wieder emal zürcher stadion frag...

  • Sieht so aus, als dass es die Credit Suisse wohl nicht mehr geben wird, wenn das Stadion dann endlich gebaut wird. Gibt dann halt irgend nen saudiarabischen Namen oben drauf... ;)

    Mal schauen, was passiert, wenn nun noch die arabisch/chinesische (vormals amerikanische) Geldgeber-Bank sich nicht mehr wirklich erhollt ...

    Und überhaupt; wie kann man sich über Red Bull oder die GC-Chinesen aufregen und sich dann über ein so finanziertes (eigenes) Stadion freuen?

    • Offizieller Beitrag

    TipTop die Idee!


    Das Stadionprojekt auf dem Hardturm ist wegen Rekursen blockiert – nun will die Stadt Zürich vorübergehend Flüchtlinge auf dem Areal unterbringen

    In Zürich werden Unterkünfte für Flüchtlinge knapp. Die Stadt will mit einer Containersiedlung vorsorgen, die ins Geld geht.

    Isabel Heusser21.11.2022, 16.45 Uhr

    Das Stadion auf dem Hardturm-Areal kann bis auf weiteres nicht gebaut werden. Deshalb will die Stadt nun eine Containersiedlung für Flüchtlinge erstellen.Christoph Ruckstuhl / NZZ

    Das brachliegende Hardturm-Areal wird seit Jahren für alles Mögliche genutzt, nur nicht fürs Fussballspielen. Im Frühling fand hier ein Street-Food-Festival statt, im Sommer das Alba-Festival, jüngst hatte der Cirque du Soleil seine Zelte aufgestellt. Bis die Stadt Zürich ihren neuen Fussballtempel bekommt, wird es wohl noch viele Jahre dauern: Gegen den Gestaltungsplan für das Projekt «Ensemble» mit Stadion, zwei Hochhäusern und einer Genossenschaftssiedlung sind erneut Rekurse eingegangen.

    Was also tun mit dem rund 47 000 Quadratmeter grossen Grundstück, das bis auf weiteres nicht sein darf, was es sein soll?

    Die Stadt hat sich dazu entschieden, es temporär anderweitig zu nutzen: Sie will darauf eine Flüchtlingsunterkunft bauen. Am Montag hat sie bekanntgegeben, dass sie ein Baugesuch eingereicht habe für eine Siedlung, in der bis zu 320 Personen unterkommen sollten. Nach Vorliegen der Baubewilligung soll die Unterkunft innerhalb von sechs Monaten gebaut werden können. Den Betrieb der Siedlung und die Betreuung der Flüchtlinge übernimmt die Asyl-Organisation Zürich (AOZ).

    Die meisten sind privat untergekommen

    Als Grund für das Bauprojekt gibt die Stadt steigende Flüchtlingszahlen in der Schweiz und in Europa an. Nicht nur der Krieg in der Ukraine habe zu einer grossen innereuropäischen Fluchtbewegung geführt, auch in anderen Weltregionen würden mehr Menschen ihr Land verlassen.

    Seit Kriegsbeginn hat die Stadt zahlreiche Unterkünfte insbesondere für Ukrainerinnen und Ukrainer geschaffen. Die meisten der 1900 Geflüchteten, nämlich 70 Prozent, wohnen in privaten Unterbringungen. 30 Prozent leben in Wohnungen der AOZ oder Unterkünften wie dem ehemaligen Personalhaus des Triemli-Spitals. Im Personalhaus will die Stadt nun befristet bis Ende 2023 Platz für weitere 200 Personen schaffen. Gut 300 Flüchtlinge aus der Ukraine sind der Stadt zugewiesen, benötigen zurzeit aber keine Unterstützung.

    Zwar verfügt die Stadt Zürich gegenwärtig noch über eine Reserve von 1500 Plätzen für die mittel- und langfristige Unterbringung – ob das langfristig reicht, ist aber ungewiss, teilt die Stadt mit.

    Eine neue Unterkunft zu bauen, statt eine bestehende zu nutzen: Das ist ein aufwendiges Unterfangen, sagt der Sozialvorsteher Raphael Golta (SP). «Wenn es eine einfachere Lösung gäbe, würden wir uns für diese entscheiden.» Doch die Stadt habe schon zahlreiche Liegenschaften umgenutzt – und trotz den vorhandenen Reserven zeichne sich ein Engpass ab. «Wir wollen vorbereitet sein, falls die Zahl der Geflüchteten tatsächlich steigen sollte. Das ist unsere Pflicht.»

    Wie Golta sagt, hat die Zahl der Personen, die privat untergebracht sind, zwar abgenommen; seit Mai haben rund 500 Geflüchtete ihre private Unterkunft verloren, haben aber eine andere Anschlusslösung gefunden. Mittlerweile habe sich das Angebot bei Privaten stabilisiert. «Dennoch müssen wir damit rechnen, dass die Zahl weiter abnehmen kann.» Die Zürcherinnen und Zürcher hätten gegenüber den Geflüchteten aber noch immer eine sehr positive Grundhaltung. Das gelte nicht nur für Menschen aus der Ukraine, sondern auch für solche aus anderen Ländern.

    Zur Siedlung gehört auch eine Schule

    Wie genau die Unterkunft auf dem Hardturm aussehen soll, ist noch offen. Golta bezeichnet sie als «Entwicklung einer Containersiedlung», die sowohl Familien als auch Einzelpersonen Platz bietet. Oberstes Ziel sei, den Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterbringung zu bieten. Die Siedlung müsse alle internationalen Standards erfüllen. «Es werden genügend Rückzugsmöglichkeiten und Aufenthaltsräume zur Verfügung gestellt.» Für die Kinder ist eine eigene Schule auf dem Areal vorgesehen. Der Bau der Unterkunft soll laut Golta rund 17 Millionen Franken kosten.

    Bisher wurde das Hardturm-Areal für verschiedene Zwischennutzungen vermietet – wenn die Unterkunft gebaut werden kann, ist es damit vorbei. Klar ist aber: Den Bau des Stadions soll sie nicht tangieren oder gar verzögern. Die beiden Projekte seien in der Planung aufeinander abgestimmt.

    • Offizieller Beitrag

    Reisst die Credit Suisse das geplante neue Zürcher Fussballstadion auf dem Hardturm mit in den Abgrund?

    Die Zürcher Stadion-Gegner bringen sich in Position.

    Michael von Ledebur25.03.2023, 05.00 Uhr


    Die CS ist zentrale Akteurin beim Bau eines neuen Fussballstadions in Zürich. Die Zukunft des Projekts ist unklar.

    Die CS ist zentrale Akteurin beim Bau eines neuen Fussballstadions in Zürich. Die Zukunft des Projekts ist unklar.


    Zweimal haben die Zürcher Stimmberechtigten an der Urne Ja zu einem Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal gesagt, zweimal standen die Gegnerinnen und Gegner des Projekts auf der Verliererseite. Nun wittern sie eine neue Chance, das Vorhaben zu verhindern. Denn das Stadionprojekt ist eng mit der Credit Suisse verbunden. Sie ist in den Bau involviert und sollte Namensgeberin des Stadions werden.

    Die IG Freiräume Zürich West, die das Stadion seit Jahren bekämpft, schreibt in einem offenen Brief an den Zürcher Stadtrat, man müsse «die Frage des Hardturm-Areals völlig neu denken». Der Moment sei günstig, um einen «bezahlbaren Deal» auszuhandeln. Statt eines Fussballstadions brauche es Wohnungen und Raum für Geflüchtete.

    Das Stadionprojekt als Scherbenhaufen, am Ende, wie die Credit Suisse selbst: Was ist dran an dieser Darstellung?

    Äusserst fraglich erscheint das Namens-Sponsoring des neuen Stadions. Der Verkauf der Namensrechte für das Stadion an die CS hätte den beiden Fussballklubs GC und FCZ Mehreinnahmen von je 1,5 Millionen Franken pro Jahr eingebracht. Allerdings ist es gut denkbar, dass sich ein anderer Sponsor finden liesse. Wenn das Stadion denn einmal stünde.

    Beurteilt man das eigentliche Bauprojekt, ist der Blick auf die Besitzverhältnisse zentral. Hinter dem Projekt «Ensemble» mit einem Fussballstadion für 18 000 Zuschauer, einer Genossenschaftssiedlung mit 174 Wohnungen und zwei Hochhäusern mit 570 Wohnungen stehen drei Investoren. Erstens die Baufirma HRS. Zweitens die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich, die die Genossenschaftssiedlung finanziert. Drittens die Credit Suisse, genauer deren Abteilung Asset-Management. Diese stellt den Löwenanteil der Gelder.

    Ein Stadion, eine Siedlung und zwei Türme: was auf dem Zürcher Hardturmareal geplant ist

    Ein Stadion, eine Siedlung und zwei Türme: was auf dem Zürcher Hardturmareal geplant ist Quellen: HRS Real Estate AG, Boltshauser Architekten, Caruso St John Architects NZZ / cke.

    Wichtig ist die Präzisierung, dass nicht die Bank selbst investiert. Vielmehr führt die Asset-Management-Abteilung der CS das Projekt im Auftrag von Investoren. Sie ist also Mandatsträger gegenüber Anlegern.

    Diese Investoren sind in erster Linie Pensionskassen. Sie haben die Gelder für die Realisierung vertraglich zugesagt. «Die Zusammenarbeit mit allen Partnern des Projekts Ensemble beruht auf rechtsgültigen Verträgen», liest man auf der Homepage von «Ensemble». Die Arbeiten gingen wie geplant weiter. Davon geht auch der Stadtrat aus, wie der Finanzvorsteher Daniel Leupi diese Woche gegenüber der NZZ sagte.

    Die Rolle der CS ist es, das Bauvorhaben im Auftrag der Investoren zu führen. Eine Rolle, die auch ein anderes Unternehmen übernehmen könnte. Das heisst: Selbst wenn sich die neue Besitzerin UBS aus dem Projekt zurückziehen sollte, müsste dies nicht zwingend das Aus für «Ensemble» bedeuten.

    Einen Rückzug der UBS halten Fachleute allerdings für unwahrscheinlich bis abwegig. Die Finanzierungsform von «Ensemble» ist typisch für den Immobilienbereich; die CS betreibt schweizweit zahlreiche solche Anlagevehikel. Die UBS auch. Nun kann Letztere diesen Bereich auf einen Schlag enorm ausbauen.

    Wobei hier der kleinere den grösseren Fisch schluckt.

    Gemäss dem Daten­portal Alphaprop beläuft sich das Nettovermögen in Immobilienfonds bei der CS auf 14,4 und bei der UBS auf 13,8 Milliarden Franken. Bei den Anlagestiftungen sind es 9,2 Milliarden (CS) gegenüber 3,2 Milliarden Franken (UBS).

    Thomas Spycher, Mitgründer von Alphaprop, geht davon aus, dass die Immobilienprodukte der Credit Suisse im Allgemeinen gut aufgestellt sind und daher auch für die UBS von Interesse sind.

    Für ein Projekt wie jenes auf dem Hardturm gilt gemäss Spycher: «Wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist, ändert sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts infolge der UBS-Übernahme.»

    Auf einem anderen Blatt steht, dass die UBS nach der Übernahme gemäss Alphaprop 44 Prozent des Nettovermögens aller Immobilienfonds schweizweit kontrolliert.

    Daniel Stocker, Research-Leiter beim Immobilienberatungsunternehmen JLL Schweiz, sieht es ähnlich. Grundsätzlich könnten Projekte wie «Ensemble» sehr solide Immobilienanlagen darstellen, sofern die Wirtschaftlichkeit und die Umsetzbarkeit gegeben seien. «Die CS hat in den vergangenen Jahren diverse Immobilienprojekte erfolgreich realisiert.» Für das Stadionprojekt seien «andere Hürden» wohl problematischer als die Übernahme durch die UBS.

    Eine solche Hürde ist der Rechtsstreit um eine Baubewilligung. Bald tausend Tage sind vergangen, seit 59 Prozent der Stimmberechtigten an der Urne ihre Zustimmung zum Projekt bekräftigt haben. Sollten die Investoren den Glauben an das Projekt verlieren, wäre es gefährdet – ganz unabhängig davon, ob die CS oder die UBS im Führerstand steht. Allerdings müssten die Investoren einen langen Rechtsstreit eigentlich einkalkuliert haben. Er kommt nicht überraschend.

    Ist es angesichts dieser Ausgangslage und angesichts zweier zustimmender Volksentscheide legitim, mitten in der Krise den Abbruch der Übung auf dem Hardturm zu fordern? Ja, sagt Lisa Kromer von der IG Freiräume Zürich West. Die Ausgangslage habe sich geändert – mit «Flüchtlingskrise, Klimakrise, Bankenkrise». Da sei der Hinweis auf eine «günstige Gelegenheit» angebracht.

    • Offizieller Beitrag

    Unglaublich, aber wahr: In der Stadt Zürich kommt es zu einer dritten Stadionabstimmung

    Ein Volksbegehren gibt vor, das Flussufer schützen zu wollen. Doch es zielt direkt auf das Projekt «Ensemble» mit zwei Hochhäusern und dem Fussballstadion.

    Michael von Ledebur09.06.2023, 16.58 Uhr

    Entlang eines 200 Meter breiten Streifens parallel zur Limmat würden, wenn es nach der Uferschutzinitiative ginge, Bauten über 25 Meter Höhe wie die «Ensemble»-Hochhäuser verboten.

    Entlang eines 200 Meter breiten Streifens parallel zur Limmat würden, wenn es nach der Uferschutzinitiative ginge, Bauten über 25 Meter Höhe wie die «Ensemble»-Hochhäuser verboten.

    Visualisierung Nightnurse

    Die Befürworter des Zürcher Stadionprojekts auf dem Hardturmareal sind leidgeprüft. Allen voran die beiden Fussballklubs FCZ und GC, die endlich planbare Verhältnisse herbeisehnen. Es ist ein Ziel, das einfach nicht näherkommen will, einer Fata Morgana gleich.

    Die Liste wird immer länger: zwanzig Jahre Planung, zwei Stadionprojekte gescheitert, das eine davon trotz einem Ja an der Urne. Nach fünf Jahren Stillstand das gegenwärtige Vorhaben: «Ensemble», das ein Stadion für 18 000 Zuschauer, eine Genossenschaftssiedlung mit gemeinnützigen Wohnungen und zwei Hochhäuser umfasst. 2018 Annahme, 2020 Bestätigung an der Urne.

    Seit drei Jahren laufen nun Rechtshändel. Zuerst müssen der Gestaltungsplan und dann die Baubewilligung rechtskräftig werden. Alles anfechtbar über drei Instanzen. Das macht sechs juristische Hürden. Noch keine ist übersprungen.

    Und jetzt taucht noch ein Hindernis auf, in Form einer neuen Initiative. Wird sie angenommen, könnte sie das Bauvorhaben im Kern gefährden. Man kann von der dritten «Ensemble»-Abstimmung sprechen. Auch wenn die Initiative das Wort «Stadion» tunlichst vermeidet.

    Uferschutzinitiative gefährdet Stadionprojekt

    In einem 200 Meter breiten Uferstreifen soll der Bau von Hochhäusern verboten werden

    Kartengrundlage: © Openstreetmap, © Maptiler
    Schematische Darstellung
    NZZ / jok.

    Uferschutzinitiative heisst das Volksbegehren. Die Initiantinnen und Initianten haben die nötigen 3000 gültigen Unterschriften diesen Frühling eingereicht, es ist somit zustande gekommen. Das Begehren hat das offizielle Ziel, den Bau von Hochhäusern entlang der Gewässer zu verbieten. Aber eben nicht nur unmittelbar am Ufer, sondern auch darüber hinaus.

    Von der «vierfachen Sohlenbreite der Limmat» ist im Initiativtext die Rede. Macht bei einer Sohlenbreite von 50 Metern exakt 200 Meter. Entlang dieses Streifens würden Bauten über 25 Meter Höhe verboten.

    Die «Ensemble»-Wohntürme stehen ziemlich genau 200 Meter vom Limmatufer entfernt.

    Im Initiativtext ist nicht die Rede von Fussball, sondern vom Erhalt von Naherholungsgebieten «für die Bevölkerung und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen».

    Gezielt gegen Stadionprojekt gerichtet?

    Doch vieles deutet darauf hin, dass die Initiative gezielt gegen das Stadionprojekt gerichtet ist. Sie kommt zwar in Form der «allgemeinen Anregung» daher, doch sie enthält sehr konkrete Formulierungen. Zum Beispiel wird explizit erwähnt, dass Gestaltungspläne mitgemeint sind und nur bestehende Bauten dem Bestandesschutz unterständen.

    Zwar ist allgemein vom Uferschutz die Rede. Doch die Forderung ist bezüglich Seeufer bedeutungslos. Die Richtlinien des Hochbaudepartements sehen am See keine Hochhäuser vor. Alles konzentriert sich auf den Limmatraum.

    Und dort gibt es derzeit genau ein konkretes Bauprojekt mit Bauhöhen über 25 Meter in 200 Metern Abstand vom Limmatufer: «Ensemble».

    Genau genommen würde nur der Bau der beiden Wohntürme verboten. Das Stadion und der Genossenschaftsbau sind niedriger als 25 Meter. Aber das gegenwärtige Projekt ist ohne Wohntürme nicht finanzierbar.

    Ein Stadion, eine Siedlung und zwei Türme: was auf dem Zürcher Hardturmareal geplant ist

    Ein Stadion, eine Siedlung und zwei Türme: was auf dem Zürcher Hardturmareal geplant ist Quellen: HRS Real Estate AG, Boltshauser Architekten, Caruso St John Architects NZZ / cke.

    Die Initianten geben sich auf Anfrage der NZZ ahnungslos. Martin Zahnd, von Beruf IT-Spezialist und Hobbynaturfotograf, ist einer der treibenden Kräfte. Er wisse nicht genau, ob die Wohntürme auch von der Initiative betroffen seien, sagt er. Und ob das Volksbegehren das Stadion wirklich gefährde, könne er nicht beurteilen. «Es geht uns nicht um das Stadion, sondern generell um Umweltschutz und vor allem um die Hochhausrichtlinie, die die Stadt kürzlich verabschiedet hat.»

    Als Beispiele nennen die Initianten allerdings Gebäude, die unmittelbar ans Wasser gebaut wurden. Etwa den Swissmill-Tower oder den geplanten Wohnbau der Stadt über dem ehemaligen Tramdepot im Kreis 5. Weshalb soll der Schutz über das unmittelbare Ufer hinaus und derart weit gehen?

    Zahnd sagt, Uferlandschaften seien besonders schützenswert. Und Hochhäuser hätten weitreichende Auswirkungen, beispielsweise durch den Schattenwurf. Deshalb müsse das Ufer in einer gewissen Breite geschützt werden.

    Ein Blick auf das Initiativkomitee verstärkt den Verdacht, dass es sich um eine versteckte Stadioninitiative handelt. Denn es liest sich wie ein Who’s who der Stadiongegner: Lisa Kromer sitzt darin, Präsidentin der IG Freiräume Zürich-West, die den Gestaltungsplan an der Urne bekämpft hat. Weiter die GLP-Kantonsrätin Sandra Bienek, Wortführerin bei der ersten «Ensemble»-Abstimmung 2019.

    Oder die beiden Grünen Markus Knauss und Gabi Petri, die als VCS-Funktionäre das allererste Stadionprojekt von 2003 mit Rekursen in die Knie gezwungen haben. Weiter sind bekannte Hochhausgegner wie der Architekt Heinz Oeschger mit von der Partie.

    Die Initianten wetten mutmasslich darauf, dass ein Volksentscheid vorliegt, bevor der «Ensemble»-Gestaltungsplan rechtskräftig ist. Das Volksbegehren dürfte in rund zwei Jahren an die Urne kommen. Bis dann dürfte der Rechtsstreit um das Stadionprojekt noch nicht beigelegt sein.

    Kann dieser Plan aufgehen? Kann man laufende Bauprojekte mittels Volksinitiative torpedieren? Das städtische Hochbaudepartement schreibt auf Anfrage knapp, die Initiative werde den Gestaltungsplan «nach unserer Einschätzung» nicht tangieren. Juristisch ist dies aber kein klarer Fall.

    Alain Griffel ist Rechtsprofessor an der Universität Zürich und Experte für Raumplanungs-, Bau- und Umweltrecht. Gemäss seiner Einschätzung ist nicht auszuschliessen, dass die Initiative Folgen hat, auch wenn er den umgekehrten Fall für wahrscheinlicher hält. Allgemein sei Planbeständigkeit in der Raumplanung ein wichtiger Faktor in der Rechtsprechung.

    Die Gretchenfrage sei der Zeitpunkt, auf den die Gerichte abstellten, sagt Griffel. Gilt die Rechtslage für den Zeitpunkt, als der Gestaltungsplan verabschiedet wurde? Oder gilt die Rechtslage zum Zeitpunkt, da die Initiative, falls sie denn angenommen wird, umgesetzt ist?

    Griffel geht vom ersten Fall aus. Aber es habe auch schon Fälle gegeben, bei denen die Gerichte anders entschieden hätten. «Eine gewisse Gefahr für das Bauprojekt geht von der Initiative deshalb aus, weil es aufgrund des juristischen Schwebezustands viele andere nicht gesicherte Faktoren gibt.»

    Die «Ensemble»-Verantwortlichen nehmen die Initiative ernst. Der Sprecher Markus Spillmann sagt, man habe die Initiative «zur Kenntnis genommen». «Für das Projekt ‹Ensemble› gilt, dass es zweimal sehr deutlich von der Bevölkerung gutgeheissen wurde und wir sehr zuversichtlich sind, dass auch die derzeit noch hängigen Rekurse zügig erledigt werden. Allfällige Versuche von Minderheiten, das Projekt weiter zu verzögern, schaden dem Fussball-, Jugend- und Vereinssport und dem raschen Bau dringend benötigter Wohnungen.»

    Weitere Verzögerung zu erwarten

    Offen ist, ob die Initiative das Verfahren vor Gericht verzögert. Es ist aber der Fall denkbar, dass die Gerichte einen ausstehenden Volksentscheid abwarten. Auch dies dürfte Teil des Kalküls sein.

    Denn mit jeder Verzögerung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Investoren – in erster Linie Pensionskassen – die Zuversicht verlieren, das Vorhaben mit intakten Renditeaussichten realisieren zu können.

    Und der FCZ-Präsident Ancillo Canepa ist auch bereits 70 Jahre alt. Ob er den Fussballverein wie erhofft samt Stadion einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin übergeben kann, ist offener denn je.

    • Offizieller Beitrag

    Schad bin ich nöd Milliardär! ich wür die ganz Siedlig rund um dä Platz chaufe und so umbaue, dass sichs niemert meh chan leischte det zwohne!
    ich känn s'baurächt nöd aber ich wür als landbsitzer öpis sueche womer chan baue ohni iisprchmöglichkeit, falls es das gäbt. am liebste es riesigs asylzentrum oder e fabrik wo so stinckt wie dä Geistlich in schliere. ich wür alles dra setze unds mir zum ziel mache, dass genau gar niemert meh det wet wohne!

    direkti demokratie isch öpis feins und es brucht au iisprachemöglichkeite aber das wo da sit jahre abgaht und no ewig so wiitergah wird hät genau nüt meh mit demokratie oder legitime iisprachemöglichkeite ztue sondern gaht nurno drum öpis zverhindere womer eifach nöd wet.

    scheisspack!

  • Würden die Mühlen der Justiz etwas schneller mahlen wäre das Stadion schon längstens da. Wieso dauert das jeweils Jahre?

    Weil die komplett überlastet sind. Wenn dann Klagen mit über tausend Seiten und noch mehr Beilagen kommen, dauert das eben. Finde es auch mühsam. Aber wenn es in der Politik darum geht mehr Richterstellen zu genehmigen wird mit Blick aufs Budget ja immer abgewunken.

    Und noch wichtiger, weil die vom Volk gewählten Politiker die Gesetze eben so bestimmen, dass es gefühlt 100 Einsprachemöglichkeiten gegen ein solches Projekt gibt mit Rechtsmitteln bis zum Ende... :nixwiss:

    • Offizieller Beitrag

    Bim ja bei leibe kein richtiger Fussballfan (mehr). Aber W T F !!!

  • Gastbeitrag zum Zürcher Stadion - Genug ist genug! Zeigt euch als faire Verlierer

    Obwohl das neue Stadion vom FC Zürich und den Grasshoppers dreimal vom Volk gutgeheissen wurde, wird es weiter juristisch bekämpft. Das ist undemokratisch.

    Gastbeitrag zum Zürcher Stadion – Genug ist genug! Zeigt euch als faire Verlierer
    Obwohl das neue Stadion vom FC Zürich und den Grasshoppers dreimal vom Volk gutgeheissen wurde, wird es weiter juristisch bekämpft. Das ist undemokratisch.
    www.tagesanzeiger.ch

    NieUsenandGah

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