um Zeit und Raum – nimm sie dem Gegner weg, und du gewinnst!

    Der SCB zeigt es dem ZSC

    Am Sonntag im Hallenstadion zeigte der SC Bern, dass er sich auf diese neue Spielweise besser versteht als die ZSC Lions. Das erste Tor war ein Musterbeispiel: Die Linie mit Ebbett, Kämpf und Mursak stülpte sich mit ihrem rotierenden Forechecking, im Verbund mit den vorpreschenden Verteidigern, wie eine Decke über die Zürcher in deren Zone. Immer wenn sich ein Blauer mit dem Puck loslösen wollte, war schon eine gelbe Berner Hornisse in seinem Gesicht. Ebbett eroberte den Puck und spielte ihn aufs Tor, wo ihn Mursak über ¬Flüelers Schulter lenkte. Ein Tor aus dem Nichts!

    Doch es sind nicht die Berner, die das frenetische Eishockey auf Schweizer Eis am besten beherrschen. Diese Ehre kommt dem EV Zug zuteil. Ich hatte das Glück, schon ein paar Spiele der Zuger vom Eisniveau aus zu beobachten, und ihre Intensität und Entschlossenheit sind eindrücklich. Ich muss innerlich lachen, wenn ich mich an Gespräche erinnere, die ich früher mit meinen Spielern führte.

    «Wir können unmöglich 60 Minuten voll forechecken!», pflegten sie zu sagen. Das war zu den Zeiten von 90-Sekunden-Einsätzen und Speckgürteln um die Taille. Die heutigen Hockeyprofis sind hervorragend trainiert, die Disziplin neben dem Eis ist genauso wichtig wie die im Rink. Es gibt nicht einmal im Teambus Bier. Ich weiss nicht, ob ich das durchstehen würde!

    Erster oder zweiter Rang könnte ein Handicap sein

    Es scheint, als durchdringe die skandinavische Welle des frenetischen Eishockeys die ganze Hockeywelt. Auch die meisten NHL-Teams spielen nun so. Und das macht Sinn. Wenn du den begabtesten Spielern Zeit und Raum zugestehst, werden sie dir wehtun. Die Lösung ist einfach: Gib sie ihnen nicht! Der neue Stil ist auch für die Trainer einfacher zu verkaufen. Die wichtigste Regel lautet: «Wenn du nahe beim Spieler mit dem Puck bist, setze ihn unter Druck!» Und wenn dein Team den Puck hat, unterstütze den Puckführenden so schnell wie möglich. Jeder Spieler muss mitmachen. Sogar Rapperswil-Jona spielt so, und die Fortschritte sind leicht zu erkennen.

    Was bedeutet das also für die ZSC Lions in ihrer prekären Situation am Strich? Es war am Sonntag offensichtlich, dass sie nervös sind. Kleins mysteriöser Fehlpass in der Startphase führte zu einer 4-gegen-2-Situation für die Berner – und dazu, dass Arcobello den Puck nur noch zum 2:0 ins offene Tor schiessen musste. Noch nie habe ich 11'000 Zuschauer so leise erlebt. Die Zürcher verloren sich im Niemandsland des zögerlichen Eishockeys – wo Entscheidungen nicht automatisch passieren, der Impuls zuerst gedacht werden muss, bevor er in Aktion umgesetzt wird. Mit anderen Worten: Sie waren viel zu verkrampft.

    Dasselbe erlebten wir schon vergangenes Jahr. Als Hans Kossmann die ZSC Lions übernahm, passierte nichts bis zum Playoff. Ich frage mich, ob man beim SCB und beim EVZ beim Studium der Rangliste nervös wird. Hätte gerne einer von ihnen die ZSC Lions in der ersten Playoff-Runde? Wenn die jüngere Geschichte ein Indikator ist, könnte der erste oder der zweite Rang ein Handicap werden.

    Berner und Zuger müssen noch schneller sein

    Frenetisches Eishockey ist einfach gesagt ein Fünfmannpressing auf dem ganzen Eis. Die ZSC Lions spielen momentan eine Mischform zwischen dem und dem Davoser Stil der letzten 20 Jahre. Ich bin überzeugt, dass Arno Del Curto seine Center von den taktischen Fesseln befreien muss, damit sie sich der Party anschliessen können. Das heutige Eishockey braucht eine Rotation aller drei Stürmer beim Forechecking, und auch die Verteidiger müssen daran teilnehmen. Jedes Team, das Meister werden will, muss seine Gegner unbarmherzig übers Eis jagen. Die Zürcher konnten den SCB am Sonntag mit ihrem 2-1-2-System nicht nachhaltig unter Druck setzen.

    Das Schweizer Eishockey steht in diesem Winter kopf. Lugano und Davos sind unter dem Strich. Zürich ist in Gefahr. Lausanne und Langnau sind in den Top 4. Der Wechsel zum frenetischen Eishockey ist so bedeutungsvoll wie die Einführung der Nulltoleranz Ende 2005. Im diesjährigen Playoff wird fast jedes Team eine Version dieses neuen Spielstils pflegen. Die skandinavischen Coachs in Bern, Zug, Lausanne, Langnau und Biel werden alle «All-in gehen», jede Serie wird ein Abnützungskampf werden.

    Das bedeutet, dass die Berner noch besser und die Zuger noch schneller sein müssen, um ihre Hürden zu überspringen. Das kann nur gut sein für die Entwicklung des Schweizer Eishockeys – und wir können uns auf gute Unterhaltung freuen.

  • Also gegen Lugano müssen es zwei Punkte sein, gegen Davos 3. Nur war die Ausgangslage in den letzten Wochen eigentlich immer so. Gegen Biel wurde geliefert, sonst nicht. Aber das Spiel gegen Bern war offenbar nicht so schlecht, also haben wir zumindest eine Chance. Und wenn wir Lugano schlagen, sind die hoffentlich bald wieder dort, wo sie hingehören.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • Zitat von ZüriBueb

    Also gegen Lugano müssen es zwei Punkte sein, gegen Davos 3. Nur war die Ausgangslage in den letzten Wochen eigentlich immer so. Gegen Biel wurde geliefert, sonst nicht. Aber das Spiel gegen Bern war offenbar nicht so schlecht, also haben wir zumindest eine Chance. Und wenn wir Lugano schlagen, sind die hoffentlich bald wieder dort, wo sie hingehören.

    Wir haben uns selber geschlagen gegen Bern. Wenn die Spieler endlich die Fehler abstellen oder zumindest massive reduzieren könnten, dann würde es in der Defensive besser aussehen.
    Dann müssten wir nur noch ab und zu ein Tor reinwürgen [emoji6]

    Gegen Lugano wird es ganz heiss.
    Die PO haben für uns schon begonnen !
    [emoji838][emoji836]️[emoji837]

  • So etwas wie im Spielbericht von Blick zum gestrigen Spiel Zug-Ambri möchte ich eigentlich auch einmal vom ZSC lesen:

    Zitat

    Das Spiel: Es ist die pure weiss-blaue Entschlossenheit, die aus jeder Pore der Leventiner trieft im Rennen um ein Playoff-Ticket. Wie wenn heisse Rennpferde vorpreschen, sobald sich die Startklappen öffnen. So überrennen sie die Zuger, die kaum wissen, wie ihnen geschieht.


  • So etwas wie im Spielbericht von Blick zum gestrigen Spiel Zug-Ambri möchte ich eigentlich auch einmal vom ZSC lesen:


    ...ambri spielt schon die ganze saison dieses hockey. es gefällt mir ehrlich gesagt, wie diese "no names" leidenschaft zeigen, auch wenns nicht immer gut geht.
    so ein team hat die playoffs verdient...


  • ...ambri spielt schon die ganze saison dieses hockey. es gefällt mir ehrlich gesagt, wie diese "no names" leidenschaft zeigen, auch wenns nicht immer gut geht.
    so ein team hat die playoffs verdient...


    GENAU! Und genau da liegt der Hund begraben, Leidenschaft und alles für seine Farben geben. Es würde mich extrem ankotzen, aber eigentlich haben wir die Playouts verdient, nach den letzten 3 Qualis. Natürlich hoffe ich auf eine Explosion am Freitag und dann einen Durchmarsch, aber eben.

  • Verstehe den Ambri Hype nicht ganz, die haben jetzt nachdem sie sich minimum 10 Jahre von einer verkorksten zur nächsten durchgewurstelt haben mit diversen Playout Finals und mit viel Glück dem Abstieg entgangen sind endlich eine ansprechende Saison. Dies vor allem dank dem Glücksgriff Kubalik. Der ist aber nächste Saison wieder weg und dann wird man sehen wie Nachhaltig das ist.
    Kann mich auch an Zuschauerzahlen von 1'500 im Tiefkühlschrank erinnern. Also mal langsam mit den Lobeshymnen.

  • Irgendwoher müssen ja die Stories und die Unterhaltung kommen, und da sind Ambri und Langnau nun halt die Attraktionen. Zumal es dem "Volk" sowieso gefällt, wenn die "Grossen" straucheln und die "Kleinen" triumphieren. Weil mittlerweile jede Saison 1-2 Teams in der Bredouille sind, von denen man das eigentlich nicht erwartet hätte, ist das auch nicht mehr so enorm interessant. Zumal in den Play-off's ja dann wieder alles möglich ist.

    • Offizieller Beitrag

    GENAU! Und genau da liegt der Hund begraben, Leidenschaft und alles für seine Farben geben. Es würde mich extrem ankotzen, aber eigentlich haben wir die Playouts verdient, nach den letzten 3 Qualis. Natürlich hoffe ich auf eine Explosion am Freitag und dann einen Durchmarsch, aber eben.

    Aber Ambri strotzt im Gegensatz zu uns auch voller (verdientem) Selbstvertrauen! Ich kann mir fast nicht vorstellen,
    dass dies bei uns einfach so mal schwupp-di-wupp ändert. Ausser es gibt irgend eine Initial-Zündung, welche das ganze
    Team erfasst.
    Ach ja, für das wäre ja eigentlich der Arno eingestellt worden ...... Bis jetzt hat's noch nicht geklappt - im Gegenteil.
    Aber hey, wir haben ja noch die HOFFNUNG, yeah!!


  • Dieses Jahr traue ich Lugano schon noch was zu! Aber wer soll nächste Saison Zug stoppen mit Hofmann im Sturm und Genoni im Tor (falls sie nicht schon dieses Jahr Meister werden)? Bern versucht es mit zwei Backup Goalies.....

    Ja, diese Frage kann man sich durchaus stellen. Aber das ist eben der Reiz unseres Playoff-Systems, da reichen zwei schlechte Spiele zur Unzeit und schon kann man in die Bredoullie und Negativspirale kommen, auch wenn man vorher die Qualifikation dominiert hat...

    Eigentlich hätte man diese Saison auch fragen können, wer soll den ZSC stoppen? Auf dem Papier eine Auswahl der besten Schweizer Spieler und Transfersieger, Ausländer wie Pettersson und Klein die letztes Jahr viel beigetragen haben und im Tor ein mehrfacher Meistergoalie. Gut, wir können ja immer noch Meister werden :suff:


  • Dieses Jahr traue ich Lugano schon noch was zu! Aber wer soll nächste Saison Zug stoppen mit Hofmann im Sturm und Genoni im Tor (falls sie nicht schon dieses Jahr Meister werden)? Bern versucht es mit zwei Backup Goalies.....

    Wer sagt, dass die Leistungskurve nicht auch bei denen mal nach unten zeigen wird?

    Mir bereiten ganz ehrlich die eigenen Hausaufgaben Kopfschmerzen. Wie werden WIR uns nächste Saison zeigen? Anscheinend stimmt die Mischung der Typen bei uns nicht und die Transfers zeigen bis jetzt nicht unbedingt nach grosser Kulturveränderung. Wie macht man aus der "perfekten Schwiegersohn Mannschaft" eine Leidenschaftliche Truppe, die ihr Potential endlich konstant auf das Eis bringt?

    • Offizieller Beitrag


    Wie macht man aus der "perfekten Schwiegersohn Mannschaft" eine Leidenschaftliche Truppe, die ihr Potential endlich konstant auf das Eis bringt?

    Ist Aufgabe des Trainers. Das wird wohl auch nächste Saison Arno sein, irgendwann müssen wir wieder Kontinuität hinein bringen, auch falls wir die PO's verpassen. Der Ruf von Arno wäre dann allerdings total in der Tonne.

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