Corona und anderi Biersorte

    • Offizieller Beitrag

    Findi au, aber mer muess ja vor allem wäg de Tuble nachher no meh hälfe!

    Und je nachdem hilft mer sogar no eim vo dene Tuble ;)
    Bin ja wie gseit, defür, dass jede sin Standortverlauf vo de letschte Täg söll präsentiere, wo Hilf will.
    Und dänn chan er erkläre, was er wichtigs am See oder im Kino hät müesse mache am Samschtig.

    De Link gaht bi mir übrigens nöd.

    • Offizieller Beitrag


    Findi au, aber mer muess ja vor allem wäg de Tuble nachher no meh hälfe!

    Und je nachdem hilft mer sogar no eim vo dene Tuble ;)
    Bin ja wie gseit, defür, dass jede sin Standortverlauf vo de letschte Täg söll präsentiere, wo Hilf will.
    Und dänn chan er erkläre, was er wichtigs am See oder im Kino hät müesse mache am Samschtig.

    De Link gaht bi mir übrigens nöd.

    Bi mir au nöd. Han en ergänzt mit coronAhilfe.ch und chume uf e ganz "komischi" Siite......

  • guet, wänns würklich härt uf härt chunt, wird ja (glaubs) de Jünger vorzoge, aber das sind Theme wo mer sich nöd wett vorstellä, wohl i gwüsse Länder leider Realität sind/werdet.

    ich han mich ja au bi coronhilfe ietreit, aber bisher hät sich niemer gmolde.
    die Alte sind i dere Beziehig zum Teil scho derbi Ignorante/Egoiste, nach em Motto: ich han dies + jenes scho überläbt oder i mim Alter isch mer am Tod eh nöcher, etc

    Klar: nur die Alte iesperre gaht au nöd, ich frög mich scho, wieso mer nöd eifach 2-3 Wuche komplette „Stillstand“ macht?
    Wär doch besser als Monatelang halbpatzigi Sache?!?

    Schön wärs, wänn gwüssi Näbeeffekt länger ahhalte würed:
    chli slow down i allne Bereich, meh mitenand/rücksichtsnahm und au nochli Umwält.

    Ich finds no krass, was für sichtbari Uswürkige d‘Situation i dere churze Periode uf d‘Umwält gha hät. Ob s‘Wasser in Venedig oder Luftqualität i einzelne Städt

    • Offizieller Beitrag

    2-3 Wochen totaler Stillstand bringt nicht viel. Es verlängert die Krise. Schlussendlich brint derzeit wohl nur die überstandene Krankheit Schutz. Somit muss geschaut werden, dass möglichst soviele Leute gleichzeitig erkranken, dass das Gesundheitswesen in der Lage ist, die Komplikationen zu meistern.

    Aber irgendwann werden wir die Kinder wieder in die Schule schicken und ein Grossteil wird die Krankheit dann durchmachen (und die Meisten werden es ncht mal wirklich als "krank" wahrnehmen...).

  • tönt einerseits verständlich + auch sinnvoll, nur liest man in der letzten Zeit derbe Berichte von jungen die wieder Gesund sind: sind das die absoluten Ausnahmen, dass es sie in dem Alter so fest getroffen hat + vor allem wie hart das zum Teil war?
    Hätte keinen Bock auf dauerhafte Sauerstoffzufuhr und „stiche in der Lunge“, etc, auch wenn es nur paar Tage dauert...


  • tönt einerseits verständlich + auch sinnvoll, nur liest man in der letzten Zeit derbe Berichte von jungen die wieder Gesund sind: sind das die absoluten Ausnahmen, dass es sie in dem Alter so fest getroffen hat + vor allem wie hart das zum Teil war?
    Hätte keinen Bock auf dauerhafte Sauerstoffzufuhr und „stiche in der Lunge“, etc, auch wenn es nur paar Tage dauert...

    Ich finde solche "Horrorgeschichten" sinnvoll, es zeigt auch den jüngeren dass sie nicht "unbesiegbar" sind und die Regeln einhalten sollen. Ich denke aber, das sind statistische Ausreisser die es immer gibt, wie es vermutlich auch den einen oder anderen 85-jährigen gibt, welcher das Virus ohne Probleme überstehen wird. Ich würde mir hier nicht zu grosse Sorgen machen und vor allem die Vorsichtsregeln einhalten damit das Ansteckungsrisiko klein ist. Alles andere ist dann halt genau so "Schicksal" wie wenn man eine schwere Krebsdiagnose bekommt.

    Zudem ist es immer auch möglich, dass man sich zwar gesund und fit fühlt, aber trotzdem eine Vorerkrankung hat. Menschliche Organe sind teilweise sehr gut darin, zu kompensieren und sich erst zu melden wenn schon Teile davon irreversibel geschädigt sind. Bei einer bisher nicht diagnostizierten Vorerkrankung kann dann Corona vermutlich grössere Schäden verursachen. Es gibt halt einfach noch nicht genügend wissenschaftliche Studien...

  • ich sage schon seit jahren, dass (rechts-) populisten sich als komplett unfähig erweisen, sobald sie in der verantwortung stehen. zu einfach ihr schwarz-weiss denk schema. opposition ist viel einfacher...

    im zusammenhang mit unfähig, einmal mehr ein trump müsterchen, welches keiner weiteren worte bedarf...

    Trump dagegen bezeichnete sich als Fan der Arznei, die gegen Malaria entwickelt worden ist. Faucis Aussage sei zwar zu 100 Prozent korrekt, aber: „Es ist ein starkes Medikament“, urteilte er. „Ich habe ein gutes Gefühl damit. Das ist alles nur ein Gefühl. Sie wissen, ich bin ein schlauer Typ. Ich habe ein gutes Gefühl. ... Sie werden das noch früh genug sehen.“
    Auf eine Nachfrage für seine Behauptung konnte Trump nur wenig konkret antworten: “Ich glaube, die Menschen werden überrascht sein. Das Medikament wird vielleicht helfen, vielleicht auch nicht. Ich habe ein gutes Gefühl”, so der US-Präsident.

    der ist auch herrlich, dt in einem einzigen abschnitt kurz und bündig zusammengefasst. mehr gibts über ihn eigentlich auch nicht zu sagen!

    Donald Trump, der wohl unfä­higste Prä­si­dent der US-Geschichte, hatte Corona erst igno­riert, lange gar keine Infor­ma­tionen zur aktu­ellen Lage ver­öf­fent­licht, danach die Gefahren her­un­ter­ge­spielt, etliche Lügen in die Welt gesetzt, dann Mass­nahmen zur Ein­däm­mung ver­hin­dert und, als es viel zu spät war, letzte Woche erst, den natio­nalen Not­stand aus­ge­rufen. «Zwei sehr grosse Worte», faselte Trump bei der Pres­se­kon­fe­renz vor dem Weissen Haus, zu der er mehrere Expert­Innen ein­ge­laden hatte, denen er vor lau­fenden Kameras – als würde er seine unend­liche Däm­lich­keit und Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit noch mal beweisen wollen – die Hände schüt­telte.


    nzz am sunntig:

    «Populisten werden jetzt entlarvt, da sie keine Antworten haben»

    Diese Krise könne man nicht einfach aussitzen, sagt Ex-Botschafter Theodor Winkler. Man müsse die Globalisierung überdenken. Interview: Gordana Mijuk

    NZZ am Sonntag: Ist die Corona-Epidemie die grösstmögliche Katastrophe, quasi der Krieg unserer Zeit?

    Theodor Winkler: Die Corona-Krise ist der grösste Schock, den unsere Welt seit dem letzten Weltkrieg erfahren hat. Sie betrifft den Menschen in allen Ländern, die gesamte Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft. Es ist eine globale Herausforderung. Und das ist das Neue daran.

    Das unsichtbare Virus hat uns im Griff. Plötzlich dreht sich alles um das Virus. Und die Wirtschaft ist lahmgelegt. Wie wird es weitergehen?

    Wir stehen erst am Anfang dieser Krise. Sie wird sich weiterentwickeln. Diese Woche wurden in Italien 793 Menschen allein an einem Tag Opfer des Virus. Es gibt dort nun insgesamt mehr Tote als in China wegen der Pandemie. Wenn bei uns die Gesundheitssysteme zusammenbrechen, werden die Bilder auch hier dramatischer. Gleichzeitig sind wir in unseren Häusern und warten ab. Diese Krise ist eigentümlich, da neben der globalen Herausforderung auch dieses Element der Hilflosigkeit vorhanden ist.

    Sind wir wirklich verdammt dazu, zu warten, bis alles vorüber ist?

    Die Situation ist kristallklar. Ohne Medikament oder Impfstoff wird sich die Epidemie ausdehnen in der Gesellschaft. Wir können zwar versuchen, mit korrektiven Massnahmen, dem Social Distancing etwa oder Reisebeschränkungen, die Geschwindigkeit zu verlangsamen und den Kapazitäten des Gesundheitswesens anzupassen. Wir können auch hoffen, dass mit der wärmeren Jahreszeit die Virulenz abnimmt. Aber ohne Gegenmittel können wir die Kette der Ansteckungen nicht durchbrechen.

    Erstaunt es Sie, dass eine Pandemie ausgebrochen ist?

    Nein. Die Globalisierung hat diese Gefahr mit sich gebracht. Sie hat das Virus zu uns und in andere Ecken rund um die Welt transportiert. Das Virus könnte in jeden einzelnen Haushalt eindringen. Die Schweiz hat hundert Jahre lang keine Pandemie mehr erlebt. Niemand hat persönliche Erfahrungen. Es ist neu für alle. Deshalb wissen wir auch nicht, wie wir uns verhalten sollen. Die Corona-Krise wird sich jedoch ins Bewusstsein einprägen, gerade auch weil wir wissen, dass eine nächste Pandemie jederzeit folgen kann – allenfalls noch tödlicher und mit einem noch höheren Infektionsgrad.

    Die Spanische Grippe ist gut hundert Jahre her. Ebola dagegen nicht, da hätte man doch Lehren ziehen können.

    Das hat man auch. Doch Ebola ist auf dem Land ausgebrochen, und man konnte es auch dort eindämmen. Besiegt ist Ebola allerdings noch nicht. Die Epidemie bricht immer wieder aus. Die Corona-Epidemie ist auf einem Markt in einer Grossstadt ausgebrochen. Dort ist sie viel schwieriger einzudämmen und zu beseitigen.

    Corona ist die erste Grossstadt-Epidemie dieser Art?

    Ja. Wir müssen aber davon ausgehen, dass dies zur Regel werden kann. Die Zahl der Menschen wird in Zukunft in den Metropolen massiv zunehmen. Lagos in Nigeria etwa wird im Jahr 2100 nicht weniger als 100 Millionen Einwohner zählen. Das ist eine neue Dimension der Bedrohung.

    Es war voraussehbar, dass die Globalisierung diese Folgen zeitigt. Sind wir selber schuld?

    Wir sind davon ausgegangen, dass wir den Gesundheitssektor mit modernen Spitälern, Instrumenten, Medikamenten und Impfungen im Griff haben. Und die Menschen werden ja auch immer älter. Corona stellt all diese Errungenschaften wieder infrage. Wir wussten von der Gefahr, aber wir glaubten, das sei wieder so eine dieser Vogelkrankheiten aus dem ländlichen Asien, die man schnell werde abwürgen können. Jetzt wütet sie in Bern, Rom und Paris. Pandemien sind jedoch nur eine von mehreren unterschätzten Bedrohungen. Der ganze Bereich der Bio-Sicherheit wurde unterschätzt und vernachlässigt.

    Zum Beispiel?

    Denken wir etwa an die Antibiotika. Wir stehen in einem Wettrennen zwischen Entwicklung von neuen Antibiotika und resistenten Bakterien, und wir sind im Begriff, das Rennen zu verlieren. Auch da müssen wir jetzt Konsequenzen ziehen und den Antibiotika-Einsatz etwa in der Landwirtschaft reduzieren. Wir haben zudem zugelassen, dass ein grosser Teil unserer Medikamente in China und Indien hergestellt wird, ohne daran zu denken, was passiert, wenn aus diesen Ländern aus welchen Gründen auch immer keine Medikamente mehr geliefert werden können. Wir sind auch von der Idee von Pflichtlagern und vorsorglichen Produktionskapazitäten in Schlüsselbereichen abgerückt. Das wird man überdenken und wohl rückgängig machen müssen.

    Auch die Schutzmasken und Schutzanzüge werden vor allem in China produziert.

    Wir werden die Schutzmasken und Anzüge künftig selbst herstellen müssen. Es wird eine saubere Analyse vorzunehmen sein, was an Material und Instrumenten benötigt wird. Wir sind gezwungen, unsere Sicherheitspolitik völlig neu zu überdenken und die Bio-Sicherheit mit einzuplanen.

    Was heisst das konkret?

    Ursprünglich war die Sicherheitspolitik militärisch ausgerichtet. Zuständig war der Kriegsminister. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Sicherheitspolitik erweitert. Man nahm die Idee auf, dass man Bedrohungen vor Ort verhindern kann, bevor sie uns erreichen. Ein Beispiel: Die Balkankriege haben auch uns betroffen. Es war folgerichtig, dass die Schweiz mit der Entsendung der Swisscoy nach Kosovo zur Verhinderung neuer Gewalt beigetragen hat. 9/11 brachte die Ausdehnung der Sicherheitspolitik auf die Bekämpfung des Terrors und die Sicherung der kritischen Infrastruktur. Danach kam die Gefahr aus der Cyberwelt und nun eben die von biologischen Bedrohungen. Es geht nicht nur darum, dass man Schutzanzüge und Masken auf Lager hat, sondern dass der ganze Sicherheitsapparat auch auf die Gefahren der Bio-Sicherheit ausgerichtet ist.

    Da wären auch die Spitäler und Ärzte dabei.

    Es braucht Führungsstäbe, in denen alle Partner des Sicherheitsverbundes tätig sind. Es braucht zivile Stellen, den Gesundheitssektor, die Kantone, den Bund und die Gemeinden. Man muss das Nachrichtenaufkommen zusammenlegen und so weiter. Es müssen Szenarien entwickelt werden, was auf uns zukommen könnte. Und es muss klar sein, wer wofür zuständig ist. Dazu gehört auch der Gesundheitsbereich. Wir haben heute zum Beispiel Militärspitalabteilungen, die aufgeboten werden. Die haben Zelte, die heute für Schussverletzungen ausgelegt sind. Wir benötigen wahrscheinlich Zelte, die für Infektionskrankheiten ausgerüstet sind. Mit Schleusen und allem, was nötig ist. Wir müssen den Schutz der Bevölkerung neu überdenken. Man kann die Schweizer Bevölkerung nicht monatelang zu Hause halten, um dann einfach so wieder zur Tagesordnung überzugehen.

    Der Gesundheitssektor wäre dann Teil des staatlichen Sicherheitssystems.

    Im Gesundheitswesen muss der zivile Lead erhalten bleiben. Aber alle Sicherheitspartner müssen wissen, welche subsidiären Beiträge von ihnen erwartet werden. Es wäre ein Fehler zu glauben, nach dem Ende der Epidemie bei uns sei alles vorüber. Als Nächstes könnte das Virus nach Afrika übergehen. Vielleicht kommt auch eine zweite Welle. Es ist nicht damit getan, die jetzige Krise einfach auszusitzen.

    Dazu werden die Schäden auch zu gross.

    Die Wirtschaft wird nicht dieselbe sein. Die kleinen und mittleren Unternehmen in der Schweiz sind zentral bedroht. Sie sind das Rückgrat unserer Schweizer Wirtschaft. Einzelne Branchen sind existenziell bedroht: die Fluggesellschaften, die Hotellerie etwa. Diese Krise unterscheidet sich fundamental von vorherigen. In der Vergangenheit hatten wir Finanzkrisen. Das Geld ist uns damals quasi ausgegangen, die Banken gingen pleite. Das ist diesmal nicht das Problem. Die Finanzspritzen der amerikanischen Federal Reserve Bank sind völlig verpufft und führten zu einer noch grösseren Panik an den Börsen. Kapital ist in Fülle vorhanden. Zum Nulltarif. Diesmal sind wir mit einer realwirtschaftlichen Krise konfrontiert. Die Nachfrage ist komplett eingebrochen und die Angebotsseite ebenfalls.

    Was muss getan werden?

    Die Schweiz muss blitzartig gezielte Hilfe in grossem Ausmass unbürokratisch zur Verfügung stellen, um unsere Betriebe vom Absturz zu retten und Massenentlassungen zu verhindern. Wenn die KMU einmal abgestürzt sind, kommen sie nicht mehr wieder. Welche Industrien will die Schweiz haben? Diese Frage stellt sich jetzt.

    Wie viel muss der Bund aufwerfen, um die Arbeitsplätze zu schützen?

    Die USA will fast eine Billion Dollar ein­setzen. In der Schweiz ist derzeit von über 40 Milliarden Franken die Rede. Niemand weiss, wie lange die Krise dauert. Hält sie an, könnten auch 100 Milliarden Franken nicht reichen. Man muss bereit sein, zusammen mit der Nationalbank Lösungen zu finden. Es geht darum, gezielt die gefährdeten Teile der Volkswirtschaft zu unterstützen.

    Wie wird das Virus die Geopolitik verändern?

    China hatte vor dem Ausbruch der Corona-Epidemie die Ambition, Nummer eins zu werden in der Welt. Militärisch, wirtschaftlich, politisch und ideologisch. Wenn es China gelingt, als erster Staat aus der Krise hinauszutreten, wird es gestärkt sein und wieder auf Kurs. Staatschef Xi Jinping scheint ein Krisenmanagement zu machen, das erfolgreich ist. Dennoch, Chinas Probleme hören nicht mit dem Sieg über das Virus auf, denn die Märkte des Landes sind weiterhin in der Krise.

    Wie disruptiv wirkt das Virus in den USA?

    In den USA, wo Donald Trump die Wiederwahl schon in der Tasche hatte, muss man jetzt ernsthaft fragen, ob ihm das noch gelingen wird. Die Demokraten scharen sich jetzt um Joe Biden. Und Trump ist in einem Bereich gefordert, der nicht seine Stärke ist. Man spürte klar, dass er die Epidemie nicht ernst nahm, er verdrehte Tatsachen. Die grossen Wahlkampfveranstaltungen, auf denen Trump Stimmung für sich machen konnte, werden wohl nicht stattfinden. Amerikas Zukunft ist wieder offener. Es ist aber nicht klar, wer das Rennen machen wird.

    Und Europa?

    Europa ist völlig neu gefordert. Europa hat seine Grenzen nach aussen geschlossen, neue Grenzen im Innern aufgebaut. Das wird sich noch verstärken. An der griechisch-türkischen Grenze hat es seine liberale Flüchtlings- und Asylpolitik ausgesetzt. Europa, das sah man in allen Wahlen in den letzten Jahren, hatte Angst vor der grossen Migration. Nun, da die Migranten möglicherweise noch an Covid-19 erkranken, sowieso. Die EU wird deshalb kaum die so hoch gehaltene Personenfreizügigkeit, also die freie Bewegung von Arbeitnehmern, ohne jede Einschränkungsmöglichkeit durchsetzen können – weder mit Grossbritannien noch mit der Schweiz. Die Grenzen schliessen zu können, ist im Pandemiezeitalter zu wichtig.

    In der EU haben die Nationalstaaten das Ruder übernommen. Die Kommission und der Rat wirken inaktiv.

    Im Moment steht überall das nationale Krisenmanagement im Vordergrund. Das wird, weil niemand weiss, wie lange die Krise dauert, auch noch einige Zeit so bleiben. Auch der Rückbau der Beschränkungen nach der Krise dürfte von nationalen Kriterien geleitet sein und nicht von der EU koordiniert verlaufen. Dann aber wird es Zeit sein, den Scherbenhaufen zu analysieren, den das Coronavirus hinterlassen hat. Es wird zwingend nötig sein, Schengen, die Finanzspielräume der Staaten, das Flüchtlingswesen und die Migrationspolitik den neuen Realitäten anzupassen. Es ist mit einer tiefgreifenden Debatte über das Wesen der EU zu rechnen.

    Was wird die internationale Staatengemeinschaft machen?

    Es besteht ein Zwang zur Kooperation. Denn die Herausforderungen, die auf uns zukommen, sind national nicht zu lösen. Die Schweiz kann nicht eine Pandemie verhindern, sie kann sich nur wappnen. Der Zwang zu Kooperationen ist bei einer Pandemie offensichtlich. Man wird im Rahmen der WHO, der EU, der OECD und der Uno Wege suchen müssen, wie man besser vorgehen kann. Als in Afrika Ebola ausbrach, musste man das dortige Gesundheitssystem unterstützen. Die Amerikaner schickten 2000 Marinesoldaten, die Engländer und Franzosen schickten ebenfalls Truppen, die Spitäler aufbauten und sonst auch halfen. Man wird Kapazitäten in dieser Art aufbauen müssen. Die nächste Epidemie muss vor Ort bekämpft werden können, bevor sie zur Pandemie wird.

    Im Moment prägen noch immer Rivalitäten und Spannungen die Beziehung zwischen den USA und China. Trump bezeichnete das Virus mehrmals als chinesisch, und die Chinesen geben US-Militärs die Schuld am Ausbruch der Epidemie.

    Auch Iran propagiert, dass die Epidemie ein amerikanischer Bioangriff sei. Das gehört leider zum Politischer-Unfug-Potenzial. Die Rivalität zwischen China und dem Rest der Welt ist eine Konstante.

    Vor dieser Krise fühlte man sich politisch lange in der Sackgasse. Die EU kam keinen Schritt weiter, die Uno wurde quasi ausgehebelt von Grossmächten. Ist diese Krise politisch auch eine Chance?

    Die Erfahrung dieser Krise wird die Menschen, die Wähler verändern. Sie werden neue Antworten von der Politik verlangen. Antworten, die sicherstellen, dass sich die jetzige Lage nicht wiederholt. Das ist ein politischer Druck, der von der Strasse ausgeht. Das wird ähnlich wie bei der von Greta Thunberg angeführten Klimabewegung. Auch diese ging von einem konkreten Bedürfnis der Menschen aus und führte die Grünen europaweit zu Wahlsiegen. Die ­jetzige Krise wird dazu führen, dass die ­Politiker die echten Probleme angehen müssen; zielgerichtet und sofort. Die Position Trumps und seinesgleichen, Fragen zum Klima oder der Epidemie als unwichtig zu taxieren, wird an Popularität verlieren. Die Leute sehen, dass es Probleme gibt, die wir lösen müssen.

    Werden es künftig die Populisten schwerer haben?

    Die Populisten haben, wenn man das Beispiel Trump nimmt, die Existenz des Problems unterschätzt, ja eine Zeitlang gar geleugnet. Man glaubte, man käme davon und könnte dort Geld sparen. Doch die Taktik, dass man die Probleme, die man nicht haben will, wegredet, funktioniert nicht mehr. Diese Krise könnte Trump die Präsidentschaft kosten. Das wäre ein Erdbeben für die Populisten. Sie haben mit ihrer nationalen Sicht keine Lösungen für die heutigen Probleme, deshalb werden es die Populisten schwer haben, sich künftig politisch durchzusetzen. Die Populisten werden jetzt entlarvt, da sie keine Antworten haben. Die Regierungen werden nicht mehr nur Dinge sagen können, die schön tönen, sie werden Lösungen bieten müssen.

    Welchen Rat würden Sie der Bevölkerung geben?

    Wir haben etwas angestossen mit der Digitalisierung und der Globalisierung, das wir nicht loswerden. Natürlich braucht es Digitalisierung und Globalisierung. Doch wir müssen das Wachstum überdenken. Wir müssen zu einem nachhaltigeren Wachstum kommen. Und wir müssen unseren ökologischen Footprint reduzieren. Wir müssen mehr darüber nachdenken, was auf uns zukommt, und das mit unseren Fähigkeiten lösen, und zwar in Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn und der internationalen Gemeinschaft. Wir müssen aufhören zu denken, dass alles beim Alten bleibt, dass wir auf der Insel der Seligen sitzen und nichts tun müssen, weil die Probleme ohnehin nicht zu uns kommen. Sie kommen zu uns.


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    NieUsenandGah

  • Habe hier noch einen anderen Artikel gefunden wo sich ein Experte kritisch gegenüber all den Massnahmen äussert, eine Koryphäe auf seinem Gebiet:

    Mit Sucharit Bhakdi hat inzwischen auch einer der international angesehensten Infektiologen und meistzitierten Medizinforscher Deutschlands das Wort ergriffen. „Um zwischen Ursache und Nebensache (einer Krankheit) unterscheiden zu können, bräuchte man Daten zum Krankheitsverlauf und zu den Hintergründen des Todes. Die haben wir nicht“, erklärt er in einem Video. An anderer Stelle spricht er von einem „Fehlschluss“ der Politik und ihren Beratern, einem „Spuk“, der großen Schaden anrichte. „Ich kann nur sagen, diese Maßnahmen sind selbstzerstörerisch. Wenn die Gesellschaft diese akzeptiert und durchführt, gleicht dies einem kollektiven Selbstmord“.

    Hier das ganze Videointerview:

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    Und hier noch speziell zu Italien:

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  • danke snowcat, für de Artikel und danke, dass nöchst mal de Trump dusse lasch:
    im Artikel isch ja ok, und logisch hät die aktuell Situation und Uswürkige/Massnahme (sehr sehr viel) mit Politik z'tue, aber händ mir nöd gseit, dass mir das Thema us dem Forum weg lönd, sprich nöd explizit no uf einzelni Persone / Parteiä druf haued?
    ich finds sust nöd fair denä gägenüber wo Dir wännd uf das antworte; wänn Du drüber wettsch redä, weisch mit wem Du das chasch per PN mache.
    ....und nei, ich bin's def. nöd (ich han lieber Sport als "ihre eignig Arsch Verträter" wo das anschienend "im Name vom Volk" mached)

    usser ihr wännd würklich en sep. Fred mache, dänn chönd de anderi, wie ich zbsp, eifach ignoriere (isch nur mini Meinig)

    da han ich viel lieber eine vo de 1.mio "lustige" Sache wo wägem Bier grad im Umlauf isch, wie zbsp:
    "Kei Sport meh im Fernseh. Han gester mit minere Frau echli pläuderlet: schient no e netti z'sie...."


  • danke eggi fürs posten....sehr spannende sichtweise....


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